zu unserer Pressemitteilung - Kreishandwerkerschaft Bremerhaven

 Pressemitteilung
Bremerhaven, 1.12.2016
Handwerkliche Bildung kommt zu kurz
Kreishandwerkerschaft kritisiert Pläne des Jobcenters Bremerhaven
Auf scharfe Kritik des Handwerks stößt das Jobcenter Bremerhaven mit seiner
Bildungszielplanung für das Jahr 2017. „Im kommenden Jahr sind so gut wie keine Aus- und
Fortbildungsmaßnahmen für Arbeitssuchende in handwerklichen Bereich vorgesehen. Dabei
brauchen die Handwerksbetriebe in unserer Region dringend qualifizierte Mitarbeiter“, sagt
Josef Solscheid, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Bremerhaven-Wesermünde,
die rund 400 Innungsbetriebe in der Region vertritt.
Das Handwerk sei mit mehreren Tausend Beschäftigten einer der wichtigsten Arbeitgeber in
Bremerhaven und könne auch vielen Arbeitssuchenden eine langfristig stabile und
weitgehend krisensichere Perspektive bieten. Solscheid: „Dazu sind allerdings
entsprechende
Qualifizierungsund
Ausbildungsangebote
erforderlich.
Viele
Handwerksbetriebe spüren den Fachkräftemangel schon sehr deutlich. Deshalb ist es aus
unserer Sicht völlig unverständlich, dass das Jobcenter im kommenden Jahr so gut wie keine
Maßnahmen plant, in denen Arbeitssuchende für einen Einstieg ins Handwerk vorbereitet
oder in Handwerksberufen ausgebildet werden. Damit werden aus unserer Sicht gleich zwei
Chancen vertan. Auf der einen Seite haben Arbeitssuchende kaum Chancen, sich für
Handwerksberufe zu qualifizieren. Auf der anderen Seite können die Handwerksbetriebe bei
der ohnehin schon schwierigen Suche nach Mitarbeitern nicht auf das Potenzial von
entsprechend qualifizierten Arbeitssuchenden zurückgreifen.“
Auch vor dem Hintergrund, dass Fördermittel aus dem so genannten Eingliederungstitel in
diesem Jahr nicht ausgeschöpft und an den Bund zurückgegeben werden, muss die
Bremerhavener Bildungszielplanung aus Sicht des Handwerks infrage gestellt werden. „In
diesem Jahr wurden Fördermittel in Höhe von rund einer Million Euro nicht ausgeschöpft.
Und im kommenden Jahr wird voraussichtlich noch mehr Geld zur Verfügung stehen. Warum
werden dann handwerkliche Qualifikations- und Ausbildungsmaßnahmen vernachlässigt?“
fragt Solscheid. „Am Geld kann es jedenfalls nicht liegen.“
Mit der Bildungszielplanung legen die Agenturen für Arbeit und die Jobcenter für das jeweils
kommende Jahr fest, welche und wie viele Bildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen für
Arbeitssuchende finanziert werden sollen. „Aus unserer Sicht sollte sich die Planung am
Bedarf der Arbeitssuchenden und der regionalen Wirtschaft orientieren. Zumindest für den
Bedarf des wichtigen Arbeitgebers Handwerk trifft das aber in keiner Weise zu“ so Solscheid.
Kontakt:
Kreishandwerkerschaft Bremerhaven-Wesermünde
Columbusstraße 2
27570 Bremerhaven
Tel. 0471 185-246
[email protected]