Die Zeitung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der K+S Gruppe 3 2016 ZKZ 24832 WWW.K-PLUS-S.COM DEUTSCHE AUSGABE Weite Wege für das Salz Damit die K+S-Produkte zum Kunden gelangen, müssen viele Räder ineinandergreifen. Die Logistik weltweit ist ein hochkomplexes Thema. KLARIERER KATZENFREUDE Was Marko Spell am Kalikai macht Wie Catsan für guten Geruch sorgt CATERPILLAR Wo Millimeterarbeit in der Tiefe gefragt ist 2 EDITORIAL SCOOP 3/2016 hinter uns liegen bewegte Zeiten. Und die nächsten Monate werden auch nicht einfach werden. Ein vor sich hin dümpelnder Weltkalimarkt, noch immer keine ausreichende Versenkgenehmigung für unsere Salzabwässer an der Werra mit Kurzarbeit und weniger Produktion. Und als Folge dessen ein sehr deutlich zurückgehendes Jahresergebnis der K+S Gruppe – dies zusammen verbreitet nicht gerade Optimismus. Dennoch sind wir im Vorstand überzeugt, dass unser Unternehmen eine gute Zukunft hat. Die Probleme können wir aber nur gemeinsam lösen. Alle miteinander. Dafür müssen wir sicher mehr kommunizieren, als wir dies in der Vergangenheit getan haben, und gemeinsam Lösungen erarbeiten. Als Folge der Mitarbeiterumfrage 2015 haben wir erste Maßnahmen, wie „Breakfast with the Boss“ und unser globales Mitarbeiterforum „Gute Frage!“, umgesetzt. Wenn ich allerdings sehe, wie manche unserer Kollegen dieses Forum für wenig konstruktives Gemecker missbrauchen und dabei gelegentlich die Regeln von Anstand und Sitte vergessen, macht mich das schon betroffen. Was wir brauchen, sind gemeinsame Anstrengungen und Solidarität – so, wie wir sie sehr eindrucksvoll bei der „Menschenkette“ an der Werra für die Kumpel erlebt haben. Es wäre schön, wenn wir uns alle wie- der stärker auf diese positiven Werte besinnen könnten. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen und Ihren Familien im Namen des Vorstands frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr 2017! Ihr Vorsitzender des Vorstands KOOPERATIONEN NACH MITARBEITERUMFRAGE Ausbau der lokalen Präsenz in Asien „Breakfast with the Boss“ startet weltweit HULUDAO/FUZHOU / Um asiatische Märkte zu attraktiven Preisen bedienen zu können, ist die K+S KALI GmbH mit kostengünstiger Produktion vor Ort wettbewerbsfähig. Mit der Übernahme der Aktivitäten der Huludao Magpower Co., Ltd. kann K+S am gerade in Asien wachsenden Bedarf an Magnesiumsulfat teilhaben. Langfristig ist allein in China mit einem Marktpotenzial von einer Million Tonnen pro Jahr zu rechnen. Bislang produziert Magpower pro Jahr 90.000 Tonnen synthetisches Magnesiumsulfat. Es besteht die Möglichkeit, die Kapazität auf 180.000 Tonnen zu verdoppeln. Die K+S KALI GmbH gründet mit der Fujian Agriculture and Forestry University das International Magnesium Institute (IMI) im chinesischen Fuzhou. Die Kooperation sieht den Aufbau von wissenschaftlichem Knowhow für die Anwendung von Magnesium als Pflanzennährstoff in Asiens Landwirtschaft vor. Anhand von Forschungsprojekten sollen neue Produkte entwickelt und verbesserte Anwendungsempfehlungen für magnesiumhaltige Düngemittel erarbeitet werden. KASSEL / Mit Veranstaltungen an verschiedenen Standorten im In- und Ausland sowie auf beiden Seiten des Atlantiks ist das neue Kommunikationsformat „Breakfast with the Boss“ gestartet. Dabei tauschen sich Mitarbeiter mit Führungskräften über aktuelle Entwicklungen bei K+S aus. Das neue Format, das seither an weiteren Standorten stattfand, wurde als Antwort auf die Ergebnisse der Mitarbeiterumfrage entwickelt. Stark angenommen wird im Portal außerdem ein weiteres neues Format: „Gute Frage! Das K+S-Forum für Mitarbeiter“. Dr. Burkhard Lohr wird neuer Vorstandsvorsitzender von K+S. Dr. Otto Lose wird neuer Vorstand für Kali- und Magnesiumprodukte. Thorsten Boeckers wird neuer Finanzvorstand. WECHSEL IM VORSTAND K+S erhält im Mai 2017 eine neue Führungsspitze KASSEL / Stühlerücken im Vorstand der K+S Aktiengesellschaft: Der seitherige Finanzvorstand Dr. Burkhard Lohr (53) tritt zum 12. Mai 2017 die Nachfolge von Norbert Steiner als Vorstandsvorsitzender an. Steiner geht nach der Hauptversammlung 2017 nach neun Jahren als CEO von K+S in den Ruhestand. Dr. Lohr ist DiplomKaufmann und gehört seit 1. Juni 2012 dem Vorstand der K+S AG an. Zu seinem Nachfolger hat der Aufsichtsrat den seitherigen Leiter Investor Relations bei K+S, Thorsten Boeckers, berufen. Boeckers (41) ist von Haus aus Bankkaufmann und arbeitet gleichfalls seit 2012 für das Unternehmen. Bereits zum 1. Januar 2017 wird Dr. Otto Lose (45) im Vorstand die Verantwortung für den Geschäftsbereich Kali- und Magnesiumprodukte übernehmen. Dr. Lose ist Jurist und promovierter Volkswirt. Er verfügt über langjährige Erfahrung in der Baustoffbranche im Inund Ausland, und ist seit 2014 als geschäftsführender Gesellschafter der Römheld & Moelle Eisengießerei in Mainz tätig. Dr. Lose stammt aus Frankfurt am Main, ist verheiratet und hat vier Kinder. FUTURE FOOD FORUM Friedensnobelpreisträger Prof. Yunus bereichert K+S-Zukunftsforum BERLIN / Beim FUTURE FOOD FORUM haben internationale Experten wie Friedensnobelpreisträger Prof. Muhammad Yunus, Prof. Dr. Klaus Töpfer sowie Charles Ogang vom Weltbauernverband vor rund 250 internationalen Gästen Impulse für den aktiven Dialog zur Welternährung gegeben. K+S sieht sich als Teil der Lösung, den weltweiten Hunger bis 2030 zu besiegen. Denn auf Basis von Kali und Magnesium hergestellte Düngemittel ermöglichen bei ausgewogener Anwendung erhebliche Ertragssteigerungen. Darauf kommt es künftig mehr denn je an, denn bis 2050 wird die pro Kopf zur Verfügung stehende Ackerfläche laut UNO-Prognosen um fast ein Drittel absinken. Titelfoto: K+S AG | Seite 2-3 Fotos: Regina Recht (2), Monsun Media, Bernd Schoelzchen, K+S AG, C3, Greg Huszar Photography | Grafik: C3 Visual Lab NACHRICHTEN SCOOP 3/2016 3 INHALT FOKUS 4 Reportage Wie der neue Großlader des Werks Werra in Hunderten Einzelteilen nach unter Tage gelangt ARBEITEN 8 Logistik K+S beliefert seine Kunden weltweit auf vielen verschiedenen Wegen, sogar bis in den indonesischen Dschungel 16 Klarierer Marko Spell sorgt am Kalikai in Hamburg dafür, dass die Schiffe zügig an- und ablegen können 18 Erfolgreich Im Kaliwerk Zielitz haben Produktion und Vertrieb gemeinsam die KaliSel-Anlage verbessert 19 Interview Vorstand Mark Roberts über die Strategie im Geschäftsbereich Salz WISSEN 23 Compliance Wie gesetzeskonformes Handeln aussieht, erklären Dr. Daniel Laumann und Sascha Gaipl-Hottenroth 24 Produktion K+S stellt in einem früheren Kaliwerk Katzenstreu für die Firma Mars her MENSCHEN ZIELGERADE KANADA Legacy Legacy: erste Tonne Kali im zweiten Quartal Das Legacy-Projekt biegt auf die Zielgerade ein: Im zweiten Quartal 2017 soll die erste Tonne Kali in der kanadischen Prärie produziert werden. KSPC geht davon aus, trotz eines im Juli 2016 beschädigten Prozess behälters die angestrebte Produktionskapazität von zwei Millionen Tonnen Ende 2017 zu erreichen. 26 Teamleistung Viele im Werk Borth helfen, damit ein Kollege trotz Querschnittslähmung voll mitarbeiten kann 27 Tempo Kollege Marcus Gesell fährt in seiner Freizeit Autorennen 28 Meine Heimat Singapur Charlotte Cheong lebt in der Metropole Südostasiens 30 Ausgezeichnet Karl-Heinz Neuner ist engagierter Vogelund Naturschützer 32 Bunte Seite 4 FOKUS SCOOP 3/2016 CATERPILLAR Steffen Pauli verfolgt, wie sich eines der größten Rahmenteile des Cat 992K auf den Weg nach unten in die Grube macht. Das Seil bewegt sich mit gerade 30 Zentimetern pro Sekunde, damit es nicht ins Schwingen gerät und die Schachtwand beschädigt. Ein Gigant hält Einzug Nach 20 Jahren bekommt das Werk Werra einen neuen Caterpillar 992K. Die scoop zeigt, wie das größte Fahrzeug unter Tage in der K+S Gruppe an seinen Einsatzort gelangt. VON CLAAS MICHAELIS FOKUS 5 SCOOP 3/2016 CATERPILLAR 17.07.2016 | 6:15 UHR Beginn des Transports der größten Einzelteile nach unter Tage. Fotos: Heiko Meyer S o schnell lässt Frank Bock sich nicht aus der Ruhe bringen. Doch der „Cat“ beschäftigt ihn seit Tagen, gesteht der Maschinensteiger: „Zu Hause bin ich damit schwanger gegangen, wie wir die Teile gut und heile runterkriegen.“ Der neue Caterpillar 992K für den Großbunker der Grube Hattorf-Wintershall im Kaliwerk Werra hat es in sich: Allein die Schaufel könnte einen ganzen Lkw heben, sie fasst über 30 Tonnen Rohsalz. Der „Cat“, das größte UnterTage-Fahrzeug in der K+S Gruppe, bringt mit voller Schaufel 120 Tonnen auf die Waage. Mit acht Schwerlast-Transporten, weiteren acht Lkw- und vier Kleintransporter-Ladungen ist er in Hunderten Einzelteilen zur Schachtanlage Herfa-Neurode geliefert worden, wo der Auftrag von Frank Bock beginnt. Nachdem die kleinen Teile unten sind, bereitet der 53-Jährige mit den Schachthauern Steffen Pauli und DennyRitter, Werkstatt-Mitarbeiter Mario Wagner sowie Fördermaschinist Norbert Christ alles dafür vor, dass die Großkomponenten folgen können. Gegen 7.20 Uhr hebt der Lastkran die erste Hälfte des Rahmens an, mit gut 13 Tonnen das größte Einzelteil des „Cat“. Langsam lässt Frank Bock den gelben Koloss per Fernsteuerung zum Schacht schweben. Seil und Haken ächzen hörbar. Das riesige Rahmenteil passt genau durch das Tor zur Schwerlastwinde. Frank Bock hat im Blick, dass es nirgends anstößt und zugleich ein Auge für die Kollegen – einen sieht er gerade nicht. Sofort stoppt er den Kran: „Denny, wo bist du?“ – „Hier, auf der anderen Seite.“ Nach der Antwort schweben die 13 Tonnen weiter. 17.07.2016 | 8:15 UHR Etwa sieben Tonnen bringt das zweitschwerste Rahmenteil auf die Waage, das Frank Bock mithilfe eines Krans zum Schacht befördert. 17.07.2016 | 11:30 UHR Nachdem die großen Teile unten sind, werden je zwei Reifen für die Seilfahrt übereinandergestapelt. Für Fördermaschinist Norbert Christ ist das alles ein Blindflug. Wie er mithilfe eines riesigen Hakens das Rahmenteil um 90 Grad wendet und aufrichtet, kann er von seinem Arbeitsplatz aus nicht sehen. „Norbert, langsam auf“, ruft Frank Bock, übersetzt heißt das „langsam hoch“. Das Rahmenteil hängt „schön gerade“, Frank Bock ist zufrieden. Dann scheint der Schacht den Koloss zu verschlucken, nur das Seil ist noch zu sehen. Mit 30 Zentimetern pro Sekunde gleitet es der 700-Meter-Sohle entgegen. Schneller darf es nicht werden. Ansonsten könnte das Großteil ins Schaukeln geraten und gegen die Schachtwände schlagen. Große Maschinen und Bauteile unter Tage zu bringen, ist Alltag für Frank Bock. Und doch ist der „Cat“ etwas Besonderes: „Der ist eben nicht Standard wie die anderen Lader.“ Peter Budesheim nickt zustimmend. Der Leiter der Maschinentechnik Mobil in Hattorf-Wintershall koordiniert das 1,6-Millionen-Euro-Projekt „Cat 992K“. WEITER AUF SEITE 6 » 6 » FOKUS SCOOP 3/2016 CATERPILLAR Zuletzt hat das Werk Werra vor fast 20 Jahren einen so großen Lader gekauft. Norbert Christ kann sich daran erinnern, wie er auch damals die Fördermaschine bediente. Rahmenteil mit zwei Kränen auf – allein das dauert eineinhalb Stunden. K+S-Kollegen und Mitarbeiter von Caterpillar arbeiten hier Hand in Hand. „Das hat für uns den Vorteil, dass die Kollegen das Fahrzeug schon jetzt kennenlernen und später allein reparieren können“, sagt Budesheim. „Das spart uns langfristig Kosten.“ Unten zählt jeder Zentimeter Nach 45 Minuten Seilfahrt ist das Rahmenteil unten. Einmal schlägt eine Glocke – „Halt“ heißt das für Norbert Christ. Unter Tage nehmen fünf Kollegen die Teile entgegen und bereiten den Weitertransport zum Großbunker vor, wo der Caterpillar zusammengebaut wird. 15 Minuten später ist der Haken wieder oben. Frank Bock und seine Kollegen haben da schon zwei der riesigen Reifen übereinandergelegt. Ein Höhensicherungsgerät bietet Schutz, während sie auf dem Reifenstapel herumklettern. Jeder der Reifen wiegt 2,8 Tonnen, 2,73 Meter messen sie im Durchmesser, mit Felge kostet einer 33.000 Euro. „Wir könnten schneller“, sagt Bock. „Wenn die Seilfahrten nicht so lange dauern würden.“ Deswegen hängt er mit seinen Kollegen zwei Reifen auf einmal ein. Nach sechs Großkomponenten, die innerhalb von zehn Stunden nach unten gegangen sind, ist der Arbeitstag zu Ende. Unten kämpfen Thorsten Küchenmeister und sein Team mit dem großen Rahmenteil. Eigentlich sollte es die neun Kilometer vom Schacht zum Großbunker auf einem Tieflader zurücklegen. Doch um die entscheidenden Handbreit Platz zu gewinnen, wird das Rahmenteil auf ein Transportblech umgehoben. Auf dem Weg zum Bunker zählt jeder Zentimeter. Dass es jetzt etwas länger dauert, sieht Peter Budesheim gelassen. Das Projekt ist einige Wochen vor dem Zeitplan. „Und eines ist mir ganz wichtig“, betont er bei einer kurzen Ansprache an die Mannschaft. „Sicherheit! Ich möchte, dass wir weiter ohne Unfall bleiben bei diesem Projekt.“ Auf dem Montageplatz der Werkstatt, die es am Großbunker extra für den „Cat“ gibt, steht die Hochzeit an: Die beiden großen Rahmenteile werden miteinander verbunden. Und das dauert tatsächlich fast so lang wie eine Hochzeitsfeier. Zuerst richten Rainer Fuchs, Christian Schrank, Florian Knauer sowie Dennis Löwen und N orbert Jakob von der Firma Zeppelin-Caterpillar das Hohe Verfügbarkeit im Einsatz » Eigentlich sind es dieselben Arbeiten wie bei anderen Ladern auch, nur alles ein paar Nummern größer. « Anders als die anderen 1100 Fahrzeuge in der Grube Hattorf-Wintershall wird der „Cat“ nicht in der Werkstatt gewartet, sondern nur am Bunker, der eine Kapazität von fast 110.000 Tonnen hat. Hier speichert der Gigant am Wochenende die Kalisalz-Vorräte aus, damit die Fabrik an sieben Tagen in der Woche produzieren kann. „Wir brauchen am Wochenende eine Verfügbarkeit von 100 Prozent“, sagt Budesheim. „Und da sind wir in der Realität sehr nah dran.“ Im hochmodernen, voll klimatisierten Cockpit des neuen „Cat“ wird dann auch Alexander Heinz sitzen, der Kfz-Schlosser kommt künftig als Reservefahrer zum Einsatz. Den Caterpillar zu steuern, ist anstrengend. Wegen der großen Staubentwicklung ist es „wie ein Blindflug“. In jeder Schicht wechseln sich zwei Fahrer jeweils nach einer knappen Stunde ab. Nun montiert Alexander Heinz selbst die letzten Einzelteile: „Eigentlich sind es dieselben Arbeiten wie bei anderen Ladern auch, nur alles ein paar Nummern größer.“ 17.07.2016 | 11:15 UHR Steffen Pauli, Mario Wagner und Denny Ritter nehmen noch einmal Maß, bevor die Reifen vorbereitet werden. 18.07.2016 | 10:15 UHR Mithilfe von zwei Kränen wird das schwere Rahmenteil aufgerichtet. Gewinnspiel Dieses Mal verlosen wir drei Modelle des neuen Caterpillar 992K – des größten Fahrzeugs, das unter Tage in der K+S Gruppe im Einsatz ist. Wie groß ist der Durchmesser eines Reifens des neuen Caterpillar 992K? Bitte schicken Sie die richtige Antwort bis zum 1. Februar 2017 an folgende Adresse: scoop Redaktion K+S Aktiengesellschaft Bertha-von-Suttner-Str. 7 34131 Kassel Per E-Mail ist Ihnen lieber? [email protected] PETER BUDESHEIM steht an der Spitze des Projektteams für den neuen Caterpillar. Er ist Leiter Maschinentechnik Mobil am Standort Hattorf-Wintershall. Der 20 Jahre alte Vorgänger, ein Caterpillar 992G, dient bei Wartungen und Defekten künftig als Reserve. FOKUS 7 SCOOP 3/2016 CATERPILLAR 18.07.2016 | 9:20 UHR Beim Transport der großen Rahmenteile vom Schacht zum Montageplatz am Großbunker kommt es auf jeden Zentimeter an. Riese im Einsatz 5,00 m Der neue Frontlader Caterpillar 992K im Bunker der Grube Hattorf-Wintershall beeindruckt mit gigantischen Ausmaßen: 15,90 m ALLGEMEINE DATEN Leistungsfähiger und komfortabler Der Fahrer hat mehr Bewegungsfreiheit und die Fahrerkabine besitzt eine automatische Temperaturregelung. Leistung Einsatzgewicht Kraftstofftank Zylinderzahl 896 PS 120 t 12 Zylinder 1 .526 l SCHAUFEL Tragkraft für einen Lkw Theoretisch könnte der „Cat“ einen ganzen Lkw auf die Schaufel nehmen. Inhalt 22 m³ Traglast 31,5 t REIFEN Höher als der größte Mensch 11.10.2016 | 10:45 UHR Der Motor springt an. Nur die Schaufel fehlt noch und einige Einzelteile, die bis Jahresende verbaut werden. Fotos: Heiko Meyer | Grafik: C3 Visual Lab Mit 2,51 Metern gilt der Türke Sultan Kösen als größter Mensch der Welt. Die Reifen des Caterpillar haben einen Durchmesser von 2,74 Meter. Gewicht 2,3 t Profiltiefe 11,5 cm Breite 1,18 m 8 ARBEITEN SCOOP 3/2016 LOGISTIK Wie die Räder Deutschland ineinandergreifen Bis Kali und Salz aus den Bergwerken am Bestimmungsort in Europa oder Übersee ankommen, müssen viele Räder ineinandergreifen. Logistik ist ein sehr komplexer Prozess. Die scoop hat ihn auf drei Kontinenten unter die Lupe genommen. VON THOMAS BRANDL Brasilien ARBEITEN 9 SCOOP 3/2016 LOGISTIK Dienstbesprechung in Kassel: Holger Seifart (rechts), Franziska Teichmüller und Michael Körber haben den weltweiten Überblick. Malaiische Halbinsel Foto: Harry Soremski | Grafik: C3 Visual Lab E igentlich klingt alles ja ganz einfach: Die Ware muss zum richtigen Zeit punkt in der gewünschten Menge und Qualität beim Kunden sein. In ei nem weltweit operierenden Unter nehmen wie K+S geht ohne gut ein gespielte Logistik-Ketten gar nichts. „Für die Transporte brauchen wir extreme Flexibilität“, weiß Franziska Teichmüller, innerhalb der Kas seler Business-Center-Einheit „Logistics Europe“ für den Bereich „Bahn, Binnenschifffahrt und La ger/Umschlag“ zuständig. Und ihr Chef Holger Seifart fügt hinzu: „Gut funktionierende Logis tik setzt zudem sehr enge Abstimmung mit al len Beteiligten in der Lieferkette voraus.“ 20 Kol leginnen und Kollegen kümmern sich in Kassel gemeinsam mit den operativ zuständigen Ein heiten in den Geschäftsbereichen darum, dass alles reibungslos läuft. Rund 19,1 Millionen Tonnen Rohstoffe hat die K+S Gruppe im Jahr 2015 durch Europa bewegt. 6,9 Millionen Tonnen entfielen auf die Bahn, 5,7 Millionen Tonnen auf den Lastwagen, 4,4 Mil lionen Tonnen auf das See- und 2,1 Millionen Tonnen auf das Binnenschiff. Beim Schienenrie sen DB Schenker zählt K+S zu den fünf größten Kunden in Deutschland. Täglich gehen bis zu 37 Regel- und Sonderzüge mit jeweils bis zu 1.950 Tonnen im Schwerlastkonzept von den deut schen Produktionsstandorten aus zu Endbahn höfen und Umschlaganlagen diesseits und jen seits der Grenzen – zum Beispiel an den Kalikai im Hamburger Hafen, den Mainhafen in Hanau, ins elsässische Richwiller oder sogar nach Târ gu Mureş in Rumänien. Die zurückgelegte Ge samtdistanz auf der Schiene innerhalb Europas betrug im vergangenen Jahr 2,55 Millionen Kilo meter – etwa 64 Äquator-Umrundungen. Noch immer ist die Bahn der wichtigs te Verkehrsträger in Europa. Aber die Gewich te verschieben sich. Die esco-Werke Borth und Bernburg verfrachten ihre Ware inzwischen überwiegend auf Lastwagen für Empfänger in Deutschland, Benelux, Italien, Frankreich, Tsche chien und Polen. „Der Lkw hat seine Stärken in der Fläche und bei der Schnelligkeit des Trans portes“, sagt Michael Körber, bei Logistics Euro pe für diesen Bereich zuständig. Die Bahn ziehe sich immer mehr aus der Fläche zurück, während zum Beispiel in Ländern wie Polen und Tschechi en ständig neue Autobahnen gebaut würden. Mit rund 600 Vertragspartnern verhandeln die Kasseler Logistiker im Lkw-Bereich, etwa 20 bei den Binnenschiffstransporten, rund 150 Lagerund Umschlagdienstleistern und mit derzeit ca. 20 Waggonvermietern und Eisenbahnverkehrs unternehmen. Hinzu kommen dann noch die Vertragspartner in der Seeschifffahrt. WEITER AUF SEITE 10 » 10 ARBEITEN SCOOP 3/2016 LOGISTIK Hamburg 3.700.000 Tonnen Hamburger Hafen Deutschland Kaliwerk Sigmundshall Salzbergwerk Braunschweig-Lüneburg Kaliwerk Zielitz Kaliwerk Bergmannssegen-Hugo Salzbergwerk Bernburg Salzbergwerk Borth Modell der neuen Bahnwaggons, präsentiert auf der InnoTrans 2016 in Berlin. Schienenlogistik 2018 Mit innovativen Schüttgutwagen will K+S bis 2018 einen Teil der veralteten Schienenflotte von DB Cargo ersetzen. Die gemeinsam mit der Schweizer Wascosa und WBN Waggonbau Niesky konzipierten Wagen werden im sächsischen Niesky gebaut. Das Projekt „Schienenlogistik 2018“ ermöglicht eine teilweise freie Dienstleisterwahl und damit auch einen höheren Wettbewerb auf der Schiene. Dazu bedarf es neuer Wagen, die K+S gemäß einem Vor standsbeschluss nicht kaufen, son dern mieten wird. Das entwickelte Modell „Tanpps“ kann bis zu 75 Ku bikmeter Schüttgut aufnehmen. Der Waggon zeichnet sich durch eine Kombination von mittiger und seitli cher Entlademöglichkeit aus, erlaubt dadurch einen sehr flexiblen Einsatz und kann künftig sowohl den Wag gontyp „Tanoos“ als auch die Typen „Tds“ und „Tads“ ersetzen. In die Entwicklung des neuen Schüttgutwagens waren aufseiten K+S über zwei Jahre hinweg viele Fachleute aus Logistik, Technik, Ge schäftsbereichen wie Supply Chain, Versand, Verladung und Bahnverkehr von verschiedenen Standorten sowie Warenempfänger und –entlader ein gebunden. Dabei wurde ein besonde rer Fokus auf die Anforderungen der Arbeitssicherheit und das optimale Verhältnis von maximaler Zuladung und minimaler Wagenlänge bei best möglicher Entladung gelegt. Die gute Zusammenarbeit und enge Abstim mung aller Beteiligten wird das Pro jekt zum Erfolg machen. Im Mai 2017 soll der erste Prototyp des „Tanpps“ über die Schiene rollen, bis April 2018 die komplette neue Flotte ausgelie fert sein. Kali aus Deutschland wird über HAMBURG nach SINGAPUR und PORT KLANG verfrachtet. K+S STANDORTE Salz Kali- und Magnesiumprodukte Hand in Hand im Mainhafen Hanau: Kapitän Christian Boogaard (rechts) stimmt mit Rhenus-Mitarbeiter Ralf Jakob die Beladung des Schiffes genau ab. K+S-Unternehmensleitung Kaliverbundwerk Werra Kaliwerk Neuhof-Ellers Hanau ARBEITEN 11 SCOOP 3/2016 LOGISTIK Von der Schiene auf das Schiff W enn morgens der Zug aus Unterbreiz bach mit „60er Kali gran B pink“ für Brasilien am Kalikai einfährt, greifen geübte Hände zu: Mit einem kräftigen Dreh öff net Alex Martin das Verriegelungsrad am ersten Waggon, 40 Sekunden später ist die gesamte Ladung im Bunker unter dem Gleis verschwun den. Verlademeister Torsten Quenzel kontrol liert die Begleitpapiere, während Rangierer Oli ver Schmarje mit dem Joystick die Lok um zwölf Meter zurücksetzt – der nächste Waggon, bitte! Direkt daneben steht ein Zug mit Kornkali aus dem Werk Neuhof-Ellers. Auch er wartet auf seine Entladung. 25 verschiedene K+S-Produkte werden vom Kalikai aus über die Weltmeere ver schifft. Wichtigster Absatzmarkt ist Brasilien, da nach folgt die Region Südostasien. Zwischen 350 und 400 Schiffe pro Jahr fer tigt die Truppe um Betriebsleiter Holger Junger berg am 500 Meter langen Kalikai ab. Die größ ten fassen bis zu 50.000 Tonnen. Ein solches Schiff hat bis zu zwölf Meter Tiefgang und kann deshalb den Hamburger Hafen nur bei Flut ver lassen. Angeliefert wird die Ware ausschließlich auf der Schiene mit 60.000 bis 65.000 Waggons im Jahr. Mit einem Umschlag von 3,7 Millionen Tonnen – darin enthalten etwa eine Million Ton nen Containerware – liegt der Hamburger Kali kai innerhalb von Europa bei K+S auf Platz eins, gefolgt von Wismar (900.000 Tonnen), Harlin gen (600.000) sowie Hanau und Wesel (jeweils 500.000). Fotos: K+S AG, Alexandra Lechner (2), Dennis Williamson | Grafik: C3 Visual Lab Keine zwei Stunden für Entladung Damit am Kalikai möglichst auf teure Nacht schichten verzichtet werden kann, sind die Züge aus den deutschen Produktionsstandorten, so Jungerberg, „genau auf die dortigen Schicht abläufe getaktet“. Auch hier greift ein Rad ins andere. Die eingespielten Teams aus K+S-Be schäftigten und Kollegen der Gesamthafen-Be triebsgesellschaft (GHB) Hamburg brauchen kei ne zwei Stunden, um einen kompletten Kali-Zug zu entladen. Die Beladung eines 40.000-TonnenSchiffes dauert etwa einen Tag. Zwischen Bahn gleisen und dem Kai liegt der Tiefbunker; die Ge samtlagerkapazität in den verschiedenen Silos in Hamburg beträgt 400.000 Tonnen. Szenenwechsel: Der Mainhafen Hanau liegt etwa 160 Kilometer südwestlich von Heringen an der Werra. Mitten in der Nacht haben die Kol legen dort einen Zug mit 21 Waggons à 65 Ton nen 60er Kali staubfrei auf die Reise geschickt. Jetzt, am frühen Morgen, machen sich Schicht leiter Roger Pfannkuchen und seine Mitarbeiter Mathias Rauch und Arpad Halasz an die Entla dung des Zuges. Die „Terra Maris“ aus ’s-Graven polder in den Niederlanden hat gestern Abend bereits festgemacht am Kai. Kapitän Christi an Boogaard treibt bei der Beladung seines zur „Nederlandse Particuliere Rijnvaart Centrale“ (NPRC) gehörenden Schiffes ein wenig zur Eile und turnt behände am Rüssel herum, der das Industrie-Kali in den Bauch des Schiffes beför dert: Wegen des anhaltenden Niedrigwassers im Rhein muss er genau darauf achten, wie die 4.000 Tonnen Fracht verteilt werden. Spätestens Kali-Züge im Hamburger Hafen: Torsten Quenzel dirigiert die Entladung. um 11.30 Uhr will Boogaard ablegen, damit er die kritische Flachstelle bei Kaub am Mittelrhein am Abend hinter sich gelassen haben wird – „dann können wir ankern und ein Glas Wein mit Käse aus Holland genießen …“ Kapitän Boogaard und seine Frau haben Gäste mit an Bord, ein älteres Ehepaar, das sich eine Woche lang den Main und Rhein aus der Frachtschiff-Perspektive anschaut. Seit mehr als 90 Jahren nutzen die K+S und ihre Vorgängerfirmen den Mainhafen Hanau zum Umschlag ihrer Produkte von der Schiene auf das Binnenschiff. „K+S ist einer unserer wich tigsten Kunden“, sagt Marianne Drieß-Garrecht, Niederlassungsleiterin der Rhenus SE & Co. KG, „Kali kommt bei uns gleich nach Mineralöl auf Platz zwei.“ Danach folgen Baustoffe, Stickstoff dünger, Roheisen und Granulate für den Stra ßenbau. Rund 500.000 Tonnen Kali- und Ma gnesiumprodukte pro Jahr werden in Hanau umgeschlagen. Ein beträchtlicher Teil davon schippert über Main und Rhein zu EuroChem nach Antwerpen, aber auch die deutschen Hä fen Kehl, Worms, Wesel und Lingen im Emsland sowie Ottmarsheim im Elsass werden regelmä ßig bedient. Über den Rhein-Main-Donau-Kanal gelangt Kali von der Werra oder aus Neuhof in den Südosten Europas, nach Krems, Wien und Pi chelsdorf, nach Paks und Kecskemét in Ungarn oder ins kroatische Vukovár. Vor allem im Spätsommer, weiß Ralf Jakob, Ab teilungsleiter Umschlag und Lagerung bei Rhe 64 MAL um den Äquator reicht die von K+S auf der Schiene in Europa zurückgelegte Strecke pro Jahr. 2,55 Millionen Kilometer sind Kali und Salz unterwegs. » Nach dem Pegel Kaub können wir ankern und ein Glas Wein mit Käse aus Holland genießen. « nus, sorgt Niedrigwasser in den Flüssen oft für enorme Probleme: „Wenn der Rheinpegel Kaub unter einen Meter sinkt, sind für die Fracht er hebliche Zuschläge zu bezahlen, weil die Schiffe weniger Ware mitnehmen können.“ Das macht die Sache teurer. Insgesamt sind jedoch die Transporte per Binnenschiff in den letzten vier Jahren bei K+S stabil geblieben. Letztlich, so Hol ger Seifart, in Personalunion auch Geschäftsfüh rer der K+S Transport GmbH in Hamburg, komme es immer auf den „perfekten Mix“ der jeweiligen Verkehrsträger an – „aber die Dinge verändern sich ständig“. Ob Bahn, Lkw oder Schiff: Welcher Transportweg gewählt wird, hängt entschei dend von den Kosten ab. WEITER AUF SEITE 12 » 12 ARBEITEN SCOOP 3/2016 LOGISTIK Thailand Jährlich werden durchschnittlich 700.000 BIS 1 MILLION TONNEN Kali aus DEUTSCHLAND importiert. Indonesien 281.700 Zielländer Verfrachtungsmengen in tausend Tonnen 400.000 Tonnen fasst das Düngemittellager von Meroke in Perawang. Hier wird der Rohstoff gemischt und in 50-Kilo-Säcke verpackt. Australien 51.100 Thailand 95.600 Malaysia 416.200 Malaysia Neuseeland 12.300 Port Klang Drehscheibe für Südostasien und Ozeanien G anz langsam schiebt sich die „Pulau La yang“ den Siak River hoch zum Contai nerterminal im Hafen von Perawang auf der indonesischen Insel Sumatra. Vier Wochen lang war das K+S-Kieserit an Bord vom Hambur ger Hafen aus über 15.842 Kilometer bis Singapur unterwegs, durch das Mittelmeer, den Sueskanal und den Indischen Ozean. In Singapur wurden die Container umgeladen auf die „Pulau Layang“. Für die Überquerung der Straße von Malakka hat sie nur einen halben Tag gebraucht, für die gut 100 Kilometer den schlammigen Fluss hinauf ei nen ganzen. Bei Perawang ist der Siak River nur etwa 80 Meter breit, am Rand ganze zehn bis zwölf Meter tief. Da ist Maßarbeit gefragt bei der Entladung der Container. Jede Woche legen ein bis zwei Frachter von der Größe der „Pulau Layang“ mit ca. 150 Con tainern in Perawang an und versorgen den Dün gemittelhändler Meroke Tetap Jaya mit Kieserit, 60er und Korn-Kali + Bor aus Deutschland vor nehmlich für Ölpalm-Plantagen, aber auch mit Produkten anderer Hersteller. Meroke unter hält seit 40 Jahren Geschäftsbeziehungen mit K+S und ist heute einer der wichtigsten Ver triebspartner in der Region. „Wir sind halt auch ein bisschen wie die Deutschen“, sagt Marke tingleiter Catur Dian Mirzada, „wir arbeiten mit guten Preisen, hoher Qualität und Zuverlässig keit.“ Dr. Rolf Härdter, Leiter K+S Asia Pacific mit Dienstsitz in Singapur, spielt den Ball gerne zu rück: „Die Zusammenarbeit mit Meroke läuft perfekt.“ Auch wenn Härdter den dringendsten Singapur 150 CONTAINER mit Düngemitteln aus der ganzen Welt kommen jede Woche in Perawang an. Der Transport erfolgt über den schmalen Siak River. Fidschi 4.800 Wunsch des Geschäftspartners („We need more kieserite!“) derzeit aus Mangel an Masse zu sei nem Leidwesen kaum erfüllen kann. Meroke sorgt mit Niederlassungen in Me dan, Jakarta, Pekanbaru, Palembang und Su rabaya für die Distribution der Düngemittel in verschiedenen Ecken Indonesiens und hat 2012 in Perawang im Herzen der Insel Sumatra ein modernes Lager mit 400.000 Tonnen Kapazi tät gebaut. Rund 100 Männer sind dort mit der Entladung der Container beschäftigt, mit der Anfertigung von Düngermischungen, dem Ab packen in 50-Kilo-Säcke und der anschließen den Beladung der Lastwagen per Muskelkraft – bei tropischer Schwüle und schon beim Zusehen schweißtreibenden Temperaturen. Sieben Stun den dauert die Schicht für die Sechser-Teams. Danach wird die Truppe 50 Tonnen verladen haben. Körperliche Schwerarbeit. Vom Lager in der 200.000-Einwohner-Stadt Perawang aus fahren Lastwagen die Ware zu Plantagen im Umkreis von 300 Kilometern. Ein Ende des Ölpalm-Booms in Indonesien ist nicht abzusehen: Seit 2005 haben sich die An bauflächen verdoppelt. Nicht nur wegen der Ölpalme ist Südostasien ein Markt mit großen Wachstumsperspektiven. Schon heu te vertreibt die achtköpfige Mann schaft von K+S Asia Pacific je nach Verfügbarkeit zwischen 700.000 und mehr als einer Million Tonnen Korn-Kali und Kieserit aus Deutschland sind in Indonesien extrem gefragt – der Ölpalmanbau boomt. Kali- und Magnesiumprodukte in der gesamten Region. Mit Ausnahme von einigen Schiffen, die direkt von Deutschland aus mit Bulkware über wiegend nach Australien gehen, kommt alles in Containern in die beiden Häfen Singapur und Port Klang, das 370 Kilometer nordwestlich in der Nähe der malaysischen Hauptstadt Kuala Lum pur liegt. Vom K+S-Büro in Singapur aus verfolgt die Truppe um Rolf Härdter und Logistik-Mana ger Kiono Lim die meist von der K+S Transport bis zum Endhafen durchgebuchten Container, um Kunden rechtzeitig über Fahrplanänderungen zu informieren und Änderungswünsche bei Zielhä fen oder Ankunftszeiten durch den Kunden an das Logistikteam in Hamburg zu kommunizieren. Normalerweise dauert das sogenannte „Transshipment“ etwa eine Woche, sodass die » Wenn das Schiff aus Europa Verspätung hat, wird das für uns immer eine hoch komplizierte Geschichte. « Ware aus Europa nach fünf bis sechs Wochen ihren Zielhafen in Malaysia und Indonesien, nach sechs bis sieben Wochen in Thailand und Vietnam und nach sieben bis acht Wochen in Australien und Neuseeland erreicht hat. Dün gemittel für Zuckerrohr und Mais, für Ananas, Ölpalmen und Bananen. Die Fidschi-Inseln sind wohl die am weitesten entfernte, exotischste Destination für das Kali aus Deutschland. Schwierig wird’s, wenn das Schiff aus Euro pa Verspätung hat und der Anschlussfrach ter in Singapur oder Port Klang nicht erreicht wird. Kiono Lim: „Das ist dann immer eine hoch ARBEITEN 13 SCOOP 3/2016 LOGISTIK Maßarbeit im Flusshafen von Perawang: Die „Pulau Layang“ bringt Düngemittel und andere Fracht in Containern aus Singapur ins Herz der Insel Sumatra. Fotos: Jonathan Wijaya | Grafik: C3 Visual Lab komplizierte Geschichte – und mit großem Auf wand verbunden.“ Künftig könnte es sein, dass die Komplexität der Logistik für die Kolleginnen und Kollegen in Singapur noch ein Stück zunimmt. Ab Janu ar 2017 bekommt die bisherige Agentur K+S Asia Pacific den vollen Händlerstatus, wird dann ei genständig Rechnungen ausstellen, in Singapur ihre Steuern bezahlen und sich von dort aus um die Vermarktung von bis zu 80.000 Tonnen Ma gnesiumoxid aus dem chinesischen Huludao kümmern. K+S hat dort die Aktivitäten von Mag power, einem Hersteller von magnesiumsulfat haltigen Düngemitteln, übernommen und will mit dem synthetischen Magnesiumsulfat SMS seine Wettbewerbsposition im Spezialitäten bereich in China und Südostasien stärken. Das SMS aus Huludao, so die Strategie, soll die aus natürlichen Vorkommen in Deutschland stam menden magnesiumsulfathaltigen Düngemit tel, wie zum Beispiel ESTA Kieserit, ergänzen und die Produktpalette an hochwirksamen, voll was serlöslichen Magnesiumsulfaten um eine weite re Komponente erweitern. WEITER AUF SEITE 14 K+S-Transporte in Zahlen Die Wege, auf denen unsere Rohstoffe zu den Kunden gelangen. Alles mit Muskelkraft: Ein Sechser-Team verlädt während einer Schicht bis zu 50 Tonnen Dünger. » 5,7 6,9 6,5 MILLIONEN Tonnen Kali und Salz im Jahr per Lkw in Europa MILLIONEN Tonnen Schienentransporte quer durch Europa MILLIONEN Tonnen Transporte per See- und Binnenschiff 14 ARBEITEN SCOOP 3/2016 LOGISTIK » 40.000 Ostküste der USA 200.000 per Lkw ins Landesinnere 100.000 Nigeria und Kamerun Galinhos Maraba Teresina Natal Petrolina Brasilien 110.000 Süden von Brasilien Gurupi Vitora da Conquista Goinania Uberlandia Presidente Prudente São Paulo Belo Horizonte Rio de Janeiro Verfrachtungsmengen in Tonnen Weißes Gold aus dem „Nordeste“ W eißes Gold und flache Wasserbec ken, so weit das Auge blickt. Darüber ein hoher Himmel mit gleißender Sonne, beständig weht eine kräftige Brise vom Meer. 4.000 Hektar umfasst die Salina Diaman te Branco bei Galinhos, ganz oben im Nordosten von Brasilien gelegen, etwa zwei Fahrtstunden von Natal entfernt, der Hauptstadt des Bun desstaates Rio Grande do Norte. Zum Vergleich: 4.000 Hektar – das entspricht etwa 5.600 Fuß ballfeldern. An Platz fehlt es nicht im „Nordeste“, wie die Brasilianer den abgelegenen Winkel ihres Riesenlandes nennen. Aber es wächst halt nicht viel, weil es fast nie regnet und die ausgedörr te Erdkrume nur Caatinga hergibt, eine trockene Busch- und Strauchlandschaft, die im Nordosten Brasiliens eine Fläche von der doppelten Größe Deutschlands bedeckt. Für Salinen hingegen eig net sich der „Nordeste“ optimal. Kein Wunder, dass sich 95 Prozent der brasilianischen Salzpro duktion auf diese Region konzentriert. Salina Diamante Branco (SDB), der brasilia nische Teil der K+S Salt LA, ist eine von mehre ren Salinen dort, mit etwa 450.000 Tonnen Jah resproduktion nicht die größte. Etwa 150 Köpfe zählt die Mannschaft um Betriebsleiter Irmar Assunçao, 56 von ihnen schlafen unter der Wo che in einem Wohnheim auf dem Gelände – ihre ARBEITEN 15 SCOOP 3/2016 LOGISTIK Termisa: der Arbeitsplatz von José Aguinaldo und Rubeval Fernandes mitten im Meer. Die Porto dos Dornelles vor Anker an der Saline. Der Lastkahn bringt das Salz nach Termisa. Gut 60 Tage dauert es, bis das Salz aus dem Meerwasser so auskristallisiert ist, dass es geerntet werden kann. Heimatdörfer sind oft zwei, drei Fahrtstunden auf der Schotterpiste entfernt. Irmar pendelt auch. Seine Familie lebt in Natal. Die abgeschiedene Lage der Saline stellt in mehrerlei Hinsicht eine Herausforderung dar. Egal wohin: Die Transportwege sind weit. Knapp die Hälfte des über einen gut 60 Tage dauernden Prozess gewonnenen Salzes gelangt per Lkw zu den Kunden in Industrie, Viehzucht und auch Le bensmittelproduktion in den Norden, den mitt leren Westen und den Südosten von Brasilien. Der 20-Millionen-Einwohner-Moloch São Pau lo, so Operations Manager George Pryor, ist die „imaginäre Grenze“, von der aus der Schiffstrans port meist die kostengünstigere Option ist. Fotos: Claus Lehmann (3), K+S AG | Grafik: C3 Visual Lab Leben auf der Landstraße Bento Martíns de Araújo (54), Spediteur und stolzer Besitzer eines chromblitzenden 26-Me ter-Lastzuges mit „gutem Stern“ und 56 Tonnen Gesamtgewicht, kennt das fünftgrößte Land der Erde wie seine Westentasche. Seit 25 Jah ren ist er auf den Straßen unterwegs und sieht seine Familie in Pirapozinho oft zwei, drei Wo chen gar nicht. Mais, Soja, Zucker, Kaffee – heu te lädt er seinen Lastzug voll mit Meersalz in Big Bags, jeweils 1.000 Kilo schwer. Über 3.200 Ki lometer wird ihn die Reise gen Süden führen, nach Presidente Prudente im Bundesstaat São Paulo, wo ein Kraftfutterhersteller für die Tier mast auf das weiße Gold aus Galinhos wartet. Vier bis fünf Tage wird er für die Fahrt brauchen und dafür jeweils etwa zwölf Stunden am Steu er sitzen. Übernachtet wird im Führerhaus auf Parkplätzen an Tankstellen und Polizeistatio nen. Dort kann Bento duschen und etwas essen gehen. Auf dem Weg nach Presidente Prudente kommt der erfahrene Trucker durch Gegenden, » Nach zwei Wochen Termisa fühlt man sich schon ein bisschen wie auf Alcatraz. « zum Beispiel in Pernambuco, „wo ich unter kei nen Umständen anhalte – egal, wer oder was auf der Straße herumsteht!“ Immer wieder kommt es zu Überfällen auch auf Lastwagen. Auf dem Seeweg liefert SDB ihr Salz in den Sü den Brasiliens, nach Paraná, Santa Catarina und Rio Grande do Sul, nach Nigeria und Kamerun in Westafrika, auch nach Chile und in die USA. Die Ware dorthin zu bringen, ist allerdings gar nicht so einfach. Wegen der sehr flachen Küsten gewässer im Nordosten Brasiliens können Hoch seeschiffe die Salinen dort nicht direkt anfahren. 14 Seemeilen vor dem Städtchen Areia Branca, 60 Seemeilen von Galinhos entfernt, hat die Re gierung in den 1970er-Jahren auf einer Sandbank einen künstlichen Umschlagplatz gebaut: Termi sa wird heute von vier Salinenbetrieben als Zwi schenlager und Seehafen genutzt, von wo aus das weiße Gold dann hinaus in die Welt geht. Mehrmals die Woche pendelt Comandante Fla vio da Silva mit dem 2.000-Tonnen-Schiff „Porto dos Dornelles“ zwischen Galinhos und Termisa. Die einfache Fahrt dauert etwa zehn Stunden. Der Frachtkahn wurde 2016 einer grundlegen den Renovierung unterzogen. „Jetzt ist alles fast wieder wie neu!“, freut sich Chef-Maschinist Francisco Nascimento. Im Termisa-Terminal sor gen 40 Mann Besatzung der staatlichen Hafen gesellschaft für die Ent- und Beladung der Schif fe. Das Lager umfasst rund 150.000 Tonnen, ein gutes Viertel davon ist für SDB reserviert. Um die draußen im Tiefwasser ankernden Seeschiffe zu beladen, wird das Salz über ein 800 Meter langes Förderband übers Meer transportiert. Die Männer auf Termisa arbeiten in der 14/14-Schicht: Sie sind zwei Wochen lang Tag und Nacht draußen auf der Plattform, bevor die Ablösung kommt. José Aguinaldo Junior freut sich ganz besonders beim Anblick des Kollegen Rubeval Fernandes, als der von der ZubringerBarkasse aus Areia Branca die Leiter hochsteigt. Eine herzliche Begrüßung der beiden Männer, die sich seit vielen Jahren den Job teilen, ein Rund gang mit Übergabe und Besprechung des Wich tigsten – dann packt José auch schon seine Siebensachen: „Nach zwei Wochen hier fühlt man sich schon ein bisschen wie auf Alcatraz“, grinst er, „aber dafür haben wir einen ganz ungewöhnlichen Arbeitsplatz mitten im Meer über dem Azurblau des Südatlantiks.“ 3.200 KILOMETER fährt LkwUnternehmer Bento Martíns de Araújo mit seinem 56-Tonner mit Salz über die Landstraßen von Galinhos nach Presidente Prudente im Bundesstaat São Paulo. 16 ARBEITEN SCOOP 3/2016 FOTOREPORTAGE 8.30 Uhr Teambesprechung mit den Teamkollegen Bernd Düsing und Uwe König. Die drei teilen sich den Tag in drei Schichten und tauschen sich über das aus, was ansteht. Sie planen, wann die Schiffe an- und abfahren, melden es bei den Behörden an und informieren den Umschlagsbetrieb, sprich die Beladung. 9.30 Uhr Die Santa Katarina bringt Kali von Hamburg nach Brasilien. Die Chartergesellschaft Rudolf-August Oetker mietet den Ozeanriesen von der Reederei und verkauft die Fahrten wiederum an Kunden wie K+S. Marko Spell prüft gemeinsam mit OetkerMitarbeiterin Birgit von Brauchitsch, ob an Bord alles in Ordnung ist. 10.45 Uhr Gemeinsam mit den Kollegen aus der Verladung bespricht Spell, wann die Beladung des Schiffes beendet ist. Danach berechnet er unter Berücksichtigung von Ebbe, Flut und dem Schiffsverkehr, wann genau das Schiff auslaufen kann. 14.00 Uhr Mit Lademeister Martin Dresen auf dem Silo mit Ausblick. Auch wenn Marko Spell einen Großteil seiner Zeit am Telefon und vor dem PC verbringt, genießt er die Momente, in denen er dem Hafen und dem Wasser ganz nah ist. 12.00 Uhr Spell bringt die Ursprungszeugnisse zum Zoll. Die Zeugnisse zeigen, dass das verladene Kali aus Deutschland stammt und wie viel von wem an wen verschifft wird. ARBEITEN 17 SCOOP 3/2016 FOTOREPORTAGE 10.00 Uhr Kapitän Sergio Villas Sarigumba unterschreibt eine Sicherheitserklärung, die für alle Schiffe im Hamburger Hafen verpflichtend ist. Außerdem besprechen Spell und er die Menge der Ladung. Fotos: Dennis Williamson Ein Tag mit ... Marko Spell ist Klarierungsmakler bei K+S Transport am Kalikai in Hamburg. An- und Abfahrt der Schiffe, die Bedürfnisse der Besatzung und Zollformalien – er kümmert sich um alles rund um die Ozeanriesen, die das Kali in die Welt bringen. 16.00 Uhr Fotos: Dennis Williamson Auf einem Schiff wie der Santa Katarina arbeiten 20 Personen. Muss eine von ihnen beispielsweise zum Arzt, organisiert das Marko Spell. 14.45 Uhr Für die Ausfahrt des Schiffes bestellt Marko Spell Schleppboote, die den Frachter in die Fahrrinne ziehen. Er informiert den Kapitän über die ETD (Estimated Time of Departure). Dieses Mal nutzen sie die morgendliche Flut um 4.30 Uhr. 18 ARBEITEN SCOOP 3/2016 NEUES VERFAHREN 20 PROZENT mehr KaliSel konnte durch die Umstellung auf die neue Körnungsgröße 0,1 bis 0,6 Millimeter produziert werden. Kleine Umstellung – großer Effekt F ast jeder kennt das Problem: Wenn man losen Reis in einem Sieb wäscht, kommt es nicht selten vor, dass ein großer Teil der kleinen Körner durch die Löcher entwischt und im Spülbecken landet. Ärgerlich, aber mit ein paar Handgriffen zu beheben. Schwieriger wird es dann, wenn es sich bei dem gesiebten Produkt um Kaliumchlorid in Lebensmittelqualität handelt und das Sieb in einer hochmodernen Anlage verbaut ist, die alles, was aus dem Sieb herausfällt, direkt in den Verwurf weiterleitet. Genau das passierte in der KaliSel-Anlage im Kaliwerk Zielitz in den vergangenen Jahren. „Wir produzieren hier ein außergewöhnliches Kaliumchlorid in Lebensmittelqualität, das Die Verantwortlichen vor Ort: Jens Hollenbach (links) und Dr. Ulrich Scheele weltweit Anwendung findet“, sagt Dirk Neumann, verantwortlich für Marketing und Vertrieb von KaliSel. „Doch mit unserer bisherigen Vorgehensweise haben wir jedes Jahr einen Teil der Produktion verloren, weil sie durch das Sieb aussortiert wurden.“ Viel Verwurf bei kleinen Größen Bis Ende 2015 sah der Prozess so aus: Kaliumchlorid kam in das Gebäude 1 der vor sieben Jahren gebauten Anlage und wurde dort kristallisiert und getrocknet. Im Gebäude 2 erfolgte dann die Siebung in verschiedene Kornbänder. „Wir produzierten drei verschiedene Größen: 0,1 bis 0,3; 0,2 bis 0,4 und 0,2 bis 0,6 Millimeter“, so der Leiter des KCl-Betriebs, Dr. Ulrich Scheele. „Vor allem bei der ganz feinen Größe fiel sehr viel von dem sogenannten Ober- und Unterkorn an, also all das, was größer oder kleiner als die gewünschte Größe ist. Auf eine Tonne Produkt kamen bis zu zwei Tonnen Kaliumchlorid, die wir in die Diese Siebe sorgen in der KaliSel-Anlage für die entsprechenden Körnungsgrößen. Düngemittelproduktion gaben, obwohl die Qualität genauso gut war wie von KaliSel.“ Die steigende Nachfrage führte schließlich dazu, dass sich Vertrieb und Produktion zusammensetzten, um mögliche Verbesserungen zu finden. Analysen der Massenströme zeigten, dass Abhilfe durch veränderte Kornbänder erzielt werden könnte. Die einfachste Variante: Die Erweiterung der Standardvariante von 0,2 bis 0,6 auf 0,1 bis 0,6 Millimeter. Nachdem der Vertrieb ausgewählte Kunden wie unter anderem Morton Salt und K+S Chile über die Veränderungen informiert hatte, begann im Frühjahr 2016 die Umstellung der Maschine. „Mittlerwei- le produzieren wir immer noch drei Körnungen, allerdings konzentrieren wir uns hauptsächlich auf die neue Größe 0,1 bis 0,6 Millimeter. Hier haben wir den geringsten Verlust und dadurch konnten wir die produzierten Mengen um rund 20 Prozent steigern“, sagt Scheele. Die anlagentechnische Investitionssumme des Projekts sorgt bei den Kostenstellenverantwortlichen für Freude: Sie liegt praktisch bei null. Bei der KaliSel-Anlage stehen jetzt noch weitere Maßnahmen zur Effizienzsteigerung an: Geplant ist, die alten Korngrößen in Zukunft immer weniger und letztlich gar nicht mehr zu produzieren. Dadurch wird die größtmögliche Produktionsmenge der Anlage erreicht. Und auch für den verbleibenden Verwurf gibt es Pläne. „Das fertige KaliSel ist mit einem Konditionierungsmittel versehen, das dafür sorgt, dass das Produkt nicht verklumpt“, sagt Jens Hollenbach, Betriebsführer Trocknung, Granulierung, Logistik. „Es gibt Abnehmer, die Kaliumchlorid in Lebensmittelqualität auch dann verwenden, wenn es ohne Konditionierungsmittel vorliegt, zum Beispiel solche, die das Produkt selbst aufmahlen.“ Deswegen wurde in sehr kurzer Zeit eine Abpackanlage gebaut, die für kommende Aufträge bereitsteht. Fotos: Marek Kruszewski (3), Harry Soremski Manchmal machen schon wenige Mikrometer einen Unterschied. So geschehen im Werk Zielitz: Durch eine Umstellung im Siebverfahren konnte die Produktivität der KaliSel-Anlage deutlich gesteigert werden. ARBEITEN 19 SCOOP 3/2016 INTERVIEW Auf einem guten Weg: Salt 2020 Er zeigt sich zufrieden mit den bisherigen Ergebnissen der „Salt 2020“-Strategie, aber sieht den wahren Wert des Salzgeschäfts von K+S von den Kapitalmärkten nicht ausreichend gewürdigt. Vorstandsmitglied Mark Roberts sprach mit scoop über zukünftige Herausforderungen des Unternehmens. „Salt 2020“ hat sich zum Ziel gesetzt, das operative Ergebnis zu verdoppeln. Wie ist der aktuelle Stand? Als wir die Strategie im Januar 2014 implementierten, hatten wir zwei relativ schwache Jahre hinter uns. Das operative Ergebnis EBIT I bis 2010 auf mehr als 250 Millionen Euro zu erhöhen, schien ein hohes Ziel. Ich bin glücklich zu sagen: Wir sind auf einem guten Weg. Die Mitarbeiter des Geschäftsbereichs Salz haben unsere strategischen Initiativen weltweit hervorragend umgesetzt. Wie war das trotz relativ milder Winter möglich? Wir dürfen nicht vergessen, dass unsere Ertragsziele auf der Annahme eines Normalwinters beruhen. So betrug das EBIT I des Geschäftsbereichs Salz für 2015 266 Millionen Euro. Das heißt jedoch nicht, dass wir das bis 2020 anvisierte Ziel schon erreicht haben. Witterungseinflüsse und andere einmalige Faktoren eingerechnet liegen wir immer noch unter dem anvisierten Ertragsziel. Trotzdem sind wir weiter als geplant. Sobald das Ergebnis für 2016 feststeht, werden wir es ebenfalls normalisieren und sehen, ob der angestrebte Zuwachs erreicht wurde. Außerdem haben wir große Fortschritte dabei gemacht, neben Auftausalz auch die anderen Segmente zu stärken. Sie sind heute fundamental stärker als vor drei, vier Jahren. Künftig rechnen wir hier mit einem Ausbau unseres Marktanteils und besseren Preisen dank unserer starken Verbrauchermarken. Aktuell produziert K+S rund 23 Millionen Tonnen Salz pro Jahr. Macht es mehr Sinn, die Produktion auszuweiten oder sich auf höhere Margen zu konzentrieren? Die einfache Antwort ist: Es kommt drauf an … Wir haben die Kapazitäten für einige margenstarke Produkte angehoben, beispielsweise bei Meersalz und koscherem Salz für die Lebensmittelbranche. Wir wollen aber im Geschäftsbereich Salz nicht auf breiter Front die Produktion erhöhen. Unser Ziel ist ganz einfach, die Profitabilität zu maximieren. Wo sehen Sie das größte Wachstumspotenzial in den nächsten Jahren? Ein Blick auf die Landkarte zeigt, dass unsere Präsenz in einigen Segmenten in Nordamerika und Westeuropa noch ausbaufähig ist. Stark unterrepräsentiert sind wir jedoch in Asien, Brasilien, Peru und sogar Osteuropa. Das größte quantitative Wachstumspotenzial bietet natürlich Asien. Ein nachhaltiger Eintritt in diesen Markt benötigt etwas Zeit. Aber ich bin sehr optimistisch. Höhere Margen sind ein Hauptziel. Können Sie uns zwei oder drei Beispiele nennen? In den vergangenen 18 Monaten haben wir gelernt, das Potenzial unserer Verbrauchermarken optimal auszuschöpfen. Nicht nur bei Morton und Windsor in Nordamerika, sondern auch bei Lobos in Chile. Dank ihrer hohen Wertschätzung bei unseren Kunden und strategischer Preisentscheidungen ist es gelungen, unsere Margen und die unserer Handelspartner zu erhöhen. Wir müssen aber weiterhin in unsere Marken investieren und an Produktinnovationen arbeiten – auch im B2B-Bereich. Welche sind die interessantesten Branchen? Lebensmittel, chemische Industrie, Wasserenthärtung, Pharma ...? Für mich sind alle von Interesse. Die chemische Industrie ist stark auf Rohstoffe ausgerichtet. Die Pharmaindustrie wächst auf globaler Ebene, da sich der Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen auch für die alternde Bevölkerung Asiens kontinuierlich verbessert. Letztlich macht der richtige Mix für K+S den Erfolg aus. Saldoro hat sich erfolgreich auf dem deutschen Markt etabliert. Wie ist der aktuelle Stand bei der Umbenennung der esco? Meiner Ansicht nach müssen wir hier den richtigen Zeitpunkt abwarten. Da die Kosten erheblich sind, ist dieser nicht jetzt – auch wenn das im Sinne eines homogeneren Markenauftritts wünschenswert wäre. Wie funktioniert die Zusammenarbeit zwischen den Tochtergesellschaften im Geschäftsbereich Salz? Salz ist traditionell ein regionales Geschäft. Dennoch arbeiten unsere drei regionalen Töchter eng zusammen. Am spürbarsten ist das im Bereich Auftausalz: Dort kann starke Winternachfrage in einer Region auch aus einer anderen heraus bedient werden. Ein weiteres interessantes Beispiel ist unser Joint Venture mit China National Salt in Shanghai: Wir nehmen da hochwertiges Speisesalz der Frisia aus Harlingen, befüllen damit blaue, in chinesischer Sprache beschriftete Dosen der Marke Morton und verkaufen sie an Verbraucher in China. Da wir gerade beim Thema China und Asien sind: Ist es vorstellbar, dass wir eine eigene Produktionsstätte in China errichten? Der wichtigste Markt in China und Asien ist die chemische Industrie. Dort sind wir mit unseren Preisen selbst mit Produkten aus Chile aber nicht konkurrenzfähig, weil die Entfernung zu groß ist. Langfristig brauchen wir Produktion in geografisch näher gelegenen Regionen. Seit Mai läuft die Planung für das Solarsalz-Projekt Ashburton in Westaustralien. Falls der Genehmigungsprozess glattläuft und der Bau der Anlage beschlossen wird, könnten wir 2022 mit einer Kapazität von 3,5 Millionen Tonnen pro Jahr starten. Das wird jedoch nicht reichen, um die Nachfragelücke in China zu schließen. Konkrete Pläne für einen eigenen Produktionsstandort dort haben wir aktuell nicht. Aber vielleicht wäre ein Joint Venture für Spezialitäten mit einem Partner in China in den nächsten Jahren eine Option. Was ist für Sie persönlich die größte Herausforderung als Vorstand für den Geschäftsbereich Salz? Den Kapitalmarkt noch stärker mit unserem Salzgeschäft vertraut zu machen und so eine gerechte Bewertung zu ermöglichen. Es ist eine stark segmentierte und komplexe Branche mit Hunderten von Wettbewerbern, unterschiedlichen Nachfragefaktoren und weitaus weniger Transparenz als im Kali-Geschäft. Der wahre Wert des Salzgeschäfts von K+S spiegelt sich bisher in keiner Weise im Aktienkurs wider. Analysten sehen nur das Auftausalz, es mangelt an Kenntnis der anderen Geschäftssparten. Aber wir werden weiter die Wahrnehmung unseres Salzgeschäftes erhöhen – ob bei Analystenkonferenzen, Roadshows oder auf andere Weise. Das ist ein Erziehungsprozess. Und eine Menge Arbeit. Beobachten wir beim Salz derzeit eine ähnliche Entwicklung wie bei Kali – weg von Auftausalz und Standarddüngemittel hin zu Produkten mit höheren Margen? Ja, das ist in gewisser Hinsicht vergleichbar. Auftausalz hat weiterhin einen hohen Stellenwert, woran wir nichts ändern möchten. Dennoch müssen wir nach vorne blicken und auch über 2020 hinaus neues Wachstum generieren. 20 VON DEN STANDORTEN SCOOP 3/2016 NACHRICHTEN OJIBWAY 60 MILLIONEN investiert K+S Windsor Salt in die Vergrößerung seiner Ojibway Mine in Windsor, Ontario. In den nächsten fünf Jahren erweitert das Unternehmen sein Bergwerk um etwa 122 Meter in die Tiefe. Mit der Investition wird nicht nur die Technologie erneuert, sondern auch die Produktion erhöht und die Nutzungsdauer der Mine um 40 Jahre verlängert. KASSEL Erster Grundwassertag bei K+S Die Einheit Hydro-/Environmental Geology (T-GH) lud am 11. Oktober Vertreter aller Geschäftsbereiche zum ersten K+S-internen Grundwassertag ein. Standortübergreifend diskutierten die Teilnehmer Herausforderungen rund um das Thema Wasser. Das positive Feedback der Teilnehmer wie auch der intensive Informationsaustausch bestätigten den Erfolg der Veranstaltung. Der nächste Grundwassertag findet voraussichtlich im Frühjahr 2017 statt. SANTIAGO DE CHILE Hessischer Ministerpräsident auf Stippvisite in Chile Einen kleinen Löwen aus Porzellan hatte Volker Bouffier als Gastgeschenk für Matthias Mohr, CEO von K+S Chile, dabei. Gemeinsam mit einer 37-köpfigen Delegation besuchte der Ministerpräsident aus dem deutschen Bundesland Hessen die Unternehmenszentrale in Santiago de Chile. Die Stippvisite war Bestandteil einer mehrtägigen Reise Bouffiers durch Südamerika. Begleitet wurde er von einer Delegation von Vertretern aus Politik und Wirtschaft. K+S-Vorstandsvorsitzender Norbert Steiner und Matthias Mohr stellten die Aktivitäten der K+S Chile S.A. als internationales Unternehmen in Südamerika vor. Beeindruckende Unterstützung für die Kalikumpel im Werratal Mehr als 12.000 Menschen haben am 8. September ein Zeichen für den Kalibergbau im Werratal gesetzt. Sie bildeten eine 13 Kilometer lange Menschenkette von Unterbreizbach über Philippsthal nach Heringen. Solidaritätsaktionen gab es auch an anderen K+S-Standorten – sogar auf der Legacy-Baustelle in Kanada. A us ganz Deutschland hatten sich insgesamt rund 1.700 Kollegen von fast allen K+S-Standorten auf den Weg ins Werratal gemacht, um dem Aufruf des Betriebsrates des Werks Werra und der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) zu folgen. Gemeinsam mit Mitarbeitern, Familien, Freunden, Partnerfirmen, Vereinen sowie Vertretern aus der Politik und weiteren Unterstützern reihten sie sich in die Menschenkette ein. Allein 400 kamen vom Kaliwerk Neuhof-Ellers, 50 vom Kaliwerk Bergmannssegen-Hugo, etwa 160 vom Kaliwerk Sigmundshall und mehr als 300 vom Kaliwerk Zielitz. Vertreten waren auch Standorte anderer Gesellschaften der K+S Gruppe. Aus Bernburg reisten etwa 50 Kollegen an, aus Braunschweig-Lüneburg etwa 20, aus Borth etwa 50 und aus der esco-Zentrale in Hannover etwa 20. Über 400 Kollegen kamen vom Standort Kassel, gut 30 aus Bad Salzdetfurth (Inaktive Werke und Tierhygiene) und knapp 50 von K+S Transport in Hamburg. Für viele bedeutete die Teilnahme an der Menschenkette stundenlange Busfahrten mit einer Rückkehr am späten Abend. Ihre Solidarität bekundeten ebenso daheimgebliebene Kollegen, die an ihren Standorten dafür sorgten, dass die Produktion weiterlief. In Zielitz formierten sich einige Hundert als Hammer und Schlägel. Sogar die kanadischen Kollegen auf der Legacy-Baustelle bildeten eine Menschenkette und sandten diese als Videobotschaft nach Deutschland. „Heute ist ein Tag der Ermutigung. Ein Tag mit einem starken Signal“, sagte IGBCE-Vorsitzender Michael Vassiliadis bei der Abschlusskundgebung. „Und dieses Signal ist ein ganz eindeutiges Ja zum Kalibergbau.“ In Deutschland werde unter den weltweiten besten Arbeitsbedingungen und Umweltstandards Kali gefördert. Es seien bereits viele Millionen in den Gewässer- und Umweltschutz investiert worden. Das sei auch weiter nötig und möglich, „aber es kann nicht sein, dass wir auf dem Weg dahin einfach dicht machen und keine Lösung finden, ohne die Beschäftigten in Kurzarbeit zu schicken“, so Vassiliadis. Eindeutig zum Standort im Werratal bekannte sich K+S-Vorstandschef Norbert Steiner, der mit seinen Vorstandskollegen Dr. Burkhard Lohr und Dr. Thomas Nöcker sowie der Geschäftsführung der K+S KALI GmbH teilnahm: „Wir kämpfen gemeinsam um den heimischen Bergbau – und wir stehen zum Werk Werra. Unsere Standorte Hattorf, Unterbreizbach und Wintershall leisten einen wesentlichen Beitrag für den Unternehmenserfolg unseres Geschäftsbereiches Kali- und Magnesiumprodukte und damit der gesamten K+S Gruppe.“ SCOOP 3/2016 „Ein großartiges Signal der Solidarität aller K+S-Kollegen“ Harald Döll, Vorsitzender des K+S-Gesamtbetriebsrates, im Interview über die Menschenkette an der Werra. 21 WEEKS ISLAND BERNBURG 2,3 MILLIONEN Arbeitssicherheit im Mittelpunkt vom ersten Tag an TONNEN im Jahr sind das neue Förderziel der Morton-Salt-Mine in Weeks Island, Louisiana (USA). Dafür wurde der Förderschacht erweitert. Außerdem wird derzeit eine neue unterirdische Speicheranlage angelegt, um die Zuverlässigkeit zu steigern und die Anzahl der benötigten Förderbänder zu reduzieren, da Morton Salt plant, die Mine um zusätzliche Ebenen zu erweitern. So werden neue Voraussetzungen geschaffen, jährlich 2,3 Millionen Tonnen zu fördern – eine Steigerung der bisherigen Förderkapazität von 1,45 Millionen Tonnen. „Safety for you“ – unter diesem Motto macht das esco-Salzwerk Bernburg Auszubildende mit dem Arbeitsschutz vertraut. Dazu hat esco mit den Firmen Solvay Chemicals GmbH und Pöttinger Sätechnik GmbH sowie dem Bildungs- und Technologiezentrum in Bernburg ein Konzept erarbeitet. Fester Teil davon: Thementage mit realitätsnahen Übungen. Z ahlreiche Helfer sorgten am 8. September dafür, dass auf der Strecke zwischen Unterbreizbach, Philippsthal und Heringen keine Lücken blieben. Über den Moment, als die Menschenkette stand, spricht der Vorsitzende des Betriebsrates Werk Werra und des K+S-Gesamtbetriebsrates, Harald Döll, im Interview mit der scoop. Was ging in Ihnen vor, als sie feststellten, dass es gelingt, mit der Menschenkette die drei Standorte des Werks Werra zu verbinden? Harald Döll: Dass wir die erhoffte Zahl von 10.000 Teilnehmern übertroffen haben, lag auch an der tollen Beteiligung aller K+S-Standorte. Es war ein großartiges Signal der Solidarität aller K+S-Kollegen, das mich sehr bewegt hat und noch immer freut. Beeindruckend waren auch die Solidaritätsaktionen der Kollegen in Übersee und der Daheimgebliebenen. Was hat die Menschenkette bewirkt? Den politisch Verantwortlichen dürfte damit sehr deutlich geworden sein, dass es nicht nur um 4.400 Arbeitsplätze im Werk Werra geht, sondern um das Schicksal einer ganzen Region und letztlich um das ganze Unternehmen. Ja, die Menschenkette war erfolgreich, aber wir dürfen nicht lockerlassen und müssen alle politisch Verantwortlichen an ihre Worte erinnern, damit es nicht nur bei Sonntagsreden bleibt, sondern auch Taten folgen für den Erhalt unserer Arbeitsplätze. Fotos: K+S AG Es kommt stets der Vorwurf, K+S würde nicht genug tun für den Umweltschutz. Zu Recht? Viele, die uns kritisieren, wollen nicht sehen, was geleistet wurde. Seit 2007 ist das Aufkommen des Salzabwassers halbiert worden. Und es werden viele hundert Millionen Euro investiert, um noch weiter zu reduzieren. Aber selbst Genehmigungen für ergänzende Entsorgungsmöglichkeiten zur kurzfristigen Selbsthilfe gestalteten sich zuletzt äußerst zäh oder sie wurden mit politischem Kalkül blockiert. Das darf nicht sein. Politik und Behörden müssen ihre Ermessensspielräume endlich wieder im Sinne der Arbeitsplätze nutzen. Kaianlage auf den Bahamas wird nach Hurrikan-Schäden erneuert INAGUA Schwere Schäden hat der Hurrikan Joaquin im Herbst 2015 auf den Bahamas verursacht. Betroffen war auch der Solar-Salz-Standort von Morton Salt auf der Insel Great Inagua. Die Kaianlage wurde schwer beschädigt, sodass die Mannschaft am Standort in der Folge nur kleinere Schiffe beladen konnte. Dank der guten Zusammenarbeit des Inagua-Teams mit Einheiten von Morton Salt in Chicago und K+S in Kassel konnte der Morton-Vor- stand eine millionenschwere Investition genehmigen, damit die Kaianlage erneuert wird. Darüber freut sich auch Curtis Robinson (rechts), Senior Accountant bei Morton Salt, als sie sich gemeinsam mit Etienne Farquharson, Environment Health & Safety Manager in Inagua, ein Bild von der Kaianlage machte. Und glücklicherweise wurde Inagua nicht direkt getroffen von Matthew, einem schweren Hurrikan am 4. Oktober 2016. 22 WISSEN SCOOP 3/2016 ZAHLEN UND FAKTEN Wissen Sie ... ... dass Nachwuchskräfte für das Kaliwerk Zielitz sogar bei Nacht gefunden werden? Dass das Tote Meer nicht der See mit dem höchsten Salzgehalt ist? Oder dass die Kali-Kumpel unter Tage auch mobil surfen können? 150 KILOMETER GLASFASERKABEL werden im Zuge des Projekts Digitalisierung Grube/ mobile Instandhaltung bis Ende 2017 unter Tage in den Werken der K+S KALI GmbH verlegt. 300 POTENZIELLE AZUBIS TOTES MEER 28 % ASSALSEE 35 % SALZGEHALT Der Assalsee in Dschibuti ist mit knapp 35 Prozent der See mit dem weltweit höchsten Salzgehalt. Zum Vergleich: Der Salzgehalt im Toten Meer liegt bei etwa 28 Prozent. 2 GRAMM KALIUM täglich sind für die Gesundheit von Nerven, Muskeln und lebenswichtigen Stoffwechselvorgängen im menschlichen Körper notwendig. Eine Menge von drei bis vier Bananen deckt diesen Bedarf an Kalium. Grafik: C3 Visual Lab Rund 300 Besucher und potenzielle Azubis nahmen im September an der fünften Nacht der Ausbildung im Kaliwerk Zielitz teil. Im Vergleich zu 2015 zog es dieses Jahr 100 junge Interessenten mehr zur Ausbildungsnacht. WISSEN 23 SCOOP 3/2016 UNTERNEHMENSKULTUR Enge Abstimmung in S achen Compliance: Die Teams von Dr. Daniel Thomas Laumann (links) und Sascha Gaipl-Hottenroth achten darauf, dass korrektes Handeln Maxime für alle Mitarbeiter im gesamten Unternehmen ist. Das Grundverständnis von Compliance soll jeden Mitarbeiter erreichen Bei K+S arbeiten die Bereiche Legal, GRC, Corporate Secretary und Interne Revision Hand in Hand, um konzernweit Compliance – das Bewusstsein für korrektes Handeln – als Bestandteil der Unternehmenskultur zu schärfen. Foto: Andreas Fischer V erstöße gegen die Compliance-Regeln können in sehr unterschiedlichem Gewand daherkommen: Diebstahl von Arbeitshandschuhen oder Kupferdraht, nicht korrekte Lagerung von Sprengstoffen oder Abfällen, gefälschte E-Mails zur Auslösung von Zahlungsvorgängen, Verstöße gegen Ladevorschriften, Mauscheleien bei der Reisekostenabrechnung, Missachtung von Umweltrecht bei der Steuerung von Anlagen … Bislang, so Dr. Daniel Laumann, seit 1. Juli Leiter Legal, Governance, Risk & Compliance (GRC) sowie Corporate Secretary, halten sich die Verstöße innerhalb der K+S Gruppe zwar in Grenzen: „Aber wir müssen weiter daran arbeiten, dass das Grundverständnis für Compliance, wie vom Vorstand gewünscht, jeden einzelnen Mitarbeiter erreicht.“ Deutlich enger als zuvor arbeitet deshalb jetzt der Bereich Dr. Laumanns mit insgesamt 18 Köpfen und die Interne Revision mit zwölf Mitarbeitern auf drei Kontinenten unter Führung von Sascha Gaipl-Hottenroth beim Thema Compliance zusammen. Während die eine Seite für ein funktionierendes Compliance-Manage- mentsystem zuständig ist, analysiert die andere konkrete Abläufe und gibt Hinweise auf notwendige Verbesserungen. Sie fragt auch nach, welche Konsequenzen daraus gezogen wurden. Für die Umsetzung sind dann die jeweiligen Vorgesetzten des betroffenen Bereichs zuständig. Compliance-Beauftragte gibt es an allen deutschen K+S-Standorten, aber auch bei den Tochtergesellschaften im Ausland. Regelmäßige Berichte dienen dem Austausch, zweimal im Jahr trifft sich zudem der zehnköpfige Compliance-Ausschuss der K+S Gruppe unter Führung des neuen Chief Compliance Officers Dr. Laumann am Standort Kassel. Die ausländischen Tochtergesellschaften regeln ihre Compliance-Angelegenheiten im Rahmen der gruppenweiten Vorgaben. „Wegen der unterschiedlichen Rechtssysteme“, sagt Sascha Gaipl-Hottenroth, „können wir da von Kassel aus nur die Leitplanken vorgeben.“ Dr. Laumann freut es, dass – wie zuletzt geschehen – das Landgericht Meiningen und die Staatsanwaltschaft Kassel die Rechtsauffassung von K+S für die Versenkung voll bestätigt haben. „Dies zeigt, dass unser Unternehmen auch in diesen Fällen absolut Compliance-konform gehandelt hat.“ Nicht jeder Fall ist so einfach zu durchschauen, wie jener der gestohlenen Handschuhe oder der Mauschelei bei den Reisekosten. Oft sind es komplizierte Rechtsfragen, die dann auch im Extremfall externe Juristen beschäftigen. Damit schwer Image schädigende Vorgänge bei K+S niemals ein Thema sein können, ist jeder einzelne Mitarbeiter aufgerufen, die Augen offen zu halten und sich im Falle von Verstößen an seinen Vorgesetzten, den jeweiligen Compliance- Beauftragten oder die Compliance-Help-/ Hotline zu wenden. SCOOP 3/2016 PRODUKTION » Es ist spannend zu sehen, wie ein Produkt entsteht, dass ich sonst einfach kaufe. « Katzenbesitzerin Julia Böger-Ketelharke mit Cleo VON STINA BEBENROTH W enn Cleo gute Laune hat, merkt Julia Böger-Ketelharke das sofort. Durchgebogener Rücken, zuckende Ohren und ein tiefes Schnurren aus der Kehle: an solchen Tagen lässt sich die dreijährige Katzendame nicht so leicht aus der Ruhe bringen. Sie kann allerdings auch anders: „Wenn ich sie zu lange alleine lasse, ist sie beleidigt und fährt auch mal die Krallen aus“, schmunzelt Julia. Als sie die Zusage für einen Praktikumsplatz im betrieblichen Gesundheitsmanagement bei K+S in Bad Salzdetfurth bekam, war deswegen auch klar: Cleo muss mit. Jetzt sitzt sie zu Hause, während Julia in dem ehemaligen Kaliwerk jeden Tag andere Katzen bewundert. Die hängen auf Fotos und Verpackungen in allen Ecken des Werksgeländes. Denn hier produziert K+S seit 24 Jahren in Kooperation mit dem amerikanischen Mars-Konzern das Katzenstreu „Catsan“. Langjährige Zusammenarbeit 91 Jahre wurde in Bad Salzdetfurth Kali produziert. Anfang der Neunzigerjahre war dann Schluss und dem Standort drohte die Schließung. Zur selben Zeit musste Mars erkennen, dass die bisherige Fabrik für Katzenstreu an die Kapazitätsgrenze stieß und ein neuer Produktionspartner nötig war. Da K+S zu diesem Zeitpunkt schon mehrere Jahre lang Magnesiumchloridlösung an Mars lieferte, war die Entscheidung, die Zusammenarbeit auszuweiten, naheliegend. Seit 1992 laufen die Fabrikanlagen über Tage in Bad Salzdetfurth ausschließlich zur Produktion von Katzenstreu. Als Julia Böger-Ketelharke zum ersten Mal die Produktionshalle betritt, ist sie beeindruckt: „Ich kaufe für Cleo tatsächlich immer Catsan. Aber ich habe mich nie so wirklich gefragt, wie das Streu eigentlich hergestellt wird. Mit einer solchen Anlage hätte ich auf keinen Fall gerechnet.“ Die Maschinen in Bad Salzdetfurth produzieren leistungsstark und effizient, 2000 Paletten Katzenstreu landen so pro Tag im Lager. Was für Julia eine Überraschung, ist für den Leiter Tierhygieneprodukte, Dr. Peter-Michael Beier, nichts Ungewöhnliches: „Die wenigsten Leute können Fotos: Franz Bischof (4), Mars (2) 24 WISSEN WISSEN 25 SCOOP 3 /2016 PRODUKTION Bei der Herstellung der Katzenstreus greift K+S auf die Technik des Brechens und Siebens zurück, die auch in der Kaliproduktion angewendet wird. Per Förderband kommt es danach in die Verpackungsanlage. Der größte Anteil des Katzenstreus geht nach Frankreich, es folgen der britische und der deutsche Markt. Kaliwerk macht Katzen froh In der ehemaligen Kali-Produktion in Bad Salzdetfurth stellt K+S für den Konzern Mars Katzenstreu her. Gemeinsam mit Katzenbesitzerin Julia Böger-Ketelharke besuchte scoop die moderne Anlage und erlebte eine hocheffiziente Produktion. sich vorstellen, welche Prozesse hinter der Produktion eines Alltagsgegenstands wie Katzenstreu stecken.“ Natürliche Inhaltsstoffe Die Grundzutat für das Streu kommt von der anderen Straßenseite: Die Firma Cirkel GmbH stellt ein synthetisches Calciumsilikathydrat her, bestehend aus Quarz aus dem nahe gelegenen Harz, Sand aus dem Standortumfeld und Wasser aus den Quellen von Bad Salzdetfurth. Dazu werden die Inhaltsstoffe gemischt, in großen Blöcken gebacken und anschließend grob zerkleinert über Förderbänder in das K+S-Werk transportiert. „Ich bin bisher automatisch davon ausgegangen, dass Catsan ein künstliches Produkt ist. Dass das Streu nur aus natürlichen Materialien besteht, finde ich richtig gut“, sagt Julia. Dr. Beier zeigt ihr in der Fabrik, wie der Rohstoff vor Ort weiterverarbeitet wird: „Wir zerkleinern das Ganze und sieben es anschließend. Je nach Größe landen die Hydratstück- 2000 PALETTEN CATSAN werden täglich im Werk Bad Salzdetfurth produziert und per Lkw und Bahn abtransportiert. chen danach in einer der drei Fraktionen.“ Alles, was größer als 6,3 mm ist, wird dem Mahlsiebkreislauf erneut zugeführt. Die Körner mit einer Größe zwischen 6,3 und 0,5 mm sind das sogenannte Primärkorn, das 65 Prozent von Catsan ausmacht. Alles, was kleiner als 0,5 mm ist, wird kompaktiert und aufgemahlen. Das daraus entstehende Kompaktkorn bildet die restlichen 35 Prozent in Catsan. „Kompakt- und Primärkorn wird vermischt, getrocknet und dann mit einer Magnesiumchloridlösung besprüht. Das beziehen wir von der Fabrik in Wintershall“, so Beier. Die Lösung ist sozusagen das Herzstück des Katzenstreus. „Die Wirkstoffe auf dem Streu erzeugen eine Art Wüste Gobi für Bakterien. Diese siedeln sich daher nicht an und das verhindert, dass der Harnstoff zersetzt wird. Ohne zersetzten Harnstoff gibt es keine Geruchsbildung. Auf gut Deutsch: Es stinkt nicht.“ Das fertige Produkt wandert anschließend in die Abpackanlage. Hier wird es in verschiedene Beutelgrößen von fünf bis 30 Liter verpackt. Ein spezielles Produkt ist dabei der Superabsorber, bei dem das Streu schon in einem Beutel an den Kunden geliefert wird. Ist es Zeit für einen Wechsel, kann der oder die Katzenbesitzerin den Beutel zuziehen und direkt entsorgen. „Das ist umwelttechnisch natürlich nicht optimal“, sagt Dr. Beier. „Aber gerade dieses Produkt wird vor allem in Großstädten und an Singlehaushalte verkauft. Es ist auch das einzige, das Mars in Australien vertreibt.“ Eine Frage zu dem Produkt liegt Julia Böger-Ketelharke noch auf der Zunge: „Warum ist auf den australischen Verpackungen eine grau-braun gemusterte Katze und keine weiße wie auf den europäischen?“ Aber hier kann Dr. Beier nur mit den Schultern zucken: „Das ist Marketingstrategie von Mars. Da haben wir gar keinen Einfluss drauf. Vielleicht fühlen sich die Australier von einer solchen Katze eher angesprochen?“ Neubauten in Planung Letzte Station der Fabrikführung ist die Lagerhalle, in der das abgepackte Katzenstreu bis zur Decke gestapelt ist. „Als wir angefangen haben, lag unsere Produktion pro Jahr bei rund 90.000 Tonnen. Seitdem konnten wir diese Menge mehr als verdoppeln. So langsam stoßen wir an die Kapazitätsgrenze“, so Beier. Deswegen steht jetzt auch eine Erneuerung des Vertrags mit Mars bevor. In diesem ist der Bau eines neuen Palettenstelllagers und eines zweiten Produktionsstrangs festgelegt. Dadurch soll die Produktion um 50 Prozent gesteigert werden. „Das ist ein schönes Bekenntnis zu dem Standort Bad Salzdetfurth und dem qualitativ hochwertigen Produkt, dass wir hier produzieren“, sagt Dr. Beier. Verschiedene Katzenfotos für unterschiedliche Kontinente: Die australische (rechts) und die europäische Verpackung. SCOOP 3/2016 K+S SOZIAL Kollegen ermöglichen eine Rückkehr in den Job G Kevin Nisius ist querschnittsgelähmt und kann trotzdem arbeiten. Denn: Nach einem schweren Unfall ist er dank seiner Kollegen im Werk Borth voll in die Abläufe des Elektrobetriebs über Tage eingebunden. » E rstes Provisorium: Zurück an die Ar- beit kehrt Kevin Nisius im Oktober 2014, über ein Jahr nach dem Unfall. Die Kollegen richten einen vorläufigen Arbeitsplatz in einem Pausenraum ein. ohne » F ührerschein: Um ein Auto auch Kevin Füße bedienen zu können, muss Nisius eine Extraprüfung ablegen. » F örderung: Nach vielen Gesprächen ist im Herbst 2014 klar, dass die Agentur für Arbeit, Kreis Wesel, den Umbau des Arbeitsplatzes finanzier t. Im März 2016 wurden die Bauarbeiten beendet. anz ruhig legt Matthias Hüppe seine Hand auf den zuckenden Oberschenkel von Kevin Nisius. Langsam kommt der Muskel zur Ruhe. Hüppe nimmt seine Hand hoch. Er blickt Nisius an, der nickt kurz zurück – alles wieder o.k. Es ist sicher eine besondere Situation, wenn ein Vorgesetzter seinem Mitarbeiter so nahekommt. Für Matthias Hüppe, Leiter des Elektrobetriebs über Tage im esco-Salzwerk Borth und Kevin Nisius gehört das zum Alltag. Falls nötig auch durch Handauflegen zu helfen, ist für Hüppe sowie alle anderen Kollegen im Elektrobetrieb selbstverständlich. Kevin Nisius ist querschnittsgelähmt und sitzt im Rollstuhl. Kontrollieren kann er seine Beine nicht. Aber Gefühl habe er dort schon, erklärt Nisius. Ab der Brust abwärts ist der 25-Jährige gelähmt. Der 14. Juni 2013 ist der Tag, der alles verändert. Nisius, damals 22 Jahre alt, ist mit seiner Fußballmannschaft in den Niederlanden. Bei einem Streich springt er in eine Gracht. Dabei schlägt er so unglücklich auf dem Grund auf, dass er sich schwerste Verletzungen zuzieht. Über ein halbes Jahr wird er in Spezialkliniken behandelt. Immer wieder besucht ihn sein Chef zusammen mit Sebastian Wardemann, Meister in der Elektrowerkstatt. Emotional wird es dann, als Hüppe die Nachricht von Werksleiter Hans-Heinrich Gerland überbringt: Der eigentlich auslaufende Arbeitsvertrag wird verlängert – ohne weitere Befristung. Kevin Nisius’ Vater kann die Tränen nicht zurückhalten. Alles wurde umgebaut Dabei ist sicher, dass sein Sohn nicht wie bisher als Elektriker tätig sein kann. Der Arbeitsbereich im Elektrobetrieb muss umgebaut werden. Hüppe und Wardemann ficht das nicht an. So stellen sie Antrag um Antrag, gemeinsam mit der Schwerbehindertenvertretung kämpfen sie sich über bürokratische Hürden – mit Erfolg. Seit März 2016, fast drei Jahre nach dem Unfall, ist der Arbeitsplatz von Kevin Nisius nun behindertengerecht. „Ich bin stolz darauf, dies als Teamleistung erreicht zu haben“, sagt Hüppe. Seinen Mitarbeiter ermutigt er, sich weiter zu qualifizieren. Nisius will sich zum Techniker weiterbilden, um Aufgaben in der Arbeitsvorbereitung zu übernehmen. „Ich bin ja nicht auf den Kopf gefallen“, sagt er. „Ich habe mir nur den Hals gebrochen.“ Mobil: Den VW-Bus mit Spezialausstattung kann Kevin Nisius komplett per Hand steuern. 200.000 EURO hat die komplette Wiedereingliederung von Kevin Nisius gekostet. Ein Großteil des Geldes wurde in den Umbau des Arbeitsplatzes investiert. Am Arbeitsplatz: Eine Spracherkennung hilft Kevin Nisius, seinen Computer zu bedienen. Fotos: K+S AG 26 MENSCHEN MENSCHEN 27 SCOOP 3/2016 HOBBY „Ich habe einfach Benzin im Blut“ Marcus Gesell ist Kfz-Schlosser im Werk Werra und fährt in seiner Freizeit Autorennen. Dabei unterstützen ihn die ganze Familie und einige Kollegen. In dieser Saison landete er bei der „Cup & Tourenwagen Trophy“ in seiner Fahrzeugklasse auf dem zweiten Platz. Fotos: Claas Michaelis Z wei Mal klopft Petra Gesell auf die Haube des Seat Leon Supercopa. Zu hören ist das kaum. Der Zwei-LiterMotor röhrt, als Sohn Marcus aufs Gaspedal tritt und losbraust. Bei fast jedem Rennen sind sie und ihr Ehemann Uwe dabei, und doch mag die Mutter nicht hinsehen, wenn der Sohn mit mehr als 230 Kilometern pro Stunde über die Piste schießt. „Ich habe jedes Mal Herzklopfen“, sagt sie. Seit er 18 Jahre alt ist, sitzt Marcus Gesell in Rennautos. Motorsportbegeistert ist er seit der Kindheit, als ihn sein Onkel mit zu Autorennen nahm. „Ich habe einfach Benzin im Blut“, sagt der 31-Jährige, der als Kfz-Schlosser Bergbaufahrzeuge im Revier der Grube Hattorf/ Wintershall des Kaliwerks Werra repariert. Sein erstes Auto war ein Trabant. Mittlerweile fährt er Seat, der ist schneller, „aber finanziell trotzdem erschwinglich“. Sein Traum: Irgendwann ein Rennwagen von Audi. Inzwischen ist Marcus Gesell wie ein Profi unter den Amateuren der Rennserie „Cup & Tourenwagen Trophy“. Die Saison 2016 war sehr erfolgreich. Nach sieben Rennwochenenden landete er in seiner Klasse auf dem zweiten Platz, in der Gesamtwertung auf dem beachtlichen elften. Bei je- dem Rennen unterstützt ihn ein Team von Freunden. Sie alle schlafen in einem Lkw mit voll ausgestatteter Küche und Duschkabine. An den Anhänger baut das Team ein großes Zelt, in dem nicht nur das Auto flottgemacht, sondern auch gegessen und entspannt wird. Mit ganzer Familie unterwegs Auf dem Formel-1-Kurs im belgischen SpaFrancorchamps sind neben den Eltern und Ehefrau Desirée fünf Freunde dabei: Achim Lemcke kümmert sich um die Reifen, Ronny Konitzko um den Funk, Frank Wingold schraubt am Motor herum und dessen Ehefrau Ilona und Tochter Sabrina sorgen dafür, dass etwas zu essen auf den Tisch kommt. Aber eigentlich packt jeder dort an, wo er gerade gebraucht wird. Alle helfen mit: Marcus Gesell inmitten seines Teams aus Familie und Freunden beim Rennen in Spa-Francorchamps. „Wenn alle dabei sind, haben wir 14 Leute im Team“, sagt Gesell. Darunter die K+SKollegen Bryan Standop, Thomas van der Weth und Nici Zimmermann. „Ohne die Unterstützung von Familie und Freunden geht’s nicht. Und ohne Sponsoren auch nicht.“ Motorsport kostet. Einige Sponsoren halten ihm seit Jahren die Treue. Im Gegenzug ist er präsent bei Tagen der offenen Tür oder Messen. Seine Urlaubstage legt sich Marcus Gesell immer um die Rennwochenenden herum. „Es ist ein aufwendiges Hobby“, gesteht er. Ehefrau Desirée nickt, sie hält ihm mit viel Fleiß im Hintergrund oft den Rücken frei. Im Januar 2017 erwarten die Gesells ihr erstes Kind – rechtzeitig bevor die Saison wieder losgeht. „Dann ist der Nachwuchs aus dem Gröbsten raus und kann mit“, sagt Desirée und lächelt. Vorne dabei: In der abgelaufenen Saison belegte Marcus Gesell mit seinem Seat Leon Supercopa den zweiten Platz in seiner Klasse. 28 MENSCHEN SCOOP 3/2016 MEINE HEIMAT Am „Duft“ der Durian scheiden sich die Geister. Auf dem Markt in Chinatown ist die Tropenfrucht sehr gefragt. Singapur: Leben im Mikrokosmos VON THOMAS BRANDL D er Ausblick von den Räumen der K+S Asia Pacific an der Harbourfront in Singapur weckt Fernweh: Lastkräne überall, Container, Schiffe, Lkws, dazwischen wuseln Menschen herum. Seit elf Jahren arbeitet Charlotte Cheong hier und hat es keinen Tag bereut: „Der Job ist unglaublich abwechslungsreich – und ich habe lauter nette Kollegen.“ Als rechte Hand von Büroleiter Dr. Rolf Härdter managt Charlotte die Finanzen und den Personalbereich, steht regelmäßig in Kontakt mit Kollegen in der Kasseler Zentrale, hilft mit Singapur-Tipps für Gäste und Kunden aus und kümmert sich auch mal um verstopfte Abflüsse und kaputte Lampen. „Da braucht man manchmal einige Geduld, bis der Handwerker endlich kommt …“ Wie die Mehrheit der 5,5 Millionen Einwohner des Stadtstaates ist Charlotte chinesischer Abstammung. Was ihr so besonders gefällt an ihrer Heimat, ist die unglaubliche Vielfalt der Kulturen und Sprachen. Kantonesisch, Hokkien, Mandarin, Malaiisch, Hindi, Tamil, Englisch – Singapur ist aufgrund seiner Geschichte ein Schmelztiegel. Dies schlägt sich auch in der Küche nieder. Als absolute Spezialität gilt „Chili Crab“ oder – die etwas schärfere Variante – „Black Pepper Crab“. An den zahllosen Straßenständen und „Food Stalls“ in Chinatown, in Little India oder im alten malaiischen Viertel Kampong Glam kann man sich die Küchen Asiens hinauf- und hinunter durchprobieren und wird immer wieder Neues entdecken – ohne Risiko für Magen und Darm, da im Stadtstaat Sauberkeit oberste Maxime ist. Gibt es etwas, was man als Tourist auf jeden Fall gesehen haben muss in Singapur? – „Da reichen zwei Hände nicht, um alles zu nennen!“, strahlt Charlotte. Sentosa Island mit seinem Aquarium und den Stränden empfiehlt sie den Be- SUPERTREES 1 Tropenpark „Gardens by the Bay“ gilt als Geniestreich: ein Tropenpark mit üppiger Vegetation und 25 bis 50 Meter hohen künstlichen, bei Nacht beleuchteten Bäumen mit Rundgang in luftiger Höhe mitten in der Stadt. Im Hintergrund das Marina Bay Sands Hotel. suchern der Stadt, Chinatown mit seinen exotischen Märkten, die Botanic Gardens, eine Nachtsafari im berühmten Zoo, den Sky Park auf dem Dach des 200 Meter hohen Marina Bay Sands Hotels, dem neuen Wahrzeichen Singapurs, oder „Gardens by the Bay“, ein 2012 eingeweihter tropischer Park mit 25 bis 50 Meter hohen künstlichen Bäumen, die abends solarbetrieben in den buntesten Farben leuchten. Fast direkt daneben, auf der anderen Seite des Flusses, steht der „Singapore Flyer“ ein 165 Meter hohes Riesenrad, das großar- » Wir Singapurer haben einen Nationalsport – Shopping. « tige Ausblicke auf die Millionenstadt und ihre eindrucksvolle Skyline bietet. Wenn Charlotte Cheong nicht gerade im K+S-Büro an der Harbourfront dafür sorgt, dass alles glatt läuft, geht sie viel joggen oder Rad fahren im East Coast Park. „Wir Singapurer haben allerdings noch einen anderen Nationalsport“, grinst sie – „das Shopping …“ In der Tat gleichen große Teile der Millionenmetropole einem einzigen großen Shoppingcenter, am dichtesten konzentriert entlang der Orchard Road. Alle Designer- und Modemarken dieser Welt findet man dort, irgendwo ist immer gerade „Sale“ und mancher Tourist flüchtet sich auch vor der tropischen Schwüle draußen in die wohltemperierten Konsumtempel. Fotos: JeFFChiang photography (6), K+S AG | Grafik: C3 Visual Lab Charlotte Cheong, zuständig für HR und Finanzen, ist so etwas wie die „gute Seele“ im Büro von K+S Asia Pacific. Ihre Heimatstadt Singapur liebt sie über alles: „Das ist ein faszinierender Mikrokosmos hier – voll von buntem Leben.“ MENSCHEN 29 SCOOP 3/2016 MEINE HEIMAT 3 K+S-BÜRO Tolle Aussicht 2 Vom Büro der K+S Asia Pacific gibt‘s eine tolle Aussicht über den Hafen von Singapur und das Container-Terminal. Charlotte Cheong bei der morgendlichen Besprechung mit ihren Kolleginnen Bianca Katzenmeyer und Susan Lian. SKY PARK Himmlisch Im Sky Park auf dem Dach des Marina Bay Sands Hotels ist man dem Himmel ganz nah: In 200 Meter Höhe gibt es Rundum-Blick auf die Skyline, ein Café und einen Infinity Pool. In diesen dürfen aber nur Hotelgäste. SINGAPUR Singapur 4 2 1 Der Stadtstaat an der Südspitze der malaiischen Halbinsel zählt 5,5 Millionen Einwohner und gilt als eine der Städte mit den höchsten Lebenshaltungskosten weltweit. Die frühere britische Kolonie ist erst seit 1965 unabhängig, hat sich aber in den vergangenen 50 Jahren zum stärksten Finanzplatz Asiens neben Hongkong entwickelt. Der Name „Singapur“ entstammt dem Sanskrit und bedeutet Löwenstadt. 76,8 Prozent der Singapurer sind Chinesen, 13,8 Prozent Malaien, 7,9 Prozent Inder. Der Inselstaat umfasst knapp die Größe Hamburgs und besteht aus einer Hauptinsel, drei größeren und 58 weiteren kleineren Inseln. 3 Multikulti an der Harbourfront von Singapur Das gläserne Hochhaus an der Harbourfront von Singapur beherbergt zahllose Unternehmen aus der ganzen Welt. Auch die achtköpfige K+STruppe um Dr. Rolf Härdter stammt aus fünf verschiedenen Ländern. Die andere Leidenschaft der K+S-Kollegin ist das Reisen. Wann immer sie kann, nimmt sie mit Ehemann Jeff ein paar Tage Auszeit und schaut sich andere Länder an: Australien, Thailand, Hongkong – auch in Deutschland ist Charlotte schon gewesen. „Das war 2006 bei einem FertivaMeeting in Mannheim.“ Sehr gerne würde sie bei passender Gelegenheit auch mal in Kassel vorbeischauen – „aber in Japan und in Neuseeland war ich auch noch nicht und das ist nicht so weit von Singapur aus. Zwölf Stunden Flug sind einfach ganz schön lang …“ 4 RAFFLES HOTEL Kolonialer Touch Das weltberühmte Raffles Hotel, 1899 im Kolonialstil erbaut, nimmt einen ganzen Straßenblock ein und ist noch immer gefragt bei den Schönen und Reichen. Der Cocktail Singapore Sling wurde dort übrigens 1925 vom Barman Ngian Tong Boon erfunden. 30 MENSCHEN SCOOP 3/2016 EHRENAMT Naturschutz ist nicht nur, aber sehr oft der Schutz von bedrohten Arten und Pflanzen. Diese hundertjährigen Eichen sollten einer Straße weichen. KarlHeinz Neuner hat das verhindert. MENSCHEN 31 SCOOP 3/2016 EHRENAMT Düngemitteln, weil es sich dabei ja sogar um Naturprodukte handelt. Da habe ich es deutlich leichter als ein Beschäftigter einer Pflanzenschutzfirma. Wenn wir uns beispielsweise die Halden anschauen, dann sehen wir, dass direkt daneben Biotope mit seltenen Arten wachsen. Es kann beides funktionieren, wenn der Rahmen stimmt. Die Natur ist viel anpassungsfähiger als viele vermeintliche Naturschützer behaupten. Der Natur auf der Spur K+S-Mitarbeiter Dr. Karl-Heinz Neuner engagiert sich seit über vierzig Jahren im Naturschutz. Seine Tätigkeit im Bund Naturschutz hat ihm bereits einen Preis des bayerischen Umweltministeriums beschert. Hat sich Naturschutz in den vergangenen Jahrzehnten sehr verändert? Die gesellschaftspolitische Bedeutung von Naturschutz ist gestiegen, da hat sich in den Köpfen viel verändert. Das Wissen, dass die Natur geschützt werden muss, ist da. Allerdings zahlen viele lieber einen monatlichen Beitrag an eine Umweltorganisation anstatt selbst mit anzupacken. Ich würde mir wünschen, dass mehr Menschen aktiv mitarbeiten. K arl-Heinz Neuner ist ein echtes Kali-Urgestein. Seit 1985 betreut er als landwirtschaftlicher Fachberater Kunden zur Wirkung und zum Einsatz der Düngemittelprodukte der K+S KALI GmbH. Ebenso treu wie seinem Arbeitgeber ist Dr. Neuner seiner anderen Leidenschaft, die neben der Familie mit drei Kindern einen Großteil seines Privatlebens ausmacht: sein Engagement für den Naturschutz. Bereits mit Anfang zwanzig trat der heute 62-Jährige dem Bund Naturschutz Bayern bei. Seitdem ist der studierte Landwirt auf viele Arten aktiv: Er sitzt in verschiedenen Arbeitskreisen, hält Fachvorträge und zeigt Schulkindern im Rahmen von Ferienprogrammen die Vielfältigkeit der Natur. Im vorigen Jahr wurde er vom bayerischen Umweltministerium für sein langjähriges Engagement mit dem „Grünen Engel“ ausgezeichnet. Fotos: Uwe Mühlhäußer Wann sind Sie in den aktiven Naturschutz eingetreten und was waren damals Ihre Beweggründe? Ich bin 1974 als Mitglied in den Bund Naturschutz Bayern eingetreten, das ist wohl das offizielle Datum. Naturschützer bin ich aber schon mein ganzes Leben lang. Ich bin in einem Forsthaus aufgewachsen, da ist der bewusste Umgang mit der Umwelt ganz natürlich. Der Wald war mein Spielplatz und Lehrmeister. Mit 16 Jahren habe ich angefangen zu jagen. Viele glauben ja, dass die einzige Aufgabe eines Jägers darin besteht, Tiere zu erschießen. Aber es geht um viel mehr: Jäger sind angewandte Naturschützer und kümmern sich intensiv um die Gebiete, in denen sie unterwegs sind. Sie sind vielfältig im Naturschutz aktiv. Wie hat sich das alles entwickelt? Das meiste davon hat sich mehr oder weniger ergeben. Schon als junger Mann habe ich mich für unsere einheimischen Vögel interessiert, ich wollte jeden ein- Was ist Ihr Lieblingsort in der Natur? Ich bin ein echtes Waldkind, ohne Wald könnte ich nicht leben. Es ist eine geheimnisvolle Natur, die mich dort umgibt – eine, die mehr verbirgt, als dass sie preisgibt. Aber eigentlich mag ich jede Art von Landschaft. In den Bergen kann ich mich am besten erholen, da vergesse ich allen Alltagsstress. 1993 BEGANN KARL-HEINZ NEUNER, zunächst bei Ferienprogrammen, mit Führungen für Schüler. Mittlerweile bringen ehemalige Zuhörer ihre eigenen Kinder zu ihm. zelnen an seinem Gezwitscher erkennen. 20 Jahre später ist mir das dann gelungen und irgendwann hat mich jemand gefragt, ob ich nicht Führungen anbieten will, um mein Wissen mit anderen zu teilen. Mittlerweile mache ich nicht nur ornithologische Führungen, sondern auch Touren mit Kindern, bei denen ich generelle Kenntnisse zur Natur vermittele. Es ist mir ein inneres Bedürfnis, mein Wissen an andere weiterzugeben und ein Bewusstsein für die Vorgänge und die Wichtigkeit der Natur zu schaffen. In den Arbeitskreisen bin ich vor allem als Beisitzer und Berater tätig. Ich habe Landwirtschaft studiert, bin Jäger und Naturschützer und darüber hinaus für einen Düngemittelkonzern tätig. Deswegen fällt es mir leicht, die Zusammenhänge zu erkennen und Brücken zu bauen zwischen Lagern, deren Meinungen weit auseinander gehen. Mein oberstes Ziel ist, all die Gruppen, die sich mit Naturschutz beschäftigen, zu einer großen Interessengemeinschaft zusammenzufassen. Ich möchte integrieren statt polarisieren. Was ist die „Neuner̕sche“ Definition von Naturschutz? Für mich heißt Naturschutz, eine Landschaft mit all ihren wertvollen Inhalten zu schonen, zu pflegen und zu schützen. Mein persönliches Ziel ist dabei die Bündelung aller Interessengruppen, die mit der Natur leben wollen oder gar müssen. Dazu gehören Naturschutz, Jagdwesen, Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Teichwirtschaft, Imkerei und sanfter Tourismus. Gespräche ohne E xtrempositionen helfen am besten, damit unsere Natur intakt und schön bleiben kann. Was sagen Sie denjenigen, die in Ihrer Arbeit für K+S und in Ihrem Engagement für den Naturschutz einen Widerspruch sehen? Dasselbe wie den Leuten, die pauschal davon überzeugt sind, dass Artenschutz und intensive Landwirtschaft nicht nebeneinander koexistieren können, also nicht zusammenpassen: Es kommt darauf an, wie groß der Wille ist, aufeinander zuzugehen. K+S investiert viel in neue Technologien, um den Einfluss auf die Natur so gering wie möglich zu halten. Ich stehe voll hinter unseren K+S- » Naturschutz funktioniert am besten, wenn alle Interessengruppen zusammenarbeiten. « Gemeinsam mit der Ortsvorsitzenden vom Bund Naturschutz, Gerlinde Grün-Harrer. BUNTE SEITE 32 SCOOP 3/2016 RADTOUR KALI-Stiere überqueren die Alpen FOTOWET TBEWERB Wertvolle Schnappschüsse N EU ES AUS DER K+S WELT - CHIC AGO / Die Kollegen des Wer kes Grantsville bei Salt Lake City r des internen im Bundesstaat Utah sind Gewinne zu den Wer ten Salt ton Mor bei s Fotowet tbewerbe r dem Mot to des Unternehmens. Sie hatten unte n eingelaente „Thrive together“ behinder te Stud öglichkeiten ierem Karr dene den, um ihnen verschie tbewerb Wet dem Zu gen. uzei aufz in Grantsville . ngen endu Eins 56 t esam insg gab es PILLERHÖHE / Innerhalb von sechs schweißtreibenden Tagen überquerte das Mountainbike-Team des Kaliwerks Werra die Alpen. Die „KALI-Stiere“ legten eine beachtliche Strecke von 360 Kilometern und 5.000 Höhe nmetern zurück. Unter den unermüdlichen Bikern waren André Bahn, Hartmut Baumert, Lutz Frank e, Christian Kunze, Ulf Mannel, Peter Schmidt, Arnd Schneider, Thomas Schönewolf, Johannes Zapp, Uwe Ziegenbein sowie Tourguide Nadine Maye r. INTERN ES NETZWERK Yammer fördert den gruppenweiten Austausch KASSEL / Das interne Netzwerk Yammer hat INTEGR ATION IM WERK WERRA Flüchtlinge lernen Berufe kennen PHILIPPSTHA L / Ein Praktikum zur Berufs- orientierung haben Flüchtlinge aus Afghanistan, Äthiopien, Pakistan und Syrien im Kaliwerk Werra absolviert. Gemeinsam mit Auszubildenden entwickelten die Ausbilder ein Konzept mit speziellem Unterrichtsmaterial. „Die Sprache ist ein Schlüssel für den Erfolg“, sagt Ausbilder Josef Büchel. Auch das Werk habe durch die Praktikanten viel hinzugelernt, so Ausbildungsleiterin Kerstin Staudtmeister. sich in der K+S Gruppe bewährt und läuft seit Mitte Oktober 2016 im Regelbetrieb. Yammer soll die internationale Zusammenarbeit und den Austausch zwischen Kolleginnen und Kollegen fördern. Mittler weile sind bereits über 2.200 Mitglieder in dem Netzwerk angemeldet. Die Nutzung ist weiterhin auf freiwilliger Basis und setzt für die Anmeldung eine „@k-plus-s.com“-E-MailAdresse voraus. Mehr Informationen zu Yammer finden Sie im Portal unter: https://portal.k-plus-s.com/content/ pages/43386.htm »Man liest immer viel Neues und Interessantes in der scoop. Wir fühlen uns so als Bestandteil der großen K+S-Familie.« Gina Kácia und Myrella Leandro von der Salina Diamante Branco in Brasilien freuen sich auf jede neue scoop. Gewinner der letzten Ausgabe Cindy Granger, Castile (USA) Alexander Koch, Hosenfeld (GER) Jana Stranska, Prag (CZE) IMPRESSUM Herausgeber: K+S Aktiengesellschaft Redaktionsleitung: Thomas Brandl Redaktion: Parissa Akhyari, Stina Bebenroth, Claas Michaelis Telefon: +49 561 93 01 - 14 24 Telefax: +49 561 93 01 - 16 66 E-Mail: [email protected] Internet: www.k-plus-s.com Anschrift: K+S Aktiengesellschaft, Communication Services, Bertha-von-Suttner-Straße 7, 34131 Kassel Bildredaktion, Layout und Realisation: C3 Creative Code and Content GmbH, Berlin Druck: Druckerei Bernecker, Melsungen Auflage: 20.000 Erscheinung: Dezember 2016 FROHES FES T WEIHNACH TEN wird in der ganzen Wel t mit ganz unterschiedl ichen Tradit ionen und Bräuch en gefeiert. Die scoop-Reda ktion wünsc ht allen Leserin nen und Lese rn eine schöne Weihnachts zeit und alles Gu te für das Ja hr 2017. Früher bekam die Redaktion zu hören, die druckfrische scoop würde riechen. Die Bunte Seite dieser Ausgabe duftet! Besonders gut können Sie einen typisch deutschen Weihnachtsduft erschnuppern, wenn Sie vorher mit den Fingern über das Lebkuchen-Männchen rechts reiben. Fotos: K+S AG (4), D. Hurst/Alamy Folgende Mitarbeiter können sich über ein Paket mit Schweizer Delikatessen freuen:
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