B20 und Compliance: Eine Frage der Kultur Keyfacts - In Berlin findet im nächsten Jahr der B20-Gipfel zur Vorbereitung auf den G20-Gipfel statt - Korruptionsbekämpfung ist eine der größten Herausforderungen der nächsten Zeit - KPMG koordiniert eine B20-Arbeitsgruppe zu „Responsible Business Conduct & Anti Corruption 02. Dezember 2016 Korruption und Wirtschaftskriminalität haben in den meisten Fällen eine Vorgeschichte – ihre Bekämpfung auch. Wenn in diesen Tagen in Berlin die B20-Konferenz von Akteuren aus Wirtschaft und Unternehmen stattfindet, wird die weltweite Entwicklung rund um Anti-Korruption und Compliance eines der wichtigsten Themen sein. Dabei hat die Bekämpfung von Korruption mittlerweile durchaus Tradition. Das gilt auch auf der B20-Konferenz, die als vorbereitendes Gremium zum G20-Gipfel, der im kommenden Jahr die Wünsche und Erwartungen der Wirtschaft formuliert. Deutschland hat heute die Präsidentschaft der G20 übernommen und ist Gastgeber des im nächsten Jahr stattfinden G20-Gipfels in Hamburg. Vor sechs Jahren entwickelte der G20-Gipfel seinen ersten Zwei-Jahres-Plan zur Bekämpfung von Korruption. Ein Plan, der im weiteren Verlauf immer umfangreicher wurde und schließlich dazu führte, dass spezielle Arbeitsgruppen der B20-Konferenz ausschließlich zu diesem Thema arbeiten. KPMG als Knowledge-Partner für B20 1/4 Eine Aufgabe, die in Zeiten von Panama Papers und steigender Wirtschaftskriminalität in den kommenden Jahren immer wichtiger werden wird. Schon jetzt ist absehbar, dass gemeinsame Initiativen von Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft im Bereich der Korruptionsbekämpfung an Bedeutung zunehmen werden. Als sogenannter Knowledge-Partner begleiten wir bei KPMG mit einem solutionübergreifendem Team aus Forensic, Compliance, Sustainability und dem EU-Projekt Office die B20-Arbeitsgruppe für „Responsible Business Conduct & Anti Corruption“. Gemeinsam mit den Chairs dieser Arbeitsgruppe gestaltet dieses Team Empfehlungen der Wirtschaft für die Regierungen der G20-Staaten. Wie also ist die Lage in Sachen Compliance-Entwicklung der letzten Jahre? Wenn wir uns in Deutschland umschauen, dann fällt auf, dass die Mehrheit der großen Unternehmen mittlerweile spezielle Abteilungen eingerichtet hat, die auf die Einhaltung regelkonformen Verhaltens achten. Aber natürlich ist nicht alles Gold, was glänzt. Aus unserer letzten Studie zur Wirtschaftskriminalität in Deutschland wissen wir, dass 45 Prozent der großen Unternehmen in Deutschland Opfer von Betrug und Untreue waren. Trotzdem bleibt es eine große Herausforderung, die erforderliche Sensibilität für das Thema Business Ethics und AntiKorruption auch bei den Top-Entscheidern der Unternehmen zu verankern. 2 Billionen US-Dollar maximal ist die Summe, die jährlich weltweit durch Bestechungszahlungen verursacht wird. Wenn wir berücksichtigen, dass allein Bestechungen nach einer Studie des Internationalen Währungsfonds jährlich Kosten zwischen 1,5 und zwei Billionen US-Dollar verursachen, dann ist der Fall klar: Aus Unternehmenssicht ist Korruption ein riesiger Hemmschuh für Wachstum, Produktivität und Investitionen. Wir reden hier über Dimensionen, die etwa zwei Prozent des weltweiten Bruttoinlandsproduktes ausmachen. Das bedeutet im Umkehrschluss aber auch, dass eine globale Strategie zur Korruptionsbekämpfung nur so durchsetzungsstark sein wird wie die jeweiligen Länder und internationalen Institutionen, die diese Strategie unterstützen. Von Compliance zu Responsible Business Conducts Nun liegt es in der Natur der Sache, dass solch globale Initiativen der wirtschaftlich stärksten Länder der Welt einen mitunter langen Weg zu beschreiten haben. Wenn wir ehrlich sind, müssen wir sogar ergänzen: Compliance und Korruptionsbekämpfung sind hier nur der Anfang. Die tatsächliche Aufgabe ist noch einmal größer und geht hinein bis in den Bereich des sogenannten Responsible Business Conducts, also Fragen einer verantwortungsbewussten Geschäftsführung, die auch Fragen der Nachhaltigkeit betrachten. Die wesentliche Erkenntnis hierbei: In einer Welt endlicher Ressourcen sollten langfristig die 2/4 Unternehmen im Vorteil seien, die ihrer Verantwortung in Sachen Nachhaltigkeit stärker nachkommen als andere. Zum einen aus der Erkenntnis, dass Unternehmen durch Strafzahlungen, Sanktionen und Reputationsverluste selbst unter den Folgen ihres eigenen Handelns leiden müssten. Zum anderen aber auch aus der Erkenntnis, dass unternehmerische Verantwortungslosigkeit auf lange Sicht die Stabilität und den Zusammenhalt ganzer Volkswirtschaften zerstören kann – und damit wiederum auch die Basis wirtschaftlicher Erfolge von Unternehmen. Mehr zur Wirtschaftskriminalität in Deutschland lesen Sie in unserer aktuellen Studie hier. Zusammengefasst »Aus Unternehmenssicht ist Korruption ein riesiger Hemmschuh für Wachstum, Produktivität und Investitionen. Wir reden hier über Dimensionen, die etwa zwei Prozent des weltweiten Bruttoinlandsproduktes ausmachen.« Wenn in diesen Tagen in Berlin die B20-Konferenz von Akteuren aus Wirtschaft und Unternehmen stattfindet, wird die weltweite Entwicklung rund um Compliance und Anti-Korruption eines der wichtigsten Themen sein. KPMG unterstützt mit umfangreicher Erfahrung als Knowledge-Partner. Alexander Geschonneck Partner, Forensic ÄHNLICHER ARTIKEL 3/4 NEWS Wirtschaftskriminalität: Rund 100 Milliarden Euro Schaden Immer weniger Unternehmen in Deutschland sind bereit, Geschäftsbeziehungen zu Firmen aufzubauen oder aufrechtzuerhalten, in denen es zu wirtschaftskriminellen Handlungen kam. 42 Prozent der Großunternehmen in... › MEHR © KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, ein Mitglied des KPMG-Netzwerks unabhängiger Mitgliedsfirmen, die KMPG International Cooperative ("KPMG International"), einer juristischen Person schweizerischen Rechts, angeschlossen sind. Alle Recht vorbehalten. 4/4
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