Das Dilemma mit der Unschärfe und den Farbsäumen Die durchlaufenden Lichtstrahlen werden – abhängig von ihrer Wellenlänge – unterschiedlich von einer Linse gebrochen (Dispersion) und treffen somit nicht präzise auf demselben Punkt der Bildebene auf. Der auffälligste Farbfehler ist die chromatische Längsaberration (CLA). In einem Achromaten ist es möglich, durch die Kombination von sammelnden und zerstreuenden Linsen aus unterschiedlichen Glasarten das sog. primäre Spektrum zu korrigieren. D.h. es ist möglich, die CLA für 2 Wellenlängen in die Bildebene zu legen. Der verbleibende Farbfehler eines Achromaten wird sekundäres Spektrum genannt. Er wird besonders bei langbrennweitigen und lichtstarken Objektiven zur Hauptfehlerquelle. Durch Benutzen eines dritten Linsenmaterials beim echten Apochromaten, wird dieses sekundäre Spektrum zum Verschwinden gebracht. Die Konstruktion der apochromatischen und achromatischen Linsensysteme beruht darauf, dass das Verhältnis von Brechungsindex und Dispersion in verschiedenen Materialen verschieden ist. Wäre dieses Verhältnis gleich, wie ursprünglich angenommen, gäbe es keine Möglichkeit den Farbfehler von Linsensystemen auszugleichen. Verwendet werden Gläser mit recht extremen Eigenschaften, wie Langkronglas und spezielles Kurzflintglas. Die Entwicklung apochromatischer Objektive durch E. Abbe gilt als großer Fortschritt.
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