spenden 2016 magazin ALLE SIEGELN E D N E SP TIONEN A S I N A G OR N AUF EINE BLICK DIE DZI-SPENDENBEILAGE IN ZUSAMMENARBEIT MIT SPENDEN & ENGAGEMENT IM ÜBERBLICK Wo und wie Sie helfen können Spenden – aber sicher! www.dzi.de GUTES STIFTEN Wer stiftet, möchte etwas bewirken. Viele Stifter geben deshalb die Verwaltung ihrer Stiftung in treue Hände – nicht ohne Grund oft in unsere. Wir betreuen 650 rechtsfähige und nichtrechtsfähige Stiftungen mit einem Anlagevermögen von über 2,8 Milliarden Euro. Maßgeschneiderte Stiftungskonzepte für Kunst & Kultur, Wissenschaft & Bildung und Soziales, ein professionelles Vermögens- und Stiftungsmanagement sowie ein weit gefächertes Netzwerk in die Stiftungs- und die Förderlandschaft verhelfen den stifterischen Zielen zu einer effizienten Umsetzung. Wir beraten Sie von der ersten Stiftungsidee an, helfen Ihnen bei der Gründung und unterstützen Sie bei der täglichen Stiftungsarbeit – seit nunmehr 60 Jahren. Oberste Maxime für unsere Arbeit ist der Stifterwille. Möchten Sie weitere Informationen? www.deutsches-stiftungszentrum.de . [email protected] Essen . Berlin . Hamburg . München ANZEIGE Editorial | 3 www.renovabis.de Liebe Leserinnen, liebe Leser, wie bunt und vielfältig das Enga- gement durch Spenden ist, wird in dieser Ausgabe des Spendenmagazins besonders deutlich: Nothilfe und Entwicklungszusammenarbeit, Umwelt- und Naturschutz, Burkhard Wilke, Geschäftsführer des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI) Kultur- und Denkmalschutz stehen gleichermaßen im Mittelpunkt. Als die Vereinten Nationen Ende 2015 Rechenschaft darüber ablegten, welche Fortschritte die Staaten hinsichtlich der im Jahr 2000 vereinbarten „Millenniumsziele“ erreicht haben, fiel die Bilanz in vielen Bereichen erfreulich positiv aus. Ihre Hilfe hilft. Aktiv für Menschen im Osten Europas Die Solidaritätsaktion Renovabis fördert pastorale und soziale Projekte sowie Maßnahmen im Bildungs- und Medienbereich. Renovabis engagiert sich in 29 Ländern im Osten Europas. Ziel ist die Hilfe zur Selbsthilfe. Dr. Bernd Bornhorst erläutert in seinem Gastbeitrag (Seite 8) den Inhalt der Agenda 2030 mit ihren Social Development Goals (SDG), die im Anschluss an die Millenniumsziele nun bis 2030 umgesetzt werden sollen. Patenschaften sind ein populäres, mitunter aber auch umstrittenes Instrument der Entwicklungszusammenarbeit und der Spendenwerbung. Wie sie konkret funktionieren, welche Varianten es gibt und was Spenderinnen und Spender beachten sollten, erfahren Sie ab Seite 10. Die Zahl der schutzorganisationen Umwelt- und Natur- mit Spenden-Siegel nimmt langsam zu. Gerade für deren politische Kampagnenarbeit sind Spenden unverzichtbar (Seite 14). Im Interview mit Gesine Cukrowski wird auf sehr sympathische Weise deutlich, wie sich Prominente für Hilfsprojekte sehr konkret und nachhaltig einsetzen können (Seite 18). Nicht nur Menschen, sondern auch Gebäude und Denkmäler lösen Emotionen aus – eine wichtige Basis für die Bereitschaft zum Spenden (Seite 22). Spenden-Apps sprießen zur Zeit wie Pilze aus dem Boden, doch häufig fehlt es ihnen noch an Transparenz (Seite 26). Und ein Ausblick auf 2017: Das Gütesiegel im deutschen Spendenwesen, das DZI Spenden-Siegel, wird 25 Jahre alt. Lesen Sie auf Seite 25, Ihr Spenden – aber sicher! wie es sich entwickelt hat und was es aussagt. SPENDENKONTO LIGA Bank eG IBAN: DE24 7509 0300 0002 2117 77 BIC: GENODEF1M05 oder überweisen Sie online: www.renovabis.de/spenden SMS-Spende an die Nummer 81190 mit dem Stichwort RENOVABIS. Damit spenden Sie 5 Euro (+ 17 Cent Gebühr). 4 | Inhalt INHALT Im Blickpunkt Kurzmeldungen zu Spenden und Engagement ................... 06 2030-Agenda Neue Chancen oder nichts als schöne Worte?................... 08 Pate werden Tipps und Hintergründe für Kinderpatenschaften ............... 10 24 Wo Hilfe noch dringend nötig ist – Krisenregionen rund um den Globus, die nicht täglich in den Schlagzeilen erscheinen 14 Ob die bestehende Natur geschützt wird oder wiederhergestellt werden soll, der Einsatz für unsere Umwelt ist mit hohen Kosten verbunden 18 Als Schauspielerin feiert Gesine Cukrowski große Erfolge. Im Interview erzählt sie, wie sie ihre Bekanntheit für zwei Hilfsorganisationen nutzt Kämpfer für Natur und Umwelt Wie Engagement manchmal zu einem Krimi wird................. 14 „Das Glück strahlt jeden Tag zu uns zurück“ Mitarbeitende von Hilfsorganisationen und deren Umfeld über ihren Berufsalltag ..................................................... 16 Ein Unterschied wie Tag und Nacht Schauspielerin Gesine Cukrowski im Interview ................... 18 Denkmäler schaffen Identität Weshalb der Erhalt historischer Gebäude so wichtig ist ...... 22 Jenseits der Schlagzeilen Vergessene Krisenregionen 2016...................................... 24 Besser spenden 2017 feiert das DZI Spenden-Siegel 25. Geburtstag........... 25 Heute schon schmerzlos gespendet? Die Vor- und Nachteile von Spenden-Apps.......................... 26 Auf einen Blick Die 231 Spenden-Siegel-Organisationen............................ 28 Die große Flucht Alarmierende Zahlen zur Flüchtlingskrise............................ 31 IMPRESSUM Träger der Stiftung DZI: Senat von Berlin; Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend; Deutscher Industrie- und Handelskammertag; Deutscher Städtetag; Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege e.V. Titelbild: iStockPhoto Herausgeber: Stiftung Deutsches Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI), Bernadottestr. 94, 14195 Berlin, Tel. 030/83 90 01-0, www.dzi.de • Verlag & Redaktion: Journal International The Home of Content GmbH, Hanns-Seidel-Platz 5, 81737 München, www.journal-international.de • Verlagsleitung: Stefan Endrös • Chefredaktion: Oliver Armknecht • Grafik: Bernhard Biehler, Frank Krüger • Bildredaktion: Onur Ugurluel • Mitarbeiter dieser Ausgabe: Kai Bargmann, Dr. Bernd Bornhorst, Alexa Christ, Barbara Lange, Christel Neff, Antoinette Schmelter-Kaiser, Patricia Thivissen, Maike Zürcher • Anzeigenleitung: Sabine Krämer • Produktion: Axel Ringel • Reproduktion: PMI Publishing Verlag GmbH & Co. KG • Redaktionsschluss: 4.11.2016 • Druck: Mohn Media Mohndruck GmbH, gedruckt auf Inhalt | 5 Mehr Spender in Deutschland Der Ende Oktober veröffentlichte World Giving Index 2016 berichtet von einer deutlich zunehmenden Spendenbereitschaft der Deutschen. Im Jahr 2015, das dem aktuellen Index zugrunde liegt, haben demnach 58 Prozent der Bevölkerung (Alter: 15 und darüber) Geld gespendet – das sind neun Prozentpunkte mehr als 2014. Im weltweiten Ranking der Spenderanteile hat sich Deutschland damit von Rang 30 auf Platz 20 verbessert. Der World Giving Index berichtet auch von einer zunehmenden Engagementbereitschaft der Menschen in Afrika. Der World Giving Index (WGI) ist ein jährlich von der Charities Aid Foundation herausgegebener Report, der basierend auf Umfragen 140 Länder nach Spendenbereitschaft bzw. Engagement auflistet. Auf Platz eins im allgemeinen Ranking ist wie im Vorjahr Myanmar, das Schlusslicht bildet China. Den vollen Bericht und Infos gibt es auf: www.cafonline.org Heimat los ANZEIGE Foto: Jakob Studnar Helfen Sie Flüchtlingskindern dort, wo die Not am größten ist. kindernothilfe.de Weil jeder Euro hilft. 6 | Im Blickpunkt Welche Siegel sind wirklich nützlich? 29. November: Die Welt feiert den Tag des Gebens Der Einstieg war mehr als gelungen: Mehr als 250 Unternehmen und Organisationen beteiligten sich 2015 an dem ersten GivingTuesday in Deutschland. Noch beeindruckender sind die internationalen Zahlen: Weltweit machten über 30.000 Unternehmen und Organisationen in mehr als 70 Ländern mit, über 100 Millionen Euro Spenden wurden gesammelt und das dazugehörige Hashtag #GivingTuesday wurde mehr als 1,3 Millionen Mal genutzt. In den USA hat sich die Bewegung längst etabliert: 2012 als Gegenbewegung zu dem kommerziell ausgerichteten Black Friday gegründet, dreht sich an diesem speziellen Tag alles darum, sich gegenseitig zu helfen, anderen etwas Gutes zu tun, ein bisschen mehr von sich zu geben als normal. Dabei soll es ausdrücklich nicht nur um Geld gehen. Zeit für andere zu opfern oder auch einmal tatkräftig mit anzupacken, das ist am 29. November 2016 genauso wichtig wie eine finanzielle oder materielle Unterstützung. Mehr Infos unter: www.givingtuesday.de Fotos: Alamy, iStockPhoto, PR Wer heute durch den Supermarkt streift, braucht für die vielen Symbole auf den Nahrungsmitteln schon fast eine Enzyklopädie. Und die Siegel-Flut macht dort nicht halt: Weit mehr als 1.000 davon kleben auf Produkten, zeichnen Dienstleistungen oder Internetangebote aus. Ursprünglich als schneller Rat gedacht, verwirrt die Vielzahl heute. Abhilfe schafft die vom Bundesverbraucherschutzministerium geförderte Website www.label-online.de mit ihren detaillierten Bewertungen von vielen hundert Siegeln in Deutschland. Das DZI SpendenSiegel wird dort als „empfehlenswert“ eingestuft. ANZEIGE Wirtschaftsprüfung Steuerberatung Accounting & Outsourcing Rechtsberatung Financial Advisory Services Consulting PARTNERSCHAFTLICH VERANTWORTUNG TEILEN Stiftungen übernehmen gesellschaftliche Verantwortung und stehen für die Weiterführung der Prinzipien ihrer Gründer. Damit diese sozialen und kulturellen Einrichtungen ihre Ziele nachhaltig umsetzen können, ist rechtliches und unternehmerisches Know-how nötig. Wir begleiten Stiftungsträger bei allen Fragen der Gründung und Bewirtschaftung von Stiftungen, wie die Wahl der richtigen Rechtsform und die optimale Nutzung von Steuerbegünstigungen sowie zu Gemeinnützigkeit, Wirtschaftlichkeit, Haftungsrecht und Publizitätspflichten. BERLIN | DRESDEN | DÜSSELDORF | FRANKFURT AM MAIN | GREIFSWALD HAMBURG | KÖLN | LEIPZIG | MÜNCHEN | NÜRNBERG | POTSDAM | STUTTGART www.mazars.de Im Blickpunkt | 7 Erschwerte Bedingungen für Engagement Sie wollen den Menschen helfen, dürfen es aber nicht. Der gesellschaftliche und politische Einfluss von Nichtregierungsorganisationen mag in den vergangenen Jahren weltweit kontinuierlich zugenommen haben. Nun aber müssen sie in immer mehr Ländern mit Gegenwind rechnen: Neue Gesetze, die den Handlungsraum für die Organisationen einengen, wurden in jüngster Zeit unter anderem in Russland, Israel und China verabschiedet – oft unter dem Vorwand, die Souveränität des Staates schützen zu wollen. Die Heinrich Böll Stiftung hat umfangreiche Quellen zum Thema „Shrinking Spaces“ zusammengestellt: www.boell.de/de/dossier-shrinking-spaces. Mehr Flüchtlinge, weniger Spenden Die Flüchtlingskrise wird 2016 kontroverser diskutiert als zum Höhepunkt letztes Jahr, in den Medien haben andere Themen oft Vorrang. Die Folge: Die Spenden für Flüchtlinge sind in den ersten drei Quartalen dieses Jahres dramatisch eingebrochen, auch der Ausblick der Organisationen ist pessimistisch. Dabei nimmt die Zahl der Flüchtlinge weltweit weiterhin zu (mehr dazu auf Seite 31), Hilfe ist also nötiger denn je. ANZEIGE „Du bist ein Gewinn“ Auf der Webseite www.du-bist-ein-gewinn.de bereitet die Deutsche Fernsehlotterie eine Bühne für Menschen, die sich für Hilfebedürftige einsetzen Ein Dorfcoach in Mecklenburg-Vorpommern zeigt, wie er gegen die Vereinsamung der Senioren auf dem Land kämpft. Ein anderer Text stellt das Projekt „Tante Inge“ vor, eine generationenübergreifende Nachbarschaftshilfe, bei der junge Erwachsene mit Senioren Kinos und Cocktailbars in Berlin unsicher machen. Oder die „Segelrebellen“ – Krebskranke erfahren hierbei über den Segelsport, welche Kraft noch in ihnen steckt. „Besonders geht es uns um die einzelnen Helferinnen und Helfer und was sie bewegt. So unterschiedlich die Beweggründe dieser Aktiven jeweils sein mögen, allen ist gemeinsam, dass sie es als Glück erleben, für andere da zu sein“, erklärt Christian Kipper, Geschäftsführer der Deutschen Fernsehlot- terie und der Stiftung Deutsches Hilfswerk. Als Deutschlands traditionsreichste Soziallotterie ist es das Anliegen der Fernsehlotterie, mit ideeller und finanzieller Unterstützung zu einem solidarischen Miteinander in Deutschland beizutragen. Seit 60 Jahren ermöglicht sie Menschen, über den Verkauf von Lotterielosen anderen zu helfen. Starthilfe für soziale Förderprojekte „Mittelfristig möchten wir eine Diskussion anstoßen, wie Hilfsbereitschaft möglich ist. Auch wollen wir Projekt-Initiatoren Mut machen, sich bei uns um eine Förderung zu bewerben“, so Kipper. Interessierte finden dafür auf der Plattform Tipps. Ob ein Projekt die Förderkriterien erfüllt, erfahren Nutzer in der Projekt-Checkliste auf www.du-bist-ein-gewinn.de Das Mentoren-Programm „Balu und Du“: nur eines von vielen interessanten Projekten auf der Webseite „Du bist ein Gewinn“ 8 | Entwicklung 2030-Agenda – neue Chancen oder nichts als schöne Worte? D en Hunger zu überwinden, extreme Armut zu beseitigen, Geschlechtergerechtigkeit zu schaffen, nachhaltigere Produktions- und Konsumweisen zu schaffen und den Schutz der Biodiversität und der Meere zu verbessern – die Welt hat sich eine Menge für die nächsten 15 Jahre vorgenommen. Die 2030-Agenda schließt dabei an die Millenniums-Entwicklungsziele an, die Ende 2015 ausgelaufen sind. Aber die neue Agenda geht weiter und soll für alle Länder gleichermaßen gelten. Das ist wichtig und richtig, denn globale Herausforderungen können nur global gelöst werden. Aus dieser Perspektive ist auch Deutschland ein Entwicklungsland. Verantwortung fängt im Alltag an Mit der 2030-Agenda soll in Deutschland und den anderen Indus trieländern eine umfassende Transformation zu einer nachhaltigen Wirtschaft und Gesellschaft eingeleitet werden. Mit Blick auf die nicht-nachhaltigen Konsum- und Produktionsweisen der Indus trie- und Schwellenländer ist das auch dringend notwendig. Wir betrachten Teile von Asien und Afrika immer noch als kostengünstige Lieferanten von Rohstoffen, Textilien oder Nahrung. Menschen- oder Umweltrechte werden dabei gerne und oft übersehen – von den Produzenten, aber auch von uns Konsumenten. Wenn von einem T-Shirt, das bei uns 4,95 Euro kostet, die Näherin nur etwa 18 Cent erhält, läuft etwas gewaltig schief. Und es gibt weitere Themen, bei denen es in Deutschland großen Handlungsbedarf gibt: Die Schere zwischen Arm und Reich wird auch hierzulande immer größer. In kaum einem anderen Industrieland bestimmt die finanzielle Situation einer Familie so sehr die Bildungschancen ihrer Kinder. Frauen bekommen im Durchschnitt für gleichwertige Arbeit immer noch rund 22 Prozent weniger Lohn als Männer. Wenn die Bundesregierung die neuen Ziele ernst nimmt, müssten in diesen und anderen Bereichen bis 2030 in Deutschland deutliche Verbesserungen erreicht werden. Und es gibt ja auch viele Menschen, die diese sozial-ökonomische Transformation voranbringen und ihren Beitrag dazu leisten. In vielen Vereinen, auf Festen oder im persönlichen Konsum wird zunehmend auf Produkte aus fairem Handel und biologischem Anbau zurückgegriffen. Auf kommunaler Ebene gibt es innovative Konzepte, zum Beispiel für mehr Energieeffizienz oder für die Bildungsarbeit für nachhaltige Fotos: PR 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung haben die 193 Staaten im vergangenen Jahr auf dem UN-Gipfel in New York verabschiedet. 2016 sind diese in Kraft getreten. Aber wie geht es nun weiter? Entwicklung | 9 Entwicklung an Schulen und Kindergärten. Viele Menschen in Deutschland sind engagiert und dieses Engagement ist wichtig, denn wir können und dürfen nicht die ganze Verantwortung an die Politik abgeben. Wie soll die 2030-Agenda umgesetzt werden? Doch es gibt nicht nur Lob für die 2030-Agenda und ihre SDGs (Sustainable Development Goals). Ebenso laut – und auch berechtigt – sind die kritischen Töne. Es gebe zu viele Ziele, einige Themen seien zu unkonkret, andere kämen überhaupt nicht vor. Und von Verbindlichkeiten fehle jede Spur. Auch wenn die Agenda nicht perfekt ist, greift das Papier viele wichtige und drängende Probleme unserer Welt auf und gibt konkrete Lösungsvorschläge. Es ist bemerkenswert, dass sich 193 Mitgliedsstaaten darauf geeinigt und die Agenda verabschiedet haben. Doch mit der Verabschiedung beginnt die eigentliche Arbeit erst. Damit die 2030-Agenda ein Erfolg wird, müssen die einzelnen Staaten ambitionierte nationale Umsetzungspläne auf den Weg bringen, denn ansonsten bleiben von der Agenda nichts als schöne Worte. Deutschland kann dabei eine Vorreiterrolle einnehmen, wenn die Bundesregierung einen umfassenden Rahmen für nachhaltige Entwicklung und die Umsetzung der Agenda in und durch Deutschland schafft. Dazu sollte die überarbeitete nationale Nachhaltigkeitsstrategie gehören, welche die internationale Dimension nachhaltiger Entwicklung umfänglich berücksichtigt und sich zur Umsetzung der Agenda verpflichtet. Ein erster Entwurf wurde im Sommer vorgelegt und intensiv mit der Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft diskutiert. Man darf auf die Überarbeitung gespannt sein. Wandel in allen Bereichen Mit der 2030-Agenda versucht die Weltgemeinschaft den großen Wurf und zielt auf eine sozial-ökonomische Transformation aller Die 2030-Agenda bietet die Chance, wirtschaftlich und politisch etwas zu ändern Lebensbereiche – Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Das ist eine große Aufgabe, aber haben wir eine Alternative? Jedes Jahr sterben weltweit sechs Millionen Kinder vor ihrem fünften Lebensjahr. Mehr als eine Milliarde Menschen haben weniger als einen Euro am Tag zur Verfügung. 40 Prozent der Menschheit haben keinen Zugang zu sanitären Einrichtungen. Der Klimawandel schreitet ungehemmt voran. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, können wir nicht mit einer Politik weitermachen, die zu diesen Krisen geführt hat. Und wir können nicht mit unserem bisherigen Lebensstil weitermachen. Doch unsere Generation hat die Möglichkeit und die Pflicht, einen Weg einzuschlagen, der Armutsbekämpfung, Gerechtigkeit, Umweltschutz, Frieden und Sicherheit ins Zentrum stellt. Wir verfügen über die notwendigen finanziellen und technischen Voraussetzungen. Die 2030-Agenda bietet die Chance, auch die politischen und wirtschaftlichen Veränderungen auf den Weg zu bringen. Wir werden diese Chance nutzen und die Transformation umsetzen! « Dr. Bernd Bornhorst, Leiter der Abteilung Politik und globale Zukunftsfragen beim Hilfswerk MISEREOR und Vorsitzender des Verbands Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe deutscher Nichtregierungsorganisationen e.V. (VENRO) ANZEIGE 10 | Engagement Pate werden Kinder sind die Leidtragenden Nummer eins, wenn es um Armut, Krieg und Katastrophen geht. Viele Menschen wollen deshalb gerade ihnen, den Jüngsten und Schwächsten, helfen. Hier gibt es Tipps und Hintergrundinfos für eine sinnvolle Kinderpatenschaft Bei einer Patenschaft sollen alle Bereiche des Lebens verbessert werden, von Schule über Nahrung bis zur ärztlichen Versorgung N ur etwa ein Euro pro Tag. Und ein in Armut lebendes Kind am anderen Ende der Welt bekommt Nahrung, Gesundheit und Bildung zugesichert und damit eine bessere Zukunft. Seit vielen Jahrzehnten gibt es Kinderpatenschaften, unter Spendern sind sie sehr populär. Denn durch die Patenschaft wird die Anonymität einer Spende aufgelöst – die gute Tat bekommt ein Gesicht. Mehr noch, Patenschaften mit Briefkontakt und einer regelmäßigen Aktualisierung von Fotos und Informationen vom Patenkind schaffen Bindung, Vertrauen und das gute Gefühl: „Mein Geld kommt da an, wo ich helfen will!“ Interessierte Paten können durch die Angabe des Wunschlandes, -alters und -geschlechts ein Patenkind und Patenprojekt finden, das sie besonders anspricht. So wirbt Plan International zum Beispiel mit speziellen Mädchen-Patenschaften: „Denn in vielen Entwicklungsländern ist es eine Bürde, ein Mädchen zu sein“, so die Organisation. Mädchen sind oft von Geburt an benachteiligt und später höheren Risiken durch Krankheiten, Gewalt und Missbrauch ausgeliefert. Genau hinschauen Zielgerichtet und individuell – so positiv das erst mal klingt, so kritisch werden Kinderpatenschaften manchmal auch beäugt. In Fachkreisen wird diese Spendenform häufig kontrovers diskutiert. Patenschaftskritiker warnen vor möglicher Abhängigkeit des Patenkindes, vor Benachteiligung anderer Kinder, vor mitleiderregender Werbung, die die Würde notleidender Kinder verletzt und die Freiwilligkeit des Spenders aufweicht, vor irreführender Werbung mit Engagement | 11 „falschen“ Kinderbildern sowie vor erhöhtem Verwaltungs- und Organisationsaufwand. Manche dieser Kritikpunkte sind längst veraltet, andere muss man im Einzelfall genauer unter die Lupe nehmen. Es ist deshalb umso wichtiger, dass sich potenzielle Neu-Paten ausführlich informieren und mit der jeweiligen Hilfsorganisation und deren Patenschaftsmodell auseinandersetzen. Was künftige Paten wissen müssen Seriöse Patenschaftsorganisationen beugen der lang kritisierten Abhängigkeit und potenziellen Benachteiligung längst vor. So erklärt die Kindernothilfe Interessenten auf ihrer Website: „Die Familie und das Umfeld des Kindes sind immer eingebunden. Nur so schafft eine Kinderpatenschaft nachhaltige Veränderungen.“ Auf diese Weise können auch andere Kinder und sogar Erwachsene mit Eine gute Patenschaft unterstützt das Kind mitsamt seiner Familie Bei Kinderpatenschaften wird die Anonymität aufgelöst, die gute Tat bekommt ein Gesicht Lebensumfeldes des Kindes zugute. Je nach Bedürfnislage kann dies ein konkreter Schulbeitrag für das Kind sein oder die Sicherung von sauberem Trinkwasser und ärztlicher Versorgung in der Gemeinde sowie die Einkommenssicherung seiner Familie, zum Beispiel durch die Vermittlung von landwirtschaftlichen Anbaumethoden oder einer Kunde: World Vision Format: 210 x 135 mm Auftrags-Nr.: 553084 finanziellen Förderung. Eine gute Patenschaft unterstützt also immer unterstützt werden, für die kein Patenschaftsbetrag zur Verfügung Kampagne/Etat: Fundraisinganzeige Beschnitt: 3 mm Operator LL das Kind mitsamt seiner Familie und regionalen Umgebung – und steht. Patengelder werden also in aller Regel nicht exklusiv direkt Serviceplan MBZ/BGE/SF: eine vertrauenswürdige HilfsorganisationKundenfreigabe kommuniziert dies auch an das eine Patenkind weitergeleitet. Motiv/Name: Als eine nachhaltige Hilfe zur Spendenmagazin 01/2016 l: ABC-Geprüft Conventstraße 1 – 3 | 22089 Hamburg | Germany in ihremProfi Werbeund Informationsmaterial. Selbsthilfe kommen die Spenden derPublikation/Art Verbesserung des gesamten » Tel. +49 40 25109-0 | albertbauer.com Kontakt: Stefan Klöpper Trapping: nein Revision 0.2 ANZEIGE Zukunft für Kinder! MEINEM PATENKIND BRINGE ICH JEDEN TAG SAUBERES TRINKWASSER – TROTZ 8.000 KM ENTFERNUNG. „Es macht mich glücklich, mit meiner Patenschaft etwas zum Guten zu verändern. Jeden Tag sterben fast 1.000 Kinder in Entwicklungsländern an Durchfallerkrankungen. Die Hauptursache dafür ist verschmutztes Wasser. Zusammen mit World Vision sorge ich dafür, dass Kinder wie mein Patenkind Praise sauberes Wasser trinken können.“ Das ist die KRAFT der Patenschaft. Werden auch Sie jetzt Pate: Beate, Patin von Praise worldvision.de 12 | Engagement Was mit dem Spendengeld passiert Jeder Spender will wissen, wohin sein Geld konkret fließt und wie viel davon für Werbung und Verwaltungsarbeit verwendet wird. Transparenz ist also eines der wichtigsten Themen im sogenannten Fundraising. Dass die personenbezogene Förderung durch eine Kinderpatenschaft komplexer und aufwendiger ist als eine nichtgebundene Spende, dürfte jedem klar sein. Das gilt im Übrigen auch für andere Formen sehr konkret zweckgebundener Spenden. Allein die Aufbereitung und Vermittlung von Informationen über das jeweilige Kind und sein Lebensumfeld sowie der obligatorische Briefwechsel und die regelmäßigen Informationen über den Entwicklungsstand des Kindes und des Projekts schlucken Zeit und Geld. Dennoch sind es genau diese Angebote, die die Patenschaft von anderen Spendenformen abhebt. Ein besonderes Tool hat Mädchen sind in vielen Ländern von Geburt an benachteiligt. Aus diesem Grund zum Beispiel World Vision ins Leben gerufen: das erste werden spezielle Mädchen-Kinderpatenschaften angeboten Online-Paten-Portal. In dem können sich Paten jederzeit über das von ihnen geförderte Kind und Projekt, die Region und Neuheiten informieren, Fotos und Videos abrufen, sich mit anderen Paten austauschen und natürlich Mails an das Patenkind beziehungsweise seine Familie schreiben. Besser keine Patenbesuche Die anteiligen Verwaltungskosten halten sich dennoch in Grenzen. Seriöse Patenschaftsorganisationen wie die Kindernothilfe, Plan International oder World Vision bekommen durch das DZI SpendenSiegel die angemessene Aufteilung ihrer Spendengelder bescheinigt. So liegen deren Ausgaben für Öffentlichkeitsarbeit, Werbung, Ver- waltung und Spenderservice bei weniger als 20 Prozent der Gesamtausgaben. Über 80 Prozent der Spende kommen direkt im jeweiligen Programm, in das das Patenkind einbezogen ist, an. Doch der Pate kann auch selbst einiges dafür tun, solche Kosten kleinzuhalten. Beispielsweise bieten diese Organisationen zwar jedem Paten an, das eigene Patenkind vor Ort besuchen zu können, doch verbirgt sich dahinter oft ein großer Organisationsaufwand. Sowohl Patenkinder als auch Paten müssen auf solche – selbstverständlich begleitete – Treffen vorbereitet werden, damit keine falschen Erwartungen entstehen. Das DZI rät deshalb grundsätzlich von Patenbesuchen ab. Drahtseiltanz Werbung Der Umgang mit Kinderbildern zu Werbezwecken ist ein besonders heikles Thema. Hier bewegen sich alle Hilfsorganisationen auf einem ethischen Drahtseil. Sind die abgebildeten und personifizierten Kinder tatsächlich immer auch als Patenkinder zu vermitteln? Diese Aktualität kann Werbung vermutlich nicht immer liefern, sollte sie aber entsprechend offen und wahrheitsgemäß kommunizieren. Es lohnt sich also für interessierte Spender, auch hier genau hinzusehen und gegebenenfalls nachzufragen. Die Kritik, dass Patenschaftsor- Nur wenn Kinder eine vernünftige Ausbildung genießen, können sie in Zukunft für sich sorgen – auch hier können Patenschaften helfen ganisationen eher mit mitleiderregenden Bildern werben würden, entspricht laut Christel Neff vom DZI jedoch kaum der Wirklichkeit: „Auf die Darstellung leidender Kinder wird zumeist verzichtet. Kinder werden nicht als Opfer präsentiert, sondern eher positiv und zukunftsgerichtet als aktive Partner beschrieben“, betont die stellvertretende Geschäftsführerin des DZI. So lässt sich also auch von der Authentizität, Sachlichkeit und Sensibilität im Umgang mit Kinderfotos und -daten in der Werbung auf die Seriosität einer Hilfsorganisation schließen. Wer nach reichlicher Information und reiflicher Überlegung dennoch zu dem Schluss kommen sollte, dass eine Kinderpatenschaft nicht die für ihn geeignete Spendenform ist, der findet bei den genannten Hilfsorganisationen auch die Möglichkeit, eine Projektpatenschaft zu übernehmen oder in Form einer (Förder-) Mitgliedschaft dauerhaft Hilfsprojekte zu unterstützen – und so immer auch den Kleinsten und Schwächsten zu helfen. « Barbara Lang Die Spenderberatung des DZI veröffentlicht die wichtigsten Informationen und Tipps zu Patenschaften auch in einem speziellen Spenden-Tipp. www.dzi.de Fotos: Alamy Seriöse Hilfsorganisationen werben nicht mit mitleiderregenden Bildern, sondern betonen positive Aspekte ANZEIGE Bis zu 18 Stunden Arbeit täglich – so kann die Kindheit für Mädchen in Nepal aussehen. LETZTER AUSWEG: SKL AVEREI. MÄDCHEN IN NEPAL Obwohl Kinderarbeit seit dem Jahr 2000 verboten ist, werden immer noch tausende junge Mädchen in eine grauenvolle Zukunft verkauft. Wie verzweifelt muss man sein, seinem Kind so etwas anzutun? Plan International ermöglicht den Kamalari die Rückkehr in ihre Familie und Kindheit. M ädchen wie die 9-jährige Indra werden im westlichen Nepal KamalariMädchen genannt. Kamalari bedeutet „hart arbeitende Frau“. Seit frühester Kindheit leben sie in einer Art Leibeigenschaft, die bei den Tharu zu den tief verwurzelten Traditionen zählt. Doch es ist weniger die Tradition, welche die Eltern von Indra und anderen Mädchen zu der entsetzlichen Entscheidung treibt, ihre Töchter zu verkaufen. Es ist die eigene Not. Im Kampf ums Überleben sehen die Erwachsenen oft keine andere Alternative, als ihre Kinder wegzugeben – für eine vermeintliche bessere Zukunft. Manchmal sind die Mädchen gerade erst 6 Jahre alt, wenn sie ihr Zuhause verlassen müssen, um in einem völlig fremden Umfeld hart zu arbeiten. Ohne die Chance auf Rückkehr. Und das, was sie erwartet, sind erschütternde Schicksale. Unbezahlte und harte Arbeit im Haushalt, in Bars oder Restaurants ist dabei sogar eher normal. Aber auch Gewalt, Verschleppung und Zwangsprostitution sind keine Seltenheit. Schließlich werden die Kamalari-Mädchen wie Sklavinnen behandelt. Ohne Rücksicht und ohne jemals eine Schule besuchen zu dürfen. Dabei hilft nichts nachhaltiger gegen Missstände als Bildung. Bildung kann die moderne Sklaverei beenden. Deshalb steht Bildung bei der Patenschaftsorganisation Plan International ganz im Zentrum der Hilfsarbeit. Denn Mädchen mit einem Schulabschluss werden später selber zur Verbesserung der Lebenssituation ihrer Familie und ihrer ganzen Region beitragen. Durch Bildung entsteht ein positiver Kreislauf, der es Mädchen ermöglicht, Armut, Hunger oder Benachteiligung vorzubeugen. Sei es als Krankenschwester, Lehrerin, Hebamme, Sozialarbeiterin oder „Kürbis-Unternehmerin“. Um die Spirale von Bildungsmangel und Armut zu durchbrechen, entwickelt Plan International Konzepte mit einfachen, aber durchaus effektiven Lösungen für die unterschiedlichsten Berufsfelder. So lernten zum Beispiel rund 600 Eltern, wie sie Kürbisse anbauen, und erhielten dafür Setzlinge und alles, was dazugehört. Die Erträge reichen, um damit den Haushalt und den Schulbesuch ihrer Kinder zu finanzieren. Bereits seit 2006 setzt sich Plan Internatonal intensiv für den Schutz und die Rettung der verkauften Mädchen im Dang-Distrikt ein. Bis heute konnten so über 3.700 Kamalari-Mädchen aus der Leibeigenschaft befreit werden und in ihre Familien und ihre Kindheit zurückkehren. Viele von ihnen setzen sich nun selbst aktiv gegen die Kamalari-Praxis ein. Regelmäßige Unterstützung kann wirklich etwas verändern. Plan International hat sich deswegen für das Konzept der dauerhaften Hilfe vor Ort entschieden. Mit einer Patenschaft bei Plan International Deutschland können Sie sich auf sehr persönliche Weise wirksam engagieren. Sie wissen immer ganz genau, wie Ihr Geld hilft – und auch wem: zum Beispiel einem Mädchen wie Indra und ihrer Gemeinde. Plan International Deutschland e. V. • Aktiv seit 1937 in 51 Ländern mit über 1,2 Mio. Patenschaften • Über 310.000 Patenkinder werden von deutschen Paten unterstützt • Über 80 % der Mittel fließen in die Projektausgaben • Aktueller Fokus: Bildung macht Mädchen stark! Mehr unter: www.plan.de 14 | Engagement Schummeln mit System: Tests zeigen, dass viele DieselPkw die zulässigen Stickoxid-Grenzwerte überschreiten, teilweise um das bis zu Neunfache Kämpfer für Natur und Umwelt Schutzgebiete ausweisen, Raubbau bekämpfen, wiederaufforsten oder auch Wilderei anprangern – ohne Spenden könnten Umwelt- und Naturschutzorganisationen das nicht leisten. Aber wie finanzieren sie ihre Arbeit und an welchen Kampagnen sind sie gerade dran? Die Antwort darauf klingt manchmal fast wie im Krimi M anchmal hat Umweltschutz etwas von Detektivarbeit. Seit 2007 ist die Deutsche Umwelthilfe (DUH) am Thema Abgasbetrug dran. Zum „Dieselgate“ wurde das Ganze vor einem Jahr, als die Schummeleien des VW-Konzerns in den USA bekannt wurden. Doch schon früh hatte die DUH den Verdacht, dass VW bei Weitem nicht der einzige Autohersteller ist, der seine Stickoxidwerte und CO2-Emissionen schönt. Nur mussten handfeste Beweise ran. Im September 2016 präsentierte die DUH dann eine eigene Untersuchung. Ergebnis: 33 von 36 getesteten Diesel-Pkw der Euronorm 6 überschreiten die zulässigen Stickoxid-Grenzwerte – teilweise um das bis zu Neunfache! Bei Wintertemperaturen schalten viele Autohersteller die Abgasreinigung sogar ganz ab. Für DUH-Geschäftsführer Jürgen Resch ein Skandal. „Es fehlt der politische Wille, die Einhaltung der Grenzwerte im Fahrbetrieb durchzusetzen“, urteilt er. „Es ist unheimlich schwierig, neutrale Daten zu bekommen. Die werden von der Politik nämlich zurückgehalten. Genauso kompliziert ist der Zugang zu unabhängigen Messinstituten. Schlussendlich haben wir über eine Kooperation mit der Uni Bern die Schweizer Abgasprüfstelle als Partner gewonnen.“ Doch das war alles nicht billig. Kosten von circa 600.000 Euro mussten gestemmt werden. Ohne Spenden geht da bei einem gemeinnützigen Umweltund Verbraucherschutzverband wie der DUH gar nichts. „Wir haben immer für die Aktionen der nächsten vier bis fünf Monate Gelder akquiriert, indem wir uns an Großspender gewandt und unsere Hauslisten angeschrieben haben“, erläutert Resch. Dass die DUH das DZI Spenden-Siegel besitzt, ist dabei seiner Ansicht nach von hoher Bedeutung. „Es hilft sehr, Zweifel zu zerstreuen an der Glaubwürdigkeit und Seriosität unserer Arbeit. Deshalb habe ich mich auch so dafür eingesetzt, dass auch Umweltschutzorganisationen das Siegel bekommen können – vor etwa 20 Jahren war das ja noch gar nicht möglich.“ Anfang Dezember 2016 wird die DUH eine große Mailingaktion starten, um weitere Spenden zu generieren. Denn das Thema Abgasbetrug ist noch lange nicht erledigt. Resch schätzt, dass sie noch mindestens vier bis fünf Jahre am Ball bleiben müssen. Juristische Auseinandersetzungen mit Autoherstellern drohen. Die DUH kämpft für saubere Luft und will ein Diesel-Pkw-Verbot in deutschen Städten bis Anfang 2018 erwirken – nach einer Entscheidung des Düsseldorfer Verwaltungsgerichts stehen die Chancen dafür gut. „Für gute Projekte und ehrliches Agieren kriegt man Spenden“, weiß Resch aus Erfahrung. Kampf für den Tropenwald Das sieht Birthe Hesebeck, Fundraising-Leiterin bei Oro Verde in Bonn ähnlich. Die Tropenwaldstiftung unterstützt zum Beispiel das indigene Volk der Kichwa in Ecuador dabei, ihr Territorium im Amazonas-Regenwald vor Erdölförderung zu bewahren. Andere Projekte in Guatemala dienen der Wiederaufforstung des einst so baumreichen Landes. Auf der Website der Stiftung sieht man genau, welche Projekte bereits finanziert sind und welche noch Spenden benötigen. „Die Spenden sind immens wichtig“, sagt Hesebeck, „weil wir nur dann institutionelle Fördermittel von Dritten bekommen, wenn wir mindes- ANZEIGE tens 20 Prozent Eigenanteil, manchmal auch mehr aufbringen.“ Der landwirtschaftliche Nutzungsdruck macht den Regenwäldern Lateinamerikas und Südostasiens stark zu schaffen. Auch ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit ist bei der Bevölkerung oft nicht vorhanden. Hier setzt die Arbeit von Oro Verde an. „Um Gelder zu generieren, wenden wir uns erst an unsere treuen Spender, dann gehen wir zu Betterplace, einer der größten Spendenplattformen im Internet, die uns bei der Werbung unterstützen. Dass wir das DZI Spenden-Siegel haben, ist eine große Hilfe, weil es unsere Transparenz stärkt“, sagt Hesebeck. Einmalig und einzigartig ist jedes Kind. Und jedes Kind braucht eine ganz individuelle Unterstützung. Helfen Sie mit einer Spende. Danke! Gemeinsam etwas erreichen Davon profitiert auch EuroNatur aus Radolfzell. Die Organisation hat sich den grenzüberschreitenden Naturschutz in Europa zur Aufgabe gemacht. Seit vielen Jahren engagiert sie sich vor allem auf dem Balkan. Aktuell sind dort unzählige Flüsse von Staudammprojekten bedroht. Deshalb hat EuroNatur gemeinsam mit Partnern die Kampagne „Rettet das blaue Herz Europas“ gestartet, die bei EuroNatur von Diplom-Geografin Theresa Schiller koordiniert wird. „Im Moment geht es vor allem um die Vjosa in Albanien, den letzten großen Wildfluss Europas außerhalb Russlands“, sagt Schiller. „Die albanische Regierung will dort das Wasserkraftwerk Pocem bauen, was katastrophale ökologische Folgen hätte.“ EuroNatur macht auf die Schönheit und Unversehrtheit dieser Region aufmerksam. Eine eigene hydromorphologische Untersuchung hat ergeben, dass auf der Balkanhalbinsel von 35.000 Flusskilometern 80 Prozent noch in einem sehr guten bis akzeptablen Zustand sind. Das ist einmalig. Die Naturstiftung kämpft deshalb für strenge Umweltverträglichkeitsprüfungen nach EU-Standards und erarbeitet einen Öko-Masterplan, welche Gebiete No-Go-Areas für Wasserkraftwerke sind. An der Vjosa will EuroNatur ein dreijähriges Moratorium für sämtliche Bauvorhaben erreichen. Schiller, die als EuroNatur-Kampagnenleiterin zwar nichts mit dem Fundraising für ihr Projekt zu tun hat, weiß trotzdem sehr genau um die Bedeutung der Finanzierung. „Bei so einer Kampagne gibt es immer so viele unvorhergesehene Entwicklungen, auf die wir spontan reagieren müssen“, betont sie. „Es kann sein, dass wir ganz schnell eine Protestaktion vor Ort organisieren müssen. Nur die Spenden, die wir erhalten, geben uns die Flexibilität, das zu tun!“ » Alexa Christ Tel.: 0800/50 30 300 (gebührenfrei) IBAN DE22 4306 0967 2222 2000 00 BIC GENO DE M1 GLS www.sos-kinderdoerfer.de 2016/1 Fotos: DUH, Oblak Aljaz Die Vjosa in Albanien ist der letzte große Wildfluss Europas. Umso wichtiger ist es, diese Natürlichkeit zu bewahren 16 | Hilfsorganisationen „Das Glück strahlt jeden Tag zu uns zurück“ Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Hilfsorganisationen oder aus deren Umfeld berichten über ihre tägliche Arbeit, über Herausforderungen und beglückende Momente Thomas Bihler, 54, 1. Vorsitzender des Flughafenvereins München e. V. Unser Ziel ist es, Mitarbeitern am Flughafen-Campus, aber auch Menschen in der Region und weit darüber hinaus zur Seite zu stehen, wenn diese in große persönliche Not geraten. Oft sind es Schicksalsschläge, Unfälle oder Krankheiten, die das Leben der Betroffenen innerhalb kürzester Zeit vollkommen verändern, allerdings auch Arbeitslosigkeit, häusliche Gewalt oder Naturkatastrophen. Ein großes Anliegen ist uns die Erfüllung von Herzenswünschen schwer erkrankter Kinder, um sie das persönliche Leid für einen Augenblick vergessen zu lassen. Daneben sind wir in der Altenhilfe und Jugendförderung tätig und organisieren Hilfslieferungen in strukturschwache oder krisengebeutelte Regionen. In unserer täglichen Arbeit sind wir mit einer Vielzahl von Schicksalen konfrontiert, die uns vor Augen führen, was im Leben wirklich von Bedeutung ist. Diese Herausforderungen und das Strahlen in den Augen der Menschen, denen wir helfen konnten, sind unser Motor, der uns jeden Tag aufs Neue antreibt. Carolin Kern, 24 Jahre, Jugendvertreterin im Jugendbeirat von Plan International Deutschland e.V. Ich engagiere mich seit 2013 in Plans Jugendbeirat. Meine Motivation: Ich finde es ungerecht, dass in vielen Ländern die Strukturen zur Förderung von Bildung und Umweltschutz fehlen. Nach dem Abitur war ich mit der GIZ (Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit) ein Jahr in Nicaragua als Freiwillige in einer NGO tätig, wo ich Recyclingprojekte mit Schülergruppen umgesetzt habe. Besonders dieser Auslandsaufenthalt bestärkte mich darin, mich weiterhin für globale und intergenerationelle Gerechtigkeit einzusetzen. Im Jugendbeirat bei Plan entwickle ich neben dem Studium gemeinsam mit anderen Jugendlichen Aktionen und Kampagnen, wie beispielsweise unsere aktuelle #MYCHOICEMYFUTURE, mit der wir auf frühe Schwangerschaften als Barriere für die Bildung von Mädchen aufmerksam machen wollen. Hilfsorganisationen | 17 Alfons Lakenberg, 75 Jahre, Gründer der Stiftung: Aktionen – Stiftung für Menschen in Not Iris Riedmüller, 49, Leiterin Rambazotti e. V. „Jedes Kind ist ein Schatz …“ Vor 28 Jahren hat mich als Landschaftsplanungsstudentin der Zirkusvirus erwischt. Zu erleben, wie aus einer Gruppe von verhaltensaufälligen Kindern und Jugendlichen durch die Zirkuspädagogik eine homogene Truppe wächst, war magisch. Mich haben besonders das Feuerspielen, das Seiltanzen und die Partner akrobatik gefesselt. Heute inszeniere ich die Shows und leite unser 1999 entstandenes Circushaus. Seitdem sind wir international Vorbild und beraten andere Gruppen. 400 Kinder kommen pro Woche und machen hier Zirkus, viele über zehn Jahre und länger. Jenseits von Leistungsdruck und Bewertung dürfen hier Stärken weiterentwickelt und Grenzen überwunden werden. In der Zirkusgruppe beginnt der Stern eines jeden Kindes zu strahlen, können Sorgen vergessen und neue Rollen ausprobiert werden. Die Welt braucht Persönlichkeiten, bei Rambazotti dürfen sie sich entfalten. Und so strahlt das Glück jeden Tag zu uns zurück. Der aus Castrop-Rauxel stammende Bischof Rettler wirkte 1979 in Pirapitingui/Brasilien als Betreuer bei den Leprakranken. Er bat uns dringend um Hilfe in letzter Not. Wir errichteten dort einen Operationssaal, der für die Leprösen eine Erlösung war. Unsere dort erfahrene Lebensprägung war der Antrieb für unsere Arbeit in Osteuropa bei den Behinderten und Schwerstkranken. Wir leisteten Grund renovierungen der Behindertenheime in Zagreb/Kroatien (1995), in Presov/Ostslowakei (2004), in Miercurea Ciuc/Rumänien (2010). Der Erfolg war sehr erfreulich! Unser jetziges Projekt: „Eine Schule für ALLE Kinder in Bosanska Krupa in Bosnien“. Wir erleben behinderte Kinder, die aus Scham der Familie nicht zur Schule gehen. Die Schaffung der erforderlichen Barrierefreiheit ist jedoch sehr teuer und bereitet uns wegen der damit verbundenen Kosten zur Zeit schwere Kopfschmerzen. ANZEIGE „Viele Kinder in Afrika wünschen sich kein Spielzeug. Nur ein Gesicht!“ Michael Mendl, Schirmherr von Gegen Noma – Parmed e.V. Noma ist die Krankheit der Armut und der Kinder Den Schwächsten, die fast nichts mehr haben, raubt sie auch noch das Gesicht. In Afrika sterben jedes Jahr über 100.000 Kinder. Bedingt durch Unterernährung und mangelnde Hygiene zerfrisst Noma das ganze Gesicht und führt ohne umgehende Hilfe zum entsetzlichen Tod. Dabei können wir mit einfachen Mitteln helfen, dass Noma erst gar nicht entsteht. Durch Aufklärung, Prävention und die rechtzeitige Versorgung mit einfachem Antibiotika. Unterstützen Sie bitte Gegen Noma – Parmed e.V. Spendenkonto IBAN DE96 5108 0060 0013 9440 01 BIC DRESDEFF510 www.gegen-noma.de 18 | Interview Ein Unterschied wie Tag und Nacht Hauptberuflich ist Gesine Cukrowski eine bekannte Filmschauspielerin. Eine weitere wichtige Rolle spielt sie im Einsatz für andere Menschen im privaten Umfeld und bei zwei Hilfsorganisationen. Neben ihrer Arbeit für Findelbaby engagiert sie sich auch bei der Welthungerhilfe S ie studierte Theaterwissenschaften, um als Teil eines Teams etwas zu bewegen. Nach ihrer Schauspielausbildung konzentrierte sich Gesine Cukrowski auf die Arbeit vor der Kamera. Hauptmotivation ist dabei der Wunsch, Menschen zu unterhalten, sie aber auch in Rollen von ernst bis heiter zum Nachdenken anzuregen. In ihrer drehfreien Zeit ist soziales Engagement für die Berlinerin eine Selbstverständlichkeit. Sie setzten sich sehr für die Welthungerhilfe ein. Warum? Als Fan ihrer Arbeit beobachte ich diese Organisation schon länger. Irgendwann wurde ich im Rahmen einer Welthungerhilfe-Ausstellung von der Fotografin Mirjam Knickriem und der Designerin Anna von Griesheim um meine Beteiligung gebeten, und ich bin dem gern nachgekommen. Nach einer Lesung für die Welthungerhilfe kam die Frage auf, ob ich mir vorstellen könnte, noch tiefer „Das Thema Hunger ist sehr wichtig geworden. Daran kann man heute nicht mehr vorbei sehen“ einzusteigen. Meine Antwort war sofort Ja. Denn das Thema Hunger ist meiner Ansicht nach in den letzten Jahren immer wichtiger geworden. Daran kann man nicht mehr vorbeisehen. Wo immer möglich, wirbt Gesine Cukrowski für die Arbeit der Welthungerhilfe und sammelt Spenden Was bedeutet das konkret in Ihrem Fall? 2015 bin ich nach Karamoja in Uganda gereist – eine der ärmsten Regionen dieses Landes und der Welt. Es ist einfach toll zu sehen, wie effektiv dort in den Projekten der Welthungerhilfe gearbeitet und das Leben der Menschen nachhaltig verbessert wird – egal ob in Schulen die Sanitäranlagen oder Schlafräume für Mädchen ausgebaut werden, die vorher auf dem Boden schliefen, oder notwendige Brücken gebaut werden. Außerdem konnte ich mich davon überzeugen, welchen Unterschied der Besitz von Ziegen macht. Zwischen Dörfern, die dank eines Welthungerhilfe-Projekts eine Herde für die Gemeinschaft haben, und anderen, wo das noch nicht so ist, besteht ein Unterschied wie Tag und Nacht. Gemeinsam mit dem Projektleiter Dirk Ullerich, der Bauingenieur ist und großartige Arbeit leistet, Interview | 19 haben wir überlegt, was man außerdem noch anschieben kann und welches das drängendste Problem ist. Seither empfinde ich es als meine Verantwortung, mit allem unterstützend tätig zu sein, was in meiner Macht steht: Ich treffe Leute, halte Vorträge, gehe in Schulen, sammle Geld, gebe Interviews wie hier oder zum Beispiel in der Sendung von Markus Lanz und entwickle Ideen. Früher kannte fast niemand Karamoja. Das hat sich tatsächlich schon etwas geändert. „Es ist tragisch, wenn Mädchen wegen ihrer Regel nicht zur Schule gehen“ Können Sie ein Beispiel für neue Pläne nennen, die aufgrund Ihres Besuchs entstanden sind? In vielen ländlichen Regionen Afrikas bedeutet die Menstruation für Mädchen, dass sie aufgrund fehlender oder zu teurer Hygieneartikel wie Binden eine Woche im Monat der Schule fern bleiben. Ihnen fehlen somit drei Monate Schulbildung im Jahr. Das ist auch in Karamoja ein Thema. Vor Ort gab es Tests mit waschbaren Binden, die nicht angenommen wurden. Zusammen mit meiner Schwester Julia, die als Gynäkologin gearbeitet hat, haben wir überlegt, wie man das Problem lösen könnte. Wir kamen auf die Idee, mit sogenannten Menstruationstassen aus Silikon zu arbeiten. Mit ihnen sind zwei Testläufe durchgeführt worden, die bei den Frauen » Seit ihrem Besuch sind die Menschen in Karamoja für die Künstlerin „keine Nachrichtenbilder“ mehr, sondern konkrete Bezugspersonen ANZEIGE Sinn stiften im Leben. Trost stiften in der Trauer. Um die segensreiche Arbeit des Kinder- und Jugendhospizes Balthasar auf Dauer zu gewährleisten, wurde die Kinder- und Jugendhospizstiftung Balthasar gegründet. Helfen Sie mit! Das Kinder- und Jugendhospiz bietet todkranken Kindern, Jugendlichen und deren Familien von der Diagnose bis über den Tod des Kindes hinaus Unterstützung und Begleitung. Mit jedem Euro helfen Sie, dauerhaft die Grundlage für diese wichtige Arbeit zu sichern. Kinder- und Jugendhospizstiftung Balthasar Pax-Bank Köln IBAN DE 23 3706 0193 0000 0190 11 BIC GENODED1PAX 20 | Interview Kind zu behalten. Denn als Alternative zur wichtigen Babyklappe verhelfen wir den Müttern, die sich über unser Notruftelefon melden, zu mehr Zeit, diesen wichtigen Schritt nach der Geburt in Ruhe zu überdenken, und bieten umfangreiche Hilfe an. extrem gut ankamen. Im nächsten Schritt muss man überlegen, wie man jetzt weiter vorgeht und ob man sich mit den Herstellern zusammensetzt, damit solche Tassen nicht nur als Spende zu bekommen sind, sondern auch in der Gegend käuflich erworben werden können. Das muss auf höherer Ebene diskutiert werden. Wie fühlen Sie sich in Ihrer neuen Rolle? Ich weiß, dass ich die Welt nicht retten kann. Gleichzeitig ist es ein schönes Gefühl, wenn sich durch meinen Einsatz zumindest in „Ich mache meine Arbeit nicht, um dafür Preise zu bekommen“ ein paar Leben die Richtung positiv beinflussen lässt. Diese Erfahrung habe ich schon bei Findelbaby gemacht. Im Auftrag dieser Stiftung begleite ich wie andere Ehrenamtliche auch Frauen, die eine Schwangerschaft verheimlicht oder verdrängt haben. 60 Prozent von ihnen entscheiden sich aufgrund unserer Unterstützung, ihr Mit Hilfe vor Ort beginnt für Gesine Cukrowski ein wichtiger Kreislauf Nach dem Tod von Susanne Lothar und Ulrich Mühe haben Sie die Vormundschaft für deren beider Kinder übernommen, die Vollwaisen waren. Was bedeutet das für Sie, Ihren Partner und Ihre 15-jährige Tochter? Es hat unsere Familie erweitert und bereichert. Jetzt sind wir dreifache Eltern. Fehlt die Zeit, die Sie zusätzlich für Ihre ehrenamtliche Arbeit aufwenden, manchmal der Familie? Irgendwann stellt man als Eltern fest, dass man gar nicht mehr so gebraucht wird. Der Aufwand für meine Arbeit ist gleichzeitig mit der Selbstständigkeit unserer Kinder gestiegen. Sie bekamen kurz nach Beginn Ihrer Beziehung die Hiobsbotschaft, dass Ihr Freund wegen einer chronischen Herzkrankheit die nächsten drei Monate nicht überleben würde. Wie hat Ihr Umfeld damals darauf reagiert? Zum Glück hat sich das als Fehldiagnose der Klinik herausgestellt. Bis dahin sind wir hervorragend unterstützt worden, sowohl durch unsere Familie als auch durch unsere Freunde. Wir mussten Hilfe annehmen und haben diese auch bekommen. Aber auch in meinem weiteren Umkreis kenne ich die Haltung „Das ist mir zu viel“ nicht. KO N Z E N T R AT I O N AU F K A R A M O JA ROBUSTE MILCHLIEFERANTEN ALS RETTUNG Vieh galt traditionell als Sparkasse vieler Familien in Karamoja. Aufgrund anhaltender Dürre nahmen die Tierbestände in den vergangenen Jahren stark ab. Das führte unter anderem zu einem Mangel an Milch und Unterernährung bei Kleinkindern. Durch die Welthungerhilfe erhalten besonders arme, bedürftige Haushalte sowie Frauengruppen seit 2010 robuste Ziegen. Die Entwicklung dieser Region Ugandas unterstützt sie aber auch durch andere Projekte. Wer eigens für sie spenden will, sollte das Stichwort „Karamoja“ auf seiner Überweisung vermerken. Fotos: Mirjam Knickriem, Ralph Weihermann Kleine Tiere, große Wirkung: Gesine Cukrowski ist überzeugt vom Ziegenprojekt in Karamoja Für den Einsatz bei Findelbaby wurde Ihnen 2012 der Hans-Rosenthal-Ehrenpreis verliehen. War das eine wichtige Anerkennung für Sie persönlich? Der Hans-Rosenthal-Preis ist toll und eine besondere Ehre. Aber ich mache meine ehrenamtliche Arbeit nicht, um Preise zu bekommen. Ich glaube, dass sie für Menschen, die nicht im Rampenlicht stehen und trotzdem jeden Tag Unfassbares vollbringen, eine ganz andere Notwendigkeit und Strahlkraft haben. Interview | 21 Ich möchte glaubwürdig sein und nicht auf zu vielen Hochzeiten tanzen“ Ich selbst bin ebenfalls fern von einem solchen Denken groß geworden. Wir waren und sind eine politisch denkende Familie mit vielen Diskussionen und Gesprächen über wichtige Themen. Könnte außer Ihrem Einsatz für die Welthungerhilfe und Findelbaby noch etwas Neues dazukommen? Ich bin ein sehr treuer und loyaler Mensch, möchte glaubwürdig bleiben und nicht auf zu vielen Hochzeiten tanzen, weil man sonst weder dem einen noch dem anderen Projekt nutzt. In den beiden bestehenden gibt es noch so viel zu tun, dass ich nicht das Gefühl habe, unausgelastet zu sein. Am Anfang habe ich mich ohnehin gefragt, ob die Arbeit für beide gleichzeitig funktioniert. Aber sie klappt hervorragend. Ich kriege das gut unter einen Hut, weil es sehr unterschiedliche Einsatzgebiete sind. Dadurch, dass ich jetzt Ihre Reise im Jahr 2015 brachte für Gesine Cukrowski „alles ins Rollen“. Seither hält sie Kontakt nach Karamoja ins Kuratorium der Welthungerhilfe gewählt wurde, wird sich mein Engagement allerdings noch ein bisschen erweitern. Bei Findelbaby war die Arbeit für mich mit bislang drei Fällen in Berlin in diesem Jahr sehr intensiv. Aber das ist jedes Jahr anders. « Interview: Antoinette Schmelter-Kaiser ANZEIGE SCHENKEN SIE FLÜCHTLINGSKINDERN ZU WEIHNACHTEN SCHUTZ UND HOFFNUNG! WIR BRAUCHEN DICH, UM KINDERN AUF DER FLUCHT Weltweit sind über 65 Millionen Menschen HOFFNUNG SCHENKEN ZU KÖNNEN auf der Flucht. Fast die Hälfte sind Kinder. Bitte helfen Sie mit Ihrer Spende! DRK-Spendenkonto SETZE EIN ZEICHEN UND SPENDE FÜR MENSCHEN IN NOT IBAN DE63 3702 0500 0005 0233 07 BIC BFSWDE33XXX Bank für Sozialwirtschaft www.DRK.de 22 | Engagement Denkmäler schaffen Identität Beim Thema Spenden kommt einem der Begriff Denkmalschutz sicherlich nicht als Erstes in den Sinn – und tatsächlich nimmt der Bereich Kultur und Denkmalpflege eher einen kleinen Bereich auf dem Spendenmarkt ein. Doch auch der Erhalt von historischen Gebäuden oder Gedenkstätten als ein Teil unserer Kultur ist vielen Menschen in Deutschland ein Anliegen E s gibt Orte, die berühren. In manchen spürt man vielleicht eine besondere Präsenz von Jahrhunderten erlebter Geschichte oder sie faszinieren durch ihre Architektur. Andere vermitteln ein Stück Heimat und Identität. Rund 1,3 Millionen Kulturdenkmäler gibt es in Deutschland. Denkmalschutz ist in Deutschland in erster Linie Ländersache – neben staatlichen Institutionen engagieren sich aber auch Stiftungen und Verbände für den Denkmalschutz, in der Regel finanziert durch Spenden. Die größte private Initiative für Denkmalpflege in Deutschland ist die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, die im Mai 2015 das DZI Spenden-Siegel erhalten hat. Die Stiftung stellt jedoch nicht selbst unter Denkmalschutz, das ist Aufgabe der Behörden. Denkmalschutz ist indes eine Voraussetzung für die Förderung der Stiftung. Jährlich geht es dabei um den Erhalt von rund 400 Baudenk mälern, zum großen Teil getragen durch die etwa 200.000 Spender und Unterstützer der Stiftung. Viele hundert Denkmale sind jedes Jahr in Deutschland akut bedroht – durch Vernachlässigung, finanzielle Probleme oder durch Abriss. Bei dem Kurfürstlichen Schloss zu Mainz besteht seit Jahren schon dringender Sanierungsbedarf In den bundesweit 14 Jugendbauhütten können Jugendliche traditionelle Handwerkstechniken erlernen Viele hundert Projekte im Jahr „Unser Arbeitsbereich ist es, authentische und einzigartige Kulturdenkmale und damit Orte der Erinnerung und lebendiger Geschichte zu erhalten. Denkmale sind unwiederbringlich, sie verkörpern Geschichte, Heimat und Identität und prägen unseren Alltag wie keine andere Kunstform. Das sind auch die Gründe, die unsere Spender dazu bewegen, Denkmale erhalten zu wollen“, erläutert Eva Masthoff, Leiterin Marketing der Stiftung. Beispiele für einige der vielen hundert Projekte aus dem Jahr 2016 sind die Beethovenhalle in Bonn oder das Kurfürstliche Schloss in Mainz, aber auch die ärchaologische Ausgrabung der Glashütte Klein Süntel im niedersächsischen Bad Münder. Projekte, die sich mit dem Wiederaufbau oder Rekons truktionen von verlorenen historischen Bauwerken beschäftigen, zählen indes nicht zum Aufgabenbereich der Stiftung. Engagement | 23 Fotos: Deutsche Stiftung Denkmalschutz / Wegner, Roland Rossner; Simulation Berliner Schloss: Förderverein Berliner Schloss / eldaco, Berlin Im vergangenen Jahr hat die Deutsche Stiftung Denkmalschutz knapp 15 Millionen Euro allein an Spenden und Nachlässen eingenommen. Das bedeutete ein leichtes Plus im Vergleich zum Vorjahr, wenngleich viele Menschen aufgrund weltweiter Katastrophen verstärkt für humanitäre Hilfsorganisationen gespendet haben – zu denen sich die Stiftung Denkmalschutz aber ausdrücklich nicht als Konkurrenz versteht, wie Masthoff betont. Das Bewusstsein für den Erhalt von Kulturdenkmälern scheint dabei besonders bei älteren Menschen ausgeprägt zu sein: „Unsere Spender sind in der Regel älter als 50 Jahre, wertebewusst und im Leben angekommen. Der große Erfolg unserer Jugendprojekte – wie zum Beispiel der „Jugendbauhütten“ oder des Schulprogramms „denkmal aktiv“ – zeigen aber auch, wie sehr sich jüngere Generationen für das Thema Denkmalschutz begeistern.“ Persönlicher Bezug der Spender Doch was ist das Besondere am Spenden für den Denkmalschutz? „Ein Vorteil ist mit Sicherheit die Greifbarkeit der Spende“, erklärt die Fundraising-Expertin Dr. Marita Haibach. „Beim Denkmalschutz weiß man, wo die Spende hingeht. Man kann das Denkmal anschauen und anfassen, das ist mit Sicherheit ein wichtiger Faktor für viele Spender.“ Zwar könne allein die Menge der Denkmäler in Deutschland bei Kritikern auch ein Nachteil sein – nach dem Motto „Brauchen wir das überhaupt?“. „Andererseits ist durch die ausgeprägte Denkmalpflege auch ein gewisses kulturelles Bewusstsein bei uns verankert“, glaubt Haibach. In den USA, wo sie selbst einige Jahre gelebt hat, funktioniere Denkmalschutz beispielsweise auch Rund 3.500 Jugendliche haben bislang ein Freiwilliges Soziales Jahr in der Denkmalpflege in den Jugendbauhütten absolviert Denkmäler sind unwiederbringlich und verkörpern Geschichte, Heimat und Identität über Nationalstolz und Identifikation, etwa wenn Geburtshäuser von historischen Persönlichkeiten wie Präsidenten oder Gründerväter der Vereinigen Staaten instand gehalten werden. Sie sieht den Denkmalschutz generell als attraktives Fundraising-Thema: „Heimat, Werte, Kultur – das sind Themen, die Emotionen transportieren, welche wiederum wesentlich für die Spendenbereitschaft sind. Wichtig ist aber auch die sachliche Frage der Nutzung von Denkmälern, gerade, um kritischen Stimmen zu begegnen.“ Wiederaufbau Berliner Schloss Mit Kritikern umgehen musste in der Vergangenheit auch Wilhelm von Boddien. Er ist Geschäftsführer des Fördervereins Berliner Schloss e. V., eines spendengetragenen Vereins mit DZI SpendenSiegel, der sich für den Wiederaufbau des historischen Stadtschlosses im Herzen Berlins einsetzt. Ein Großprojekt, das von den Berlinern nicht nur positiv aufgenommen wurde. „Mittlerweile hat sich die Bevölkerung aber damit angefreundet: Es gibt einen rasanten Zuwachs an Spenden aus Berlin“, betont von Boddien. Durch Spenden finanziert wird dabei nur die Rekonstruktion der historischen barocken Schlossfassade, der eigentliche Bau wird aus Mitteln des Bundeshaushalts und des Landes Berlin getragen. 105 Millionen Euro Spenden benötigte der Förderverein dafür insgesamt: „Das ist Der Wiederaufbau des Berliner Schlosses zieht nach anfänglicher Skepsis viele Spendenwillge an, soll Ende 2017 abgeschlossen sein natürlich sehr viel Geld, allerdings haben wir bereits 63 Millionen Euro gesammelt“, sagt von Boddien. Er ist zuversichtlich, dass die restlichen 42 Millionen auch noch eingenommen werden – allein, weil durch den Baufortschritt die Bereitschaft zu spenden gestiegen sei: „Die Menschen können sich jetzt etwas darunter vorstellen, das Schloss und den Baufortschritt Tag für Tag anschauen. Und es gab bei uns keinen Skandal, sondern vor allem eine lange und vernünftige Planung, sodass alles fristgerecht seinen Gang geht.“ Er geht daher auch davon aus, dass im Frühjahr 2017 der Fassadenbau abgeschlossen sein wird, „Ende 2017 dürfte dann alles fertig sein“. Und das Ergebnis, da ist er sich sicher, wird beeindrucken: „Man kann bereits jetzt erkennen, dass andere Bauwerke wie der Berliner Dom, das Zeughaus oder der Bau, in dem heute das Alte Museum ist, vom alten Stadtschloss aus komponiert wurden. Das Schloss schließt eine der letzten Baulücken in der Mitte Berlins und rückt auch die Umgebung wieder ins rechte Licht – die Stadt bekommt ihre alte Bedeutung über die Architektur wieder.“ « Patricia Thivissen 24 | Krisen weltweit 2 4 5 1 3 Krisenregionen 2016 Hilfsorganisationen sind rund um den Globus im Einsatz, doch ihre Arbeit wird nicht ständig von Reportern und Fotografen begleitet. Eine Auswahl von Krisenregionen, die nicht täglich im Blickfeld der Öffentlichkeit stehen 1. Myanmar 3. Somalia Während der Norden zwar international nicht anerkannt, poli- Das südostasiatische Land ist Schauplatz des längsten Bürgerkrieges der Welt. Mehr als 100.000 Menschen wurden bislang von den Gefechten aus ihren Dörfern vertrieben und leben ohne Aussicht auf eine bessere Zukunft in Flüchtlingscamps, oft ohne Zugang zu Arbeit oder Bildung. Die Menschen können sich dort, anders als zuvor, auch nicht mehr selbst ernähren. tisch aber weitgehend stabil ist, kommt der Rest des Landes nur langsam zur Ruhe. Auch die neue Regierung war bislang nicht imstande, größere Stabilität und politische Fortschritte zu erzielen. Nach wie vor verfügt Somalia über schwache staatliche Institutionen, ist von internationalen Hilfsleistungen abhängig. Es herrscht weiterhin Gewalt, Korruption und Armut. Der Alltag vieler Menschen ist von bewaffneten Auseinandersetzungen und bitterer Armut geprägt. Millionen von Menschen sind auf der Flucht. Viele von ihnen nehmen den gefährlichen Weg auf sich, um in das sichere Europa zu gelangen. 41 Millionen Menschen gelten in Pakistan als unterernährt, fast eine Million Menschen sind intern Vertriebene. Trotz dieser Situation haben 1,5 Millionen afghanische Flüchtlinge Zuflucht in Pakistan gesucht, dazu kommen laut Schätzung eine weitere Million nicht registrierter Afghanen. Seit 1972 fliehen Afghanen vor der Gewalt in ihrer Heimat in das benachbarte Land. Zwar dürfen sie dort arbeiten und ihren Wohnort aussuchen, doch kommt es u. a. durch das multiethnische Zusammenleben und die islamistische Rekrutierung in den Flüchtlingslagern immer wieder zu Konflikten und Gefährdungen. Viele Afghanen sehen sich aufgrund der schwierigen Lebensumstände, wegen Wohnungslosigkeit und fehlenden Trinkwassers gezwungen, in ihr Heimatland zurückzukehren. 4. Jemen Seit mehr als einem Jahr befindet sich Jemen im Bürgerkrieg, Rebellen und Regierungstruppen kämpfen um die Kontrolle. Dabei leidet die Zivilbevölkerung, denn die Lebensmittel sind extrem knapp. Mehr als 80 Prozent der Bevölkerung sind auf Hilfe angewiesen, haben nicht genug zu essen, kein sauberes Trinkwasser, keinen Zugang zu Medikamenten und leben in zerstörten Häusern. Nahrungsmittel aus dem Ausland finden wegen der zerstörten Infrastruktur jedoch kaum noch ihren Weg dorthin. 5. Nigeria Das westafrikanische Land ist ein Vielvölkerstaat mit über 300 Völkergruppen, was immer wieder zu Konflikten und internen Vertreibungen führt. Unter anderem leidet die Bevölkerung unter den bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen der Regierung und der Terrorgruppe Boko Haram. Vor allem im Nordosten des Landes spitzt sich die Situation zu, Hunderttausenden droht eine Hungersnot. Hilfsorganisationen warnen vor einer Katastrophe. Die Spenderberatung des DZI informiert mit ihren themenspezifischen Spenden-Infos darüber, welche Organisationen zu Spenden für die jeweilige Region aufrufen. www.dzi.de Fotos: Fotolia 2. Pakistan DZI | 25 Besser spenden 2017 feiert das DZI Spenden-Siegel 25. Geburtstag Mit einer einzelnen Organisation fing es an, heute tragen 231 aus den verschiedensten Bereichen das Spenden-Siegel des DZI. Der Vorteil: mehr Transparenz, mehr Sicherheit und mehr Vertrauen A 25 m 13. März 1992 war es so weit. sammeln und deren Jahreseinnahmen mindesDas DZI vergab zum ersten Mal das tens 25.000 Euro betragen. Das DZI prüft, ob Spenden-Siegel, und zwar an die KinLeitung und Aufsicht wirksam aufgestellt und dernothilfe e. V. in Duisburg, die es klar voneinander getrennt sind, die Werbung seither ohne Unterbrechung trägt. Ende 1992 und Öffentlichkeitsarbeit klar, eindeutig und sind 42 Organisationen mit dem Siegel ausgeüberwiegend sachlich gestaltet ist, die Mittel Jahre liegt der Start des sparsam, wirtschaftlich und wirksam eingezeichnet. Die Leitlinien mit den Kriterien für DZI Spenden-Siegels die Zuerkennung des Siegels hatte das DZI in setzt werden, der Jahresabschluss aussagezurück – der Auftakt einer kräftig ist und unabhängig geprüft wird, die Zusammenarbeit mit der Universität Trier und Erfolgsgeschichte wichtigen Dachverbänden der EntwicklungszuGehälter angemessen sind und umfangreiche sammenarbeit und Wohlfahrtspflege erarbeitet. Mindestinformationen im Jahresbericht sowie Sie wurden am 28.11.1991 vom Vorstand des DZI verabschiedet und auf der Website veröffentlicht werden. traten am 1.1.1992 in Kraft. Zum 25-jährigen Jubiläum sind es 231 Organisationen, die das Gütesiegel tragen und denen jährlich DZI Spenden-Siegel – immer besser insgesamt 1,3 Milliarden Euro Geldspenden anvertraut werden. Das Spenden-Siegel hat sich in den vergangenen 25 Jahren als das Die Themen, für die sie sich engagieren, sind vielfältig, etwa für Gütesiegel für seriöse Spendenorganisationen in Deutschland etaMenschen in Not, den Schutz der Tropenwälder, die Existenzsichebliert. So verwundert es nicht, dass mittlerweile weitere Signets rung von Kleinbauern, den Erhalt einzigartiger Bauwerke oder die lanciert wurden, zumeist von Dach- und Lobbyverbänden, die VerErforschung seltener Krankheiten. trauenswürdigkeit signalisieren wollen. Die Anzahl der Hilfswerke mit DZI-Siegel nahm stetig zu – mit einer Ausnahme: Im Jahr 2011 Wer/wem nutzt das Spenden-Siegel? setzte das DZI umfassend überarbeitete Prüfstandards in Kraft, Das DZI Spenden-Siegel war ein Quantensprung im deutschen Spendie zuvor im Spendensektor intensiv diskutiert und von einigen sogar als zu strikt zurückgewiesen worden waren. In den Folgedensektor und steht wie keine andere Auszeichnung für geprüfte Transparenz, Vertrauenswürdigkeit und Kompetenz. Das bereits jahren schieden rund 20 Prozent der früheren Siegelträger aus, weil sie die weiterentwickelten Standards nicht erfüllen wollten 1893 gegründete DZI veröffentlicht auch thematische SpendenTipps und Auskünfte zu vielen Hilfswerken ohne Siegel, darunter oder konnten. Intention des Siegels war und ist es, nicht nur die auch klare Warnungen. Spendende, Unternehmen, KirchengemeinBeurteilung von Hilfswerken zu erleichtern, sondern diese zugleich den, Schulen, Verbände, Politik und Verwaltung, Medien und anzur Weiterentwicklung im Sinne von Nachhaltigkeit, Transparenz, dere Multiplikatoren wie Verbraucherzentralen und natürlich die Wirtschaftlichkeit und Wirksamkeit zu motivieren und das VerSpendenorganisationen selbst erkennen am DZI-Siegel, ob eine trauen der Öffentlichkeit somit langfristig zu sichern. » Organisation besonders vertrauenswürdig ist. Es bietet eine klare Christel Neff, DZI NEU: DZI Spenden-Almanach 2016 Jetzt bestellen unter www.dzi.de Orientierungshilfe für ein mögliches Engagement, es dient zwischen den Hilfswerken als AUF EINEN BLICK Qualitätsmaßstab und in ihnen als zusätzli2016 • Einzelporträts aller Organisationen mit DZI Spenden-Siegel ches Kontroll- bzw. Managementinstrument. Seite 1 • Spenden-Tipps zu Haustürwerbung, Patenschaften, Sachspenden etc. • Fachbeiträge zur Situation im deutschen Spendenwesen, zu Erkenntnissen des neuen Freiwilligensurveys über die Spendenentwicklung, zur Zukunft des Fundraisings, zur Wirkungsanalyse etc. • Statistischer Anhang mit Tabellen und Schaubildern u. a. zur Zusammensetzung der Einnahmen, Ausgaben und des Vermögens, der Mitgliederzahl und Rechtsform aller Siegel-Organisationen • Erhältlich im Buchhandel und unter www.dzi.de Einzelportraits aller Organisationen mit DZI Spenden-Siegel DZI Spenden-Almanach 15:16 Uhr DZI Spenden-Almanach Was prüft das DZI? Das Siegel wird auf freiwilligen Antrag und nach umfassender, positiv durchlaufener Prüfung jeweils für die Dauer von zwölf Monaten zuerkannt. Antragsberechtigt sind gemeinnützige Organisationen, die Spenden 27.10.2016 2016 umschlag 16:umschlag 11-12 Spenden-Tipps zu Haustürwerbung, Patenschaften, Sachspenden etc. Fachbeiträge zur Situation im deutschen Spendenwesen, zu den Erkenntnissen des neuen Freiwilligensurveys über die Spendenentwicklung, zur Zukunft des Fundraisings, zur Wirkungsanalyse etc. ausführlicher Statistischer Anhang Gefördert durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie ENGAGEMENT GLOBAL im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung 12,80 Euro (zzgl. Versand) ISBN 978-3-9812634-9-7 26 | Spenden Heute schon schmerzlos gespendet? Die Idee klingt gut: ganz einfach mit einem Wisch etwas Gutes tun. Bei der Ausarbeitung hapert es jedoch oft, die meisten Spenden-Apps stecken noch in den Kinderschuhen Finanzieller Mehrwert meist noch begrenzt Gemeinsam ist den Spenden-Apps, dass sie Gutes-Tun quasi im Vor übergehen ermöglichen wollen. Vor allem Jüngere könnten dadurch zum Spenden motiviert werden. Extrem niedrigschwellig kommen die Apps daher. „Painless giving“, lautet die Zauberformel – spenden, ohne dass man es wirklich merkt. Bei Goodnity heißt das: Jede Antwort auf Fragen der Marktforschung bringt ein paar Cent für ein Hilfswerk. Smoost stellt keine Fragen, sondern lädt dazu ein, auf Online-Werbeprospekte zu klicken. Fünf Cent pro Pros pekt zahlt Smoost dafür, und der Nutzer kann auswählen, welcher der inzwischen über 1.000 registrierten Vereine das Geld erhält. Rund 260.000 Euro hat Smoost auf diese Weise in den drei Jahren seit seiner Gründung nach eigenen Angaben gesammelt. Bei Goodnity sucht man eine finanzielle Zwischenbilanz bisher vergebens – das lässt auf eher geringen Zuspruch schließen. Der finanzielle Mehrwert für gemeinnützige Organisationen hält sich also bei beiden Apps offenbar in sehr engen Grenzen. Zumal die Start-ups, die selber nicht gemeinnützig sind, ja auch noch ihre eigenen Kosten decken müssen. Smooth erklärt immerhin klar und deutlich, dass man dafür ein Viertel der generierten Werbeeinnahmen einbehält. Goodnity nennt keine konkreten Zahlen zur eigenen Finanzierung. Der kleine Kampf gegen den unermesslichen Hunger ShareTheMeal geht einen anderen Weg als die beiden werbegetriebenen Start-ups und bittet direkt um Spenden. Mit 40 Cent geht es los, denn für so wenig Geld lässt sich eine Mahlzeit für ein hungerndes Kind finanzieren. Hinter ShareTheMeal steht das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen. Um die Wirkung der Fotos: iStockPhoto G oodnity – Smoost – ShareTheMeal. So lauten die Top-Treffer, wenn man in den App-Stores von Apple oder Android nach Angeboten zum Thema „Spenden“ sucht. Erst weiter unten in den Trefferlisten tauchen dann die Namen bekannter Hilfsorganisationen auf. Das überrascht und ist zugleich Beleg dafür, dass das digital unterstützte Spendensammeln noch in den Kinderschuhen steckt. Vieles wird erst ausprobiert, von eher kleinen Start-ups oder größeren Hilfsorganisationen. Welche Chancen und Risiken bieten sich für Spenderinnen und Spender? Spenden | 27 Spenden besser nachvollziehbar zu machen, ist die Unterstützung jeweils für einen bestimmten Zeitraum auf eine konkrete Region gerichtet. Der immer noch fast unermessliche Hunger weltweit wird also gewissermaßen in kleine, übersichtliche „Portionen“ aufgeteilt. Fast neun Millionen Mahlzeiten, also rund 3,5 Millionen Euro, hat ShareTheMeal innerhalb der ersten drei Jahre erlöst. Zehn Prozent der Spenden werden für den Betrieb der App und allgemeine Verwaltungskosten einbehalten. Die größte Resonanz hat die App bisher in Deutschland, wo sie auch entwickelt und zuerst eingeführt wurde. Angesichts des beachtlichen Erfolgs wird ShareTheMeal seit November 2015 weltweit angeboten. Defizite bei der Transparenz In puncto Transparenz haben alle drei Apps noch Nachholbedarf. Smooth lässt die Frage offen, wie die Plattform die Seriosität der mehr als 1.000 unterstützten Vereine sicherstellen will. Goodnity wählt hier den einfacheren Weg, indem die Nutzer nur die Wahl zwischen einer bestimmten, mit dem DZI Spenden-Siegel ausgezeichneten Organisation haben oder einer Spende über die Plattform Betterplace. Dafür bleiben bei Goodnity die Höhe der generierten Spenden und die eigenen Kosten unklar. Bei ShareTheMeal liegt das Informationsdefizit nicht bei der App selbst, sondern beim World Food Programme: Hier sucht man einen aussagekräftigen Jahresbericht mit verlässlichen Jahresabschlussdaten bisher vergebens. Transparenzdefizite fallen bei Apps wie Goodnity oder Smoost besonders ins Gewicht, weil bei ihnen die Übermittlung umfangreicher persönlicher Daten geradezu zum Geschäftsmodell gehört und sie insofern ganz besonders durch Transparenz um das Vertrauen der Nutzer werben müssten. Leichter dürften zukünftig dagegen vor allem solche Apps Akzeptanz finden, die wie ShareTheMeal von Hilfsorganisationen direkt erstellt und verantwortet werden, sodass diese mit ihrer eigenen Kompetenz und Transparenz für die Seriosität der App einstehen können. « Burkhard Wilke, DZI 4 TIPPS ZU SPENDEN -APPS Es muss klar erkennbar sein, wie hoch der Unterstützungs betrag ist, den man jeweils mit der Nutzung der App freisetzt. Es muss klar erkennbar sein, wie die Plattform sicherstellt, dass nur vertrauenswürdige Organisationen oder Projekte die Spenden erhalten. Der Nutzer muss erfahren, wie viel Prozent der Werbeerlöse die Plattform für ihren eigenen Betrieb einbehält. Sie sollte ihre eigenen Finanzen jährlich offenlegen. Wenn die Punkte 1 bis 3 nicht mit einem kurzen, einfachen Blick auf die App beantwortet werden können, sollte man die App verlassen und stattdessen lieber ein paar Euro direkt an eine vertrauenswürdige Organisation spenden. ANZEIGE #kindheitretten Mit Ihrer Spende geben Sie Kindern in Syrien die letzte Chance auf eine Kindheit. unicef.de/syrien Spendenkonto: IBAN DE57 3702 0500 0000 3000 00 Bank für Sozialwirtschaft Köln 28 | Spenden-Siegel-Organisationen Auf einen Blick: die 231 Spenden-Siegel-Organisationen Name der Organisation Homepage ADRA Deutschland e.V. www.adra.de ADVENIAT siehe Bischöfliche Aktion ADVENIAT e.V. Afghanische Kinderhilfe Deutschland e.V. www.akhd.de Afghanischer Frauenverein e.V. www.afghanischer-frauenverein.de africa action / Deutschland e.V. www.africa-action.de African Angel e.V. www.african-angel.de agape e.V. – Ökumenische Initiative zur Unterstützung behinderter und benachteiligter Menschen in Rumänien und anderen osteuropäischen Ländernwww.agape-kinder.de AIDA e.V. (Arco iris do amor, Regenbogen der Liebe) „Hilfe für bedürftige Kinder und Jugendliche in Brasilien“www.aida-ev.net AIDS-Stiftung siehe Deutsche Aids-Stiftung AKO – Aktionskreis Ostafrika e.V. www.ako-afrikahilfe.de Aktion Canchanabury e.V. www.canchanabury.de Aktion Deutschland Hilft e.V. www.aktion-deutschland-hilft.de Aktion Friedensdorf e.V. www.friedensdorf.de Aktion kleiner Prinz - Internationale Hilfe für Kinder in Not - e.V. www.aktion-kleiner-prinz.de Aktion Lichtblicke e.V. www.lichtblicke.de Aktion Sühnezeichen Friedensdienste e.V. www.asf-ev.de Aktionen - Stiftung für Menschen in Not www.stiftung-min.de Aktionsgemeinschaft Solidarische Welt e.V. www.aswnet.de Aktionsgruppe Kinder in Not e.V. www.kinder-in-not.de Aktionskreis Pater Beda für Entwicklungsarbeit e.V. www.pater-beda.de Albert-Schweitzer-Kinderdorf in Sachsen e.V. www.kinderdorf-online.de Alzheimer-Gesellschaft Berlin e.V. www.alzheimer-berlin.de AMREF Deutschland, Gesellschaft für Medizin und Forschung in Afrika e.V. www.amrefgermany.de Andheri - Kinder- und Leprahilfe e.V. www.andheri.de/duelmen ANDHERI-HILFE Bonn e.V. www.andheri-hilfe.de Arbeitskreis EINE WELT St. Georg Köln-Weiß e.V. www.akeinewelt.org arche noVa - Initiative für Menschen in Not e.V. www.arche-nova.org Ärzte der Welt e.V. www.aerztederwelt.org Ärzte ohne Grenzen e.V. - Médecins Sans Frontières (MSF), Deutsche Sektion www.aerzte-ohne-grenzen.de Astrid und Toni Schmid-Stiftung www.astrid-und-toni-schmid-stiftung.de Auxilium Gesellschaft für Entwicklungshilfe e.V. www.auxilium-radolfzell.de AYUDAME - Kinderhilfswerk Arequipa e.V. www.ayudame.de Basisgesundheitsdienst Partnerdiözese Jabalpur/Indien e.V. www.bgd-muenster.de Bayerische Sportstiftung www.bayerische-sportstiftung.de Berliner helfen e.V. www.berliner-helfen.de Bischöfliche Aktion ADVENIAT e.V. www.adveniat.de Bischöfliches Hilfswerk MISEREOR e.V. www.misereor.de BJÖRN SCHULZ STIFTUNG www.bjoern-schulz-stiftung.de Bolivianisches Kinderhilfswerk e.V. www.bkhw.org Brot für die Welt www.brot-fuer-die-welt.de www.brotgegennot.de Brot gegen Not. Die Heiner Kamps Stiftung Name der Organisation Homepage Bundesverband Deutsche Tafel e.V. www.tafel.de Bundesverband für körper- und mehrfachbehinderte Menschen e.V. (BVKM) www.bvkm.de Bundesverband Herzkranke Kinder e.V. www.bvhk.de; www.herzklick.de Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter e.V. www.bsk-ev.org Bundesvereinigung Lebenshilfe e.V. www.lebenshilfe.de Cap Anamur/Deutsche Not-Ärzte e.V. www.cap-anamur.org Caritas siehe Deutscher Caritasverband e.V. Caritasverband der Erzdiözese München und Freising e.V. www.caritas-nah-am-naechsten.de ChildFund Deutschland e.V. www.childfund.de Christliche Initiative Romero e.V. www.ci-romero.de Christoffel-Blindenmission Deutschland e.V. www.cbm.de Christophorushilfe e.V. Förderverein für das Kinderzentrum Maulbronn www.christophorushilfe.de CVJM - Gesamtverband in Deutschland e.V. www.cvjm.de DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe e.V. www.dahw.de Das Hunger Projekt e.V. www.das-hunger-projekt.de Der Kleine Nazareno - Verein für Gerechtigkeit und Menschenwürde in Brasilien e.V. www.nazareno.de DESWOS Deutsche Entwicklungshilfe für soziales Wohnungs- und Siedlungswesen e.V. www.deswos.de Deutsche AIDS-Stiftung www.aids-stiftung.de Deutsche Cleft Kinderhilfe e.V. www.spaltkinder.org Deutsche José Carreras Leukämie-Stiftung e.V. www.carreras-stiftung.de Deutsche KinderhospizSTIFTUNG www.deutsche-kinderhospizstiftung.de Deutsche Kinderkrebsstiftung www.kinderkrebsstiftung.de Deutsche Leukämie-Forschungshilfe - Aktion für krebskranke Kinder e.V. www.kinderkrebsstiftung.de Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft - Bundesverband - e.V. www.dmsg.de Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft - Landesverband Hessen e.V. www.dmsg-hessen.de Deutsche Stiftung Denkmalschutz www.denkmalschutz.de Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) www.dsw.org Deutsche Umwelthilfe e.V. www.duh.de Deutsche Welthungerhilfe e.V. www.welthungerhilfe.de Deutscher Caritasverband e.V. www.caritas.de Deutscher Tierschutzbund e.V. www.tierschutzbund.de Deutsches Blindenhilfswerk e.V. www.blindenhilfswerk.de Deutsches Katholisches Blindenwerk e.V. www.blindenwerk.de Deutsches Komitee für UNICEF e.V. www.unicef.de Deutsches Rotes Kreuz e.V. www.drk.de Dewi Saraswati Hamburg, Patenschaftskreis für die Ausbildung chancenarmer Kinder e.V. www.dewi-saraswati.de Diakonie Katastrophenhilfe www.diakonie-katastrophenhilfe.de Diakoniewerk Neuendettelsau siehe Evangelisch-Lutherisches Diakoniewerk Neuendettelsau DIE FLECKENBÜHLER e.V. www.diefleckenbuehler.de Spenden-Siegel-Organisationen | 29 Name der Organisation Homepage Die Heilsarmee in Deutschland, Körperschaft des öffentlichen Rechts www.heilsarmee.de Difäm siehe Missionsärztliche Dienste im Difäm – Deutsches Institut für Ärztliche Mission e.V. Direkte Hilfe für Kinder in Not e.V. www.kinderhilfswerk-oberursel.de Don Bosco Mission Bonn www.donboscomission.de Don Bosco Mondo e.V. Jugend.Hilfe.Weltweit www.don-bosco-mondo.de DRK siehe Deutsches Rotes Kreuz e.V. EIRENE Internationaler Christlicher Friedensdienst e.V. www.eirene.org Elternverein für leukämie- und krebskranke Kinder, Gießen e.V. www.krebskrankekinder-giessen.de Eritrea-Hilfswerk in Deutschland (EHD) e.V. www.eritrea-hilfswerk.de Esel-Initiative, Gemeinnütziger Verein zur Förderung allein erziehender Frauen in entlegenen Weltregionen e.V. www.esel-initiative.de EuroNatur - Stiftung Europäisches Naturerbe www.euronatur.org Evangelisch-Lutherisches Diakoniewerk Neuendettelsau www.DiakonieNeuendettelsau.de Fidesco e.V. www.fidesco.de; www.fidesco-international.org/de Flughafenverein München e.V. www.flughafenverein.de Förderkreis Brasilien Hilfe zur Selbsthilfe e.V. www.foerderkreis-brasilien.de Förderkreis für die „Schwestern Maria“ Hilfe für Kinder aus den Elendsvierteln e.V. www.schwesternmaria.de Förderverein Berliner Schloss e.V. www.berliner-schloss.de Förderverein für krebskranke Kinder e.V. Freiburg i. B. www.helfen-hilft.de Freundeskreis Indianerhilfe e.V. www.indianerhilfe.de Freundeskreis Indien Hilfe zur Selbsthilfe/ Interkulturelle Begegnung e.V. www.freundeskreisindien.de Friedensdorf International siehe Aktion Friedensdorf e.V. FUTURO SI Initiative für Kinder in Lateinamerika e.V. www.futuro-si.de Gegen NOMA - PARMED e.V. www.gegen-noma.de Gemeinschaft Sant’Egidio e.V. www.santegidio.de German Doctors e.V. www.german-doctors.de German Rotary Volunteer Doctors Districts 1800-1900 & 1930-1950 e.V. www.grvd.de Geschenke der Hoffnung e.V. www.geschenke-der-hoffnung.org Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. www.gfbv.de GfBK - Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr e.V. www.biokrebs.de Gossner Mission www.gossner-mission.de HAMMER FORUM e.V. Medizinische Hilfe für Kinder in Krisengebieten www.hammer-forum.de Handicap International e.V. www.handicap-international.de Hans-Rosenthal-Stiftung - Schnelle Hilfe in akuter Not - e.V. www.hans-rosenthal-stiftung.de Haukari e.V. www.haukari.de Heilsarmee siehe Die Heilsarmee in Deutschland, Körperschaft des öffentlichen Rechts Help - Hilfe zur Selbsthilfe e.V. www.help-ev.de HelpAge Deutschland e.V. www.helpage.de Helping Hands e.V. Wirkungsvoll helfen – Nachhaltig verändern www.helpinghandsev.org Hermann-Gmeiner-Fonds Deutschland e.V., SOS-Kinderdörfer weltweit siehe SOS-Kinderdörfer weltweit Hermann-Gmeiner-Fonds Deutschland e.V. Herz und Hand für Kinder in Not e.V. www.herzundhand.org Herzenswünsche e.V. www.herzenswuensche.de Hilfe für das verlassene Kind e.V. www.hilfe-fuer-das-verlassene-Kind.de Name der Organisation Homepage Hilfsaktion Märtyrerkirche e.V. www.verfolgte-christen.org HILFSWERK DER DEUTSCHEN LIONS e.V. www.lions-hilfswerk.de Hilfswerk des Lions Club München Alt-Schwabing e.V. www.lions-m-altschwabing.de; www.lionskarten.de Hilfswerk Kurierverlag e.V. www.nordkurier.de/content/leserhilfswerk-die-spendenkonten.html Hospizbewegung Duisburg-Hamborn e.V. www.hospizbewegung-hamborn.de HUMAN HELP NETWORK e.V. www.hhn.org humedica e.V. www.humedica.org Indienhilfe e.V. www.indienhilfe-herrsching.de Indienhilfe Köln e.V. www.indienhilfe.koeln INITIATIVE SUDAN/SÜDSUDAN/P. Stephan Senge e.V. www.initiative-sudan.de INKOTA-netzwerk e.V. www.inkota.de Johannes-Hospiz Münster gGmbH www.johannes-hospiz.de Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. www.johanniter.de Joint Aid Management (JAM) e.V. www.jam-deutschland.org Josefs-Gesellschaft e.V. www.jg-gruppe.de Jürgen-Wahn-Stiftung e.V. www.juergen-wahn-stiftung.de Katachel e.V. www.katachel.de Kinder in Rio e.V. www.kinderinrio.de Kinder- und Jugendhospizstiftung Balthasar www.balthasarstiftung.de kinder unserer welt - initiative für notleidende kinder e.V. www.kinderunsererwelt.de KINDERHILFE - Hilfe für krebs- und schwerkranke Kinder e.V. www.kinderhilfe-ev.de Kinderhilfe PASSO FUNDO e.V. www.passo-fundo.de Kinderhilfe Rumänien e.V. www.kinderhilfe-rumaenien.com Kinderhilfswerk Dritte Welt e.V. www.khw-dritte-welt.de Kinderhilfswerk für Bogotá, Maria Jakob e.V. www.kinderhilfswerk-bogota.de Kinderhilfswerk Stiftung Global-Care www.kinderhilfswerk.de Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ e.V. www.sternsinger.de Kindernothilfe e.V. www.kindernothilfe.de KINDER-Not-Hilfe-SAAR e.V. www.kindernothilfe-saar.de Kinderrechte Afrika e.V. www.kinderrechte-afrika.org Kinderwerk Lima e.V. www.kinderwerk-lima.de KiNiKi gemeinnützige Aktiengesellschaft www.kiniki.de Kirche in Not/Ostpriesterhilfe Deutschland e.V. www.kirche-in-not.de Kolpingstiftung-Rudolf-Geiselbergerwww.kolpingstiftung.de LandsAid e.V. - Verein für Internationale Humanitäre Hilfe www.landsaid.org Leben nach Tschernobyl e.V. www.leben-nach-tschernobyl-ev.de Lebenshilfe siehe Bundesvereinigung Lebenshilfe e.V. Lebenshilfe für Afrika e.V. www.lebenshilfe-afrika.de LESPWA - Hoffnung für Kinder in Haiti e.V. www.lespwa.de www.lichtbruecke.com Lichtbrücke e.V. Malteser Stiftung www.malteser-stiftung.de Marianne Strauß Stiftung www.msshilft.de Maximilian-Kolbe-Werk e.V. www.maximilian-kolbe-werk.de McDonald‘s Kinderhilfe Stiftung www.mdk.org Médecins Sans Frontières (MSF) siehe Ärzte ohne Grenzen e.V. Médecins Sans Frontières (MSF), Deutsche Sektion medico international e.V. www.medico.de Menschen für Menschen siehe Stiftung Menschen für Menschen – Karlheinz Böhms Äthiopienhilfe – » 30 | Spenden-Siegel-Organisationen Name der Organisation Homepage Misereor siehe Bischöfliches Hilfswerk MISEREOR e.V. missio – Internationales Katholisches Missionswerk e.V. www.missio-hilft.de MISSIO – Internationales Katholisches Missionswerk Ludwig Missionsverein KdöR www.missio.com Missionsärztliche Dienste im Difäm – Deutsches Institut für Ärztliche Mission e.V. www.difaem.de Missionszentrale der Franziskaner e.V. www.mzf.org NAK-karitativ siehe Neuapostolische Kirche – karitativ e.V. NCL-Stiftung (National Contest for Life) www.ncl-stiftung.de NETZ Partnerschaft für Entwicklung und Gerechtigkeit e.V. www.bangladesch.org Neuapostolische Kirche - karitativ e.V. www.nak-karitativ.de nph deutschland e.V. UNSERE KLEINEN BRÜDER UND SCHWESTERN www.hilfefuerwaisenkinder.de OBDACH e.V. Wohnung+Betreuung+Beschäftigung für alleinstehende Menschen www.obdach-hd.de Officium et Humanitas e.V. www.oeh-online.de Opportunity International Deutschland (OID) www.oid.org ora Kinderhilfe International e.V. www.ora-kinderhilfe.de OroVerde - Die Tropenwaldstiftung www.regenwald-schuetzen.org OXFAM DEUTSCHLAND e.V. www.oxfam.de Patengemeinschaft für hungernde Kinder e.V.www.patengemeinschaft.de PERSPEKTIVEN Gemeinschaft zur Unterstützung von Projekten für sozial Benachteiligte in Osteuropa e.V. www.perspektiven-verein.de Plan International Deutschland e.V. www.plan.de PRIMAKLIMA -weltweit- e.V. www.primaklima.org ProBrasil e.V. www.probrasil.de projekt Anna - Kinderhilfe Kaliningrad e.V. www.projekt-anna.de Rambazotti - internationaler Kinder- und Jugendcircus e.V. www.rambazotti.de Reiner Meutsch Stiftung - fly and help www.fly-and-help.de RENOVABIS e.V. www.renovabis.de Reporter ohne Grenzen, deutsche Sektion e.V. www.reporter-ohne-grenzen.de Rhein-Donau-Stiftung e.V. www.rhein-donau-stiftung.de Rudolf-Walther-Stiftung siehe Stiftung Kinderzukunft Sahel e.V. www.sahel.org Save the Children Deutschland e.V. www.savethechildren.de Schülerhilfe für Nepal e.V. www.schuelerhilfe-nepal.de „Schwestern Maria“ siehe Förderkreis für die „Schwestern Maria“ Hilfe für Kinder aus den Elendsvierteln e.V. Sharkproject International e.V. www.sharkproject.org Shelter Now Germany e.V. www.shelter.de Siyabonga - Helfende Hände für Afrika e.V. www.siyabonga.org Solidaritätsdienst-international e.V. (SODI) www.sodi.de SOS-Kinderdorf e.V. www.sos-kinderdorf.de SOS-Kinderdörfer weltweit Hermann-Gmeiner-Fonds Deutschland e.V. www.sos-kinderdoerfer.de Sozial- und Entwicklungshilfe des Kolpingwerkes e.V. www.kolping.net Steinschleuder - Bewegung zur Bewegung e.V. www.steinschleuder.org Stiftung Childaid Network www.childaid.net Stiftung Deutsche Kindersuchthilfe www.kindersuchthilfe.de Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe www.schlaganfall-hilfe.de Stiftung „Hänsel + Gretel“ www.haensel-gretel.de Stiftung Kinderzukunft www.kinderzukunft.de Stiftung Menschen für Menschen – Karlheinz Böhms Äthiopienhilfe – www.menschenfuermenschen.de Name der Organisation Homepage Stiftung RTL - Wir helfen Kindern e.V. www.rtlwirhelfenkindern.de Stiftung Sabab Lou www.sabab-lou.de Stiftung TANZ - Transition Zentrum Deutschland www.stiftung-tanz.com Stiftung Wir für Kinder in Not - Hilfsfonds für Kinder und Schüler www.wir-fuer-kinder-in-not.de Studiosus Foundation e.V. www.studiosus-foundation.org Suchthilfe Fleckenbühl e.V. siehe DIE FLECKENBÜHLER e.V. SUPPORT AFRICA DEUTSCHLAND, Verein zur Unterstützung von Berufsfachschulen für angewandte Wissenschaften, Fachhochschulen und Universitäten in Afrika e.V. www.supportafricasolutions.com Support International e.V. www.supportinternational.de Terra Tech Förderprojekte e.V. www.terratech-ngo.de terre des hommes Deutschland e.V. Hilfe für Kinder in Not www.tdh.de Tierärzte ohne Grenzen e.V. www.togev.de TOGO - Neuer Horizont e.V. www.togo-neuerhorizont.de TRIBUTE TO BAMBI Stiftung www.tributetobambi-stiftung.de TROPICA VERDE - Verein zum Schutz tropischer Lebensräume e.V. www.tropica-verde.de UNICEF siehe Deutsches Komitee für UNICEF e.V. UNO-Flüchtlingshilfe e.V. www.uno-fluechtlingshilfe.de UNSERE KLEINEN BRÜDER UND SCHWESTERN siehe nph deutschland e.V. UNSERE KLEINEN BRÜDER UND SCHWESTERN Verein für Osteuropahilfe - St. Marien - Rheine-Eschendorf e.V. www.osteuropahilfe-st-marien-rheine.de Verein Hilfe für Kinder und Erwachsene im Krankenhaus e.V. www.hilfe-fuer-kinder-im-krankenhaus.de Verein Programm Klasse 2000 e.V. www.klasse2000.de Verein zur Förderung der Städtepartnerschaft Kreuzberg - San Rafael del Sur e.V. www.staepa-berlin.de Vereinte Evangelische Mission. Gemeinschaft von Kirchen in drei Erdteilen www.vemission.org Volksbank BraWo Stiftung www.volksbank-brawo-stiftung.de Watoto e.V. www.watoto.de Weihnachten im Schuhkarton siehe Geschenke der Hoffnung e.V. WELTFRIEDENSDIENST e.V. www.weltfriedensdienst.de Welthaus Bielefeld e.V. www.welthaus.de Welthungerhilfe siehe Deutsche Welthungerhilfe e.V. Weltnotwerk e.V. - Solidaritätsaktion der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung Deutschlands (KAB) www.weltnotwerk.org Westfälisches Kinderdorf e.V. www.wekido.de Wir helfen - der Unterstützungsverein von M. DuMont Schauberg e.V. www.wirhelfen-koeln.de World Relief Deutschland e.V. www.worldrelief.de World Vision Deutschland e.V. www.worldvision.de Wort & Tat, Allgemeine Missions-Gesellschaft e.V. www.wortundtat.de wünschdirwas e.V. www.wuenschdirwas.de Wycliff e.V. www.wycliff.de Zukunftsstiftung Entwicklung www.entwicklungshilfe3.de Die tagesaktuelle Liste der Siegel-Organisationen finden Sie stets unter www.dzi.de Zahlen & Fakten | 31 Die große Flucht Herausforderung durch die weltweite Migration: Die Zahlen zeigen neue Höchststände 2016 waren bis einZwischen Januar und schließlich Oktober bei September 2016 wurden in der Überfahrt über das Deutschland 657.855 Mittelmeer Erst- und Folgeanträge auf Asyl gezählt: 249.166 von Menschen aus Syrien, 115.342 aus Afghanistan, 88.275 aus dem Irak. 3.930 Tote zu verzeichnen. Im gesamten Jahr 66 Prozent der Flüchtlinge in Deutschland sind männlich, 68 Prozent noch keine 30. Nicht alle Flüchtlinge bleiben. 44.521 wurde von 2015 waren es 3.771 Todesfälle. Januar bis September 2016 die Ausreise bewilligt. In den ersten neun Monaten 2015 reisten 21.527 Personen aus. Die weltweite Gesamtzahl der Flüchtlinge Mit 4,9 65 Millionen beziffert. Das bedeutet einen Anstieg von 2,6 Millionen im Vergleich zu 2014 und ist die höchste Zahl seit Beginn der Erhebungen. Gemessen an der Weltbevölkerung von 7,349 Milliarden Menschen ist damit statistisch jeder 113. ein Flüchtling. Das weltweit größte Aufnahmeland mit 2,5 Millionen Flüchtlingen ist die Türkei. Millionen Flüchtlingen aus Syrien, 2,7 Millionen aus Afghanistan sowie 1,1 Millionen aus Somalia kommt die Hälfte aller Flüchtlinge unter UNHCR- Mandat aus nur drei Ländern. 51 Prozent der Flüchtlinge weltweit sind jünger als 18 Jahre. Insgesamt wurden weltweit 98.400 Asylanträge von unbegleiteten oder von ihren Eltern getrennten Kindern registriert. Dies ist ebenfalls der höchste Wert seit Beginn der UNHCR-Aufzeichnungen. Quellen: Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, UNHCR ANZEIGE Würde sollte kein Konjunktiv sein. In vielen Ländern, zum Beispiel in Kolumbien, Tschad und Kongo, werden Menschenrechte mit Füßen getreten. Wir wollen das ändern, weil jeder Mensch das Recht auf ein würdevolles Leben hat. brot-fuer-die-welt.de/wuerde Fotos: Alamy 2015 wird auf rund
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