November 2016 WORBEN SPEZIAL Einwohnergemeinde Worben Worben ist gefordert und packt die Zukunft mutig an Seite 2 „Es beginnt bei jedem Einzelnen“ Gespräch mit Rolf Widmer Selbstporträts der Ortsparteien Seite 12 Seite 10 Werte Gemeindebürgerinnen, Werte Gemeindebürger Ein Samstagmorgen im August, kurz vor acht: Der Gemeinderat Worben trifft sich für die jährliche Reise vor dem Gemeindehaus – im selben Moment braust das Schlauchfahrzeug mit Feuerwehrleuten vorbei, während weitere Feuerwehrleute Stiefel und Jacke anziehen, ins Tanklöschfahrzeug steigen und mit Sirenengeheul aus dem Bau- und Feuerwehrmagazin düsen. Die Gedanken der GemeinderätInnen sind bei den Feuerwehrleuten. Wohin sie wohl fahren? Hoffentlich geht alles gut! Dankbar, dass sie sich einer der schönen Seiten der Gemeindearbeit widmen dürfen, steigen die GemeinderätInnen in den Bus. „Wege entstehen dadurch, dass man sie geht.“ (Franz Kafka, Schriftsteller) Inhalt Worben ist gefordert Stellenprofil Interview GemeinderätInnen 3-5 6 7-9 Gespräch mit Rolf Widmer 10 - 12 Ortsparteien 12 - 13 Wettbewerb / Umfrage 14 - 15 Impressum 16 Dieses Beispiel macht schlagartig bewusst: Dank der grossen Anzahl freiwillig und ehrenamtlich tätiger EinwohnerInnen kann die Gemeinde ihre vielen Aufgaben bewältigen und als eigenständige Gemeinde funktionieren. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön all den freiwilligen Helferinnen und Helfern! Für das Dorfleben ebenso wichtig sind die Vereine. Mit ihren Angeboten gestalten sie das Dorf lebendig und abwechslungsreich, so dass viele eine Freizeitbeschäftigung direkt vor der Haustüre finden. Nun steht Worben vor einer Herausforderung. Für die neue Legislatur ab 2018 sind einige Ämter neu zu besetzen. Eine ungewohnte Ausgangslage. Diese Situation hat den Gemeinderat veranlasst, Ende 2015 das Projekt Generationengerechte Gemeindeentwicklung zu starten, als Vorbereitung auf diesen Wechsel sowie zur Sensibilisierung der Bevölkerung für die Entwicklung von Worben. Ein Element aus diesem Projekt halten Sie heute in den Händen. Eine Sondernummer des Infoblattes der Gemeinde Worben. Wir informieren Sie unter anderem über die politische Ausgangslage der Gemeinde, Sie erfahren, wie der Leiter des Amtes für Raumplanung und Gemeinden die Herausforderungen der Gemeinden einschätzt, zwei amtierende GemeinderätInnen geben Ihnen Einblick in ihre Arbeit. Und Sie können etwas gewinnen! Haben wir Ihr Interesse geweckt? Stürzen Sie sich in die Lektüre. Wir freuen uns auf Rückmeldungen und grüssen Sie herzlich! Manuela Kocher Hirt 2 Generationsgerechte Entwicklung Worben ist gefordert und mutig Worben steht vor einer besonderen Herausforderung: 2018 werden wegen Amtszeitbeschränkung etliche Personen aus Kommissionen und eine Person aus dem Gemeinderat austreten. Schon jetzt geht der Gemeinderat mutig in die Offensive. Dass gleichzeitig neun Personen aus Gemeindegremien zurücktreten, ist für Worben eine ungewohnte Situation – und eine grosse Herausforderung: Denn für diese neun Personen müssen NachfolgerInnen gesucht und gefunden werden. Mit dem Projekt Generationengerechte Gemeindeentwicklung hat der Gemeinderat deshalb bereits im Frühling begonnen, diesen Übergang zu planen. Damit richtet er sich an die Bevölkerung und an die politischen und kulturellen AkteurInnen. Ziel ist es, die Partizipation der EinwohnerInnen zu fördern und die Identifikation mit dem Dorf zu stärken. Der Gemeinderat möchte auch „die interessierten Passiven aus der Reserve locken“, wie Gemeinderat Bernhard Danz sagt (siehe Interview Seite 7). Sensibilisieren und interessieren Im September hat der Gemeinderat wichtige AkteurInnen zu einem ersten Workshop eingeladen. Im Rahmen eines World-Cafés ging es darum, gemeinsam Antworten auf vier grundlegende Fragen der Gemeindeentwicklung zu finden (siehe Bericht Seite 3). Dem Gemeinderat ist es wichtig, die Zusammenarbeit mit den Vereinen, den politischen Parteien und dem Burgerrat zu fördern sowie deren Mitglieder für die aktuellen Herausforderungen zu sensibilisieren. Die am Workshop beteiligten VertreterInnen engagieren sich bereits aktiv und in unterschiedlichen Rollen für die Gemeinde. Sie sind gut vernetzt und verfügen über Wissen und Erfahrung, zum Beispiel in den für Worben bedeutenden Themen Partizipation und Identifikation. Am Workshop sind denn auch bereits Ideen für die Rekrutierung von neuen Ehrenamtlichen diskutiert worden. Zudem hat der Gemeinderat Worben bereits beschlossen, dass der Anlass für NeuzuzügerInnen ab nächstem Jahr wieder eingeführt wird. Dieser Anlass findet gleichzeitig mit dem Tag der offenen Türe der Gemeindeverwaltung Worben, am 25. März 2017, statt. Der Gemeinderat ist zuversichtlich, mit dem Workshop und mit dieser Sondernummer einen wichtigen Prozess anzustossen, nämlich die bereits Engagierten zu stärken und neue Leute zu interessieren. Film wirbt für Worben Worben verändert sich und wächst – und will eine lebendige, attraktive Gemeinde bleiben. Das belegen mehrere aktuelle Projekte: In Planung sind zum Beispiel das neue Feuerwehr- und Baumagazin sowie ein Dorfzentrum; bereits im Bau befinden sich die Gemeindeheizungen, und auf Verwaltungsebene werden laufend neue Gesetze angepasst. Bei vielen Vorhaben arbeitet die Gemeinde mit mehreren öffentlichen und privaten Partnern zusammen, oft auch gemeindeübergreifend. Zahlreiche Projekte einer Gemeinde dienen der Erneuerung oder dem Unterhalt der Infrastruktur. Sie ist eine wichtige Voraussetzung, damit ein attraktives Dorfleben stattfinden kann. So nutzen die Dorfvereine die Anlagen häufig und ermöglichen der Bevölkerung damit ein vielfältiges Freizeit- und Unterhaltungsprogramm. Eine funktionierende Infrastruktur ist wichtig für die bereits in Worben lebenden Personen aller Generationen – wie auch für all jene EinwohnerInnen, die in absehbarer Zeit in die neuen Überbauungen einziehen werden. Was Worben auszeichnet, ist bald schon im (Werbe-)Film „Sich zuhause fühlen in Worben“ zu sehen. Manuela Kocher Hirt Vize-Gemeindepräsidentin Urs Moser, Stefan Weyeneth und Daniela Marbot (v.l.n.r.) lassen sich erklären, worauf es im World-Café ankommt. Foto: mk 3 World-Café Lob und Ideen für die Zukunft Der Gemeinderat hat eingeladen — 30 VertreterInnen der Parteien, Vereine und Burger sind gekommen: Am Workshop mit den Themen Partizipation und Identifikation haben sie Ideen entwickelt und Antworten gefunden. Trotz schönem Septemberwetter fanden sich 30 Personen im Gemeindehaus ein und diskutierten an vier Themen-Tischen folgende vom Gemeinderat vorbereiteten Fragen: Wie kann die Partizipation gefördert werden? Wie können die politischen Ämter besetzt werden? Was sind die zentralen Punkte der Identifikation mit dem Dorf? Was interessiert die Bevölkerung von Worben? Alle Mitwirkenden setzten sich mit allen Themen auseinander; je ein Mitglied des Gemeinderates moderierte die Diskussionen an „seinem“ Themen -Tisch. Die Atmosphäre am World-Café war sehr angenehm, und es wurde rege diskutiert. Die Antworten und Ideen hat der Gemeinderat anschliessend analysiert. Im Folgenden werden diese Erkenntnisse zusammenfassend dargestellt. Die Rückmeldungen zur Frage „Ämterbesetzung“ hat der Gemeinderat bereits ins Anforderungsprofil „Gemeinderat“ aufgenommen (siehe Seite 6). in der Gemeinde. Wie die Abbildung zeigt, wurden die Antworten in fünf Gruppen zusammengefasst: Beziehungen knüpfen, Leute kennen lernen, Kameradschaft sowie der Zusammenhalt sind wichtige Beweggründe, um sich zu engagieren. Weiter möchten viele etwas bewegen, eine sinnvolle Tätigkeit im Interesse der Gemeinde ausführen. Persönliches Interesse an der Politik, frei verfügbare Zeit und der Wunsch, sich weiterzuentwickeln, sind ebenso Motive wie Neues zu lernen und das eigene Wissen einzubringen. Für einige sind es die Dankbarkeit und der Wunsch, der Gesellschaft etwas zurückzugeben, was sie antreibt. Oder sie möchten für die Jungen ein Vorbild sein. Welche Bedingungen müssen erfüllt sein, damit sich eine Person engagiert? Einen Überblick über die im Workshop gefundenen Antworten gibt folgende Grafik: Wie Partizipation fördern? Es gibt viele Arten, sich zu engagieren, von Ehrenamt über gemeinnützige bis hin zu freiwilligen Arbeit. Aus der Motivationsforschung sind zwölf Motive bekannt, die eine Person veranlassen, sich zu engagieren. Am Workshop interessierten die Motive für ein ehrenamtliches Engagement Die Grafik zeigt: Drei Bedingungen („Gutes Team“, „Mitwirkung, Gestaltungsrahmen“, „Weiterbildung“) sind identisch mit den Motiven für ein Engagement. Ebenfalls wichtig ist, dass die Gemeinde gut organisiert ist und funktioniert, dass die Arbeit der Gemeinde in der Bevölkerung (positiv) wahrgenommen wird, dass Familie und Arbeitgeber das Engagement unterstützen. Zum zeitlichen Aufwand und zur finanziellen Entschädigung wurden keine konkreten Angaben gemacht. Beides sind aber wichtige Faktoren, die für 4 World-Café oder gegen ein Engagement sprechen können. Einen Teil dieser Rahmenbedingungen kann die Gemeinde ein Stück weit selber gestalten. Bei der Rekrutierung von Personen für ein politisches Amt ist sie allerdings auf die Unterstützung der politischen Parteien angewiesen. Im Workshop wurde deshalb auch die Rolle der Parteien beschrieben: Sie tragen Verantwortung für die Gemeindegeschichte und vollbringen eine grosse Arbeit, um Personen zu motivieren und für die Partei zu rekrutieren. Betont wurde zudem die Wichtigkeit der so Gleichgesinnte und FreundInnen zu finden. Das Dorfleben wird durch die verschiedenen Begegnungen von Jung und Alt positiv erlebt. Wenn Sie, liebe Leserin, lieber Leser, nun denken, das töne ja wie in einem Werbefilm, dann haben Sie recht. Genau dieses Gefühl will der im Sommer produzierte Film über Worben einfangen. Sich zu Hause fühlen… „Welcome Home“ lautet denn auch der Filmtitel. Zur Filmpremiere wird zu gegebener Zeit öffentlich eingeladen. Entwicklung wünschen sich viele bei den Angeboten für Jugendliche und in Bezug auf die Vereinsarbeit. Die Vereine haben nämlich festgestellt, dass es für sie schwieriger geworden ist, auch OberstufenschülerInnen in den Vereinen zu halten. Einen Grund dafür sehen sie in der Auslagerung der Oberstufe nach Lyss. Daher vielleicht auch der Wunsch von vielen, Angebote – z.B. ein Jugendraum oder Jugenddiscos – zu fördern. Um die Politisierung der Jungen zu unterstützen, wurde angeregt, die politischen Parteien am Anlass für JungbürgerInnen stärker zu thematisieren. An jedem Tisch diskutieren Daniel Gyger, Ronny Brönnimann, Roland Friederich, Edith Liechti, Eveline Loosli, Fritz Nikles, Patrick Kocher (v.l.n.r.) über ein neues Thema. Zusammenarbeit von Gemeinde und Parteien. Ohne sie gäbe es keine politischen AkteurInnen. Was ist zentral für Identifikation? Wie gefällt Ihnen Worben? Oder besser gesagt: Was gefällt Ihnen in Worben? Gibt es etwas, das Sie vermissen? Und wobei würden Sie mithelfen? Diese Fragen haben die Mitwirkenden der Vereine, Parteien und Burger sehr unterschiedlich beantwortet. In der Vielfalt zeigen sich auch Übereinstimmungen. Grosse Vorzüge von Worben sind demnach die ländliche Lage, die Natur, die vielen Naherholungsmöglichkeiten. Die Nähe zu den Städten Biel und Bern und zu den Einkaufsmöglichkeiten in den Nachbardörfern wird sehr geschätzt. Die gute Anbindung an den ÖV und die rasche Erreichbarkeit der Zentren Biel und Bern auch für den Individualverkehr sind zentrale Aspekte, die nicht nur von Berufstätigen geschätzt werden. Daneben sind es vor allem soziale Faktoren, die es ausmachen, dass Mann und Frau sich in Worben zu Hause fühlen. Die vielen Vereine bieten ein vielfältiges Angebot, um sich zu vernetzen und Neue Angebote schaffen, das ist leicht gesagt. Dazu braucht es Leute, die motiviert sind und sich einsetzen. Daher war die Frage nach der Bereitschaft zur Mithilfe wichtig. Es hat sich gezeigt, dass die Anwesenden sehr wohl bereit sind, sich zusätzlich zu engagieren – jede Person gemäss ihren Fähigkeiten und Interessen. So würden die einen bei der Nachbarschaftshilfe anpacken, während andere lieber in einem Verein als LeiterIn oder im Heimatmuseum aktiv würden. Alle Ideen werden besprochen und aufgeschrieben: Stefan Gasser, Stefan Zweifel, Christoph Jung, Marianne Nikles, Marco Schütz, Elisabeth Wittwer (v.l.n.r.) bei der Arbeit. Fotos: mk Die Frage, wie Vereine sich gegenseitig unterstützen und Synergien nutzen können, wurde mit 5 World-Café grossem Interesse diskutiert: Ein gemeinsamer „Höck“ wie dieses World-Café wäre gut; oder sogar ein öffentlicher „Höck“. Dort könnte beispielsweise über gemeinsames Sponsoring und Unterstützung für Anlässe gesprochen werden. Eine offizielle 1. August-Feier oder lieber das Dorffest? Bei dieser Frage gingen die Meinungen stark auseinander. Auf alle Fälle gab es neue Ideen zur Gestaltung beider Anlässe. Neu wird 2017 der Anlass für NeuzuzügerInnen wieder stattfinden, gleichzeitig mit dem Tag der offenen Türe der Gemeindeverwaltung. Was interessiert die Bevölkerung? Mit dieser Frage wollte der Gemeinderat in Erfahrung bringen, ob er die Themen der Bevölkerung kennt. Die Mitwirkenden am World-Café trugen eine lange Themenliste zusammen, von Asylheim über Post bis Verkehr. Und der Gemeinderat stellte fest: Jedes der genannten Themen hatte der Rat in der einen oder anderen Form ebenfalls besprochen. Die Frage, ob es eine Sprechstunde mit dem Gemeindepräsidenten brauche, wurde verneint. Gewünscht wird eher eine Möglichkeit, via neue Medien über aktuelle Themen informiert zu werden. Die Rückmeldungen zum Infoblatt ergaben: Es wird durchwegs als positiv gewertet und gerne gelesen. Der Umfang sei gerade richtig. Gewünscht werden einzig eine Wiederholung der Termine und eine Rubrik für die Vereine, Organisationen und Schulanlässe. Schön wäre es, wenn „HelferInnen“ interviewt würden. Ob das Infoblatt in Zukunft elektronisch zur Verfügung stehen könnte, wird abgeklärt. Witze oder Rätsel sowie ein Farbdruck wären das Tüpfelchen auf dem „i“ – doch dazu sind die Beteiligung der Bevölkerung und ein grösseres Budget nötig. Manuela Kocher Hirt Fazit: Hausaufgaben gemacht — Arbeit geht weiter Wir glauben sagen zu dürfen, dass die Gemeinde Worben gut unterwegs ist. Wir haben unsere „Hausaufgaben“ gemacht. Die Gemeinde verfügt über ein Leitbild, das klare Vorgaben gibt. Dies garantiert eine zielgerichtete Arbeit. In der Verwaltung arbeiten qualifizierte, motivierte MitarbeiterInnen, die zuverlässig und loyal sind. Die Abläufe sind etabliert und werden umgesetzt. Der Gemeinderat funktioniert als Team, und es herrscht eine angenehme Atmosphäre. Dies hat auch mit den einzelnen Personen zu tun und ist keine Selbstverständlichkeit. Unsere Gemeinde ist dynamisch und wird sich in nächster Zukunft mit den neuen Überbauungen entwickeln. Entwicklung heisst auch immer gestalten, Form geben. Dies sind, so finden wir, gute Voraussetzungen, damit sich neue AmtsträgerInnen einbringen und mitgestalten können. Neue Studien zeigen: Kleine, überschaubare Strukturen sind nach wie vor wichtig und dem gesellschaftlichen Zusammenleben förderlich. Die Menschen wollen mitbestimmen und sind um so zufriedener, je mehr sie in der Gemeinde mitentscheiden können. Gemäss einer neuen Studie hat die Gemeindegrösse Einfluss auf die Qualität der Demokratie: Nur dezentrale, von unten nach oben aufgebaute Strukturen lassen ein gesellschaftliches Umfeld (Bonum commune/Gemeinwohl) entstehen, in dem sich die Menschen wohl fühlen und gerne mitarbeiten (Milizsystem). Diese Zukunft ist aber nur mit EinwohnerInnen zu bewältigen, die freiwillig mitdenken und mitgestalten. Deshalb hat der Gemeinderat das Projekt Generationengerechte Gemeindeentwiklung lanciert, um so neue AkteurInnen für diese interessanten Gemeindeaufgaben zu motivieren. Wir freuen uns bereits heute auf die neuen Mitglieder, sei dies im Gemeinderat oder in den Kommissionen! Melden Sie sich bei uns, wenn Sie Fragen zu den verschiedenen Ressorts haben! Wir kommen gerne mit Ihnen ins Gespräch. Nutzen Sie auch die Umfrage auf Seite 15, um uns Ihre Anliegen mitzuteilen, nehmen Sie an der Gemeindeversammlung am 29. November 2016 teil oder kommen Sie am 25. März 2017 zum Tag der offenen Türe unserer Gemeindeverwaltung und zum Anlass für NeuzuzügerInnen! Daniel Gyger, Gemeindepräsident Manuela Kocher Hirt, Vizegemeindepräsidentin 6 Profil für Ratsmitglieder Anforderungen und Wünsche Wie können die politischen Ämter in Worben besetzt werden? Diese Frage diskutierten die Mitwirkenden am World-Café aus aktuellem Grund: Ende 2018 treten neun Personen aus Gemeindegremien zurück, das heisst: Es gibt Platz für Neue. Aufgrund der Diskussionen hat der Gemeinderat nun ein Anforderungsprofil für neue Ratsmitglieder erstellt. Hier das Ergebnis. Aufgaben Gemeinderat Der Gemeinderat ist das Führungsorgan der Gemeinde. Er vertritt die Interessen der Gemeinde und von deren BürgerInnen. Ihm obliegt die organisatorische Führung der Gemeinde. Alle Aktivitäten sollen so gesteuert werden, dass dadurch ein bedeutender Beitrag an eine erfolgreiche Gemeindeentwicklung geleistet wird. Der Gemeinderat ist zuständig für die Planung und die Koordination von Aktivitäten zur Erreichung der Ziele. Er besorgt alle weiteren ihm durch Gesetz, Verordnung oder Reglement zugewiesenen Aufgaben oder diejenigen, die keinem andern Organ der Gemeinde übertragen sind. Der Gemeinderat vertritt die Gemeinde gegen aussen. Zudem bereitet er die Geschäfte vor, die der Gemeindeversammlung unterbreitet werden. Der Gemeinderat amtet als Kollegialbehörde, d.h. die Ratsmitglieder sind im Besonderen gegenüber der Öffentlichkeit an einen gemeinsam gefällten Beschluss gebunden, auch wenn sie ihm nicht zugestimmt haben. Anforderungen an Mitglieder des Gemeinderates Das Anforderungsprofil bietet keine Gewähr für Vollständigkeit. Es ist auch nicht die Meinung, dass alle Punkte erfüllt sein müssen. Einige Stichworte dienen als Hinweise, sollen zum Nachdenken auffordern. Lücken können allenfalls durch eine Organisationsänderung oder durch entsprechende Aus- und Weiterbildung gefüllt werden. Persönliche Voraussetzungen guter Ruf, vertrauenswürdig zeitliche Flexibilität, Bereitschaft zu einem mehrjährigen Engagement positive Einstellung zum Staat politisches Interesse Persönlichkeit gradlinig, sachlich, entscheidungsfreudig einfühlsam, verständnisvoll, offen, interessiert und motiviert innovativ, speditiv, belastbar und konfliktfähig sensibel für Sorgen der Bevölkerung verschwiegen, diskret, Durchsetzungsvermögen, bereit, Verantwortung zu übernehmen bereit, Leitungs- und Führungsaufgaben zu übernehmen ehrlich und lösungsorientiert Sozialkompetenz loyal, team- und konsensfähig kommunikationsfähig Fachliche Voraussetzungen gute Allgemeinbildung Bereitschaft zur Weiterbildung Gemeinderat Worben 2014 — 2018 Gemeindepräsident Daniel Gyger Partei: BDP Worben Ressort: Präsidiales, Bauwesen Kommission: Gemeinderat, Baukommission Gemeinderat Stefan Gasser Partei: BDP Worben Ressort: Sicherheit, Gesundheit, Umwelt Kommission: Sicherheits- & Umweltkommission Gemeindevizepräsidentin Manuela Kocher Hirt Partei: SP Worben Ressort: Soziales, Vormundschaft Kommission: Vormundschaftskommission Gemeinderat Tanja von Dach Partei: SVP Worben Ressort: Bildung, Kultur, Freizeit, Jugend Kommission: Schulkommission Gemeinderat Bernhard Danz Partei: BDP Worben Ressort: Finanzen, Steuern, Liegenschaften Kommission: Finanz- & Liegenschaftskommission 7 Interview „Die interessierten Passiven aus der Reserve locken“ Was macht ein Gemeinderat? Weshalb sollen sich Einwohner und SteuerzahlerInnen überhaupt für die Gemeindepolitik interessieren? Und ist Worben in zehn Jahren noch eine selbstständige Gemeinde? Die Gemeinderätin Tanja von Dach und ihr Kollege Bernhard Danz stehen Red’ und Antwort. Dabei zeigt sich: Sie arbeiten mit Überzeugung für die Gemeinde, wünschen sich mehr Engagement fürs Dorf und blicken optimistisch in die Zukunft. Info-Blatt: Wozu braucht es eigentlich GemeinderätInnen? Bernhard Danz: Es braucht Leute, die die Geschäfte koordinieren und darüber informieren. Gemeinderäte geben der Gemeinde ein Gesicht. Sie sind Ansprechpersonen für die Bevölkerung. Was macht ein Gemeinderat, was macht eine Gemeinderätin? Bernhard Danz: Wir haben vor allem strategische Aufgaben. Als Gremium und in unseren eigenen Ressorts müssen wir die inhaltlichen, fachlichen und finanziellen Ziele erreichen, die der gesamte Gemeinderat festgelegt hat. Diese Ziele basieren auf den Wünschen und Anliegen der Bevölkerung sowie auf den Vorgaben von Kanton und Bund. Wir arbeiten eng mit den Angestellten der Gemeinde zusammen, haben als Vorgesetzte Führungsaufgaben und vertreten die Gemeinde zum Beispiel an Veranstaltungen. In den Bereichen Schulen, Feuerwehr, Soziales ist die Zusammenarbeit mit Lyss intensiv, in der Alterspolitik mit mehreren Nachbargemeinden; auch kulturell sind wir überregional vernetzt. „Wenn Worben wie geplant wächst und sich mehr Leute für die Entwicklung interessieren, können wir den heute 5-köpfigen Gemeinderat vielleicht wieder aufstocken.“ Tanja von Dach und Bernhard Danz glauben an die Selbstständigkeit von Worben – wenn die Bevölkerung aktiv mitmacht. Foto: sm dem Bauressort braucht viel mehr Zeit. Tanja von Dach: Je nach Anzahl Sitzungen und Veranstaltung ist der Arbeitsaufwand unterschiedlich. In meinem Ressort Bildung, Kultur, Freizeit, Jugend sind es zirka zwei Abende pro Woche; ich setze Besprechungen gerne auch am Morgen an, wenn meine Jüngste in der Schule ist. Damit ich Familie, Teilzeitarbeit, eigene Interessen und die politische Arbeit unter einen Hut bringe, muss ich gut planen. Es war ein Familienentscheid, dass ich mich als Gemeinderätin zur Verfügung stelle, mein Mann übernimmt nun deshalb vermehrt Aufgaben zuhause... Bernhard Danz:...auch meine Frau hält mir soweit möglich den Rücken frei. Es hilft, dass der Arbeitgeber Verständnis hat, wenn ich mal früher weg muss. Tanja von Dach Wieviel Zeit setzen Sie für Ihre Aufgaben ein? Bernhard Danz: Durchschnittlich – und ausserhalb der Ferien – einen Abend pro Woche. Dazu kommt natürlich die Zeit, die ich zur Vorbereitung der Geschäfte brauche. Vom Zeitaufwand her ist mein Ressort mit Finanzen und Liegenschaften wohl das Kleinste. Der Gemeindepräsident mit Seit Anfang Jahr sind Sie Gemeinderätin: War dies ein guter Entscheid? Tanja von Dach: Ja, sehr, ich bereue es nicht! Allerdings hatte ich zuerst etwas Bedenken, ob ich die richtigen Fähigkeiten mitbringe...Inzwischen habe ich mich gut eingelebt, und die Kollegen helfen mir, es fägt. Diese Aufgabe hat mich sehr gereizt, weil ich so etwas noch nie gemacht habe und weil sie mich herausfordert. Mir gefällt die 8 Interview Zusammenarbeit mit den Angestellten der Gemeindeverwaltung und der Kontakt mit Leuten. Bernhard Danz: Es gibt fürs Gemeinderatsamt ja keine Ausbildung. Gefragt sind Allrounder, die von allen Ressorts etwas verstehen. Diese Vielfalt von Finanzen bis Kultur gefällt mir. Spass macht es auch deshalb, weil ich in meinem unmittelbaren Umfeld, in dem wir wohnen und unsere Kinder zur Schule gehen, etwas verändern und mitkreieren kann. So durfte ich als Bauherrenvertreter intensiv im Neubauprojekt Kindergarten mitwirken. Fristgerecht ist ein wunderschöner Bau entstanden, das macht mich stolz. Als gelernter Finanzer mit viel Berufserfahrung verhandle ich auch in der Gemeinde hart, hinterfrage alle Ausgaben, habe aber ein weiches Herz, vor allem bei Investitionen für die nächste Generation. GemeinderätInnen exponieren sich und sind der öffentlichen Kritik ausgesetzt. Schreckt Sie das? Tanja von Dach: Nein, das war vor meinem Entscheid kein grosses Thema. Ich bin mir bewusst, dass Kritik kommen kann. Als Pflegeassistentin habe ich in Spital und Altersheim gearbeitet, jetzt arbeite ich in einer Geschenkboutique, meine Zwillinge sind 17, die jüngste Tochter 8-jährig: Ich Tanja von Dach Persönliches Jahrgang 1976, verheiratet, 3 Kinder: 8-jährig + 17-jährige Zwillinge, seit 13 Jahren in Worben Hobbies: joggen, skifahren, turnen (DTV Worben), jassen, gärtnern habe Umgang mit Leuten aller Generationen. Ich habe gelernt zuzuhören, rasch zu erkennen, was die Leute brauchen; wenn es nötig ist, kann ich mich durchsetzen und auch mit Unzufriedenen umgehen. Warum soll sich eine Dorfbevölkerung eigentlich für Gemeindepolitik interessieren? „Wir sollten uns mit Herz, Verstand und Weitsicht für eine nachhaltige Entwicklung unserer Gemeinde einsetzen!“ Bernhard Danz: Ist es nicht das natürliche Bedürfnis von uns Menschen, dort, wo wir leben und zuhause sind, mitzuwirken und mit zu gestalten? Tanja von Dach: Eine wichtige Voraussetzung für die politische Selbstständigkeit von Worben ist, dass sich die Bevölkerung aktiv beteiligt. Ich habe das Gefühl, dies sei vielen Leuten nicht bewusst. Die meisten kommen nie an eine Gemeindeversammlung . . . Bernhard Danz: . . . vielleicht sind sie zufrieden damit, wie’s läuft? Es wäre ein schöner Lohn für Bernhard Danz Persönliches Jahrgang 1973, verheiratet, zwei Kinder 9- + 11jährig, seit 11 Jahren in Worben Hobbies: joggen, schwimmen, Fitness Ausbildung, Beruf Pflegeassistentin FA Aktuell: Teilzeitarbeit in einer Bieler Geschenkboutique Ausbildung, Beruf Betriebsökonom, Eidg. Dipl. Experte in Rechtslegung + Controlling Aktuell: Geschäftsleitungsmitglied einer Bieler Firma Politische Erfahrungen Mehrere Jahre Mitglied Elternforum Worben 2015: Mitglied Schulkommission und Bildungskommission Lyss Seit 2016 Gemeinderätin (stille Wahl) Ressort: Bildung, Kultur, Freizeit, Jugend Partei: SVP Politische Erfahrungen 4 Jahre Mitglied Rechnungsprüfungskommission 2 ½ Jahre Mitglied Finanz- und Liegenschaftskommission Seit 2013 Gemeinderat (stille Wahl) Ressort: Finanzen, Steuern und Liegenschaften Partei: BDP „Diese Aufgabe hat mich sehr gereizt, weil ich so etwas noch nie gemacht habe und weil sie mich herausfordert.“ „Es ist ein Vorteil, wenn man das Dorf und viele verschiedene Leute kennt, kontaktfreudig, natürlich und locker ist.“ 9 Interview unsere Arbeit, wenn zehn Prozent oder mehr der Einwohnerinnen und Einwohner an einer Gemeindeversammlung teilnehmen würden – das kommt bei kontroversen Geschäften schon mal vor . . . . . . ist es ein bisschen langweilig in Worben? Tanja von Dach: Die Leute sind wohl mehrheitlich zufrieden. Viele wollen in Ruhe hier leben . . . Bernhard Danz: . . . natürlich haben alle das Recht, nicht teilzunehmen. Doch die interessierten Passiven sollten wir aus der Reserve locken. Welche Themen sind aktuell und wichtig? Tanja von Dach: Die politische Selbstständigkeit von Worben. Dafür braucht es Engagement und Interesse der Bevölkerung! Ich fände es schade, wenn Worben zum Anhängsel einer grösseren Gemeinde würde. Uns beschäftigen manche Themen anders als die Leute in Lyss. Das habe ich zum Beispiel als Mitglied der Bildungskommission erlebt. Bernhard Danz: Vorteil eines Zusammenschlusses wäre, dass wir unsere Ämter nicht mehr selber besetzen müssten. Ich will aber gerne mitentscheiden, mitwirken – für mich überwiegen die Vorteile der Selbstständigkeit. Wird Worben in zehn Jahren noch selbstständig sein? Bernhard Danz: Ja! Worben ist attraktiv für Jung und Alt, ein ländliches Dorf für Leute, die bewusst Ruhe und Angebote für Sport und Kultur suchen. Ein Dorf mit starken sozialen Institutionen und einem Naherholungsgebiet, zu dem wir Sorge tragen. Worben entwickelt sich und wächst. Wir bauen und wollen Familien und Leute um die Fünfzig anziehen sowie die Planung eines Dorfzentrums fördern. Gesprächsleitung: Gerlind Martin Tag der offenen Tür Kommissionen Die Gemeindeverwaltung Worben öffnet ihre Türen. Sie sind herzlich eingeladen: Baukommission : 5 Mitglieder Behandlung der Baubewilligungs- und Baupolizeiverfahren; Raumplanung; Abwasseranlagen; Strassenunterhalt; etc. Samstag, 25. März 2017 von 10.30 Uhr bis 14.00 Uhr Finanz-/Liegenschaftskom.: 3 Mitglieder Erstellung Budget und Finanzplan; Verwaltung der Gemeinde-Liegenschaften, etc. Kommen Sie vorbei und erleben Sie den Verwaltungsbetrieb von Nahem. Sicherheits-/Umweltkom.: 3 Mitglieder Abfallwesen; Friedhof- und Bestattungswesen; Ortspolizeiliche Aufgaben, etc. Die Gemeinde Worben offeriert Ihnen eine gratis Bratwurst. Wir freuen uns auf Ihren Besuch. Gemeinderat Worben www.worben.ch Schulkommission: 3 Mitglieder Aufsicht über den Kindergarten und Primarschule; Überwachen der Gesetze, etc. Sozialhilfekommission: 3 Mitglieder Gemäss Sozialhilfegesetz. Rechnungsprüfungskom.: 3 Mitglieder Gemäss Gemeindegesetz und -verordnung des Kantons Bern, etc. 10 Gespräch „Es beginnt bei jedem Einzelnen“ Vor welchen Herausforderungen stehen mittelgrosse Gemeinden wie Worben heute? Rolf Widmer vom kantonalen Amt für Gemeinden und Raumordnung kennt die brennenden Themen. Ein Gespräch über Partizipation und stille Wahlen, Finanzen und Generationenkitt, regionale Kooperationen, Fusionen und zukunftsfähige Leitbilder – über Herausforderungen und Chancen. Fast die Hälfte der bernischen Gemeinden zählen weniger als 1‘000 EinwohnerInnen. „Worben gehört mit 2‘300 EinwohnerInnen zu den mittelgrossen Gemeinden“, sagt Rolf Widmer. Seit 5 Jahren leitet er die Abteilung Gemeinden des Kantons Bern. Er kennt die brennenden Themen und Fragen, die Behörden und Verwaltungen beschäftigen. „Eine grosse Herausforderung für mittlere Gemeinden wie Worben ist es, qualifizierte Gemeindeangestellte zu finden“, sagt er. Und dies, obwohl die Gemeinde eine attraktive Arbeitgeberin sei. Doch Kaderleute seien auf dem Arbeitsmarkt nur schwer zu finden, „dieser Markt ist ausgetrocknet“. Geld allein wird’s nicht richten Viele Gemeinden haben auch Mühe, KandidatInnen für politische Ämter zu finden. Oft kommt es zu stillen Wahlen, weil sich für ein Amt nur eine Person zur Verfügung stellt. Widmer nennt verschiedene Gründe dafür, warum sich heute weniger Leute für politische Ämter zur Verfügung stellen als früher: Abendsitzungen zum Beispiel liessen sich oft schlecht vereinbaren mit beruflichem Engagement, mit Familie und Freizeitbedürfnissen. Gerade kleine Betriebe seien selten bereit, MitarbeiterInnen für politische Ämter freizustellen. Heute seien PolitikerInnen exponierter als früher und schneller mit öffentlicher Kritik konfrontiert. Die technologische Entwicklung von Kommunikation und Information führe dazu, dass „alle sofort ExpertInnen sind“. Insgesamt sei das Politisieren wohl schwieriger geworden und das Prestige von PolitikerInnen gesunken. Gleichzeitig weist Widmer aber darauf hin, dass kantonale und eidgenössische Karrieren oft in der Gemeindepolitik ihren Anfang nehmen. Wie lassen sich Leute für ein Gemeindeamt gewinnen – was meint der Fachmann? Rolf Widmer hat kein Patentrezept. Allerdings nennt er Voraus- setzungen, die er für wichtig hält: zum Beispiel ein aktives politisches Gemeindeleben mit spannenden Themen, Entwicklungsschwerpunkten und einem zukunftsfähigen Leitbild. Zukunftsfähig ist gemäss Widmer ein Leitbild, wenn es einerseits ein Führungs- und Steuerungsinstrument ist, andererseits aufzeigt, wie sich die Gemeinde positioniert, welches ihre Stärken und Schwächen sind, wie und in welche Richtung sie sich entwickeln will. Zentral sei zudem, dass eine Gemeinde ihre Legislaturziele umsetzt. Diese Aspekte hält Widmer für wichtiger als die Frage nach der Entschädigung. „Leute mit Geld für ein Amt zu ködern, ist wohl nicht das Gelbe vom Ei“, sagt er. Wenig hält er auch von der Anstellung eines auswärtigen Profis als ManagerIn der Gemeinde. „Möglichkeiten zum Dialog schaffen“ Das wünschen sich viele Gemeinden: ein aktives politisches Gemeindeleben, Partizipation ihrer BürgerInnen. Doch zu kämpfen haben sie vielerorts mit schwindendem Interessen, mit abnehmender Mitwirkung der EinwohnerInnen. Ein Vorgang, den auch Studien belegen. Rolf Widmer weiss um die Bemühungen vieler Gemeinden, mit NeuzuzügerInnen-Apéros, Führungen oder anderen Angeboten und Einladungen ihre BürgerInnen zu erreichen und für Gemeindeanliegen zu inteBehördenmitglieder gewinnen Der Verband Bernischer Gemeinden und der Bernische Gemeindekader Verband haben kürzlich einen Ratgeber herausgegeben für die Rekrutierung von Behördenmitgliedern. Die Verbände engagieren sich zudem bei der besseren und schnelleren Schulung und Ausbildung von neu EinsteigerInnen. Wie „Der Bund“ im Sommer berichtete, schaltet sich auch der Schweizerische Gemeindeverband ein: mit einer Kampagne mit jungen ExekutivpolitikerInnen will er zeigen, „dass Junge in der Exekutive Erfahrungen sammeln können, die sie im Beruf noch gar nicht machen können“, wie Reto Lindegger, Direktor des Gemeindeverbandes, der Zeitung sagte. Selbstständigerwerbende, RenterInnen und StudentInnen seien in Exekutiven tendenziell übervertreten. Es sei nicht ideal, wenn GemeinderätInnen nicht mehr im Berufsleben stehen, gleichzeitig gebe es kaum KMUs, die MilizpolitikerInnen fördern und freistellen. (gem) 11 Gespräch ressieren – er weiss auch um viele Enttäuschungen. Vor allem Eigeninteressen würden die Teilnahme und das Engagement von EinwohnerInnen fördern, beobachtet Widmer: zum Beispiel Schulund Verkehrsfragen, die Feuerwehr. „Je nach Beruf, Familiensituation und Lebensphase ändern sich die Interessen der Leute und ihr Engagement in und für ihre Gemeinde.“ Dieses Interesse sollten die Gemeinden unterstützen, ja fördern, indem sie für ihre Kommunikation und Dienstleistungen das Internet und die sozialen Medien nützen. Innovativ seien Gemeinden mit einer gut zugänglichen und kundenfreundlichen Homepage, mit online Diensten und Dialogfenster für den Austausch. „Eine gute, offene Kommunikation, Transparenz und die Möglichkeiten zum Dialog“ hält Widmer wenn nicht gerade für das A und O eines aktiven Gemeindelebens, so doch für gute Voraussetzungen. Wichtig sei zudem, dass sich Interessierte aller Generationen auf unterschiedlichen Ebenen engagieren könnten, z.B. sachbezogen in einer Quartiergruppe oder in einem BürgerInnenforum, mittelfristig in Parteien, Vereinen, in gemeindlichen oder regionalen Kommissionen. Denn: „Im Endeffekt beginnt es bei jedem Einzelnen.“ „Immer am Ball bleiben“ „Eine der grössten Herausforderungen jeder Gemeinde ist ihre demografische Entwicklung“, sagt Rolf Widmer und stellt besorgt fest: „Viele Gemeinden unterschätzen diesen Aspekt komplett.“ Aktuell gehen die grossen Jahrgänge der sogenannten Baby-Boomer in Pension. In vielen Gemeinden nehme gleichzeitig das Potenzial der Jüngeren ab, „die jüngeren Generationen fehlen oft“. Sei es, dass weniger Kinder zur Welt kommen, sei es, dass junge Erwachsene nach Schule und Ausbildung wegziehen, oder dass kaum (junge) Familien zuziehen. Angesichts solcher Entwicklungen müsse jede Gemeinde „immer am Ball bleiben“, ihre Altersstruktur genau kennen und sich je nach dem mit der Frage auseinanderDer Gesprächspartner Rolf Widmer leitet die Abteilung Gemeinden im Amt für Gemeinden und Raumordnung des Kantons Bern. Diese Abteilung beaufsichtigt und unterstützt die Arbeit der Gemeindebehörden und -verwaltungen. Sie bietet Beratung an, Aus- und Weiterbildung sowie Information in den Bereichen Gemeinderecht, -reformen, -organisation und -finanzen. (gem) setzen: Können wir alle anstehenden Aufgaben alleine meistern? Idealerweise, so Widmer, werde die Bevölkerung dazu eingeladen, an Zukunftsszenarien mitzuarbeiten. Gleichzeitig warnt der Fachmann vor zu hohen Erwartungen an ein Mitwirkungsverfahren. Die richtige Strategie wählen, das ist Rolf Widmer sowohl beim Golfspielen als auch bei seiner Arbeit mit Gemeinden wichtig. Foto: zvg Von der Demografie zur Fusion? Sind Gemeindefusionen eine Antwort auf die demografische Entwicklung? Jein, sagt der Fachmann. Fusionsüberlegungen sind gemäss Widmer angezeigt, wenn mehrere Kriterien erfüllt sind: über längere Zeit finden mangels einer Auswahl an KandidatInnen stille Wahlen statt und die Verkleinerung des Gemeinderates ändert nichts daran; die Finanzplanung für die nächsten Jahre sieht Steuererhöhungen vor; die Gemeinde ist zu klein, um Entwicklungsschwerpunkte zu setzen. „Zeigen Abklärungen vor allem in diesen Bereichen, dass ein Alleingang nicht möglich ist, dann kann eine Fusion eine gute Lösung sein.“ Bereits diese Abklärungen könnten als Prozess hin zu einer Fusion gestaltet werden, sagt Widmer. Er plädiert aber dafür, dass Gemeinden diesen Prozess aus „einer Position der Stärke“ heraus in Angriff nehmen. Eine Fusion dauere in der Regel drei bis maximal vier Jahre und sei innerhalb einer Legislatur gut durchführbar. In einem „Turbo- 12 Selbstporträts: Ortsparteien prozess“ hätten kürzlich innerhalb von eineinhalb Jahren Jegenstorf, Münchringen und Scheunen fusioniert, erzählt Rolf Widmer. Sein Amt hilft fusionswilligen Gemeinden mit Projektbegleitung und finanzieller Unterstützung und publiziert auf der Homepage gelungene Beispiele (best practice). Aktuell, so Widmer, „laufen im Kanton Bern rund 10 Fusionsprojekte“. An Herausforderungen interessiert Ob Alleingang oder Fusion: Die regionale Zusammenarbeit wird gemäss Rolf Widmer wichtiger. Die Abstimmung von Verkehr und Siedlung zum Beispiel ist eine Aufgabe der Regionalkonferenzen. „Zunehmend enger“ werde in nächster Zukunft der finanzielle Spielraum der Gemeinden. Insbesondere die Unternehmenssteuerreform III werde die Ertragslage der Gemeinden schmälern – möglicherweise auch ein Grund, weshalb Gemeinderatsmandate nicht sehr gefragt sind. „Es fägt nicht mehr zu politisieren mit immer weniger Geld“, vermutet Rolf Widmer. Ausser vielleicht, man nehme diese Ausgangslage als besondere Herausforderung an. (gem) Feuerwehr Lyss/Worben 5 Gründe, unserer Feuerwehr beizutreten: Interessante Aufgabe im Dienste der Öffentlichkeit Gute Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten Top-Ausrüstung Reger Kontakt unter Kollegen und Kolleginnen Gute Entschädigung und Erlass des Pflichtersatzes Möchtest Du auch dabei sein? Bist Du motiviert, Dich zum Schutze der Bevölkerung bei Feuer, Elementarschäden und weiteren Schadenereignissen einzusetzen? Dann melde dich bei: Feuerwehrsekretariat Ernst Stoller Marktplatz 6 3250 Lyss Tel. 032 387 03 80 Bürgerliche Demokratische Partei BDP Worben Die BDP Worben versteht sich als moderne, bürgerliche Partei. Sie setzt sich in Worben insbesondere ein für: Eine lösungsorientierte Sachpolitik. Einen haushälterischen Umgang mit den Gemeindefinanzen. Eine sorgfältige Planung der anstehenden Investitionen. Die gute Infrastruktur der Schule zu erhalten. Motivierte und qualifizierte Lehrkräfte zu beschäftigen. Die Ansiedlung von Gewerbebetrieben zu ermöglichen und zu fördern. Den ortsansässigen Vereinen die bestehende Infrastruktur zur Verfügung zu stellen. Aktivitäten: Teilnahme am politischen Leben der Gemeinde Worben (Behördenmitglieder) 2-3 Parteiversammlungen zum Beschluss der Parolen für die Gemeindeversammlung Parteiausflüge wie z.B. Vélodrome, Lyssbachstollen, Kraftwerk Hagneck etc. Traditionelles Treberwurstessen Anfang Jahr E-Mail: [email protected] Homepage: www.bdp-worben.ch Kontaktadresse: BDP Worben Postfach 38 3252 Worben Postcheck-Konto: 60-305353-9 Ansprechpersonen: Parteipräsident: Fredy Rufer (079 251 30 53) Vizepräsident: Michel Colombo Gemeindepräsident: Daniel Gyger Gemeinderat: Stefan Gasser Gemeinderat: Bernhard Danz 13 Selbstporträts: Ortsparteien Sozialdemokratische Partei Sektion Worben SP Worben Schweizerische Volkspartei SVP Worben Die Politik der SP steht unter dem Motto „für alle statt für wenige“. Ziele der Partei Dafür setzt sich die SVP Worben ein: Für die Bevölkerung von Worben Für eine konsequente, gradlinige und umweltbewusste Politik Für eine gesunde Landwirtschaft Für mehr Sicherheit und weniger Kriminalität Ist bürgerlich, familiennah Ist zielbewusst, engagiert In der Gemeinde setzen wir uns unter anderem für eine gute Familienpolitik ein. Wir wollen eine moderne und soziale Familienpolitik. Dazu gehört die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Sie ist eine wichtige Grundlage für Eltern, sie nützt aber auch der Wirtschaft. Die SP setzt sich für ein gutes Angebot an familienergänzender Betreuung und bezahlbaren Kita-Plätzen für alle ein. Ebenso ist es uns ein wichtiges Anliegen, dass sich auch die älteren Menschen hier wohl und geborgen fühlen. Im Bereich Wirtschaft und Arbeit sind wir der Meinung: Wer voll arbeitet, soll davon leben können. Dafür brauchen wir Mindestlöhne und faire Bezahlung nach dem Grundsatz „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“. Wir sind überzeugt, dass die Wirtschaft dem Menschen dienen muss und nicht umgekehrt. Wir setzen uns für einen schonenden Umgang mit den Ressourcen ein und fördern Projekte, die nachhaltig und umweltschonend sind. Das gute Angebot des öffentlichen Verkehrs muss unbedingt beibehalten werden. Weitere Positionen und Ideen finden sich hinter diesem Link: http://www.sp-ps.ch/de/themen/ chronologische-uebersicht In der SP Worben sind Sie als sogenannte Sympathisanten auch willkommen, wenn Sie nur der Ortspartei aber nicht der SP Schweiz beitreten wollen. Ansprechpersonen Unsere Gemeinderätin, Frau Manuela Kocher Hirt, führt das Ressort Soziales und sie ist Vizepräsidentin der Gemeinde Worben. E-Mail: [email protected] Tel. 032 373 73 16 Das Präsidium der SP Worben hat Frau Marianne Domeyer inne. E-Mail: [email protected] Tel. G. 031 633 63 06 Aktivitäten Beteiligung am Dorffest Besuch von Events anderer Sektionen wie: das Suurchabis-Essen Organisieren von eigenen Events wie: Panzerund Militärevent in der Petinesca Grube Studen Homepage www.svp-worben.ch Ansprechpersonen Präsident: Ruedi Marti Busswilstrasse 54, 3252 Worben Tel. 079 379 85 21 E-Mail: [email protected] Vizepräsident: Roland Friederich Mühlestr. 8, 3252 Worben Tel. 079 746 95 20 [email protected] Sekretärin: Barbara Beyeler Schmittenweg 8, 3252 Worben Tel. 079 672 88 63 E-Mail: [email protected] 14 Wettbewerb 1. Wie wird der Gemeindepräsident in anderen Kantonen auch genannt? 2. Welche Gemeinde stösst mit der längsten Gemeindegrenze an Worben? 3. Wie heisst ein Naturschutzgebiet von Worben? 4. Wo befindet sich das Waldhaus der Burgergemeinde Worben? 5. Wie wurde der westliche Teil von Worben früher genannt? 6. Bei welchem Anlass konnte die Gemeinde ihren Titel 3x verteidigen? 7. Wie heisst das Fest, welches jeweils am letzten Samstag der Sommerferien stattfindet? 8. Welches Thema beschäftigt die Gemeindebehörde bezüglich der Gemeindewahlen im Jahr 2018? 9. Wie wird der Berg entlang der Gemeinde Worben genannt? 10. In welcher Gemeinde gehen die OberstufenschülerInnen zur Schule? 11. Wie heisst die Gemeindebroschüre? 12. Lösungswort 1 2 3 7 8 9 10 14 15 16 17 4 5 6 11 12 13 Teilnahmebedingungen, Einsendeadresse und Preise siehe Seite 15 An welchem Wochentag hat die Gemeindeverwaltung über den Mittag geöffnet? 13. Wie heisst der Gemeindepräsident aus dem Jahre 1987? 14. Nenne einen Bach der durch Worben fliesst. 15. Zu welchem Amtsbezirk gehörte die Gemeinde Worben? 15 Umfrage Zu gewinnen… Lösungswort 1. Preis Fr. 50.00 Gutschein vom Restaurant Bären 2. Preis Fr. 30.00 Gutschein von der Cafeteria Seelandheim 3. Preis Fr. 15.00 Gutschein von der Bäckerei Burkhard Lösungswort, zusammen mit der untenstehenden Umfrage, bis am 31.12.2016 an die Gemeindeschreiberei Worben, Hauptstr. 19, 3252 Worben senden. Teilnahmebedingungen: Teilnahmeberechtigt sind alle Personen. Von der Teilnahme ausgeschlossen sind die Mitarbeitenden der Gemeindeverwaltung Worben sowie die Gemeinderatsmitglieder Worben. Pro Person ist nur eine Wettbewerbsteilnahme möglich. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Die GewinnerInnen werden schriftlich benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die GewinnerInnen sind damit einverstanden, dass ihr Name im Infoblatt publiziert wird. Teilnahmeschluss ist der 31. Dezember 2016. 1 2 3 7 8 9 10 14 15 16 17 4 5 6 11 12 13 Name/Vorname: ………………………………………………. Adresse: ………………………………………………. Um näher am Puls der Worbener/-innen zu sein, möchten wir gerne wissen, was Sie als Einwohner/-in unserer Gemeinde schätzen? Die Feuerwehr Worben sucht dringend neue Mitglieder. Würden Sie gerne mal an einer Übung teilnehmen? …………………………………………………………. ( ) Ja …………………………………………………………. …………………………………………………………. Gibt es etwas, das Sie im Dorf vermissen? …………………………………………………………. …………………………………………………………. ( ) Nein Möchten Sie sich für andere Projekte engagieren? Für welche? ( ) Nachbarschaftshilfe ( ) Projekt Spielplatzneugestaltung mit Feuerstelle ( ) Mithilfe beim Dorffest ( ) Angebote für Jugendliche (Jugendraum, etc.) ( ) Weitere Ideen ……………………………………. …………………………………………………………. …………………………………………………………. Interessieren Sie sich für die Mitarbeit in einer Kommission oder in einem Amt? Fragen an Jugendliche: In der Gemeinde gibt es einen Skater Park und ein grosses Freizeitgelände rund um das Schulhaus sowie zahlreiche Quartierspielplätze. Findet Ihr dieses Angebot ausreichend? ( ) Ja ( ) Nein Wenn nein: Was würdet Ihr Euch zusätzlich wünschen? …………………………………………………………. ( ( ( ( ( ) Gemeinderat ) Kommission Bauwesen ) Kommission Soziales ) Kommission Sicherheit, Gesundheit, Umwelt ) Kommission Finanzen, Steuern, Liegenschaften ( ) Kommission Bildung, Kultur, Freizeit, Jugend Gerne dürfen Sie Ihre Vorschläge unter Angaben Ihrer Personalien und Adresse bei der Gemeindeschreiberei Worben einreichen. …………………………………………………………. Vielen Dank für Ihre Teilnahme! …………………………………………………………. Gemeinderat Worben 16 Impressum Foto: Christoph Salzmann ...besuchen Sie unsere Homepage www.worben.ch Herausgeberin Einwohnergemeinde Worben Text/Gestaltung Gemeindeschreiberei Worben Auflage 1‘130 Exemplare
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