Motion - Flughafen München

/Motion
Die Zeitung des Flughafens München
Dezember 2016
Ab in die Höhe
Im Tower koordinieren die Lotsen und
Vorfeldkontrolleure bis zu 90 Starts
und Landungen in der Stunde – nichts
für Nervenschwache. »S. 4/5«
VERKEHR & PROZESSE
Erstklassig trotz Engpass
Innerhalb kürzester Zeit machen die Profis am Airport
die Maschinen wieder startklar. Der Flugplan ist eng. Da muss
jeder Handgriff sitzen. » S. 6/7«
CHECK-IN
Inhalt
VERKEHR & PROZESSE
/Ein klares Ja
04 – 05
Partnerschaft
Spitzenjobs im Tower: Lotsen und
Kontrolleure geleiten stündlich bis zu
90 Flugzeuge sicher durch die Luft.
Beim CSU-Landesparteitag spricht sich eine
überwältigende Mehrheit der 1.000 Delegierten für den
Ausbau des Flughafens München aus.
06 – 07
Faszination
Die Zeit läuft: Zwischen Landung und
Start herrscht Hochbetrieb auf
dem Vorfeld - jeder Handgriff muss sitzen.
08 – 09
Überflieger
Kurs auf München: Damit neue Airlines
an den Flughafen kommen, sind gutes
Teamwork und viel Know-how gefragt.
10 – 11
Erlebniswelt
Winter-Chic: Der Kälte mit zarten Stoffen
und der Trendfarbe Bordeaux trotzen - am
Campus gibt's schicke Winter-Outfits.
Flughafen ganz anders: Eine Ausstellung
im Besucherzentrum lädt ein zur virtuellen
Entdeckerreise rund um den Airport.
12
Unterwegs
Zwischen Reis und Geistern: Fernab vom
Massentourismus lockt die indonesische
Insel Lambok mit ihrer stillen Schönheit.
D
ie Frauen-Union (FU)
Bayern hatte in ihrem
Antrag die CSU-Landesgruppe im Deutschen
Bundestag, die CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag und die CSU-Fraktion
im Münchner Stadtrat aufgefordert, sich für den Bau
der dritten Start- und Landebahn einzusetzen.
Wörtlich heißt es unter anderem: »Der Freistaat Bayern (51 Prozent), der
Bund (26 Prozent) und die Landeshauptstadt
München (23 Prozent) müssen ihrer Verantwortung gerecht werden und den Flughafen durch
die dritte Startbahn zukunftsgerecht weiterentwickeln.« Der Flughafen sei »eine der wichtigsten Grundlagen für den Wohlstand und die
Beschäftigung im gesamten Freistaat Bayern«.
Ein Ausbau würde »die wirtschaftlichen Vorteile
nicht nur sichern, sondern auch die heimische
Wirtschaft weiter beflügeln«. Diesen Tenor un-
terstützten die leidenschaftlichen Redebeiträge von
Erwin Huber, Vorsitzender des Wirtschaftsausschusses im Bayerischen
Landtag, und der Bundestagsabgeordneten Barbara Lanzinger.
Bereits im Vorfeld des
Landesparteitags hatte Alexander Dobrindt (CSU), Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, in einem Interview mit dem
Münchner Merkur seine Unterstützung beim
Ausbau des Flughafens zugesichert. Dobrindt
antwortete auf die Frage, warum er die Stammstrecke in München mit 1,5 Milliarden unterstützt: »Die zweite Stammstrecke (...) ist enorm
wichtig für Bayern. Deshalb habe ich gesagt, der
Bund kennt kein Limit. Ich habe den Bundeszuschuss (...) fast vervierfacht. Mit dem gleichen
Nachdruck werde ich mich für die dritte Startbahn einsetzen.«
/DA /COB
Augenblick des Monats: Auf Tuchfühlung mit den FCB-Stars
Zum Heftschwerpunkt
Mehr als 60 Starts von Flugzeugen haben Fotograf Adrian Greiter
und Bildredakteur Michael Fritz
abgelichtet. Daraus haben wir eine
kunstvolle Collage gezimmert, die
all diese Flugbewegungen in einem
spektakulären Motiv vereint.
Impressum
Herausgeber: Flughafen München GmbH,
Unternehmenskommunikation, Postfach 23
1755, 85326 München | Produktion: Corporate Media | Leitung: Petra Röthlein | Redaktionsleitung: Christoph Obermeier COB |
Telefon: 089/975-41201 | E-Mail: zeitung@
munich-airport.de | Redaktion: Simone Beckett SI , Barbara Welz BW, Katharina Kistler KK
| Layout: Publicis Pixelpark, München | Anzeigen: 089/975-41161, bettina.schaller@
munich-airport.de | Ständige Autoren: Bettina Dommnich BD , Christoph Henn CHE , Tobias
List TL | Druck: Universal Medien GmbH | Auflage: 220.000 | Erscheinungsweise: monatlich
02
Bei der offiziellen Eröffnung des neuen FC Bayern Fan-Shops im München Airport Center im November lernte FlughafenGeschäftsführerin Andrea Gebbeken die Bayern-Stars Javi Martínez (links) und Franck Ribéry kennen.
/BW
BILDNACHWEISE: STEPHAN GÖRLICH
12 / 2016
CHECK-IN
Zwischenlandung
Kolumne der kirchlichen
Dienste am Flughafen
Liebe Leserinnen,
liebe Leser,
»Klimaschutz ist fester Bestandteil der Unternehmensstrategie«, erklärt Flughafenchef Dr. Michael Kerkloh in seiner
Eröffnungsrede zur diesjährigen Konferenz der Klimaschutz-Organsiation CDP (vormals Carbon Disclosure Project).
Hohe Ziele beim Klimaschutz
Noch vor Beginn der Klimakonferenz in Marrakesch hat die Internationale
Zivilluftfahrtbehörde (ICAO) der UNO eine weltweit geltende Vereinbarung zur
Deckelung der CO2-Emissionen getroffen. Der Luftverkehr ist damit der
erste und bislang einzige Industriesektor mit einem eigenen Klimaabkommen.
D
ie ICAO hat in Montreal ein Stufensystem etwa der Umrüstung der Beleuchtung auf LED,
vereinbart, das 2021 startet und ein CO2- dem Einsatz des energieeffizienten Blockheizneutrales Wachstum der Branche auf dem kraftwerks und innovativer Technologie in NeuStand von 2020 sicherstellen soll. Der Mecha- bauten, ist es in den vergangenen Jahren gelunnismus zur Deckelung der CO2-Emissionen trägt gen, den CO2-Ausstoß am Münchner Airport zu
den Namen CORSIA (Carbon Offset and Reduc- deckeln. »Klimaschutz ist seit langem ein fester
tion Scheme for International Aviation). Dem- Bestandteil unserer Unternehmensstrategie,
nach wird die Luftfahrt künftig für wachstums- quasi unsere Lizenz zum Wachstum«, sagt Kerbedingten, zusätzlichen Treibhausgas-Ausstoß kloh. »Als grüner Flughafen setzen wir auf innoeine Klimaschutzabgabe zahlen. Durch diesen vative Technik und effiziente Abläufe. Weltweite
Obulus, der in Expertenkreisen »Offsetting« ge- Mobilität ist bei uns so ressourcenschonend wie
nannt wird, werden CO2-reduziean kaum einem anderen Flugharende Vorhaben finanziert, zum
fen möglich.«
Beispiel Wiederaufforstungsprojekte. Die Vereinbarung gilt bis
Klimaexperten tagen am Airport
2035. Sie soll zunächst auf freiDer Flughafen München war gewilliger Basis und ab 2027 vermeinsam mit der Deutschen
pflichtend gelten.
Lufthansa Gastgeber der diesFlughafenchef Dr. Michael
jährigen Konferenz der internaKerkloh sieht den umweltbetional führenden KlimaschutzDr. Michael Kerkloh,
wussten Kurs, den der MünchOrgansiation CDP (vormals
Münchner Flughafenchef
ner Airport seit vielen Jahren
Carbon Disclosure Project). Die
konsequent verfolgt, durch das
Experten des CDP würdigten
in Montreal verabschiedete Abden Flughafen mit seinem Klikommen bestätigt. Der Flughafen München zählt ma-Engagement als eines der führenden Unin Sachen Umwelt- und Klimaschutz traditionell ternehmen der Transport-Branche im deutschzu den Vorreitern der Branche. Bereits 2008 sprachigen Raum.
/TL
hatte er sich auf ein klimaneutrales Wachstum
verpflichtet. Dank umfassender Maßnahmen,
www.munich-airport.de/de/company/umwelt/klima
»Klimaschutz
ist unsere
Lizenz zum
Wachstum.«
das Leben eines Kindes beginnt mit
einem Schrei: »Ich bin da! Ich will
atmen! Ich brauche Euch! Alleine
kann ich nicht leben! Ich brauche
Wärme, Liebe und Nahrung!« Der
Schrei eines Neugeborenen bewegt
viel. Er geht nicht ins Mark, sondern
direkt ins Herz. Es ist ein Schrei, der
Liebe freisetzt.
Andere Schreie dagegen erreichen uns oft gar nicht mehr, rühren
weder die Herzen an, noch gehen
sie ins Mark. Manche Schreie werden gar nicht mehr geschrien, aus
der Erfahrung heraus, dass eh keiner hinhört. Oder weil es peinlich ist
zuzugeben, dass es einem schlecht
geht. Schreien für die Schwachen
ohne Stimme müssten dann eigentlich andere.
Was bringen solche Gedanken über lautes Schreien in der
»staaden« Advents- und Weihnachtszeit? Gerade weil so viele
Menschen schreien müssen, aber
oft gar keine Stimme mehr haben,
wurde Gott im Stall von Bethlehem
Mensch. Er kam auf die Welt als
Säugling, arm und gefährdet, so
wie viele Menschenkinder. Erwachsen geworden lebte Jesus vor, was
Liebe heißt. Auch sein Menschsein
begann mit einem Schrei: »Ich bin
da! Ich brauche euch! Ich brauche
Wärme, Liebe…« Ob sein Schrei
auch unser Herz erreicht und unsere Liebe freisetzt, auf dass wir uns
für andere einsetzen?
Stefan Fratzscher,
evangelischer Flughafenseelsorger
Christophorus Kapelle im München Airport
Center 24 Std. offen; Mo.-Fr. 11:55 Uhr ökumenisches Mittagsgebet; Sa. 18 Uhr kath.
Vorabendmesse; So. und Feiertage Gottesdienst: kath. 10 Uhr, evang. 11 Uhr /Raum für
Gebet und Stille im Terminal 2 (Ebene H, nichtöffentlicher Bereich) / Kirchl. Dienste geöffnet Mo-Fr. 8-16 Uhr und nach Vereinbarung.
03
Flugsicherung
Je ein Platz- und ein
Rolllotse pro Startund Landebahn, zwei
Platzkoordinatoren
sowie ein Supervisor
arbeiten tagsüber zeitgleich auf der obersten
Ebene des Towers. Ihre
Arbeit beginnt, wenn ein
Flugzeug noch etwa 18
Kilometer von der Landebahn entfernt ist und
endet, wenn ein Jet nach
dem Start in die Routenrichtung abdreht.
Wetterbeobachtung
Rund um die Uhr ist das
Tower-Büro des Deutschen Wetterdienstes
besetzt - von je einer
Person in Zwölfstundenschicht. Alle 30 Minuten
verschickt der Wettertechniker die wichtigsten
Augenbeobachtungen
und Messergebnisse als
Wettermeldung. Bei zu
erwartenden auffälligen
Veränderungen telefoniert er mit dem DWDWetterberater im Büro im
Munich Airport Center.
04
Vorfeldkontrolle
Zwei Kontrolleure pro
Schicht lenken den Verkehr auf den westlichen
Vorfeldern von und zu
den Rollbrücken. Für
die östlichen Vorfeldbereiche rund um das
Terminal 2 und den Satelliten sind vier weitere
Kollegen zuständig, die
im kleineren Satellitentower arbeiten.
12 / 2016
PARTNERSCHAFT
VERKEHR & PROZESSE
Die höchsten Instanzen
Sicherheit ist ihr oberstes Gebot: Im 78 Meter hohen Tower des Münchner Flughafens
geleiten Lotsen und Vorfeldkontrolleure bis zu 90 Flugzeuge pro Stunde
zwischen Himmel und Erde, während ein Wetterbeobachter Wind und Sicht prüft.
Einblicke in echte Spitzenjobs.
ALEX ANDER WOHLRAB
D
er Erste muss zügig runterkommen, der
Zweite zügig raufgehen und der Dritte beim Landeanflug sein Tempo reduzieren: Dann ist wieder eine Runde geschafft in Mathias Andlingers Job. Gut 70 Meter
über dem Flughafen stellen er und die anderen
Towerlotsen der Deutschen Flugsicherung (DFS)
sicher, dass sich die Nummern auf ihren Radarmonitoren nie zu nahe kommen. Doch anders als
die Figuren im Videospiel Pacman, das einem dabei in den Sinn kommen könnte, symbolisieren
die Nummern reale, unterschiedlich schnelle Objekte: startende, landende, rollende Flugzeuge.
CHRISTOPH HENN
»Unser
Ziel ist es,
den
Verkehr
schnellstmöglich
in die
Luft zu
bekommen.«
wil, ruft »Ready for Pushback«. Parallel dazu
wollen zwei weitere Flugzeuge eine Freigabe.
Blitzschnell reagieren
Jetzt ist höchste Konzentration gefragt. Die
eine Maschine muss zur südlichen Startbahn,
eine daneben stehende zur nördlichen, während
ein gerade gelandetes Flugzeug Richtung Terminalgebäude rollt. Blitzschnell muss der Vorfeldkontrolleur entscheiden, in welcher Reihenfolge
und auf welchen Wegen er die Maschinen dirigiert, denn: »Der Flugbetrieb soll nicht nur sicher, sondern auch geordnet und zügig sein«,
Mathias Andlinger,
DFS-Towerlotse
erklärt Jens Bartels, Referent der VorfeldkontTypisch Tower: hochkonzentrierte Ruhe
rolle. Sobald der Pilot eine der Brücken zum RollUnd anders als im Spiel können die Lotsen nichts
feld erreicht hat, wird er angewiesen, erneut die
per Joystick steuern. Stattdessen nutzen sie neben den Flugplan-, Frequenz zu wechseln. Er gelangt zurück zur DFS, wo nun Mathias
Wetter- und Radarinformationen auf den Bildschirmen vor allem Andlinger übernimmt. Eigentlich hält er als Supervisor in der Mitte
ihre Augen, ihr Vorstellungsvermögen und natürlich ihre Stimme. des Glasrondells Kontakt zur DFS-Zentrale und anderen Stellen.
Meist sprechen mehrere Lotsen gleichzeitig, und doch ist es weder Doch nun vertritt er einen Kollegen, der in die alle zwei Stunden
laut noch hektisch im obersten Stockwerk des Towers. Erst wenn vorgeschriebene Pause geht. Andlinger übernimmt die Position
man nah herantritt, hört man ihre Worte – und versteht als Laie des sogenannten Rolllotsen, der das Flugzeug über die Zurollwege
doch nur Bahnhof: »November Four« bezeichnet eine der nörd- zur Startbahn geleitet. »You are number two behind an Embraer
lichen Brücken zwischen Vorfeld und Bahn, »Alfa« und »Bravo« Jet«, erklärt er dem Piloten die Startreihenfolge, die nicht einfach
stehen für Zu- und Abrollwege zur Start- und Landebahn.
davon abhängt, wer am längsten wartet. Entscheidend sind etwa
Sowohl die konzentrierte Ruhe als auch das Nato-Alphabet die Sicht, der nächste Anflug und wie schnell eine Maschine starund andere Fachsprachen sind typisch für den Alltag im 78 Me- ten kann. Hinzu kommt, dass zwei Flugzeuge mit gleicher Route
ter hohen Tower des Flughafens München. Das gilt auch für die mehr Abstand halten müssen – so dass es sinnvoll sein kann, ein
Wetterbeobachtung auf Ebene 92. Gerade arbeitet dort Achim anderes dazwischen zu schieben. »Unser Ziel ist es, den Verkehr
Wildenauer, Wettertechniker des Deutschen Wetterdienstes schnellstmöglich in die Luft zu bekommen«, sagt Andlinger.
Den Piloten von eben hat er inzwischen an die nächste
(DWD). Auf seinen Bildschirmen flimmert eine andere Fachsprache: Daten von 32 Sensoren, die rund um den Flughafen Wind- Frequenz übergegeben: zur Platzlotsin, die links neben ihm
stärke, Wolkenbedeckung, Sichtweite und andere flugrelevante sitzt und den Start- und Landeverkehr steuert. Mit »Cleared
for immediate takeoff« fordert sie den Kapitän zum sofortiWetterdaten sammeln.
Im Tower sitzt Wildenauer zwischen DFS und flughafeneige- gen Abflug auf – denn die nächste Landung steht kurz bevor.
ner Vorfeldkontrolle. Deren Mitarbeiter begegnen sich im nor- Rund 18 Kilometer vor dem Flughafen hatte sie die anfliegende
malen Arbeitsalltag nicht und arbeiten doch permanent Hand in Maschine begrüßt, Windrichtung und –stärke mitgeteilt und
Hand. Bevor ein Pilot Münchner Boden verlässt, hatte er mindes- eine reduzierte Anfluggeschwindigkeit angewiesen. Mit dietens vier Tower-Insassen am Ohr. Zuerst einen Platzkoordinator sem Tempo fügt sich der Neuankömmling gleich nahtlos in das
der DFS: Er überprüft, ob die Maschine Bestandteil des Flugplans große Pacman-Szenario ein - an dem hier in München täglich
ist und die geplante Abflugzeit noch gilt, ehe er die Strecke frei- mehr als 1.000 Flugobjekte teilnehmen.
gibt und das Flugzeug die Triebwerke anlassen darf. Dann wechselt der Pilot die Frequenz, so dass seine Stimme gut zehn Meter
CHRISTOPH HENN /CHE
tiefer aus den Lautsprechern der Vorfeldkontrolle erklingt.
JOURNALIST IM AUSSENEINSATZ
Hier, auf Ebene 90, regeln zwei Mitarbeiter den Verkehr auf
Dachte immer, dass Höhenangst für ihn kein Thema ist den westlichen Vorfeldern. Der Pilot, der zuvor mit dem Platzkobis er mit dem Wetterbeobachter den windigen Austritt
entlang ging, der weit oben um den geamten Tower läuft.
ordinator gesprochen hat und nun die Abstellposition verlassen
05
FASZINATION
Verkehr & Prozesse
Morgens am Flughafen Mün­
chen...
Auf den bahnen und auf dem vor­
feld herrscht – ähnlich wie im Berufsverkehr – hochbetrieb. ein flugzeug nach dem ande­
ren landet und startet wieder.
arbeiten unter hochdruck ...
Die Zeit läuft …
... Denn dieser A320, ein Flugzeug, das vor allem auf kurz­ und mittelstrecken fliegt, muss innerhalb etwas mehr als einer Halben Stunde wieder startklar gemacht werden. es wird ernst: Der flieger rollt nach der Landung bereits über die sogenannte rollbrücke von der bahn auf das vorfeld. Autor Katharina Kistler Zeichner & Farbe Alexander wohlrab Lettering Bernd Pirner
O.K.
Taxi to stand one zero eight via Whiskey one and charlie two! **
Ab jetzt ist das team der flughafeneigenen vorfeldkontrolle zuständig.*
Per Funk lotsen die Mitarbeiter die piloten über das vorfeld an die richtige Abstellposition ­ auf englisch, der sprache der Luftfahrt. willkommen in münchen!
* *das klingt ein wenig seltsam, ist aber eigentlich ganz einfach: die mitarbeiterin der vorfeldkontrolle erklärt dem pilo­
ten, wo er parken darf, nämlich auf position 108. Whiskey steht für »W«. und charlie für »c« – das sogenannte nato­
alphabet. Whiskey one und charlie two sind die na­
men der rollwege W1 und C2 ... *mehr dazu erfahren sie auf den seiten 4/5.
ich habe immer die uhr im blick und kontrol­
liere, ob die teams die zeit einhalten können. höchste konzen–
tration! Das Flugzeug hat angedockt. Im inneren greifen die passagiere schon nach ihrem handgepäck. Ab jetzt läuft die Zeit! Innerhalb rund 40 Minuten – je nach typ und größe – müssen verschiedene teams das flugzeug für den start vorbereiten. 06
der sogenannte Ramp Su­
pervisor eilt schon auf das flugzeug zu und übernimmt die Koordination: er über­
wacht das betanken der maschine, hat die beladung im blick und prüft, ob deren gewicht richtig berechnet wurde. dann bespricht er mit dem kapitän, wann die maschi­
ne weiterfliegen kann ...
SCHRIF T: KOMIK A VON L ARRY YERKES
12 / 2016
FASZINATION
die bodenabfertiger sind bereits da: sie versorgen das Flugzeug mit Strom, füllen die Frischwassertanks auf. Sie heben koffer und fracht vom för­
derband in den gepäckanhänger. die fluggastbrücke, über die die passagiere das flugzeug gleich verlassen werden, ist schon angedockt. kurze zeit später verlädt das bodenabfertiger­team schon die koffer der neuen passagiere, die am gate auf ihren Flug warten.
In der zwischenzeit in der kabine: müll einsammeln, sauber machen und die metallboxen mit dem bord­essen für die nächsten passagiere verstauen.
ich betanke den a320. rund 24.800 Liter kerosin passen in das flugzeug – fast 500 mal so viel wiein ein mittelgroßes auto! wie viel das flugzeug braucht, berechnet sich nach ...
... der flugdistanz zum nächsten ziel – und danach, wie schwer das Flugzeug mit seiner ladung ist.
Während es sich die passagiere im flugzeug in ihren sitzen bequem machen, treffen wir piloten im cockpit unsere letzten vorbereitungen für den flug. dann ist es geschafft! nach knapp 40 minuten ist das Flugzeug wieder bereit zum Abheben. ein flugzeug hat keinen Rückwärtsgang wie ein auto. ich muss es deshalb wegschieben. Mit meinem schlepper­
fahrzeug hebe ich dafür das Bugrad des Flug­
zeugs leicht an – mehrere tonnen! ready for Push back! ***
im tower gibt die vorfeldkontrolle die freigabe: jetzt darf der schlepperfahrer den flieger hinaus aufs vorfeld drücken. Ab richtung himmel! pünktlich rollt das flugzeug in richtung start­ und landebahn – und hebt kurze zeit später wieder ab ...
*** Die Piloten geben der vorfeldkontrolle im tower bescheid, dass das flugzeug auf das vorfeld gedrückt werden kann (engl. Push back).
07
ÜBERFLIEGER
VERKEHR & PROZESSE
/Kurs auf
München
DIE DATEN­
SAMMLERIN
ZUVERLÄSSIG
ZAHLENAFFIN
BEHÄLT DEN DURCHBLICK
Wie kommen eigentlich neue Airlines an
den Münchner Airport? Bereichsübergreifend arbeiten Teams Hand in Hand
daran, das Flugangebot für Passagiere
noch attraktiver zu machen. Ein Blick
hinter die Kulissen.
BET TINA DOMMNICH UND K ATHARINA KISTLER
ARBEITET SEHR GENAU
ARK
NGSST
U
Z
T
HSE
DURC
Raphaela Arndt Marktforschung
Sie behält sogar bei der größten Datenflut noch den Überblick: Marktforscherin Raphaela
Arndt verbringt viel Zeit vor dem Computer und sammelt jede erdenkliche Information über
startende und landende Flüge am Münchner Airport, die sie bekommen kann. Massenhaft Infos über Flugbewegungen, Passagierzahlen, Umsteigeranteile, Sitzplatzangebote,
Frachtmengen, Postsendungen, Flugzeugtypen und vieles mehr landen auf ihrem Schreibtisch und in ihrem IT-System. Die Expertin für Basisdaten im Luftverkehr erstellt belastbare Statistiken für den internen Gebrauch oder für Airlines und Behörden. Wie verändern
sich beispielsweise die Passagier- und Frachtzahlen? In den Flugberichten finden sich die
Antworten. Auf deren Grundlage lässt sich dann sagen, wie sich der Verkehr entwickelt.
Tuncay Deniz –
Flugplanung
Als Slot-Manager ist Tuncay Deniz
ständig auf der Suche nach freien
Start- und Landezeiten am Flughafen München, im Fachjargon
»Slots« genannt. Sie sind im dicht
gedrängten Flugplan des Airports
echte Mangelware – gleichzeitig
aber die Voraussetzung, um für
neue Airlines attraktiv zu werden.
Deshalb steht Deniz im permanenten Austausch mit seinen Kollegen
– den Analysten und Akquisiteuren
der Nachbarabteilung – um sie auf
freie Zeiten aufmerksam zu machen. Ganz wichtig: Der Flughafen
München darf selbst keine Slots
vergeben. Das ist Aufgabe des
Flughafenkoordinators der Bundesrepublik Deutschland – also
einer unabhängigen Bundesbehörde. Deniz berät die Airlines, welche
Slots noch verfügbar wären, die
Fluggesellschaften beantragen
sie dann beim Flughafenkoordinator. Diplom-Ingenieur Deniz hat
in Aachen Flugzeugbau studiert
und tüftelt und puzzelt manchmal
tagelang, um Slots zu tauschen
oder zu verschieben und so weitere
Kapazitäten zu schaffen. Die Infos
gibt er dann beispielsweise an
seinen Kollegen, den Akquisiteur
Martin Laubenthal, weiter.
08
ALEX TINO FRIEDEL
Stephan Weisang
Verkehrsstrategie &
Marktanalyse
DER PUZZLER
BRENNT FÜ
R
FLUGZEUG
E
FUNDIERTES WISSEN
DETAILGENAU
STRUKTURIERT
NETZWERKER
SAUBERE
S
ARBEITEN
FINDIG
Die Zahlen aus der Marktforschung nutzen Analysten
wie Stephan Weisang. Im
Bereich Verkehrsstrategie
und Marktanalyse, in dem er
arbeitet, werten seine Kollegen zuerst die Rohdaten
aus, die Raphaela Arndt erstellt hat. Deren Infos zeigen
ihnen beispielsweise, welche
Strecken besonders beliebt
sind. Dann kommt Weisang
ins Spiel. Er hat Tourismusmanagement studiert und
ist ein echter Profi in der
Luftverkehrsbranche. Er und
seine Kollegen analysieren, wie sich der Flughafen
München bestmöglich
weiterentwickeln kann.
Dabei schauen sie natürlich
auch nach links und rechts:
Welche Branchentrends sind
zum Beispiel auf der ganzen
Welt zu beobachten? Aus
der Fülle an Daten sammelt
Weisang Infos, die den
Airlines aufzeigen, warum
München für sie als Standort attraktiv sein kann. Die
gibt er dann an Kollegen wie
Martin Laubenthal weiter,
der damit den Airlines den
Standort München vorstellt.
SCHRIFTEN: APPO PAINT VON RAÚL ANDRÉS PÉREZ CANSECO, EDO SZ VON VIC FIEGER, LEMON TUESDAY VON JOVANNY LEMONAD, LULLA BELLE VON ERIN MANNING, MY HANDWRITING VON MICHELLE PHA, PAINTED VON HEATHER T., RAINSTORMS IN JULY VON GREENRAINDROPS
12 / 2016
ÜBERFLIEGER
Sabina Mey
Reiseindustrie &
Hub-Marketing
International rühren Reiseprofis wie Sabina Mey die Werbetrommel. Sie unterstützt die
Airlines dabei, ihre Flüge nach
und ab München bestmöglich
auszulasten. Ein Drittel des
Jahres reist sie dafür durch die
Welt und entwirft gemeinsam
mit den Fluggesellschaften und
dem Team um Karin Brummer
Marketingpläne, die den Flughafen München mit Bayern und
der Alpenregion als attraktive
Destination oder lohnenden
Umsteiger-Flughafen präsentieren. Zum Aufgabengebiet der
Referentin Reiseindustrie- und
Hubvermarktung gehören
Asien, Südafrika, Russland, die
GUS-Staaten und das Baltikum.
Dort veranstaltet Sabina Mey
bayerische Abende für regionale Reisebüros. Außerdem
entwickelt sie Vertriebsstrategien oder lädt interessierte
Tourismusveranstalter aus
aller Welt nach München ein,
damit sie die vielen Vorzüge des
Flughafens München mit eigenen Augen sehen und in ihrer
Heimat weiter empfehlen.
DIE DIGITAL E
RE IS EBERE I TS C
HAF
PRÄSENTATIONSSTARK
T
NETZWERKERIN
ORGANISATIONSGESCHICK
IV
KO MMUNIKAT
IERT
STRU KTU R
KRE AT IV
SORGFÄLTIG
DI E
RE
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P
EX
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INNOVATIV
FLEXIBEL
ITEUR
D ER AKQUIS
EINFÜ H­
LUNG SVER­
MÖGE N
FL EXIB EL
PARTNERSCHAFTLI CH
DER ANALYS T
ZIELGRUP
PENORIENTIE
RT
L ÄSS T NIC
H T L O C KE R
HAT DEN
ÜBERBL I
CK
Karin Brummer – Marketing & Digitale Welt
GLAUBWÜRDIG
VORAUSSCHAUEND
VERANTWORTUNGSBEWUSST
KREATIV
H
G I SC
E
T
A
STR
ÜBERZEUGEND
H O HE V E R
AN T
W O R T U NG -
KOORDINIERT
UND STEUERT
KO M MUNIK
ATIV
Martin Laubenthal – Verkehrsentwicklung & -strategie
Marktkenner und Netzwerker Martin Laubenthal ist das Bindeglied zwischen Airline und
Airport. Er ist häufig auf Reisen und ständig mit den Fluggesellschaften in Kontakt.
Beispielsweise planen sie bei großen internationalen Branchenevents die Streckennetze: In Gesprächen erfährt der Diplom-Geograf, welche Airlines neu nach München
kommen wollen und zu welchen Zeiten sie fliegen möchten. Kollege Tuncay Deniz prüft
dann, welche Slots im engen Flugplan des Airports überhaupt noch verfügbar sind.
Konnten passende Slots gefunden werden, muss die Fluggesellschaft erst das Okay des
Flughafenkoordinators einholen. Dann ist es geschafft: Es geht an die Vermarktung –
Reisebüros und Passagiere müssen von den Strecken der neuen Airline erfahren. Darum
kümmern sich Marketingexpertinnen wie Sabina Mey oder Karin Brummer.
Für die neuen Fluggesellschaften zu werben und die richtigen Zielgruppen
anzusprechen, ist die Aufgabe von Karin Brummer. Das verlangt von der
Referentin Direktmarketing/Neue Medien und ihren Kollegen eine große
Bandbreite an Aktivitäten. Sie bespielen die Social-Media-Kanäle, nutzen
unterschiedlichste Online-Tools, schalten Werbung, senden Mailings aus
und stehen in engem Kontakt mit den von ihnen betreuten Fluggesellschaften. Damit die Airlines am Münchner Flughafen erfolgreich sind,
organisiert das Team außerdem Veranstaltungen und Messeauftritte und
bietet den Fluggesellschaften so eine weitere Vermarktungsplattform.
Und natürlich prüfen sie kontinuierlich, wie gut die Marketingaktivitäten
greifen. Bei Bedarf wird nachjustiert, damit die Ansiedlung der neuen
Airlines für alle Beteiligten ein Erfolg wird.
Jobmotor Airport
Natürlich arbeiten viele weitere Bereiche, Abteilungen und
Tochterfirmen daran, den Flughafen München noch attraktiver zu machen. Spannende Jobangebote finden Sie hier:
www.munich-airport.de/karriere
09
ERLEBNISWELT
Winter­Chic
Wärmend und stylisch: In diesem
Winter sind zarte Stoffe und harmonische Farben in ähnlichen Nuancen angesagt. Damit der Look
nicht zu lieblich wird, setzen
dunklere Töne wie die Trendfarbe
Bordeaux spannende Akzente.
Individuelle Looks für ein heimeligwohliges Wintergefühl gibt es in den
Shops am Flughafen München.
AESTHETIK A
Anschmiegsam
Ein Lieblings-Accessoire für die ganz
kalten Temperaturen ist der quadratische
Schal mit grafischem Rautenmuster und
angesagten Fransen. Er greift die Farbtöne des Outfits auf, wärmt und hat einen
extrem flauschigen Griff.
Lässig
Parkas sind in dieser
Saison ein absolutes
Muss – und passen
nicht nur zu sportlichen
Outfits. Die feminine
Variante in hellgrau
kommt in einer feinen
Wollflausch-Qualität,
mit groß aufgesetzten
Taschen und abnehmbarer Fellkapuze daher.
Hallhuber, München Airport Center,
Ebene 03, öffentlicher Bereich, täglich
von 7.30 bis 21 Uhr.
Fesch
Schlicht, schön, unkompliziert und dazu
noch wahnsinnig bequem ist das burgunderrote Jerseykleid mit rundem Ausschnitt
und Dreiviertelärmeln. Es ist gefüttert,
oben schmal geschnitten und ab der Taille
leicht ausgestellt. Das ideale Kleid im Winter, das viele Styles möglich macht!
More & More, München
Airport Center, Ebene
03, öffentlicher Bereich, täglich von 7.30
bis 21 Uhr.
Wärmend
More & More, München Airport Center,
Ebene 03, öffentlicher Bereich, täglich von
7.30 bis 21 Uhr.
Blickdicht
Die bordeauxfarbene Strumpfhose wärmt
und sticht mit ihrem Muster sofort ins Auge.
Falke, München Airport Center,
Ebene 03, öffentlicher Bereich, täglich
von 7.30 bis 21 Uhr.
Die schwarzen Fingerhandschuhe aus Wollmix sind weich und
halten die Hände warm.
Details wie Knöpfe
sorgen für einen romantischen Touch.
Parfois, München
Airport Center, Ebene
03, öffentlicher
Bereich, täglich von
7.30 bis 21 Uhr.
BARBARA WELZ /BW
REDAK TEURIN UND HOBBY-ST YLISTIN
Trägt die Tüten mit dem Outfit für das FotoShooting immer heimlich und möglichst
ungesehen in ihr Büro. Würde sonst als
unheilbar shoppingsüchtig gelten.
10
Glamourös
Flexibel zu kombinieren und ein cooles
Statement-Piece für
Modemutige ist der
schwarze Wollhut: Für
einen einzigartigen
Look sorgen die breite
Krempe und das geflochtene Zierband. Der
weiche Wollfilz wärmt
an kalten Tagen.
Hallhuber, München
Airport Center, Ebene 03,
öffentlicher Bereich, täglich von 7.30 bis 21 Uhr.
Extravagant
Einen Hauch von HippieGefühl verschafft die
silberfarbene Kette mit
rundem Ornament-Anhänger. Besonders auf
einfarbigen Outfits ist
sie ein toller Blickfang.
Parfois, München
Airport Center, Ebene
03, öffentlicher
Bereich, täglich von
7.30 bis 21 Uhr.
Blickdicht
Die schwarze Beuteltasche in Lederoptik trägt
sich lässig am Handgriff
oder bequem mit langem
Riemen über der Schulter.
Parfois, München
Airport Center, Ebene
03, öffentlicher
Bereich, täglich von
7.30 bis 21 Uhr.
Schneetauglich
Wärmend und schick, klassisch und
doch unverwechselbar ist die silbergraue Stiefelette aus Rauhleder von
Paul Green. Eine auffällige Lycralochung sorgt für das gewisse Etwas.
Die rutschfeste Gummisohle mit dem
64 Millimeter hohen Absatz macht auch
bei Eis und Schnee alles mit.
ShoePort, München Airport Center,
Ebene 03, öffentlicher Bereich, täglich
von 7.30 bis 21 Uhr.
BILDNACHWEISE: AESTHE TIK A , ISTOCKPHOTO.COM
12 / 2016
ERLEBNISWELT
/Flughafen mal anders
Silvester am
Airport
Hier anklicken, dort wischen – die neue Ausstellung im Besucherpark
ist interaktiv und spannend für die ganze Familie. Sie zeigt
einen Airport zum Anfassen und beleuchtet auch die Menschen
hinter den Kulissen.
200.000
Œ
Besucher schauen sich jährlich die
Highlights im Besucherpark am Flughafen
München an. Ganz neu ist die multimediale
Ausstellung.
Ž
ΠEin Eyecatcher
im Eingangsbereich
der Ausstellung:
die 14 Meter breite
Fotowand.  Tippen,
wischen und scrollen
ist an den vielen
Displays angesagt.
Ž Zu den Highlights
zählen der interaktive
Terminalplan und der
Globus mit einzelnen
Flugzielen.
E
in riesiges Mosaik aus 350 lachenden Gesichtern: Eindrucksvoll präsentiert sich
die 14 Meter breite Fotowand im Eingangsbereich der Ausstellung. Auch du
bist ein Teil des Airports – lautet das Motto. Anhand eines Touchscreens mit integrierter Kamera kann der Besucher ein eigenes Foto erstellen
und der Fotowand hinzufügen.
Der modern gestaltete Ausstellungsraum ist in
einzelne Gates aufgeteilt und mit vielen interaktiven Highlights ausgestattet. Es gibt jede Menge zu tippen, zu wischen und zu scrollen. »Wir
möchten den Besuchern auf eine spielerische
Art den Flughafen München im Allgemeinen sowie einzelne Prozesse, wie beispielsweise Abfertigung und Security, näherbringen«, erklärt
80.000
Rundfahrten führen pro Jahr über das Flughafengelände. Ein Tipp für die Weihnachtszeit:
die stimmungsvollen Lichterfahrten am
Airport, die täglich bis 30. Dezember stattfinden.

Party, Party in der Airbräu Tenne: DJ
Morange heizt mit Disco-Hits der 70er
und 80er Jahre ein. Für kulinarischen Genuss sorgen ein fünfgängiges Silvestermenü und ein Mitternachtssnack.
Spaß und Gaudi im Airbräu: Ausgelassene Stimmung verbreitet die Band Pianissimo mit ihrem großen Repertoire. Ein
fünfgängiges Silvestermenü und ein Mitternachtssnack verwöhnen den Gaumen.
Casino Royal im Bella Vista: Das Motto versprüht elegante Las Vegas- und
Hollywood-Atmosphäre, ein exquisites
Buffet ergänzt den tollen Rahmen. Für
Partyhits sorgt DJ Andy.
Schlemmen bis Mitternacht im Hilton
Munich Airport: Stilvolle Feierstimmung
mit Live Musik und ein hochkarätiges
Geschmackserlebnis verspricht das Hilton mit seinem großen Silvesterbuffet,
das keine Gourmetwünsche offen lässt.
Familienstimmung im Leysieffer: Mit
den Kleinen groß Silvester feiern steht
im Restaurant Leysieffer von 17 bis 22
Uhr an. Ein Buffet mit internationalen
Köstlichkeiten trifft jeden Geschmack.
Neujahrsbrunch im Mangostin: Der ideale Start ins neue Jahr 2017 für die ganze
Familie ist das vielseitige Buffet am
1. Januar von 12 bis 15.30 Uhr mit einem
tollen Angebot an Frischmachern. /SI
Nähere Infos unter
www.munich-airport.de/allresto
und unter www.kuffler.de.
Martin Scherer, Leiter des Besucherparks und Initiator der Ausstellung. »Wir haben die Mitarbeiter in den Fokus gerückt, die sich und ihren Job
am Airport in vielen kurzen Podcasts vorstellen.«
So kann der Besucher auf einem aufwendig
gestalteten, interaktiven Flughafenmodell in
unterschiedliche Berufe am Airport schlüpfen
und verschiedene Standorte auf dem Flughafencampus anwählen. Besonders viel Aufmerksamkeit zieht ein Touchscreen in Form einer
Weltkugel auf sich, auf dem sich Flugziele entdecken lassen. Interaktive Flieger warten darauf, angeklickt zu werden, um das Wissen der
Luftfahrtfans auf die Probe zu stellen. Interessierte können Flugbewegungen live auf dem
Vorfeld beobachten. An einem Gepäckband mit
bunten Koffern wird der Weg des Gepäcks bis
zum Flieger erklärt.
Originell, ideenreich und vor allem multimedial ist das neue Ausstellungskonzept und hält
für Groß und Klein viel Interessantes bereit. /SI
Mehr Infos zu den Airporttouren unter
www.munich-airport.de/lichterfahrten.
Take-A-Plätzchen
Mitmachen & gewinnen
24 Türchen warten im Online-Adventskalender des Flughafens München darauf, geöffnet zu werden – hinter jedem
versteckt sich ein Traumziel. Ab dem 1.
Dezember jeden Tag eine Frage beantworten und schon winken Flugtickets
nach New York, Kapstadt, Tokio, Dubai
und vielen anderen Zielen weltweit. Wer
alle 24 Fragen richtig beantwortet, bekommt die Chance auf den Hauptgewinn: Mit Unterstützung der Glücksfee
liegen zwei Tickets nach Thailand unter dem Weihnachtsbaum. Mitarbeiter
dürfen leider nicht miträtseln. /KG
Mitmachen und einchecken unter
www.munich-airport-x-mas.de.
11
UNTERWEGS
Zwischen
Reis und
Geistern
Traumhafte Strände machten Bali
zur bekanntesten der über 17.500
indonesischen Inseln. Touristisch
noch am Anfang, doch nicht weniger attraktiv ist Lombok – Balis
schöne, stille Nachbarin.
CARSTEN HEINKE
S
anft schlagen die Wellen des Indischen
Ozeans an die Küste von Tanjung Aan,
einer fast unberührten Bucht im Süden
Lomboks. Während sich auf der stets
belebten Nachbarinsel Bali fast überall Touristen
tummeln, ist – außer ein paar Fischern, die an ihren Netzen flicken – kaum ein Mensch zu sehen.
Doch die abgeholzten Palmen ringsum lassen ahnen, dass sich das Gesicht der Bucht schon bald
verändern wird. »Hier werden Hotels gebaut«,
erklärt Agha Khan, der im Tourismus eine große
Chance für seine Insel sieht.
Obwohl sein Deutsch bereits recht gut ist,
lernt er fleißig weiter, um fit zu sein für seine
Gäste – mangels Geld für Kurse allein mit Internet und Wörterbuch. Bislang habe er als Guide
allerdings noch nicht so viel zu tun, um davon
seine fünfköpfige Familie ernähren zu können,
sagt Khan. »Das wird sich ändern, wenn mehr
Urlauber kommen«, ist sich der 43-Jährige sicher. Derweil hilft er seiner Frau beim Verkauf
von Reis, dem Hauptnahrungsmittel auf der In-

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Œ
ΠGelebter und getanzter Geisterglaube
findet sich in fast allen Religionen und
Kulturen Indonesiens.  Blutige Hahnenkämpfe würden leider immer noch zum Alltag
gehören, erklärt Guide Agha Khan. Ž Wie auf
Bali gibt es auch auf Lombok unberührte
Natur und Strände zum Träumen.
sel. Sie betreibt in der Inselhauptstadt Mataram
einen Marktstand.
Ahnenkult und Hahnenkampf
Wie die meisten Menschen auf Lombok gehört
Guide Khan zur Gruppe der Sasak. Ethnisch und
kulturell zwar mit den hinduistischen Balinesen
verwandt, ist die Mehrheit dieser Ethnie jedoch
muslimisch. In einigen Dörfern mischt sich daher
islamischer Glaube mit Hinduismus und Ahnenkult. Bei Zeremonien und Ritualen dieser Minderheiten-Religion, die Waktu Telu heißt, spielt Geisterbeschwörung deshalb eine große Rolle.
Ein typisches Sasak-Dorf, das Touristen
zunehmend entdecken, ist Rambitan nördlich
von Kuta. Neben den aus Holz, Lehm und Gras
gebauten Wohn- und Stallgebäuden wird die
700-Seelen-Siedlung vor allem durch die markant geformten »Lumbung« geprägt. Diese als
Reisspeicher genutzten, zum Schutz vor Tieren
auf Stelzen gebauten Häuser besitzen tief herunter gezogene Dächer, die oben spitz und unten dickbauchig sind. Die Frauen sitzen mit ausgestreckten Beinen auf dem Boden und weben
farbenprächtige Stoffe für Schals und Decken.
Bunte Keramik gibt es im Töpferdorf Penujal.
Mehr Aufmerksamkeit jedoch erregen dort die
schönen Hähne, eingepfercht in enge Weidenkörbe. Obwohl offiziell verboten, gehören blutige
Hahnenkämpfe mit hohen Wetterlösen vielerorts
in Indonesien immer noch zum Alltag. »Die Tiere
werden speziell ernährt und zur Kräftigung massiert«, erklärt Agha Khan. »Wer sie nicht selber
kämpfen lässt, verkauft die Hähne teuer.« Er
hofft, dass auch hier der Tourismus hilft: »Arbeit
könnte das Tierleid beenden. Wer ehrlich Geld
verdient, braucht keine Wetten.«
Ž
Fakten zum Flug
Es ist die schnellste Verbindung nach Bali: Von München
aus fliegt Singapore Airlines täglich mit einer Boeing 777
in 11 Stunden 40 Minuten nach Singapur. Mit einem A330
geht es fünf Mal pro Tag weiter nach Bali. Dieser Flug dauert zwei Stunden 45 Minuten. Lombok ist in zwei Stunden
mit dem Boot zu erreichen.
www.singaporeair.com
BILDNACHWEISE: C ARSTEN HEINKE