Kirche Z - Dezember 2016

Reformierte Kirche
Kanton Zug
Kirche mit Zukunft
12/2016
Das Beste der Lutheratur
Die Buchverlage läuten das Reformationsjubiläum mit unzähligen
Neuerscheinungen ein – neu gibt es sogar einen hochkarätigen
Comic über Martin Luther! Wir stellen einige der besten Bücher
vor, die sich auch als Weihnachtsgeschenke eignen.
Meine schönste
Weihnachtsgeschichte
Wir fragten einige bekannte
Mitglieder der Reformierten
Kirche Kanton Zug: Welches ist
ihr schönstes Festtags-Erlebnis?
10 Jahre offen
Die CityKircheZug
zeigt seit einem
Jahrzehnt, was in, um
und mit einer Kirche
alles möglich ist.
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12 / 2016
AUFTAKT
NACHRICHTEN
Auf dem Weg zum
Reformationsjubiläum:
Reformation on the road
Das Reformationsjubiläum 2017
steht vor der Tür. In ganz Europa
laufen die Vorbereitungen fürs
Grossereignis. Wir halten Sie hier
auf dem Laufenden.
Seit Anfang November befindet sich die Reformation sozusagen auf Europatournee.
Der Europäische Stationenweg, der in Genf
seinen Anfang nahm, soll ein Band knüpfen
zwischen allen Orten und Ländern in Europa, in denen die Reformation Umwälzungen
bewirkte.
An jeder Station – von Wien bis Goslar, von
Rom bis Dublin – laden regionale und ökumenische Partner jeweils für 36 Stunden zu
einem Fest mit zahlreichen Veranstaltungen
ein, bei denen die lokale Beziehung zur Reformation im Vordergrund steht. Ziel der reformatorischen Europareise ist natürlich
die Lutherstadt Wittenberg, wo der Tross am
20. Mai 2017 ankommen wird.
Wer sich für den Stationenweg interessiert,
hat noch einige Gelegenheiten, Schweizer
Zwischenhalte zu besuchen: Am 22. Dezember in Wildhaus, am 4. Januar in Bern, am 6.
und 7. Januar in Zürich und am 14. Januar in
Chur. Dort findet der Schweizer Abschnitt
der Europareise unter anderem mit einem
Geschichtenmobil, Erzählungen, einem Theaterstück und natürlich mit einem Gottesdienst sein Ende.
Mit der grossen Kelle rühren die Zürcher Reformierten an: Bei Ankunft des Reformationstrucks wird eigens eine Druckerei eröffnet, wo gemeinsam mit Interessierten
Zeitungen gestaltet, gedruckt und verteilt
werden; Tisch- und Podiumsgespräche sorgen für den intellektuellen Tiefgang, während Chordarbietungen und Auftritte von
noch nicht genannten Special Guests das
Programm komplettieren.
www.ref-500.ch/de/kalender
www.r2017.org/europaeischer-stationenweg
Neue Herausforderung
für Pfarrerin Caterina Fischer
Cham. Seit 2012 amtet Pfarrerin Caterina Fischer
in einem 50-Prozent-Pensum in Cham. Ein weiteres Teilzeitpensum bekleidete sie derweil als
Religionslehrerin in Küssnacht, wo sie auch für
die Jugendgottesdienste zuständig war. Ende
2016 verlässt die 2010 ordinierte Pfarrerin den
Bezirk Cham auf eigenen Wunsch. Sie wechselt
nach Küssnacht, wo sie eine 80-Prozent-Stelle
als Pfarrerin antreten wird. Wir danken Caterina
Fischer für ihre Arbeit für die Reformierte Kirche Kanton Zug und wünschen ihr auf ihrem
weiteren Arbeitsweg alles Gute.
Neuer Internetauftritt
schüssigen Lebensmittel anbieten. Die beteiligten Hilfsorganisationen werden darüber informiert, holen die Ware bei den Anbietern ab
und verteilen sie an Bedürftige.
Wädenswiler Bundesgerichtsglocken
Wädenswil. Die reformierten Kirchenglocken
von Wädenswil am Zürichsee werden allmählich zum nationalen Thema. Nachdem das
Baurekursgericht den Viertelstundenschlag
zwischen 22 Uhr und 7 Uhr nach einer Anwohnerbeschwerde untersagt hatte, zog die
Wädenswiler Kirchenpflege den Fall weiter
ans Zürcher Verwaltungsgericht. Dieses bestätigte jedoch das nächtliche Läutverbot. Ende
der Geschichte? Mitnichten! Vielmehr will die
Kirchenpflege den Fall jetzt ans Bundesgericht
weiterziehen, da man «grossen Rückhalt in der
Kirchgemeinde und der Bevölkerung» spüre,
wie Kirchenpflegepräsident Peter Meier verlauten liess. Der bundesgerichtliche Entscheid
könnte sich bei einer weiteren Urteilsbestätigung zu einem Präzedenzfall mausern, der
anderen Kirchgemeinden mit Glockenknatsch
keine Freude bereitet.
Barrierefreie Bibel
Zug. Die Reformierte Kirche Kanton Zug hat
ihren Internetauftritt modernisiert. Aktuelle
Veranstaltungen, die kommenden Gottesdienste
und aktuelle Meldungen findet man nun gleich
auf der Einstiegsseite. Im Sinn einer guten Leserlichkeit wurde die Schrift vergrössert und
der gesamte Auftritt übersichtlicher gestaltet.
Menschen, die kein Deutsch sprechen, erhalten
die wichtigsten Informationen zu den Zuger
Reformierten auch auf Englisch.
Corinna Boldt wird neue Pfarrerin
von Rotkreuz
Nach der Pfarrwahlkommission und der Bezirkskirchenpflege hat jetzt auch der Grosse Kirchgemeinderat ja gesagt: Corinna Boldt übernimmt
die vakante Pfarrstelle in Rotkreuz. Wir werden
die neue Pfarrerin in einer der nächsten Ausgaben ausführlich vorstellen.
Frankfurt. Nicht jeder Mensch kann die Bibel
lesen – selbst, wenn er es wollte. Zum Beispiel
können Behinderungen das Sprach- oder Lesevermögen beeinträchtigen und so den Zugang
zum nicht gerade einfachen Buch der Bücher
verwehren. An der diesjährigen Frankfurter
Buchmesse wurde für solche Fälle der erste von
drei Bänden der «Bibel in leichter Sprache» präsentiert. Diese Bibelversion ist eine Pionierarbeit des Katholischen Bibelwerks in Stuttgart,
des Caritas-Pirckheimer-Hauses in Nürnberg
und der Thuiner Franziskanerinnen. Der Spagat
zwischen leichter Verständlichkeit und theologischem Gehalt wird durch ein ausgeklügeltes
Testsystem bewältigt. Eine erste Textversion
wird zunächst Menschen mit Behinderungen
vorgelegt. Deren Anregungen und Reaktionen
fliessen in eine Überarbeitung ein, die einer
Gruppe von Theologen vorgelegt wird. Nach der
erneuten Überarbeitung geht der Text noch einmal zum Lesen an Menschen mit Behinderungen.
Plattform gegen «Food waste»
Kerzers. Jedes Jahr wird in der Schweiz rund
ein Drittel aller für den Konsum produzierter
Lebensmittel nicht gegessen. Gründe für den
sogenannten «Food waste» gibt es viele: zu
grosse Einkaufsmengen, angeschlagene Verpackungen, fehlgedruckte Etiketten usw. Die
drei grössten nationalen Lebensmittel-Hilfsorganisationen – Schweizer Tafel, Tischlein deck
dich und Caritas – konnten 2013 immerhin rund
12’000 Tonnen dieser qualitativ einwandfreien
Lebensmittel retten und an Bedürftige verteilen.
Um diese Zahl noch zu erhöhen, lancierte die
Schweizer Tafel mithilfe einer Anschubfinanzierung durch das Bundesamt für Landwirtschaft
eine Internetplattform namens «Food Bridge».
Unter www.food-bridge.ch können sich Unternehmen aus der Lebensmittelindustrie registrieren und ihre zwar einwandfreien, aber über-
Bibel in leichter Sprache:
Evangelien der Sonn- und Festtage im Lesejahr A
264 Seiten, CHF 52.00. Katholisches Bibelwerk
AUFTAKT
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Meine Meinung
«Still, still, still …»
Iran gegen Baha’i?
Was tun mit den «Judensäuen»?
Europa. Schon seit vielen Jahren und immer
wieder wird über die «Judensäue» an den Kirchen Europas diskutiert. An vielen Kirchen findet man in die Fassaden integrierte Steinreliefs
mit jüdischen Kindern beim Säugen an den Zitzen einer Sau und oft auch noch einem Rabbiner, der unter den Schwanz der Sau schaut: vom
Münster St. Martin im französischen Colmar
über den Dom im Schwedischen Uppsala bis hin
zum Kölner Dom. Brisanz erhält die Diskussion
im Jahr des Reformationsjubiläums – denn
auch an der Stadtkirche zu Wittenberg findet
sich solch eine steinerne «Schmähschrift». Eine
durchaus delikate Angelegenheit, auch angesichts der nicht wertfreien Einstellung des Reformators gegenüber den Juden. Die Antworten
auf die Frage, wie man mit den Abbildern umgehen soll, legen eine gewisse Hilflosigkeit aller
Beteiligten an den Tag. Während ein britischer
Theologe deren rigorose Entfernung per Unterschriftensammlung fordert, versucht man in
Regensburg, die Darstellung am Dom in einen
historischen Zusammenhang zu stellen. Kunsthistoriker plädieren darauf, die Objekte als
«historische Fussspuren» zu akzeptieren, die
gleichzeitig als Denkmäler gegen Judenhass
dienen können.
Teheran. Ende Oktober legte die Baha’i International Community den Vereinten Nationen
einen 122 Seiten starken Bericht zur Lage der
Religionsgemeinschaft in Iran vor. Nachdem
bereits die Regierung Ahmadinejad seit 2005
die Verfolgung von Baha’i-Anhängern intensiviert hatte, sprach Ayatollah Ali Khamenei
2013 gar eine Fatwa aus – ein religiöses Edikt,
das den Iranern jeglichen Umgang mit
Baha’i-Anhängern untersagte. Der derzeitige
Präsident Hassan Rouhani versprach zwar
mehrfach, religiösen Diskriminierungen im
Land ein Ende zu setzen. Jedoch, so der Bericht, verlagerte sich die Diskriminierung lediglich auf schwieriger nachweisbare Ebene.
So sollen seit 2013 zum Beispiel 151 Verhaftungen und 338 Fälle wirtschaftlicher Diskriminierung gegen Baha’i-Anhänger vorgefallen sein;
gar Tausenden soll aufgrund ihrer Religion der
Zugang zu Hochschulen verwehrt worden sein.
Keine Spaghettimonster in Lettland
Riga. 2005 entstand in den USA die Bewegung
der «Kirche des fliegenden Spaghettimonsters».
Sie verstand sich als Kirchenparodie und Seitenhieb auf die sich damals im Aufwind befindlichen Kreationisten. Nun beantragte der
lettische Ableger der auch Pastafarianismus
genannten Bewegung, in die Liste der religiösen Organisationen des Lands aufgenommen
zu werden. Allerdings lehnte das Justizministerium den Antrag ab. Es fehle den Pastafari
der Bezug zu einer religiösen Lehre, hiess es.
Und die Sicherheitspolizei äusserte Bedenken,
dass die parodierenden Glaubenspraktiken die
religiösen Gefühle Dritter beleidigen könnten.
Vielleicht können sich die lettischen Pastafari
ja mit dem deutschen Modell behelfen: Dort
besteht die Gemeinschaft immerhin als eingetragener Verein.
Religiöse Briefmarken
Singapur. Mit etwa 5,5 Millionen Menschen
hat Singapur die etwas kleinere Bevölkerung
als die Schweiz. Im multiethnischen und -religiösen Land bekennen sich 33 Prozent der Menschen zum Buddhismus, 18 Prozent sind Christen, 15 Prozent Muslime, 11 Prozent Taoisten
und rund 5 Prozent Hindus. Den Festen von
vier dieser Religionen widmete der Stadtstaat
kürzlich eine Briefmarkenserie. Mit jeweils
zwei Marken werden Weihnachten, das chinesische Neujahr, das muslimische Fastenbrechen
nach dem Ramadan und das hinduistische
Lichterfest Dipavali als Beispiele des reichen
und vielfältigen kulturellen Erbes des Lands
geehrt.
(Quellen: Kirche in Not, Jewish Telegraphic Agency, ref.ch,
Heks, 20 Minuten)
Der Strassenlärm verursacht im Jahr etwa
4000 Herzinfarkte, hat die Coopzeitung vor
einiger Zeit behauptet. Dass Lärm, zuviel
Lärm, ständiger Lärm gesundheitsschädigend ist, wird kaum bezweifelt. Trotzdem
scheint es mir manchmal, dass der Lärm,
dem wir ausgesetzt sind, immer grösser
wird. Entsprechend sehnen sich viele Menschen nach Ruhe und Stille. Aber wenn
diese dann einmal da ist, halten wir sie
kaum aus. Geräuschpegel gehören zu unserer Welt, und es gibt kaum ein Lokal oder
Geschäft, in dem nicht ein musikalischer
Klangteppich gelegt ist. Nicht einmal die
Warteschlaufe des Telefons lässt uns einen
Moment verschnaufen.
Stille hat viele Gesichter, hört sich für jeden
Menschen anders an und ist mehr als die
Abwesenheit von Lärm. Es sind für viele
Menschen bestimmte Geräusche, die sie in
die Stille führen und zur Ruhe kommen
lassen, etwa das Rauschen eines Bachs, die
Geräusche des Walds oder eben eine bestimmte Musik. Stille hat auch eine religiöse
Dimension. So wird die Advents- und Weihnachtszeit als Zeit der Stille betrachtet,
und viele Menschen suchen nicht zuletzt in
Kirchen jene Stille, die sie zur Ruhe kommen
lässt.
Selber gehöre ich zu den Menschen, die
Stille brauchen. Ich suche die Stille, wenn
ich zu Fuss unterwegs bin, und ich pflege
mein Velo so, dass nichts scheppert, und im
Gottesdienst, da schätze ich jene Momente
ganz besonders, wenn miteinander eine
Stille gelingt, die viel mehr ist als die
Abwesenheit von Lärm. Dieser Stille traue
ich viel zu. Deshalb möchte ich ihr ganz
besonders Sorge tragen.
Vroni Stähli
Pfarrerin Baar
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12/ 2016
FOKUS
Erinnerungen an Weihnachten
Die Weihnachtsgeschichte kennen Sie – deshalb
präsentieren wir Ihnen dieses Jahr Weihnachtsgeschichten von Mitarbeitenden der Reformierten Kirche Kanton Zug, die Sie noch nie gehört
haben!
Bruno Baumgartner,
Sozialdiakon Baar:
Liebe geht durch den Magen
«Als ich noch klein war, gab es bei uns
zu Hause zu Weihnachten jedes Jahr
Milkenpasteten. Diese Innereien konnte
man nicht einfach so kaufen, man musste sie vorbestellen. Aber da mein Vater
Metzger war, konnte er die
Milken natürlich immer besorgen. Für mich war das
«Damit hat er mir auch
zwar keine Delikatesse, aber
vermittelt, dass Glauben
eben eine Familientradition,
etwas ist, das wir mitgeder ich mich fügte. Einmal zu
stalten.»
Weihnachten fragte meine
Mutter dann aber unvermittelt: ‹Wollen wir nächstes
Jahr einmal etwas anderes zu Weihnachten kochen?› Mein Vater reagierte
verständnislos und meinte, dass doch
alle die Milkenpasteten gern hätten. Worauf meine Mutter antwortete: ‹Nun ja,
ich eigentlich nicht so sehr ...› Dies war
die Geburtsstunde der neuen Familientradition des Weihnachtsschinkens.»
❄
Irène Schwyn, Pfarrerin Walchwil:
Wer liest die Weihnachtsgeschichte?
«In der Familie einer Freundin las der
Vater am Heiligen Abend jeweils die
Weihnachtsgeschichte vor. Auch bei uns
zu Hause wurde sie vorgelesen. Ich
war noch ein Schulkind und hatte erst
vor kurzem fliessend lesen gelernt, da
drückte mir mein Vater nach dem
Anzünden der Christbaumkerzen die
Familienbibel in die Hand und sagte:
‹Lies du!› Nervös und stolz zugleich vertiefte ich mich in die Frakturschrift und
fing an vorzulesen.
Jahre später, wir waren beide längst erwachsen, verglichen meine Freundin
und ich unsere Weihnachtserfahrungen.
Wie selbstverständlich für uns beide
die Weihnachtsgeschichte auch heute
noch dazugehört! Und welche unterschwelligen Botschaften unsere Väter
uns mit der Geschichte auch noch mitgaben: ‹Glauben wird von Autoritäten
vorgegeben› – meine Freundin brauchte
lange, um sich von dieser Vorstellung
zu lösen. Ich bin meinem Vater heute
noch dankbar, dass er mir damals
die Bibel gab und mein Gestammel erduldete. Damit hat er mir auch vermittelt, dass Glauben etwas ist, das wir
mitgestalten.»
❄
Aline Kellenberger,
Pfarrerin Hünenberg:
Der Guetzli-Wettbewerb
«In unserer Familie werden vor Weihnachten – so wie in anderen Familien
auch – Guetzli gebacken. Das wäre also
überhaupt nichts Aussergewöhnliches,
wäre da nicht unser familieninterner
‹Back-Wettbewerb›. Die Regeln sind einfach: Wir backen in drei ‹Backstuben›,
sprich Küchen, nach den exakt gleichen
Familienrezepten. Die Voraussetzungen
sind somit grundsätzlich gleich, die so
entstandenen Guetzli aber sind es keineswegs! So geht es schliesslich an
Weihnachten neben der Bescherung
und dem Festessen alle Jahre wieder
bei einer mit Spannung erwarteten
Guetzli-Degustation darum, die Besten
der Besten zu ermitteln.»
❄
Tabea Wyrsch, Sozialdiakonin Ägeri:
Die gelesene Weihnachtstradition
«Bei uns ist der 24. Dezember immer ein
prall gefüllter, hektischer Tag, denn er
ist auch der Geburtstag meines Bruders.
Am Morgen gibt es jeweils zuerst einen
Familien-Brunch, der auch gleich die
Feiertage einläutet. Danach verschwinden alle, denn fast die ganze Familie ist
irgendwo in der Gemeinde engagiert.
Zum Nachtessen versammeln wir uns
wieder.
Nach dem Essen war es an meinem
Grossvater, der selbst Pfarrer war, zu
fragen: ‹Liest bitte jemand die Weihnachtsgeschichte aus der Bibel vor?›
Ehrlich gesagt: Nach über 20 Jahren war
es uns manchmal ein wenig lästig, aber
es gehörte halt dazu. Vor einigen Jahren
beschloss ich, etwas Neues zu versuchen
und die Weihnachtsgeschichte aus der
Volxbibel zu lesen. Was für ein Reinfall!
Niemand wurde damit glücklich, also
zog ich dann doch noch wie gewohnt die
Bilderbuchbibel aus unserer Kindheit
hervor und las die Geschichte, wie wir
es gewohnt waren.
Letztes Jahr verstarb mein Grossvater,
und es wäre niemand böse gewesen,
wenn wir das Lesen der Weihnachtsgeschichte aufgegeben hätten. Doch
wir konnten es nicht. So lästig es uns
manchmal war, so sehr war es auch
Teil unseres Weihnachtserlebnisses geworden. Und darauf werden wir wohl
auch in Zukunft nicht verzichten wollen.»
❄
Lea Sonnleitner, Sozialdiakonin Zug:
«Tschüttelen» fürs Christkind
«Schon drei Tage vorher waren wir jeweils nervös! Weihnachten stand vor
der Tür, und damit auch ein ganz spezieller Anlass: das traditionelle Weihnachtsfussballspiel.
Der schon lange gekaufte Baum stand
eingepackt auf der Terrasse, die Krippenfiguren mit der schwangeren Maria
standen in der dafür vorhergesehenen
Ecke des Wohnzimmers, die zwei Bananenschachteln mit dem Weihnachtsschmuck wurden vom Dachboden geholt,
und es duftete herrlich nach Guetzli. Am
FOKUS
24. Dezember ging es schon am Morgen
emsig zu und her im ganzen Haus. Wir
drei Kinder schmückten den Baum
und fieberten dem wichtigsten Moment
des Tags entgegen: dem gemeinsamen
‹Tschüttelen› in der dunklen Unterführung vor dem Eingang zum Park, der
nur fünf Minuten zu Fuss Richtung
Autobahn liegt.
Oft regnete es – nie schneite es! –, kalt
war’s, und die Stille war oft zu still.
Doch um das Christkind nicht beim
Bringen der Geschenke zu stören, machten wir uns mit einem Ball unter dem
Arm auf den Weg. Das dumpfe Bong des
Balls, der auf die Wand traf, das Hinund-her-Kicken in dieser düsteren Unterführung mit Graffitis an den Wänden
war beruhigend, Frieden stiftend – und
mein persönlicher Höhepunkt zu Weihnachten. Als Jüngste sah ich immer zu
meinen Geschwistern auf, und mit ihnen
Zeit zu verbringen, war das schönste Geschenk des Jahrs! Wenn wir uns jeweils
nach einer halben Stunde wieder auf
den Weg nach Hause machten, war ich
immer voller Wohlbehagen, in Vorfreude
auf das, was kommen mag, aber auch
begleitet von ein wenig Schwermut,
dass der schönste Teil des Fests schon
wieder vorbei war.
Aus Kindern wurden Jugendliche, aus
Jugendlichen Erwachsene. Seit vielen
Jahren haben wir Weihnachten nicht
mehr gemeinsam gefeiert. Lange Zeit
hat etwas gefehlt, ohne dass ich benennen konnte, was es war. Dieses Jahr ist
es jedoch soweit: Wir können das Weihnachtsfest wieder gemeinsam begehen!
Ich freue mich seit Monaten darauf, und
auch wenn ich noch keine Ahnung habe,
welche Geschenke ich meiner Familie
mitbringen soll, werde ich sicher mit
dem wichtigsten Utensil unter dem Arm
erscheinen: dem Fussball.»
❄
Barbara und Christoph Baumann,
Pfarramt Zug Nord und Menzingen:
Das «entführte» Christkind
«Während unserer Studienzeit kamen
wir, sozusagen wie Maria zum Kind, zu
einem neun Monate alten, belgischen
Schäferhund. Nach viel Erziehungsarbeit
hatte Barbara das Hochenergiebündel
soweit sozialisiert, dass wir mit Derry
sogar Bus fahren konnten, ohne dass er
die Einkaufstaschen der Mitfahrenden
nach Wurstwaren überprüfte.
Wie jedes Jahr im Dezember stellten
wir die Egli-Stoffkrippenfiguren auf, in
Harassen schön angeordnet: Hirten in
Sacktuch, Maria und Josef, ein wunder-
5
schöner Engel, zudem ein Kamel, Ochse
und Esel. Wie es sich gehört. Ob unser
Hund, dieser nimmermüde Draufgänger, die Weihnachtsinstallation wohl in
Ruhe lassen mochte? Er war erstaunlich anständig – bis er eines Tages die
Krippe entdeckte. Wir hatten sie in der
hintersten Ecke der Harasse in etwas
Heu gelegt. Die Krippe war eine mit
Watte gepolsterte Zündholzschachtel. Darin lag
das Jesuskind: ein umwi«Schon drei Tage vorher
ckelter Pfeifenputzer mit
waren wir jeweils nervös!
einem Holzkugelkopf. Wie
Derry es schaffte, mit seiWeihnachten stand vor
ner Schnauze neben Josef
der Tür.»
und Maria, zwischen Kamel und Esel hindurch zum
Kripplein zu gelangen und
es behutsam abzutransportieren, ohne
dass auch nur eine Figur umfiel, blieb
sein Geheimnis. Unser Hund trug das
Kripplein samt dem Jesuskind in seinen
Korb und zerfetzte die Watte, ohne dass
dem Jesuskind auch nur ein Härchen
gekrümmt wurde.
Wenn Derry den Konjunktiv beherrscht
hätte und ein klein wenig in der Philosophie beheimatet gewesen wäre, so lautete seine Weihnachtsbotschaft: ‹Gerade
die Kleinsten und Wehrlosen bräuchten
alle einen scharfen Hüter des Seins, der
sich vor nichts fürchtet!›»
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12/ 2016
WEIHNACHTSGESCHICHTEN
Lutheratur für unter den Weihnachtsbaum
Endlich ist es so weit: Das Reformationsjubiläum
steht kurz bevor. Die Buchverlage werfen zum
Grossanlass unzählige Neuerscheinungen auf den
Markt. Wir stellen Höhepunkte der aktuellen
Lutheratur vor, die sich auch als Geschenke gut
machen.
Europa reformata
Was geschah eigentlich vor 500 Jahren?
So einfach lässt sich das gar nicht beantworten. Schliesslich gab es damals
weit mehr als nur Luther und Zwingli
bzw. deren Lehren und Ansichten. Es
lohnt sich also, sich zuerst einmal einen
gesamteuropäischen Überblick über die
damaligen Geschehnisse zu verschaffen. Genau eine solche Gesamtschau
bietet «Europa reformata», ein Projekt
der Gemeinschaft der Evangelischen
Kirchen Europas (GEKE). Das Buch ist
eine Art reformatorischer Reiseführer,
der 48 Orte in ganz Europa und die dort
wirkenden Reformatoren in Wort und
Bild porträtiert – von Michael Agricola
in Turku, Finnland, über Martin Luther
und Philipp Melanchthon im deutschen
Wittenberg bis zu George Wishart und
John Knox im schottischen Edinburgh
und Dr. Egidio in Sevilla, Spanien. Das
Buch ist derart lesegerecht portioniert,
dass es nicht nur zu einem kurzweiligen
Who Is Who, sondern auch zu einem
spannenden Where Is Where der Reformation wird.
Erlöste und Verdammte
Noch mehr Überblick gefällig? Bitte:
Einen reformatorischen Rundumschlag
bietet Thomas Kaufmann mit seinem
Buch «Erlöste und Verdammte. Eine
Geschichte der Reformation». Der Autor
ist ein Kenner der Materie und auf dem
neusten Forschungsstand. Dennoch ist
das Buch kein sterbenslangweiliger
Wälzer, sondern es vermittelt den
Schwung einer Bewegung, die abseits
der Zentren jener Zeit aufkam und es
schaffte, ganz Europa umzugestalten,
eine neue Konfession zu etablieren und
einer alteingesessenen zu einem neuen
Gesicht zu verhelfen. Kaufmann zeigt
zudem auf, wie die politische, kulturelle
und soziale Landkarte Europas aussah,
bevor die «religiöse Revolution» sie tiefschürfend und nachhaltig umgestaltete.
Spannend!
Die 95 Thesen
Die Reformation war ein Prozess, der natürlich nicht innerhalb eines einzigen
Jahrs ablief. Da man nun aber schlecht
jahrelang feiern kann, musste man sich
auf ein Ereignis einigen, an dem die Reformation festgemacht werden kann. Man
entschied sich für Martin Luthers berühmten Thesenanschlag vom 31. Oktober
1517. Der Reformator soll mit donnernden Hammerschlägen seine 95 Thesen
gegen die damals üblichen Missbräuche
beim Ablass an die Tür der Schlosskirche
zu Wittenberg genagelt haben. Die Gelehrten streiten sich, ob diese Aktion ins
Reich der Legenden gehört oder sich tatsächlich ereignete. Tatsache ist aber, dass
der Reformator mit den Thesen einen
Pflock – oder eben Nagel – einschlug, den
die katholische Kirche nicht ignorieren
konnte. Der Kölner Mediävist Karl-Heinz
Göttert hat die Thesen zum Jubiläum neu
aus dem Lateinischen übersetzt und in
«Die 95 Thesen» mit einem erläuternden
Nachwort versehen.
Wie aus Martin Luther wurde
Was für ein Revoluzzer muss jemand
sein, der seiner Meinung mit lauten
Vor 500 Jahren veränderte Martin Luther das Gesicht Europas. Ein Grund für alle, sich mit ihm zu beschäftigen! Einfach ist es mit dem Comic «Martin Luther» von
Andrea Grosso Ciponte und Dacia Palmerino. © Edition Faust
WEIHNACHTSGESCHICHTEN
Hammerschlägen Gehör verschafft!
Alois Prinz zeigt in seinem Buch allerdings auf, dass Martin Luther alles andere als der geborene Rebell war. Im
Gegenteil, der junge Martin war ein
höchst fügsamer Zeitgenosse: ein gehorsamer Sohn, ein fleissiger Schüler,
ein vorbildlicher Student und sogar ein
Vorzeigemönch. Denn selbst Gott stellte
sich der Jüngling zunächst als einen
«gestrengen, zornigen Richter» vor, gegen den man besser nicht aufmuckt.
Wie aus diesem Persönchen der Mann
wurde, der die Missstände in der Kirche
anklagte und sich nicht davor scheute,
die weltlichen und kirchlichen Konsequenzen zu tragen, beschreibt dieses
Buch kurz, knackig und verständlich.
Die Marke Luther
Schon vor 500 Jahren reichte es allerdings nicht aus, theologisch fundierte
Ansichten zu haben. Um die Aufmerksamkeit weltlicher und kirchlicher Würdenträger zu erlangen, brauchte es auch
damals Strategie, Imagepflege, Beziehungen und Kenntnisse in den neuesten
technischen Errungenschaften wie dem
Buchdruck. Nur so konnte es gelingen,
seine Meinung spätmittelalterlich-viral
zu verbreiten. War Luther also in heutigen Worten eine Marketing-Maschine?
Der Historiker Andrew Pettegree meint:
Sicher! Wie der brave Mönch zum «Medienstar» wurde, erzählt Pettegree aus
einem faszinierenden Blickwinkel.
Sturm in den Himmel
Geschichtsbücher sind natürlich nicht
jedermanns Sache. Wie wäre es also mit
einem «halben Geschichtsbuch» in Form
eines historischen Romans? Asta Scheib
ist bekannt für schmissig erzählte Biografien; sie beschäftigte sich schon mit
Carl Spitzweg, Giovanni Segantini und
der Romanov-Dynastie. Mit «Sturm in
den Himmel» widmet sie sich nun der
Jugend Martin Luthers, seinen Familienverhältnissen und natürlich auch der
Liebe – und zwar nicht nur der Liebe zu
Gott. Doch mit der Liebe kommen auch
die Probleme, und diese scheinen für
den jungen Mann ganz und gar unlösbar zu sein.
Martin Luther
Natürlich spitzen auch die Zeichner
dieser Welt zum Reformationsjubiläum
ihre Federn und erzählen das Leben des
Reformators in Wort und Bild. Eine faszinierende Graphic Novel liefern dabei
der kalabrische Künstler Andrea Grosso
Ciponte und die Mailänder Künstlerin
Dacia Palmerino ab. Ihr bildgewaltiges,
spannungsgeladenes Werk erzählt von
Luthers Kindheit, dem Thesenanschlag,
der Flucht auf die Wartburg, der Heirat
mit Katharina von Bora und so weiter –
das dürfte nicht nur Reformationsinteressierten gefallen! Will man Lesemuffeln den Anlass fürs Reformationsjubiläum näherbringen, gibt es wohl kaum
ein besseres Weihnachtsgeschenk.
Lutherbibel revidiert 2017
Was wäre Luther ohne seine Bibel?
Schliesslich investierten der Reformator
und weitere bekannte Theologen wie
Philipp Melanchthon Jahre damit, das
Alte und das Neue Testament aus dem
Althebräischen, dem Aramäischen und
dem Altgriechischen – also aus den
ursprünglichen Texten, nicht aus der
katholisch sanktionierten lateinischen
Fassung – neu ins Deutsche zu übersetzen. 1522 erschien eine erste Auflage des
Neuen Testaments, 1534 wurde schliesslich die vollständige Bibel veröffentlicht. Damit konnte endlich auch das
gemeine, des Lateinischen nicht mächtige Volk das Buch der Bücher lesen.
Zum Reformationsjubiläum erscheint
nun eine überarbeitete Fassung, die mit
Zeittafeln, Landkarten und vielem mehr
angereichert ist, und zwar in verschiedenen Varianten. So gibt es zum Beispiel die grüne Standardausgabe ohne
Apokryphen, die rote Geschenkausgabe
mit Apokryphen und Familienchronik,
die Schulbibel im Taschenformat, die
Gesamtausgabe mit Apokryphen und
einem Einband zum Selbergestalten
sowie verschiedene Sammler-Editionen
im Schuber, die von Prominenten wie der
Schauspielerin Uschi Glas, LiverpoolTrainer Jürgen Klopp oder «Scorpions»Sänger Klaus Meine gestaltet wurden.
Typisch reformiert – für jeden ist etwas
dabei!
Erik Brühlmann
7
Europa reformata. Reformationsstädte
Europas und ihre Reformatoren
Michael Welker, Michael Beintker
und Albert de Lange (Hrsg.)
424 Seiten, CHF 35.90
Evangelische Verlagsanstalt
Erlöste und Verdammte.
Eine Geschichte der Reformation
Thomas Kaufmann
508 Seiten, CHF 35.90
eBook CHF 24.00
C. H. Beck
Die 95 Thesen
Martin Luther
144 Seiten, CHF 14.90
eBook CHF 1.00
S. Fischer
Wie aus Martin Luther wurde
Alois Prinz
80 Seiten, CHF 14.90
Insel
Die Marke Luther
Andrew Pettegree
450 Seiten, CHF 37.90
Insel
Sturm in den Himmel.
Die Liebe des jungen Luther
Asta Scheib
384 Seiten, CHF 24.90
eBook CHF 20.90
Hoffmann und Campe
Martin Luther
Andrea Grosso Ciponte und Dacia Palmerino
140 Seiten, CHF 28.90
Edition Faust
Lutherbibel revidiert 2017 –
Die Geschenkausgabe
1536 Seiten, CHF 47.90
Deutsche Bibelgesellschaft
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12/ 2016
SERIE 10 GEBOTE
Reformiert durch 10 Gebote X
2017 jährt sich die Reformation zum 500. Mal. Ein Anlass auch, sich zu besinnen,
was Reformiertsein heute bedeutet. Der Zürcher Theologe Matthias Krieg hat
dazu 10 Gebote verfasst. Sie sind keine Erneuerung der 10 biblischen Gebote,
sondern Wegweisungen für alle, die reformiert leben oder über ihr Reformiertsein
nachdenken wollen. Wir haben dieses Jahr jeden Monat eines der 10 Gebote zur
Einstimmung auf das Reformationsjubiläum veröffentlicht – mit dieser Ausgabe
endet die Serie.
Das 10. Gebot: Leb das Geschöpf des unerschöpflichen Schöpfers
Prädestination erscheint heute als Unwort einer sadomasochistischen Vorstellung. Als hätte Gott Lust daran, die einen
für den Himmel und die anderen für die
Hölle zu bestimmen. Als wären Fromme
immer so pervers, sich selbst auf der
richtigen, alle anderen aber auf der falschen Seite zu wissen. Bis zur Reformation war der Begriff unwichtig, weil der
Mensch durch Werke, die er tat, selbst
ziemlich genau wissen konnte, wie es um
seine Jenseitsaktien stand.
Mit den Reformatoren wurde der Begriff
der Prädestination gebräuchlich, denn
mit guten Werken allein war kein Glück
mehr gesichert. Calvin verstand Prädestion von der Schöpfung her. Der Schöpfer hat einmal alles ins Leben gerufen,
und er erschafft seither alles, was lebt.
Der Atem, der durch meine Kehle strömt,
ist nicht meine eigene Luft, sondern sein
Atem, den er mir eingehaucht hat, damit
ich leben kann. Ich bin eine atmende
Kehle (Gen 2,4b–7). Wie ein Töpfer formt
Gott die Geschöpfe. Wie ein Handwerker
hinterlässt er auf jedem Stück seinen
Fingerabdruck. Der Schöpfer bestimmt
Der Text und sein
Autor
Der Text auf dieser Seite stammt aus
der Broschüre «Reformiert durch Zehn
Gebote» von Matthias Krieg. Sie liegt
an den verschiedenen Standorten der
Reformierten Kirche Kanton Zug auf.
Zudem kann sie unter folgender
Adresse bestellt werden:
Reformierte Kirche Kanton Zug
Bundesstrasse 15
6300 Zug
041 726 47 47
[email protected]
Matthias Krieg
Dr. phil., Dr. theol., geboren 1955, ist
bei der Evangelisch-reformierten
Landeskirche des Kantons Zürich
zuständig für Glaubensfragen,
Lebensstil und das Theologische
Sekretariat.
der Ameise, was ihr Ameisenwesen ist,
der Eiche, wie ihr Jahreslauf geht, dem
Wasser, welchen Gesetzen es folgt (Hiob
38–39). Ebenso legt er in jedem Menschen
an, was dieser kann und was nicht. Prädestiniert ist immer das Potenzial. Calvin
hat den Rückschluss vom realen Geschick
aufs angelegte Potenzial strikt ausgeschlossen, denn wer ihn machen könnte,
wäre ja Gott.
Zum Beispiel 1888
Van Gogh, vom calvinistischen Arbeitsethos geradezu geplagt, malte Bilder,
die jeder kennt. Der Sämann gehört zu
ihnen: Ein Bauer tut im frühen Jahr,
was sein Beruf ist. Die Felder sind gepflügt und geeggt. Nun sät er aus; mit
seiner Rechten holt er eine Handvoll
Körner aus dem umgebundenen Tuch
und lässt sie im Bogen über die Furchen
regnen. Wie ein Ritual. Die Äcker liegen
empfangsbereit für neues Leben. Hinter
sich hat der Sämann die untergehende
Sonne. Er ist eins mit der abendlichen
Landschaft, mit dem Lauf von Tag und
Jahr. Nur wenig überragt sein Kopf die
Horizontlinie.
Van Gogh hat Sonne und Kopf so ins
Verhältnis gesetzt, wie sich in katholischen Darstellungen der Heiligenschein
um einen Heiligen legt. Er gibt dem
Bauern eine Aura, macht ihn zu einem
reformierten Heiligen. So zeigt er nebenbei, was Gottesdienst im Alltag heisst:
Am Sonntag dient Gott dem Menschen
durch sein Wort, das der Pfarrer, der
Diener des Worts, in der Predigt interpretiert. Der Bauer hört es und versteht
es. Im Alltag dient der Mensch Gott
durch seine Arbeit. indem er macht, was
als Potenzial in ihm angelegt, was ihm
Beruf und Berufung ist. Das ist seine
Heiligung. Nicht herausgehoben und
heiliggesprochen ist der Heilige, sondern ein gewöhnlicher Mensch, der zur
Ehre seines Schöpfers seine Begabungen
nutzt.
Museumsempfehlung:
Vincent van Gogh. Der Sämann
Stiftung Sammlung E. G. Bührle
Zollikerstrasse 172
8008 Zürich
KURZREPORTAGE
9
10 Jahre offen: Die CityKircheZug feiert !
Ein offenes Projekt in einer offenen Kirche: Die
CityKircheZug zeigt seit einem Jahrzehnt, was
in, um und mit einer Kirche alles möglich ist.
Als Pfarrer Andreas Haas
1992 sein Amt in Zug antrat, war die reformierte
Stadtkirche noch weit
davon entfernt, eine
werktägliche CityOase
zu sein, in der Menschen
in Liegestühlen und Kirchenbänken –
und vor allem in aller Seelenruhe – ihre
Mittagspause verbringen können. «Damals war die Kirche ausserhalb der
Gottesdienstzeiten geschlossen», erinnert sich der Theologe, der heute die
Steuergruppe der CityKircheZug leitet.
Diesem Zustand wurden nach einigen
Vorstössen im Kirchenrat abgeholfen.
Zusammen mit Pfarrer Philipp Koenig,
dem Vorgänger des Pfarrerehepaars
Baumann, stellte Andreas Haas daraufhin die «OffenBar» auf die Beine: Jeweils am ersten und dritten Donnerstag
im Monat gab es eine abendliche Saftbar mit Snacks. «Wir wollten Menschen,
die keine regelmässigen Kirchgänger,
aber trotzdem grundsätzlich interessiert
sind, ein ungezwungenes Treffen ermöglichen», sagt Andreas Haas. «So gesehen
war die ‹OffenBar› eine Vorstufe zur
CityKircheZug, die ja denselben Ansatz
hat.»
Von Säften zum Spirit
Andreas Haas kann die Bedeutung der
«OffenBar» für die CityKircheZug gar
nicht genug hervorheben. «Es brauchte
viel Geduld und einen ganz langen
Atem, um die Behörden und die Bevölkerung dafür zu sensibilisieren, dass
eine Kirche nicht nur für Gottesdienste
Spontane Speisung: Aus einem Sandwich-Zmittag während des «Steinbruch»-Workshops wurde plötzlich
ein ausgiebiges Mahl mit allem Drum und Dran. Foto: zVg
und Beerdigungen genutzt werden kann»,
sagt er. Dafür bestellte die «OffenBar»
das Feld. Zum 100-Jahr-Jubiläum der
Stadtkirche Zug 2006 entwickelten
Andreas Haas und sein Pfarrkollege
Hans-Jörg Riwar schliesslich das Konzept CityKircheZug. «Wir fanden, die Zeit
sei reif dafür, den neu gestalteten und
mit moderner Technik ausgestatteten
Kirchenraum für ein solches Projekt zu
nutzen», sagt Andreas Haas. Es entstand
ein ökumenisches Konzept, das zu zwei
Dritteln von der Reformierten, zu einem
Drittel von der Katholischen Kantonalkirche getragen wird und das durch eine
grosse spirituelle Offenheit besticht.
Gab es keine Widerstände aus dem einen
oder dem anderen Lager? «Überraschenderweise nicht», sagt der Pfarrer, «auch
wenn das nicht nur vorteilhaft ist. Man
fragt sich dann immer, ob es den Mitgliedern der verschiedenen Gremien im
Grund egal ist, was wir machen – oder
ob wir es einfach gut machen!»
Geister und andere Strassenfeger
Fragt man die Besuchenden, ist das Verdikt klar: Die Steuergruppe, die das Programm erarbeitet, macht ihre Arbeit gut.
Sie besteht aus Brigitta Kühn-Waller,
Hans-Jörg Riwar, Helga Mrusek, Roman
Ambühl, Toni Wilhelm und Andreas Haas.
«Manchmal ist man über den Zuspruch
regelrecht erstaunt», sagt Andreas Haas
und verweist auf die Veranstaltung «Die
Geisterjäger». Die Kirche war bis auf den
letzten Platz gefüllt, und im Nachgang
sei der Pfarrer auch von langjährigen
Kirchgängern auf das Thema angespro-
CityKircheZug
Pfarrer Andreas Haas hat mitgeholfen, die
CityKircheZug ins Leben zu rufen.
Foto: Daniela Kienzler
Weitere Informationen zur CityKircheZug
sowie das komplette Programm sind
unter www.citykirchezug.ch abrufbar.
chen worden. «Sie freuten sich, ihre übernatürlichen Erlebnisse endlich erzählen
zu können, und das sogar einem Pfarrer!»
Mit einem thematischen Mix aus Kultur,
Spiritualität, gesellschaftlichen Themen
und praktisch orientierten Workshops
hat sich die CityKircheZug mittlerweile
als eine Einrichtung etabliert, die nicht
nur von der Bevölkerung geschätzt und
genutzt wird. Andreas Haas: «Vor einiger
Zeit kam zum Beispiel die Zuger Sinfonietta auf uns zu. Daraus entstanden die
Lunchkonzerte, die zwei- bis dreimal im
Jahr stattfinden und bei denen die Kirche
stets bis auf den letzten Platz besetzt
ist.» Die Verantwortlichen der CityKirche
fühlen sich jedes Mal geehrt, wenn solche Partnerschaften mit bekannten Zuger Einrichtungen entstehen.
Ein Film zum Fest
Kann man das erste Jahrzehnt CityKircheZug also als Erfolg verbuchen? «Absolut!», sagt Andreas Haas. «Ein Indiz
dafür ist, dass unsere Heimat, die Zuger
Stadtkirche, mittlerweile im Volksmund
oft City Kirche genannt wird.» Auch die
regelmässigen Angebote wie das Handauflegen oder die mittägliche CityOase
finden nie vor leeren Rängen statt. In
Zukunft möchte man die Kirche noch
mehr als einen Begegnungsraum nutzen, indem neben dem normalen Jahresprogramm jeder die Möglichkeit hat,
sein Angebot zu präsentieren – wenn es
denn in den Rahmen der CityKircheZug
passt. Zuvor jedoch steht noch die Jubiläumsfeier an. Sie geht am 7. Dezember
um 20 Uhr über die Bühne, mit einem
Film, der die Wechselwirkung zwischen
der «City» und der Kirche thematisiert.
«Ein spannendes Projekt, das ein junger
Filmemacher in Zusammenarbeit mit einem ehemaligen Zuger Sigristen realisiert hat!», sagt Andreas Haas.
Erik Brühlmann
10 ÜBERBLICK
12/ 2016
Gottesdienste
SAMSTAG,
3. DEZEMBER
14.30 Uhr
ZUG
Ökumenischer Gottesdienst
seelsam – ökumenische
Seelsorge für Menschen mit
Behinderung
Pfarrer Thomas Habegger
Anna-Marie Fürst
Anschliessend Zvieri
17.15 Uhr
ZUG
Adventsoase
Schweres leicht gesagt in
dunkler Zeit – ermutigende
Zeichen für die Adventszeit
Barbara-Zweige für alle
Pfarrer Christoph Baumann
Orgel: Hans-Jürgen Studer;
Orgelmusik von Bach,
Präludium und Fuge A-Dur,
Choräle zur Advents- und
Weihnachtszeit
2. ADVENTSONNTAG,
4. DEZEMBER
Kollekte: HEKS
HEKS ist das Hilfswerk der
Evangelischen Kirchen der
Schweiz. Es bekämpft Ursachen
der Armut und ermöglicht Menschen den Zugang zu lebenswichtigen Ressourcen wie
Land, Wasser, Nahrung und
Bildung. HEKS wehrt sich
gegen Ausbeutung und hilft
Unterdrückten, sich zu organisieren und ihre Rechte einzufordern. Schwerpunkte im
Ausland sind die Entwicklung
ländlicher Gemeinschaften,
Nothilfe und Wiederaufbau,
Konfliktbewältigung und Friedensförderung. Die Projekte
werden durch Partnerorganisationen vor Ort durchgeführt,
die nahe bei den Begünstigten
sind und die Wirksamkeit der
Hilfe gewährleisten können.
Im Inland engagiert sich HEKS
für die gesellschaftliche Integration sozial Benachteiligter.
Schwerpunkte sind Arbeitsintegration, Wohnen und Obdach,
Alter und Migration, Sprache
sowie interkulturelle Vermittlung und Übersetzungen. Die
Projekte werden teilweise zusammen mit Partnern durchgeführt und helfen da, wo das
soziale Netz Löcher aufweist.
9.30 Uhr
ZUG
Pfarrer Andreas Haas
10 Uhr
ÄGERI
Chor-Gottesdienst
Dialekt
Musik und Wort: Klang
Mittenägeri
E-Piano: Veronica Hvalic
10 Uhr
BAAR
Predigttext: Mt 5,14a
Pfarrer Manuel Bieler
Mandolinenorchester Baar
Orgel: Johannes Bösel
Anschliessend Chilekafi
10 Uhr
CHAM
Pfarrer Michael Sohn-Raaflaub
Orgel: Mi-Sun Weber
10.15 Uhr
ROTKREUZ
Familiengottesdienst zum
Abschluss der Laternenwerkstatt
Pfarrer Rüdiger Oppermann
Sozialdiakonin Marlies Widmer
Orgel: Raviv Leibzirer
Anschliessend Apéro
MITTWOCH,
14. DEZEMBER
17.15 Uhr
19.30 Uhr
ZUG
OBERWIL
Adventsoase
Schweres leicht gesagt in
dunkler Zeit – ökumenische
Ermutigung
Pfarrer Christoph Baumann
Orgel: Hans-Jürgen Studer;
Canonische Veränderungen
über «Vom Himmel hoch, da
komm ich her» von Johann
Sebastian Bach
Kapelle Oberwil
Abendfeier
3. ADVENTSONNTAG,
11. DEZEMBER
SAMSTAG,
17. DEZEMBER
MENZINGEN
Kollekte: HEKS
Beschrieb siehe 4. Dezember
16.30 Uhr
5.30 p.m.
OBERWIL
ZUG
Kirche Bruder Klaus
Chnöpflifiir zu Weihnachten
Zug Anglican Church
Family Service in English
Pfarrer Hans-Jürg Riwar
17.15 Uhr
20 Uhr
10 Uhr
ZUG
HÜNENBERG
Adventsoase
Schweres leicht gesagt in
dunkler Zeit – ermutigende
Worte und beflügelnde Klänge
Pfarrer Christoph Baumann
Musik: Noëls von Michel
Corrette
Orgel: Hans-Jürgen Studer
Taizé-Gebet mit Friedenslicht
aus Bethlehem
Margot und Konstantin Beck
9.30 Uhr
ZUG
ÄGERI
Pfarrer Jürg Rother
E-Piano: Veronica Hvalic
10.15 Uhr
10 Uhr
STEINHAUSEN
BAAR
Pfarrerin Nicole Kuhns
Orgel: Andrea Forrer
Gottesdienst mit Taufe
Dialekt
Pfarrerin Vroni Stähli
Currende-Chor
19.30 Uhr
HÜNENBERG
Gemeinsam Abendmahl feiern
Pfarrerin Aline Kellenberger
Orgel: Silvia Affentranger
MITTWOCH,
7. DEZEMBER
6.30 Uhr
MENZINGEN
Reformiertes Chileli
Ökumenische Roratefeier
Pfarrer Christoph Baumann
Gemeindeleiter Christof Arnold
Roman Deuber und Adrian
Mira spielen amerikanische
Weihnachtsmusik
Anschliessend Frühstück im
Vereinshaus
FREITAG,
9. DEZEMBER
18.30 Uhr
BAAR
Sonntagsschul-Weihnacht
und Adventskalender
Aufführung des Weihnachtsmusicals
Sonntagsschul-Team und
Pfarrerin Vroni Stähli
Klavier: Johannes Bösel
Anschl. adventlicher Apéro
17 Uhr
SAMSTAG,
10. DEZEMBER
10 Uhr
FREITAG,
16. DEZEMBER
16.30 Uhr
ZUG
Verena-Kapelle
Advents-Kleinkinderfeier
4. ADVENTSONNTAG,
18. DEZEMBER
CHAM
Kollekte: HEKS
Beschrieb siehe 4. Dezember
Pfarrerin Rahel Albrecht
Orgel: Mi-Sun Weber
9.30 Uhr
10.15 Uhr
HÜNENBERG
Predigt-Gottesdienst
Pfarrerin Aline Kellenberger
Musik: Musikgesellschaft
Hünenberg und Oliver Riesen
10.15 Uhr
ZUG
Pfarrer Hans-Jörg Riwar
Musik: ad-hoc Gospelchor
unter der Leitung von Vreni
Brotschi
10.15 Uhr
STEINHAUSEN
STEINHAUSEN
Pfarrerin Nicole Kuhns
Orgel: Andrea Forrer
Pfarrer Josef Hochstrasser
Orgel: Andrea Forrer
11 Uhr
10.15 Uhr
ÄGERI
WALCHWIL
Pfarrer Christoph Baumann
Orgel: Tobias Renner; Werke
von Johann Sebastian Bach
und Jehan Alain
17 Uhr
ÄGERI
Weihnachtsfeier
«De verpackti Jesus»
Suzie Badenhorst und Kinder
E-Piano: Veronica Hvalic
Soul on Sunday
Pfarrer Jürg Rother und Team
Gesang: Natalie Gozzi,
Piano: Veronica Hvalic
Klarinette: Dani Häusler
Kinderhütedienst
BAAR
Abendgottesdienst
Thema: Flucht
Pfarrer Manuel Bieler
Musik und Gesang: Monika
Flieger
17 Uhr
CHAM
Krippenspiel
Sozialdiakonin Annette Plath
und das Vorbereitungsteam
Orgel: Mi-Sun Weber
17 Uhr
KIK Weihnachten
SAMSTAG,
24. DEZEMBER,
HEILIGABEND
Kollekte:
Kinderheim Lutisbach
Das Kinderheim Lutisbach
wurde 1948 als erstes evangelisches Kinderheim in der
Zentralschweiz eröffnet. Heute
steht es Kindern und Jugendlichen aller Religionen und
Kulturen offen. Die Institution
ist eine professionell geführte,
sozialpädagogische Einrichtung, die sich einerseits am
Stand der Gesellschaft orientiert, andererseits einen
Beitrag für die Gesellschaft
leistet. Grundsätzlich wird das
Heim durch die Beiträge der
Eltern und der öffentlichen
Hand finanziert. Das deckt
aber nicht alle Ausgaben ab,
gerade in letzter Zeit wurden
diverse Investitionen und
Sanierungen nötig.
16 Uhr
ÄGERI
Weihnachtsfeier für Familien
mit Kleinkindern
Pfarrer Jürg Rother
E-Piano: Veronica Hvalic
16.30 Uhr
STEINHAUSEN
Familiengottesdienst
Pfarrer Hubertus Kuhns
Musik: Familienmusik
ÜBERBLICK
17 Uhr
23 Uhr
10.15 Uhr
10 Uhr
BAAR
STEINHAUSEN
ROTKREUZ
CHAM
Familienweihnachten
Abschluss des Adventskalenders
Pfarrerin Vroni Stähli
Geschichte und Musik: Lukas
Dettwiler
Pfarrerin Nicole Kuhns
Gesang: Simone Felber
Orgel: Andrea Forrer
Weihnachtsgottesdienst
mit Abendmahl
Pfarrer Rüdiger Oppermann
Gesang: Einat Aronstein
Orgel: Raviv Leibzirer
Anschliessend Apéro
Ennetsee-Gottesdienst
17 Uhr
CHAM
Pfarrerin Rahel Albrecht
Trompete: Joram Bots
Orgel: Mi-Sun Weber
17 Uhr
HÜNENBERG
Familiengottesdienst mit Krippenspiel: Wo ist Bethlehem?
Pfarrerin Aline Kellenberger
Sozialdiakonin Elisabeth Röösli
Orgel: Silvia Affentranger
Panflöte: Anita Renggli
17 Uhr
ROTKREUZ
Familiengottesdienst mit
Weihnachtsspiel
Pfarrer Rüdiger Oppermann
Religionslehrerin Heidi Lienhard
mit den Dritt- und Viertklässlern
Gesang: Rita Barmettler
Tanz: Gina Müller
Orgel und Klavier: Raviv Leibzirer
17 Uhr
ZUG
Pfarrer Andreas Haas
Sozialdiakonin Tabea Wyrsch
Panflöte: Jonas Jenzer
Orgel: Hans-Jürgen Studer
21 und 23 Uhr
ÄGERI
Pfarrer Jürg Rother
Damian Latka (Theaterleitung)
Gesang: Suzie Badenhorst
E-Piano: Veronica Hvalic
22 Uhr
CHAM
Pfarrer Michael Sohn-Raaflaub
Violinen: Anna und Astrid Sohn
Orgel: Mi-Sun Weber
22 Uhr
HÜNENBERG
Pfarrerin Aline Kellenberger
Orgel: Silvia Affentranger
22.30 Uhr
BAAR
Pfarrerin Vroni Stähli
Gesang: Susanne Andres
Orgel: Johannes Bösel
23 Uhr
ZUG
Pfarrer Irène Schwyn
Albor Rosenfeld, Orch. ad hoc
Orgel: Hans-Jürgen Studer
SONNTAG,
25. DEZEMBER,
WEIHNACHTEN
Kollekte: Dargebotene Hand
Tel 143 – Die Dargebotene
Hand ist rund um die Uhr da für
Menschen, die ein helfendes
und unterstützendes Gespräch
benötigen. Das Schweizer Sorgentelefon bietet Anrufenden
völlige Anonymität. Bei Tel 143
sind alle willkommen, unabhängig von Religion, Herkunft und
Kultur. Unterstützung leistet die
Dargebotene Hand von zwölf
Regionalstellen aus. Über 600
gut ausgebildete ehrenamtliche
Frauen und Männer ermöglichen
ein Angebot rund um die Uhr.
9.30 Uhr
ZUG
10.15 Uhr
STEINHAUSEN
Weihnachtgottesdienst
mit Abendmahl
Pfarrer Hubertus Kuhns
Orgel: Andrea Forrer
10.15 Uhr
WALCHWIL
Weihnachtsgottesdienst
mit Abendmahl
Pfarrerin Irène Schwyn
Festliche Blockflötenmusik
zum Weihnachtstag aus dem
Barock mit Werken von Georg
F. Händel, Evaristo F. Dall’Abaco
und Jacques Hotteterre
Blockflöte: Melina Bigler
Orgel: Bertina Adame
Pfarrer Andreas Haas
Gesang: Simon Witzig
Orgel: Hans-Jürgen
SAMSTAG,
31. DEZEMBER,
SILVESTER
9.30 Uhr
Kollekte:
Assoçião Criança e Família,
Salvador da Bahia Brasilien
Wir schicken die Kollekte elf
Flugstunden und über 12’000
Kilometer über den Atlantik in
die kleine brasilianische Satellitenstadt Rio Sena im Bundesstaat Bahia. Dort wurde vor
über 25 Jahren das Projekt
«Associação Criança e Família»
(Vereinigung Kind und Familia)
für Strassenkinder gegründet.
Heute wird es von einer 80-jährigen Französin zusammen mit
vor Ort lebenden Frauen und
Männern geführt. Das Projekt
ist niederschwellig angelegt.
Alle, die Durst oder Hunger
haben oder verletzt sind, können kommen und mit Fachleuten über ihre Sorgen sprechen.
Die Kinder und Jugendlichen,
die das Gemeinschaftszentrum
regelmässig aufsuchen, können an Alphabetisierungs- und
anderen Kursen teilnehmen.
Für jugendliche Mütter gibt es
Programme in Familienführung und Kindererziehung, in
den hauseigenen Werkstätten
erlernen die Jugendlichen einen Beruf. Zudem gibt es auch
Angebote in Sport, Musik, Tanz
und Theater, die Kinder und
Jugendliche von der Strasse
fernhalten.
MENZINGEN
Pfarrerin Barbara Baumann
Querflöte: Helene Vonwil
Orgel: Roman Deuber
10 Uhr
ÄGERI
Feierlicher Gottesdienst
mit Abendmahl
Pfarrerin Martina Müller
Musik: Streichquartett
Orgel: Miklos Arpas
10 Uhr
BAAR
Weihnachtsgottesdienst
mit Abendmahl
Pfarrer Manuel Bieler
Gesang: Susanne Andres
Orgel: Johannes Bösel
10 Uhr
CHAM
Gottesdienst mit Abendmahl
Pfarrer Michael Sohn-Raaflaub
Musikalische Begeleitung:
Projektchor unter der Leitung
von Kurt Ernst
Orgel: Mi-Sun Weber
10.15 Uhr
HÜNENBERG
Predigt-Gottesdienst
mit Abendmahl
Pfarrerin Aline Kellenberger
Orgel: Oliver Riesen
17 Uhr
MENZINGEN
Pfarrerin Barbara Baumann
Pfarrer Christoph Baumann
Heiteres und Besinnliches
zum Jahreswechsel mit
anschliessendem Anstossen
aufs neue Jahr
Querflöte: Helene Vonwil
Orgel: Roman Deuber
17 Uhr
BAAR
Besinnung zum Jahreswechsel
Pfarrerin Vroni Stähli
Klavier und Gesang: Mirjam
Lüti
Bilder: Alexandra Wey,
Fotografin
Anschliessend Apéro
17.30 Uhr
STEINHAUSEN
sind bei einer beruflichen Neuorientierung auf ergänzende
Stipendien angewiesen, da
staatliche Beiträge meist sehr
knapp sind. Auch Studierende
mit knappen Mitteln sollen
sich eine fundierte theologische
Ausbildung leisten können.
9.30 Uhr
ZUG
Pfarrer Hans-Jörg Riwar
Alphorn: Alois Huggener
10.15 Uhr
HÜNENBERG
Predigt-Gottesdienst zum
Neujahr mit Abendmahl
Pfarrerin Aline Kellenberger
Orgel: Silvia Affentranger
17 Uhr
ÄGERI
Pfarrkirche Oberägeri
Pfarrer Jürg Rother
Diakon Urs Stierli
Ökumenischer Gottesdienst
zum Jahresabschluss mit
Abendmahl
Pfarrerin Nicole Kuhns und
Andreas Wissmiller
Flöte: Sylvie Dambrine
Klarinette: Xaver Fässler
Orgel: Andrea Forrer
17 Uhr
18.30 Uhr
CHAM
ZUG
Pfarrerin Irène Schwyn
SONNTAG,
1. JANUAR
Kollekte: Lang-Stiftung
Die Lang-Stiftung wurde vor
über hundert Jahren zu Ehren
des liberalen Theologen
Heinrich Lang (1826–1876) gegründet. Der politische Flüchtling aus Deutschland wirkte
als Pfarrer in der Ostschweiz
und in Zürich. Er engagierte
sich lebenslang gegen autoritäre Weltanschauungen, für
eine Öffnung der Kirche sowie
für eine wissenschaftlich
fundierte und lebensnahe
Auslegung der Bibel. Diesen
Anliegen ist die Lang-Stiftung
heute noch verpflichtet.
Deshalb gibt sie ergänzende
Stipendien an TheologieStudierende in der Schweiz.
Sie ermöglicht dadurch
Personen mit knappen Mitteln
eine sorgfältige theologische
Ausbildung – die Basis für
Weltoffenheit und Gesprächsfähigkeit in Glaubensfragen.
Gerade Personen mit Familie
11
ÄGERI
Marienkirche Unterägeri
Musik und Wort
Pfarrerin Martina Müller
Diakon Markus Burri
Musik: Ägericantat
17 Uhr
Musik und Wort
Pfarrer Michael Sohn-Raaflaub
Musikalische Begleitung: Duo
«Das Kollektiv»
Querflöte: Juan Carlos Diaz
Akkordeon: Raphael Brunner
Orgel: Mi-Sun Weber
IMPRESSUM
Mitgliederzeitung der
Reformierten Kirche Kanton
Zug und angeschlossener
Bezirkskirchen, erscheint elfmal
pro Jahr
HERAUSGEBER:
Reformierte Kirche Kanton
Zug, Bundesstrasse 15,
6300 Zug, 041 726 47 47,
[email protected]
REDAKTION:
Rolf Berweger, Kirchenratspräsident; Thomas Hausheer,
Kirchenrat; Pfarrerin Vroni Stähli;
Maria Oppermann, Leiterin
Kommunikation; Marius Leutenegger und Erik Brühlmann,
Textbüro Leutenegger
LAYOUT UND DRUCK:
Kalt Medien AG, Zug
AUFLAGE:
12’000
www.ref-zug.ch
Veranstaltungen
Reformierte Kirche
Kanton Zug
Kirche mit Zukunft
Besinn dich auf
Weihnachten
Gospel-Konzert der
Glory Singers
Reformiertes Kirchenzentrum
Hünenberg
Donnerstag 1., 8. und 15. Dezember 2016, jeweils 7.30 Uhr
Reformierte Kirche Cham
Sonntag, 4. Dezember 2016,
17 Uhr Advent ist die Zeit des Wartens
auf das, was uns an Weihnachten
geschenkt wird. Bevor der Tag
erwacht, schenken wir uns mit
Musik, Text und Stille besinnliche
Augenblicke. Eine Möglichkeit,
der Hektik der Vorweihnachtszeit
zu entfliehen. Anschliessend gibt’s
Kaffee und Zopf.
Mit den Sozialdiakoninnen
Elisabeth Röösli und Beatrice Bieri.
Keine Anmeldung nötig.
Zuger TrauerCafé – der
Trauer Raum geben
Alterszentrum Neustadt,
Bundesstrasse 4, Zug
Freitag, 2. Dezember und
6. Januar, 16–18 Uhr
(jeden ersten Freitag im Monat)
Kontakt: Spitalseelsorge Zuger
Kantonsspital, 041 399 11 11;
PallCare Spitex Kanton Zug, 041
729 29 29, [email protected]
Das Beste aus Gospel, Spirituals
und Musicals: beschwingter,
stimmungsvoller Ausklang des
zweiten Adventsonntags mit Cliff
Agard und den Glory Singers.
Klavier: Philip Sturzenegger
Eintritt frei, Kollekte
Currendesingen in Baar
Reformiertes Kirchgemeindehaus
Baar
Proben:
Mittwoch, 7. Dez., 19.30–21.15 Uhr
Freitag, 9. Dez., 19.30–21.15 Uhr
Die Noten liegen ab Mitte November in der Reformierten Kirche
Baar auf.
Seit 1978 findet in Baar im Advent
das Currendesingen statt. Sängerinnen und Sänger treffen sich zu
zwei Proben und singen dann am
Sonntag in aller Früh in den Strassen von Baar, stärken sich bei einem
gemeinsamen Frühstück und gestalten anschliessend musikalisch
den Gottesdienst in der Kirche.
CityKircheZug
Kirche < > City
Reformierte Kirche Zug
AZB
6300 Zug
Mittwoch, 7. Dezember 2016, 20 Uhr
Was läuft eigentlich hinter den Kulissen
der Kirche? Wer backt das Brot oder die
Hostien für den Gottesdienst? Wie wird
eine Kirchenglocke hergestellt? Was
braucht es, damit kirchliche Anlässe
reibungslos über die Bühne gehen? Seit
zehn Jahren wirkt die CityKircheZug in
der Stadt Zug und in sie hinein. In der
Stadt wiederum laufen viele Prozesse ab,
die in der Kirche Spuren hinterlassen.
Remo Hegglin und Georges Bonetti sind
diesen Wirkungen nachgegangen und
haben Eindrücke auf Video festgehalten.
Ein Zusammenschnitt ihrer Bilder ist vom
21. November bis 7. Dezember in verschiedenen Schaufenstern in der Stadt zu
sehen: Confiserie Café Speck Metalli /
Herti-Textilreinigung, Hertizentrum /
Blumenlaube beim Bahnhof Seite Metalli /
Foto Optik Grau / Bahnhofapotheke /
Hürlimann Rahmen / Café Intermezzo /
Doku-Zug / Reformiertes Kirchenzentrum /
Reformierte Kirche Zug / Pfarreizentrum
St. Johannes.
An der Jubiläumsfeier vom 7. Dezember
wird der ganze Film gezeigt, musikalisch
unterstützt durch Improvisationen mit
Klängen aus der Stadt und Klängen der
Orgel in der Kirche.
Benefiz-Essen zugunsten
von «Tischlein deck dich»
Tour:
Sonntag, 11. Dezember, 6.30 Uhr
Der Treffpunkt wird bei den
Proben bekanntgegeben. Anschliessend Frühstück und Auftritt
im Gottesdienst um 10 Uhr.
Auskunft und Anmeldung: Pfarrerin Vroni Stähli, 041 761 98 84,
[email protected]
Adventskonzert
Katholische Kirche Walchwil
Sonntag, 11. Dezember, 17 Uhr
Jugendband Wegenstetterband
Leitung: Valentin Sacher
Eintritt frei, Kollekte
Bibelkurs
Reformiertes Kirchenzentrum
Mittenägeri
Reformiertes Kirchenzentrum
Hünenberg
Freitag, 16. Dezember, 18 Uhr
Was haben sie damals wohl
gegessen, Maria und Josef, die
Hirten, die drei Könige?
Dieser Frage gehen wir nach, während wir Gutes tun – denn der Erlös
des Abends geht an die Lebensmittelhilfe «Tischlein deck dich». Es
kochen die Absolventen unserer
Männer-Kochkurse unter der Leitung von Pfarrerin Aline Kellenberger
und Sozialdiakonin Beatrice Bieri.
Detaillierte Angaben zum Menu
auf www.ref-zug.ch oder auf dem
Flyer, der im Reformierten Kirchenzentrum aufliegt.
Anmeldung: bis 1. Dezember an
Beatrice Bieri, 041 780 58 50,
[email protected]
Die Teilnehmerzahl ist beschränkt.
Nach der Anmeldung erhalten
Sie einen Einzahlungsschein; mit
der Einzahlung wird die Anmeldung definitiv.
Kosten: 80 Franken pro Person für
Apéro, 3-Gang-Menu und Getränke.
Dienstag, 13. Dez., 19.30–21 Uhr
Waldweihnacht in Rotkreuz
Der Bibelkurs findet einmal im
Monat statt.
Auskunft und Leitung:
Martina Müller, 041 750 10 25,
[email protected]
Mitbringen: eine Bibel
Keine Anmeldung nötig, Ein- und
Ausstieg jederzeit möglich.
Kosten: keine
Lieder, Musik und Texte – Feuer,
Punsch und Gebäck
Sijentalwald, Feuerstelle «Schweizer
Familie» – Weg mit Kerzen markiert
Musikalischer Adventsgruss
Samstag, 17. Dezember, 17 Uhr
Besammlung bei der Reformierten Kirche Rotkreuz,
17.30 Uhr Beginn der Feier
Für den Spaziergang ab Kirche
sind Fackeln vorbereitet, man kann
auch eigene Lichter mitbringen.
Parkplätze bei der Badi Rotkreuz.
Gestaltung der Feier: Pfarrer Rüdiger Oppermann, Organist Raviv
Leibzirer, Bläserensemble, Konfirmandinnen und Konfirmanden.
Anschliessend warme Getränke
und Gebäck.
Reformiertes Kirchenzentrum Zug
Donnerstag, 15. Dez., 14.30 Uhr
«Träume unterm Christbaum» heisst
ein Weihnachtslied von Robert Stolz
– und das ist auch das Motto der
diesjährigen Weihnachtsfeier. Sänger
und Entertainer Peter-Matthias Born
sowie Marionettenspielerin Regula
Born präsentieren einen musikalischen Adventsgruss. Anschliessend
gibt’s einen adventlichen Zvieri.
Auskunft: Roland Popp, 041 726 47 22
[email protected]
Keine Anmeldung nötig.
Offenes Singen im Advent
Reformierte Kirche Walchwil
Sonntag, 18. Dezember, 17 Uhr
Kinderchor der Musikschule unter
der Leitung von Zita Bucher
Schülerinnen und Schüler der
Klasse 1c/2c von Angela Zgraggen
Xylophon: Jonah Hürlimann
Klavier und Orgel: Tobias Renner
Pfarrerin Irène Schwyn