PDF gratis downloaden - Fussball

IM NETZ
Ausgabe #13
November 2016
EUR 1,–
FIRSTBEAT
Daniel
Royer
Markus
Hiden,
der Fussball
und die Frauen.
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Herausgeber
Thomas Maurer e.U.
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Verantwortlich für den Inhalt
Thomas Maurer
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Mitarbeiter dieser Ausgabe
Benjamin Vollmann, Marcel Yildiz,
Christian Wasner
Internet
www.fussball-imnetz.at
Titelbild
Benjamin Vollmann
Die nächste Ausgabe erscheint
am 2. Dezember 2016
Ohne es von langer Hand geplant zu haben,
finden sich in dieser Ausgabe hauptsächlich
fast vergessene Akteure und Themen wieder.
Daniel Royer ist als USA-Legionär nicht häufig
in den Schlagzeilen der Heimat. Markus Hiden als Trainer der Sturm-Frauen auch selten.
Dietmar Berchtold, einst Legionär in Deutschland und Griechenland, hält sich ebenfalls
meist im Hintergrund.
Im Business-Teil erklärt ein Grazer wie er in
Finnland gelandet ist und dort bei einem Unternehmen tätig ist, das Klubs wie Atletico
Madrid oder Manchester City ausrüstet.
Und unser „Anno Dazumal“ widmet sich auch
keinem Cordoba, sondern einem entscheidenen WM-Qualifikationsspiel: Dem Duell mit
der DDR 1989, dem ein Spieler seinen Stempel aufdrückte, der dagegen sicher nicht in die
Kategorie „fast vergessen“ fällt: Toni Polster.
Thomas Maurer
IM NETZ Chefredakteur & Herausgeber
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INHALTSVERZEICHNIS i
12
i INHALTSVERZEICHNIS
IN HALT
16
Red Bull/Gepa Pictures
20
8
10
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26
10
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26
ZUSAMMENGETRAGEN
DIE HIGHLIGHTS DES MONATS
Von Wölfen, Brillen und Zahnarztbesuchen.
ANNO DAZUMAL
ÖSterreich vs DDR 1989
Im November vor 27 Jahren.
BUSINESS
FIRSTBEAT
Im Gespräch mit Dr. Christoph Rottensteiner.
ÖSTERREICH
Was wurde eigentlich aus... Dietmar Berchtold
Wir blicken auf die Karriere des Vorarlbergers.
Markus Hiden
Der Fußball und die Frauen.
LEGIONÄRE
Daniel Royer
Wem hier langweilig wird, dem wird überall langweilig.
Wikipedia / Steindy / CC-BY-SA 3.0
6 Mehr Fußball auf www.fussball-imnetz.at
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ZUSAMMENGETRAGEN Z
Geburtstage
des Monats
FuSSBALLspruch
des Jahres
Kevin Wimmer
Am 15. November wird der
Teamkicker 24 Jahre alt.
Marcel Koller
Österreichs Teamchef feiert
am 11. November seinen
56. Geburtstag.
My name is the
Austrian fox and
now I‘m staying
with the English foxes.
ZABIVAKA
Die Weltmeisterschaft 2018 hat sein
Maskottchen gefunden: Mittels einer
Internetabstimmung wurde der Wolf
„Zabivaka“ auserkoren, die Endrunde in
Russland in zwei Jahren zu begleiten.
8 Mehr Fußball auf www.fussball-imnetz.at
Z ZUSAMMENGETRAGEN
Ex-ÖFB-Teamkapitän
Christian Fuchs nach der
Vertragsverlängerung bei
Leicester City.
Zum zweiten Mal in Folge ging der FußballSpruch des Jahres der Deutschen Akademie für Fußball-Kultur nach Österreich.
Nachdem im Vorjahr Sebastian Prödl diesen Preis für sich behaupten konnte, ging
dieses Jahr Peter Stöger, Trainer des 1. FC
Köln, als Sieger hervor. Nach dem Abpfiff
der Partie im Oktober 2015 gegen Hannover äußerte sich der Wiener über den
Schiedsrichter-Assistenten, der das mit der
Hand erzielte Siegtor der 96er für regelkonform befand, wie folgt:
Ich habe dem
Linienrichter meine
Brille angeboten.
Aber auch das
hat er nicht
gesehen.
München ist wie ein
Zahnarztbesuch. Muss
jeder mal hin. Kann
ziemlich weh tun. Kann
aber auch glimpflich
ausgehen.
Fußballspruch des Jahres 2015,
Sebastian Prödl
Ich hoffe, dass ich 90
Jahre alt werde. Dann
kann ich sagen, ich
hätte 100 werden
können. Aber ich habe in
Nürnberg gearbeitet
Fußballspruch des Jahres 2014,
Gertjan Verbeek
Mehr Fußball auf www.fussball-imnetz.at 9
ANNO DAZUMAL A
Österreich
vs
Wir werfen
DDR
einen Blick
1989
zurück.
Im Spätherbst des Jahres 1989 traf
Österreich im Wiener Praterstadion auf
die DDR. Mit dieser Begegnung endete
zwar die Qualifikation zur WM 1990 in
Italien, dafür war dieses Spiel aber ein
90-minütiges Erfolgsmärchen für einen
bestimmten Mann: Toni Polster.
Text Benjamin Vollmann
Obwohl legendäre Begegnungen im Fußballgeschäft mit dem Nahen der Winterpause immer rarer werden, ereignete sich
im November 1989 – also diesen Monat
vor 27 Jahren – ein Spiel für FußballÖsterreich, das Fußballfreunden noch
lange in Erinnerung bleiben wird. Es war
die Partie, in der das österreichische Nationalteam am 15. November des Jahres
gegen die DDR im alles entscheidenden
Spiel um die Qualifikation für die WMEndrunde im ausverkauften Praterstadion
auflief.
10 Mehr Fußball auf www.fussball-imnetz.at
Die Vorzeichen, um Italien mit Fußballsachen im Gepäck besuchen zu können, waren nicht günstig: Österreich durfte sich
gegen die DDR keinen Punkteverlust leisten und der Gruppenfavorit aus Russland
musste zeitgleich die Türkei besiegen, um
Österreich zur sechsten WM-Teilnahme
zu bringen.
Im Fußballgeschichtsbuch dieses besagten 15. Novembers führte ein rot-weißroter Fußballgroßmeister Regie: Anton
„Toni“ Polster.
Trotz seiner gut bestückten Visitenkarte
mit 44 Treffern für den ÖFB mutierte der
„Doppelpacker“ zum Buhmann der Nation. Nicht jeder war glücklich, dass der
nicht in Topform befindliche Polster im
Teamdress auflief. Der damalige Teamchef Josef Hickersberger „gönnte“ unabhängig davon dem Stürmer eine fußballerische Schöpfungspause. Gegen die DDR
„musste“ Polster aber wieder auflaufen.
In der Nachschau betrachtet hat der damalige Sevilla-Legionär den zu der Zeit
A ANNO DAZUMAL
Drei Tore gegen die DDR Toni Polster wurde zum
Mann des Spiels.
7,6 Millionen Teamchefs gehörig gezeigt,
wo der Barthel den Most herholt. Denn
der mittlerweile 52-Jährige traf. Und traf.
Und traf. Und zwar wörtlich genommen.
In der zweiten Minute zog er an der Sechzehner-Grenze ab – 1:0. 21 Minuten später erzielte er mit einem Foulelfmeter das
2:0. Den Schlusspunkt setzte er in der 61.
Minute – 3:0. Dass die Angelegenheit vor
57.000 Zuschauern so eindeutig wurde,
hatte man aber auch dem Tormann Klaus
Lindenberger zu verdanken, der einen
Strafstoß von Rico Steinmann entschärfen
konnte. Am Ende des Tages steuerte Polster beim schlussendlichen 3:0-Erfolg über
die DDR alle drei Treffer bei und wurde innerhalb kürzester Zeit vom Buhmann zum
Juhu-Mann. Direkt auf dem Platz konnten Polsters Erfolg unter anderem seine
Mitspieler Alfred Hörtnagl, Anton Pfeffer
sowie Peter Artner und Ernst Aigner beiwohnen. Bei den Deutschen stand neben
Matthias Sammer auch Ulf Kirsten in der
Startelf. Unter dem Strich konnte sich die
österreichische
Fußballnationalmannschaft also schlussendlich für die WMEndrunde qualifizieren – auch weil Russland die Türkei 2:0 besiegte. Obwohl die
Testspiele vor der WM die Leistungen des
Nationalteams bestätigten, schied Österreich bereits in der Vorrunde der Endrunde aus. Gegen Italien setzte es am ersten
Spieltag der Gruppe A eine 0:1-Niederlage. Ebenso am zweiten Spieltag gegen die
Tschechoslowakei. Lediglich am dritten
(und für Österreich auch letzten) Spieltag des Turniers konnte Österreich anschreiben – mittels eines 2:1-Sieges über
die USA durch Tore von Ogris und Rodax.
Trotz dieses Erfolges schaffte Österreich
nicht den Sprung unter die vier besten
Gruppendritten und musste somit nach
der Vorrunde wieder die Hemreise antreten.
Der Weltmeister dieses 1990 hieß zu guter Letzt übrigens BRD.
Mehr Fußball auf www.fussball-imnetz.at 11
BUSINESS B
B BUSINESS
beugen“, erklärt Rottensteiner.
Was verbindet ein finnisches Unternehmen, das Herzraten von
Spitzensportlern misst und auswertet mit einem Grazer
Sportwissenschaftler? Wir haben mit Dr. Christoph
Rottensteiner über Firstbeat gesprochen.
Text Thomas Maurer
12 Mehr Fußball auf www.fussball-imnetz.at
Christoph Rottensteiner ist Grazer. Und
Finne - zumindest seit 2010. Seit damals
lebt der promovierte Sportwissenschaftler in Skandinavien und arbeitet seit 2014
bei Firstbeat Technologies, wo er für den
deutschsprachigen Raum zuständig ist.
Das Monitoring-System von Firstbeat überwacht in Echtzeit die Herzfrequenz und
Herzratenvariabilität (HRV) basierende Trainingsparameter von bis zu 80 Spielern einer Mannschaft. „Durch unsere mathematischen Modellierungen und Analysen der
HRV können Training und Erholung geplant
und individualisiert werden. Das hilft zum
Beispiel dabei, die körperliche Leistungsfähigkeit für den Spieltag zu optimieren, oder
Verletzungen und Überbelastungen vorzu-
Für Top-Teams, aber nicht nur
Auf das forschungsbasierte Know-how der
Finnen setzen mittlerweile weltweit über
600 Profiteams. Beinahe die Hälfte aller
NHL-Teams bauen auf Firstbeat und natürlich zählen auch Fußballklubs zu den Kunden. Manchester City setzt speziell bei der
Rehabilitation von verletzten Spielern auf
Firstbeat. Tottenham, Eintracht Frankfurt
oder Atlético Madrid sind weitere namhafte
Teams, die den Diensten von Rottensteiner
und seinen rund 80 Kollegen vertrauen. „Der
FC Basel nutzt unser System permanent und
versucht damit unter anderem das Training
auf Mannschaftsebene so gut wie möglich
zu individualisieren, um am Spieltag auf die
leistungsstärksten Spieler zurückzugreifen
zu können “, so Rottensteiner.
In Österreich nutzen etwa der Wolfsberger
AC oder Zweitligisten wie Austria Lustenau
oder Wacker Innsbruck Firstbeat. Es sind
also nicht ausschließlich Topklubs und keinesfalls nur Erstligisten, für welche die wissenschaftliche Analyse von Herzfrequenzdaten sinnvoll ist. „Firstbeat ist nicht nur
etwas für Champions League-Klubs“, stellt
Rottensteiner klar, „wir passen die Pakete
an den jeweiligen Klub und dessen Bedürfnisse an.“
In Deutschland nutzen Vereine bis in die
fünfte Liga das System. „Manchmal kaufen
die Spieler sich sogar selbst die Hardware,
wenn der Verein sich eine komplette Mannschafts-Ausrüstung nicht leisten kann oder
möchte“, erzählt Rottensteiner. Ziel von
Firstbeat ist es schließlich, dass nicht nur geschultes Personal mit den Daten etwas anfangen kann, sondern der Spieler selbst. Ein
großer Vorteil von Firstbeat ist, dass nicht
nur während des Trainings Trainingsdaten
Mehr Fußball auf www.fussball-imnetz.at 13
BUSINESS B
in Echtzeit zur Verfügung stehen, sondern
direkt nach der Trainingseinheit ein detaillierter Bericht auf Einzel- und Teamebene
sofort zur Verfügung stehen. So gibt es nicht
nur für die Spieler ein sofortiges Feedback,
sondern auch für den oder die Trainer.
Die Daten zeigen sofort, ob ein Spieler eventuell zu starke Belastungen in den jeweiligen Trainingseinheiten erfährt, oder ob ein
Athlet hinter den Belastungserwartungen
der Trainer zurückbleibt. „Oft gibt es da
extreme Abweichungen zwischen der subjektiven Einschätzung des Trainers und den
Daten“, so Rottensteiner. Das System gebe
klar und individuell skaliert die Trainingsbereitschaft, die Trainingsbelastung sowie den
Regenerationszustand der Spieler an. „Individuelle Trainingsreize können somit ideal
auf Mannschaftsebene gezielt gesetzt und
gesteuert werden.“
Technologien beim Training
„Moderne Technologien sind aktuell ein
großes Thema im Sport. Wir versuchen dabei von interner, also physischer Seite, die
besten bzw. akkuratesten Daten zu liefern
– und haben darin fast 20 Jahre Erfahrung“,
stellt Rottensteiner klar. Oft sieht man Fußballprofis mit GPS-Westen beim Training
oder auch bei Spielen herumlaufen. Das
Firstbeat-System ist mit diesen Westen, die
etwa Geschwindigkeiten, Distanzen und Beschleunigungen messen, kompatibel. Auch
Österreich ist solchen neuen Technologien
gegenüber aufgeschlossen. „Das Interesse
ist auf jeden Fall vorhanden“, sagt Rottensteiner. Allerdings hätten viele schon von
vornherein die Meinung, das System sei zu
teuer und nur etwas für große Klubs. Dabei kann Firstbeat gerade bei der Weiterentwicklung und Modernisierung der Trainingsarbeit helfen.
„Es gibt Trainer, die haben 20 Jahre Erfahrung als Spieler und zehn Jahre als Trainer,
haben aber bislang keine objektiven Daten
gesehen. Einige führen seit Jahren zeitintensive Excel-Listen mit subjektiven Wahrnehmungen… wir versuchen die Dinge zu
vereinfachen.“
Für die Dezember-Ausgabe besuchen wir
einen der österreichischen Fußballklubs
und sprechen mit Trainern und Spielern
über den praktischen Einsatz von Firstbeat.
Der Grazer Christoph
Rottensteiner Vertritt
Firstbeat im
Deutschsprachigen Raum.
14 Mehr Fußball auf www.fussball-imnetz.at
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ÖSTERREICH Ö
Ö ÖSTERREICH
Was wurde eigentlich aus...
Dietmar
Berchtold
Am 6. August 1974 kam Dietmar
Berchtold in Bludenz in Vorarlberg zur
Welt. 42 Jahre später kann Berchtold
auf eine Profikarriere zurückblicken, in
der er mehr als 100 Bundesliga-Spiele
absolvierte und auch einige Stationen
im Ausland auf seiner Visitenkarte stehen hat. Doch was macht der Bludenzer
aktuell?
Text Marcel Yildiz
Fotos Red Bull/Gepa Pictures
Angefangen hat Berchtold mit dem Fußball
spielen in seiner Heimatstadt Bludenz beim
FC Rätia. Mit 14 Jahren wechselte der Mittelfeldspieler in die Jugend des FC Dornbirn,
wo er sogar den Sprung in das österreichische U16-Nationalteam schaffte. Auch innerhalb des Vereins blieb sein Talent nicht
verborgen und mit 19 Jahren folgte der
Sprung zur ersten Kampfmannschaft.
Zwei Jahre später wechselte Berchtold zum
Wiener Sportklub, der damals in der Bundesliga aktiv war, und landete somit im Profibereich. Eine Saison schnupperte er beim
Wiener SK Bundesliga-Luft, ehe es ihn nach
Oberösterreich zu Vorwärts Steyr zog. Auch
16 Mehr Fußball auf www.fussball-imnetz.at
dort stand die Bundesliga am Programm.
Nach einem Gastspiel beim LASK wagte der
zentrale Mittelfeldspieler im Juli 1997 erstmals den Sprung ins Ausland und schloss
sich dem deutschen Klub Waldhof Mannheim an.
Zeit im Ausland
Mit Mannheim spielte Berchtold damals in
der Regionalliga Süd und sammelte reichlich
Spielpraxis. Nach einem Jahr machte er den
nächsten Schritt auf seiner Karriereleiter
und wechselte in die erste griechische Liga,
wo er zunächst für PAOK Saloniki und später
für Apollon Smyrnis aktiv war.
Kurz vor seinem 25. Geburtstag kehrte der
Vorarlberger nach Deutschland zurück und
spielte fortan für Alemannia Aachen in der
zweiten Bundesliga. Diese Zeit kann durchaus als ein Karrierehöhepunkt von Berchtold
gesehen werden. Sechs Tore erzielte er in 49
Pflichtspielen für Aachen. Im Juli 2001 hätte
der nächste Schritt folgen sollen, doch der
Wechsel nach Bochum brachte nicht die
erhoffte Steigerung. Nach eineinhalb Jahren mit wenigen Einsätzen brach Berchtold
seine Zelte im Ausland ab und kehrte nach
Österreich zurück.
Vom Spieler zum Trainer
Genauer gesagt nach Vorarlberg, wo er zwei
Saisonen für Schwarz-Weiß Bregenz in der
Bundesliga kickte. Danach trat er kurz von
der großen Bühne Österreichs zurück, um in
der zweiten Liga mit der SV Ried den Aufstieg in die Bundesliga zu schaffen. Dieses
Vorhaben gelang und so spielte Berchtold
nach kurzer Pause schon bald wieder auf
höchstem österreichischen Niveau. Nach einem erneuten Rückschritt in die zweite Liga
zu Austria Lustenau, folgte noch ein KurzEngagement in der Bundesliga beim GAK.
Allerdings musste der Verein aus Graz am
Ende der Saison in die Regionalliga absteigen und neben nahezu allen Profis, verließ
auch Berchtold den Klub. Drei Jahre beim
SV Grödig folgten, ehe er von 2010 bis 2012
seine Karriere als Spielertrainer seines Heimatvereins Rätia Bludenz ausklingen ließ.
Somit schaffte Berchtold, der auch in der
Vereinigung der Fußballer engagiert ist, den
Mehr Fußball auf www.fussball-imnetz.at 17
ÖSTERREICH Ö
Übergang von der Spielerkarriere zur Trainerkarriere nahezu nahtlos.
2013 bekam Berchtold von der Vorarlberger
Akademie das Angebot die U15 zu trainieren und der Ex-Profi sagte zu. Das Team begleitete er auch in die U16-Jugendliga, wo
er am Ende den sechsten Platz mit seinem
Team erreichte.
Wie schon als Spieler, wagte Berchtold auch
als Trainer den Sprung ins Ausland und arbeitete im Jahr 2015 kurz in der Jugendabteilung des FC St. Gallen in der Schweiz.
Was macht er aktuell?
Seit September 2015 arbeitet Berchtold für
den SCR Altach. Als Co-Trainer von Damir
Canadi sammelt der heute 42-Jährige Erfahrungen im Profibereich.
Seit dieser Saison betreut der ehemalige
Mittelfeldstratege die zweite Mannschaft
der Altacher in der Regionalliga West als
Chefcoach. Zudem assistiert er weiterhin
Damir Canadi bei den Profis und hat somit
auch seinen Anteil am starken Saisonstart
der Vorarlberger. Mit Valentino Müller gibt
es zudem einen Spieler im Altacher Kader,
den Berchtold sozusagen „entdeckte“ und
bereits in seiner Zeit als Akademietrainer
coachte.
Wohin die Reise der Altacher in dieser Saison noch führt, wird man in einigen Monaten wohl genauer wissen. Berchtold selbst
hat sowohl in seiner Spielerkarriere als auch
in seiner bisherigen Trainerkarriere oft bewiesen, überlegt einen nächsten Karriereschritt machen zu können.
Die Entscheidungsfindung ist nicht nur eine
seiner großen Stärken, sondern auch eine
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UNTERHAUS U
U ÖSTERREICH
Markus
Hiden
Der Fussball
und die Frauen
FotobyHofer
Markus Hiden versteht die Frauen – ansonsten würde er aber
als Trainer des SK Sturm Graz Damenfußballs auch der falschen
Arbeit nachgehen. Der bundesligaerprobte Steirer – er spielte im
Ligabetrieb über 100 Mal für Rekordmeister Rapid und satte 70
Mal für SV Ried – vergleicht im Interview mit Redakteur Benjamin
Vollmann den Damenfußball mit dem der Herren, obwohl das der
ehemalige Teamspieler ja eigentlich gar nicht möchte.
Text & Fotos Benjamin Vollmann
Markus, was waren für dich die Gründe
Trainer von SK Sturm Graz Frauenfußball
zu werden?
Ich habe die Geschehnisse im Frauenfußball schon vor meinem Trainerposten beim
SK Sturm mitverfolgt und mir gedacht, dass
der Damenfußball eine positive Entwicklung
nehmen wird - die Verpflichtung war trotz
alledem eher zufällig. Durch einen Bekannten, der beim SK Sturm im Damenfußball
tätig war, bin ich dann zu dieser Arbeit gekommen. Mir war zwar bewusst, dass diese
20 Mehr Fußball auf www.fussball-imnetz.at
Geschichte Wellen schlagen wird - der Damenbereich war zu dieser Zeit doch noch
eine Grauzone - aber die Entscheidung war
absolut richtig. Ich kann tatsächlich nur Positives über den Frauenfußball berichten.
Die Erfahrungen, die ich mit meiner jetzigen
Mannschaft machen darf, sind sehr gut. Ich
kann so ein Engagement nur jedem Trainer
raten, obwohl die Mädels im Umgang dann
doch anders handzuhaben sind – ich will
jetzt nicht sagen schwieriger.
Erfahrungen, die du im Männerfußball dei-
ner Ansicht nach nicht gemacht hättest?
Ich glaube nicht, dass ich sie auf diese Art
und Weise gemacht hätte. Oft habe ich beispielsweise Trainingspläne geschmiedet, die
ich sofort wieder über den Haufen werfen
musste, da sie mit den Mädels an diesem
Tag nicht umzusetzen gewesen wären.
Dann hat es aber wieder Trainings gegeben,
bei denen ich geflasht war, dass in kürzester
Zeit so viel weitergegangen ist. Meine Spielerinnen sind zudem sehr wissbegierig, was
bei den Männern so nicht immer der Fall ist.
Bedeutet das trotzdem, dass die Damen in
gewisser Weise sensibler zu coachen sind –
muss man also bei Kabinenansprachen beispielsweise mehr Rücksicht nehmen?
Das bezweifele ich. Denn wenn man die
ganze Mannschaft vor sich hat, kann man
genauso agieren wie bei den Männern.
Einziger Unterschied: in der Einzelkritik
muss man schon mit sehr viel Fingerspitzengefühl arbeiten. Hat man dieses Feingefühl
nicht, ist man bei den Frauen falsch aufgehoben.
Mehr Fußball auf www.fussball-imnetz.at 21
ÖSTERREICH Ö
Ö ÖSTERREICH
Manch einer könnte jetzt nicht ganz ernstzunehmend behaupten, dass sich diese
Tatsache im alltäglichen Leben auch widerspiegelt.
(lacht) Sagen wir so: Wenn man etwas sagen möchte, was man unbedingt an einem
speziellen Tag sagen muss, aber das Mädel nicht gut drauf ist, dann sollte man die
Wortmeldung doch auf den nächsten Tag
verlegen.
Was sind generell die größten Unterschiede zwischen dem Frauen- und Männerfußball?
Das ist die wohl meistgestellte Frage seit ich
beim SK Sturm bin. Nun, es ist einfach der
athletische Bereich, bei dem man die Damen niemals mit den Burschen vergleichen
sollte. Der Herrenfußball ist von Natur aus
dynamischer und athletischer, das ist halt
mal so. Trotzdem denke ich, dass der Damenfußball eine boomende Sparte ist, die
jedoch wirklich bei den Damen gelassen
werden sollte. Bei den aktuellen Geschehnissen im weltweiten Frauenfußball merkt
man nämlich, dass das viele interessiert und
die Sportart nicht aufzuhalten ist – auch in
Österreich nicht.
Hat es bereits Vergleichskämpfe zwischen
Herren- und Damenteams gegeben?
In den Anfängen des Frauenfußballs mit
Sicherheit. Ich habe aber damit aufgehört,
diese zwei „Sportarten“ zu vergleichen.
Der Vergleich hinkt ganz einfach, weil der
körperliche Bereich immer der ganz große Unterschied bleiben wird. In anderen
Sportarten werden die Leistungen selten so
intensiv miteinander verglichen. Im Fußball
22 Mehr Fußball auf www.fussball-imnetz.at
Was die
Professionalität
betrifft, haben wir
schon noch Luft nach
oben, die Männer
sind uns da schon
noch um Welten
voraus.
Markus Hiden spielte 179 Mal in
der Bundesliga und lief fünf Mal
für das Nationalteam auf.
hat man aber oft das Verlangen danach.
Wie siehst du die österreichische Liga im
internationalen Vergleich?
Ich denke, dass wir von der Weltspitze bei
den Damen mit unserer Liga genauso weit
entfernt sind wie die Herren. Die Damenfußballbundesliga hat zudem auch sicher
nicht diese mediale Aufmerksamkeit.
Deswegen unterhalten wir uns ja gerade.
So ist es!
Aber Euphorie hat zuletzt ob der gelungenen Qualifikation zur EM 2017 in den Niederlanden schon Einzug gehalten.
Das sehe ich auch so. In der Euphorie werden auch immer viele Bundesligaklubs in
Verbindung zum Frauenfußball gebracht
– Fakt ist aber, dass neben Sturm nur noch
Wacker Innsbruck und St. Pölten als Mannschaften der höchsten zwei Ligen ein Team
in der Frauen-Bundesliga stellen.
Siehst du dich mit deiner Mannschaft daher
in gewisser Weise auch als Vorreiter in der
Bundesliga?
Kann man durchaus so behaupten, da ja,
wie gesagt, nur sehr wenige „namhafte“
und aus der Herrenbundesliga bekannte
Vereine im Damenfußball bekannt sind –
wir sind innerhalb unseres Vereins aber als
Mannschaft voll anerkannt und haben die
gleichen Trainingsmöglichkeiten wie die
Herren, was auch sehr wichtig ist.
Kooperiert deine Mannschaft also auch mit
der Herrenmannschaft des SK Sturm oder
wird deine Mannschaft eher als Klub im
Klub gesehen?
Obwohl man sich mit den Verantwortlichen
Mehr Fußball auf www.fussball-imnetz.at 23
ÖSTERREICH Ö
des Herrenteams manchmal über den Weg
läuft, findet der rege Austausch hier noch
nicht statt.
Ist der Frauenfußball beim SK Sturm deswegen bzw. nichtsdestotrotz gleich professionell wie der Herrenfußball?
Ganz ehrlich: nein. Was die Professionalität betrifft, haben wir schon noch Luft
nach oben, die Männer sind uns da schon
noch um Welten voraus. Das ist der Tatsache geschuldet, dass wir zurzeit drei Mal
pro Woche trainieren. Meine Spielerinnen
sind Studentinnen, Schülerinnen oder Arbeiterinnen - den Weg zur Professionalität
erschwert dies natürlich auch. Aber nichtsdestotrotz weiß man dank der letzten Erfolge meiner Mannschaft immerhin, dass der
SK Sturm auch eine Damenmannschaft hat.
Seit September weiß man jetzt auch, dass
der ÖFB eine Frauennationalmannschaft
hat. Welche Auswirkungen hat die gelungene EM-Qualifikation für den österreichischen Frauenfußball?
Ich persönlich hoffe einmal, dass es viele
Auswirkungen hat, vor allem auch auf die
Steiermark. Momentan haben wir in St.
Pölten das einzige Damenfußballzentrum
Österreichs. Wünschenswert wäre es daher
also auch, dass wir in der Steiermark mit einer verbesserten Infrastruktur mehr Mädels
zum Fußball bringen und in weiterer Folge
somit die Qualität des Damenfußballs vorantreiben könnten.
ÖFB-Sportdirektor Willi Ruttensteiner hat
anlässlich der Qualifikation behauptet,
dass dieser Erfolg mit dem gleichzustellen
sei, was Marcel Koller mit den Herren ge-
schafft hat. Kollers Quali löste eine riesen
Euphorie aus – was fehlt diesbezüglich dem
Damenfußball, um für die breite Masse
noch interessanter zu werden?
Die Akzeptanz! Der Damenfußball hat sich
in den letzten Jahren zwar stets in die richtige Richtung entwickelt, trotz alledem wird
sich die Mehrheit eher dem Herrenfußball
zugezogen fühlen. Durch das steigende
Interesse der Medienlandschaft wird die
Entwicklung aber sicherlich nicht aufzuhalten sein. Am Anfang meiner DamentrainerLaufbahn wurde ich über mein Engagement
beim Damenfußball belächelt. Unter dem
Motto: „Du mit deinen Damen da!“ Aber
mittlerweile interessieren bereits schon die
Ergebnisse der Damen – das ist der richtige
Weg, obwohl die Stadien wohl nie so gefüllt
sein werden, wie bei den Herren. Aber es ist
noch viel Luft nach oben, die man dennoch
füllen kann.
U UNTERHAUS
IM FUSSBALL KANN
ALLES PASSIEREN.
WETTEN?
Möchtest du dem Damenfußball auf Dauer
erhalten bleiben oder willst du früher oder
später dem Ruf gerecht werden, dass Fußball dann eben doch ein Männersport ist?
Ich möchte es nicht ausschließen, dass ich
noch länger bei den Damen bleibe. Ebenso wenig will ich behaupten, dass mich das
Trainieren einer Herrenmannschaft nicht
interessieren würde. Als Spieler war mir
in dem Zusammenhang eigentlich nie bewusst, wie viel Verantwortung ein Coach
hat - das Trainergeschäft ist eben ein Tagesgeschäft. Aber momentan bin ich sehr zufrieden mit meiner Aufgabe beim SK Sturm
und denke mir „Was kommt, das kommt“.
Das steigende Interesse am Damenfußball
bestätigt mir schlussendlich aber mein Engagement in diesem Geschäft.
IHRE WETTE IN
SICHEREN HÄNDEN.
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Teilnahme unter 18 Jahren nicht erlaubt. Wetten kann süchtig machen.
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DANIEL ROYER
Wem hier
langweilig
wird,
dem wird
überall
langweilig
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L LEGIONÄRE
Foto: Red Bull/Gepa Pictures
LEGIONÄRE L
2014 spielte Daniel Royer noch
gegen Red Bull (Salzburg),
heute spielt er für
Red Bull (New York).
Im Sommer folgte Daniel Royer dem Ruf des „Landes der
unbegrenzten Möglichkeiten“. Der 26-jährige Schladminger hat
nun seine ersten Wochen in der Metropole New York hinter sich
und spricht über die Stadt, Nationalteamchancen und ob er sich auch
vorstellen könnte eines Tages in der NFL zu spielen.
Text Christian Wasner
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LEGIONÄRE L
IM NETZ: Daniel, wie bewertest du deine
ersten Wochen in den USA?
Daniel Royer: Ich bin jetzt seit etwas mehr
als zwei Monate hier. Derzeit bin ich wegen eines Muskelfaserrisses jedoch außer
Gefecht und ich kann noch nicht genau sagen, wie lange das jetzt noch dauern wird.
Trotzdem war der Einstieg für mich sehr
gut, da ich mich in der Mannschaft sehr
schnell zurechtgefunden habe und mir der
Beginn dadurch sehr leicht gemacht wurde.
Von der Spielphilosophie her war es doch
ein großer Unterschied für mich, da Red
Bull in New York anders spielt, als zum Beispiel in Salzburg oder Leipzig. Ich habe hier
als Flügelspieler andere Aufgaben. Es war
ein Prozess für mich da hineinzukommen,
doch es hat recht schnell geklappt. Nachdem ich in den ersten drei Spielen eingewechselt wurde, habe ich in den folgenden
von Start weg gespielt. Ich würde den Start
bis auf die Verletzung als gut einstufen.
Warum hast du dich überhaupt für den
Schritt nach New York entschieden?
Es waren einige Dinge, die hier eine Rolle
gespielt haben. Die Transferverhandlungen haben ja auch etwas länger gedauert.
Die Gespräche haben knappe zwei Monate
hingezogen. Ich habe mir vorher ein Bild
von der ganzen Sache machen müssen.
Mich hat dieser Verein und der damit verbundene Wechsel sehr gereizt und deswegen habe ich dann angefangen mir die
Spiele in Europa im TV anzusehen und da
die Mannschaft auf mich einen sehr ambitionierten und guten Eindruck gemacht
hat, habe ich mich schlussendlich für New
York entschieden, obwohl ich in Dänemark
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noch drei Jahre Vertrag gehabt habe.
es mir hier gefallen wird und so ist es auch.
Wem hier langweilig wird, dem wird meiner Meinung nach überall langweilig. Es ist
nicht umsonst „Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten“.
Hat dich die USA als Land schon immer
gereizt?
In meinen ganz jungen Jahren eher noch
nicht, weil man da in Europa Fuß fassen
will, aber als das Angebot gekommen ist
und alles beim Verein so gut gepasst hat,
habe ich mir gedacht, dass das ein guter
Schritt wäre.
Wie wird bei euch trainiert? Gibt es Unterschiede zu Europa?
Merkt man im Land in Sachen Fußball
eine Art Aufbruchsstimmung? Nationalsportarten gibt es in den USA ja andere…
Merkt man auf jeden Fall! Es ist zwar nicht
die Sportart Nummer eins, wie du richtig sagst, aber man merkt die Aufbruchsstimmung in jedem Fall. Trotzdem bleibt
es unbestritten, dass vor allem American
Football hier ein Wahnsinn ist. Die Liga bekommt aber auch immer mehr Fokus und
wird besser bewertet, als früher. Auch die
junge Generation in den USA interessiert
sich in den letzten Jahren vermehrt für
Fußball.
Wie war es für dich in eine Metropole wie
New York zu kommen? Du hast ja in deiner Karriere auch schon kleinere Städte
abgegrast…
Ich war von den Städten her eigentlich
immer gesegnet. Ried und Midtjylland
waren eher ländlich und familiär, aber
Köln und Wien zum Beispiel waren auch
schon relativ große und tolle Städte. Mir
hat das Stadtleben eigentlich schon immer gefallen, auch wenn es etwas anderes
ist, wenn man, so wie ich, aus Schladming
kommt. Ich bin davon ausgegangen, dass
Mein Lieblingsverein
ist schon jahrelang der
FC Barcelona, aber ich
bin Realist und weiSS,
dass ich dort wahrscheinlich nur spielen
könnte, wenn ich es mir
aussuchen dürfte.
Das Training in New York ist bisher das
intensivste in meiner gesamten Karriere.
Ausschlaggebend dafür ist natürlich mein
Trainer. Er legt viel Wert auf körperliche
Fitness, damit wir die gesamten 90 Minuten volles Programm gehen können. Ich
kann hier noch sehr viel dazulernen und
möchte noch viel erleben.
Du bist im besten Fußballeralter. Welche
Ziele setzt du dir?
Das große Ziel, nicht nur von mir, ist es den
MLS-Cup zu holen und dafür besteht auch
dieses Jahr durchaus die Möglichkeit. Hier
gilt es zuerst die Playoffs zu erreichen (das
wurde geschafft, Anm.) und dann nach
vorne zu schauen.
Der Verein hat die MLS noch nie gewonnen
und daher ist das ein riesiges Ziel des gesamten Klubs. Es wäre ein Traum die MLS
zu gewinnen.
Christian Fuchs strebt nach seiner Fußballerkarriere eine Karriere in der MLS
an. Wäre das auch etwas für dich?
Ich weiß nicht, ob das eine Scherzaussage von Christian Fuchs war, aber für mich
wäre es wohl eher nichts.
Verfolgst du deine Ex-Vereine in Europa
noch?
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dass es auch hier nicht so schlecht ist.
Du hast auch einmal im Nationalteam
gespielt. Ist das für dich noch ein Thema?
Diese Frage habe und werde ich eigentlich immer gleich beantworten. Es ist jetzt
schon einige Jahre her, dass ich im Nationalteam gespielt habe und es ist natürlich
klar, dass ich mich extrem freuen würde,
wenn ich mal wieder eine Einladung bekommen würde, aber man kommt nur hinein, wenn man im Verein herausragende
Leistungen bringt. Der Rest liegt sowieso
nicht in meiner Hand, sondern ganz allein
beim Teamchef.
Wird man als Österreicher bei einem Verein des Red Bull-Konzerns besonders gut
aufgenommen? Schließlich kommst du
aus dem Land des Geldgebers…
Foto: Wikipedia / Steindy / CC-BY-SA 3.0
Für Österreichs Nationalteam spielte Daniel
Royer bislang sechs
Mal - alle Länderspiele
absolvierte er 2011.
Ja, sicher. Es gibt die Zeitverschiebung von
sechs Stunden, weswegen ich nicht so viele Spiele sehe, aber die Ergebnisse oder
Highlights schaue ich mir schon an. Das
ist heutzutage mit all den Plattformen und
sozialen Netzwerken auch keine Hexerei
mehr.
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Ich schaue mir, bei manchen mehr, bei anderen weniger, aber bei allen Ex-Vereinen
zumindest die Ergebnisse und Tabellenstände an.
Welche Dinge vermisst du generell am
meisten an Österreich?
Ich bin ein Schladminger, ich vermisse die
Berge. Ich komme aus einer schönen Region und deswegen geht mir die Heimat
natürlich etwas ab, vor allem, weil meine
Freunde und meine Familie dort sind, aber,
wenn ich Urlaub habe, komme ich sehr
gerne heim. Du kannst mir jedoch glauben,
Es wird auf jeden Fall jeder gleich aufgenommen. Es herrscht hier ein richtig guter
Teamspirit und man versteht sich gut innerhalb der Mannschaft, da ist es komplett
egal, welcher Herkunft man ist. Wir haben
Spieler aus vielen Ländern mit verschiedenen Kulturen und trotzdem arbeiten wir
gut zusammen.
Wenn du dir einen Fußballverein auf der
Welt wünschen dürftest, bei dem du gerne spielen würdest, welcher wäre das?
Mein Lieblingsverein ist schon jahrelang
der FC Barcelona, aber ich bin Realist und
weiß, dass ich dort wahrscheinlich nur
spielen könnte, wenn ich es mir aussuchen
dürfte. Das ist vor allem bei der Geschwindigkeit des Spiels eine ganz andere Dimension.
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was
wäre das
LEBEN
ohne
Tore
?
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