«Wofür es sich zu leben lohnt» Der letzte «Tatort» vom Bodensee Sonntag, 4. Dezember 2016, 20.05 Uhr, SRF 1 Der letzte «Tatort» vom Bodensee: «Wofür es sich zu leben lohnt» Inhaltsverzeichnis Der letzte Bodensee-Tatort «Wofür es sich zu leben lohnt» ................................................................ 3 Besetzung ................................................................................................................................................ 4 Stab ......................................................................................................................................................... 4 Interview mit Aelrun Goette .................................................................................................................. 5 Interview mit Sathyan Ramesh .............................................................................................................. 6 Drei Fragen an Eva Mattes ..................................................................................................................... 7 Kontakt für Medienschaffende .............................................................................................................. 8 Der letzte «Tatort» vom Bodensee: «Wofür es sich zu leben lohnt» Der letzte Bodensee-Tatort «Wofür es sich zu leben lohnt» Seltsam und voller Rätsel sind die Fälle, mit denen Klara Blum, Kai Perlmann und Matteo Lüthi im letzten Bodensee-Tatort befasst sind. «Wofür es sich zu leben lohnt» heisst er, und das ist weder eine Frage noch eine Antwort, sondern eine Auffassung – eine Haltung. Denn Haltung ist gefragt, wenn man die Witwe eines nicht nur berüchtigten, sondern auch viel geliebten, zu Tode gepeinigten rechtsextremen Vordenkers verhört; wenn man den Giftmord an einem Anlagebetrüger recherchieren muss, auch wenn man diesem gar kein Wohlergehen wünschte; wenn man drei greise weise Maiden kennenlernt, die Hexen sein könnten oder Heilige. Lüthi, Perlmann und Blum ermitteln in einer Welt, in der tausende Arbeiter schuldlos verbrennen und der Schuldige in seinen Krokodilstränen badet. «Wofür es sich zu leben lohnt» ist, wie Klara Blum sagt, «dass da Gerechtigkeit herrscht». Und das ist nicht das letzte Wort. Der letzte «Tatort» vom Bodensee: «Wofür es sich zu leben lohnt» Besetzung Klara Blum Eva Mattes Kai Perlmann Sebastian Bezzel Matteo Lüthi Roland Koch Catherina Hanna Schygulla Margarethe Margit Carstensen Isolde Irm Hermann Maximilian Heinrich Matthias Habich Anna Krist Julia Jäger Josef Krist Thomas Loibl Marie Krist Paula Knüpling Beckchen Justine Hauer Eva Glogger Isabelle Barth Frau Mayer Sarah Hostettler Regie Aelrun Goette Buch Sathyan Ramesh und Aelrun Goette Kamera Cornelia Janssen Schnitt Saskia Metten Musik Boris Bojadzhiev Szenenbild Klaus Peter Platten Kostümbild Peri de Braganca Producer Uwe Franke Redaktion Katharina Dufner, SWR Maya Fahrni, SRF Stab Eine Koproduktion des Südwestrundfunks mit Schweizer Radio und Fernsehen Gedreht November/Dezember 2015 in Konstanz, Altnau, Ermatingen, Baden-Baden Der letzte «Tatort» vom Bodensee: «Wofür es sich zu leben lohnt» Interview mit Aelrun Goette Der letzte Film eines «Tatort»-Teams ist ja etwas Besonderes, was hat Sie dabei bewegt? Ich wollte gern eine radikale Geschichte über unsere Zeit erzählen, die aus den Fugen geraten ist und sich den bösen Mantel der humorvollen Leichtigkeit überwirft. Eine poetische Parabel, die in der Frage mündet, wem und warum man sich beugt. Was sollte Klara Blum bewegen? Was wollten Sie über die Figur erzählen? Wenn ich das jetzt erzähle, verrate ich ja alles! Vielleicht so viel: Ich wünsche mir, dass man sie am Ende vermisst. Sie haben den «Tatort – Wofür es sich zu leben lohnt» gemeinsam mit Sathyan Ramesh geschrieben. Wie kam es dazu? Hatten Sie schon einmal miteinander gearbeitet? Nein. Ich bin auf ihn zugegangen, weil ich mir von der Zusammenarbeit beim Drehbuchschreiben eben diese Mischung aus Leichtigkeit und Tiefe – Humor und Poesie versprochen habe. War es eine Lust, Klara Blum und ihre Kollegen mit ganz grundsätzlichen Fragen zu konfrontieren? Wie schon der Titel sagt, geht es um das grosse Ganze bei diesem Film? Ich konfrontiere in meinen Filmen die Figuren immer mit den grundsätzlichen Fragen; das ist einer der wesentlichen Gründe, warum ich Filme mache. Wie schwierig war es, zu der speziellen Mischung zwischen Ernsthaftigkeit, Poesie und Humor zu finden, die den Film auszeichnet? Ich wollte bei diesem Film eine andere Erzählform ausprobieren. Und nein, das war nicht so schwierig. Ich hatte den Geschmack von Anfang an auf der Zunge. Man kriegt ja immer auch Geschenke, wie von diesen aussergewöhnlichen Schauspielern, die wir uns schon beim Schreiben vorgestellt haben, von denen jeder Einzelne eine Welt verkörpert, die es zu einem Ganzen zu führen galt. Das war eine Herausforderung, auf die ich mich gefreut habe. Ganz wesentlich war das Team. Mit dem konnte ich zaubern. Wenn vom Szenenbildner bis zum Innenrequisiteur, von der Kamerafrau, der Kostümbildnerin bis zu Oberbeleuchter, Schnittmeisterin und Redaktorin – wenn alle in Lust und Freude entzündet sind, dann trägt das. Dann kommen am Morgen die Schauspieler in ein Set, das vor Kurzem noch ein nacktes, leeres Haus war, und finden sich plötzlich in einer Welt wieder, die bis ins kleinste Detail dem Inneren ihrer Figur entspricht. Diese Sorgfalt wirkt auf sie, ist Inspirationsquelle und definiert nicht zuletzt das Niveau, auf dem gearbeitet wird. Der Film hat einen aussergewöhnlichen Cast: Eva Mattes, Irm Herrmann, Hanna Schygulla und Margit Carstensen verbindet ihre Erfahrung als Teil der Fassbinder-Familie. Wie hat diese Besetzung Ihr Schreiben und Ihre Inszenierung beeinflusst? Martina Zöllner kam mit der wunderbaren Idee auf mich zu, die grossen Fassbinder-Frauen zum ersten Mal zusammen vor die Kamera zu holen. Ich konnte Sathyan Ramesh als Koautor gewinnen und hatte recht schnell eine Idee, die überzeugt hat. Und beim Schreiben schwebten uns dann auch Matthias Habich und Julia Jäger durch den Sinn, für die wir diese Rollen erfunden haben. Es ging im Wesentlichen darum, wie es Hanna Schygulla einmal sehr schön in der Frage formuliert hat, ‚ob ihr das Format wohl steht?’ Ich wollte, dass allen der Film ‚gut steht’. Und wie war das Arbeiten mit dieser Truppe? Grossartig wars. Da sind Welten aufeinander getroffen, die es galt, zu einer gemeinsamen zu machen. Da gab es so manches, was im Voraus nicht zu berechnen war. Ich liebe das. Ich lasse mich gern überraschen. Im Film gibt es Anspielungen auf andere Filme. Hat dabei auch Fassbinder eine Rolle gespielt? Fassbinder war gestern – wir sind heute. Der letzte «Tatort» vom Bodensee: «Wofür es sich zu leben lohnt» Interview mit Sathyan Ramesh «Wofür es sich zu leben lohnt» – der Titel des letzten Bodensee-Tatorts deutet schon an, dass es darin um Grosses und um Ganzes geht, um das Gute und das Böse, um Recht und Unrecht. Was war Ihnen wichtig beim Erfinden der Geschichte? Wie zentral war, dass es der letzte Bodensee-Tatort ist? Es war ausserordentlich wichtig, dass dies der letzte Bodensee-Tatort wird – weil ich das als grosse Ehre empfunden habe, also daran beteiligt zu sein. Wichtig beim Erfinden einer Geschichte ist immer … alles. Figuren, Erzählstränge, Emotionen, Humor. Hier war es allerdings besonders wichtig, relevante Themen unserer Zeit aufzugreifen und sich einerseits weder platt auf eine Seite zu schlagen noch sich vor einer Position zu drücken. Ich denke, eine Position spürt man. Der Film hat keine Angst vor Überhöhung und dadurch einen ganz besonderen Ton. Ist Klara Blum für Sie eine Kommissarin, zu der das besonders passt? Und woran liegt das? Blum, Perlmann, Lüthi und deren super Interpreten Mattes, Bezzel und Koch sind grossartige Inspirationen für Überhöhungen, weil sowohl ihre Figuren immer ein wenig über den Nebeln des Sees schwebten als auch die Spielweisen ihrer Darsteller von deren Theaterhintergrund so befruchtet wie berauscht sind. Welche Rolle hat bei der Entwicklung des «Tatorts» der Gedanke gespielt, dass Irm Hermann, Margit Carstensen und Hanna Schygulla mitspielen sollten? Es ist ein Geschenk und ein Fest, wenn man für Frau Hermann, Frau Carstensen und Frau Schygulla schreiben darf. Genau wie bei deren Partner Matthias Habich hat man erst das Gefühl, man werde der Filmgeschichte höchstpersönlich begegnen – und wenn man dann schliesslich in einem Raum mit ihnen ist, wie bei der Leseprobe, werden sie plötzlich gleichzeitig einerseits zu überlebensgrossen Idolen und anderseits zu bezaubernden jungen Damen bzw. einem coolen jungen Draufgänger, denen man allen unbedingt gefallen möchte. «Wofür es sich zu leben lohnt» ist ein grenzüberschreitender «Tatort» mit einem weltumspannenden Thema. Wie sehen Sie die «Entscheider», deren zeremoniellen Tod die Kommissare aufklären müssen? Man kann die «Entscheider» nicht über einen Kamm scheren, das macht es eben so spannend. Man kann ja auch Flüchtlinge, Rechtsideologen und ganz normale Mitbürger nicht über einen Kamm scheren. Kämme werden grundsätzlich überschätzt. Auch im letzten Film bleibt Kai Perlmann seiner Chefin gegenüber (mit einer kleinen Ausnahme) beim Sie, das Verhältnis zwischen den beiden ist sehr speziell, mit grosser Nähe und gleichzeitig mit Abgründen. Was war Ihre Intention für diese beiden? Ich wollte unbedingt, dass diese Beziehung den Rest Fremdheit, die Distanz der Professionalität bewahrt, die sie immer hatte – und ich hoffte in unserem Film auf ein paar kleine Inseln der Herzenswärme, der Intimität. Der letzte «Tatort» vom Bodensee: «Wofür es sich zu leben lohnt» Drei Fragen an Eva Mattes «Wofür es sich zu leben lohnt» ist Ihr letzter «Tatort» – 14 Jahre Klara Blum gehen zu Ende. Kommt da so etwas wie Sentimentalität auf? Ich bin nicht sentimental. Für mich war das genau der richtige Zeitpunkt aufzuhören. Ihr letzter «Tatort» ist ein fulminanter Abschluss, der grosse Themen behandelt und tolle Schauspieler und Schauspielerinnen vereint. Wie empfanden Sie die gemeinsame Zusammenarbeit für diesen letzten Fall? Wir hatten ein sehr gutes Buch und in Aelrun Goette eine wunderbare, engagierte Regisseurin, die ihr Handwerk versteht und etwas zu sagen hat – dazu fantastische Kolleginnen und Kollegen, eine rundum wertvolle, künstlerische Zusammenarbeit! Mit Ecken und Kanten und dabei ganz rund. «Wofür es sich zu leben lohnt» ist ein bedeutungsvoller Titel. Wie stehen Sie dazu, was macht für Sie das Leben besonders? Das Leben an sich lohnt sich zu leben. Mit Vernunft und Unvernunft. Auflehnung und Einverständnis. Sonnenauf- und Sonnenuntergängen. Der letzte «Tatort» vom Bodensee: «Wofür es sich zu leben lohnt» Kontakt für Medienschaffende Interviewwünsche mit Cast und Crew nimmt SRF Media Relations entgegen: Nadine Gliesche Tel: +41 44 305 52 11 [email protected] Ansprechperson für Pressebilder ist die Fotoagentur SRF: Eva Nussbaumer Tel.: +41 44 305 50 92 [email protected] Die Pressemappe und die Pressebilder stehen für registrierte Medienschaffende unter srf.ch/medien zum Download zur Verfügung. Die Veröffentlichung der Pressebilder mit Hinweis auf die TVAusstrahlung von «Tatort» ist honorarfrei und muss mit dem Quellenhinweis «Copyright SRF/Name des Fotografen» erfolgen. Der letzte «Tatort» vom Bodensee: «Wofür es sich zu leben lohnt»
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