Ausgabe | 47 02. Dezember 2016 powered by Wirtschaft MedTech-Unternehmen AMW schließt Finanzierungsrunde ab Die AMW GmbH hat eine weitere Finanzierungsrunde im Gesamtvolumen von sechs Millionen Euro abgeschlossen N Damit wollen wir Unternehmen eben anderen Investoren bewie die AMW GmbH bei ihrem teiligten sich auch der WachsWachstum unterstützten. AMW tumsfonds Bayern und die SHS bringt alle Voraussetzungen mit, Gesellschaft für Beteiligungsmaum die dynamische und erfolgreinagement. Mit dem frischen Kapital sollen die Entwicklung neuer che Entwicklung der vergangenen Produkte vorangetrieben und die Jahre fortzusetzen. Die FinanzieFertigungskapazitäten erweitert rung durch den Wachstumsfonds werden. eröffnet dem Unternehmen neue Perspektiven mit der Aussicht auf AMW hat sich seit der Grünweitere, dauerhaft hochwertige dung 2008 zu einem erfolgreichen Seit 2008 bietet die AMW GmbH Produkte für Pharma- und MedArbeitsplätze für die Region.“ Spezialunternehmen für WirkstofTech-Unternehmen an. Foto: Flickr/ Clariant International Ltd./Cc by nc nd 2.0 „Wir kennen AMW aufgrund fimplantate sowie transdermale früherer Investments schon seit Systeme entwickelt. Mit seinen vielen Jahren und verfolgen die auDrug-Delivery-Systemen bedient das Unternehmen ein weltweit schnell arbeiter hat sich zuletzt innerhalb eines ßerordentlich positive Entwicklung mit wachsendes und hochdynamisches Seg- Jahres auf 64 verdoppelt. großer Freude. Insofern war es für uns Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse ein logischer Schritt, dass sich nun der ment des Pharmamarktes. Dabei werden dem Patienten genau dosierte Arznei- Aigner wertet die Beteiligung auch als Wachstumsfonds Bayern an dieser gromittel über Pflaster (transdermal) oder Teil der Erfolgsgeschichte des Wachstums- ßen Finanzierungsrunde beteiligt“, erklärt über Implantate (subkutan) verabreicht. fonds Bayern: „Mit dem im vergangenen Georg Ried, einer der Geschäftsführer von AMW bietet therapeutische Lösungen für Jahr aufgelegten Wachstumsfonds stellen Bayern Kapital. die weltweit stark wachsenden Bereiche wir jungen, innovativen Unternehmen „Mit großem Engagement hat AMW Onkologie, Neurologie und Psychiatrie, insgesamt rund 100 Millionen Euro in den letzten Jahren die Forschung voSchmerzbehandlung, Empfängnisverhü- staatliche Mittel als Ko-Investment für rangetrieben und sein Produktportfolio tung und Diabetes an. Die Zahl der Mit- private Leadinvestoren zur Verfügung. ausgebaut“, erklärt Bernhard Schirmers, Analyse Wohnort beeinflusst Qualität der Pflege Die Art der Pflege in Deutschland ist einer Studie zufolge im Wesentlichen abhängig vom Wohnort der Betroffenen. „Zugespitzt könnte man sagen, dass die Versorgungsform auch von der Postleitzahl abhängt“, sagte der Chef der Barmer GEK, Christoph Straub, in Berlin unter Berufung auf den neuen Pflegereport seiner Krankenkasse. So nehme etwa in Schleswig-Holstein die stationäre Pflege die größte Rolle ein. Hier würden 40,5 Prozent der Pflegebedürftigen in Heimen betreut. In den meisten anderen Regionen liege die Quote nahe am Bundesdurchschnitt von 29 Prozent. Die geringste Bedeutung hat die Unterbringung im Heim in Brandenburg mit knapp 23 Prozent. Die ambulante Pflege zu Hause wiederum ist in den Stadtstaaten Hamburg und Bremen sowie in Ostdeutschland besonders stark verbreitet. In Hamburg würden 29,2 und in Sachsen 29 Prozent der Pflegebedürftigen entsprechend versorgt, dicht gefolgt von Bremen, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern, sagte Straub. In den anderen westdeutschen Bundesländern liege der Anteil der ambulanten Pflege weitgehend unter dem Bundesdurchschnitt von 23,5 Prozent. „Die Menschen bekommen offenbar nicht immer die Pflege, die sie brauchen, sondern die, die vor Ort verfügbar ist“, sagte Straub. Es seien mehr transparente und unkompliziert abrufbare Informati- onsangebote und Unterstützungsleistungen insbesondere durch die Pflegekassen notwendig. Beeinflusst wird die Form der Pflege auch von der Einkommenshöhe der Pflegebedürftigen. Wer ein geringes Einkommen habe, kommt dem Bericht zufolge seltener in ein Pflegeheim. Ein Grund seien die oft hohen privaten Zuzahlungen, sagte Straub. Auch spiele eine Rolle, wie gut die Familie Pflegebedürftigkeit etwa durch ein Netzwerk auffangen könne und wolle. Der Report geht davon aus, dass die Zahl der Pflegebedürftigen von rund 2,76 Millionen im Jahr 2015 auf 4,53 Millionen Pflegebedürftige bis zum Jahr 2060 steigen wird. 1 powered by Ausgabe | 47/16 Gründer und Partner der SHS Gesellschaft für Beteiligungsmanagement. „Als Gründungskapitalgeber begleiten wir AMW seit langer Zeit, daher freut uns das starke Wachstum besonders – es unterstreicht die hervorragende Positionierung des Unternehmens. Die neuen Mittel ermöglichen AMW Investitionen, vor allem in 02. Dezember 2016 eine Erweiterung der Produktionskapazitäten und den Ausbau des Produktportfolios, die das Wachstum zusätzlich beschleunigen.“ Wirtschaft US-Konzern greift nach Schweizer Actelion US-Pharma- und Konsumgüterkonzern Johnson & Johnson setzt auf Übernahme von Actelion Clozel, einem der Gründer, auf Unabhängigkeit des Unternehmens zu entsprechen. Doch nun setze J&J auf eine Vollübernahme. Die Amerikaner müssten allerdings einen beträchtlichen Preisaufschlag bieten, um Clozel zu überzeugen. Actelion ist ein biopharmazeutisches Unternehmen mit Hauptsitz in Allschwil/Basel in der Schweiz, das 1997 gegründet wurde und seit 2000 börsennotiert ist. Der Konzern erforscht, entwickelt und vermarktet Medikamente für bisher unzureichend behandelbare Krankheiten. Actelion ist Actelion erforscht, entwickelt und vermarktet Medikamente für bisher unzureichend behandelbare Krankheiten. Foto: Flickr/HCC Public Information Office/Cc by nc nd 2.0 in mehr als 30 Ländern mit eigenen Niederlassungen vertreten. Den er US-Konzern Johnson & Johnson von J&J lehnte einen Kommentar ab. Die Umsatz steigerte Actelion in den ersten greift Insidern zufolge nach dem beiden Unternehmen hatten erst kürzlich drei Quartalen dank der anhaltend starken Schweizer Biotechnologieunterneh- Gespräche über eine mögliche Transaktion Nachfrage nach Lungenmedikamenten um 17 Prozent auf 1,79 Milliarden Franken. men Actelion. Der in New Jersey ansäs- bestätigt. Die Verhandlungen über die geplante Unter dem Strich stand mit 581 Millionen sige Pharma- und Konsumgüterkonzern habe ein Angebot erhöht, um sich Übernahme waren im Oktober aufge- Franken (536 Millionen Euro) 29 Prozent die Zustimmung von Europas größter nommen worden, sagte der Insider. Es mehr Reingewinn. Bei J&J reicht die Produktpalette von Biotech-Firma zu einer Übernahme gebe aber unterschiedliche Ansichten zu sichern, wie eine mit der Sache ver- über die Art der Transaktion. Actelion Arzneiprodukten über Pflegemittel bis hin traute Person zur Nachrichtenagentur sei abgeneigt, seine Unabhängigkeit zu medizinischen Artikeln. Die AmerikaReuters sagte. Die Agentur Bloomberg aufzugeben. J&J hingegen ziehe eine ner hatten erst im September mitgeteilt, hatte zuvor berichtet, dass Actelion ein Komplettübernahme vor. das Augenheilkunde-Geschäft von Abbott erstes Angebot von J&J in Höhe von 246 Einer zweiten mit den Verhandlun- Laboratories für 4,3 Milliarden Dollar Franken je Aktie oder rund 26 Milliar- gen vertrauten Person zufolge hätten die zu kaufen. Durch die Pharmabranche den Dollar zurückgewiesen habe. An der beiden Firmen ursprünglich über einen rollt derzeit eine Übernahmewelle. Viele Börse schossen die Actelion-Aktien um Deal ohne große Prämie diskutiert, eine Patente laufen aus und die Kosten für Aktientransaktion oder einen Tausch von Forschung und Entwicklung sind hoch, zehn Prozent auf 209 Franken hoch. Actelion war für eine Stellungnahme Vermögenswerten. Dies sei geschehen, um weswegen aussichtsreiche Produkte gern vorerst nicht zu erreichen. Ein Sprecher dem Beharren von Actelion-Chef Jean-Paul zugekauft werden. D 2 powered by Ausgabe | 47/16 02. Dezember 2016 Wissenschaft Klare Regeln für Datensparsamkeit im Gesundheitswesen Klare Regelungen zur Datensparsamkeit müssen auch im Gesundheitswesen ohne Abstriche gelten E ine entsprechende Forderung an die Bundesregierung hat die Vertreterversammlung der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV) am 17.11.2016 in Berlin verabschiedet. Nur so lasse sich die Sicherheit persönlicher Patientendaten umfassend gewährleisten. Gleichwohl sei die Digitalisierung im Gesundheitswesen grundsätzlich positiv, wenn diese etwa zur Entlastungen von Bürokratie führe oder Patienten besser in Behandlungsprozesse eingebunden werden können. „Die fortschreitende Digitalisierung bietet unbestreitbar große Chancen, die es zu nutzen gilt. Allerdings bestehen neben den großen Potentialen bei Diagnostik und Therapie durchaus auch erhebliche Risiken für die informationelle Selbstbestimmung von Patienten und Versicherten. Als Beispiel sei die Nutzung von Gesundheits- und FitnessApps genannt. Der Schutz persönlicher Daten und die Hoheit über deren Weitergabe als Basis des Zahnarzt-Patientenverhältnisses müssen deshalb uneingeschränkt Vorrang haben vor diversen Digitalisierungsaktivitäten“, sagte Dr. Günther E. Buchholz, stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes der KZBV. Die strengen Datenschutzstandards in Deutschland seien ein hohes Gut, das vor kommerziellen Interessen geschützt und verteidigt werden müsse. „Gerade weil die Möglichkeiten der Digitalisierung grenzenlos erscheinen, muss einer unkontrollierten Datensammelwut durch öffentliche und private Dienstleister mit gesetzlichen Regeln entgegengetreten werden. Andernfalls droht der Verlust der Datensouveränität an Kostenträger und Versicherungsunternehmen. Schließlich lassen sich solche Daten auch ohne weiteres für die Risikoselektion von Konzernen zu Zwecken der Gewinnmaximierung nutzen“, betonte Buchholz. „Solche Auswüchse müssen unbedingt verhindert werden.“ Vielmehr sollen Datenvermeidung und Datensparsamkeit als Grundsätze des Bundesdatenschutzgesetzes künftig unverändert Geltung haben, insbesondere für die Erhebung, Verarbeitung und Nutzung hochsensibler Patientendaten. Forschung Anti-Diphtherie-Wirkstoffe ohne Tierversuche Braunschweiger „Antikörper Ingenieure“ wollen bessere Medikamente ermöglichen E ine neue Methode zur Erzeugung von Antikörper-Medikamenten im Reagenzglas haben Forscher aus Braunschweig entwickelt. Anders als bisherige Verfahren kommt sie ohne die Nutzung von Versuchstieren aus. Nun wollen die Wissenschaftler auf der Basis dieser Methode die Infektionskrankheit Diphtherie bekämpfen. Partner in dem Projekt ist die Tierschutzorganisation PETA International Science Consortium Ltd. (PISC). Der erste Medizin-Nobelpreis ging an Emil von Behring für die Herstellung eines Antiserums gegen Diphtherie-Toxin. Dieses weltweit erste Antikörper-Medikament hat seither zahllosen Patienten, insbesondere Kindern, das Leben gerettet. Mittlerweile werden solche Seren in Deutschland nicht mehr benötigt, da man hier effektiv impfen kann. Dennoch haben weltweit immer noch viele Menschen keinen Impfschutz. Dort wird das Antiserum weiterhin benötigt. Wie schon zu von Behrings Zeiten wird es dafür immer noch in Pferden erzeugt. Dabei werden die Tiere mit dem Toxin immunisiert und die vom Tier produzierten Antikörper anschließend durch Blutabnah- me gewonnen. Die Verwendung rein menschlicher Antikörper wäre für die Erkrankten besser, denn die Pferde-Eiweiße des bisher verwendeten Antiserums können Nebenwirkungen erzeugen (Serumkrankheit). Auch wären bei der Verwendung menschlicher Antikörper keine Tierversuche an Pferden mehr notwendig. Beide Vorteile vereinigt das Ziel des Projektes eines internationalen Konsortiums, in dem die Technische Universität Braunschweig eine Schlüsselrolle spielt. In der Abteilung Biotechnologie sollen dazu menschliche Antikörper gegen Diphtherie komplett im Die Verwendung rein menschlicher Antikörper wäre für die Erkrankten besser, denn die Pferde-Eiweiße des bisher verwendeten Antiserums können Nebenwirkungen erzeugen. Foto: Flickr/D.L./Cc by sa 2.0 3 powered by Ausgabe | 47/16 Reagenzglas hergestellt werden. Gefördert wird das Projekt aus Mitteln der PETA International Science Consortium Ltd. (UK) mit 134.000 Euro über eine Laufzeit von drei Jahren. Projektleiter Prof. Dr. Michael Hust vom Institut für Biochemie, Biotechnologie und Bioinformatik, dem es gelang, dieses Projekt zu initiieren und nach Braunschweig zu holen, sagt: „Wir freuen uns, dass wir mit unserer Technologie, dem AntikörperPhagen-Display, beitragen können, ein weltweites Gesundheitsproblem anzugehen. Das Projekt baut direkt auf unsere Erfolge bei Entwicklung menschlicher Antikörper zur Neutralisierung anderer Bakteriengifte, wie Botulinum Toxin (Botox) und insbesondere der Toxine von Clostridium difficile auf, welche wir dank der Förderung durch das Land Niedersachsen im CDiff Konsortium erreicht haben.“ Biotechnologe Prof. Dr. Stefan Dübel, Leiter des Instituts und Mit-Erfinder des Antikörper-Phagen-Displays, kommentiert dazu: „Wir haben langjährige Erfahrungen mit der Erforschung von Technologien zur 02. Dezember 2016 Antikörperentwicklung im Reagenzglas. Nun freuen wir uns, dass auch unser Einsatz für Komplettersatzmethoden für Tierversuche in der Antikörperherstellung durch PETA anerkannt und auch außerhalb der Fachkreise international sichtbar wird.“ Die in Braunschweig entwickelten menschlichen Antikörper sollen zukünftig gentechnologisch komplett im Bioreaktor hergestellt werden und könnten dadurch den Einsatz von Pferden für die Herstellung des Medikaments weltweit beenden. Gesundheitssystem Diabetes: Fast jeder fünfte Deutsche ist gefährdet Ein Diabetes-Risiko-Test zeigt: Fast 20 Prozent könnten in den nächsten 5 Jahren an Diabetes erkranken R und 50.000 Teilnehmer sind dem Aufruf von „Deutschland misst!“ gefolgt und haben online mit dem Deutschen Diabetes-Risiko-Test ihr persönliches Risiko, in den nächsten 5 Jahren an Typ-2-Diabetes zu erkranken, ermittelt. Die Auswertung der repräsentativen Stichprobe ist eindeutig: Rund 19 Prozent der Teilnehmer liegen mit einem Ergebnis über 55 Punkten im gelben bis tiefroten Bereich, was mindestens einem erhöhten Risiko entspricht. Jeder Zehnte lag sogar über der kritischen Marke von 63 Punkten, was auf ein hohes oder sehr hohes Risiko hindeutet. „Ein hohes Risiko ist zwar noch lange keine Diagnose – diese kann nur ein Arzt stellen“, erläutert Bastian Hauck, selbst Typ-1-Diabetiker und Initiator der Kampagne, „doch wer sich seines persönlichen Diabetes-Risikos bewusst ist, kann gezielt gegensteuern und so hoffentlich noch lange gesund bleiben.“ Daher bietet die Kampagne in Kooperation mit den Diabetes-Beratungswochen der gesund-leben-Apotheken und vielen weiteren Apotheken in ganz Deutschland eine Erstberatung samt kostenloser Blutzuckermessung an. Teilnehmer, deren Testergebnis im gefährdeten Bereich liegt, können per Link direkt ihre nächste Apotheke ausfindig machen und erhalten dort weitere Unterstützung. Die Kampagne verlinkt Teilnehmer mit erhöhtem Diabetes-Risiko außerdem mit Info- und Service-Angeboten der Deutschen Deutschland misst!“ ist die nationale Kampagne zur Diabetes-Dunkelziffer. Foto: Flickr/Practical Cures/CC by 2.0 Diabetes-Hilfe (www.diabetesde.org). Diese sollen Menschen mit hohem Diabetes-Risiko dabei helfen, selbst aktiv zu werden und durch Lebensstil-Veränderungen ihr persönliches Risiko zu senken, denn oft können schon kleine Veränderungen helfen. „Wir wissen, dass die Erkrankung in mindestens 50 Prozent der Fälle hätte vermieden werden können. Allein durch eine gesündere Ernährung und mehr Bewegung“, so der CDU-Gesundheitspolitiker und Schirmherr der Kampagne Dietrich Monstadt. Die Auswertung der Ergebnisse des vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung (DIfE) und Deutschen Zentrum für Diabetesforschung (DZD) entwickelten Tests zeigt aber auch eine hohe Korrelation mit dem Risikofaktor Bluthochdruck. Etwa 2 Millionen Menschen in Deutschland haben Diabetes, ohne es zu wissen. Viele Betroffene merken nichts von ihrer Erkrankung, denn ein erhöhter Blutzuckerspiegel tut zunächst nicht weh. Doch Diabetes erhöht das Risiko für einen Schlaganfall um das Dreifache, verursacht jährlich rund 2.000 Erblindungen sowie 40.000 Amputationen und kostet das deutsche Gesundheitssystem mehr als 35 Milliarden Euro pro Jahr. Im Schnitt sterben Menschen mit Typ-2-Diabetes fünf bis zehn Jahre früher – meist aufgrund einer zu späten Diagnose. Die gute Nachricht: Eine rechtzeitig erkannte Diabetes kann oft noch ohne Medikamente und ohne Insulin behandelt werden. 4 powered by Ausgabe | 47/16 „Wir wissen natürlich nicht genau, wie viele Menschen sich nach dem Testergebnis weiter haben beraten lassen und wie ihre Geschichte weitergeht“, so Bastian Hauck, „aber jeder Einzelne, dem unsere Kampagne geholfen hat, ist es wert.“ Geschichten von Menschen, denen mit „Deutschland misst!“ geholfen werden konnte oder die 02. Dezember 2016 mit ihrer Diagnose-Geschichte anderen Menschen Mut machen möchten, sammelt und veröffentlich die Kampagne auf ihrer Webseite. Wirtschaft Kampf gegen vernachlässigte Krankheiten KfW unterstützt Entwicklung und Markteinführung neuer Impfstoffe und Medikamente in Entwicklungsländern Unter anderem hat die KfW mit PATH, der Global Alliance for TB Drug Development (TB Alliance) und der Medicines for Malaria Venture (MMV) Förderverträge abgeschlossen. Foto: Flickr/ViktorDobai/Cc by nc 2.0 D ie KfW hat im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) fünf weitere Verträge mit Produktentwicklungspartnerschaften (product development partnerships/ PDPs) im Rahmen einer zweiten Phase in Höhe von insgesamt 50 Millionen Euro abgeschlossen. In einer ersten Phase waren bereits 26,4 Millionen Euro an PDPs geflossen, die neue, wirksame und erschwingliche Impfstoffe, Medikamente und Diagnostika gegen vernachlässigte und armutsbedingte Tropenkrankheiten entwickeln. Von diesen Krankheiten sind weltweit mehr als eine Milliarde Menschen betroffen und pro Jahr sterben über drei Millio- nen Menschen daran. Die PDPs bündeln das Wissen aus Wissenschaft, Industrie und Zivilgesellschaft und werden von öffentlichen und privaten Geldgebern finanziert. „Wir sind stolz darauf, dass wir die Bundesregierung im wichtigen Kampf gegen vernachlässigte und armutsbedingte Krankheiten weiter unterstützen können“, sagte Dr. Norbert Kloppenburg, Mitglied des Vorstands der KfW-Bankengruppe. Sowohl die Forschungsfinanzierung als auch die Begleitung der Markteinführung von Produktentwicklungen in den betroffenen Ländern mittels des Global Health Investment Fund leisteten einen wesentlichen Beitrag dafür, dass sich die Gesundheit der Bevölkerung in Entwicklungs- und Schwellenländern weltweit verbessere, so Dr. Kloppenburg weiter. Die KfW finanziert im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) darüber hinaus den Global Health Investment Fund (GHIF) der Bill & Melinda Gates Stiftung mit einem Zuschuss von 10 Millionen Euro. Das innovative Finanzinstrument leistet einen Beitrag zur Bekämpfung der Mütter- und Kindersterblichkeit in Entwicklungsländern. Der Fonds finanziert die Entwicklung und Markteinführung von neuen Medikamenten, Impfstoffen, Instrumenten zur Diagnostik und Produkte zur Familienplanung in Entwicklungsländern. Impressum Geschäftsführer: Christoph Hermann, Karmo Kaas-Lutsberg. Herausgeber: Dr. Michael Maier (V.i.S.d. §§ 55 II RStV). Redaktion: Anika Schwalbe, Gloria Veeser, Julia Jurrmann, Cüneyt Yilmaz. Sales Director: Philipp Schmidt. Layout: Nora Lorz. Copyright: Blogform Social Media GmbH, Kurfürstendamm 206, D-10719 Berlin. HR B 105467 B. Telefon: +49 (0) 30 / 81016030, Fax +49 (0) 30 / 81016033. Email: [email protected]. Erscheinungsweise wöchentliches Summary: 52 Mal pro Jahr. Bezug: [email protected]. Mediadaten: [email protected]. www.deutsche-gesundheits-nachrichten.de 5
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