Medieninformation Hofheim, 7. Dezember 2016 „Hier ist es schön, Marxheim gefällt mir“ mir“ Im Ludwig-Meidner-Foyer im Landratsamt werden elf Werke des Malers dauerhaft gezeigt Landrat Michael Cyriax und der Erste Kreisbeigeordnete Wolfgang Kollmeier haben das LudwigMeidner-Foyer im Landratsamt eröffnet. Anlass ist das 50. Todesjahr des Künstlers. „Die Jahre, die der Maler in Hofheim-Marxheim verbracht hat, gehören zu den glücklichsten in seinem Leben“, erläutert Kollmeier. Deshalb hätten der MTK und der Förderkreis Kunstsammlung Main-Taunus im Lauf der Zeit elf Werke des Künstlers angekauft. Sie hingen bislang an verschiedenen Stellen im Landratsamt, werden nun aber alle zusammen im Raum vor dem Kreisausschuss-Saal, dem neuen Ludwig-Meidner-Foyer, gezeigt. Dort sind sie der Öffentlichkeit zugänglich und können während der Öffnungszeiten des Landratsamtes besichtigt werden. Unter den Werken sind mehrere Lithografien und Zeichnungen, ein Aquarell und ein Ölbild, Vorderund Rückseite bemalt. Das Ölbild zeigt ein Porträt und eine apokalyptische Landschaft. Auch die Lithografien tragen alle die Apokalypse im Titel – sie sind 1918 entstanden. Ein Druck zeigt eine brennende Stadt, auf einem anderen klammert sich ein weinender Mann an einen Baumstamm. Nach Angaben von Kollmeier hinterließ das 20. Jahrhundert aber nicht nur in Meidners Werk deutliche Spuren, sondern auch in seinem Leben: Malverbot, Emigration, Internierung. Umso bemerkenswerter sei es, dass er nach seinen Erfahrungen zurückgekehrt sei nach Deutschland. Meidner schrieb 1955 in einem Brief über Marxheim: „Hier ist es schön, Marxheim gefällt mir. Seit einem Monat wohne ich nicht mehr in Frankfurt, sondern bin auf‘s Land gezogen, nach Marxheim, einem kleinen Dorf bei Hofheim, wo ich mir eine geräumige Klempnerwerkstatt in ein Studio umgewandelt habe, ein so schönes, helles, wie ich es nie besessen habe. Hier wohne ich inmitten lieblicher Natur, und ich will das nützen…“ Ludwig Meidner wurde 1884 in Schlesien geboren. Er war ein deutscher Maler des Expressionismus sowie Dichter und Grafiker. Er war befreundet mit Modigliani und arbeitete für Herwarth Waldens „Der Sturm“. In der 1920er Jahren wandte er sich dem Judentum zu. 1933 wurde er mit einem Malverbot belegt, 1939 musste er nach London emigrieren und wurde dort mehrfach interniert. 1953 kehrte er nach Deutschland zurück; zunächst in ein jüdisches Altersheim in Frankfurt, dann bezog er durch Vermittlung der Galeristin Hanna Bekker vom Rath ein Atelier in Hofheim-Marxheim. 1963 übersiedelte er nach Darmstadt, wo er 1966 starb. Herausgeber Anschrift Kontakt Internet Der Kreisausschuss Pressestelle Am Kreishaus 1-5 65719 Hofheim Telefon: 06192 201-1331 Telefax: 06192 201-71331 www.mtk.org E-Mail: [email protected]
© Copyright 2024 ExpyDoc