Bericht - Sportfreunde Reichenberg

Europameisterschaften im Traditionellen Karate in Kranjska Gora (Slowenien):
Jürgen Aigner ist Vizeeuropameister
Große Erfolge gab es für den Deutschen Traditionellen Karate Verband (DTKV) bei den
32. Europameisterschaften der ETKF (European Traditional Karate Federation) in
Kranjska Gora (Slowenien) zu feiern. Das 18 Athleten umfassende Team erkämpfte 3mal
Silber, 7mal Bronze und einmal Platz 4. Mit dabei waren auch die beiden Reichenberger
Karatekas Jürgen Aigner und Felix Müller. Gekämpft wurde in den Disziplinen Kata (Form)
Einzel und Team, Kumite (Freikampf) Einzel und Team, Fuku-Go (Mix aus Kata und
Kumite) und Enbu (einstudierter Ein-Minuten-Kampf) in den Altersgruppen der Kadetten
(14-15 Jahre), Junioren (16-17 Jahre), Jugend (18-20 Jahre) und Senioren (ab 21 Jahren)
um die begehrten Titel.
Jürgen Aigner gewann bereits im letzten Jahr bei der UWK (United World Karate) – Weltmeisterschaft in FUKU-GO in der Juniorenklasse sensationell den Weltmeistertitel und ist
mit seiner Vielseitigkeit in vielen Disziplinen einsetzbar. In den Einzelwettbewerben hatte
er dieses Mal kein Glück und verpasste jeweils die Finalplätze.
Der Reichenberger Karateka startete außerdem bei den Senioren im zweiten KUMITETEAM des DTKV, in dem ein Jugendlicher startberechtigt war. Das Vertrauen in ihn zahlte
sich aus. Nachdem das erste deutsche Team mit den Top-Kämpfern unglücklich durch
Disqualifikation wegen zu starken Kontakts bei hoher Führung im Viertelfinale ausschied,
ruhten alle Hoffnungen auf dem B-Team.
Gleich im ersten Kampf gegen die Vizeweltmeister aus Zypern legten diese mit einer
überragenden Leistung los und deklassierten den haushohen Favoriten mit 16:0 Punkten,
zu dem Jürgen Aigner zwei blitzsaubere Treffer setzte und alleine 8 Punkte für sein Team
sicherte. Auch das Viertelfinale wurde gegen das Team aus Bosnien und Herzegowina
gewonnen und so standen die jungen Deutschen im Halbfinale. Dort trafen sie auf die
starken Portugiesen, die bereits im Einzel glänzten und waren wieder in der totalen
Außenseiterrolle. Gleich im ersten Kampf wurde dem deutschen Startkämpfer kurz vor
dem Schlussgong ein unkontrollierter Fauststoß seines Gegners verpasst und nach langer
Diskussion des Schiedsgerichts wurde Portugal den Regeln entsprechend disqualifiziert.
Sobald im Team-Kampf ein Kämpfer wegen unkontrolliertem Schlagen Disqualifiziert wird,
so wird das gesamte Team vom Wettkampf ausgeschlossen. Somit stand Deutschland im
Finale gegen die Karate-Supermacht Italien. Hier hatten sie nichts mehr
entgegenzusetzen. Trotz tapferer Gegenwehr gewann Italien mit 16:10 Punkten verdient
den Titel. Zum ersten Mal überhaupt stand eine deutsche Mannschaft im Finale einer
Europameisterschaft im traditionellen Karate.
Für Felix Müller, den WM-Dritten in Fuku-Go des letzten Jahres bei den Junioren war bei
dieser Europameisterschaft leider nichts zu holen. In Kata verpasste der 18jährige knapp
das Finale der besten Vier und auch in Fuku-Go schied er bereits im ersten Kampf aus,
obwohl er lange gut mithielt. Trotzdem war es eine tolle Erfahrung für den jungen Sportler.
DTKV-Chef Manfred Schmoigl ist unheimlich stolz auf die jungen Rottaler Nachwuchskaratekas und baut auch in den nächsten Jahren auf diese hoffnungsvollen Vorbilder für
Kinder und Jugendlichen. Bei den Karatekas der Sportfreunde Reichenberg unter der
herausragenden Führung von Roland Hager wird großer Wert auf eine herausragende
Kinder- und Jugendarbeit gelegt.
von Manfred Schmoigl
„Jürgen 3. Kumite Team“ und „Jürgen Siegerehrung“:
Jürgen Aigner (links) erkämpfte sich zusammen mit Robert Scharf (Mitte) und Christian Eisenmann
(rechts) den europäischen Vizetitel hinter Italien und vor Portugal und Slowenien
„EM2016 Reichenberg“:
Die beiden Teilnehmer der DJK-Sportfreunde Reichenberg (von links) Felix Müller und Jürgen
Aigner mit Trainer Roland Hager
„EM2016 Team GER“:
Das Team des Deutschen Traditionellen Karate Verbandes mit DTKV-Präsident und Nationalcoach
Manfred Schmoigl (ganz links), DTKV-Vizepräsident, Kampfrichter und Dojoleiter von Shingikan
Backnang Helmut Eisenmann (2. von links) und den Dojoleiter von den Sportfreunden
Reichenberg Roland Hager (ganz rechts) mit den 18 erfolgreichen Athletinnen und Athleten auf
dem Podium.