Kämpfer gegen die Ebola-Epidemie Psychiater mit Leidenschaft und

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PERSONALIEN
NAMEN UND NACHRICHTEN
CESAR MUÑOZ-FONTELA
Kämpfer gegen die Ebola-Epidemie
Foto: HPI
Für seine Forschungen zu einem
Mittel gegen Ebola erhielt der Hamburger Mikrobiologe Dr. Cesar Muñoz-Fontela und Leiter
der Nachwuchsgruppe
„Neuauftretende Viren“ am Heinrich-Pette-Institut (HPI) den
Wissenschaftspreis des
Stifterverbandes „Gesellschaft braucht Wissenschaft“.
In seinem Forschungsprojekt am
HPI in enger Kooperation mit dem BernCesar Muñoz-Fontela
hard-Nocht-Institut für
Tropenmedizin (BNITM) hatte
Muñoz-Fontela Mäusen humane
Blutstammzellen implantiert und in
den Tieren ein Blut- und Immunsystem aufgebaut, das dem des
Menschen ähnelt. Die Mäuse wurden dadurch anfällig für das Ebolaund Lassavirus. Der aus Spanien
Dr. sc. med. Werner Kressin, langjähriger Chefarzt der Kinderneuroorthopädie
des Klinikums Berlin-Buch sowie Dozent
an der Akademie für Ärztliche Fortbildung der DDR, ist am 29. September im
Alter von 83 Jahren verstorben.
stammende Wissenschaftler konnte
daraufhin an den Nagern zeigen,
dass das antivirale Medikament Favipiravir gegen Ebola- und Lassafieber wirksam ist. Erste Patienten
wurden mit dem Mittel inzwischen
bereits erfolgreich behandelt.
„Ich hoffe, dass meine Forschung
einen Beitrag von gesellschaftlicher
Bedeutung leisten kann. Das ist auch
ein gemeinschaftlicher Erfolg: Ohne
mein hervorragendes Team am HPI
und meine zahlreichen Kooperationspartner, insbesondere Prof. Dr.
med. Stephan Günther vom BNITM,
würde diese Forschung nicht möglich sein“, so der 41-Jährige.
Neben seiner Arbeit im Hamburger Labor reist Muñoz-Fontela regelmäßig in die von Ebola- oder
Lassafieber betroffenen Gebiete und
trainiert dort Wissenschaftler und
Ärzte in der Diagnostik von Infektionskrankheiten und im Umgang mit
Schutzausrüstung.
Petra Spielberg
Prof. Dr. med. Johannes Pechstein
verstarb am 8. November 2016 im Alter
von 86 Jahren. Pechstein war Gründer
und langjähriger Leiter des Zentrums für
Kinderneurologie und Sozialpädiatrie der
Rheinhessen-Fachklinik Mainz.
EB
AUFGABEN UND ÄMTER
Prof. Dr. rer. medic. Dipl.-Psych. Benjamin Straube (35) hat die W2-Heisenberg-Professur für Translationale Bildgebung, Schwerpunkt Handlung und Wahrnehmung, an der Klinik für Psychiatrie
und Psychotherapie der Philipps-Universität Marburg angetreten.
Prof. Dr. med. Werner Solbach (64), Medizinischer Mikrobiologe an der Universität
zu Lübeck, wurde für zwei Jahre zum Präsidenten der Paul-Ehrlich-Gesellschaft für
Chemotherapie gewählt. Neuer Vizepräsident ist Prof. Dr. med. Tobias Welte (57),
Leiter der Klinik für Pneumologie an der
Medizinischen Hochschule Hannover.
NORMAN SARTORIUS
Psychiater mit Leidenschaft und Einfluss
Zagreb (Kroatien) Medizin, wo er
1958 promovierte und den Facharzt
für Psychiatrie und
Neurologie anschloss.
1968 beendete er sein
Studium der Psychologie. Noch während des
Studiums, im Jahr
1967, begann er, für
die WHO zu arbeiten
und leitete dort die Abteilung zur Epidemiologie psychischer Erkrankungen. Von 1993
bis 1999 war er zudem
Norman Sartorius
Vorsitzender der World
Psychiatric Association. Neben seinen wissenschaftlichen Werken hatte er zahlreiche Professuren und
Lehraufträge an Universitäten weltweit inne. Und sein Schaffen geht
weiter: Aktuell ist Sartorius Präsident der Association for the Improvement of Mental Health Programmes. Er lebt mit seiner Frau in
Genf.
Petra Bühring
Deutsches Ärzteblatt | Jg. 113 | Heft 49 | 9. Dezember 2016
Dr. med. Dr. rer. nat. Carsten Köhler
(44) vom Institut für Tropenmedizin, Reisemedizin und Humanparasitologie des
Universitätsklinikums der Universität Tübingen wurde für die kommenden zwei
Jahre zum 1. Vorsitzenden der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin
und Internationale Gesundheit gewählt.
Foto: IFPMA
Er hat während seiner beispiellosen
Karriere gegen Stigmatisierungen
und Vorurteile von Menschen mit
psychischen Erkrankungen gekämpft
und sich „leidenschaftlich“ für ihre
Rechte eingesetzt, sagen Mitstreiter.
Prof. Dr. med. Dr. phil. Dr. h.c. mult.
Norman Sartorius ist einer der
herausragendsten und einflussreichsten Psychiater unserer Zeit. Als langjähriger Direktor der Division of
Mental Health der WHO (1977 bis
1993) war er in einer Position, in der
er sich maßgeblich für psychisch
Kranke einsetzen konnte. Für seine
besonderen Verdienste auf dem Gebiet der Epidemiologie psychischer
Erkrankungen und seine Beiträge in
der Versorgungsforschung und Sozialpsychiatrie hat die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie
und Nervenheilkunde (DGPPN) ihm
nun die Wilhelm-Griesinger-Medaille für sein Lebenswerk verliehen.
Norman Sartorius wurde 1935 in
Münster geboren und studierte in
Prof. Dr. med. Karl-Friedrich Bürrig
(64), Ärztlicher Leiter und Geschäftsführer des Instituts für Pathologie Hildesheim/Goslar, ist zum neuen Präsidenten
des Bundesverbandes Deutscher Pathologen gewählt worden. Prof. Dr. med.
Thomas Kirchner (62), München, übernimmt den stellvertretenden Vorsitz.
Prof. Dr. med. Makoto Nakamura (44),
Chefarzt der Klinik für Neurochirurgie,
Kliniken der Stadt Köln, ist auf den Lehrstuhl für Neurochirurgie an der Fakultät
für Gesundheit, Universität Witten/Herdecke, berufen worden.
EB
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