Jahreslosung 2017, gestaltet von Eberhard Münch © adeo Verlag, Asslar, www.adeo-verlag.de Angedacht 2 Einsam am Heiligen Abend von Herman Bang Jedes Mal wenn Weihnachten kommt, muss ich an Herrn Sörensen denken. Er war der erste Mensch in meinem Leben, der ein einsames Weihnachtsfest feierte, und das habe ich nie vergessen können. Herr Sörensen war mein Lehrer in der ersten Klasse. Er war gut, denn im Winter bröselte er sein ganzes Frühstücksbrot für die hungrigen Spatzen vor dem Fenster zusammen. Und wenn im Sommer die Schwalben ihre Nester unter den Dachvorsprung klebten, zeigte er uns die Vögel, wie sie mit hellen Schreien hin und her flogen. Aber seine Augen blieben immer betrübt. Im Städtchen sagten sie, Herr Sörensen sei ein wohlhabender Mann. „Nicht wahr, Herr Sörensen hat Geld?" fragte ich einmal meine Mutter. „Ja, man sagt's." - „Ja ... ich hab' ihn einmal weinen sehen, in der Pause, als ich mein Butterbrot holen wollte ..." Herr Sörensen ist vielleicht so betrübt, weil er so allein ist", sagte meine Mutter. „Hat er denn keine Geschwister?" fragte ich. „Nein - er ist ganz allein auf der Welt..." Als dann Weihnachten da war, sandte mich meine Mutter mit Weihnachtsbäckereien zu Herrn Sörensen. Wir trugen ein großes Paket, mit rosa Band gebunden, wie die Mutter stets ihre Weihnachtspäckchen schmückte. Die Treppe von Herrn Sörensen war schneeweiß gefegt. Ich getraute mich kaum einzutreten, so rein war der weiße Boden. Ein schmaler hoher Spiegel war da, und rings um ihn, in schmalen Rahmen, lauter schwarzgeschnittene Profile, wie ich sie nie vorher gesehen hatte. Herr Sörensen bat mich ins Zimmer und fragte, ob ich mich auf Weihnachten freue. Ich nickte. „Und wo wird Ihr Weihnachtsbaum stehen, Herr Sörensen?" - „Ich? Ich habe keinen, ich bleibe zu Hause." Und da schlug mir etwas aufs Herz beim Gedanken an Weihnachten in diesem „Zuhause". - In dieser Stube mit den schwarzen kleinen Bildern, den schweigenden Büchern und dem alten Sofa, auf dem nie ein Mensch saß - ich fühlte das Trostlose, das Verlassene in dieser einsamen Stube, und ich schlug den Arm vors Gesicht und weinte. Herr Sörensen zog mich auf seine Knie und drückte sein Gesicht an meines und sagte leise: „Du bist ein guter, kleiner Bub." Und ich drückte mich noch fester an ihn und weinte Herz zerbrechend. Zuhause erzählte ich meiner Mutter: Ich habe geweint. Und weißt du, ich habe deshalb geweint, weil nie jemand zu Herrn Sörensen kommt. Nicht einmal am Heiligen Abend..." Später, als wir in eine andere Stadt zogen, verschwand Herr Sörensen aus meinem Leben. Ich hörte nie mehr etwas von ihm. Aber an jenem Tag, als ich an seiner Schulter weinte, fühlte ich, ohne es zu verstehen, zum ersten Male, dass es Menschen gibt, die einsam sind. Und dass es besonders schwer ist, allein und einsam zu sein an Weihnachten. Gemeindebrief Dez/Jan Angedacht 3 Diese Geschichte hat mich berührt. Wie viele sind auch heute einsam!? Und das Weihnachtsfest steigert diese Einsamkeit für manche ins Unerträgliche. Bedenken wir, wie viele Flüchtlingsfamilien über tausende Kilometer voneinander getrennt sind – schon seit Monaten. Dass Jesus vor zweitausend Jahren auf diese Welt kam, ist ein (Weihnachts-) Geschenk Gottes an die Menschen. Denn im Grunde sind die Menschen, die ohne Gott leben, einsam. Ihnen fehlt die Gemeinschaft mit Gott, zu der sie bestimmt sind. Leider wurde sie einseitig von den Menschen aufgekündigt. So kam also Jesus zu uns. Jesus ist auf diese Welt gekommen, um Verlorene/Einsame zu suchen und zu retten. (Lk 19, 10) Das ist die ganz einfache Botschaft von Weihnachten. Gott schenkt uns die Gemeinschaft mit ihm. Die ist durch die Vergebung unserer Schuld wieder möglich – auch untereinander. Und wenn wir uns fragen, was wir anderen schenken können, dann ist es genau dies: Die Freude der Gemeinschaft: Nähe, Anteilnahme, Hilfe, Ermutigung, Zeit … Wie wäre es, wenn wir dieses Jahr an Weihnachten einmal „einsame“ Menschen in unsere Familien einladen? Das ist der beste Weg, um ihnen zu sagen: Gott ist es, der dich einlädt und zu dir kommen möchte. Ich glaube, das wäre nicht nur ein Geschenk, das wir anderen machen, sondern wir würden auch uns selbst beschenken. Denn Jesus sagt: Wahrlich, ich sage euch: Was ihr einem dieser meiner geringsten Brüder/ Schwestern getan habt, das habt ihr mir getan. (Mt. 25, 40) Vielleicht war Herr Sörensen ja Jesus oder er fühlt sich zu mindestens so? Womöglich erlebt Jesus heute noch das Gleiche wie seine Eltern damals: dass er nirgendwo ein offenes Haus findet! Weihnachten bedeutet, Gott kommt zu uns. Vielleicht anders, als wir uns das denken!? Ich wünsche uns ein besonderes und frohes Weihnachtsfest, Thomas Bock Gemeindebrief Dez/Jan 4 aus der Gemeinde Hallo, ich heiße Simon Heupel, studiere Theologie und werde ab Mitte Februar bis Mitte August 2017 bei euch ein Gemeindepraktikum machen. Seit 3 Jahren lebe ich nun im beschaulichen Ewersbach (bei Dillenburg) und studiere dort an der Fachhochschule des Bundes Freier evangelischer Gemeinden mit dem Ziel Pastor zu werden. Zwei Jahre liegen noch vor mir, zu denen auch das Praktikum gehört. Im Praktikum möchte ich einen Einblick in eure Gemeinde und den „Pastorenalltag“ bekommen, bereits Gelerntes einbringen und Neues dazulernen. Geboren bin ich in Backnang (Baden-Württemberg), wo ich ganze 10 Tage gewohnt habe, bevor meine Eltern das erste Mal mit mir umgezogen sind. Es folgten 13 Jahre Bad Hersfeld (Hessen), 5 Jahre Papua-Neuguinea (wo ich so was Ähnliches wie ein Abitur gemacht habe), 1 Jahr Brandenburg (Theologischer Grundkurs), 4 Jahre Berlin (Bachelor in Maschinenbau) und seit 3 Jahren nun Ewersbach. Wer hier mitgezählt hat, weiß dann auch, dass ich 26 Jahre alt bin ;) Wenn ich nicht gerade Bücher fürs Studium wälze, dann mache ich gerne Sport, spiele Klavier, treffe mich mit Menschen oder engagiere mich in einer Jugendarbeit. So, nun durftet ihr mich schon ein bisschen kennenlernen, und ich freue mich darauf euch dann nächstes Jahr kennenzulernen. Bis dahin Simon Gemeindeleitungswahlen In der Gemeindemitgliederversammlung am 20. November stand eine neue Gemeindeleitung zur Wahl an. Zur Wahl standen fünf Kandidaten, von denen drei die nötige 2/3 Mehrheit erreichten und damit ab 1.1.2017 zusammen mit Pastor Thomas Bock die Gemeindeleitung bilden werden. Wir gratulieren Marek Hönisch, Jacob Gede und Oliver Klein, die die Wahl auch annahmen. Bedanken wollen wir uns bei Jutta Paulus und Reinhard Seiler, die in diesem Jahr die Leitungsfunktion abgeben werden. Habt Dank für Euren treuen Einsatz, Euer Beten und Ringen um die Erkenntnis der Wege Gottes für unsere Gemeinde, die Zeit, die Ihr gern bereit wart zu opfern und die Liebe, mit der Ihr uns so viele Jahre gedient und die Gemeinde mitgebaut habt! Gemeindebrief Dez/Jan Gottesdienste 5 Dezember 2. Advent - Abendmahlsgottesdienst 04.12.16 3. Advent 11.12.16 1000 Uhr 1530 Uhr Thomas Bock Kindergottesdienst-Weihnachtsfeier Thomas Bock musikalischer Gottesdienst Thomas Bock ALLE sind eingeladen! 4. Advent 18.12.16 Heiligabend 24.12.16 1000 Uhr 1600 Uhr 1. Weihnachtstag 25.12.16 1000 Uhr Thomas Bock anschl. Weihnachtsfeier Harald Orth, FeG Wiesbaden Januar 01.01.17 1800 Uhr Zeugnisse Abendmahlsgottesdienst Jahreslosung Hes 36,26 Thomas Bock 08.01.17 1000 Uhr 15.01.17 1000 Uhr Thomas Bock 23.01.17 1000 Uhr Thomas Bock 30.01.17 1000 Uhr Thomas Bock Gemeindebrief Dez/Jan Thomas Bock regelmäßige Termine 6 Spielkreis donnerstags 14-täglich 1000 für 0 bis 3 - Jährige Kindergottesdienst JîM - Jugendtreff freitags wöchentlich 2000 im Gemeindezentrum Gebetskreise mittwochs sonntags 2000 0930 Gebet für den Gottesdienst Frauenarbeit Seelsorgeteam Das Seelsorgeteam steht auch nach dem Gottesdienst bereit für ein Gespräch, ein Gebet oder Zuspruch des Segens. Männertreffen montags 0630 „kick-off“ - Männerfrühgebet „relax & talk“ Stammtisch im Nassauer Hof nach Absprache Hauskreise HK Hope di 14-täglich 1930 Hünstetten fr 14-täglich 2000 online Wa fr 14-täglich 2000 HK W&W do 2000 Logos fr 14-täglich 2000 außerdem Jugend-Kleingruppen, HK Junge Erw. HK der Flüchtlinge, Biblischer Unterricht Gemeindebrief Dez/Jan Termine Dezember/Januar Seniorenkreis 06.12. 17.01. jeweils 1500 Allianz - Gebetswoche 08. bis 15.01. Bitte beachtet die weiteren Informationen zu unseren Gebets-Veranstaltungen, die noch in Form von Flyern und Ansagen kommen werden! Vorschau „Weißt Du, wie Du Gott zum Lachen bringen kannst? Erzähl ihm Deine Pläne.“ heißt es doch so schön - angeblich von Blaise Pascal. Der Jahreswechsel ist immer eine gute Gelegenheit dafür. Wir drucken hier mal ohne Gewähr auf Vollständigkeit, die geplanten größeren Ereignisse 2017/18 ab und sind gespannt, was der Herr in diesem Jahr noch so alles für uns parat hält. Ehewoche vom 05.-12. Februar Frühstückstreffen für Frauen am 04. März Seniorentag in Marburg am 06. Mai BU-Freizeit Klostermühle vom 11.-14. Mai Tour durch das NT am 20. Mai BU-Abschluss am 25. Juni Jugendfreizeit vom 05.-15. Juli Ostergarten 2018 (ca. 18.-31. März) Gemeindefreizeit 2018: 30. Mai bis 03. Juni in der Klostermühle Gemeindebrief Dez/Jan 7
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