Dezember/Januar

Jahreslosung 2017, gestaltet von Eberhard Münch
© adeo Verlag, Asslar, www.adeo-verlag.de
Angedacht
2
Einsam
am Heiligen Abend
von Herman Bang
Jedes Mal wenn Weihnachten kommt, muss ich an Herrn Sörensen denken. Er war der erste Mensch in meinem Leben, der ein einsames Weihnachtsfest feierte, und das habe ich nie vergessen können.
Herr Sörensen war mein Lehrer in der ersten Klasse. Er war gut, denn
im Winter bröselte er sein ganzes Frühstücksbrot für die hungrigen Spatzen vor dem Fenster zusammen. Und wenn im Sommer die Schwalben
ihre Nester unter den Dachvorsprung klebten, zeigte er uns die Vögel,
wie sie mit hellen Schreien hin und her flogen. Aber seine Augen blieben
immer betrübt.
Im Städtchen sagten sie, Herr Sörensen sei ein wohlhabender Mann.
„Nicht wahr, Herr Sörensen hat Geld?" fragte ich einmal meine Mutter.
„Ja, man sagt's." - „Ja ... ich hab' ihn einmal weinen sehen, in der Pause,
als ich mein Butterbrot holen wollte ..."
Herr Sörensen ist vielleicht so betrübt, weil er so allein ist", sagte meine
Mutter. „Hat er denn keine Geschwister?" fragte ich. „Nein - er ist ganz
allein auf der Welt..."
Als dann Weihnachten da war, sandte mich meine Mutter mit Weihnachtsbäckereien zu Herrn Sörensen. Wir trugen ein großes Paket, mit
rosa Band gebunden, wie die Mutter stets ihre Weihnachtspäckchen
schmückte.
Die Treppe von Herrn Sörensen war schneeweiß gefegt. Ich getraute
mich kaum einzutreten, so rein war der weiße Boden. Ein schmaler
hoher Spiegel war da, und rings um ihn, in schmalen Rahmen, lauter
schwarzgeschnittene Profile, wie ich sie nie vorher gesehen hatte.
Herr Sörensen bat mich ins Zimmer und fragte, ob ich mich auf Weihnachten freue. Ich nickte. „Und wo wird Ihr Weihnachtsbaum stehen,
Herr Sörensen?" - „Ich? Ich habe keinen, ich bleibe zu Hause."
Und da schlug mir etwas aufs Herz beim Gedanken an Weihnachten in
diesem „Zuhause". - In dieser Stube mit den schwarzen kleinen Bildern,
den schweigenden Büchern und dem alten Sofa, auf dem nie ein Mensch
saß - ich fühlte das Trostlose, das Verlassene in dieser einsamen Stube,
und ich schlug den Arm vors Gesicht und weinte.
Herr Sörensen zog mich auf seine Knie und drückte sein Gesicht an
meines und sagte leise: „Du bist ein guter, kleiner Bub." Und ich drückte
mich noch fester an ihn und weinte Herz zerbrechend.
Zuhause erzählte ich meiner Mutter: Ich habe geweint. Und weißt du,
ich habe deshalb geweint, weil nie jemand zu Herrn Sörensen kommt.
Nicht einmal am Heiligen Abend..."
Später, als wir in eine andere Stadt zogen, verschwand Herr Sörensen
aus meinem Leben. Ich hörte nie mehr etwas von ihm. Aber an jenem
Tag, als ich an seiner Schulter weinte, fühlte ich, ohne es zu verstehen,
zum ersten Male, dass es Menschen gibt, die einsam sind. Und dass es
besonders schwer ist, allein und einsam zu sein an Weihnachten.
Gemeindebrief Dez/Jan
Angedacht
3
Diese Geschichte hat mich berührt. Wie viele sind auch heute einsam!?
Und das Weihnachtsfest steigert diese Einsamkeit für manche ins Unerträgliche. Bedenken wir, wie viele Flüchtlingsfamilien über tausende Kilometer voneinander getrennt sind – schon seit Monaten.
Dass Jesus vor zweitausend Jahren auf diese Welt kam, ist ein
(Weihnachts-) Geschenk Gottes an die Menschen. Denn im Grunde
sind die Menschen, die ohne Gott leben, einsam. Ihnen fehlt die Gemeinschaft mit Gott, zu der sie bestimmt sind. Leider wurde sie einseitig
von den Menschen aufgekündigt. So kam also Jesus zu uns.
Jesus ist auf diese Welt gekommen,
um Verlorene/Einsame zu suchen und zu retten.
(Lk 19, 10)
Das ist die ganz einfache Botschaft von Weihnachten. Gott schenkt uns
die Gemeinschaft mit ihm. Die ist durch die Vergebung unserer Schuld
wieder möglich – auch untereinander.
Und wenn wir uns fragen, was wir anderen schenken können, dann ist
es genau dies: Die Freude der Gemeinschaft: Nähe, Anteilnahme, Hilfe,
Ermutigung, Zeit …
Wie wäre es, wenn wir dieses Jahr an Weihnachten einmal „einsame“
Menschen in unsere Familien einladen? Das ist der beste Weg, um ihnen
zu sagen: Gott ist es, der dich einlädt und zu dir kommen möchte. Ich
glaube, das wäre nicht nur ein Geschenk, das wir anderen machen,
sondern wir würden auch uns selbst beschenken. Denn Jesus sagt:
Wahrlich, ich sage euch:
Was ihr einem dieser meiner geringsten Brüder/
Schwestern getan habt, das habt ihr mir getan.
(Mt. 25, 40)
Vielleicht war Herr Sörensen ja Jesus oder er fühlt sich zu mindestens
so? Womöglich erlebt Jesus heute noch das Gleiche wie seine Eltern
damals: dass er nirgendwo ein offenes Haus findet!
Weihnachten bedeutet, Gott kommt zu uns. Vielleicht anders, als wir
uns das denken!?
Ich wünsche uns ein besonderes und frohes Weihnachtsfest,
Thomas Bock
Gemeindebrief Dez/Jan
4
aus der Gemeinde
Hallo,
ich heiße Simon Heupel, studiere Theologie und werde ab Mitte
Februar bis Mitte August 2017 bei euch ein Gemeindepraktikum
machen. Seit 3 Jahren lebe ich nun im beschaulichen Ewersbach (bei
Dillenburg) und studiere dort an der Fachhochschule des Bundes
Freier evangelischer Gemeinden mit dem Ziel Pastor zu werden.
Zwei Jahre liegen noch vor mir, zu denen auch das Praktikum gehört. Im Praktikum möchte ich einen Einblick in eure Gemeinde und
den „Pastorenalltag“ bekommen, bereits Gelerntes einbringen und
Neues dazulernen.
Geboren bin ich in Backnang (Baden-Württemberg), wo ich ganze
10 Tage gewohnt habe, bevor meine Eltern das erste Mal mit mir
umgezogen sind. Es folgten 13 Jahre Bad Hersfeld (Hessen), 5 Jahre
Papua-Neuguinea (wo ich so was Ähnliches wie ein Abitur gemacht
habe), 1 Jahr Brandenburg (Theologischer Grundkurs), 4 Jahre Berlin (Bachelor in Maschinenbau) und seit 3 Jahren nun Ewersbach.
Wer hier mitgezählt hat, weiß dann auch, dass ich 26 Jahre alt bin ;)
Wenn ich nicht gerade Bücher fürs Studium wälze, dann mache ich
gerne Sport, spiele Klavier, treffe mich mit Menschen oder engagiere mich in einer Jugendarbeit.
So, nun durftet ihr mich schon ein bisschen kennenlernen, und ich
freue mich darauf euch dann nächstes Jahr kennenzulernen.
Bis dahin
Simon
Gemeindeleitungswahlen
In der Gemeindemitgliederversammlung am 20. November stand
eine neue Gemeindeleitung zur Wahl an. Zur Wahl standen fünf
Kandidaten, von denen drei die nötige 2/3 Mehrheit erreichten und
damit ab 1.1.2017 zusammen mit Pastor Thomas Bock die Gemeindeleitung bilden werden. Wir gratulieren Marek Hönisch, Jacob
Gede und Oliver Klein, die die Wahl auch annahmen.
Bedanken wollen wir uns bei Jutta Paulus und Reinhard Seiler, die in diesem Jahr die Leitungsfunktion abgeben werden.
Habt Dank für Euren treuen Einsatz, Euer Beten und Ringen
um die Erkenntnis der Wege Gottes für unsere Gemeinde,
die Zeit, die Ihr gern bereit wart zu opfern und die Liebe,
mit der Ihr uns so viele Jahre gedient und die Gemeinde
mitgebaut habt!
Gemeindebrief Dez/Jan
Gottesdienste
5
Dezember
2. Advent - Abendmahlsgottesdienst
04.12.16
3. Advent
11.12.16
1000 Uhr
1530 Uhr
Thomas Bock
Kindergottesdienst-Weihnachtsfeier
Thomas Bock
musikalischer Gottesdienst
Thomas Bock
ALLE sind eingeladen!
4. Advent
18.12.16
Heiligabend
24.12.16
1000 Uhr
1600 Uhr
1. Weihnachtstag
25.12.16
1000 Uhr
Thomas Bock
anschl. Weihnachtsfeier
Harald Orth, FeG Wiesbaden
Januar
01.01.17
1800 Uhr Zeugnisse
Abendmahlsgottesdienst
Jahreslosung Hes 36,26
Thomas Bock
08.01.17
1000 Uhr
15.01.17
1000 Uhr
Thomas Bock
23.01.17
1000 Uhr
Thomas Bock
30.01.17
1000 Uhr
Thomas Bock
Gemeindebrief Dez/Jan
Thomas Bock
regelmäßige Termine
6
Spielkreis
donnerstags
14-täglich 1000 für 0 bis 3 - Jährige
Kindergottesdienst
JîM - Jugendtreff
freitags
wöchentlich 2000 im Gemeindezentrum
Gebetskreise
mittwochs
sonntags
2000
0930
Gebet für den Gottesdienst
Frauenarbeit
Seelsorgeteam
Das Seelsorgeteam steht auch nach dem Gottesdienst bereit
für ein Gespräch, ein Gebet oder Zuspruch des Segens.
Männertreffen
montags
0630
„kick-off“ - Männerfrühgebet
„relax & talk“ Stammtisch im Nassauer Hof nach Absprache
Hauskreise
HK Hope
di
14-täglich 1930
Hünstetten
fr
14-täglich 2000
online Wa
fr
14-täglich 2000
HK W&W
do
2000
Logos
fr
14-täglich 2000
außerdem Jugend-Kleingruppen, HK Junge Erw.
HK der Flüchtlinge, Biblischer Unterricht
Gemeindebrief Dez/Jan
Termine Dezember/Januar
Seniorenkreis
06.12.
17.01.
jeweils 1500
Allianz - Gebetswoche
08. bis 15.01.
Bitte beachtet die weiteren Informationen zu unseren
Gebets-Veranstaltungen, die noch in Form von Flyern
und Ansagen kommen werden!
Vorschau
„Weißt Du, wie Du Gott zum Lachen bringen kannst? Erzähl ihm Deine Pläne.“
heißt es doch so schön - angeblich von Blaise Pascal. Der Jahreswechsel ist immer eine gute Gelegenheit dafür. Wir drucken hier mal ohne Gewähr auf Vollständigkeit, die geplanten größeren Ereignisse 2017/18 ab und sind gespannt, was
der Herr in diesem Jahr noch so alles für uns parat hält.
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Ehewoche vom 05.-12. Februar
Frühstückstreffen für Frauen am 04. März
Seniorentag in Marburg am 06. Mai
BU-Freizeit Klostermühle vom 11.-14. Mai
Tour durch das NT am 20. Mai
BU-Abschluss am 25. Juni
Jugendfreizeit vom 05.-15. Juli
Ostergarten 2018 (ca. 18.-31. März)
Gemeindefreizeit 2018: 30. Mai bis 03. Juni in der Klostermühle
Gemeindebrief Dez/Jan
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