Dorf-Blitz Nürensdorf 11/2016 37 Verkehr beruhigen auf der Dorfstrasse Anregender Austausch Die Mitte November abgehaltene Informationsveranstaltung im Hatzenbühlschulhaus über die Sanierung der Dorfstrasse in Birchwil zog rund 60 Einwohner an. Die Dorfstrasse soll umfassend saniert werden: Erneuerung der Wasserleitungen für 190 000 Franken, Bau einer Meteorabwasserleitung für 300 000 Franken sowie für die Sanierung des Strassenbelages und die Erneuerung der Strassenbeleuchtung nochmals 525 000 Franken. Der Auslöser für die Informationsveranstaltung war jedoch die geplante Verkehrsberuhigung und die Gestaltungsmassnahmen der Dorfstrasse, die als Schleichweg ins Eigen- tal genutzt wird und zu gewissen Zeiten eine stark befahrene Quartierstrasse ist. «Wir wollten uns für die Gestaltung auch die Meinung der Nürensdorfer anhören, um eine möglichst sinnvolle und breit abgestützte Vorlage an der Gemeindeversammlung vorzustellen», sagt Yvonne Guggenbühler, zuständige Gemeinderätin. Die Durchfahrt auf der Dorfstrasse soll 2018 für die Verkehrsteilnehmer erschwert werden, um die Quartierstrasse zu beruhigen. (mf) Vorgesehen sind Gestaltungsmassnahmen in der Höhe von rund 351 000 Franken. Nach einleitenden Informationen und der Vorstellung des Projektes teilten sich die Teilnehmer in Gruppen auf, um detaillierter darüber zu diskutieren. An den Tischen wurden rege Gespräche geführt, das Für und Wider einzelner Verengungen abgewägt und über Fussgängerstreifen, Ausweichinseln, Rabatten und Bäume verhandelt. Die Vorstellung der einzelnen Ergebnisse fand breite Zustimmung, auch bei den Gemeindeverant- wo bei ihnen der Schuh drückt. Nicht nur bei Einzelnen, die sich sowieso melden oder im Vorfeld bereits vorgesprochen hatten. Durchführung der Workshops. Wir hatten auf rund 50 Personen gehofft. Andreas Ledermann Gemeindeschreiber Warum braucht es auf der Dorfstrasse Verkehrsberuhigungsmassnahmen? Ist die Situation derart gefährlich für die Anwohner? Die Sanierung der Dorfstrasse steht an, weil in ihr Wasserleitungen liegen, die bereits 90 Jahre alt sind und ersetzt werden müssen und auch die Oberfläche der Strasse nicht mehr in einem guten Zustand ist. In diesem Moment muss die Umgestaltung einer Strasse geprüft werden, da sich Anpassungen so kostengünstig realisieren lassen. Ein wichtiger Auslöser für die Verkehrsberuhigungsmassnahmen war der Schleichverkehr in Richtung Eigental respektive Gerlisberg. Die Autofahrer meinen, hier schneller als über den Kreisel durchzukommen. Yvonne Guggenbühler, Nürensdorf hat das erste Mal eine Informationsveranstaltung mit anschliessenden Workshops durchgeführt. Warum gerade beim Thema Dorfstrasse? Der Gemeinderat war sich nicht sicher, ob er mit dem vorliegenden Projekt für die Sanierung und Neugestaltung der Dorfstrasse auf dem richtigen Weg ist. Es war uns daher wichtig, die Meinung der Bevölkerung einzuholen und nachzufragen, Andreas Ledermann: Haben sich Ihre Erwartungen in diese Informationsveranstaltung erfüllt? Auf jeden Fall. Wir waren zufrieden mit den 60 angemeldeten Nürensdorfern. Da wir es noch nie gemacht hatten, war offen, ob sich 20 oder 200 Teilnehmer anmelden. Daher haben wir auch offengelassen, ob es im Hatzenbühl stattfindet oder der Anlass allenfalls in die Mehrzweckhalle Ebnet verlegt werden muss. Das hätte dann auch Folgen gehabt für die Yvonne Guggenbühler Ressort Infrastruktur und Versorgung Kamen die Teilnehmer aus allen Quartieren von Nürensdorf? Schwergewichtig sicher aus dem direkten Umfeld der Dorfstrasse. Also Anwohner und Betroffene der Dorfstrasse. Aber auch aus dem Rebenquartier, das über die Dorfstrasse erschlossen ist, hatte es Teilnehmer. Yvonne Guggenbühler: Wie beurteilen Sie die Feedbacks in den Workshops. Gibt es schon erste Erkenntnisse? Das ist sicher verfrüht. Wir werden jetzt die Aussagen und Anregungen der Workshops auswerten und dann konkret festlegen, welche wir anpacken und weiter abklären. Das hat im einen oder anderen Fall auch Auswirkungen auf die Kosten. Andreas Ledermann: Gab es bereits Mehrheiten für die eine oder andere vorgestellte Lösung? Es kann festgehalten werden, dass die technische Sanierung der Strasse und der Leitungen unbestritten ist. Eine Neugestaltung wurde mehrheitlich begrüsst, einzelne Verkehrsberuhigungsmassnahmen wie Rampen oder Bäume in Grüninseln stiessen nicht auf so grosse Gegenliebe, das war offensichtlich. Auch beim Thema Parkplätze gingen die Meinungen der Anwesenden weit auseinander. wortlichen, die mit einigen Anregungen aus dem Plenum nun über die Bücher gehen werden, so Yvonne Guggenbühler. Der Zeithorizont für die Gestaltungsmassnahmen ist 2018, vorbehältlich der Genehmigung durch die Gemeindeversammlung 2017. (sg) Was wurde positiv bewertet? Die beiden geplanten Ausweichstellen Richtung Eigentalstrasse und auch das Eingangstor fanden Zustimmung bei den Anwesenden. Aber in den Diskussionen der Workshops hörten wir auch Ideen, die wir bereits geprüft hatten und die sich nicht umsetzen lassen. Es gelten natürlich für Gestaltungsmassnahmen auf Quartierstrassen auch Regeln, welche die Kantonspolizei vorgibt und anhand der Pläne überprüft. Worin liegt der Wert einer solchen Informationsveranstaltung? Für die Gemeindeverantwortlichen ist es primär Mehrarbeit… Ich glaube, hier geht es nicht um mehr Arbeit oder weniger. Wichtig ist, dass wir nach einer solchen Infoveranstaltung am Projekt noch etwas ändern können. Wir können Inputs aufnehmen oder Details anpassen. Bringt man ein Projekt an die Gemeindeversammlung, ist es fixiert. Daher lohnt sich eine solche Zusatzschlaufe sicherlich, damit kann das Projekt inhaltlich verbessert werden. Yvonne Guggenbühler: Wie kam der Anlass bei den Teilnehmern an? Erhielten Sie bereits Feedback? Beim anschliessenden Apéro und auch seither haben wir viel Gutes gehört. Die Teilnehmer haben es geschätzt, dass sie sich einbringen und Wünsche anbringen konnten. Somit haben wir die richtige Wahl getrof(sg) fen.
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