Versetzhinweise für Abwasserleitungssysteme A0000

Versetzhinweise für Abwasserleitungssysteme
Begriffe
Die Zeichen und Begriffe sind in der Norm
SN EN 1610 und in der Norm SIA 190
definiert.
1
10
4
13
5
6
12
6
Vorbereitungen zur Bauausführung
Vor der Bauausführung sind folgende Unterlagen bereitzustellen, anzufordern oder
abzuklären:
–
–
–
–
–
–
–
2
3
11
7
9
8
1 Oberfläche
2 Unterkante der Strassen- oder
Gleiskonstruktionen, soweit vorhanden
3 Grabenwände
4 Hauptverfüllung
5 Abdeckung
6 Seitenverfüllung
7 Obere Bettungsschicht
8 Untere Bettungsschicht
9 Grabensohle
10 Überdeckungshöhe
11 Dicke der Bettung
12 Dicke der Leitungszone
13 Grabentiefe
Zeichen und Begriffe können je nach Norm
unterschiedlich sein. Im nachfolgenden
Text werden ausschliesslich die Begriffe
der Norm SIA 190 verwendet.
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A0000
–
–
–
–
–
Baupläne
Sicherheits- und Nutzungsplan
Geotechnische Unterlagen
Grundwasserstände
Geländeverhältnisse
Leistungsverzeichnis
Geltende Normen, Richtlinien und
ergänzende Vorschriften
Statische Berechnungen
Zufahrtsmöglichkeiten
Baustellenumleitungen
Lagerplätze
Lage und Ort von Werkleitungen und
anderen unterirdischen Einrichtungen
Bestellung von CENTUB®- und
Stahlbetonrohr-Bauteilen
Das Erstellen eines Lieferterminprogrammes
erspart viel Ärger und Zeit.
Für sämtliche Formstücke, Rohrschnitte
sowie Werkmontagen und Schachtbauteile
stellt die CREABETON BAUSTOFF AG den
Anwendern diverse praktische Bestellformulare zur Verfügung, die jederzeit bei
den CREABETON-Stützpunkten angefordert
werden können.
Verlege- und Versetzhilfsmittel
Für das Abladen der CENTUB®-Rohre und
deren Transport auf der Baustelle ist ein
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Versetzhinweise für Abwasserleitungssysteme
geeignetes Hebegerät mit Feinhub erforderlich. Grösse und Art der Baugeräte ergeben
sich zum einen aus den Bodenverhältnissen,
zum anderen aus dem Gewicht der Rohre
bzw. der Formstücke und Schachtbauteile.
Das Abrollen oder Schleifen über den Boden
oder über die Ladebrücke ist nicht zulässig.
Für das Anheben der Rohre eignen sich
folgende Hilfsmittel:
– Rohrgreifer
– 2 Gurten oder Seile
– Entenschnabel mit Sicherungskette
Bei Stahlbetonrohren werden während der
Produktion mindestens zwei Kugelkopftraganker in den Rohrscheitel eingebaut,
die das Abladen und den Transport auf
der Baustelle erleichtern. Das notwendige
Kettengehänge wird durch das Herstellwerk
gegen ein Depot dem Anwender zur Verfügung gestellt. Die Lasche des Kugelkopfes
ist bei Gebrauch immer in Zugrichtung
anzuordnen.
Bei den CENTUB®-Schachtbauteilen werden
entweder Kugelkopftraganker oder Gewin-
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A0000
dehülsen während der Produktion in den
Beton eingebaut. Das für das Abladen wie
auch für den Transport auf der Baustelle
notwendige Gehänge für die Kugelkopftraganker wird durch das Herstellwerk dem
Anwender gegen ein Depot zur Verfügung
gestellt.
Die Lasche des Kugelkopfes ist bei Gebrauch
immer in Zugrichtung anzuordnen.
Kontrolle und Lagerung auf der
Baustelle
Bei der Anlieferung der CENTUB®-/Stahlbetonrohr-Bauteile sind diese sofort auf
Beschädigung, die z.B. auf den Transport
zurückzuführen sind, durch den Empfänger
zu kontrollieren. Beschädigte Bauteile sind
auszusortieren, auf dem Lieferschein zu
vermerken und zurückzuweisen.
◆ Mangelhafte Bauteile dürfen auf
keinen Fall eingebaut werden.
Werden die beanstandeten Bauteile
ohne unsere ausdrückliche Zustimmung weiterverwendet, so wird
jede Haftung ausgeschlossen.
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Versetzhinweise für Abwasserleitungssysteme
A0000
gegen eine Verschmutzung der Dichtungsflächen an den Rohrenden erforderlich. Um
ein Anhaften oder ein Anfrieren der Bauteile
gegen die Unterlagen während der Lagerung zu verhindern, sind Massnahmen,
wie z.B. Kanthölzer unterlegen, zu treffen.
Rohrstapel sind gegen mögliches Auseinanderrollen zu sichern.
Folgende Punkte sind zu kontrollieren und
evtl. auf dem Lieferschein zu notieren:
–
–
–
–
–
Kennzeichnung
Festigkeitsklasse
Herstellungsdatum
Herstellerzeichen
Spezifikationen
CENTUB®- und Stahlbetonrohr-Bauteile
sind gegen intensive Sonneneinstrahlung
zu schützen.
Bei der Lagerung der Bauteile auf der
Baustelle sind Vorkehrungen insbesondere
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Erstellen des Leitungsgrabens
Vor dem Beginn der Grabarbeiten sind
die Vermessungsfixpunkte zu sichern. Die
Wahl des Grabens bzw. des Grabenverbaus
richtet sich unter anderem nach den Bodenverhältnissen, dem Grundwasseranfall und
den zur Verfügung stehenden Verkehrsräumen. Ebenfalls hat die Grabenwahl mit
den statischen Berechnungen übereinzustimmen.
Mindestgrabenbreite
Die minimalen Grabenbreiten bzw. die minimalen Arbeitsräume sind so zu bemessen,
dass ein fachgerechter und sicherer Einbau
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der CENTUB®- und Stahlbetonrohre und
deren Formstücke möglich ist.
Richtwerte gemäss Vorgaben der Norm
SN EN 1610 und Norm SIA 190, sowie der
Bauarbeitenverordnung 2006 der SUVA.
Für den Einbau von CENTUB®-Schächten
sind die Gräben entsprechend anzupassen
(minimaler Arbeitsraum bei Schächten gem.
Norm SN EN 1610). Die vorgeschriebenen
Mindestgrabennennweiten dürfen nur in
Sonderfällen und bei den Verlegeprofilen
Profil U/V 3 und U/V 4 unterschritten werden (siehe Norm SIA 190).
Werden mehrere Rohre nebeneinander in
demselben Graben oder unter derselben
Dammschüttung verlegt, muss der Mindestarbeitsraum zwischen den Rohren gemäss
Norm SN EN 1610, eingehalten werden.
Ein ausreichender Arbeitsraum im Graben
ist für eine gute Verdichtung der seitlichen
Verfüllung und damit für die Standsicherheit
der Rohre massgebend. Werden Verdichtungsgeräte in der Leitungszone verwendet, muss der Arbeitsraum entsprechend
angepasst werden.
Nicht verbaute Gräben
Den Böschungswinkel des unverbauten
Grabens so wählen, dass die Arbeitssicherheit im Graben gewährleistet ist. Im Zweifelsfalle ist immer eine Standsicherheitsberechnung durchzuführen. U-Gräben ohne
Grabenverbau dürfen bis zu einer gewissen
Grabentiefe nach der Bauarbeitenverordnung 2006 der SUVA oder bei Pickel- bzw.
Sprengfels angeordnet werden.
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Verbaute Gräben
Die Wahl des senkrechten Verbaus richtet
sich nach den örtlichen Gegebenheiten wie
Baugrund und Grundwasserspiegel sowie
der Anzahl von Werkleitungen.
Je nach gewählter Verbauart sind für den
sicheren Ausbau von Beginn weg geeignete Massnahmen zu treffen. Wenn das
Ziehen des Verbaus erst nach der seitlichen
Verfüllung und Verdichtung zwischen Grabenwand und Rohr oder erst nach dem Einbringen der Rohrbettung aus Beton möglich
ist, muss eine Nachverdichtung oder eine
andere geeignete Massnahme angeordnet
werden, wie z.B. das Ausgiessen der Hohlräume mit Mörtel oder Splitt. Ansonsten
führen die entstehenden Hohlräume zu
unkontrollierten Mehrbelastungen auf den
Rohren, die durch kein gesichertes Rechenmodell erfassbar sind.
◆ Ebenfalls sind geeignete Massnahmen zu treffen, damit das Ziehen des
Verbaus die Standsicherheit der Rohre
nicht beeinträchtigt, indem z.B. eine
Trennung zwischen Grabenverbau und
Hüllbeton eingebaut wird.
Müssen Spundprofile verwendet werden,
so ist dies in der Rohrstatik und im Aufbau
der Bettungsschicht zu berücksichtigen.
Aus statischer Hinsicht wird zwischen
Leichtspundprofilen (bis zu einer Stärke
von 80 mm) und stärkeren Spundprofilen
unterschieden. Letztere führen zu einer
Mehrbelastung der Rohrleitung, da diese
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Versetzhinweise für Abwasserleitungssysteme
in der Regel bis unter die Rohrsohle eingebunden werden.
Unter die Grabensohle getriebene Spundwände verursachen oft Nachsetzungen der
Rohrleitung. Konstruktive Massnahmen wie
den Verbau im Boden belassen, bewehrte
Bodenplatten, Pfahlgründungen oder den
Graben verbreitern sind unerlässlich. Aus
statischer Sicht ist der Einsatz von Spundprofilen auf den unbedingt notwendigen
Bereich zu beschränken. Rohrlängen und
Grabenbreiten sind den Gegebenheiten
anzupassen.
Wasserhaltung
Um eine ordnungsgemässe Bodenverdichtung zu ermöglichen und ein fachgerechtes
Rohrauflager, sowie eine dichte Rohrverbindung herzustellen, ist der Rohrgraben
während der Verlege- und Versetzarbeiten
unbedingt wasserfrei zu halten. Deshalb ist
die Wasserhaltung sorgfältig zu planen.
Erforderliche Sickerpackungen in Verbindung mit einer Drainageleitung unterhalb
der Rohrsohle sind gegen eine Wechselwirkung mit dem anstehenden Boden oder dem
Verfüllmaterial z.B. mit einem Geotextil zu
schützen. Nach Beendigung der Wasserhaltung sind Drainageleitungen zu verschliessen
und eine Drainwirkung der Sickerpackung
z.B. durch Dichtriegel aus Beton oder einem
bindigen Material zu verhindern.
Wasserhaltungen sind in den statischen
Berechnungen wie auch bei der Anordnung von konstruktiven Massnahmen zu
berücksichtigen.
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A0000
Grabensohle
Eine gleichmässige, störungsfreie Auflagerung der Rohre in Längsrichtung ist zu
gewährleisten. Die zulässigen Toleranzen
in der Aushubsohle gemäss Norm SIA 190
sind einzuhalten.
Die Tragfähigkeit der Grabensohle hat den
Anforderungen der Bemessungen zu entsprechen. Gegebenenfalls ist ein Bodenaustausch durchzuführen.
Bei Frost sind besondere Massnahmen
im Bereich der Grabensohle erforderlich.
Gefrorene Schichten sind unmittelbar vor
der Verlegung zu entfernen. Wenn die
Grabensohle direkt zur Auflagerung der
Rohre dient, muss sie im Leitungsgefälle
ausgeführt werden. Die Vertiefungen für
die Rohrmuffen der CENTUB®-Rohre müssen ausreichend gross ausgehoben werden,
Punktauflagerungen im Muffenbereich sind
zu verhindern.
Werden die Rohre auf einer Bettung
gelagert, muss die Grabensohle noch am
gleichen Tag mit dem vorgesehenen Bettungsmaterial (Beton oder Kies) bedeckt
werden, um ein Aufweichen zu verhindern. Für das Versetzen von vorfabrizierten
CENTUB®-Schachtunterteilen sind Vertiefungen gemäss Angaben des Herstellwerkes
zu berücksichtigen.
Untere Bettungsschicht mit Auflager
auf Böden oder auf Kies-Sand
Die untere Bettung muss in Übereinstimmung mit den statischen Berechnungen der
CENTUB®-/Stahlbetonrohre stehen.
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Versetzhinweise für Abwasserleitungssysteme
Der Aufbau der Bettung hat nach der Norm
SN EN 1610 zu erfolgen.
Bei Bettungen mit Kies-Sand ist eine etwas
aufgelockerte Grabensohle für eine optimale Spannungsverteilung im Bettungsbereich
und eine gut verdichtete, obere Bettungsschicht anzustreben.
Der Bettungstyp 2 mit angeformter Grabensohle nach der Norm SN EN 1610 ist
bei CENTUB®- und Stahlbetonrohren ungeeignet. Geeignetes Material und die Bettungsmasse sind nach den Vorgaben der
Norm SN EN 1610 zu wählen.
Untere Bettungsschicht
mit Auflager auf Beton
Bei folgenden Einsatzbedingungen sind
Bettungen aus Beton immer vorzuziehen:
–
–
–
–
–
–
Nicht standfeste Böden
Strömendem Grundwasser
Schwankendem Grundwasserspiegel
Starker Neigung der Grabensohle
Dicht gelagertem Untergrund oder Fels
Wenn es die statischen
Randbedingungen erfordern
Die Betongüte richtet sich nach den Angaben des Projektverfassers, darf aber C12/15,
X0, Dmax. 32 nicht unterschreiten.
Bei bewehrten Bodenplatten ist die Festigkeitsklasse des Betons der unteren Bettungsschicht zu erhöhen. Dies kann einen
Einfluss auf das statische Verhalten der
Rohre haben und ist dementsprechend
nachzuweisen.
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A0000
Ein Betonauflager ist über die gesamte
Grabenbreite durchzuziehen. Auflager mit
eingemörtelten Kalksandsteinen oder anderen festen Baustoffen unter der Muffe
eignen sich ebenfalls. Auflager mit Holz
oder anderen quellenden Baustoffen sind
ungeeignet.
Wird eine Betonsohle für die Verlegung eingebracht, so soll die Oberfläche der Sohle
rauh sein, um eine schubfeste Verbindung
mit dem nachträglich eingebrachten Zwickelbeton zu erreichen. Fremdmaterial ist
zu entfernen.
Eine Verlegung mit Muffenlöcher in der
unteren Betonbettungsschicht ist nicht zu
empfehlen, da die Gefahr von Punktbelastungen (Muffenreiten) besteht.
Bei Stufengräben ist zu beachten, dass die
Bettung der oberen Leitung eine genügende
Stabilität aufweist und nicht durch die zu
erwartenden Belastungen in den offen Graben abrutschen kann.
Im Zweifelsfalle ist eine Standsicherheitsberechnung durchzuführen.
Bei Übergängen von Bodenarten oder
anderen mitwirkenden Konstruktionen
wie z.B. querende Werkleitungen ist mit
unterschiedlichen Setzungen oder Verschiebungen zu rechnen. Besondere Massnahmen sind bei solchen Bausituationen bereits
bei der Bettung zu berücksichtigen, damit
keine unkontrollierten Kräfte in der Längsrichtung auf die Rohre übertragen werden.
◆ Die Gelenkwirkung der Rohrfügung
muss ebenfalls erhalten bleiben.
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Versetzhinweise für Abwasserleitungssysteme
A0000
Sonderausführungen bei der
unteren Bettungsschicht
CENTUB®- wie auch Stahlbetonrohre können z.B. auf Pfahlgründungen mit einer
bewehrten Bodenplatte oder auf Sättel
verlegt werden. Je nach Ausführungsart
sind mögliche Vorkehrungen bereits bei der
Herstellung der Rohre vorzusehen, damit
die Gelenkwirkung der Muffenverbindung
nicht beeinträchtigt wird. Sonderausführungen müssen in den statischen Bemessungen der Rohre zu berücksichtigt werden.
Verlegen der Rohre
Vorbereitende Arbeiten
Dichtbereich von Verschmutzungen und Eis
usw. reinigen. Von CREABETON mitgeliefertes Gleitmittel erst im Graben satt auf
die Spitzenden und auf die Verbindungsbereiche der Muffen in ausreichender Menge
auftragen. Das CENTUB®-Gleitmittel ist in
der Zähigkeit auf die Dichtungen abgestimmt.
Die Vermuffung mit ungeeigneten oder
ohne Gleitmittel führt zu Dichtungsschäden.
Die Rohre sind vor plötzlichen Temperaturschwankungen zu schützen.
Herstellung der Verbindungen bei
CENTUB®-Rohren
Beim Zusammenführen der Rohre wird in
der Regel das Spitzende in die Muffe des
bereits verlegten Rohres geschoben. Das zu
verlegende Rohr muss zentrisch angesetzt
und mit einem kontrollierten Kraftaufwand
eingeschoben bzw. zusammengezogen
22
werden. Es sind geeignete Rohrzuggeräte
mit genügender Kraft für das Zusammenschieben der Rohre zu verwenden. Das
Zusammendrücken mit dem Baggerlöffel
ist ungeeignet.
Der Zug bzw. der Druck auf das einzuschiebende Rohr ist in der unteren Hälfte
anzusetzen. Eine Stützung des Spitzendes
des einzuschiebenden Rohres z.B. mit einem
Zentriergerät erleichtert das Vermuffen.
Notwendige Zugkraft für das
Verlegen von CENTUB®-Rohren
DN
300
400
500
600
700
800
1000
1200
Zugkraft in to
1.80
2.00
2.80
4.00
6.50
8.00
10.00
12.00
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Versetzhinweise für Abwasserleitungssysteme
Werden die Rohre in eine Kies-Sand-Bettung verlegt, so sollen die zu verlegenden
Rohre frei hängend zusammengezogen
werden. Dabei ist zu beachten, dass beim
Zusammenführen der Rohre kein Auflagermaterial zwischen die Rohre geschoben
wird. Die Rohrverbindung muss zwängungsfrei hergestellt werden. Die Rohre
sind im hängenden Zustand durch sorgfältiges Unterstopfen auszurichten. Die
Rohrbettung muss vollflächig sein und die
Zwickel seitlich unter den Rohren sind gut
zu verdichten.
Werden die CENTUB®-Rohre in erdfeuchten
Frischbeton verlegt, entspricht der Arbeitsablauf der Verlegung in einer Kies-SandBettung. Der erdfeuchte Frischbeton ist
nachzubehandeln.
Herstellung der Verbindungen bei
Stahlbetonrohren
Bei den Stahlbetonrohren ist der Keilgleitdichtungsring werkseitig aufgeklebt.
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A0000
In der Regel wird das Spitzende mit dem
aufgezogenen Dichtungsring in die Muffe
des bereits verlegten Rohres geschoben.
Bauseits aufgeklebte Distanzplättchen verhindern Betonabplatzungen während dem
Zusammenzug. Das zu verlegende Rohr
muss genau zentrisch angesetzt werden.
Notwendige Zugkraft für das
Verlegen von Stahlbetonrohren
DN
1300
1400
1500
1600
1800
2000
2200
2400
2500
2600
3000
Zugkraft in to
13.00
14.00
15.00
16.00
18.00
20.00
22.00
25.00
30.00
35.00
40.00
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A0000
Versetzhinweise für Abwasserleitungssysteme
Für den kontrollierten Zusammenzug sind
geeignete hydraulische Zuggeräte zu verwenden. Die notwendige Zugkraft kann
durch entlasten (leichtes Anheben) der
Stahlbetonrohre verringert werden.
Bei der Verlegung von Stahlbetonrohren in
eine Kies-Sand-Bettung sind die Hinweise
der Verlegung von CENTUB®-Rohren sinngemäss anzuwenden.
Herstellen der Verbindung bei
CENTUB®-Formstücken
CENTUB®-Passrohre und -Gelenkrohre werden analog der CENTUB®-Rohre verlegt.
CENTUB®-Segmentkrümmer können je nach
Krümmung entweder mit Stockwinden oder
mit einem geeigneten Zuggerät zusammengezogen werden.
Ist die Krümmung jedoch gross, so ist die
Verwendung von zwei Kettenzügen zu
empfehlen, die um die Mantelflächen der
Rohre montiert werden. Die Zuggeräte
sind jeweils seitlich der Rohre anzuordnen.
Durch gleichzeitiges Zusammenziehen mit
den Kettenzuggeräten können die Krümmer zwängungsfrei in die Muffe geschoben
werden.
Abstand der Stirnfläche
Der Abstand zwischen den Stirnflächen
der CENTUB®-/Stahlbetonrohre sollte ca.
10 mm betragen. Dank der Rückstellkraft
der elastomeren Dichtungsringe stellt sich
dieser Abstand meist von selbst ein.
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Nennweite Stirnflächenabstand m
DN
Minimal Optimal Maximal
300
400
500
600
700
800
1000
1200
1300
1400
1500
1600
1800
2000
2200
2400
2600
3000
3
3
3
4
4
4
4
6
6
6
6
6
6
6
6
6
6
6
10
10
10
10
10
10
10
10
10
10
10
10
10
10
10
10
10
10
16
18
18
18
21
21
21
32
35
35
35
35
35
35
35
35
35
35
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Versetzhinweise für Abwasserleitungssysteme
A0000
Durch diesen Abstand ist die gewünsch­
te Beweglichkeit in der Rohrverbindung
gewährleistet.
Mögliche Abwinklung der Rohre
Der Stirnflächenzwischenraum ermöglicht
die Abwinklung der Rohre nach der zent­
rischen Verlegung, auch bei der Versetzung
von vorfabrizierten Schachtunterteilen.
Nennweite Mögliche max.
DN
Abwinklung a (mm/m)
300
400
500
600
700
800
1000
1200
1300
1400
1500
1600
1800
2000
2200
2400
2600
3000
± 20
± 20
± 20
± 20
± 10
± 10
± 10
± 10
± 5
± 5
± 5
± 5
± 5
± 5
± 3
± 3
± 3
± 3
CREABETON BAUSTOFF AG 2017
Erstellen der oberen Bettungsschicht
aus Kies-Sand
Die Art und Korngrösse des Bettungs­
materials muss die Vorgaben der Norm SN
EN 1610 erfüllen. Die Rohre sind vor dem
Einbringen der oberen Bettungszone gegen
seitliche Verschiebungen auf Muffenhöhe
zu fixieren und zu sichern. Die Verdichtung
hat gemäss den Planunterlagen zu erfolgen.
Der Auflagezwickel ist durch sorgfältiges
Unterstopfen von Hand oder mit leichten
Geräten zu verdichten.
Obere Bettungsschicht aus Beton
Die Rohre sind auf Muffenhöhe vor dem
Einbringen der oberen Bettungsschicht
gegen seitliche Verschiebungen gegen die
Grabenwand zu fixieren und zu sichern.
Zu beachten ist, dass leere Leitungen im
offenen Graben bei hohem Grundwasser
oder Wassereinbrüchen aufschwimmen.
Die Betongüte für die obere Bettungs­
schicht richtet sich nach den Angaben des
Projektverfassers, darf aber C12/15, X0,
Dmax. 32 nicht unterschreiten. Es ist ein
schwundarmer Beton zu verwenden.
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A0000
Versetzhinweise für Abwasserleitungssysteme
1000 mm
a
m optimal = 10 mm
Der Beton der oberen Bettungsschicht ist
zu vibrieren.
Die obere Bettungsschicht soll über die
gesamte Grabenbreite gehen. Kann dies
nicht ausgeführt werden, z.B. wenn der
Grabenverbau erst nach dem Betonieren
entfernt werden kann, so sind die entstandenen Hohlräume mit Beton, Mörtel oder
Splitt nachträglich zu füllen.
Bei Stufengräben kann die obere Bettungsschicht der oberen Leitung nicht bis an die
Grabenwand gezogen werden.
In solchen Baustellensituationen ist der Verdichtung der Abdeckung über dem unteren
Rohr besondere Beachtung zu schenken.
Dieses Material muss eine Verdichtung
gemäss Planunterlagen haben, kann aber
nur mit leichten Geräten ausgeführt werden.
Aus statischer Sicht bringt eine Vollummantelung (Profile U/V 3 und U/V 4 nach Norm
SIA 190) nur bei geringen Überdeckungen
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(< 0.80 m) im Strassenbereich, oder wenn
es die statischen Randbedingungen dieser Profile erfordern, gewisse Vorteile. Bei
dieser Wahl des Verlegeprofils sollte das
CENTUB®- wie auch das Stahlbetonrohr bei
einer Biegebeanspruchung immer steifer als
die Bettung sein.
◆ Bei den Verlegeprofilen U/V 3 und
U/V 4 kann dies nicht gewährleistet
werden und es ist zu empfehlen,
in der Bettung auf Muffenhöhe eine
Schwächung einzubauen, um die
Beweglichkeit in der Muffenverbindung (Gelenkkette) zu erhalten.
Diese auf Muffenhöhe quer zur Rohrachse
führende Dilatationsfuge kann z.B. mit einer Styroporeinlage oder mit einem anderen geeigneten Material hinter oder vor der
Rohrfixierung bewerkstelligt werden.
Die Schwindmasse des frisch eingebrachten
Betons sind nicht zu vernachlässigen. Aus
diesem Grund sind die Arbeitsfugen der
oberen Bettungsschicht immer in der Muffenebene anzuordnen. Sind unterschiedliche
Lagerungsarten oder mögliche Setzungen
bzw. Verschiebungen von anderen mitwirkenden Bauwerken zu erwarten, ist dies
CREABETON BAUSTOFF AG 2017
A0000
Versetzhinweise für Abwasserleitungssysteme
OD
CREABETON BAUSTOFF AG 2017
Profil 3
OD
Profil 4
OD + 100 mm
OD
Profil 2A
OD 1/2
Profil 2
OD 1/4
Profil 1
Seitliche Anschlüsse an
CENTUB®- oder Stahlbetonrohre
Werden die seitlichen Anschlüsse, beispielsweise bei Grundstücksentwässerungsleitungen nicht werkseitig mit den
CENTUB®-Klebeanschlussstücken bewerkstelligt, so sind diese mittels einer Kernbohrung herzustellen. Das Aufdübeln eines
Kernbohrgerätes auf das CENTUB®- oder
Stahlbetonrohr kann im Rohrinnern inakzeptable Abplatzer und somit Reparaturkosten verursachen. Es ist zu empfehlen,
die Geräte mittels einer Vakuumplatte oder
mittels Spannbändern zu befestigen.
Wenn immer möglich ist der 90°-Anschluss
dem 45°-Anschluss vorzuziehen, da dieser
bautechnisch einfacher zu bewerkstelligen
ist und einen minimalen hydraulischen Verlust aufweist. Aus hydraulischen Gründen
sollte bei einem Anschlusswinkel von 90°
die Kanalisation die doppelte Nennweite
des seitlichen Anschlussrohres aufweisen.
Bei seitlichen Anschlüssen DN 250 ist aus
statischen Überlegungen die Verwendung
von bewehrten CENTUB®-Rohren zu empfehlen.
OD 3/4
in der Anordnung der Rohrfügungen zu
berücksichtigen.
Bei nachträglich entfernten Grabenverbauten
ist der möglichen Verschiebung der Leitungszone grosse Beachtung zu schenken. Vor
allem bei Rohren mit kleineren Nennweiten,
bei denen der Widerstandsmoment gering
ist, sind konstruktive Massnahmen in der
Bettung zu überprüfen.
Bei Doppelleitungen im gleichen Graben und
gleicher Sohlenhöhe, bei denen die obere
Bettungsschicht gleichzeitig eingebracht
wird, sind die Rohrverbindungen immer auf
gleicher Höhe anzuordnen. Damit kann die
Gelenkwirkung der Rohrfügung erhalten
werden. Versetzte Rohrfügungen ergeben
eine Verbundwirkung und radiale Risse.
Es sind zusätzliche CENTUB®-Gelenkrohre
oder CENTUB®-Passrohre einzubauen. Bei
CENTUB®- und Stahlbetonrohr-Segmentkrümmern, die nach Bauvollendung mit
einem Betriebsdruck belastet werden oder
die mittels innerem Wasserdruck überprüft
werden, ist ein entsprechendes Widerlager
mit Beton gegen die Grabenwand aufzubauen.
OD
OD
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Versetzhinweise für Abwasserleitungssysteme
A0000
Die innere Anschlusskante ist von Hand
(Handschuhe tragen) zu modellieren. Die
überschüssige Klebmasse ist zu entfernen
und es ist sicherzustellen, dass keine solche
am Rohrboden liegen bleibt.
Die äussere Kehlkante kann ebenfalls
von Hand ausgebildet werden. Um das
Abbinden der Klebmasse zu gewährleisten,
ist eine minimale Umgebungstemperatur
von +5 °C notwendig.
Bohrungen können bauseits an nahezu allen
beliebigen Stellen angeordnet werden. Die
Bohrung darf nicht im Glockenmuffenbereich sein. Der minimale Abstand zwischen
Muffe bzw. Beginn Glockenmuffe bis zur
Bohrlochaussenkante beträgt mindestens
die doppelte Nennweite des Anschlussrohres (siehe A 05 04). Gegenüberliegende
Anschlüsse sollten einen genügenden
Abstand zueinander aufweisen (ca. 1 m).
Montage von CENTUB®-Klebeanschlussstücken 90°
Die Klebeflächen sind mit einem trockenen
Lappen zu reinigen. Auf dem Rohrboden ist
eine Unterlage einzulegen, um überschüssige Klebmasse aufzufangen. Das Mischen
der beiden mitgelieferten Klebekomponenten hat nach deren Gebrauchsanweisung
zu erfolgen. Die Klebmasse ist in genügender Menge mit Hilfe eines Spachtels
auf die Kontaktflächen des Rohres, sowie
des Schaftes des Klebeanschlussstücks aufzutragen. Das Klebeanschlussstück ist mit
einer Drehbewegung zu montieren.
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Montage von CENTUB®-Universalklebeanschlussstücken
Der Montageablauf bei den CENTUB®Universalklebeanschluss-Stücken ist analog
der CENTUB®-Klebeanschlussstücke 90°.
Vorgängig muss aber die Schaftlänge mittels eines Winkelschleifers der Rohrwandstärke des Rohres angepasst werden.
Montage von
DENSO-Steckanschlussstück 90°
Bei den DENSO-Steckanschlussstücken sind
die vorgegebenen Bohrlochdurchmesser
(NW 150: d1 181–182 mm, NW 200: d1
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Versetzhinweise für Abwasserleitungssysteme
A0000
Vor der Montage der Anschlussleitung sind
der Dichtring in der Muffe des Stutzens und
die Rohrspitze mit CENTUB®-Gleitmittel zu
versehen. Bei einem abgeschnittenen Rohr
muss die Spitze für die Montage angefast
werden.
231–232 mm) zwingend einzuhalten, um
die Dichtheit zu gewährleisten. Zur Verhinderung einer Verletzung der elastomeren
Dichtung muss die Bohrlochkante auf der
Rohraussenseite gut abgerundet werden.
Das Bohrloch sauber reinigen, die Lippendichtung, sowie der obere Teil der Bohrung
satt mit dem mitgelieferten Gleitmittel
(gleichzeitig Korrosionsschutzmittel) einstreichen (Ausnahme: Bei bewehrten Rohren
mit Wanddicke > 90 mm, bei NW 150 und
> 150 mm.
Vor dem Einpressen ist zu kontrollieren,
dass die Rohrachse und die Achse des
Steckanschlussstückes übereinstimmen.
Das Steckanschlussstück ist zentrisch mit
einem kontrollierten Kraftaufwand bis zum
Anschlag in das Bohrloch einzupressen. Das
zentrische Ansetzen ist wichtig, damit die
erste Rippe der Lippendichtung gleichmässig verpresst wird und nicht umschlägt.
DENSO-Steckanschlussstücke können keine
mechanischen Belastungen aufnehmen und
sind dementsprechend zu sichern.
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Anschluss an bestehende
Betonrohrleitungen
Bei Sanierungskanalisationsbauarbeiten
muss öfters aus wirtschaftlichen und bautechnischen Überlegungen direkt an ein
bestehendes Betonrohr angeschlossen
werden. Da die bereits verlegten Betonrohre meist unterschiedliche Wandstärken
und andere Muffenverbindungssysteme
aufweisen, muss auf andere Massnahmen
ausgewichen werden.
Beispielsweise kann eine CENTUB®Rohrmuffe auf das bestehende Betonrohr
zugfest aufgeklebt werden. Das im Erdreich
liegende Rohr ist gerade zu schneiden und
zu reinigen. Die zu verklebenden Flächen
sind satt mit einem 2-Komponenten-Epoxidharzkleber anzustreichen.
29
Versetzhinweise für Abwasserleitungssysteme
Die Umgebungstemperatur von +5 °C
darf nicht unterschritten werden, um ein
Abbinden des Klebers zu gewährleisten.
Die angeklebte Rohrmuffe ist während der
Abbindezeit des Klebers gut zu fixieren und
zu sichern. Die entstehenden Kleberwülste,
die durch das Zusammenpressen der beiden
Bauteile entstehen, sind im Rohrinnern zu
glätten.
Einbau von Zwischenstücken
Bei Sanierungsleitungen kann es vorkom­
men, dass Haltungslängen genau einzuhal­
ten sind, ein Anschluss an einen bestehen­
den Schacht aber nicht möglich ist.
Bei solchen Bausituationen müssen geeig­
nete Manschettenverbindungen eingesetzt
werden.
Für den Einbau der Manschetten sind die
Gebrauchsanweisungen der Hersteller zu
berücksichtigen. Der Vorteil solcher Man­
schettenverbindungen gegenüber einer
starren Verbindung z.B. mittels 2­Kompo­
nenten­Epoxidharzkleber ist, dass die Ge­
30
A0000
lenkwirkung in der Verbindung aufrecht
erhalten wird.
Werkseitig können Zwischenstücke bzw.
Passrohre ohne oder mit entsprechender
Muffen­ bzw. Spitzendausbildung herge­
stellt werden. Dadurch können die gefor­
derten Toleranzen eingehalten werden.
Anschluss an Ortsbetonbauwerke
Anschlüsse an Ortsbetonbauwerke sind
gelenkig auszuführen.
Das erforderliche Ausmass der Gelenkigkeit
ist von bauseitigen Bedingungen abhängig,
die mögliche unterschiedliche Setzungen
zwischen der Ortsbetonkonstruktion und
der verlegten CENTUB­Rohrleitung beein­
flussen können.
Wir empfehlen, dass der Übergang mit
einem Doppelgelenk (Einbau eines zusätz­
lichen Gelenkrohres) ausgeführt wird.
Bei geringen Anschlussgefällen und bei
einem rechtwinkligen Anschluss an die
Schachtwand können CENTUB®­Rohrmuf­
fen eingebaut werden.
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Versetzhinweise für Abwasserleitungssysteme
Der Vorteil dieser Muffen ist, dass man sie
zwischen die Wandschalungen einbringen
und dadurch auf Schalungsverschnitte verzichten kann.
Bei grösseren Gefällen, bei denen der Gefällsbruch in der Muffenverbindung nicht
mehr aufgenommen werden kann oder
bei jenen Anschlüssen, die nicht rechtwinklig zur Schachtwand angeschlossen
werden können, wird die Verwendung von
CENTUB®-Anschlussrohren mit einseitig
angeformter Muffe oder Spitzende empfohlen.
Diese Anschlussrohre können auch werkseitig mit einem Gehrungsschnitt der Baustellensituation angepasst werden.
Die entstehenden Spannungen auf die
Rohre und Anschlüsse können kaum definiert werden. Deshalb empfehlen wir die
Verwendung von bewehrten CENTUB®-Anschlussrohren.
Bei grösserem Grundwasservorkommen
ist es von Vorteil, dass um das CENTUB®Anschlussrohr oder die CENTUB®-Rohr-
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A0000
muffe zusätzlich ein Quellfugenband
aufgebracht wird.
Versetzen von CENTUB®-Mass- und
CENTUB®-Spezialschachtunterteilen
Im Bereich des Schachtes ist der Graben
entsprechend breiter auszugraben, um
einen genügenden Arbeitsraum zu gewährleisten.
An die Baugrubensicherungen sind die
gleichen Anforderungen wie im Bereich
des Rohrgrabens zu stellen. Bei den
CENTUB®-Massschachtunterteilen und den
CENTUB®-Spezialschachtunterteilen ist die
Grabensohle auf die entsprechende Höhe
vorzubereiten. Die jeweilige Sohlenstärke
wird durch das CENTUB®-Schachtwerk frühzeitig bekanntgegeben.
Vor der Versetzung eines Schachtunterteiles
ist immer vorgängig ein CENTUB®-Passrohr
mit angeformter Muffe bzw. Spitzende notwendig. Dieses Passrohr ist wie ein normales CENTUB®-Rohr zu verlegen.
31
Versetzhinweise für Abwasserleitungssysteme
Das Rohr ist gegen die Grabenwand zu
fixieren, die obere Bettungsschicht ist erst
nach der Schachtversetzung einzubringen.
Das notwendige, geeignete Hebegerät richtet sich nach dem Gewicht des
Schachtunterteiles, das je nach Nennweite,
zwischen 2300 kg und 14 000 kg betragen
kann.
Ein Schachtunterteil lässt sich am besten
auf eine horizontale Betonsohle (Sauberkeitsschicht) versetzen.
Eine Mörtelschicht zum Ausgleich von Unebenheiten ist nur dann vorzusehen, wenn
die Sohle sehr grosse Ungenauigkeiten
aufweist. Die Unterteile sind auf die Sohle
zu versetzen und an das bereits verlegte
CENTUB®-Passrohr anzuschliessen.
Um die Reibungskräfte zu reduzieren, sollte
das Schachtunterteil während der Versetzung nicht vollständig vom Hebegerät
gelöst werden.
Der Zusammenzug kann mit dem für die
Rohre verwendeten Zuggerät oder mit
einer Stockwinde ausgeführt werden. Die
Schachtunterteile sind nach der Versetzung
in Lage und Richtung zu kontrollieren. Auch
sind die optimalen Abstände der Stirnflächen zu überprüfen.
Werden die Unterteile auf andere Rohrmaterialien geschoben, so sind deren
Verlegevorschriften ebenfalls zu berücksichtigen, der Arbeitsablauf ist jedoch
identisch.
32
A0000
Versetzen von CENTUB®Durchlaufschachtunterteilen
CENTUB®-Durchlaufschächte mit einem
eingeklebten CENTUB®-Schachtring (ab
DN 800 möglich) werden wie normale
CENTUB®-Rohre auf die gleiche Bettung verlegt. Beim Verlegen ist darauf zu
achten, dass der Schachthals senkrecht
bzw. horizontal eingebaut wird. In der
Praxis hat sich bewährt, das CENTUB®Durchlaufschachtunterteil mit Hilfe einer
Gurte oder Kette zu heben, die durch die
Öffnung an einem längs im Rohr befindlichen Balken befestigt ist.
CENTUB®-Durchlaufschachtunterteile können je nach Typ und Krümmung entweder
mit Stockwinden oder mit einem geeigneten Zuggerät zusammengezogen werden. Ist die Krümmung jedoch gross (Typ B
und C), so ist die Verwendung von zwei
Kettenzügen zu empfehlen, die um die
Mantelfläche der Rohre montiert werden.
Die Kettenzuggeräte sind jeweils seitlich
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Versetzhinweise für Abwasserleitungssysteme
des Durchlaufschachtunterteils anzuordnen.
Durch gleichzeitiges Zusammenziehen mit
den Kettenzuggeräten kann der Durchlaufschachtunterteil zwängungsfrei in die Muffe
geschoben werden. Besondere Gelenkteile
sind bei der Verwendung von Durchlaufschächten nicht vorzusehen.
Nach dem Verlegen der CENTUB®Durchlaufschachtunterteile sind diese mind.
im Profil 2A einzubetonieren. Dabei ist zu
beachten, dass die Gelenkigkeit der Muffenverbindung erhalten bleibt.
Versetzen von StahlbetonrohrDurchlaufschachtunterteilen
Stahlbetonrohr-Durchlaufschächte mit einem eingeklebten CENTUB®-Schachtring
(ab DN 1000 möglich) werden wie normale Stahlbetonrohre auf die gleiche Bettung
verlegt. Beim Versetzen ist darauf zu achten, dass der Schachthals senkrecht bzw.
horizontal eingebaut wird.
A0000
Ist das Anheben mit dem Kettengehänge nicht möglich, so hat sich in der Praxis bewährt, das Stahlbetonrohr-Durchlaufschachtunterteil mit Hilfe einer Gurte oder
Kette zu heben, die durch die Öffnung an
einem längs im Rohr befestigten Balken befestigt ist.
Stahlbetonrohr-Durchlaufschachtunterteile
können je nach Typ und Lage des eingeklebten CENTUB®-Schachtrings mit Stockwinden oder mit einem geeigneten Zuggerät zusammengezogen werden.
Bei der Bestellung des StahlbetonrohrDurchlaufschachtunterteils ist es wichtig,
dass der Besteller angibt, wie die Rohre
zusammengezogen werden. So können
vorgängig im Werk die notwendigen
Kugelkopftraganker montiert werden. Die
Kettenzuggeräte sind jeweils seitlich des
Durchlaufschachtunterteils anzuordnen.
Durch gleichzeitiges Zusammenziehen mit
den Kettenzuggeräten kann der Durchlaufschachtunterteil zwängungsfrei in die Muffe
geschoben werden. Besondere Gelenkteile
sind bei der Verwendung von Durchlaufschächten nicht vorzusehen.
Nach dem Verlegen der StahlbetonrohrDurchlaufschachtunterteile sind diese mind.
im Profil 2A einzubetonieren. Dabei ist zu
beachten, dass die Gelenkigkeit der Muffenverbindung erhalten bleibt.
Versetzen von CENTUB®-Schachtaufbauteilen
CENTUB®-Schachtbauteile werden über
eine Muffenfügung mit elastomeren Keil-
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Versetzhinweise für Abwasserleitungssysteme
A0000
Gleitmittel
geriffelte
Seite
gleitdichtungen auf dem Spitzende verbunden. Die vertikale Lastübertragung erfolgt
über die äussere Stirnfläche der CENTUB®Schachtaufbauteile. Bei sehr hohen Einbautiefen, bei denen eine maximale Kraftübertragung in den Muffenverbindungen
gefordert wird, kann eine zusätzliche Frischmörtelschicht eingebaut werden.
Diese darf 10 mm nicht überschreiten,
wodurch sich innen eine max. Fuge von
15 mm ergibt.
Die Dichtungsflächen sind von Verunreinigungen und Eis zu reinigen.
Die Keilgleitdichtungen sind zwingend mit
der geriffelten Seite zur Spitzmuffe aufzuziehen.
Die Dichtungsringe sind nach dem Aufziehen auf ihre Lage an der Schulter und
auf eine gleichmässige Vorspannung zu
prüfen. Das CENTUB®-Gleitmittel ist in
ausreichender Menge auf die Gleitfläche
des Dichtringes aufzutragen.
Die Geometrie der Keilgleitdichtungsringe
hilft bei der Zentrierung des zu versetzenden CENTUB®-Bauteils. Dennoch sind
34
die CENTUB®-Bauteile gleichmässig und
zentrisch auf das bereits versetzte Bauteil
zu stellen. In der Regel genügt das Eigengewicht des Bauteiles für den Zusammenzug. Bei CENTUB®-Bauteilen, wie z.B.
einem Schachtring DN 1000 mit der Bauhöhe von 250 mm mit geringem Eigengewicht, ist es von Vorteil, wenn ein Bauteil
mit grösserem Gewicht, z.B. ein CENTUB®Konus vorerst ausserhalb des Leitungsgrabens zusammengesteckt wird, und danach
beide Bauteile miteinander versetzt werden.
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Versetzhinweise für Abwasserleitungssysteme
Ebenfalls ist es aus statischer Sicht von Vorteil, wenn der Schachtring mit der geringsten Bauhöhe gleich über dem Unterteil
liegt, da dort die genausten horizontalen
Auflageflächen aufeinander treffen.
Verfüllen der Leitungszone
Das Verfüllmaterial darf weder das Grundwasser noch die CENTUB®-/Stahlbetonrohre
beeinträchtigen und hat den Vorgaben der
Norm SN EN 1610 zu entsprechen.
Geeignet ist eigentlich jeder anstehende
Boden:
– Wenn er verdichtbar ist.
– Frei von Müll, organischen Materialien,
Tonklumpen > 75 mm oder Schnee bzw.
Eis ist.
Es können auch hydraulisch gebundene
Baustoffe verwendet werden.
Der Einbau der Seitenverfüllung darf erst
vorgenommen werden, wenn die Rohre und
die Bettung eine Lastaufnahme übernehmen können.
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A0000
Von entscheidender Bedeutung für die
Belastung des Rohres und somit für die
Tragsicherheit ist die Verdichtung in der
Leitungszone auch oberhalb der oberen
Bettungsschicht.
Eine geringere Verdichtung seitlich des Rohres
vergrössert die Lastkonzentrationen auf die
Rohre und verringert die seitliche Stützfunktion. Das Verfüllmaterial ist lageweise einzubringen und zu verdichten. Schlagartiges
Einfüllen von grossen Erdmassen oder das
Einschwemmen von Material ist unzulässig.
In der Regel sollte ein nichtbindiges Material
verwendet werden, um eine möglichst hohe
Verdichtung zu erreichen. Die Proctordichte
soll bei nichtbindigen Böden 95% bis 97%
und bei bindigen Böden 92% sein.
In der Leitungszone darf nur von Hand oder
mit leichten Verdichtungsgeräten verdichtet werden. Insbesondere im Bereich der
Leitungszone oberhalb des Rohres ist mit
besonderer Vorsicht zu arbeiten. Bei engen
Grabenverhältnissen bzw. an Stellen, an
denen keine seitliche Verdichtung möglich ist, sollte die Leitungszone mit einem
hydraulisch gebundenen Material verfüllt
werden. Wenn möglich hat die Verdichtung
immer gegen die Grabenwand zu erfolgen.
Ist dies nicht möglich, z.B. bei U-Gräben
mit Spriessung, ist der Verbau lagenweise
nach dem Einbringen des Materials jedoch
vor der Verdichtung zu ziehen. Um eine
Wechselwirkung zwischen anstehendem
Baugrund und dem Verfüllmaterial zu verhindern, ist bei grossem Grundwasseranfall
z.B. ein Geotextil einzubauen.
35
Versetzhinweise für Abwasserleitungssysteme
Ausführung der Hauptverfüllung
Wegen der besonderen Bedeutung der Ver­
dichtung der Leitungszone sollte vor dem
Einbringen der Hauptverfüllung die Verdich­
tung seitlich des Rohres kontrolliert werden
(z.B. mit Rammsondierung).
Spätere Oberflächensetzungen werden
entscheidend durch die Verdichtung der
Grabenfüllung beeinflusst.
Wenn eine Silowirkung (Grabenbedingung
bzw. Lastabtragung vom Graben in den
anstehenden Baugrund) angestrebt wird,
darf das Verfüllmaterial keine höhere Ver­
dichtung als der seitliche anstehende Bau­
grund aufweisen.
Zudem hat die Verdichtung gegen die Gra­
benwand zu erfolgen.
Innerhalb 1 m über dem Rohrscheitel dürfen
nur leichte Verdichtungsgeräte verwendet
werden. Darüber können mittlere oder
schwere Geräte eingesetzt werden.
Ist die planmässige Überdeckung geringer
als 1 m und müssen für den Strassenbau
besonders schwere Verdichtungsgeräte
eingesetzt werden, sind besondere Mass­
nahmen zu treffen.
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A0000
In der Regel reicht es aus, wenn bei den
statischen Bemessungen die Auflasten
innerhalb des Strassenbereichs ange­
nommen werden, und die Vibration des
Verdichtungsgerätes beim Überfahren der
Rohrleitung abgeschaltet wird. Bei sehr
geringen Überdeckungen (< 0.50 m) kann
die Strassenlast auch als Einzellast (einzelne
Radlast) angenommen werden.
Der Arbeitsraum um die Schächte ist
rundum und lagenweise zu verfüllen und
zu verdichten. Dabei gelten die gleichen
grundsätzlichen Anforderungen wie bei der
Auffüllung über der Leitungszone.
Bei hoch liegenden Anschlüssen in die
Schachtringe, z.B. bei Absturzbauwerken,
ist besondere Vorsicht geboten, um ein
Abscheren zu verhindern. In diesem Fall ist
ein Betonfundament innerhalb des Arbeits­
raumes bis zur ersten Muffe notwendig.
Dichtheitsprüfungen
Dichtheitsprüfungen können entweder mit
Wasser oder mit Luft durchgeführt werden.
Dabei gelten die Vorgaben der Norm SIA
190 bzw. die der Norm SN EN 1610.
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