Reformierte Kirche Kanton Zug Kirche mit Zukunft 12/2016 Das Beste der Lutheratur Die Buchverlage läuten das Reformationsjubiläum mit unzähligen Neuerscheinungen ein – neu gibt es sogar einen hochkarätigen Comic über Martin Luther! Wir stellen einige der besten Bücher vor, die sich auch als Weihnachtsgeschenke eignen. Meine schönste Weihnachtsgeschichte Wir fragten einige bekannte Mitglieder der Reformierten Kirche Kanton Zug: Welches ist ihr schönstes Festtags-Erlebnis? 10 Jahre offen Die CityKircheZug zeigt seit einem Jahrzehnt, was in, um und mit einer Kirche alles möglich ist. 2 12 / 2016 AUFTAKT NACHRICHTEN Auf dem Weg zum Reformationsjubiläum: Reformation on the road Das Reformationsjubiläum 2017 steht vor der Tür. In ganz Europa laufen die Vorbereitungen fürs Grossereignis. Wir halten Sie hier auf dem Laufenden. Seit Anfang November befindet sich die Reformation sozusagen auf Europatournee. Der Europäische Stationenweg, der in Genf seinen Anfang nahm, soll ein Band knüpfen zwischen allen Orten und Ländern in Europa, in denen die Reformation Umwälzungen bewirkte. An jeder Station – von Wien bis Goslar, von Rom bis Dublin – laden regionale und ökumenische Partner jeweils für 36 Stunden zu einem Fest mit zahlreichen Veranstaltungen ein, bei denen die lokale Beziehung zur Reformation im Vordergrund steht. Ziel der reformatorischen Europareise ist natürlich die Lutherstadt Wittenberg, wo der Tross am 20. Mai 2017 ankommen wird. Wer sich für den Stationenweg interessiert, hat noch einige Gelegenheiten, Schweizer Zwischenhalte zu besuchen: Am 22. Dezember in Wildhaus, am 4. Januar in Bern, am 6. und 7. Januar in Zürich und am 14. Januar in Chur. Dort findet der Schweizer Abschnitt der Europareise unter anderem mit einem Geschichtenmobil, Erzählungen, einem Theaterstück und natürlich mit einem Gottesdienst sein Ende. Mit der grossen Kelle rühren die Zürcher Reformierten an: Bei Ankunft des Reformationstrucks wird eigens eine Druckerei eröffnet, wo gemeinsam mit Interessierten Zeitungen gestaltet, gedruckt und verteilt werden; Tisch- und Podiumsgespräche sorgen für den intellektuellen Tiefgang, während Chordarbietungen und Auftritte von noch nicht genannten Special Guests das Programm komplettieren. www.ref-500.ch/de/kalender www.r2017.org/europaeischer-stationenweg Neue Herausforderung für Pfarrerin Caterina Fischer Cham. Seit 2012 amtet Pfarrerin Caterina Fischer in einem 50-Prozent-Pensum in Cham. Ein weiteres Teilzeitpensum bekleidete sie derweil als Religionslehrerin in Küssnacht, wo sie auch für die Jugendgottesdienste zuständig war. Ende 2016 verlässt die 2010 ordinierte Pfarrerin den Bezirk Cham auf eigenen Wunsch. Sie wechselt nach Küssnacht, wo sie eine 80-Prozent-Stelle als Pfarrerin antreten wird. Wir danken Caterina Fischer für ihre Arbeit für die Reformierte Kirche Kanton Zug und wünschen ihr auf ihrem weiteren Arbeitsweg alles Gute. Neuer Internetauftritt schüssigen Lebensmittel anbieten. Die beteiligten Hilfsorganisationen werden darüber informiert, holen die Ware bei den Anbietern ab und verteilen sie an Bedürftige. Wädenswiler Bundesgerichtsglocken Wädenswil. Die reformierten Kirchenglocken von Wädenswil am Zürichsee werden allmählich zum nationalen Thema. Nachdem das Baurekursgericht den Viertelstundenschlag zwischen 22 Uhr und 7 Uhr nach einer Anwohnerbeschwerde untersagt hatte, zog die Wädenswiler Kirchenpflege den Fall weiter ans Zürcher Verwaltungsgericht. Dieses bestätigte jedoch das nächtliche Läutverbot. Ende der Geschichte? Mitnichten! Vielmehr will die Kirchenpflege den Fall jetzt ans Bundesgericht weiterziehen, da man «grossen Rückhalt in der Kirchgemeinde und der Bevölkerung» spüre, wie Kirchenpflegepräsident Peter Meier verlauten liess. Der bundesgerichtliche Entscheid könnte sich bei einer weiteren Urteilsbestätigung zu einem Präzedenzfall mausern, der anderen Kirchgemeinden mit Glockenknatsch keine Freude bereitet. Barrierefreie Bibel Zug. Die Reformierte Kirche Kanton Zug hat ihren Internetauftritt modernisiert. Aktuelle Veranstaltungen, die kommenden Gottesdienste und aktuelle Meldungen findet man nun gleich auf der Einstiegsseite. Im Sinn einer guten Leserlichkeit wurde die Schrift vergrössert und der gesamte Auftritt übersichtlicher gestaltet. Menschen, die kein Deutsch sprechen, erhalten die wichtigsten Informationen zu den Zuger Reformierten auch auf Englisch. Corinna Boldt wird neue Pfarrerin von Rotkreuz Nach der Pfarrwahlkommission und der Bezirkskirchenpflege hat jetzt auch der Grosse Kirchgemeinderat ja gesagt: Corinna Boldt übernimmt die vakante Pfarrstelle in Rotkreuz. Wir werden die neue Pfarrerin in einer der nächsten Ausgaben ausführlich vorstellen. Frankfurt. Nicht jeder Mensch kann die Bibel lesen – selbst, wenn er es wollte. Zum Beispiel können Behinderungen das Sprach- oder Lesevermögen beeinträchtigen und so den Zugang zum nicht gerade einfachen Buch der Bücher verwehren. An der diesjährigen Frankfurter Buchmesse wurde für solche Fälle der erste von drei Bänden der «Bibel in leichter Sprache» präsentiert. Diese Bibelversion ist eine Pionierarbeit des Katholischen Bibelwerks in Stuttgart, des Caritas-Pirckheimer-Hauses in Nürnberg und der Thuiner Franziskanerinnen. Der Spagat zwischen leichter Verständlichkeit und theologischem Gehalt wird durch ein ausgeklügeltes Testsystem bewältigt. Eine erste Textversion wird zunächst Menschen mit Behinderungen vorgelegt. Deren Anregungen und Reaktionen fliessen in eine Überarbeitung ein, die einer Gruppe von Theologen vorgelegt wird. Nach der erneuten Überarbeitung geht der Text noch einmal zum Lesen an Menschen mit Behinderungen. Plattform gegen «Food waste» Kerzers. Jedes Jahr wird in der Schweiz rund ein Drittel aller für den Konsum produzierter Lebensmittel nicht gegessen. Gründe für den sogenannten «Food waste» gibt es viele: zu grosse Einkaufsmengen, angeschlagene Verpackungen, fehlgedruckte Etiketten usw. Die drei grössten nationalen Lebensmittel-Hilfsorganisationen – Schweizer Tafel, Tischlein deck dich und Caritas – konnten 2013 immerhin rund 12’000 Tonnen dieser qualitativ einwandfreien Lebensmittel retten und an Bedürftige verteilen. Um diese Zahl noch zu erhöhen, lancierte die Schweizer Tafel mithilfe einer Anschubfinanzierung durch das Bundesamt für Landwirtschaft eine Internetplattform namens «Food Bridge». Unter www.food-bridge.ch können sich Unternehmen aus der Lebensmittelindustrie registrieren und ihre zwar einwandfreien, aber über- Bibel in leichter Sprache: Evangelien der Sonn- und Festtage im Lesejahr A 264 Seiten, CHF 52.00. Katholisches Bibelwerk AUFTAKT 3 Meine Meinung «Still, still, still …» Iran gegen Baha’i? Was tun mit den «Judensäuen»? Europa. Schon seit vielen Jahren und immer wieder wird über die «Judensäue» an den Kirchen Europas diskutiert. An vielen Kirchen findet man in die Fassaden integrierte Steinreliefs mit jüdischen Kindern beim Säugen an den Zitzen einer Sau und oft auch noch einem Rabbiner, der unter den Schwanz der Sau schaut: vom Münster St. Martin im französischen Colmar über den Dom im Schwedischen Uppsala bis hin zum Kölner Dom. Brisanz erhält die Diskussion im Jahr des Reformationsjubiläums – denn auch an der Stadtkirche zu Wittenberg findet sich solch eine steinerne «Schmähschrift». Eine durchaus delikate Angelegenheit, auch angesichts der nicht wertfreien Einstellung des Reformators gegenüber den Juden. Die Antworten auf die Frage, wie man mit den Abbildern umgehen soll, legen eine gewisse Hilflosigkeit aller Beteiligten an den Tag. Während ein britischer Theologe deren rigorose Entfernung per Unterschriftensammlung fordert, versucht man in Regensburg, die Darstellung am Dom in einen historischen Zusammenhang zu stellen. Kunsthistoriker plädieren darauf, die Objekte als «historische Fussspuren» zu akzeptieren, die gleichzeitig als Denkmäler gegen Judenhass dienen können. Teheran. Ende Oktober legte die Baha’i International Community den Vereinten Nationen einen 122 Seiten starken Bericht zur Lage der Religionsgemeinschaft in Iran vor. Nachdem bereits die Regierung Ahmadinejad seit 2005 die Verfolgung von Baha’i-Anhängern intensiviert hatte, sprach Ayatollah Ali Khamenei 2013 gar eine Fatwa aus – ein religiöses Edikt, das den Iranern jeglichen Umgang mit Baha’i-Anhängern untersagte. Der derzeitige Präsident Hassan Rouhani versprach zwar mehrfach, religiösen Diskriminierungen im Land ein Ende zu setzen. Jedoch, so der Bericht, verlagerte sich die Diskriminierung lediglich auf schwieriger nachweisbare Ebene. So sollen seit 2013 zum Beispiel 151 Verhaftungen und 338 Fälle wirtschaftlicher Diskriminierung gegen Baha’i-Anhänger vorgefallen sein; gar Tausenden soll aufgrund ihrer Religion der Zugang zu Hochschulen verwehrt worden sein. Keine Spaghettimonster in Lettland Riga. 2005 entstand in den USA die Bewegung der «Kirche des fliegenden Spaghettimonsters». Sie verstand sich als Kirchenparodie und Seitenhieb auf die sich damals im Aufwind befindlichen Kreationisten. Nun beantragte der lettische Ableger der auch Pastafarianismus genannten Bewegung, in die Liste der religiösen Organisationen des Lands aufgenommen zu werden. Allerdings lehnte das Justizministerium den Antrag ab. Es fehle den Pastafari der Bezug zu einer religiösen Lehre, hiess es. Und die Sicherheitspolizei äusserte Bedenken, dass die parodierenden Glaubenspraktiken die religiösen Gefühle Dritter beleidigen könnten. Vielleicht können sich die lettischen Pastafari ja mit dem deutschen Modell behelfen: Dort besteht die Gemeinschaft immerhin als eingetragener Verein. Religiöse Briefmarken Singapur. Mit etwa 5,5 Millionen Menschen hat Singapur die etwas kleinere Bevölkerung als die Schweiz. Im multiethnischen und -religiösen Land bekennen sich 33 Prozent der Menschen zum Buddhismus, 18 Prozent sind Christen, 15 Prozent Muslime, 11 Prozent Taoisten und rund 5 Prozent Hindus. Den Festen von vier dieser Religionen widmete der Stadtstaat kürzlich eine Briefmarkenserie. Mit jeweils zwei Marken werden Weihnachten, das chinesische Neujahr, das muslimische Fastenbrechen nach dem Ramadan und das hinduistische Lichterfest Dipavali als Beispiele des reichen und vielfältigen kulturellen Erbes des Lands geehrt. (Quellen: Kirche in Not, Jewish Telegraphic Agency, ref.ch, Heks, 20 Minuten) Der Strassenlärm verursacht im Jahr etwa 4000 Herzinfarkte, hat die Coopzeitung vor einiger Zeit behauptet. Dass Lärm, zuviel Lärm, ständiger Lärm gesundheitsschädigend ist, wird kaum bezweifelt. Trotzdem scheint es mir manchmal, dass der Lärm, dem wir ausgesetzt sind, immer grösser wird. Entsprechend sehnen sich viele Menschen nach Ruhe und Stille. Aber wenn diese dann einmal da ist, halten wir sie kaum aus. Geräuschpegel gehören zu unserer Welt, und es gibt kaum ein Lokal oder Geschäft, in dem nicht ein musikalischer Klangteppich gelegt ist. Nicht einmal die Warteschlaufe des Telefons lässt uns einen Moment verschnaufen. Stille hat viele Gesichter, hört sich für jeden Menschen anders an und ist mehr als die Abwesenheit von Lärm. Es sind für viele Menschen bestimmte Geräusche, die sie in die Stille führen und zur Ruhe kommen lassen, etwa das Rauschen eines Bachs, die Geräusche des Walds oder eben eine bestimmte Musik. Stille hat auch eine religiöse Dimension. So wird die Advents- und Weihnachtszeit als Zeit der Stille betrachtet, und viele Menschen suchen nicht zuletzt in Kirchen jene Stille, die sie zur Ruhe kommen lässt. Selber gehöre ich zu den Menschen, die Stille brauchen. Ich suche die Stille, wenn ich zu Fuss unterwegs bin, und ich pflege mein Velo so, dass nichts scheppert, und im Gottesdienst, da schätze ich jene Momente ganz besonders, wenn miteinander eine Stille gelingt, die viel mehr ist als die Abwesenheit von Lärm. Dieser Stille traue ich viel zu. Deshalb möchte ich ihr ganz besonders Sorge tragen. Vroni Stähli Pfarrerin Baar 4 12/ 2016 FOKUS Erinnerungen an Weihnachten Die Weihnachtsgeschichte kennen Sie – deshalb präsentieren wir Ihnen dieses Jahr Weihnachtsgeschichten von Mitarbeitenden der Reformierten Kirche Kanton Zug, die Sie noch nie gehört haben! Bruno Baumgartner, Sozialdiakon Baar: Liebe geht durch den Magen «Als ich noch klein war, gab es bei uns zu Hause zu Weihnachten jedes Jahr Milkenpasteten. Diese Innereien konnte man nicht einfach so kaufen, man musste sie vorbestellen. Aber da mein Vater Metzger war, konnte er die Milken natürlich immer besorgen. Für mich war das «Damit hat er mir auch zwar keine Delikatesse, aber vermittelt, dass Glauben eben eine Familientradition, etwas ist, das wir mitgeder ich mich fügte. Einmal zu stalten.» Weihnachten fragte meine Mutter dann aber unvermittelt: ‹Wollen wir nächstes Jahr einmal etwas anderes zu Weihnachten kochen?› Mein Vater reagierte verständnislos und meinte, dass doch alle die Milkenpasteten gern hätten. Worauf meine Mutter antwortete: ‹Nun ja, ich eigentlich nicht so sehr ...› Dies war die Geburtsstunde der neuen Familientradition des Weihnachtsschinkens.» ❄ Irène Schwyn, Pfarrerin Walchwil: Wer liest die Weihnachtsgeschichte? «In der Familie einer Freundin las der Vater am Heiligen Abend jeweils die Weihnachtsgeschichte vor. Auch bei uns zu Hause wurde sie vorgelesen. Ich war noch ein Schulkind und hatte erst vor kurzem fliessend lesen gelernt, da drückte mir mein Vater nach dem Anzünden der Christbaumkerzen die Familienbibel in die Hand und sagte: ‹Lies du!› Nervös und stolz zugleich vertiefte ich mich in die Frakturschrift und fing an vorzulesen. Jahre später, wir waren beide längst erwachsen, verglichen meine Freundin und ich unsere Weihnachtserfahrungen. Wie selbstverständlich für uns beide die Weihnachtsgeschichte auch heute noch dazugehört! Und welche unterschwelligen Botschaften unsere Väter uns mit der Geschichte auch noch mitgaben: ‹Glauben wird von Autoritäten vorgegeben› – meine Freundin brauchte lange, um sich von dieser Vorstellung zu lösen. Ich bin meinem Vater heute noch dankbar, dass er mir damals die Bibel gab und mein Gestammel erduldete. Damit hat er mir auch vermittelt, dass Glauben etwas ist, das wir mitgestalten.» ❄ Aline Kellenberger, Pfarrerin Hünenberg: Der Guetzli-Wettbewerb «In unserer Familie werden vor Weihnachten – so wie in anderen Familien auch – Guetzli gebacken. Das wäre also überhaupt nichts Aussergewöhnliches, wäre da nicht unser familieninterner ‹Back-Wettbewerb›. Die Regeln sind einfach: Wir backen in drei ‹Backstuben›, sprich Küchen, nach den exakt gleichen Familienrezepten. Die Voraussetzungen sind somit grundsätzlich gleich, die so entstandenen Guetzli aber sind es keineswegs! So geht es schliesslich an Weihnachten neben der Bescherung und dem Festessen alle Jahre wieder bei einer mit Spannung erwarteten Guetzli-Degustation darum, die Besten der Besten zu ermitteln.» ❄ Tabea Wyrsch, Sozialdiakonin Ägeri: Die gelesene Weihnachtstradition «Bei uns ist der 24. Dezember immer ein prall gefüllter, hektischer Tag, denn er ist auch der Geburtstag meines Bruders. Am Morgen gibt es jeweils zuerst einen Familien-Brunch, der auch gleich die Feiertage einläutet. Danach verschwinden alle, denn fast die ganze Familie ist irgendwo in der Gemeinde engagiert. Zum Nachtessen versammeln wir uns wieder. Nach dem Essen war es an meinem Grossvater, der selbst Pfarrer war, zu fragen: ‹Liest bitte jemand die Weihnachtsgeschichte aus der Bibel vor?› Ehrlich gesagt: Nach über 20 Jahren war es uns manchmal ein wenig lästig, aber es gehörte halt dazu. Vor einigen Jahren beschloss ich, etwas Neues zu versuchen und die Weihnachtsgeschichte aus der Volxbibel zu lesen. Was für ein Reinfall! Niemand wurde damit glücklich, also zog ich dann doch noch wie gewohnt die Bilderbuchbibel aus unserer Kindheit hervor und las die Geschichte, wie wir es gewohnt waren. Letztes Jahr verstarb mein Grossvater, und es wäre niemand böse gewesen, wenn wir das Lesen der Weihnachtsgeschichte aufgegeben hätten. Doch wir konnten es nicht. So lästig es uns manchmal war, so sehr war es auch Teil unseres Weihnachtserlebnisses geworden. Und darauf werden wir wohl auch in Zukunft nicht verzichten wollen.» ❄ Lea Sonnleitner, Sozialdiakonin Zug: «Tschüttelen» fürs Christkind «Schon drei Tage vorher waren wir jeweils nervös! Weihnachten stand vor der Tür, und damit auch ein ganz spezieller Anlass: das traditionelle Weihnachtsfussballspiel. Der schon lange gekaufte Baum stand eingepackt auf der Terrasse, die Krippenfiguren mit der schwangeren Maria standen in der dafür vorhergesehenen Ecke des Wohnzimmers, die zwei Bananenschachteln mit dem Weihnachtsschmuck wurden vom Dachboden geholt, und es duftete herrlich nach Guetzli. Am FOKUS 24. Dezember ging es schon am Morgen emsig zu und her im ganzen Haus. Wir drei Kinder schmückten den Baum und fieberten dem wichtigsten Moment des Tags entgegen: dem gemeinsamen ‹Tschüttelen› in der dunklen Unterführung vor dem Eingang zum Park, der nur fünf Minuten zu Fuss Richtung Autobahn liegt. Oft regnete es – nie schneite es! –, kalt war’s, und die Stille war oft zu still. Doch um das Christkind nicht beim Bringen der Geschenke zu stören, machten wir uns mit einem Ball unter dem Arm auf den Weg. Das dumpfe Bong des Balls, der auf die Wand traf, das Hinund-her-Kicken in dieser düsteren Unterführung mit Graffitis an den Wänden war beruhigend, Frieden stiftend – und mein persönlicher Höhepunkt zu Weihnachten. Als Jüngste sah ich immer zu meinen Geschwistern auf, und mit ihnen Zeit zu verbringen, war das schönste Geschenk des Jahrs! Wenn wir uns jeweils nach einer halben Stunde wieder auf den Weg nach Hause machten, war ich immer voller Wohlbehagen, in Vorfreude auf das, was kommen mag, aber auch begleitet von ein wenig Schwermut, dass der schönste Teil des Fests schon wieder vorbei war. Aus Kindern wurden Jugendliche, aus Jugendlichen Erwachsene. Seit vielen Jahren haben wir Weihnachten nicht mehr gemeinsam gefeiert. Lange Zeit hat etwas gefehlt, ohne dass ich benennen konnte, was es war. Dieses Jahr ist es jedoch soweit: Wir können das Weihnachtsfest wieder gemeinsam begehen! Ich freue mich seit Monaten darauf, und auch wenn ich noch keine Ahnung habe, welche Geschenke ich meiner Familie mitbringen soll, werde ich sicher mit dem wichtigsten Utensil unter dem Arm erscheinen: dem Fussball.» ❄ Barbara und Christoph Baumann, Pfarramt Zug Nord und Menzingen: Das «entführte» Christkind «Während unserer Studienzeit kamen wir, sozusagen wie Maria zum Kind, zu einem neun Monate alten, belgischen Schäferhund. Nach viel Erziehungsarbeit hatte Barbara das Hochenergiebündel soweit sozialisiert, dass wir mit Derry sogar Bus fahren konnten, ohne dass er die Einkaufstaschen der Mitfahrenden nach Wurstwaren überprüfte. Wie jedes Jahr im Dezember stellten wir die Egli-Stoffkrippenfiguren auf, in Harassen schön angeordnet: Hirten in Sacktuch, Maria und Josef, ein wunder- 5 schöner Engel, zudem ein Kamel, Ochse und Esel. Wie es sich gehört. Ob unser Hund, dieser nimmermüde Draufgänger, die Weihnachtsinstallation wohl in Ruhe lassen mochte? Er war erstaunlich anständig – bis er eines Tages die Krippe entdeckte. Wir hatten sie in der hintersten Ecke der Harasse in etwas Heu gelegt. Die Krippe war eine mit Watte gepolsterte Zündholzschachtel. Darin lag das Jesuskind: ein umwi«Schon drei Tage vorher ckelter Pfeifenputzer mit waren wir jeweils nervös! einem Holzkugelkopf. Wie Derry es schaffte, mit seiWeihnachten stand vor ner Schnauze neben Josef der Tür.» und Maria, zwischen Kamel und Esel hindurch zum Kripplein zu gelangen und es behutsam abzutransportieren, ohne dass auch nur eine Figur umfiel, blieb sein Geheimnis. Unser Hund trug das Kripplein samt dem Jesuskind in seinen Korb und zerfetzte die Watte, ohne dass dem Jesuskind auch nur ein Härchen gekrümmt wurde. Wenn Derry den Konjunktiv beherrscht hätte und ein klein wenig in der Philosophie beheimatet gewesen wäre, so lautete seine Weihnachtsbotschaft: ‹Gerade die Kleinsten und Wehrlosen bräuchten alle einen scharfen Hüter des Seins, der sich vor nichts fürchtet!›» 6 12/ 2016 WEIHNACHTSGESCHICHTEN Lutheratur für unter den Weihnachtsbaum Endlich ist es so weit: Das Reformationsjubiläum steht kurz bevor. Die Buchverlage werfen zum Grossanlass unzählige Neuerscheinungen auf den Markt. Wir stellen Höhepunkte der aktuellen Lutheratur vor, die sich auch als Geschenke gut machen. Europa reformata Was geschah eigentlich vor 500 Jahren? So einfach lässt sich das gar nicht beantworten. Schliesslich gab es damals weit mehr als nur Luther und Zwingli bzw. deren Lehren und Ansichten. Es lohnt sich also, sich zuerst einmal einen gesamteuropäischen Überblick über die damaligen Geschehnisse zu verschaffen. Genau eine solche Gesamtschau bietet «Europa reformata», ein Projekt der Gemeinschaft der Evangelischen Kirchen Europas (GEKE). Das Buch ist eine Art reformatorischer Reiseführer, der 48 Orte in ganz Europa und die dort wirkenden Reformatoren in Wort und Bild porträtiert – von Michael Agricola in Turku, Finnland, über Martin Luther und Philipp Melanchthon im deutschen Wittenberg bis zu George Wishart und John Knox im schottischen Edinburgh und Dr. Egidio in Sevilla, Spanien. Das Buch ist derart lesegerecht portioniert, dass es nicht nur zu einem kurzweiligen Who Is Who, sondern auch zu einem spannenden Where Is Where der Reformation wird. Erlöste und Verdammte Noch mehr Überblick gefällig? Bitte: Einen reformatorischen Rundumschlag bietet Thomas Kaufmann mit seinem Buch «Erlöste und Verdammte. Eine Geschichte der Reformation». Der Autor ist ein Kenner der Materie und auf dem neusten Forschungsstand. Dennoch ist das Buch kein sterbenslangweiliger Wälzer, sondern es vermittelt den Schwung einer Bewegung, die abseits der Zentren jener Zeit aufkam und es schaffte, ganz Europa umzugestalten, eine neue Konfession zu etablieren und einer alteingesessenen zu einem neuen Gesicht zu verhelfen. Kaufmann zeigt zudem auf, wie die politische, kulturelle und soziale Landkarte Europas aussah, bevor die «religiöse Revolution» sie tiefschürfend und nachhaltig umgestaltete. Spannend! Die 95 Thesen Die Reformation war ein Prozess, der natürlich nicht innerhalb eines einzigen Jahrs ablief. Da man nun aber schlecht jahrelang feiern kann, musste man sich auf ein Ereignis einigen, an dem die Reformation festgemacht werden kann. Man entschied sich für Martin Luthers berühmten Thesenanschlag vom 31. Oktober 1517. Der Reformator soll mit donnernden Hammerschlägen seine 95 Thesen gegen die damals üblichen Missbräuche beim Ablass an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg genagelt haben. Die Gelehrten streiten sich, ob diese Aktion ins Reich der Legenden gehört oder sich tatsächlich ereignete. Tatsache ist aber, dass der Reformator mit den Thesen einen Pflock – oder eben Nagel – einschlug, den die katholische Kirche nicht ignorieren konnte. Der Kölner Mediävist Karl-Heinz Göttert hat die Thesen zum Jubiläum neu aus dem Lateinischen übersetzt und in «Die 95 Thesen» mit einem erläuternden Nachwort versehen. Wie aus Martin Luther wurde Was für ein Revoluzzer muss jemand sein, der seiner Meinung mit lauten Vor 500 Jahren veränderte Martin Luther das Gesicht Europas. Ein Grund für alle, sich mit ihm zu beschäftigen! Einfach ist es mit dem Comic «Martin Luther» von Andrea Grosso Ciponte und Dacia Palmerino. © Edition Faust WEIHNACHTSGESCHICHTEN Hammerschlägen Gehör verschafft! Alois Prinz zeigt in seinem Buch allerdings auf, dass Martin Luther alles andere als der geborene Rebell war. Im Gegenteil, der junge Martin war ein höchst fügsamer Zeitgenosse: ein gehorsamer Sohn, ein fleissiger Schüler, ein vorbildlicher Student und sogar ein Vorzeigemönch. Denn selbst Gott stellte sich der Jüngling zunächst als einen «gestrengen, zornigen Richter» vor, gegen den man besser nicht aufmuckt. Wie aus diesem Persönchen der Mann wurde, der die Missstände in der Kirche anklagte und sich nicht davor scheute, die weltlichen und kirchlichen Konsequenzen zu tragen, beschreibt dieses Buch kurz, knackig und verständlich. Die Marke Luther Schon vor 500 Jahren reichte es allerdings nicht aus, theologisch fundierte Ansichten zu haben. Um die Aufmerksamkeit weltlicher und kirchlicher Würdenträger zu erlangen, brauchte es auch damals Strategie, Imagepflege, Beziehungen und Kenntnisse in den neuesten technischen Errungenschaften wie dem Buchdruck. Nur so konnte es gelingen, seine Meinung spätmittelalterlich-viral zu verbreiten. War Luther also in heutigen Worten eine Marketing-Maschine? Der Historiker Andrew Pettegree meint: Sicher! Wie der brave Mönch zum «Medienstar» wurde, erzählt Pettegree aus einem faszinierenden Blickwinkel. Sturm in den Himmel Geschichtsbücher sind natürlich nicht jedermanns Sache. Wie wäre es also mit einem «halben Geschichtsbuch» in Form eines historischen Romans? Asta Scheib ist bekannt für schmissig erzählte Biografien; sie beschäftigte sich schon mit Carl Spitzweg, Giovanni Segantini und der Romanov-Dynastie. Mit «Sturm in den Himmel» widmet sie sich nun der Jugend Martin Luthers, seinen Familienverhältnissen und natürlich auch der Liebe – und zwar nicht nur der Liebe zu Gott. Doch mit der Liebe kommen auch die Probleme, und diese scheinen für den jungen Mann ganz und gar unlösbar zu sein. Martin Luther Natürlich spitzen auch die Zeichner dieser Welt zum Reformationsjubiläum ihre Federn und erzählen das Leben des Reformators in Wort und Bild. Eine faszinierende Graphic Novel liefern dabei der kalabrische Künstler Andrea Grosso Ciponte und die Mailänder Künstlerin Dacia Palmerino ab. Ihr bildgewaltiges, spannungsgeladenes Werk erzählt von Luthers Kindheit, dem Thesenanschlag, der Flucht auf die Wartburg, der Heirat mit Katharina von Bora und so weiter – das dürfte nicht nur Reformationsinteressierten gefallen! Will man Lesemuffeln den Anlass fürs Reformationsjubiläum näherbringen, gibt es wohl kaum ein besseres Weihnachtsgeschenk. Lutherbibel revidiert 2017 Was wäre Luther ohne seine Bibel? Schliesslich investierten der Reformator und weitere bekannte Theologen wie Philipp Melanchthon Jahre damit, das Alte und das Neue Testament aus dem Althebräischen, dem Aramäischen und dem Altgriechischen – also aus den ursprünglichen Texten, nicht aus der katholisch sanktionierten lateinischen Fassung – neu ins Deutsche zu übersetzen. 1522 erschien eine erste Auflage des Neuen Testaments, 1534 wurde schliesslich die vollständige Bibel veröffentlicht. Damit konnte endlich auch das gemeine, des Lateinischen nicht mächtige Volk das Buch der Bücher lesen. Zum Reformationsjubiläum erscheint nun eine überarbeitete Fassung, die mit Zeittafeln, Landkarten und vielem mehr angereichert ist, und zwar in verschiedenen Varianten. So gibt es zum Beispiel die grüne Standardausgabe ohne Apokryphen, die rote Geschenkausgabe mit Apokryphen und Familienchronik, die Schulbibel im Taschenformat, die Gesamtausgabe mit Apokryphen und einem Einband zum Selbergestalten sowie verschiedene Sammler-Editionen im Schuber, die von Prominenten wie der Schauspielerin Uschi Glas, LiverpoolTrainer Jürgen Klopp oder «Scorpions»Sänger Klaus Meine gestaltet wurden. Typisch reformiert – für jeden ist etwas dabei! Erik Brühlmann 7 Europa reformata. Reformationsstädte Europas und ihre Reformatoren Michael Welker, Michael Beintker und Albert de Lange (Hrsg.) 424 Seiten, CHF 35.90 Evangelische Verlagsanstalt Erlöste und Verdammte. Eine Geschichte der Reformation Thomas Kaufmann 508 Seiten, CHF 35.90 eBook CHF 24.00 C. H. Beck Die 95 Thesen Martin Luther 144 Seiten, CHF 14.90 eBook CHF 1.00 S. Fischer Wie aus Martin Luther wurde Alois Prinz 80 Seiten, CHF 14.90 Insel Die Marke Luther Andrew Pettegree 450 Seiten, CHF 37.90 Insel Sturm in den Himmel. Die Liebe des jungen Luther Asta Scheib 384 Seiten, CHF 24.90 eBook CHF 20.90 Hoffmann und Campe Martin Luther Andrea Grosso Ciponte und Dacia Palmerino 140 Seiten, CHF 28.90 Edition Faust Lutherbibel revidiert 2017 – Die Geschenkausgabe 1536 Seiten, CHF 47.90 Deutsche Bibelgesellschaft 8 12/ 2016 SERIE 10 GEBOTE Reformiert durch 10 Gebote X 2017 jährt sich die Reformation zum 500. Mal. Ein Anlass auch, sich zu besinnen, was Reformiertsein heute bedeutet. Der Zürcher Theologe Matthias Krieg hat dazu 10 Gebote verfasst. Sie sind keine Erneuerung der 10 biblischen Gebote, sondern Wegweisungen für alle, die reformiert leben oder über ihr Reformiertsein nachdenken wollen. Wir haben dieses Jahr jeden Monat eines der 10 Gebote zur Einstimmung auf das Reformationsjubiläum veröffentlicht – mit dieser Ausgabe endet die Serie. Das 10. Gebot: Leb das Geschöpf des unerschöpflichen Schöpfers Prädestination erscheint heute als Unwort einer sadomasochistischen Vorstellung. Als hätte Gott Lust daran, die einen für den Himmel und die anderen für die Hölle zu bestimmen. Als wären Fromme immer so pervers, sich selbst auf der richtigen, alle anderen aber auf der falschen Seite zu wissen. Bis zur Reformation war der Begriff unwichtig, weil der Mensch durch Werke, die er tat, selbst ziemlich genau wissen konnte, wie es um seine Jenseitsaktien stand. Mit den Reformatoren wurde der Begriff der Prädestination gebräuchlich, denn mit guten Werken allein war kein Glück mehr gesichert. Calvin verstand Prädestion von der Schöpfung her. Der Schöpfer hat einmal alles ins Leben gerufen, und er erschafft seither alles, was lebt. Der Atem, der durch meine Kehle strömt, ist nicht meine eigene Luft, sondern sein Atem, den er mir eingehaucht hat, damit ich leben kann. Ich bin eine atmende Kehle (Gen 2,4b–7). Wie ein Töpfer formt Gott die Geschöpfe. Wie ein Handwerker hinterlässt er auf jedem Stück seinen Fingerabdruck. Der Schöpfer bestimmt Der Text und sein Autor Der Text auf dieser Seite stammt aus der Broschüre «Reformiert durch Zehn Gebote» von Matthias Krieg. Sie liegt an den verschiedenen Standorten der Reformierten Kirche Kanton Zug auf. Zudem kann sie unter folgender Adresse bestellt werden: Reformierte Kirche Kanton Zug Bundesstrasse 15 6300 Zug 041 726 47 47 [email protected] Matthias Krieg Dr. phil., Dr. theol., geboren 1955, ist bei der Evangelisch-reformierten Landeskirche des Kantons Zürich zuständig für Glaubensfragen, Lebensstil und das Theologische Sekretariat. der Ameise, was ihr Ameisenwesen ist, der Eiche, wie ihr Jahreslauf geht, dem Wasser, welchen Gesetzen es folgt (Hiob 38–39). Ebenso legt er in jedem Menschen an, was dieser kann und was nicht. Prädestiniert ist immer das Potenzial. Calvin hat den Rückschluss vom realen Geschick aufs angelegte Potenzial strikt ausgeschlossen, denn wer ihn machen könnte, wäre ja Gott. Zum Beispiel 1888 Van Gogh, vom calvinistischen Arbeitsethos geradezu geplagt, malte Bilder, die jeder kennt. Der Sämann gehört zu ihnen: Ein Bauer tut im frühen Jahr, was sein Beruf ist. Die Felder sind gepflügt und geeggt. Nun sät er aus; mit seiner Rechten holt er eine Handvoll Körner aus dem umgebundenen Tuch und lässt sie im Bogen über die Furchen regnen. Wie ein Ritual. Die Äcker liegen empfangsbereit für neues Leben. Hinter sich hat der Sämann die untergehende Sonne. Er ist eins mit der abendlichen Landschaft, mit dem Lauf von Tag und Jahr. Nur wenig überragt sein Kopf die Horizontlinie. Van Gogh hat Sonne und Kopf so ins Verhältnis gesetzt, wie sich in katholischen Darstellungen der Heiligenschein um einen Heiligen legt. Er gibt dem Bauern eine Aura, macht ihn zu einem reformierten Heiligen. So zeigt er nebenbei, was Gottesdienst im Alltag heisst: Am Sonntag dient Gott dem Menschen durch sein Wort, das der Pfarrer, der Diener des Worts, in der Predigt interpretiert. Der Bauer hört es und versteht es. Im Alltag dient der Mensch Gott durch seine Arbeit. indem er macht, was als Potenzial in ihm angelegt, was ihm Beruf und Berufung ist. Das ist seine Heiligung. Nicht herausgehoben und heiliggesprochen ist der Heilige, sondern ein gewöhnlicher Mensch, der zur Ehre seines Schöpfers seine Begabungen nutzt. Museumsempfehlung: Vincent van Gogh. Der Sämann Stiftung Sammlung E. G. Bührle Zollikerstrasse 172 8008 Zürich KURZREPORTAGE 9 10 Jahre offen: Die CityKircheZug feiert ! Ein offenes Projekt in einer offenen Kirche: Die CityKircheZug zeigt seit einem Jahrzehnt, was in, um und mit einer Kirche alles möglich ist. Als Pfarrer Andreas Haas 1992 sein Amt in Zug antrat, war die reformierte Stadtkirche noch weit davon entfernt, eine werktägliche CityOase zu sein, in der Menschen in Liegestühlen und Kirchenbänken – und vor allem in aller Seelenruhe – ihre Mittagspause verbringen können. «Damals war die Kirche ausserhalb der Gottesdienstzeiten geschlossen», erinnert sich der Theologe, der heute die Steuergruppe der CityKircheZug leitet. Diesem Zustand wurden nach einigen Vorstössen im Kirchenrat abgeholfen. Zusammen mit Pfarrer Philipp Koenig, dem Vorgänger des Pfarrerehepaars Baumann, stellte Andreas Haas daraufhin die «OffenBar» auf die Beine: Jeweils am ersten und dritten Donnerstag im Monat gab es eine abendliche Saftbar mit Snacks. «Wir wollten Menschen, die keine regelmässigen Kirchgänger, aber trotzdem grundsätzlich interessiert sind, ein ungezwungenes Treffen ermöglichen», sagt Andreas Haas. «So gesehen war die ‹OffenBar› eine Vorstufe zur CityKircheZug, die ja denselben Ansatz hat.» Von Säften zum Spirit Andreas Haas kann die Bedeutung der «OffenBar» für die CityKircheZug gar nicht genug hervorheben. «Es brauchte viel Geduld und einen ganz langen Atem, um die Behörden und die Bevölkerung dafür zu sensibilisieren, dass eine Kirche nicht nur für Gottesdienste Spontane Speisung: Aus einem Sandwich-Zmittag während des «Steinbruch»-Workshops wurde plötzlich ein ausgiebiges Mahl mit allem Drum und Dran. Foto: zVg und Beerdigungen genutzt werden kann», sagt er. Dafür bestellte die «OffenBar» das Feld. Zum 100-Jahr-Jubiläum der Stadtkirche Zug 2006 entwickelten Andreas Haas und sein Pfarrkollege Hans-Jörg Riwar schliesslich das Konzept CityKircheZug. «Wir fanden, die Zeit sei reif dafür, den neu gestalteten und mit moderner Technik ausgestatteten Kirchenraum für ein solches Projekt zu nutzen», sagt Andreas Haas. Es entstand ein ökumenisches Konzept, das zu zwei Dritteln von der Reformierten, zu einem Drittel von der Katholischen Kantonalkirche getragen wird und das durch eine grosse spirituelle Offenheit besticht. Gab es keine Widerstände aus dem einen oder dem anderen Lager? «Überraschenderweise nicht», sagt der Pfarrer, «auch wenn das nicht nur vorteilhaft ist. Man fragt sich dann immer, ob es den Mitgliedern der verschiedenen Gremien im Grund egal ist, was wir machen – oder ob wir es einfach gut machen!» Geister und andere Strassenfeger Fragt man die Besuchenden, ist das Verdikt klar: Die Steuergruppe, die das Programm erarbeitet, macht ihre Arbeit gut. Sie besteht aus Brigitta Kühn-Waller, Hans-Jörg Riwar, Helga Mrusek, Roman Ambühl, Toni Wilhelm und Andreas Haas. «Manchmal ist man über den Zuspruch regelrecht erstaunt», sagt Andreas Haas und verweist auf die Veranstaltung «Die Geisterjäger». Die Kirche war bis auf den letzten Platz gefüllt, und im Nachgang sei der Pfarrer auch von langjährigen Kirchgängern auf das Thema angespro- CityKircheZug Pfarrer Andreas Haas hat mitgeholfen, die CityKircheZug ins Leben zu rufen. Foto: Daniela Kienzler Weitere Informationen zur CityKircheZug sowie das komplette Programm sind unter www.citykirchezug.ch abrufbar. chen worden. «Sie freuten sich, ihre übernatürlichen Erlebnisse endlich erzählen zu können, und das sogar einem Pfarrer!» Mit einem thematischen Mix aus Kultur, Spiritualität, gesellschaftlichen Themen und praktisch orientierten Workshops hat sich die CityKircheZug mittlerweile als eine Einrichtung etabliert, die nicht nur von der Bevölkerung geschätzt und genutzt wird. Andreas Haas: «Vor einiger Zeit kam zum Beispiel die Zuger Sinfonietta auf uns zu. Daraus entstanden die Lunchkonzerte, die zwei- bis dreimal im Jahr stattfinden und bei denen die Kirche stets bis auf den letzten Platz besetzt ist.» Die Verantwortlichen der CityKirche fühlen sich jedes Mal geehrt, wenn solche Partnerschaften mit bekannten Zuger Einrichtungen entstehen. Ein Film zum Fest Kann man das erste Jahrzehnt CityKircheZug also als Erfolg verbuchen? «Absolut!», sagt Andreas Haas. «Ein Indiz dafür ist, dass unsere Heimat, die Zuger Stadtkirche, mittlerweile im Volksmund oft City Kirche genannt wird.» Auch die regelmässigen Angebote wie das Handauflegen oder die mittägliche CityOase finden nie vor leeren Rängen statt. In Zukunft möchte man die Kirche noch mehr als einen Begegnungsraum nutzen, indem neben dem normalen Jahresprogramm jeder die Möglichkeit hat, sein Angebot zu präsentieren – wenn es denn in den Rahmen der CityKircheZug passt. Zuvor jedoch steht noch die Jubiläumsfeier an. Sie geht am 7. Dezember um 20 Uhr über die Bühne, mit einem Film, der die Wechselwirkung zwischen der «City» und der Kirche thematisiert. «Ein spannendes Projekt, das ein junger Filmemacher in Zusammenarbeit mit einem ehemaligen Zuger Sigristen realisiert hat!», sagt Andreas Haas. Erik Brühlmann 10 ÜBERBLICK 12/ 2016 Gottesdienste SAMSTAG, 3. DEZEMBER 14.30 Uhr ZUG Ökumenischer Gottesdienst seelsam – ökumenische Seelsorge für Menschen mit Behinderung Pfarrer Thomas Habegger Anna-Marie Fürst Anschliessend Zvieri 17.15 Uhr ZUG Adventsoase Schweres leicht gesagt in dunkler Zeit – ermutigende Zeichen für die Adventszeit Barbara-Zweige für alle Pfarrer Christoph Baumann Orgel: Hans-Jürgen Studer; Orgelmusik von Bach, Präludium und Fuge A-Dur, Choräle zur Advents- und Weihnachtszeit 2. ADVENTSONNTAG, 4. DEZEMBER Kollekte: HEKS HEKS ist das Hilfswerk der Evangelischen Kirchen der Schweiz. Es bekämpft Ursachen der Armut und ermöglicht Menschen den Zugang zu lebenswichtigen Ressourcen wie Land, Wasser, Nahrung und Bildung. HEKS wehrt sich gegen Ausbeutung und hilft Unterdrückten, sich zu organisieren und ihre Rechte einzufordern. Schwerpunkte im Ausland sind die Entwicklung ländlicher Gemeinschaften, Nothilfe und Wiederaufbau, Konfliktbewältigung und Friedensförderung. Die Projekte werden durch Partnerorganisationen vor Ort durchgeführt, die nahe bei den Begünstigten sind und die Wirksamkeit der Hilfe gewährleisten können. Im Inland engagiert sich HEKS für die gesellschaftliche Integration sozial Benachteiligter. Schwerpunkte sind Arbeitsintegration, Wohnen und Obdach, Alter und Migration, Sprache sowie interkulturelle Vermittlung und Übersetzungen. Die Projekte werden teilweise zusammen mit Partnern durchgeführt und helfen da, wo das soziale Netz Löcher aufweist. 9.30 Uhr ZUG Pfarrer Andreas Haas 10 Uhr ÄGERI Chor-Gottesdienst Dialekt Musik und Wort: Klang Mittenägeri E-Piano: Veronica Hvalic 10 Uhr BAAR Predigttext: Mt 5,14a Pfarrer Manuel Bieler Mandolinenorchester Baar Orgel: Johannes Bösel Anschliessend Chilekafi 10 Uhr CHAM Pfarrer Michael Sohn-Raaflaub Orgel: Mi-Sun Weber 10.15 Uhr ROTKREUZ Familiengottesdienst zum Abschluss der Laternenwerkstatt Pfarrer Rüdiger Oppermann Sozialdiakonin Marlies Widmer Orgel: Raviv Leibzirer Anschliessend Apéro MITTWOCH, 14. DEZEMBER 17.15 Uhr 19.30 Uhr ZUG OBERWIL Adventsoase Schweres leicht gesagt in dunkler Zeit – ökumenische Ermutigung Pfarrer Christoph Baumann Orgel: Hans-Jürgen Studer; Canonische Veränderungen über «Vom Himmel hoch, da komm ich her» von Johann Sebastian Bach Kapelle Oberwil Abendfeier 3. ADVENTSONNTAG, 11. DEZEMBER SAMSTAG, 17. DEZEMBER MENZINGEN Kollekte: HEKS Beschrieb siehe 4. Dezember 16.30 Uhr 5.30 p.m. OBERWIL ZUG Kirche Bruder Klaus Chnöpflifiir zu Weihnachten Zug Anglican Church Family Service in English Pfarrer Hans-Jürg Riwar 17.15 Uhr 20 Uhr 10 Uhr ZUG HÜNENBERG Adventsoase Schweres leicht gesagt in dunkler Zeit – ermutigende Worte und beflügelnde Klänge Pfarrer Christoph Baumann Musik: Noëls von Michel Corrette Orgel: Hans-Jürgen Studer Taizé-Gebet mit Friedenslicht aus Bethlehem Margot und Konstantin Beck 9.30 Uhr ZUG ÄGERI Pfarrer Jürg Rother E-Piano: Veronica Hvalic 10.15 Uhr 10 Uhr STEINHAUSEN BAAR Pfarrerin Nicole Kuhns Orgel: Andrea Forrer Gottesdienst mit Taufe Dialekt Pfarrerin Vroni Stähli Currende-Chor 19.30 Uhr HÜNENBERG Gemeinsam Abendmahl feiern Pfarrerin Aline Kellenberger Orgel: Silvia Affentranger MITTWOCH, 7. DEZEMBER 6.30 Uhr MENZINGEN Reformiertes Chileli Ökumenische Roratefeier Pfarrer Christoph Baumann Gemeindeleiter Christof Arnold Roman Deuber und Adrian Mira spielen amerikanische Weihnachtsmusik Anschliessend Frühstück im Vereinshaus FREITAG, 9. DEZEMBER 18.30 Uhr BAAR Sonntagsschul-Weihnacht und Adventskalender Aufführung des Weihnachtsmusicals Sonntagsschul-Team und Pfarrerin Vroni Stähli Klavier: Johannes Bösel Anschl. adventlicher Apéro 17 Uhr SAMSTAG, 10. DEZEMBER 10 Uhr FREITAG, 16. DEZEMBER 16.30 Uhr ZUG Verena-Kapelle Advents-Kleinkinderfeier 4. ADVENTSONNTAG, 18. DEZEMBER CHAM Kollekte: HEKS Beschrieb siehe 4. Dezember Pfarrerin Rahel Albrecht Orgel: Mi-Sun Weber 9.30 Uhr 10.15 Uhr HÜNENBERG Predigt-Gottesdienst Pfarrerin Aline Kellenberger Musik: Musikgesellschaft Hünenberg und Oliver Riesen 10.15 Uhr ZUG Pfarrer Hans-Jörg Riwar Musik: ad-hoc Gospelchor unter der Leitung von Vreni Brotschi 10.15 Uhr STEINHAUSEN STEINHAUSEN Pfarrerin Nicole Kuhns Orgel: Andrea Forrer Pfarrer Josef Hochstrasser Orgel: Andrea Forrer 11 Uhr 10.15 Uhr ÄGERI WALCHWIL Pfarrer Christoph Baumann Orgel: Tobias Renner; Werke von Johann Sebastian Bach und Jehan Alain 17 Uhr ÄGERI Weihnachtsfeier «De verpackti Jesus» Suzie Badenhorst und Kinder E-Piano: Veronica Hvalic Soul on Sunday Pfarrer Jürg Rother und Team Gesang: Natalie Gozzi, Piano: Veronica Hvalic Klarinette: Dani Häusler Kinderhütedienst BAAR Abendgottesdienst Thema: Flucht Pfarrer Manuel Bieler Musik und Gesang: Monika Flieger 17 Uhr CHAM Krippenspiel Sozialdiakonin Annette Plath und das Vorbereitungsteam Orgel: Mi-Sun Weber 17 Uhr KIK Weihnachten SAMSTAG, 24. DEZEMBER, HEILIGABEND Kollekte: Kinderheim Lutisbach Das Kinderheim Lutisbach wurde 1948 als erstes evangelisches Kinderheim in der Zentralschweiz eröffnet. Heute steht es Kindern und Jugendlichen aller Religionen und Kulturen offen. Die Institution ist eine professionell geführte, sozialpädagogische Einrichtung, die sich einerseits am Stand der Gesellschaft orientiert, andererseits einen Beitrag für die Gesellschaft leistet. Grundsätzlich wird das Heim durch die Beiträge der Eltern und der öffentlichen Hand finanziert. Das deckt aber nicht alle Ausgaben ab, gerade in letzter Zeit wurden diverse Investitionen und Sanierungen nötig. 16 Uhr ÄGERI Weihnachtsfeier für Familien mit Kleinkindern Pfarrer Jürg Rother E-Piano: Veronica Hvalic 16.30 Uhr STEINHAUSEN Familiengottesdienst Pfarrer Hubertus Kuhns Musik: Familienmusik ÜBERBLICK 17 Uhr 23 Uhr 10.15 Uhr 10 Uhr BAAR STEINHAUSEN ROTKREUZ CHAM Familienweihnachten Abschluss des Adventskalenders Pfarrerin Vroni Stähli Geschichte und Musik: Lukas Dettwiler Pfarrerin Nicole Kuhns Gesang: Simone Felber Orgel: Andrea Forrer Weihnachtsgottesdienst mit Abendmahl Pfarrer Rüdiger Oppermann Gesang: Einat Aronstein Orgel: Raviv Leibzirer Anschliessend Apéro Ennetsee-Gottesdienst 17 Uhr CHAM Pfarrerin Rahel Albrecht Trompete: Joram Bots Orgel: Mi-Sun Weber 17 Uhr HÜNENBERG Familiengottesdienst mit Krippenspiel: Wo ist Bethlehem? Pfarrerin Aline Kellenberger Sozialdiakonin Elisabeth Röösli Orgel: Silvia Affentranger Panflöte: Anita Renggli 17 Uhr ROTKREUZ Familiengottesdienst mit Weihnachtsspiel Pfarrer Rüdiger Oppermann Religionslehrerin Heidi Lienhard mit den Dritt- und Viertklässlern Gesang: Rita Barmettler Tanz: Gina Müller Orgel und Klavier: Raviv Leibzirer 17 Uhr ZUG Pfarrer Andreas Haas Sozialdiakonin Tabea Wyrsch Panflöte: Jonas Jenzer Orgel: Hans-Jürgen Studer 21 und 23 Uhr ÄGERI Pfarrer Jürg Rother Damian Latka (Theaterleitung) Gesang: Suzie Badenhorst E-Piano: Veronica Hvalic 22 Uhr CHAM Pfarrer Michael Sohn-Raaflaub Violinen: Anna und Astrid Sohn Orgel: Mi-Sun Weber 22 Uhr HÜNENBERG Pfarrerin Aline Kellenberger Orgel: Silvia Affentranger 22.30 Uhr BAAR Pfarrerin Vroni Stähli Gesang: Susanne Andres Orgel: Johannes Bösel 23 Uhr ZUG Pfarrer Irène Schwyn Albor Rosenfeld, Orch. ad hoc Orgel: Hans-Jürgen Studer SONNTAG, 25. DEZEMBER, WEIHNACHTEN Kollekte: Dargebotene Hand Tel 143 – Die Dargebotene Hand ist rund um die Uhr da für Menschen, die ein helfendes und unterstützendes Gespräch benötigen. Das Schweizer Sorgentelefon bietet Anrufenden völlige Anonymität. Bei Tel 143 sind alle willkommen, unabhängig von Religion, Herkunft und Kultur. Unterstützung leistet die Dargebotene Hand von zwölf Regionalstellen aus. Über 600 gut ausgebildete ehrenamtliche Frauen und Männer ermöglichen ein Angebot rund um die Uhr. 9.30 Uhr ZUG 10.15 Uhr STEINHAUSEN Weihnachtgottesdienst mit Abendmahl Pfarrer Hubertus Kuhns Orgel: Andrea Forrer 10.15 Uhr WALCHWIL Weihnachtsgottesdienst mit Abendmahl Pfarrerin Irène Schwyn Festliche Blockflötenmusik zum Weihnachtstag aus dem Barock mit Werken von Georg F. Händel, Evaristo F. Dall’Abaco und Jacques Hotteterre Blockflöte: Melina Bigler Orgel: Bertina Adame Pfarrer Andreas Haas Gesang: Simon Witzig Orgel: Hans-Jürgen SAMSTAG, 31. DEZEMBER, SILVESTER 9.30 Uhr Kollekte: Assoçião Criança e Família, Salvador da Bahia Brasilien Wir schicken die Kollekte elf Flugstunden und über 12’000 Kilometer über den Atlantik in die kleine brasilianische Satellitenstadt Rio Sena im Bundesstaat Bahia. Dort wurde vor über 25 Jahren das Projekt «Associação Criança e Família» (Vereinigung Kind und Familia) für Strassenkinder gegründet. Heute wird es von einer 80-jährigen Französin zusammen mit vor Ort lebenden Frauen und Männern geführt. Das Projekt ist niederschwellig angelegt. Alle, die Durst oder Hunger haben oder verletzt sind, können kommen und mit Fachleuten über ihre Sorgen sprechen. Die Kinder und Jugendlichen, die das Gemeinschaftszentrum regelmässig aufsuchen, können an Alphabetisierungs- und anderen Kursen teilnehmen. Für jugendliche Mütter gibt es Programme in Familienführung und Kindererziehung, in den hauseigenen Werkstätten erlernen die Jugendlichen einen Beruf. Zudem gibt es auch Angebote in Sport, Musik, Tanz und Theater, die Kinder und Jugendliche von der Strasse fernhalten. MENZINGEN Pfarrerin Barbara Baumann Querflöte: Helene Vonwil Orgel: Roman Deuber 10 Uhr ÄGERI Feierlicher Gottesdienst mit Abendmahl Pfarrerin Martina Müller Musik: Streichquartett Orgel: Miklos Arpas 10 Uhr BAAR Weihnachtsgottesdienst mit Abendmahl Pfarrer Manuel Bieler Gesang: Susanne Andres Orgel: Johannes Bösel 10 Uhr CHAM Gottesdienst mit Abendmahl Pfarrer Michael Sohn-Raaflaub Musikalische Begeleitung: Projektchor unter der Leitung von Kurt Ernst Orgel: Mi-Sun Weber 10.15 Uhr HÜNENBERG Predigt-Gottesdienst mit Abendmahl Pfarrerin Aline Kellenberger Orgel: Oliver Riesen 17 Uhr MENZINGEN Pfarrerin Barbara Baumann Pfarrer Christoph Baumann Heiteres und Besinnliches zum Jahreswechsel mit anschliessendem Anstossen aufs neue Jahr Querflöte: Helene Vonwil Orgel: Roman Deuber 17 Uhr BAAR Besinnung zum Jahreswechsel Pfarrerin Vroni Stähli Klavier und Gesang: Mirjam Lüti Bilder: Alexandra Wey, Fotografin Anschliessend Apéro 17.30 Uhr STEINHAUSEN sind bei einer beruflichen Neuorientierung auf ergänzende Stipendien angewiesen, da staatliche Beiträge meist sehr knapp sind. Auch Studierende mit knappen Mitteln sollen sich eine fundierte theologische Ausbildung leisten können. 9.30 Uhr ZUG Pfarrer Hans-Jörg Riwar Alphorn: Alois Huggener 10.15 Uhr HÜNENBERG Predigt-Gottesdienst zum Neujahr mit Abendmahl Pfarrerin Aline Kellenberger Orgel: Silvia Affentranger 17 Uhr ÄGERI Pfarrkirche Oberägeri Pfarrer Jürg Rother Diakon Urs Stierli Ökumenischer Gottesdienst zum Jahresabschluss mit Abendmahl Pfarrerin Nicole Kuhns und Andreas Wissmiller Flöte: Sylvie Dambrine Klarinette: Xaver Fässler Orgel: Andrea Forrer 17 Uhr 18.30 Uhr CHAM ZUG Pfarrerin Irène Schwyn SONNTAG, 1. JANUAR Kollekte: Lang-Stiftung Die Lang-Stiftung wurde vor über hundert Jahren zu Ehren des liberalen Theologen Heinrich Lang (1826–1876) gegründet. Der politische Flüchtling aus Deutschland wirkte als Pfarrer in der Ostschweiz und in Zürich. Er engagierte sich lebenslang gegen autoritäre Weltanschauungen, für eine Öffnung der Kirche sowie für eine wissenschaftlich fundierte und lebensnahe Auslegung der Bibel. Diesen Anliegen ist die Lang-Stiftung heute noch verpflichtet. Deshalb gibt sie ergänzende Stipendien an TheologieStudierende in der Schweiz. Sie ermöglicht dadurch Personen mit knappen Mitteln eine sorgfältige theologische Ausbildung – die Basis für Weltoffenheit und Gesprächsfähigkeit in Glaubensfragen. Gerade Personen mit Familie 11 ÄGERI Marienkirche Unterägeri Musik und Wort Pfarrerin Martina Müller Diakon Markus Burri Musik: Ägericantat 17 Uhr Musik und Wort Pfarrer Michael Sohn-Raaflaub Musikalische Begleitung: Duo «Das Kollektiv» Querflöte: Juan Carlos Diaz Akkordeon: Raphael Brunner Orgel: Mi-Sun Weber IMPRESSUM Mitgliederzeitung der Reformierten Kirche Kanton Zug und angeschlossener Bezirkskirchen, erscheint elfmal pro Jahr HERAUSGEBER: Reformierte Kirche Kanton Zug, Bundesstrasse 15, 6300 Zug, 041 726 47 47, [email protected] REDAKTION: Rolf Berweger, Kirchenratspräsident; Thomas Hausheer, Kirchenrat; Pfarrerin Vroni Stähli; Maria Oppermann, Leiterin Kommunikation; Marius Leutenegger und Erik Brühlmann, Textbüro Leutenegger LAYOUT UND DRUCK: Kalt Medien AG, Zug AUFLAGE: 12’000 www.ref-zug.ch Veranstaltungen Reformierte Kirche Kanton Zug Kirche mit Zukunft Besinn dich auf Weihnachten Gospel-Konzert der Glory Singers Reformiertes Kirchenzentrum Hünenberg Donnerstag 1., 8. und 15. Dezember 2016, jeweils 7.30 Uhr Reformierte Kirche Cham Sonntag, 4. Dezember 2016, 17 Uhr Advent ist die Zeit des Wartens auf das, was uns an Weihnachten geschenkt wird. Bevor der Tag erwacht, schenken wir uns mit Musik, Text und Stille besinnliche Augenblicke. Eine Möglichkeit, der Hektik der Vorweihnachtszeit zu entfliehen. Anschliessend gibt’s Kaffee und Zopf. Mit den Sozialdiakoninnen Elisabeth Röösli und Beatrice Bieri. Keine Anmeldung nötig. Zuger TrauerCafé – der Trauer Raum geben Alterszentrum Neustadt, Bundesstrasse 4, Zug Freitag, 2. Dezember und 6. Januar, 16–18 Uhr (jeden ersten Freitag im Monat) Kontakt: Spitalseelsorge Zuger Kantonsspital, 041 399 11 11; PallCare Spitex Kanton Zug, 041 729 29 29, [email protected] Das Beste aus Gospel, Spirituals und Musicals: beschwingter, stimmungsvoller Ausklang des zweiten Adventsonntags mit Cliff Agard und den Glory Singers. Klavier: Philip Sturzenegger Eintritt frei, Kollekte Currendesingen in Baar Reformiertes Kirchgemeindehaus Baar Proben: Mittwoch, 7. Dez., 19.30–21.15 Uhr Freitag, 9. Dez., 19.30–21.15 Uhr Die Noten liegen ab Mitte November in der Reformierten Kirche Baar auf. Seit 1978 findet in Baar im Advent das Currendesingen statt. Sängerinnen und Sänger treffen sich zu zwei Proben und singen dann am Sonntag in aller Früh in den Strassen von Baar, stärken sich bei einem gemeinsamen Frühstück und gestalten anschliessend musikalisch den Gottesdienst in der Kirche. CityKircheZug Kirche < > City Reformierte Kirche Zug AZB 6300 Zug Mittwoch, 7. Dezember 2016, 20 Uhr Was läuft eigentlich hinter den Kulissen der Kirche? Wer backt das Brot oder die Hostien für den Gottesdienst? Wie wird eine Kirchenglocke hergestellt? Was braucht es, damit kirchliche Anlässe reibungslos über die Bühne gehen? Seit zehn Jahren wirkt die CityKircheZug in der Stadt Zug und in sie hinein. In der Stadt wiederum laufen viele Prozesse ab, die in der Kirche Spuren hinterlassen. Remo Hegglin und Georges Bonetti sind diesen Wirkungen nachgegangen und haben Eindrücke auf Video festgehalten. Ein Zusammenschnitt ihrer Bilder ist vom 21. November bis 7. Dezember in verschiedenen Schaufenstern in der Stadt zu sehen: Confiserie Café Speck Metalli / Herti-Textilreinigung, Hertizentrum / Blumenlaube beim Bahnhof Seite Metalli / Foto Optik Grau / Bahnhofapotheke / Hürlimann Rahmen / Café Intermezzo / Doku-Zug / Reformiertes Kirchenzentrum / Reformierte Kirche Zug / Pfarreizentrum St. Johannes. An der Jubiläumsfeier vom 7. Dezember wird der ganze Film gezeigt, musikalisch unterstützt durch Improvisationen mit Klängen aus der Stadt und Klängen der Orgel in der Kirche. Benefiz-Essen zugunsten von «Tischlein deck dich» Tour: Sonntag, 11. Dezember, 6.30 Uhr Der Treffpunkt wird bei den Proben bekanntgegeben. Anschliessend Frühstück und Auftritt im Gottesdienst um 10 Uhr. Auskunft und Anmeldung: Pfarrerin Vroni Stähli, 041 761 98 84, [email protected] Adventskonzert Katholische Kirche Walchwil Sonntag, 11. Dezember, 17 Uhr Jugendband Wegenstetterband Leitung: Valentin Sacher Eintritt frei, Kollekte Bibelkurs Reformiertes Kirchenzentrum Mittenägeri Reformiertes Kirchenzentrum Hünenberg Freitag, 16. Dezember, 18 Uhr Was haben sie damals wohl gegessen, Maria und Josef, die Hirten, die drei Könige? Dieser Frage gehen wir nach, während wir Gutes tun – denn der Erlös des Abends geht an die Lebensmittelhilfe «Tischlein deck dich». Es kochen die Absolventen unserer Männer-Kochkurse unter der Leitung von Pfarrerin Aline Kellenberger und Sozialdiakonin Beatrice Bieri. Detaillierte Angaben zum Menu auf www.ref-zug.ch oder auf dem Flyer, der im Reformierten Kirchenzentrum aufliegt. Anmeldung: bis 1. Dezember an Beatrice Bieri, 041 780 58 50, [email protected] Die Teilnehmerzahl ist beschränkt. Nach der Anmeldung erhalten Sie einen Einzahlungsschein; mit der Einzahlung wird die Anmeldung definitiv. Kosten: 80 Franken pro Person für Apéro, 3-Gang-Menu und Getränke. Dienstag, 13. Dez., 19.30–21 Uhr Waldweihnacht in Rotkreuz Der Bibelkurs findet einmal im Monat statt. Auskunft und Leitung: Martina Müller, 041 750 10 25, [email protected] Mitbringen: eine Bibel Keine Anmeldung nötig, Ein- und Ausstieg jederzeit möglich. Kosten: keine Lieder, Musik und Texte – Feuer, Punsch und Gebäck Sijentalwald, Feuerstelle «Schweizer Familie» – Weg mit Kerzen markiert Musikalischer Adventsgruss Samstag, 17. Dezember, 17 Uhr Besammlung bei der Reformierten Kirche Rotkreuz, 17.30 Uhr Beginn der Feier Für den Spaziergang ab Kirche sind Fackeln vorbereitet, man kann auch eigene Lichter mitbringen. Parkplätze bei der Badi Rotkreuz. Gestaltung der Feier: Pfarrer Rüdiger Oppermann, Organist Raviv Leibzirer, Bläserensemble, Konfirmandinnen und Konfirmanden. Anschliessend warme Getränke und Gebäck. Reformiertes Kirchenzentrum Zug Donnerstag, 15. Dez., 14.30 Uhr «Träume unterm Christbaum» heisst ein Weihnachtslied von Robert Stolz – und das ist auch das Motto der diesjährigen Weihnachtsfeier. Sänger und Entertainer Peter-Matthias Born sowie Marionettenspielerin Regula Born präsentieren einen musikalischen Adventsgruss. Anschliessend gibt’s einen adventlichen Zvieri. Auskunft: Roland Popp, 041 726 47 22 [email protected] Keine Anmeldung nötig. Offenes Singen im Advent Reformierte Kirche Walchwil Sonntag, 18. Dezember, 17 Uhr Kinderchor der Musikschule unter der Leitung von Zita Bucher Schülerinnen und Schüler der Klasse 1c/2c von Angela Zgraggen Xylophon: Jonah Hürlimann Klavier und Orgel: Tobias Renner Pfarrerin Irène Schwyn
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