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Kulmbacher Land 23
Freitag, 9. Dezember 2016 | Nordbayerischer Kurier
Das Glück, bei sich zu sein
Warum Yoga viele glücklich macht – das wissen Frank Burger und Christine Dütthorn
KASENDORF
Von Ute Eschenbacher
D
u liegst mit geschlossenen
Augen auf dem Rücken am
Boden und atmest. Du gehst
in die Heldenposition und
versuchst die Balance zu halten. Oder
du übst den Sonnengruß und spürst die
Wärme in deinem Körper. Das alles ist
Yoga. Doch macht Yoga glücklich?
Christine Dütthorn und Frank Burger geben seit sieben Jahren Yoga-Unterricht. Fünf Tage in der Woche, teils
drei Kurse täglich. Obwohl ihre YogaSchule auf dem Land, in der kleinen Gemeinde Kasendorf, liegt, können sich
die beiden über fehlende Nachfrage
nicht beklagen. „Für uns ist es tatsächlich ein Glück, dass wir das machen dürfen“, sagt Christine Dütthorn, die aber
hauptberuflich einen Blumenladen
führt. Die meisten Yoga-Klassen betreut mittlerweile ihr Freund Frank
Burger, ein ausgebildeter Krankenpfleger und Gesundheitsberater.
KURIER-SERIE
MEIN GLÜCK
Als Ausdauersportler, der bereits einen Marathon lief, sah er im Yoga zunächst vor allem einen körperlichen
Ausgleich. Erst in der Yoga-Lehrer-Ausbildung lernte er die damit verbundene
Philosophie kennen.
„Durch Yoga kann man Gelassenheit, Zufriedenheit und ja auch Glück
erleben“, meint Frank Burger. „Was Yoga auch bewirkt: Wir können die Vorstellung von unserem Ego ablegen und
als Menschen zu uns selbst finden.“
Denn die Yoga-Praxis sei das völlige Gegenteil zum üblichen Alltagsstress:
„Man ist mit sich selbst beschäftigt, ist
bei sich, im Jetzt, in der Gegenwart.“
Vielleicht schwer vorstellbar, für die,
die noch nie an einer Yoga-Stunde teilgenommen haben. Anders als im Fitness-Studio gehe es nicht um Leistung,
Wettbewerb oder Perfektion. „Alles geschieht ohne Zwang, du versuchst allein, eine Einheit mit dir selbst zu bilden“, sagt der Yoga-Lehrer. „Du kannst
durch Yoga der Mensch sein, der du bist.
Insofern kann Yoga durchaus eine Formel zum Glücklichsein darstellen.“
Die eigene Energie sammeln, das
Wohlbefinden steigern, sich auf das
Wesentliche konzentrieren: So umschreiben Franks Schülerinnen, warum
sie regelmäßig Yoga üben. Wenn sich
in einer Vorwärtsbeuge die Finger ein
paar Zentimeter weiter in Richtung Füße bewegen – auch das mache glücklich, sagt eine der Frauen. Einer anderen gefällt das Prinzip der Achtsamkeit:
der respektvolle Umgang miteinander,
das sich seiner selbst, seines Körpers bewusst werden.
Durch die Asanas, die Übungen im
Yoga, könne der Mensch Abstand zu
seinen Gedanken gewinnen. Frank
Burger drückt das so aus: „Yoga lässt
KULMBACH. Rechtzeitig zum Fahrplanwechsel am Sonntag, 11. Dezember, ist das neue landkreisweite Fahrplanheft erschienen. Der neue Taschenfahrplan gibt einen Überblick
über das gesamte öffentliche Nahverkehrsangebot der Zug- und Busverbindungen im Kulmbacher Land. Für
den Fahrplanwechsel wurden die Fahrplandaten der Verkehrsunternehmen
im Nahverkehr von Schiene und Bus
aus unterschiedlichen Fahrplantabellen wieder individuell auf die Stadt und
den Landkreis Kulmbach zusammengestellt. In dem Fahrplanheft sind alle
Buslinien zwischen zwei Punkten zu
Fahrplantabellen zusammengefasst.
Somit kann der Nutzer auf einen Blick
alle möglichen Verbindungen zwischen dem Ausgangspunkt und dem
gewünschten Ziel ersehen. Der Fahrplan 2016/17 gilt für Bahnkunden
Richtung Lichtenfels/Bamberg durch
die termingerechte Fertigstellung der
ICE-Neubaustrecke wieder in der normalen Darstellung ohne Schienenersatzverkehr. Zusätzlich gibt es auf
den Bahnseiten noch einen Fahrplanauszug von Marktschorgast nach Bayreuth, Nürnberg und zurück.
Neu ist, dass die Fahrtwunschzentrale in Nürnberg den Bürgern im Nahverkehrsraum Kulmbach für die Rufbusverkehre eine neue lokale Rufnummer, die 0 92 21/4 07 77 90, für den
Variobus Kulmbach zur Verfügung
stellt. Die Fahrplanhefte liegen im
Landratsamt an der Information aus.
Des Weiteren sind sie an folgenden
Ausgabestellen kostenlos erhältlich: bei
allen Gemeindeverwaltungen des
Landkreises, im Bahnhof in Kulmbach
und dem DDM in Neuenmarkt, in der
Touristinfo und dem Bürgerbüro der
Stadt Kulmbach sowie bei den beteiligten Busunternehmen und in den
red
Schulen.
KURZ NOTIERT
HIMMELKRON
Weihnachtsfeier: Der Gartenbau- und
Verschönerungsverein und die Siedlergemeinschaft laden zur Weihnachtsfeier am Sonntag, 11. Dezember, 17 Uhr,
im Gasthof Opel in Himmelkron ein. Mit
Weihnachtsgeschichten und Musik von
Yoga und Glück: Wie hängt das zusammen? Die Yogalehrer Frank Burger und Christine Dütthorn erklären und zeigen Olga Hübner, Olga Moos, Rosi Heller
red
dem Kurier, was Glück durch Yoga-Praxis bedeuten kann.
Foto: Andreas Harbach und Cindy Allerich.
dich die Stille zwischen den Gedanken
erleben.“ Da sein, bei sich sein, sich
selbst Zeit schenken – das macht glücklich, sind sich lange Jahre Yoga Praktizierende sicher.
Dass Yoga nicht nur „ein Schlafkurs“
ist, haben inzwischen auch die verstanden, die anfangs skeptisch waren, erzählt Christine Dütthorn. So wurde
auch ein Bauhofmitarbeiter zu einem
ihrer Yoga-Schüler: „Weil er spürte, das
tut mir gut.“ Die 49-Jährige fing selbst
wegen ihrer Rückenprobleme mit Yoga
an. Das tägliche Üben habe etwas in ihr
verändert, sagt sie. Die Körperhaltung
und die Form wirke auf das Innere:
„Sich aufrichten und sich öffnen, das
habe ich in mein eigenes Leben über-
AUS DEM GEMEINDERAT WIRSBERG
Parken: Die Parkprobleme am Rathausplatz und in der Ortsstraße Rotteil scheinen gelöst. Wie Bürgermeister Hermann Anselstetter im Gemeinderat mitteilte, ist mit der Polizeiinspektion Stadtsteinach eine einvernehmliche Lösung erzielt worden. So
wurde am Sparkassengebäude bereits
ein Pflanzkübel aufgestellt, um dort das
Parken zu verhindern. Außerdem wird
im Bereich des Anwesens Schneider ein
eingeschränktes Halteverbot angeordnet. In der Straße Rotteil wurden in einem Teilbereich Begrenzungspfähle
eingebaut, um das Parken zu verhindern. Das Müllfahrzeug kann sonst die
Straße nicht mehr befahren.
Neuer Fahrplan im
Taschenformat
sitzende des Rechnungsprüfungsausschusses, Roland Burghofer, mitteilte,
war die Rechnungsprüfung problemlos. Die Verschuldung konnte von 2,1
Millionen auf nunmehr 1,9 Millionen
Euro abgebaut werden. Weiter stellte
Burghofer fest, dass dem Vermögenshaushalt ein Betrag von 583 578 Euro
zugeführt wurde und die Rücklagen
zum 31. Dezember 2015 rund 982 000
Euro betrugen. Der Soll-Überschuss lag
bei 952 780 Euro.
Förderprogramm: Bauamtsmitarbeiter
Norbert Specht informierte über das
neu aufgelegte Förderprogramm für
leer stehende Gebäude in Ortskernen.
Es handele sich um ein ansprechendes
Programm, das für den Markt Wirsberg mit Blick auf die beiden Anwesen
Marktplatz 10 und 12 infrage komme.
Wie Anselstetter mitteilte, werde sich
die Marktgemeinde um die Aufnahme
der beiden Bürgerhäuser in das Förderprogramm bemühen.
Bebauungsplan: Die Änderung des Bebauungsplanes „Tischeräcker“ wurde
für die Errichtung eines weiteren Garagenhofes als Satzung beschlossen.
Der Marktgemeinderat machte das Zugeständnis, dass bei den Garagen
Flachdächer zulässig sind. Die Zufahrt
zum Garagenhof erfolgt über die SackKindergarten: Der Marktgemeinde liegt
gasse Kohlstatt.
nun die Baugenehmigung für den ErJahresrechnung: Die Jahresrechnung weiterungsbau an der Kindertagesstät2015 wurde im Verwaltungshaushalt in te vor. Die Arbeiten für eine weitere
den Einnahmen und Ausgaben auf 4,34 Krippengruppe sowie einen TherapieMillionen Euro und im Vermögens- und Personalraum werden noch vor
haushalt auf 1,30 Millionen Euro fest- Weihnachten ausgeschrieben, so dass
gesetzt. Das Gremium sprach die not- im Frühjahr mit den Arbeiten begonrei
wendige Entlastung aus. Wie der Vor- nen werden kann.
nommen.“ Auch Frank ist von diesem
Rückkoppelungseffekt überzeugt: „Das
Schöne am Yoga ist die Selbstwirksamkeit. Das ist nicht als Heilsversprechen
zu verstehen. Denn es geht eher um
Selbstheilung, und die Wirksamkeit der
Yoga-Praxis kann jeder erfahren.“
Selbst die Männer aus dem Sportverein, die zum Yoga kommen, hätten
das verstanden: dass die Übungen
durchaus anstrengend und kraftvoll
sind. Und dass locker zu lassen, kein
Eingeständnis von Schwäche ist. Sondern vielleicht zufriedener oder glücklicher macht. „Das Gute ist, dass Yoga
ganz von alleine wirkt“, sagt Frank Burger. Und auch Christine meint: „Ich hatte noch nie mehr Kraft und mehr Kör-
perspannung als jetzt. Im Grunde bin
ich so fit wie nie, obwohl ich nächstes
Jahr fünfzig werde.“ Sportlich sei sie
schon immer gewesen, jedoch noch nie
so beweglich. Ihr persönlicher Glücksmoment: „Ich bin glücklich, wenn ich
sehe, wie sich Yoga-Schüler wirklich
fallen lassen wie in der Schlussentspannung.“
Yoga halte jung, aufgeschlossen und
neugierig, sagt auch Frank: „Das empfinde ich als Glück, weil es mit Freude
und Zuversicht verbunden ist.“
SPD: Zu seiner Jahresabschlussfeier
lädt der SPD-Ortsverein HimmelkronGössenreuth am Samstag, 10. Dezember, in das Gasthaus Hartmann in Gössenreuth ein. Beginn ist um 19 Uhr.
Landtagsvizepräsidentin Inge Aures
wird unter anderem zu aktuellen Themen berichten und Ehrungen für 25sowie 40-jährige Mitgliedschaft vorred
nehmen.
AUS DEM GEMEINDERAT
NEUENMARKT
Schnelles Internet: Der Gemeinderat
wird für den weiteren Ausbau des Breitbandnetzes einen Masterplan erstellen. Dafür gibt es Geld vom Bund. Bürgermeister Siegfried Decker kündigte
an, jedes Haus solle einen Glasfaseranschluss erhalten. Aber für einen Ausbau des Netzes müsse die Gemeinde einen Plan vorlegen. Der Bund fördert
die Beratungs- und Planungsleistung
Schulverband verabschiedet Haushalt
mit bis zu 50 000 Euro. Der Förderantrag ist bis spätestens 31. DezemNEUENMARKT
Kosten der Schülerbeförderung stei- ber 2016 zu stellen. Gegenwärtig wird
gen um 20 000 Euro auf nunmehr das Breitbandnetz in den Außenorten
Der Mittelschulverband Neuenmarkt- 200 000 Euro.
der Gemeinde Neuenmarkt ausgeWirsberg hat den Haushalt 2017 in seiEine Investitionsumlage für die Ver- baut.
ner Sitzung am Mittwochabend ein- bandsgemeinden Neuenmarkt, Wirsstimmig verabschiedet. Der Gebäude- berg, Himmelkron und Trebgast ist Wohnung gesucht: Ulrich Stelter (NG),
komplex der Verbandsschule, der im nicht vorgesehen. Möglich ist dies nach Integrationsbeauftragter der Gemeinkommenden Jahr 40 Jahre alt wird, soll den Worten des Schulverbandsvorsit- de, sucht dringend eine Wohnung für
energetisch saniert und die Heizungs- zenden Decker mit einem geschätzten eine dreiköpfige Familie, deren Ananlage erneuert werden. Dafür sind al- Zuschuss aus dem Kommunalen In- trag auf Asyl anerkannt wurde. Die
lein 1 050 000 Euro eingeplant.
vestitionsprogramm von 770 000 Eu- Flüchtlinge müssen zum 15. DezemVerbandsvorsitzender Siegfried De- ro, einer Entnahme von 50 000 Euro ber die Unterkunft in der Birkenstracker freute sich, dass das Kultusminis- aus der Rücklage und einem Darlehen ße räumen. Stelter dazu: „Ich finde das
terium die Schule von einer drei- in ei- von 250 000 Euro. Der Schuldenstand unpassend in der Vorweihnachtszeit!“
ne vierstufige Wirtschaftsschule über- liege am Ende des Jahres 2017 bei voRodung: Klaus Zahner regte an, die weiführt hat. Dadurch könnten die Schü- raussichtlich 724 000 Euro.
tere Rodung im „Gasgraben“ in der
ler ab der 7. Klasse in die Wirtschaftsschule wechseln. Die Verbandsumlage Sparsame Darlehensaufnahme Winterzeit vorzunehmen. Wie Bürgermeister Decker dazu berichtete, arbewege sich mit 492 950 Euro auf dem angemahnt
beite der Maschinenring bereits.
Niveau der Vorjahre.
Für die gebundene Ganztagsschule Verbandsrat Hermann Anselstetter
seien 74 000 Euro eingeplant. „Des- sagte: „Wir kommen mit der energeti- Bahnhof: Alfred Faßold hielt es für nothalb appellieren wir gemeinsam mit der schen Sanierung einen Riesenschritt wendig, die Rampen für den barrieSchulleitung an die Eltern unserer voran, aber wir sollten nur die Darle- refreien Zugang am Bahnhof zu überSchüler, dieses wertvolle Angebot zu hensmittel in Anspruch nehmen, die wir dachen. Ebenso sprach er sich dafür aus,
nutzen“, sagte Decker. „Ob wir darü- auch sicher brauchen.“ Das zu Ende ge- die bestehenden Bahnsteigüberdaber hinaus vor allem in der Grund- hende Jahr bezeichnete Decker für den chungen zu belassen und nicht abzuschule eine verlängerte Betreuungs- Schulverband als fordernd, arbeits- bauen: „Eine Schuhschachtel zum Unzeit brauchen, wird noch zu diskutie- reich und auch erfolgreich. „Wir tun was terstellen wird für das Fahrgastaufren sein.“ Für die Schulsozialarbeit für den Schulstandort, und das kann kommen an unserem Bahnhof nicht viel
rei
rei bringen.“
wurden 30 000 Euro veranschlagt. Die sich sehen lassen.“
INFO: Wer sich für eine Probe-YogaStunde (90 Minuten) interessiert,
kann sich unter Telefon 0 92 28/4 00
oder 01 70/1 61 46 34 melden.
Sanieren für eine Million