Erscheinungsort Graz, Ausgabe 11, November 2016, gratis an jeden Haushalt. P.b.b. Verlagsort 8054 Graz/Seiersberg Plus.Zeitung 13Z039714 P / Anzeige P ersönlich E ngagiert R outiniert T aktvoll Z ielstrebig L esbar Meine Mission: dein Traumtag EDITORIAL Anzeige Zu unserem Titelbild: Skispass für die ganze Familie. Der Startschuss für die Skisaison fällt am 2. Dezember mit dem jährlichen Ski-Opening auf der Planai. Im Bereich MärchenwieseWeitmoos startet in diesem Jahr das Projekt „WinterKinderland“ - mit zwei neuen Funslopes, Waldwegerl und einigen Überraschungen für die kleinen Skigäste. www.planai.at Inhalt Danke für das Heimweg-Telefon Staatsanwalt Mag. Hansjörg Bacher: „Ich will nah an der Wahrheit sein!“ 4,5 Friedrich Kleinhapl im Interview: „Meine Musik soll Brücken bauen!“ 18,19 Im Center West 4. Journal Graz Kinderflohmarkt 48 Hubert W.: Wir haben bei Hubert alles richtig gemacht Impressum Liebe Leserinnen, liebe Leser! 52-55 63 Die Tage werden kürzer, die Abende und Nächte länger. Was Discojünger freuen dürfte, ist für Outdoor-Freaks zunehmend ein Problem. Wer hat schon ein gutes Gefühl bei bereits früh am Nachmittag einbrechender Dämmerung seine Jogging-Runden zu drehen, mit seinem Hund auf Tour zu gehen oder einfach bei einem Spaziergang Frischluft zu schnappen. Ganz kritisch wird es dann, wenn die Dunkelheit Fußwege in ein schwarzes Nichts taucht. Da fühlen sich auch Mutige nicht mehr so ganz wohl in ihrer Haut, weil - so macht es den Anschein - an allen Ecken und Enden Gefahren lauern. Um Menschen Sicherheit zu geben, die ab 23.00 Uhr längere oder auch kürzere Wegstrecken zurücklegen müssen, wurde in Graz jetzt das erste Heimweg-Telefon Österreichs „erfunden“. Man weiß also auch im Grazer Rathaus, dass das Thema Sicherheit in der Stadt ein großes Thema ist. Es ist nicht mehr so ganz selbstverständlich, nach Einbruch der Dunkelheit sicher unterwegs zu sein. Ob das Telefon ein wirklich hilfreiches Mittel ist, Diebe und Co. abzuschrecken, mag in den Sternen stehen, aber der Umstand, am anderen Ende der Leitung einen Menschen zu hören, gibt jenen einen Hauch von Sicherheit, die einfach Angst haben. Ob sie nun begründet ist oder nicht. Traurig, dass wir plötzlich wieder Angst haben müssen. Angst vor Übergriffen, Angst vor Einbrüchen, Angst davor, dass sich jemand am eigenen Besitz vergreift. Angst und Unsicherheit erfassen auch Veranstaltungen. Traurig, dass auch Kindergartenkinder beim Laternenfest - so wie heuer erlebt - nur noch einen engen Radius rund um ihre Betreuungsstätten nutzen können. Auch die Kleinsten müssen schon lernen, Schutzschilder zu nutzen, um keinen Schaden zu erleiden. Da ist es ganz besonders wichtig, die Hand der Mutter, des Vaters, der Oma zu spüren. Sie vermittelt, dass das Zuhause ein Ort ist, an dem man sich sicher fühlen darf. Auch wenn versperrte Türen längst nicht mehr reichen, sondern der Besitz immer mehr mit Alarmanlagen abgesichert wird. Ich erinnere mich noch an meine Jugend in unserem Einfamilienhaus, in dem die Eingangstüren fast nie versperrt waren. Angst vor Übergriffen hatte damals niemand. Natürlich, die Zeiten haben sich geändert, und der Zuzug von (meist mittellosen) Migranten schürt die Verunsicherung. Aber wir müssen etwas gegen die Angst tun. Angst schürt Aggressionen, und Aggressionen sind ein höchst explosiver Zündstoff, der bei Detonation viel Schaden anrichten kann. Davor müssen wir uns schützen. Also ist es gut, wenn man uns in Graz am Telefon die Angst nimmt. Vielleicht auch nur um zu erkennen, dass diese Welt so schlecht wieder auch nicht ist und wir ja trotzdem in einem gelobten Land leben. Ihr Fritz Pertzl JOURNAL GRAZ 3 INTERVIEW LOKALES „Ich will nah an der Wahrheit sein!“ Er ist die kompetente „Stimme“ der Justiz in der Öffentlichkeit: Mag. Hansjörg Bacher, Sprecher der Staatsanwaltschaft Graz und seit 1997 als Staatsanwalt tätig. Der 48-jährige Jurist ist verheiratet, hat fünf Kinder und ist ein sympathischer „Vielarbeiter“. Das Journal Graz lässt er hinter die Kulissen seines Jobs und der österreichischen Rechtsprechung blicken. Herr Staatsanwalt, warum haben Sie sich für den juristischen Bereich des Strafrechts entschieden? Weil es für mich immer spannender war, an strafrechtlich relevanten Sachverhalten zu arbeiten, als beispielsweise Gewährleistungsansprüche zu beurteilen oder einen Kaufvertrag auszulegen. Mich persönlich hat dieser Bereich einfach mehr interessiert, weil man näher am täglichen Leben und am Geschehen ist. Ich bin jemand, der seine Akten genau liest und sich dann eine Art Inhaltsverzeichnis macht. Es besteht aus ein paar Notizzetteln, damit ich bei Verhandlungen jede wichtige Passage ganz schnell finde. Sie sind auch Leiter der Medienstelle, wie herausfordernd ist das zusätzlich? Ja, ich bin Pressesprecher seit vielen Jahren. Es macht mir wahnsinnig viel Spaß, weil ich mit den Medien und Medienvertretern, mit denen ich zu tun habe, gut auskomme. Es gibt da ein beiderseitiges Verständnis. Ich habe es für die Arbeit der Medien, und auch umgekehrt haben Journalisten Verständnis, wenn ich einmal sage: „Heute gibt es nichts!“ Foto: Justiz Ist es ein harter Job, Medien im laufenden Verfahren zu informieren? Ein harter Job eher nicht, aber oftmals benötigt es viel Fingerspitzengefühl, weil unsere Arbeit immer ein Balanceakt ist. Die Frage JOURNAL GRAZ 4 ist oft, wie viel ich weitergebe: Denn solange ich dafür zuständig bin, handelt es sich immer um ein Ermittlungsverfahren. Da geht es dann um Unschuldsvermutung, Datenschutz, Persönlichkeitsrechte. Ich wäge da Informationsrecht der Bevölkerung und Informationsverpflichtung der Medien ab und überlege mir genau, was ich sage, ohne das Verfahren zu gefährden. Natürlich halte ich auch immer Rücksprache mit dem zuständigen Staatsanwalt. Aus diesen Gründen ist der Job oft schwierig, aber auch dies ist mittlerweile schon Routine. Was sind Ihre Zuständigkeiten? Neben meiner Tätigkeit als Pressesprecher betreue ich allgemeine Strafsachen gegen Erwachsene, bedingte Entlassungen und als Sonderzuständigkeit Kinderpornografie. Das ist sehr schwierig, und deswegen muss man sich jeden Fall genau anschauen. Bei der Kinderpornografie denke auch ich mir natürlich sehr oft, „Um Gottes Willen, wie kann man nur!“ Aber dann konzentriere ich mich gleich darauf, was ich machen kann und was Sache ist, damit der Täter seine gerechte Strafe bekommt. In Wahrheit sind wir Strafrechtler immer die, die hinten nachräumen, denn es ist irgendetwas schon passiert, und wir müssen aufräumen. Es ist auch wichtig, zum Beispiel bei Kinderpornografie, dass es für Kriminalbeamte einen exklusiven Ansprechpartner wie mich gibt. Wenn schnell eine Hausdurchsuchung benötigt wird, bin ich zuständig. Gibt es viele Delikte in der Kinderpornografie? Leider Gottes sind bei Kinderpornografie Dutzende Verfahren im Jahr anhängig. Und die Täter gibt es in allen Schichten. Kann man nur Staatsanwalt werden, wenn man zuvor Richter war? So steht es im Gesetz, es gibt aber die Möglichkeit eines Dispenses, es kann also aus dienstlichen Gründen nachgesehen werden. Früher war es tatsächlich so, dass man zuvor als Richter tätig gewesen sein musste. Ich war ein halbes Jahr als Untersuchungsrichter tätig und bin dann zur Staatsanwaltschaft gewechselt. Jetzt ist es so, dass man nur mehr die Ernennungsfähigkeit zum Richter haben muss. Warum sind Sie noch immer als Staatsanwalt tätig und streben nicht nach Höherem? Weil mich der Job nach wie vor fasziniert, ausfüllt und ich jeden Tag gerne ins Büro gehe. Höhere Ämter wären z. B. die Oberstaatsanwaltschaft oder die Generalprokuratur in Wien. Ich hatte mehrmals die Möglichkeiten, hier tätig zu werden, habe mich aber für die Arbeit an der „Front“ entschieden, weil ich von meinem Wesen her eher der „Frontkämpfer“ bin. Dass ich nicht zu Gericht gegangen bin liegt einfach daran, dass es mich immer schon zur Staatsanwaltschaft hin gezogen hat und mir auf der Universität immer schon das Strafrecht am meisten zusagte. Wenn man beim Strafrecht bleibt, gibt es die Möglichkeit, Staatsanwalt zu sein, oder ans Gericht zu gehen. Für mich war Staatsanwalt naheliegend, weil es am ehesten mit dem vergleichbar ist, was ich an der Uni gemacht habe: Nämlich einen Sach- MAG. HANSJÖRG BACHER verhalt rechtlich zu qualifizieren. Also, abgrenzen, ob es sich beim Delikt etwa um Diebstahl oder Veruntreuung handelt. Worin unterscheiden Sie sich von einem Richter? Zum Beispiel durch die Weisungsgebundenheit und durch unsere Hierarchie: Wir haben einen Chef, Richter dagegen nicht, da diese unabhängig sind. Bei uns gibt es dadurch auch einfach mehr Teamwork, wir sind Teamplayer. Richter sind eher „Einzelkämpfer“, ausgehend von ihrer richterlichen Unabhängigkeit. Was ist der Unterschied zwischen Staatsanwaltschaften und Oberstaatsanwaltschaften? Die Oberstaatsanwaltschaft ist die vorgesetzte Behörde. Der Leitende Oberstaatsanwalt ist sozusagen der Chef meines Chefs. Wenn etwa der Leitende Oberstaatsanwalt sagt, ich soll dies so machen, dann ist das eine Weisung, die ich befolgen muss, weil die Staatsanwaltschaft weisungsgebunden ist. Ganz oben in der Hierarchie steht das Justizministerium. Man sagt Ihnen Strenge, aber auch Gerechtigkeit nach, stimmt das? Ersteres freut mich, Zweiteres versuche ich immer. Wobei ich immer sage, Gerechtigkeit ist keine juristische Disziplin. Man versucht, nah an der Wahrheit zu sein - ob dies immer gerecht ist, sehen die einen so, und die anderen so. Aber darum heißt es ja auch Rechtsprechung und nicht Gerechtigkeitssprechung (schmunzelt). Ich bin keiner, der übermäßig milde ist, glaube aber auch sagen zu können, dass ich das Auge fürs Wesentliche habe. Und wenn wesentliche Milderungsgründe da sind – also etwa Unbescholtenheit, ein Geständnis und vor allem Schadensgutmachung – dann bin ich der Letzte, der auf extrem hohe Strafen abzielt. Die Schuldeinsicht ist für mich sehr wichtig, weil ich ein Anhänger der Theorie bin, dass jeder eine zweite Chance verdient. Manches ist nicht ersetzbar, sehr vieles aber mit Geld ausgleichbar. Und wenn das Opfer befriedigt ist, dann ist es nach dem Strafgesetzbuch auch zwingend als Milderungsgrund anzusehen. Nutzloses Leugnen ärgert mich besonders. Auch wenn ich für dumm verkauft werde, ärgere ich mich. Haben Sie als Staatsanwalt immer Anwesenheitspflicht? Ja. Bei jeder Verhandlung muss auch ein Staatsanwalt dabei sein, selbst wenn sie noch so belanglos ist. In einer öffentlichen Verhandlung ist der Staatsanwalt da, und es muss grundsätzlich auch der Angeklagte da sein. Allenfalls mit seinem Verteidiger. Auch der Ankläger muss immer anwesend sein und seine Anklage vor Gericht vertreten. Pflegen Sie gerne Freundschaften und haben Sie auch Hobbys? Ich spiele bei einer „Altherren“-Fußballrunde, und wenn ich Zeit habe, fahre ich mit dem Mountainbike. Ansonsten nehme ich mir Zeit für meine Familie. Was bringt Sie auf die Palme? Sinnloses Leugnen und Unzuverlässigkeit. Was ist Ihre Lieblingsfarbe? Rot - als glühender GAK-Anhänger selbstverständlich (lacht)! Aber der Talar des Staatsanwaltes ist auch rot besetzt, vielleicht auch deswegen. Gibt es ein Lieblingsurlaubsland? Ich liebe Italien. Danke für das nette Gespräch. JOURNAL GRAZ 5 LOKALES ANZEIGE Nora Schmid, Wolfgang Hülbig und Bernd Pürcher dirigent Dirk Kaftan die 19. Opernredoute eröffnen. Dem Eröffnungskomitee mit Mitgliedern des Ballettensembles und der Ballettschule sowie mit Solistinnen und Solisten der Oper Graz, folgt der beliebteste Höhepunkt jeder Opernredoute: die Eröffnungspolonaise, bei der 100 Damen und Herren unter der Anleitung und Choreografie der besten steirischen Tanzlehrer, Claudia Eichler und Klaus Höllbacher, für tänzerische Höchstleistungen sorgen. Sie alle erobern im Rahmen einer fulminanten Eröffnung das Parkett des schönsten Ballsaals im Lande, um danach von den wahren Protagonisten des Abends abgelöst zu werden: dem Publikum der Opernredoute 2017. Der gesellschaftliche Höhepunkt des Jahres Opernredoute 2017 Unser großartiges Opernhaus ist europaweit ein einzigartiges Juwel, in dem auch 2017 wieder der gesellschaftliche Höhepunkt eines jeden neuen Jahres stattfindet. An diesem einen Abend im Jahr legt die Oper Graz ihre schönste Abendrobe an und lädt zur großen Opernredoute. D ie Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, schließlich will das Organisationsteam rund um Intendantin Nora Schmid und Bernd Pürcher, Ausstatterin Mignon Ritter und die vielen innovativen und guten „Geister“ im Hintergrund, wieder für einen unvergesslichen Ballabend sorgen. Für die mittlerweile 19. Opernredoute am 28. Jänner 2017 im wohl schönsten Ballsaal des Landes wurde wieder einmal ein Programm auf die Beine gestellt, das hochkarätiger und abwechslungsreicher nicht sein könnte. Die Veranstalter schenken Ihnen eine halbe Stunde Opernredoute dazu, indem sie Einlass und Beginn um jeweils eine halbe Stunde nach vor verlegen: Einlass: 18.30 Uhr Beginn: 21.00 Uhr. Bis in die frühen Morgenstunden unterhalten im großen Ballsaal abwechselnd zwei große Orchester, und gleich zwei Quadrillen sorgen für lustige, turbulente Szenen auf der Opernbühne. Die zahlreichen anderen Welten der zauberhaften Nacht der Opernredoute erstrahlen und erklingen in kubanischem Charme, prickeln an den ebenfalls Live bespielten Champagnerbars, verwöhnen kulinarisch in Little Italy, am Opernwürstelstand oder im 1001 Oase Restaurant. Getanzt werden kann natürlich auch an allen weiteren Nebenschauplätzen, wie etwa der Tanzbar, begleitet von Chris Oliver und seiner Band, oder in der legendären Opernredoute Disco mit DJ Wolf. Eine ganz besondere Rolle an diesem Abend hat natürlich der Conférencier Michael Ostrowski der mit Witz und Charme die Gäste durch die Nacht begleitet. Mit einem wahren musikalischen Feuerwerk wird das großartige Grazer Philharmonische Orchester unter der Leitung von Chef- Egal ob in einer Loge, an einem Tisch oder flanierend zwischen all den zahlreichen Stationen – die Opernredoute ist ein einzigartiges und unvergessliches Erlebnis. Fotos: Philipp Schulz TICKET-INFO JOURNAL GRAZ 6 Moderator Michael Ostrowski Ticketzentrum am Kaiser-Josef-Platz 10, 8010 Graz, Telefon 0316 / 8000 Via Email: [email protected] Online unter www.opernredoute.com oder www.ticketzentrum.at oder bei Kastner & Öhler in Graz / Kasse 2.OG JOURNAL GRAZ 7 LESERSERVICE ANZEIGE hervorgehen muss. Mit Auflösung der Ehe/eingetragenen Partnerschaft oder der Lebensgemeinschaft zu Lebzeiten des Verstorbenen werden die den Ehegatten/eingetragenen Partner oder Lebensgefährten betreffenden errichteten letztwillige Verfügungen aufgehoben, es sei denn, der Verstorbene hat das Gegenteil angeordnet. Zu einer solchen Aufhebung kommt es im Zweifel schon dann, wenn das gerichtliche Verfahren zur Auflösung der Ehe oder eingetragenen Partnerschaft eingeleitet wird. Pflichtteilsberechtigt sind nach wie vor der Ehegatte/eingetragene Partner und Kinder, jedoch nicht mehr die Vorfahren des Verstorbenen. Die Pflichtteilsquote beträgt auch weiterhin die Hälfte des gesetzlichen Erbteils. Zwar ist der Pflichtteilsanspruch sofort mit Tod des Verstorbenen fällig, jedoch kann der Geldpflichtteil erst ein Jahr nach dem Tod verlangt werden. Darüber hinaus kann der Pflichtteil in Zukunft über letztwillige Anordnung des Verfügenden gestundet oder in Raten gezahlt werden. Die Stundungsdauer beträgt höchstens fünfJahre, in besonderen Fällen zehn Jahre. ÖFFENTLICHER NOTAR MAG. JOSEF LOIDL Erbrecht „neu“ Ab 1. Jänner 2017 treten im österreichischen Erbrecht grundlegende Änderungen in Kraft. Auf die Wichtigkeit und Bedeutung des Erbrechtes „neu“ (enthalten im Erbrechts-Änderungsgesetzes 2015) möchte ich Sie deshalb in dieser Ausgabe aufmerksam machen. Nun zu den Änderungen im Detail. D as gesetzliche Erbrecht bringt eine Besserstellung von Ehegatten/Partnern mit sich. Ist ein Elternteil des Verstorbenen vorverstorben und sind keine Nachkommen vorhanden, erhält nach neuer Rechtslage der Ehegatte/eingetragene Partner auch dessen gesetzlichen Erbteil. Geschwister des Verstorbenen haben nach neuer Rechtslage neben dem Ehegatten des Verstorbenen kein gesetzliches Erbrecht. Ganz neu ist zudem das außerordentliche Erbrecht des Lebensgefährten, wenn es sonst keine Verwandten gibt. Voraussetzung hiefür ist im Wesentlichen, dass der Lebensgefährte in den letzten drei Jahren vor dem Tod des Verstorbenen im gemeinsamen Haushalt gelebt hat. Anzeige Das gesetzliche Vorausvermächtnis des Ehegattens/eingetragenen Partners, nämlich JOURNAL GRAZ 8 dessen Recht in der Ehewohnung/Partnerschaftswohnung weiter zu wohnen sowie die zum Haushalt gehörenden beweglichen Sachen weiter zu verwenden, steht nunmehr nach neuer Rechtslage unter bestimmten Voraussetzungen auch dem Lebensgefährten zu. Dieses Recht endet jedoch ein Jahr nach dem Tod des Verstorbenen. Um die Fälschungssicherheit von Testamenten zu erhöhen, wurden die Formvorschriften für die Errichtung von fremdhändigen Testamenten erhöht. Der Verfügende muss dieses in Gegenwart von drei gleichzeitig anwesenden Zeugen eigenhändig unterschreiben und mit einem eigenhändig geschriebenen Zusatz versehen, dass die Urkunde seinen letzten Willen enthält. Neu ist auch, dass die Identität der Zeugen aus der letztwilligen Verfügung Eine wesentliche Neuerung bringt auch die Pflichtteilsminderung (auf die Hälfte) mit sich, die bislang nur möglich war, wenn der Verfügende mit dem Pflichtteilsberechtigten zu keiner Zeit in einem Naheverhältnis gestanden hat. Mit der geschaffenen Änderung wird diese Bestimmung dahingehend erweitert, dass die Minderung schon dann zum Zug kommen soll, wenn „zumindest über einen längeren Zeitraum vor dem Tod des Verfügenden“ kein solches Naheverhältnis bestanden hat. Abschließend noch ein Hinweis auf das nunmehr bestehende gesetzliche Pflegevermächtnis. Dies bedeutet, dass für nahestehende Personen des Verstorbenen Anspruch auf Abgeltung der erbrachten Pflegeleistungen besteht. Eine entsprechende Anordnung des Verstorbenen ist nicht notwendig. Voraussetzung hiefür ist jedoch, dass der Verstorbene in den letzten drei Jahren vor dem Tod, mindestens jedoch sechs Monate hindurch, gepflegt wurde. Das Vorbeschriebene stellt nur einen teilweisen Auszug der neuen Bestimmungen dar. Für weitere Fragen stehe ich Ihnen mit meinem Team jederzeit gerne zur Verfügung. Übrigens: Die erste Rechtsberatung – auch in kauf-, schenkungs- und firmenrechtlichen Angelegenheiten – ist kostenlos! Abschließend möchte ich allen Lesern des Journal Graz auf diesem Wege schon jetzt eine besinnliche Weihnachtszeit wünschen. Mag. Josef Loidl · Öffentlicher Notar · Joanneumring 11· 8010 Graz Telefon 0316/8009-0 · [email protected] · www.notar-loidl.at JOURNAL GRAZ 9 INTERVIEW LOKALES Ein „starker“ Typ! Er ist seit 16 Jahren Bürgermeister von Gleisdorf, sehr beliebt und steht für Handschlagqualität: Christoph Stark, 49 Jahre alt und seit der ersten Sekunde seines Lebens „stolzer Gleisdorfer“, wie er sagt. Im persönlichen Gespräch mit Journal Graz verrät der sympathische und authentische Ortschef sein politisches Erfolgsrezept und gewährt auch Einblicke in sein Privat- und Familienleben. Ein starker Typ eben… Herr Bürgermeister, sie sind echter Gleisdorfer, 1967 dort geboren. Sie lieben die Menschen, die Menschen mögen sie. Was ist Ihr Geheimnis? Ich lebe halt gerne in dieser Gemeinde und spüre, dass die Menschen mit mir als Bürgermeister zufrieden sind. Ich möchte mich außerdem täglich in den Spiegel schauen können, ohne dabei ein schlechtes Gewissen zu haben. Ich bin im Jahr 2000 zum Bürgermeister gewählt worden und werde dieses Amt zu vollsten Zufriedenheit aller Bürger ausüben, solange sie das auch wollen. Sie haben nach der Matura an der Technischen Universität Graz den Studienzweig des Toningenieurs angefangen, Ihr Studium nach einer gewissen Zeit aber wieder aufgegeben. Warum? Ganz einfach, weil die mathematischen Anforderungen dort nicht dem entsprochen haben, was ich im humanistischen Zweig der Mathematik bisher gelernt hatte. Da bin ich dann echt angestanden. Der musische Teil war ja in Ordnung, der elektrotechnische Teil lag mir allerdings gar nicht. Die Juristerei zu studieren lag Ihnen dann schon eher, oder? Ja, das interessiert mich sehr, daher arbeitete ich dann auch lange Zeit an der Bezirkshauptmannschaft im juristischen Bereich. Tut Ihnen der Abbruch dieses Studiums heute leid? Ja und nein. Ich hätte zwar gerne fertig studiert, aber weil ich schon früh Vater wurde, musste ich erkennen, dass Familie und Geldverdienen Vorrang haben. Also habe ich Prioritäten gesetzt. Ich ziehe aber den Hut vor jenen Menschen, die neben Job und Familie die Energie aufbringen, noch ein Studium zu absolvieren. „Ich möchte auch weiterhin am Ende jedes Tages sagen können: ,Es ist gut gelaufen!’“ Christoph Stark War Ihr Werdegang politisch geprägt, wurde er Ihnen in die Wiege gelegt? Nicht wirklich, aber wenn zu Hause am Mittagstisch über Bundespolitik geredet wird, bekommt man das mit. Das ist die elterliche Prägung, die ich bei diesen politischen Diskussionen mitbekommen habe. Aber was mich schon negativ geprägt hat, war folgende Aussage meines Lehrers: „Du kannst dir ja eh alles kaufen mit einem Vater, der Vizebürgermeister ist.“ Das hat mich sehr gestört, und leider haben meine Kinder Ähnliches zu hören bekommen, wie etwa: „Als Bürgermeister lebt man ja in der Millionärsliga!“ Solche Ansagen sind für Kinder ganz schwer zu ertragen. Bekommt man als Bürgermeister wirklich so viel bezahlt, dass es diese Aussagen rechtfertigen würde? Unsere Gehälter stehen ja sowieso im Gesetz, sind also öffentlich einsehbar. Weite Strecken meines Bürgermeisterdaseins habe ich ungefähr 2500 Euro brutto bekommen. Viele Gemeinden bis 3000 Einwohner haben auch hauptamtliche Bürgermeister ohne Anspruch auf Pension, ohne Abfertigung und Anschlussversicherung. Es gibt keinen einzigen Job in Österreich mit diesen drei Komponenten. Aber ich beschwere mich keine Sekunde, denn ich liebe meine Arbeit als Bürgermeister jeden Tag aufs Neue. Sie sind bei den Wählern beliebt und erreichten 2010 sogar die absolute Mehrheit. Was ist Ihr Erfolgsrezept? Natürlich eine tolle Mannschaft, aber wir hatten auch das Glück, dass wir wirtschaftlich gut dagestanden sind und einiges auf die Beine stellen konnten. Foto: Fotostudio Schrotter Wenn man das Rathaus betritt, hat man das Gefühl von Offenheit, Moderne und Tradition. Ist da auch Ihre Handschrift dabei? Architektur hat einen hohen Stellenwert für mich, aber es gab natürlich einiges im Gemeindeamt zu verändern. Oft denke ich da an mein Büro, das war dunkel und hatte einen Luster mit vier 40er-Birnen. Aber unsere wirtschaftlich gute Lage machte es möglich, dass wir dieses Haus 2007 total sanieren konnten und durften. JOURNAL GRAZ 10 Wie wichtig war Ihnen die Gemeindestrukturreform ? Landeshauptmann Schützenhöfer sagte: „Das war die lebensverkürzende Maßnahme“. Und er hat recht, für mich persönlich war es eine sehr energieraubende und herausfordernde Zeit, auch wenn letztlich alles sehr positiv gelaufen ist. Es war keine Liebesheirat, aber wir haben uns einstimmig zu einer Zweckehe entschieden. Wir sind heute froh darüber, haben nun 10.700 Einwohner und wachsen weiter, sogar wöchentlich. Sind Sie ein guter Vater? Ich hoffe schon, auch wenn meine Töchter schon 30 und 26 Jahre alt sind, weil ich halt schon sehr früh Vater wurde. Sie sind mit Ulrike verheiratet, ist es die große Liebe? Absolut! Natürlich hat jeder Beruf seine Sonnenund Schattenseiten. Aber in meinem Beruf ist man halt wirklich wenig zu Hause, und da braucht man einen Partner, der trotzdem zu einem steht und alles mitträgt. Aber meine Frau ist als Unternehmerin auch selbst sehr viel unterwegs, daher verstehen wir es gut, privat und Job zu trennen und die Zeit für uns auch tatsächlich zu genießen. Sie pflegen Freundschaften und lieben Musik. Welche Instrumente spielen Sie denn? Ich habe viele Freunde, die ich gerne zu uns nach Hause einlade und sie gemeinsam mit meiner Frau bekoche. Ich bin auch Teil einer Band, die seit 35 Jahren besteht. Wir haben uns in frühester Jugend den Namen „Kaff“ gegeben, ich spiele Geige und Gitarre, aber es darf durchaus auch jazzeln (schmunzelt). Was bringt Sie auf die Palme? Unpünktlichkeit, Dummheit, und Nachplapperei von Dingen, ohne sie auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen. Aber ich unterscheide schon, ob diese Menschen gar nicht die Möglichkeit oder Chance hatten, etwas zu lernen. Was würden Sie nie verzeihen? Wolfgang Schüssel sagt: „Man kann alles verzeihen, aber man muss nichts vergessen.“ Es kann jeder einen Fehler machen, denn niemand ist frei von Fehlern, daher sollte jeder eine zweite Chance bekommen. Abzuschließen mit jemandem ist mir noch nie passiert. Ihr Lieblingsland im Urlaub? Europa, ich habe schon einige Länder bereist. Was sind Ihre Zukunftspläne persönlich? Ich habe keinen Karriereplan, ich wurde Bürgermeister, weil es mir passiert ist. Das ist gut so, und ich erfreue mich jeden Tag an dieser Arbeit. Aber ich möchte auch weiterhin am Ende jedes Tages sagen können: „Es ist gut gelaufen!“ Danke für das nette Gespräch. CHRISTOPH STARK BÜRGERMEISTER VON GLEISDORF JOURNAL GRAZ 11 ANZEIGE LESERSERVICE Vorschrift ist Vorschrift – mit gewissen Ausnahmen für besonders wichtige Menschen Binder+Co AG Das haben wir immer so gemacht Da könnte ja jeder kommen – zum Beispiel ein böser Filmer Die Sache wurde schließlich einer österreichischen Lösung zugeführt, deren Wesen es ist, dass alle Beteiligten zufrieden sind. Eine Selbstanzeige des Chauffeurs des Regierungswagens ist nicht notwendig, da ein privater Film kein Beweisstück ist. Auch der im Fonds sitzende, hart für unser aller Wohl arbeitende Regierer muss nicht in die Tasche greifen – warum auch? Gibt er doch nur den völlig unrealistischen Zeitplan vor, für Wunder oder Ge- auf solidem Weg DR. KARL GRABNER Sprecher des Vorstands bei der Binder+Co AG im Interview mit dem Journal Graz JOURNAL GRAZ 12 Wie kommt die Binder+Co in China voran? Leider nicht so gut wie erwartet. Hier will und will das von Beginn an von uns fokussierte Siebtechnikgeschäft nicht anspringen. Positiv ist, das wir mit Einzelmaschinenaufträgen in der Sortier- und Trocknungstechnik einen Teil der fehlenden Aufträge aus der Siebtechnik wettmachen. Ein Ziel der Binder+Co war es, alle Tochterunternehmen voranzubringen und in die Gewinnzone zu führen. Wie erfolgreich war die Binder+Co bei diesem Vorhaben? Mit der Statec Binder GmbH haben wir seit Jahren das mit Abstand am besten performende Tochterunternehmen, wir erwarten hier 2016 eine deutliche Umsatzsteigerung und sehr gutes Ergebnis. Nach Jahren mit negativen Ergebnissen ist auch unser italienisches Tochterunternehmen Comec-Binder S.r.l. 2016 auf dem Weg, einen positiven Ergebnisbeitrag zu leisten. Die drei weiteren Tochterunternehmen werden das Gruppen-EGT wohl noch belasten. WP/STB MAG. JUR. KLAUS UND WP/STB EKKEHARD KIFFMANN Wie werden die in 2015/2016 neu entwickelten Produkte am Markt angenommen? Mit Einführung der neuen Maschinengeneration CLARITY-NEXXT für Glasrecycling wurde gleichzeitig auch die Sortiermaschine MINEXX für die Bereiche Industriemineralien und Bergbau überarbeitet und die Technologien aufeinander abgestimmt. Das Bestechende an dem neuen Konzept ist, dass dadurch mit einund derselben Maschine unterschiedliche Sortieraufgaben gelöst werden können und wir unseren Kunden über ein Baukastensystem (fast) jeden Wunsch erfüllen können. Zudem ermöglicht die vereinheitlichte soft- und hardwaretechnische Plattform auch in Zukunft ein Hochrüsten auf die neuesten Sensorgenerationen. Übrigens: Seit Einführung der neuen CLARITY-Generation wurden bereits mehr als 100 Stück verkauft. Was ist 2016 bei Binder+Co noch geplant? Wir wollen noch die ersten großen Aufträge über die Binder+Co USA Inc. hereinbringen und mit unserer BUBLON-Technologie am Markt Fuß fassen. Und schließlich sollen in der Gruppe in 2016 mehr als 120 Millionen Euro an Neuaufträgen hereingebracht werden. Die Chancen dafür stehen sehr gut, denn bis Ende September waren es schon über 100 Millionen Euro. Danke für das Gespräch. schwindigkeitsbeschränkungen samt – rein theoretischem Strafmandat - ist dann der Chauffeur zuständig. Es ist jedenfalls immer wieder erfreulich zu Erzieherische Maßnahmen Geschwindigkeitsübertretungen im Straßenverkehr werden in Österreich streng geahndet, was nicht nur als erzieherische Maßnahme dient, sondern auch zur Aufbesserung des Budgets beiträgt. Vor allem der zweite Punkt scheint wichtig, hat man doch vor einiger Zeit die Toleranzgrenzen kräftig gesenkt, weil das „Abgabenaufkommen“ aus dem Titel Bußgelder zurückgegangen war. D ie Toleranzgrenzen waren und sind Ländersache und ihre Absenkung ein Beispiel dafür, dass der viel gescholtene Föderalismus doch funktioniert. Kaum war ein Bundesland – nämlich Tirol – vorgeprescht – folgten die anderen Länder zügig nach. Erst die Steiermark, dann sukzessive der Rest. Seitdem bezahlt man 30 Euro, sollte man die zulässige Höchstgeschwindigkeit abseits der Autobahnen um 5 km/h überschreiten. In 30er-Zonen kann‘s noch rascher teurer werden: Da reichen schon 3 km/h zu viel, also nur ein geringfügig höheres Tempo, um einen außerordentlichen Beitrag zur Budgetsanierung leisten zu dürfen. Etwas billiger gibt es der Staat auf den Autobahnen: Wegen der höheren Geschwindigkeiten ist hier schon die Messtoleranz größer, ab 12 km/h zuviel ist man aber auch hier bei der Budgetsanierung dabei. Es sei denn, man gehört einem kleinen, Anzeige H err Dr. Grabner, die Stimmung bei steirischen Betrieben ist durchaus positiv. Wie entwickelt sich das aktuelle Geschäftsjahr bei der Binder+Co AG? Unser Umsatz legte in den ersten drei Quartalen mit knapp 83 Millionen Euro gegenüber dem Vergleichswert 2015 um rund 27 Prozent zu, das EGT blieb mit 1,8 Millionen Euro allerdings nur knapp über dem Vorjahresniveau. Grund dafür sind die 2015 unter großem Wettbewerbsdruck hereingebrachten, margenschwachen Aufträge, die wir 2016 abzuarbeiten haben. Während wir mit dem aktuellen Ergebnis nicht zufrieden sein können, erreichte der Auftragseingang mit Ende September mit einer Steigerung um 55 Prozent auf über 100 Millionen Euro ein Rekordhoch. Damit haben wir uns auch einen guten Auftragspolster geschaffen, der mit 63 Millionen Euro um etwa 10 Millionen Euro über dem Vorjahreswert liegt. Insgesamt kann man damit durchaus von einer positiven Entwicklung sprechen. Und bis Jahresende haben wir gute Chancen, mit unseren Einzelmaschinen sowie im Service- und Ersatzteilbereich zu punkten. Hier ist die Nachfrage seit Jahreswechsel ungebrochen gut. Dagegen sehen wir die Entwicklungen im Bereich Anlagenbau zunehmend kritischer, da hier der Wettbewerbsdruck 2016 noch weiter gestiegen ist und sich die Ergebnisqualität hier eher verschlechtert als verbessert. Wir gehen für 2016 allerdings davon aus, dass sowohl Umsatz als auch Ergebnis über den Werten von 2015 liegen werden. elitären Zirkel an. Staunend hat man als mehr oder weniger toleranter Bürger unlängst erfahren, dass Geschwindigkeitsüberschreitungen von 50 oder 60 km/h nicht zählen. Zumindest, solange es sich um ein Regierungsfahrzeug handelt – für das natürlich, wie im Zusammenhang mit aktuellen oder ehemaligen Regierungen generell üblich, die Unschuldsvermutung gilt. Der Vorfall hat sich auf der Autobahn von Graz nach Wien zugetragen und wurde von einem anderen Verkehrsteilnehmer gefilmt. Der hat dann das Video dummerweise ein paar Zeitungen zugespielt, die es auch noch veröffentlichten. Nun stellt sich die Frage: Wer soll in dem Fall bestraft werden? Der, der rast oder der, der filmt? Verdient hätte es der – zu seinem Glück anonyme – Filmer, hat er doch gleich mehrere Grundprinzipien der österreichischen Demokratie verletzt: sehen, dass der Gleichheitsgrundsatz, der in der Bundesverfassung niedergeschrieben ist, in Österreich auch tatsächlich gelebt wird. Schließlich wusste ja schon George Orwell, dass alle gleich sind, und manche sogar gleicher. Und schon den alten Römern war schließlich bekannt, dass das, was dem höchstobersten Jupiter erlaubt ist, noch lange nicht für das Stimmvieh gilt – ihr Spruch „quod licet Iovi non licet bovi“ legt Zeugnis davon ab. Ein Wermutstropfen bleibt allerdings trotz des glücklichen Ausgangs der Geschichte: Die Voraussetzungen, die man mitbringen muss, um gleicher zu sein, sind diffus und blöderweise nicht in der österreichischen Verfassung niedergeschrieben. Wahrscheinlich, weil damals die Straßen noch ziemlich schlecht waren und unsere Politiker lieber mit dem Zug unterwegs gewesen sind.Eine Erkenntnis, die für sich genommen auch wieder eine erzieherische Maßnahme darstellt. Kiffmann KG · Wirtschaftsprüfung- und Steuerberatungsgesellschaft Mariatrosterstraße 36 · A-8010 Graz · Telefon:0316/ 810616 / Telefax: 0316 / 810616 - 17 · E-Mail: [email protected] · www.kiffmann.at JOURNAL GRAZ 13 BUCHTIPP KULTUR Kulturello Goldrand serviert, kann man nunDank der Autoren Julia Preinerstorfer und Martin Mühl alle nachbacken. Die zehn porträtierten Damen, die Tag für Tag hungrige Mehlspeisenliebhaber glücklich machen, garnieren ihre Rezepte noch mit privaten Anekdoten. Pichler Verlag ISBN: 978-3-85431-736-4 160 Seiten, Preis € 24,90 Die Vorratskammer Kuchen von der Oma Wo gibt’s die beste Mehlspeis’? Bei der Oma oder Tant’! Nach diesem Motto werden die Gäste des Generationencafés „Vollpension“ in Wien mit traumhaften Kuchen verwöhnt. Beatas Buchteln, Charlottes Eierlikörkuchen, Elisabeths Ameisenkuchen, Lenas Zimtschnecken oder Lindes Kaffee-Walnuss-Torte: der Mehlspeis-Kindheits-Traum. Die bisher streng geheimen Kuchenrezepte, seit Generationen weitergegeben und zur Jause am liebevoll gedeckten Tisch mit Spitzendeckerl, Porzellanhund und einem Kaffeeservice mit Blümchen und Jetzt wird geerntet! Wer seine Vorratkammer auffüllen will, sollte sich beeilen. Denn die frischesten Pilze, knackigsten Gemüse und saftigsten Früchte gibt es in diesen Wochen. Wie man das ganze Jahr davon profitieren kann, wissen Ingrid Pernkopf & Starkoch Willi Haider. Sie zeigen die besten Rezepte, Tipps & Tricks fürs Haltbarmachen. 450 Rezepte für Marmeladen, Säfte, sauer Eingelegtes, Öle, Essige, Würzmischungen, Pasten u. v. m. sind in diesem umfassenden Standardwerk versammelt. Von Wurzeln und Knollen bis zu Pilzen und Nüssen, von Äpfeln und Karotten bis zu Knoblauch und Rosmarin: Eine umsichtige Vorratshaltung gewinnt in Zeiten der Wegwerf-Gesellschaft wieder zusehends an Bedeutung. Die Vorratskammer bietet dafür einen wahren Schatz an Vorschlägen und Anleitungen. Pichler Verlag ISBN: 978-3-85431-743-2 384 Seiten, Preis: € 29,90 Kekse ohne Zucker Keksrezepte – ohne Industriezucker, dafür mit selbst gemachtem Steviasirup und Birkenzucker, ideal für die Weihnachtszeit, wenn üppiges Essen auf der Tagesordnung steht. Auch Menschen mit Glutenunverträglichkeit oder Allergien lieben süße Kleinigkeiten, die den Bauch zufrieden und das Herz glücklich machen. Deshalb bestehen die Kekse im Buch auch nicht aus norma- lem Mehl – und schmecken trotzdem wunderbar. 65 vielfach erprobte Rezepturen, die hundertprozentig gelingen. Informationen zu Ersatzmehlen mitsamt Nährstoffangaben – rundum brauchbar für jeden Haushalt. Im Buch finden Sie außerdem Informationen zu den Themen Gluten und glutenfreie Backzutaten sowie Alternativen für Zucker beim Backen. Die Autorin Sabine Perndl ist diplomierte Humanenergetikerin und legt ihren Schwerpunkt, weil persönlich betroffen, auf eine Ernährung bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Freya Verlag ISBN: 978-3-99025-216-1 Format: 17 x 22 cm 160 Seiten, Preis: € 16,90 Ball der Technik 2017 Foto: Nicole Götschmaier M JOURNAL GRAZ 14 it dem traditionellen Ballbieranstich im Theatercafe hat der Kartenverkauf für den ältesten und einen der schönsten Bälle von Graz wieder begonnen. Der erstmals vor 159 Jahren in der damaligen Presse erwähnte BALL DER TECHNIK findet am Freitag, dem 27. Jänner 2017 wieder in allen Räumen des Grazer Congress statt. Das Motto ist diesmal „Technik leben“. Fünf Musikkapellen bieten den tanzfreudigen Gästen von 21 bis 4 Uhr vom Walzer bis zum Rock and Roll alles, was das Herz begehrt. Darüber hinaus gibt es auch für alle Junggebliebenen eine Disco im Keller. Moderator Werner Ranacher führt wieder durch den Abend, um die Highlights wie Freibier, Mitternachtseinlage, Quadrille etc. rechtzeitig anzukündigen. Wie alle Jahre ist der Andrang auf die beliebten Ballkarten sehr groß. Erhältlich sind diese im Zentralkartenbüro oder über das Internet unter www.balldertechnik.at, wo auch Tischreservierungen möglich sind. Vorsitzender HTU-Graz Patrik Buchhaus, Ingenieurkammer-Präsident Gerald Fuxjäger, TU Graz-Rektor Harald Kainz, Ball der Technik-Vorsitzender Hartwig Holweg und Bierbrauer Alois Gratzer JOURNAL GRAZ 15 Advent verändert das Grazer Stadtbild Prior Fr. Paulus, Markus Schirmer, Anja Schäfer, Prim. Dr. Peter Hlade, Heimo Streif, Sub-Prior Fr. Richard und die Geschwister Irina und Silvia Vaterl Advent in Graz – das bedeutet ankommen in einer urbanen Zauberwelt aus romantischen Märkten, glitzernden Gässchen und einer bezaubernden vorweihnachtlichen Atmosphäre, die Jung und Alt in ihren Bann zieht. Graz präsentiert sich in diesen Wochen als GenussHauptstadt für alle Sinne! Der Weg von einem zum anderen kann bequem zu Fuß zurückgelegt werden. Das ist der „Advent der kurzen Wege“. JOURNAL GRAZ 16 verschiedenste Hilfsprojekte. Einen neuen Kooperationspartner gibt es heuer: den SK STURM Graz, der seinen Erlös 1:1 für die SK STURM-Jugend einsetzt. Durch die kleinen Gässchen an der Westseite des Hauptplatzes erreicht man in wenigen Schritten das Franziskanerviertel und damit den Altgrazer Christkindlmarkt, den ältesten Weihnachtsmarkt der Stadt, der steirischen Genuss und ländliche Traditionen ins Zentrum rückt. Modern und urban geht es im neuen Joanneumsviertel zu: Der Hotspot im Herzen der Stadt bietet aufregende Architektur, anregendes Design und Genuss auf höchstem Niveau, ein wahrhaftiges Fest der Sinne. Nicht alltägliche Weihnachtsgeschenke bietet der Markt der „STIKH – Steirische Initiative Kunsthandwerk“ im Leslie- und im Lesehof. Weiter geht’s über die Mur, wo am Südtiroler Platz „Weihnachten zu Hause in Graz“ wartet. Rund um die beliebte Steirerhütte lassen steirische Schmankerl und exquisiter Glühwein die Herzen höherschlagen. Vom Südtiroler Platz geht’s durch die Mariahilferstraße ins Herz der Murvorstadt: „WonderLend“ verspricht eine chillige Atmosphäre im aufstrebenden Kreativ-Distrikt der Stadt, mitsamt SK Sturm Finanz-Vors. Michael Vollmann, StR Gerhard Rüsch und Citymanager Heimo Maieritsch ausgefallenen und individuellen Designprodukten und Geschenkideen. „Aufgesteirert“ wird in Graz nicht nur im September: Auch zur Weihnachtszeit sorgt der „Aufsteirern“-Weihnachtsmarkt am Schloßberg für Stimmung über den Dächern der Stadt. (Wieder) Kind sein im Advent Was wäre ein Advent ohne Kinder? Für alle kleinen Gäste hat der Grazer Advent einiges zu bieten: Der Kinder-Adventmarkt Kleine Neutorgasse hebt Kinderherzen in die Höh‘ – und das nicht nur wegen des Nostalgie-Riesenrads! Und Karussell und Märchenzug, Schaumbecher und Zuckerwatte lassen kleine Augen ganz groß leuchten! Das gelingt auch in der Kinderwinterwelt am Karmeliterplatz, wo ein 700 m2 großer Eislaufplatz auf kleine und große Eisläufer wartet. Im Kinderzelt sorgen Keksbackstudio, Bastelwerkstatt, Erzählecke, Spielplatz und KinderliederAdventsingen dafür, dass es nie langweilig wird. Wenn die Beine dann doch einmal schwer werden, bringt der Adventzug Groß und Klein durch die Altstadt – von einem Markt zum anderen. Heuer wieder im Einsatz ist die Adventbim, ein historischer Triebwagen, der festlich geschmückt zum Mitfahren durch die weihnachtliche Stadt einlädt. „Coole“ Kunst: die Eiskrippe Sie ist der magische Anziehungspunkt im Advent: die Eiskrippe im Landhaushof. 45 Tonnen Eis modelliert der Eiskünstler Kimmo Frosti zu einem einzigartigen Kunstwerk. Übrigens: Die Grazer Eiskrippe ist die weltweit erste Eiskrippe in dieser Größe! Alle Infos zu den Veranstaltungen finden Sie auf: www.adventingraz.at Zwei junge Pianistinnen bezaubern im Krankenhaus Die Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Graz, Standort Eggenberg, hat anlässlich der Erweiterung der Musiktherapie zu einem Benefiz-Klavierkonzert mit Künstlerinnen von „Live Music Now“ unter der Patronanz des bekannten Pianisten Markus Schirmer eingeladen, der es sich nicht nehmen ließ, den Abend persönlich zu eröffnen. D Fotos: Fischer, Lamm, Schiffer / Entgeltliche Einschaltung Durch die weihnachtlich geschmückte Herrengasse geht es in Richtung Hauptplatz zu einem Highlight: dem großen Christkindlmarkt auf dem Hauptplatz. Das weihnachtliche Dorf inmitten der Stadt mit seinen urigen Hütten und Ständen bietet alles, was den Gaumen, das Herz und die Seele erfreut. Der neue Pavillon begeistert nicht nur mit seinem Engelspiel, sondern lässt auch Raum für kleine Auftritte und Veranstaltungen. Und wer sich in der Abenddämmerung am Christkindlmarkt dem vorweihnachtlichen Genuss hingibt, der hat den besten Blick auf den Adventkalender, der auf der Fassade des Grazer Rathauses erstrahlt. Echte Weihnachtsklassiker sind die zahlreichen Kunsthandwerksmärkte, die sich seit Jahrzehnten durch die persönliche Anwesenheit der Künstler großer Beliebtheit erfreuen. Wer auf Stil, Handwerk und Qualität Wert legt, wird bestimmt fündig. Der Kunsthandwerksmarkt am Färberplatz sowie seine unmittelbaren Nachbarn am Mehlplatz (mit Design-Adventhütten!) und am Glockenspielplatz laden zum stimmungsvollen Flanieren im Herzen der Altstadt ein. Der beliebte Markt am Tummelplatz bringt seit 20 Jahren Lebenskünstler, Weltenbummler und Kunsthandwerker aus aller Herren Länder nach Graz. Nach dem Motto: „Buntes aus aller Welt“ wie wärmende Textilien, farbenprächtiges Handwerk aus Silber und Holz, umgeben von einer besinnlich duftenden Mischung aus Weihrauch, Myrrhe und Räucherstäbchen. Nicht weit davon entfernt verbindet der CharityMarkt am Eisernen Tor vorweihnachtliche Stimmung mit einem wohltätigen Zweck. Der Erlös aus Glühwein, Beerenpunsch und Co. geht an ie beiden jungen Grazer Pianistinnen Silvia und Irina Vaterl spielten einen großartigen Konzertabend vor über 130 Besuchern mit Werken von Brahms, Rachmaninov, Mozart und Piazzolla. Für „Live Music Now“ spielen begabte junge Künstlerinnen und Künstler live bei all jenen Menschen - so auch im Krankenhaus - die aufgrund ihrer Lebensumstände nicht in einen Konzertsaal gehen können. Für Markus Schirmer ist die Förderung junger Künstler wichtig. „Ich wurde selbst Gottseidank früh genug gefördert. Deshalb finde ich es wichtig, das zu tun. Der Kulturjournalismus hilft uns dabei – auch wenn er uns Künstler manchmal kritisiert.“ Schirmer selbst unterrichtet an der Kunstuniversität Graz eine Solistenklasse für Klavier. Daneben tritt er bei bis zu 50 Mal im Jahr auf Konzerten in aller Welt auf. Demnächst stehen Festivals und Konzertserien in Deutschland, Belgien, den Niederlanden, der Schweiz, Bahrain, China, Südafrika, den USA und natürlich Österreich auf seinem Programm. Am Rande des Konzerts schildern die beiden Schwestern, wie ihr Talent entdeckt wurde: „Unsere Eltern waren keine professionellen Musiker, aber unser Opa hat komponiert. Unser Vater spielte Klavier, unsere Oma ebenso. Wie haben mit fünf Jahren zu spielen begonnen, als wir sieben waren, waren wir die Profis“, erzählen die Schwestern lachend. Anschließend haben Irina und Silvia Vaterl das Musikgymnasium besucht und mit Auszeichnung maturiert. Der Auftritt im Krankenhaus macht sie stolz: „Heute hier zu spielen war für uns etwas ganz besonderes, wir wissen, was Musik bewegen kann.“ Der Reinerlös des Abends kam „Live Music Now“ zugute. Begeistert zeigten sich nicht nur die beiden geistlichen Vertreter des Grazer Konvents, Prior Frater Paulus Kohler und Subprior Frater Richard Binder, sondern auch die beiden Gastgeber, Primar Dr. Peter Hlade und Musiktherapeutin Anja Schäfer: „Es war ein einmaliges, wunderbares Fest für die Musiktherapie von zwei brillanten jungen Fotos: Harry Schiffer Künstlerinnen!“ JOURNAL GRAZ 17 INTERVIEW „Meine Musik soll Brücken bauen!“ Friedrich Kleinhapl ist ein auf der ganzen Welt bekannter und gefragter Cellist. Er tritt als Solist und Kammermusiker in vielen Metropolen Europas wie London, Paris, Brüssel, Berlin und vielen anderen Städten in Erscheinung, ebenso in den USA, Kanada, Japan, China oder Mexiko, Halb Belgier, halb Österreicher lebt er gemeinsam mit seiner Frau Heidrun Maya Hagn-Kleinhapl in Graz. Der 51-jährige Musiker ist seit neun Jahren mit der gelernten Pharmazeutin verheiratet, die ihn bei seinen Projekten inspiriert und unterstützt. Haben Sie von Anfang an Cello gespielt? Meine Karriere hat mit Flöte und Klavier begonnen – als Kind. Als Fünfjähriger wollte ich unbedingt Dirigent werden, aber heute ist es mein Leben, Cellist zu sein. Mit 18 habe ich dann überlegt, Medizin zu studieren, aber das war nur theoretisch, in der Praxis hätte ich die Musik nie aufgeben können. Wie hat sich das zugetragen? Meine Frau ist Pharmazeutin, wir haben uns in einem Seminarzentrum in Bayern kennen gelernt. Ich hatte in meinem ganzen Leben zuvor noch kein einziges Seminar belegt, aber dort habe ich meinen israelischen Lehrer besucht, und meine Frau hat im selben Zentrum an einem Seminar teilgenommen. Wir sind uns über den Weg gelaufen, und ich habe mir gedacht: „Diese Frau musst du kennen lernen“. Sie hat so gestrahlt und geleuchtet. Und dann? Maya hat mich angesprochen und gefragt, ob Wie wird man zu einem international gefragten Cellisten? Da ich nicht aus einer Musikerfamilie komme, habe ich alles von der Pike auf gelernt und einmal selbst angefangen. Natürlich fängt man da klein an. Ich erinnere mich aber noch heute gerne an diese kleinen Konzerte auf dem Land, die unheimlich viel Freude gemacht haben. Wenn sich heute noch die Gelegenheit ergeben würde, dass wir so etwas machen, würde ich immer mitfahren. Was ist das Besondere an solchen Auftritten? Die Stimmung ist einfach ganz anders bei solchen intimen Konzerten. Natürlich ist es super-schön, vor 1000 oder 2000 Leuten zu spielen, aber es ist eben auch wundervoll, vor 100 oder 200 Zuhörern zu spielen und mit ihnen gemeinsam eine Stunde zu verbringen. So habe ich auch meine Frau Maya kennen gelernt... JOURNAL GRAZ 18 Friedrich mit seiner Maya FRIEDRICH KLEINHAPL ich ein privates Konzert geben würde. Was ich normalerweise nie getan hätte, aber weil sie es war, habe ich zugesagt. Noch für denselben Tag im Seminarzentrum. Sie hat dann mit Freundinnen einen Saal mit tausenden von Teelichtern geschmückt. Ich bin in den Raum, der dunkel war, voll mit diesen Kerzen, sie hat sich vor mir drapiert, dann musste ich natürlich länger spielen als ich wollte, hab wirklich aus dem Stegreif einen ganzen Solo-Abend gespielt, eineinhalb Stunden lang. Es waren doch an die 100 Leute. So hat das Ganze mit meiner Frau begonnen. Zum Beispiel? Ich bin von meinem CD-Label und meinem Vertrieb gebeten worden, Beethoven zu spielen, und habe keinen Weg gesehen, weil diese Musik mir irgendwie fremd war. Dann hat meine Frau diese ganzen Biografien, Texte und Briefe angeschleppt. Wir haben gelesen und gelesen, und irgendwann habe ich mir gedacht, ich entsorge alles, was ich über Beethoven gelernt und gehört habe, und wir fangen von vorne an. Nur die Noten und die Biografien. Da sind so tolle Dinge herausgekommen, dass ich sie dann plötzlich verstanden habe, diese eigenartigen Dynamikbezeichnungen, die in den Noten stehen, und dann ist daraus das Projekt Sonaten entstanden. Dann ist Schubert dran gekommen, dann Brahms, und da ist dann plötzlich ein Dialog draus geworden zwischen Brahms und seiner Haushälterin. Das ist übrigens alles im Rahmen der Kulturpartnerschaft passiert, die die Hypo Steiermark und ich haben. Wie ging es weiter? Vom Kennlernen bis zu unserem Zusammenziehen sind dann zwei Jahre vergangen. Als wir dann wirklich zusammengekommen sind war meine Frage an Maya: „Warum bist du nicht Künstlerin?“, weil sie eine wahnsinnig feinsinnige Art hat, sehr sehr viel spürt. Sie ist eine spannende Frau, als junges Mädchen ist sie nach Indien für ein halbes Jahr, mit dem Rucksack, ganz alleine. Hat teilweise in den Slums gelebt, teilweise in Klöstern. Ist auch einige Monate lang allein in China unterwegs gewesen – das hat sie geprägt. Heute arbeiten sie beide gemeinsam an Kunstprojekten... Ja, das tun wir schon, seit sie ihren Job und ihre Wohnung in Wien aufgegeben hat und zu mir nach Graz gezogen ist. Ich bin mit Maya eigentlich den ganzen Tag zusammen. Sie fährt zwar nicht mit zu den Konzerten, aber ansonsten sind wir eins. Das Interessante an Maya ist, dass sie sich so schnell in die Welt der klassischen Musik hineingelebt hat. Sie stellt teilweise Projekte auf, die ich zuvor als nicht möglich erachtet hätte. Fotos: Gabriele Moser / KK Herr Kleinhapl, war Ihnen die Musik an die Wiege gelegt? In gewissem Sinne ja. Meine Eltern waren keine Musiker, aber es wurde immer klassische Musik aus dem Radio oder dem Plattenspieler gehört. Dass ich einen starken Bezug zur Musik habe, haben meine Eltern früh erkannt, mit drei Jahren wurde ich zur Früherziehung in die Musikschule geschickt. Wie ist es zu dieser Partnerschaft gekommen? Die Hypo hat mich 2002 gefragt, ob ich Lust auf eine Kulturpartnerschaft hätte. Ich habe mir zuerst gedacht: „Oh, was bedeutet dass, wird man da eingeschränkt?“ Es hat sich dann schnell herausgestellt, dass es Projekte sind, die man sonst nicht wirtschaftlich realisieren kann, quasi Wunschprojekte. Umgekehrt glaube ich, dass ich die Hypo auch sehr inspiriert habe. Es ist ja ein intensiver Prozess der Zusammenarbeit, weil man sich als Partner anfangs sehr fremd ist. Gibt es auch Parallelen zwischen Bank und Künstler? Natürlich. Ich habe bei Business Meetings gespielt, wo nur die Sales-Leute da waren. Ich bin drauf gekommen, dass die Sales-Leute vor einer ähnlichen Herausforderung stehen wie ich. Wir haben die Chance, uns eine Stunde lang zu präsentieren, aber es gibt keine Wiederholung. Da habe ich mir gedacht, es ist interessant, wie die das machen, wie wir es machen. Wer kann vom anderen lernen, von den Herangehensweisen? Letztlich, glaube ich, passiert alles auf archaischen Ebenen, wir funktionieren alle nach bestimmten Mustern, also müssen wir alle auch dieselben Muster bedienen. Haben Sie etwas daraus gelernt? Es ist für jeden eine Herausforderung, sich zurückzunehmen, einfacher zu werden in der Kommunikation. Sich Zugänge zu schaffen, auch zu schwierigeren Materien oder in der Musik zu schwierigeren Stücken. Damit man Menschen, die nichts mit der Materie zu tun haben, in kurzer Zeit heranführen kann. Wir leben in verschiedenen Welten, die stark auseinander driften. Jede Welt, jedes spezifische Fachwissen vertieft sich immer mehr, und es bilden sich sozusagen Inseln heraus. Aber es gibt Brücken, an denen sich die eine Welt mit der anderen verbindet. Diese Brücken zu bauen – zur Medizin, zur Technik, zur Wirtschaft –, das lasse ich in meine Musik einfließen. Auch hier inspiriert mich Maya sehr. Wie äußert sich das? Es war und ist inspirierend, mit ihr zusammen- zuarbeiten, vielleicht gerade weil meine Frau aus der Naturwissenschaft kommt und dadurch völlig andere Zugänge zur Kunst und zur Konzertwelt hat. Dadurch, dass sie am Beginn viele Erfahrungen noch nicht gemacht hatte, hat sie Ideen geboren und weiter verfolgt, die ich für zu aufwändig und zu kompliziert gehalten hätte. Zum Beispiel die Dialoge, die sie verfasst hat – About Brahms oder About Mendelssohn. Oder unseren Verein Get a Hearing, mit dem wir Kinder mit Hörminderung unterstützen. Ohne Mayas unverbrauchten Optimismus wären all diese Projekte, die uns jetzt extrem viel Freude bereiten, nie entstanden. Haben Sie gemeinsame Hobbys? Ich mag es, in der Natur zu sein, das ist sehr wichtig. Wir versuchen, möglichst viel zu wandern. Was ich gern tue und mehr tun möchte, ist lesen. Ja, und gemeinsam essen – meine Frau kocht, und sie ist eine geniale Köchin, weil sie es schafft, einerseits gesunde und andererseits unglaublich köstliche Speisen zuzubereiten. Sie kommen mit Ihren Auftritten in der ganzen Welt herum. Haben Sie ein Lieblingsland? Ich bin in vielen Ländern sehr gerne. Ich bin mir bewusst, dass wir in einem wunderschönen Land leben und wir großes Glück damit haben. Ich glaube, jeder lebt gerne in seinem Heimatland, aber wir sind von den Lebensbedingungen schon unglaublich bevorzugt. Danke für das Gespräch. JOURNAL GRAZ 19 Vieles wird neu im Center West W ie es sich anfühlt, die Verantwortung für einen ganzen Supermarkt zu übernehmen, konnten SPAR-Lehrlinge aus der Steiermark in Graz erleben. Rund 20 Lehrlinge managten eine Woche lang den SPAR-Supermarkt in der Grazer Moserhofgasse. DI Martin Wittigayer, 37, ist seit Anfang September Center Manager des Center West in Graz. Der studierte Bau-Ingenieur ist verheiratet und Vater einer Tochter und kehrt damit zu seinen Wurzeln zurück – er lebte trotz internationaler Tätigkeit für Porr und Heta mit seiner Familie immer in Graz. Für das Center West hat er eine Reihe von Ideen, die Kunden zum Verweilen einladen sollen. Herr Wittigayer, Sie sind erst ganz kurz im Center West, sind Sie schon angekommen? Ja, definitiv. Mittlerweile sind es zweieinhalb Monate, in denen ich hier bin. Ich habe mich bereits gut eingelebt, habe ein tolles Team, mit dem ich das Einkaufszentrum leiten darf. Und ich kann jetzt schon sagen: Vieles wird neu im Center West. Lehrlinge übernahmen bei SPAR das Ruder antwortungsbewusstsein und Engagement näher zu bringen – außerdem ist es eine ideale Möglichkeit, Bewusstsein für die vielfältigen und herausfordernden Tätigkeiten der Marktleitung zu schaffen“. Bereits nach Abschluss der Lehre ist es bei SPAR möglich, eine selbstverantwortliche Tätigkeit wie die Leitung einer Abteilung oder die Marktleiter-Stellvertretung zu übernehmen. SPAR ist der größte private Lehrlingsausbilder in Österreich. Nächstes Jahr werden bundesweit wieder 900 neue Lehrlinge eingestellt, 100 davon in der Steiermark. Den Jugendlichen stehen 17 verschiedene Lehrberufe zur Auswahl – zum Beispiel im Einzelhandel mit Schwerpunkt Lebensmittel oder Sportartikel oder die Lehre mit Matura. In den rund 260 SPAR-Standorten in der Steiermark und im Südburgenland finden die steirischen Lehrlinge immer einen Ausbildungsplatz in der unmittelbaren Nähe ihres Wohnortes. Bewerbungen sind entweder direkt im Supermarkt oder online auf www.spar.at/lehre möglich. Hier können sich die Jugendlichen auch über die Prämien, die sie sich in ihrer Lehrzeit erarbeiten können, informieren. „Genau jetzt findet der Auftakt für die große SPAR-Lehrlingsoffensive 2017 statt. Wir nehmen jederzeit gerne Bewerbungen entgegen“, betont Eva Maria Wimmer, Lehrlingsverantwortliche bei SPAR Steiermark und Südburgenland, und fügt hinzu: „Wir freuen uns auf freundliche und kommunikative Jugendliche, die gern mit Menschen zusammenarbeiten und uns zeigen wollen, was sie können.“ Kommen Sie aus dem Bereich Einkaufszentren? Ursprünglich habe ich Bauingenieurwesen studiert, ich bin Diplom-Ingenieur für Bauwesen, inklusive Baumeisterkonzession. Eigentlich würde jemand mit meiner Ausbildung eine Baufirma eröffnen. Nach meinem Studium war ich acht Jahre lang bei Porr in der Projektentwicklung tätig und habe alles rund um das Baugeschäft gemanagt. Neben Planung, Finanzierung und Marketing waren Vermietung, Inbetriebnahme und der Verkauf von Objekten im In- und Ausland mein Schwerpunkt. Später habe ich nach der Notverstaatlichung der Hypo-Alpe-Adria Bank für eine Heta-Tochter Immobilien gesichtet und eine Verkaufsstrategie entwickelt. So bin ich auch mit dem Managen von Einkaufszentren in Berührung gekommen. Da ich Grazer bin, hat es mich sehr gefreut, als ich gefragt wurde, ob ich das Center West managen will. Ich komme so zurück zu meinen Wurzeln, ich lebe mit meiner Familie hier und freue mich, dass ich mein Know-how in meiner Heimatstadt einbringen kann. Haben Sie schon konkrete Ideen für das Center West? Wir haben den Schwerpunkt, einen breiteren Mietermix aufzustellen und so die Leerstandsflächen, die wir noch haben, zu vermieten. Momentan gibt es einen Kinder- und Familienschwerpunkt am Standort, zum Beispiel durch Toys„R“Us, Baby One, H&M mit Vollsortiment und weitere Shops wie Ernstings Family. Unter anderem führen wir im Bereich der Gastronomie jetzt schon Gespräche mit potenziellen zukünftigen Mietern, denn wir wollen unser Angebot erweitern, aber keine Konkurrenz für die bereits vorhandenen Gastronomen schaffen. Fotos: SPAR / Pertzl I n intensiver Zusammenarbeit mit dem verantwortlichen Marktleiter und ihrem Führungsteam wurden die Lehrlinge auf die spannende Herausforderung vorbereitet. „Dieses innovative Projekt bietet unseren Lehrlingen die Chance, ihr enormes Fachwissen kreativ umzusetzen“, zeigt sich Christoph Holzer, Geschäftsführer von SPAR Steiermark und Burgenland, stolz auf die Initiative. Die jungen SPAR-Mitarbeiter waren nicht nur für die Leitung des Supermarktes, sondern auch für die Tätigkeiten in allen Abteilungen des Marktes verantwortlich. So machten sie Produktpräsentationen, führten das Büro oder saßen an der Kasse. Bei den Lehrlingen selbst stieß das Projekt auf große Begeisterung. Marco Trautwein, 17, im dritten Lehrjahr bei SPAR: „Ich bin stolz, einmal die Position des Marktleiters ausüben zu dürfen. So kann ich erleben, wie mein Job bei SPAR in einigen Jahren aussehen könnte.“ Viel Freude bereitete die neue Perspektive auch Sabrina Teubl, 17, und ebenfalls im dritten Lehrjahr: „Es ist sehr herausfordernd, die Verantwortung für einen Supermarkt zu tragen. Wir haben unseren Kundinnen und Kunden viele Schwerpunkte geboten, zum Beispiel in Form von Verkostungen.“ Für Holzer ist das Lehrlingsprojekt „ein weiterer Schritt, um unseren Lehrlingen Ver- Wie sind Sie aufgenommen worden? Was mich besonders gefreut hat ist, dass es in unserem Center ein Miteinander gibt. Die Mieter helfen sich untereinander, es wird miteinander gearbeitet, sich gegenseitig ausgeholfen. Auch mein Team ist hervorragend. Dadurch ist die Stimmung sehr gut. Das ist genau so, wie ich gerne arbeite. Das werde ich fortführen und weiter ausbauen. Und unsere Kunden werden sicher spüren, dass in unserem Center weiterhin eine gute Stimmung herrscht. Sie haben eine wunderschöne Terrasse, warum wird die nicht besser genutzt? Es kommt zwar der Winter, da ist die Terrasse nicht so attraktiv, aber grundsätzlich ist es dort wunderschön, mit herrlicher Aussicht auf Koralm oder Kehlberg. Wir planen bereits, die Terrasse in der warmen Jahreszeit verstärkt für Veranstaltungen zu nutzen. DI MARTIN WITTIGAYER Was soll sich noch alles ändern? Es ist mir ein persönliches Anliegen, eine Wohlfühloase für alle Altersklassen zu schaffen. Unsere Kunden sollen nicht nur ins Haus kommen, um ihre Einkäufe zu erledigen und dann gleich wieder nach Hause fahren. Sie sollen sich hier wohl fühlen, sollen hier gerne ihre Zeit verbringen. Dafür wird das Center ein Ort werden, an dem man gerne verweilt. Wie soll das umgesetzt werden? Schon rein optisch wollen wir einiges verändern. Grünpflanzen werden ein Schwerpunkt in der Gestaltung. Es laufen bereits Gespräche mit Gärtnern, die Pläne sollen im Frühjahr umgesetzt werden. Wie stehen die Eigentümer zu ihren Vorhaben? Alles was kostenintensiver ist, muss natürlich abgestimmt werden. Allerdings wurde mir signalisiert, dass die Bereitschaft besteht, Geld in die Hand zu nehmen, wenn es dem Center dient. Wichtig ist natürlich der wirtschaftliche Erfolg. Aus dieser Sicht ist alles, was dem Ambiente und dem Kunden dient, für das Center West gut. Haben Sie noch Zeit für Ihre Hobbys? Leider kommt das Sporteln im Moment ein bisschen zu kurz. Ich bin gerne in der Natur und genieße die Ruhe. Im Winter mache ich gerne Schitouren, aber nicht zu stressig, nur um fit zu bleiben. Wir danken für das Gespräch. Marktleiter Axel Galli mit seinen „Marktleitern“ Marco Trautwein und Sabrina Teubl JOURNAL GRAZ 20 JOURNAL GRAZ 21 Neues Murkraftwerk: GÄRTNEREI LIENHART Öko-Strom statt Atom! Dekorativ in den Advent V Strom soll sauber sein und ohne Schadstoffe erzeugt werden - das ist Motto der Energie Steiermark, die grünes Licht für den Bau des Murkraftwerks erhalten hat und diesen jetzt so schnell wie möglich in Angriff nehmen will. Immerhin soll das geplante Wasserkraftwerk in Graz-Puntigam 20.000 Familien mit reiner Öko-Energie versorgen. 8054 Hautzendorf / Gemeinde Premstätten · Hauptstraße 3 Telefon 0316 28 33 39 · Fax 0316 28 33 39 -16 E-Mail: [email protected] JOURNAL GRAZ 22 Anzeige Elisabeth Lienhart mit ihrem Team lle Jahre wieder läuten die steirischen Gärtner und Floristen den Advent in der ganzen Steiermark besonders stimmig ein. In der Gärtnerei Lienhart in Hautzendorf /Premstätten wird ganz besonders viel Liebe den Details geschenkt, die die Vorfreude auf das Fest schüren. Ob moderne oder traditionelle Weihnachtsdeko, wunderschöne Gestecke und Adventkränze aus heimischen Reisig handgefertigt, sowie traumhafte Weihnachtssterne aus eigener Produktion verspricht hochwertige Qualität. Viel Handarbeit garantiert lange Freude an den dekorativen, blühenden und grünen Vorboten für den heiligen Abend. Ein Rundgang ist nicht nur ein Schauspiel für die Augen, sondern auch Balsam für die Seele. Genießen, statt hektisch nach Ideen zu suchen..! Die Gärtnerei Lienhart ist auch bekannt für die schönste Trauer- und Eventfloristik und gilt bei Bräuten längst als Geheimtipp. Fotos: Energie Steiermark / Entgeltliche Einschaltung A ier Jahre lang dauerte die öffentliche Prüfung sämtlicher ökologischer Aspekte des Großprojekts, alle Anregungen und Kritikpunkte von NGOs, Anrainern und anderen Parteien wurden durch mehr als 50 Gutachter, Umweltexperten des Landes, des Umweltbundessenates und des Verwaltungsgerichtshofes genauestens geprüft. 2014 gab es dann grünes Licht für den Bau des Wasserkraftwerks in Graz-Puntigam, das 20.000 Familien mit reiner Öko-Energie versorgen soll und damit im „öffentlichen Interesse“ steht. Die Details des „sauberen“ Stromerzeugers können sich sehen lassen: Die Leistung beläuft sich auf 17,7 MW, die Erzeugungsmenge auf stattliche 82 GWh – dabei wird 100 Prozent CO2freier Ökostrom produziert. Gleichzeitig rechnen die Experten mit einer Einsparung von stolzen 60.000 Tonnen CO2 pro Jahr – was dem Schadstoffausstoß von 36.000 Pkw entspricht. Insgesamt 80 Millionen Euro an Investitionssumme liegen bereit, denn man erwartet sich viel vom neuen Murkraftwerk: So leistet man damit einen wichtigen Beitrag, um die Klimaziele von Paris zu erreichen und von Energieimporten unabhängig zu sein. Graz werde energieautarker und im Fall eines Blackouts versorgungssicherer, versprechen die Initiatoren. Immerhin sieht die Energie- und Klimastrategie des Landes Steiermark ein starkes Investment in erneuerbare Energieprojekte vor. Der Bau des Kraftwerks wird sich außerdem positiv auf die Arbeitsplatzsituation auswirken: Während der zweijährigen Bauphase sind 1800 Jobs abgesichert, rund 90 Prozent der Aufträge gehen direkt an Unternehmen in der Region. Darüber hinaus führt der Bau des Speicherkanals (Investment: 80 Mio. Euro) zu einer Verbesserung der Wasserqualität in der Mur. Der Fluss kehrt zurück in das Stadtbild und wird neu belebt (durch Radwege, Naturerlebnispfade, Promenade, Badeplätze etc.). Es wird auch ein Naherholungsgebiet für zahlreiche Freizeit- und WassersportAktivitäten geschaffen. Zusätzlich erhält Graz 3000 neue Bäume: Wo heute zwei Büsche oder Bäume stehen, müssen während der Umsetzung des Projekts drei nachgepflanzt werden. Und, ebenfalls positiv: Insgesamt 99 ökologische Maßnahmen wurden zum Schutz der Umwelt entwickelt. Die Maßnahmen betreffen die Bereiche Forst und Pflanzen, Ausgleichsflächen am und im Gewässer, Tiere am Land sowie allgemeine ökologische Maßnahmen. „Das Murkraftwerk bietet die einmalige Chance, die Mur endlich spürbar ins Stadtbild zu rücken. Gerade im Tourismus spielt das Element Wasser eine große Rolle und Destinationen mit gut zugänglichen und erlebbaren Wasserflächen und Uferzonen haben klare Wettbewerbsvorteile. Das könnte auch Graz nutzen, indem die Murufer zu einem echten Naherholungsgebiet gemacht werden. Das bedeutet eine weitere Verbesserung in der ohnehin sehr hohen Lebensqualität, die sowohl von Einheimischen als auch von unseren Besuchern so sehr geschätzt wird. Darüber hinaus bedeutet Wasserkraft grünen Strom und somit einen wesentlichen Schritt zur Erreichung der hoch gesteckten und jedenfalls einzufordernden Klimaziele“, so Dieter Hardt-Stremayr, Geschäftsführer Graz Tourismus Für Fragen zum Projekt steht das Projektteam telefonisch unter 0316 / 9000-50861 oder per Mail [email protected] jederzeit zur Verfügung! MURKRAFTWERK GRAZ Leistung: 17,7 MW Versorgung von 20.000 Haushalten und E-Fahrzeugen Erzeugungsmenge 82 GWh - 100 % CO2 freier Ökostrom Einsparung von 60.000 t CO2 pro Jahr – das entspricht dem Schadstoffausstoß von 36.000 PKWs Investitionssumme: rd. 80 Mio. Euro Errichtung: E-Steiermark gemeinsam mit zwei Partnern Vier Jahre lang dauerte die öffentliche Prüfung sämtlicher ökologischer Aspekte des Projekts. Alle Anregungen und Kritikpunkte von NGOs, Anrainern und anderen Parteien wurden durch mehr als 50 Gutachter, Umweltexperten des Landes, des Umweltbundessenates und des Verwaltungsgerichtshofes geprüft. Ergebnis 2014: Grünes Licht für den Bau JOURNAL GRAZ 23 TRITSCH-TRATSCH LOKALES Platz 1 für HYPO Steiermark Anhand von vier Hauptkriterien, nämlich Beratung, Transparenz, Service und Ambiente, wurden von der ÖGVS, der Gesellschaft für Verbraucherstudien GmbH, fünf überregionale und sechzehn regionale Filialbanken einem Mystery-Check unterzogen. Getestet wurde die Kompetenz in der Veranlagungsberatung. Die Landes-Hypothekenbank Steiermark AG konnte sich dabei in Graz deutlich gegen die getesteten Mitbewerber durchsetzen und erreichte als einzige Bank die Note „sehr gut“. Besonders in den Bereichen Beratung und Transparenz konnten exzellente Ergebnisse erzielt werden. Generaldirektor Mag. Martin Gölles und Vorstandsdirektor Bernhard Türk: „Seit vielen Jahren investieren wir viel in die Aus- und Weiterbildung unserer Mitarbeiter. Das Ergebnis macht uns stolz und bestärkt uns, den Foto: Toni Muhr eingeschlagenen Weg fortzusetzen“. Nagl holt Weltmeisterin Marion Kreiner in sein Team. Die Snowboard-Weltmeisterin Marion Kreiner kandidiert für die Grazer ÖVP bei der Gemeinderatswahl 2017. Bürgermeister Siegfried Nagl präsentierte die Top-Sportlerin in seiner Mannschaft: „Ich habe versprochen, dass unser Gemeinderatsteam verjüngt wird und spannende Persönlichkeiten für uns kandidieren werden, deshalb freue ich mich, dass ich mit einer Weltmeisterin beginnen kann.“ Die 35 Jahre alte Marion Kreiner hat heuer ihre Profikarriere im Snowboarden beendet. Sie ist nicht nur auf der Piste top: Kreiner ist Grafikdesignerin und Wirtschaftspsychologin. Sie will ihre Erfahrungen in Graz einbringen. „Für mich war klar, dass ich im Leben nach dem Sport etwas bewegen möchte. Neben meiner Tätigkeit im Marketing versuche ich, Kinder für den Sport zu begeistern. Das wird auch ein Schwerpunkt meiner politischen Arbeit – aber meine Interessen sind von Wirtschaft bis zur Integration breit gestreut. Wir können mit den ersten Schwüngen beginnen“, so Kreiner. Generaldirektor Martin Gölles und Vorstandsdirektor Bernhard Türk Europaweit einzigartiges Pilotprojekt Holding-Vorstand Gert Heigl, Bürgermeister Siegfried Nagl und die Holding-Vorstände Barbara Muhr und Wolfgang Malik Der Start des Testbetriebs von vier Elektrobussen mit schnell ladenden Superkondensatoren auf den Grazer Buslinien 34E (Jakominiplatz – Theyergasse) und 50 (Hauptbahnhof – Zentralfriedhof) ist ein Meilenstein hinsichtlich eines möglichen Umstiegs auf Verkehrsmittel mit umweltschonender Antriebstechnik. „Die China Railway Rolling Stock Corp. (CRRC) und die Firma Chariot Motors stellen der Holding Graz je zwei Elektrobusse plus Ladeinfrastruktur für ein Jahr kostenlos zur Verfügung. Nach dem einjährigen Testbetrieb werden die Partnerunternehmen die zur Verfügung gestellten Elektrobusse auf eigene Kosten zurück nehmen. Die Ergebnisse der Fahrzeugtests werden evaluiert und bilden auch eine Entscheidungsgrundlage für die zukünftige Beschaffungsstrategie von Elektrobussen. Sind die Testergebnisse positiv, ist es möglich, dass wir in Zukunft verstärkt Elektrobusse einsetzen“, konkretisiert Holding Graz Vorstand Wolfgang Foto: Fischer Malik das Vorhaben. Budgetprovisorium soll ärgstes Chaos vermeiden Geplatzte Budgetverhandlungen, vorgezogene Neuwahlen – warum die Stadt Graz jetzt trotzdem nicht im finanziellen Chaos versinkt, darüber sprach das Journal Graz mit Bürgermeister Siegfried Nagl und Stadtrat Kurt Hohensinner. Herr Bürgermeister, das Nicht-Zustandekommen des Grazer Budgets sorgt für vorgezogene Neuwahlen Anfang Februar – versinkt die Stadt Graz ab 1. Jänner im finanziellen Chaos? Wir haben im Gemeinderat am 17. November ein Budgetprovisorium vorgelegt. Das orientiert sich übrigens über weite Strecken an dem, was auch im normalen Budget vorgesehen gewesen wäre. Neben den Pflichtausgaben werden auch 50 Prozent der Mittel, die heuer im Budget vorgesehen waren, den einzelnen Magistratsabteilungen zur Verfügung gestellt. Anzeige Viele Grazer Vereine kommen ohne Zuwendungen der Stadt in akute finanzielle Bedrängnis. Was kann man da tun? Mit dem vorliegenden Provisorium ist gesichert, dass die Vereine ihre Arbeit bis zum Sommer nächsten Jahres, also bis hoffentlich ein neues Budget steht, fortsetzen können. Gemeinsam mit der SPÖ sorgt die ÖVP so dafür, dass die Politspielchen nicht auf dem Rücken der Grazer Bevölkerung und schon gar nicht auf dem Rücken der vielen engagierten Menschen in den Vereinen ausgetragen wird. JOURNAL GRAZ 24 Mit „Politspielchen“ spielen sie nun auf die Kommunisten an? Nicht nur, aber vor allem. Im Rathaus sitzen drei Parteien, die Regierungsfunktion haben, aber ihrer Verantwortung für die Stadt nicht nachkom- men wollen. Grüne, FPÖ und allen voran die KPÖ, die mit der ÖVP sieben Wochen lang ein Budget verhandelt hat, um sich dann mit einem fadenscheinigen Argument aus der Verantwortung zu stehlen. Wenn KPÖ-Chefin Elke Kahr jetzt meint, man könne ein bereits ausverhandeltes Budget ohne inhaltliche Begründung einfach absagen, und dem hinzufügt, dass die Vereine es ohnehin gewohnt seien, auf ihr Geld zu warten, dann ist das nur zynisch. Wird es im Budgetprovisorium neue Belastungen für die Grazer Bevölkerung geben? Wie im ursprünglich geplanten Budget auch sind im Provisorium keine Erhöhungen von städtischen Gebühren vorgesehen. Wie stehen sie zur vorgezogenen Neuwahl? Ich hätte, wie es von den Grazerinnen und Grazern erwartet wird, gerne die Periode durchgearbeitet, leider sieht das neben der ÖVP nur die SPÖ so, und deshalb können wir nur ein Budgetprovisorium und kein Budget 2017 vorlegen. Ich bitte daher besonders bei der Wahl im Februar daran zu denken, welche Parteien Verantwortung übernehmen und wer trotz Regierungsfunktion nur Trittbrettfahrer ist! Dass durch den Absprung der KPÖ vom geplanten Budget trotz des Provisoriums große Probleme entstehen, betont auch VP-Stadtrat Kurt Hohensinner, zuständig für Bildung, Sport und Integration. Herr Stadtrat, was sind die schwerwiegendsten Folgen des geplatzten Budgets? Mit dem Provisorium ist noch nicht alles eitel Wonne. Das Ausscheren der KPÖ und die Arbeitsverweigerung von Grünen und FPÖ führen dazu, dass es 2017 keine neuen Kinderkrippen und keine neuen Kindergartengruppen geben wird. 250 Kinder bleiben damit in Graz auf der Strecke. Die Eltern können sich bei KP-Chefin Elke Kahr, Grünen-Ex-Chefin Lisa Rücker und FP-Chef Mario Eustacchio bedanken. Gibt es Auswirkungen auf Integrationsmaßnahmen, die wir ja wegen der vielen Flüchtlinge dringend benötigen? Wir können die Sprachoffensive nicht fortsetzen, da die notwendigen 400.000 Euro nicht freigegeben sind, und das, obwohl wir gerade jetzt zusätzliche Sprachkurse für die Integration brauchen. Leidet auch der Sport in Graz unter der Situation? Ja, natürlich. Wir können zum Beispiel den LUVPlatz und drei Bezirkssportplätze nicht sanieren, und auch die Schulausbauten für 2017 finden vorerst nicht statt. Aber ich freue mich, dass wir wenigstens den Vereinen helfen können. Danke für das Gespräch. JOURNAL GRAZ 25 ANZEIGE K ein leichtes Erntejahr für die steirischen Weinbauern nach dem großflächigen Frühfrost im April. Auch die Familie Wohlmuth muss die kleinste Ernte in ihrer Geschichte bilanzieren. Wohlmuth ist Fair’n Green zertifiziert: Gerhard Josef Wohlmuth, Keith Ulrich von Fair’n Green und Gerhard Wohlmuth Keine Fremdtrauben in der Flasche G erhard Wohlmuth konnte nur 20 bis 30 Prozent einer Normalernte einfahren, verspricht den Weinbeißern aber dennoch unverfälschten Wohlmuth-Geschmack aus der Flasche, „weil der Einkauf von Fremdtrauben für uns niemals in Frage kommt.“ Die Qualität des Jahrgangs 2016 ist dafür großartig, es werden dichte, komplexe Weine sein, die voller Mineralität und mit guter Säure ausgestattet sind. Sie dürfen noch einige Monate reifen, und in der Zwischenzeit darf man sich am großartigen 2015er Jahrgang erfreuen, der zu den ganz großen gezählt werden darf. Es ist auch 2017 genug Wein für die Steirer da, verspricht der Paradewinzer, „nur der Export wird auf ein Mindestmaß reduziert. Die hohe Qualität seines Weines wurde einmal mehr offiziell bestätigt: Wohlmuth trägt als erstes Steirer-Weingut das international angesehene „Fair’n Green-Zertifikat“ für Nachhaltigkeit. Fair’n Green ist ein ganzheitliches und detailliertes System für nachhaltigen Weinbau, das sowohl Umweltkrite- rien als auch wirtschaftliche und gesellschaftliche Faktoren umfasst. Im Rahmen des Zertifizierungsprozesses wird jeder Betrieb anhand eines detaillierten Kriterienkatalogs auditiert und vor Ort begutachtet. Jedes Fair’n Green-Weingut ist verpflichtet, seine Nachhaltigkeitsleistung fortwährend zu verbessern. Zu diesem Zwecke werden jährlich ein Prüfbericht zur Nachhaltigkeit des Betriebs sowie eine Ökobilanz erstellt und die CO2Emissionen berechnet. DIREKTOR KURT EGGER WIRTSCHAFTSBUND-STEIERMARK „Arbeitszeitflexibilisierung dringend notwendig!“ WB-Dir. Kurt Egger im Gespräch über Gewerbeordnungsreform, Betriebsanlagenrecht, u.v.m. Stichwort Gewerbeordnung: In manchen Medien und vom politischen Mitbewerb wurde diese spöttisch als „Reförmchen“ bezeichnet. Wie schätzen Sie die Veränderungen ein? Bei manchen Kommentatoren von außen hat man das Gefühl, dass sie leider keine Ahnung haben, wie es unseren Unternehmerinnen und Unternehmern geht. Wir sind ständig im Land unterwegs und kümmern uns um die Sorgen der steirischen KMUs. Sehr selten wird über die Gewerbeordnung geklagt – vielmehr sind es Themen wie Betriebsanlagenrecht, Lohnnebenkosten und Fachkräftemangel. Und außerdem sind nach dieser Reform 85 Prozent aller Gewerbe freie, auch die Nebenrechte wurden sehr stark erweitert. Aber wir JOURNAL GRAZ 26 bleiben dabei: Qualität muss erhalten bleiben. Gott sei Dank gibt’s hier jetzt keine Experimente zu Lasten des Standortes und der Qualität unserer zukünftigen Fachkräfte. Wer soll unsere Jungend ausbilden ohne selbst je eine Ausbildung gemacht zu haben? Wird das Betriebsanlagenrecht nun modernisiert? Ja, und zwar wesentlich. Der Entwurf der Bundesregierung enthält wichtige Maßnahmen, die die Dauer und Kosten von Betriebsanlagenverfahren effektiv senken sollen. Insbesondere die Einsetzung von One-Stop-Shops im gewerblichen Betriebsanlagenverfahren führt zu einer Beschleunigung der Verfahrensdauer. Das ist im Interesse unserer heimischen Unternehmen und entlastet diese um zehn Millionen jährlich. Betriebe werden aber nicht nur durch bürokratische Fesseln gebremst, vom neuen SPÖBundeskanzler sind altbekannte Forderungen nach Maschinensteuer und Arbeitszeitverkürzung aufgebracht worden: Wie antwortet der Wirtschaftsbund? Wir sind verwundert, dass jemand der angeblich Wirtschaftskompetenz hat, solche Forderungen aufstellen kann. Bei seinem Antritt hat Bundes- kanzler Kern noch betont, die wichtigste Aufgabe der Bundesregierung sei es, die Wirtschaft anzukurbeln. Das geht aber nur mit Maßnahmen, die den Unternehmen signalisieren, dass die Politik sie dabei unterstützt, zu investieren und damit zu wachsen. Eine neue Steuer ist da definitiv das falsche Signal! Für uns gilt: Keine neuen Belastungen, keine neuen Steuern! Es erwartet uns ja auch in Graz eine Gemeinderatswahl. Sie kennen die Grazer Unternehmerinnen und Unternehmer aus ihrer langjährigen Tätigkeit. Was braucht der Wirtschaftsstandort Graz? Klare Verhältnisse, Planungssicherheit und einen Bürgermeister, der auch bereit ist, innovative Projekte voranzutreiben und zu forcieren – und den haben wir mit Siegfried Nagl. Zum Abschluss: Bleibt in diesem Herbst auch noch Freizeit und wie verbringen Sie diese? Die ist derzeit in der Tat sehr knapp, aber ich versuche, mir ein paar Stunden wöchentlich freizuschaufeln, um ins Fitnessstudio zu gehen. Wenn das Wetter passt, kann es gerne auch der Tennisplatz sein. Im Winter versuche ich, Zeit mit meinen Kindern auf der Schipiste zu verbringen. Danke für das Gespräch. JOURNAL GRAZ 27 Foto: Regine Schoettl Sehr geehrter Herr Direktor! Die Politik im Allgemeinen und vor allem die Interessensvertretung befinden sich in einem intensiven Herbst. Wie geht’s dem Wirtschaftsbund Steiermark? Der Wirtschaftsbund arbeitet derzeit sehr intensiv an vielen Fronten. Die Reform der Gewerbeordnung war bis jetzt das bestimmende Thema. Wir werden bis Frühjahr nächsten Jahres auch wieder alle Regionen besuchen und auf die enorme Bedeutung der Wirtschaft für unser gesamtes Leben hinweisen. ANZEIGE D Foto: Melbinger / Anzeige SPAR Steiermark und Österreichs neues Freizeit- und Erlebnis-Gelände AIRBASE ONE in Kalsdorf bei Graz machen „gemeinsame Sache“ und bieten den Kunden ab sofort ein äußerst „sprunghaftes“ Vergnügen. Ein Gutscheinheft macht’s möglich. LOKALES Mario Edler (SOS Kinderdorf), SPAR-GF Mag. Christoph Holzer und AIRBASE-ONE Manager Leo Germovsek Gutscheine für „sprunghaftes“ Vergnügen „Auf einer Fläche von 3600 Quadratmetern können sich Kinder, Hobbysportler und Profis 365 Tage im Jahr austoben“, schickt AIRBASE-ONE-Manager Leo Germovsek gleich voraus. Und er hat Recht, denn zahlreiche Attraktionen warten hier auf die steirischen Familien. Das Motto dabei: den Körper in Bewegung setzen und mit einer Menge Spaß und Adrenalin die Freizeit genießen! So bietet Europas größter Jump- und Trampolinpark alles, was es an Trampolin-Action gibt, Groß und Klein kommen im Erlebnisund Abenteuerpark auf ihre Rechnung, und Wintersportler genießen erholsame wie abenteuerliche Stunden in der Ski- und Erlebniswelt. Die Aktionen reichen von verbilligten Eintrittspreisen über die Aktion „1+1 gratis“, bei der jedes Einzelpreis-Ticket für zwei Besucher gilt, bis hin zu 25 Prozent Rabatt beim Erwerb einer Jump25-Jahreskarte. „Mit dem AIRBASE-ONE-Gutscheinheft kommt bei unseren Kundinnen und Kunden und deren Familien garantiert keine Langeweile in den Wintermonaten auf. Einkaufen lohnt sich jetzt also doppelt“, betont SPAR-SteiermarkGeschäftsführer Christoph Holzer. Die Handelskette unterstützt immer wie- der soziale Organisationen, die sich um die kleinsten Mitglieder unserer Gesellschaft kümmern. Im Zuge der Gutschein-Aktion wird es etwa den Schützlingen des SOS-Kinderdorfes Stübing ermöglicht, ihre Freizeit mit Freude und Spaß zu erfüllen. „Deswegen laden wir 60 Kinder des SOS-Kinderdorfs Stübing dazu ein, das Angebot der AIRBASE kostenlos zu nutzen, und sorgen außerdem für Anfahrt und Verpflegung“, so Holzer. Bei SPAR, EUROSPAR und INTERSPAR liegt das Heft auf, solange der Vorrat von 200.000 Stück reicht. Die Gutscheine sind dann bis Dienstag, 28. Februar 2017, einlösbar. as Skigebiet PlanaiHochwurzen hat in der kommenden Skisaison viel Neues zu bieten. Direktor Georg Bliem im Gespräch mit dem Journal Graz. Dir. Georg Bliem (3.v.li) mit seinem Team beim Saisonstart: Marlene Scheidl, Pistenchef Bernhard Schupfer und Prok. Karl Höflehner Kinder-Wonderland, Funslope und Funcross auf der Planai: Ski-Spass für die ganze Familie Herr Bliem, sind Sie schon startklar für den Winter? Seit einigen Wochen stehen wir in den Startlöchern für die Wintersaison, und die Vorfreude ist riesengroß. Am 11. November haben wir es geschafft, als einziges steirisches Skigebiet mit dem Skibetrieb zu starten. trieb. Die notwendige behördliche Abnahme erfolgte am 8. November, und pünktlich zum ersten Skitag konnten wir die Gäste schon mit der neuen Bahn auf den Gipfel bringen. Am 20. Dezember werden wir die Bahn nochmals ganz offiziell im Beisein von Tourismuslandesrat Christian Buchmann eröffnen. Aber nicht nur der Winterstart bereitet große Freude, auch eine neue Sesselbahn oder? Ja, wir haben im Sommer die neue Burgstallalm 8er Sesselbahn gebaut. Die alte Bahn war nicht mehr zeitgemäß, sie war 26 Jahre in Betrieb. Ab sofort fahren unsere Gäste komfortabel und vor allem auch schnell auf den Gipfel. Diese Bahn aus dem Hause Leitner ist eine er schnellsten Sesselbahnen ihrer Art und dazu, dank eines Direktantriebs, auch noch leise und umweltschonend. Und besonders ist auch die Talstation, welche einen tollen Blick auf die Technik freigibt. Im Zuge des Neubaus der 8er Sesselbahn wird auch das Pistenangebot erweitert, es entstehen weitläufige und großzügige Pisten, die für noch mehr Pistenspaß sorgen. Haben Sie auch schon eine Probefahrt gemacht? Selbstverständlich. Wann wird die Bahn in Betrieb gehen? Die Bahn ist bereits seit 11. November in Be- Die neue Bahn ist ja auch eine Hommage an die Sieger der Ski-WM 2013, oder? Ja, das ist richtig! Um den Gästen auch optisch etwas zu bieten, haben wir die Sessel speziell designt und die Sieger der einzelnen Bewerbe der Ski-WM aufgedruckt. So schweben die Gäste quasi mit ihren Idolen ins Gipfelglück. Was erwartet den Gast in der kommenden Saison noch auf der Planai? Wir haben uns auf der Planai auch für diesen Winter wieder etwas ganz Besonderes für unsere Gäste einfallen lassen: Der Startschuss für die diesjährige Skisaison fällt am 2. Dezember mit dem jährlichen Ski-Opening. Die- ses Jahr live auf der Bühne sind Deichkind und Alligatoah, die mit fulminanten Bühnenshows die Saison eröffnen werden. Im Bereich Märchenwiese-Weitmoos starten wir in diesem Jahr mit dem Projekt „Winter-Kinderland“ - mit zwei neuen Funslopes, Waldwegerl und einigen Überraschungen für die kleinen Skigäste. Ein wichtiger Bestandteil wird das Maskottchen Hopsi werden. Die Planai-Bahnen möchten den Fokus mehr auf Familien legen? Ich war in der letzten Saison in Andorra unterwegs und musste feststellen, dass wir uns dort sehr viel abschauen können – ganz besonders, was das Service für Familien betrifft. Einige Ideen habe ich mitgebracht, welche wir nun steirisch umsetzen werden. Gemeinsam mit der Grazer Firma QParks, welche auch für unsere Superparks verantwortlich zeichnet, werden wir eine neue Funslope, eine Spaßpiste für die ganze Familie bauen und ein Funcross. Ein Funcross ist für geübtere Fahrer und ist sozusagen die Vorstufe zum Superpark. Worauf freuen sie sich ganz besonders im kommenden Winter? Ganz klar auf viele schöne Skitage! Aber wir haben auch noch einige Eventhighlights vom Ski Opening am 2. Dezember bis hin zum Nightrace am 24. Jänner, und nicht zu vergessen die Special Olympics World Winter Games von 14. bis 25. März 2017. Sicher eine der emotional eindrucksvollsten Sportveranstaltungen, die es gibt. Am 26. März setzen wir noch einen kulinarischen Gipfelgenuss drauf: bei der großen Wintergrillparty auf der Schafalm mit Johann Lafer. Danke für das Gespräch. JOURNAL GRAZ 28 Funslope und Funcross JOURNAL GRAZ 29 ANZEIGE ANZEIGE Entscheiden Sie selbst, ob Sie Ihr Auto lenken oder nicht: Sie haben es in der Hand! Weihnachten rückt immer näher. Eine Weihnachtsfeier jagt die andere, und der Alkohol schmeckt in dieser Zeit besonders gut. Nach der Arbeit noch auf typisches Vorweihnachtsgetränk, aber die Wirkung dieser süß schmeckenden Adventgetränke sollte nicht unterschätzt werden. Sie schlagen sich kräftig auf die Promille-Bilanz nieder. B ei 0,5 Promille ist die Unfallgefahr bereits doppelt so hoch wie im nüchternen Zustand, bei 0,8 Promille steigt sie sogar auf das Fünffache. Was viele AutofahrerInnen vergessen: Der Alkohol des Vorabends ist oft bis zum nächsten Morgen noch nicht restlos aus dem Körper verschwunden. Der Körper braucht einige Zeit, um Alkohol abzubauen, pro Stunde werden 0,1 bis 0,15 Promille Alkohol abgebaut - nicht mehr und nicht weniger. Auch wenn Sie sich nach ein paar Stunden Schlaf schon erholt fühlen - die Promille im Blut sind trotzdem vorhanden. Ein Trugschluss ist auch zu glauben, dass durch Kaffeetrinken oder fettes Essen etc. die Abbaurate von Alkohol beschleunigt werden kann. Egal, welches „Hausmittel“ Sie verwen- JOURNAL GRAZ 30 den, den Alkoholabbau im Körper kann man dadurch nicht beschleunigen. „Der Körper braucht einige Zeit, um Alkohol abzubauen, pro Stunde werden 0,1 bis 0,15 Promille Alkohol abgebaut nicht mehr und nicht weniger!“ Anregende Getränke wie Energy-Drinks, Cola und starker Kaffee sind auch kein Ersatz für Schlaf. Sie können kurzzeitig zur Aufmunterung führen, nach einer ersten Auf- putschphase kommt es aber zu einem Leistungstief, und das Risiko eines Unfalls durch „Sekundenschlaf“ wird um ein Vielfaches erhöht. Dazu kommt, dass gerade in dieser dunklen Jahreszeit aufgrund der schlechten Witterungs- und Sichtverhältnisse ein erhöhtes Unfallrisiko besteht. Besonders dann, wenn die schwächeren VerkehrsteilnehmerInnen – nämlich FußgängerInnen und RadfahrerInnen von den AutofahrerInnen nicht ausreichend oder zu spät wahrgenommen werden. Alkohol, Übermüdung und Unaufmerksamkeit können fatale Folgen für die LenkerInnen selbst und für alle anderen haben! Entscheiden Sie selbst, ob Sie Ihr Auto lenken oder nicht. Sie haben es in der Hand. Wir sind in der Eigenverantwortung und können entscheiden, es nicht zu tun. JOURNAL GRAZ 31 TRITSCH -TRATSCH TRITSCH-TRATSCH Waltraud Pertzl m Zeichen der steirisch-maltesischen Freundschaft und der Übernahme der EU-Ratspräsidentschaft 2017 durch Malta stand der Abend, zu dem Landtagspräsidentin Bettina Vollath und der Honorarkonsul der Republik Malta Alois Sundl ins Landhaus baten. In seiner Eröffnungsrede fand Sundl überraschend ehrliche und harte Worte zu den brennenden Themen unserer Zeit. Unter den Zuhörern: Maltas Botschafter Keith Azzopardi, Altbischof Egon Kapellari, AK-Präsident Josef Pesserl, ORF-Landesintendant Gerhard Draxler, GKK-Chefin Andrea Hirschenberger, SturmPräsident Christian Jauk (übrigens portugiesischer Honorarkonsul) sowie zahlreiche weitere Mitglieder des diplomatischen Korps. Foto: Elisabeth Paulitsch I Alois Sundl, Bettina Vollath und Keith Azzopardi So viel Spaß kann Kirche bieten Foto: Nicole Götschmaier So viel Gelächter hat man in einer Kirche noch nie gehört! Die Premiere des Reformations-Kabaretts „Luther 2.017“ in der Grazer Kreuzkirche bot ein nicht endendes Feuerwerk an Pointen, Informationen und Spaß für Jung und Alt. Das Publikum war sich einig: Das muss man einfach gesehen haben! Große Augen machten die Kabarettisten Oliver Hochkofler und Imo Trojan nach der Auszählung der freiwilligen Spenden, die die Kabarettisten dem diakonischen Projekt „Eine von vier“ spendeten: es waren erstaunlicherweise exakt € 1.517.-. Ein Hoch auf das Reformationsjahr 1517! Weitere Termine auf www.oliver-hochkofler.com/reformationskabarett. Verliebtes JA Am 5. August ist er in den Hafen der Ehe eingelaufen: Landesbaudirektor Andreas Tropper hat im G’Schlössl Murtal in Großlobming seiner Anja die Hand für`s Leben gereicht. Das verliebte „Ja“ wurde nach der kirchlichen Trauung in einer Traumkulisse beim Fest mit 100 Gästen im „Da Franco in Judenburg“, einem echten kulinarischen Geheimtipp, gefeiert. Nicht fehlen durfte auch Hündin Cisha, die die beiden Glücklichen einen ganzen Hochzeitstag begleitet hat. Da konnte auch der Regen die Stimmung nicht trüben. Kennengelernt haben sich der Landesbaudirektor und die ehemalige Presselady von LR Gerhard Kurzmann - wie könnte es anders sein - 2010 im Job. Seither sind die Beiden ein Herz und eine Seele. Geflittert wird im nächsten Jahr. Von Hongkong über Singapur bis nach Australien und in die Südsee wird die die große Hochzeitsreise führen, die dem Ehepaar viele Gelegenheiten bieten wird, den schönsten Tag im Leben noch einmal Revue passieren zu lassen. Wir wünschen euch viel Glück. Foto: Franz&Anja Ex-Bankerin engagiert sich nun im privaten Bereich Anneliese Hofstätter wurde in den St.Georgs-Orden aufgenommen JOURNAL GRAZ 32 Anneliese Hofstätter ist bei einer Zeremonie in Laibach in den St. Georgs-Orden aufgenommen worden und nun geschäftsführende Präsidentin der Vereinigung der Damen in diesem Orden. Es ist ein europäischer Orden des Hauses Habsburg- Lothringen, in dem bisher nur Männer Ritter waren und Damen nur als Gast willkommen waren. Hofstätter hat viel vor und schon einige Damen für diese besondere Aufgabe gewinnen können. Der St. Georgs-Orden, ist nicht auf Gewinn ausgerichtet und christlich orientiert und damit auch karitativ tätig und bemüht, das achtfache Elend: „Krankheit und Verlassenheit, Heimatlosigkeit und Hunger, Lieblosigkeit und Schuld, Gleichgültigkeit und Unglaube“ zu lindern und zu bekämpfen. Die Damen unterstützen nun auch die Ritter bei der Erfüllung, der in den Ordensprinzipien festgehaltenen karitativen Aufgaben. Ziel des Ordens ist es, eine flächendeckende Präsenz zu erzielen. Stadtrat Mario Eustacchio, Holding Graz-Vorständin Barbara Muhr, Bürgermeister Siegfried Nagl und Stadtpolzeikommandant Brigadier Kurt Kemter Kampf gegen „Taschlzupfer“ Tolle Initiative: Ab sofort werden die Fahrgäste der Graz Linien gewarnt, sobald mehr als zwei Taschendiebstähle binnen kürzester Zeit bei der Polizei angezeigt werden. Stadt und Holding Graz sagen - rechtzeitig zur Adventzeit – Taschendieben den Kampf an. Zeigen mehrere Opfer nahezu gleichzeitig Diebstähle an, schlägt die Polizei direkt bei den Graz Linien Alarm. Diese geben dann per Knopfdruck entsprechende Informationen an die Fahrgäste in Bussen und Straßenbahnen weiter. Dabei setzen die Verantwortlichen auf einen Informationsmix: Über die Infoscreens in den Bussen und Straßenbahnen werden entsprechende Hinweise in deutscher und englischer Sprache eingespielt. Die Funkleitstelle der Graz Linien veranlasst auf Knopfdruck Durchsagen in den Fahrzeugen. Außerdem weisen Plakate, die in den Bussen und Straßenbahnen ausgehängt sind, auf die entsprechenden Durchsagen hin. Parallel zu den Informationen für die Fahrgäste verstärkt die Ordnungswache Graz ihre Streifentätigkeit in den Bussen und Straßenbahnen. Wer einen Diebstahl bemerkt, sollte unverzüglich den Notruf 133 bzw. 112 ( Euronotruf) wählen., nur so können alle GEMEINSAM.Sicher gegen Taschendiebe reagieren. Reformationsjubiläum 2017 2017 feiern die evangelischen Kirchen dieses Jubiläum erstmals gemeinsam. Nicht das historische Datum stehe laut Hermann Miklas im Mittelpunkt, sondern die grundlegende Haltung, die die Evangelische Kirche A. und H.B. und die Evangelisch-Methodistische Kirche miteinander teilen. Es gehe also um den Erneuerungsimpuls der Reformation und seine Bedeutung für heute, um eine Idee, die die drei Kirchen miteinander verbindet. Die ökumenische Ausrichtung des Reformationsjubiläums betrifft insbesondere das Verhält- nis zur Römisch-Katholischen Kirche. Ihre Entwicklung wurde durch die Reformation mitbestimmt. Dabei spannt sich ein Bogen von der ausdrücklichen Abgrenzung bis hin zur Aufnahme zahlreicher evangelischer Anliegen, wie beim Zweiten Vatikanum. Die Fragen nach der Verkündigung des Evangeliums heute und der notwendigen Erneuerung der Kirche sind ein gemeinsames Anliegen der Ökumene. Im gemeinsamen Feiern sieht Miklas einen wertvollen Beitrag für gelebte kirchliche Vielfalt. Besonders wichtig ist es für Superintendentialkurator Michael Axmann „die Ökumene nicht nur einfach zu verwalten, sondern praktisch zu leben. Gerade evangelische und katholische Christinnen und Christen können aufgrund ihrer Geschichte ein Beispiel für die Gesellschaft darstellen, wie man – trotz Verletzungen und bestehender Unterschiede – friedlich und in Wertschätzung miteinander leben kann.“ Michael Axmann und Hermann Miklas JOURNAL GRAZ 33 TRITSCH-TRATSCH TRITSCH-TRATSCH kurz & bündig Holding Graz-Vorstand Wolfgang Malik, Elisabeth Luszu, Vereins-Obmann Manfred Pamer, Gemeinderätin Ingrid Heuberger und FlughaFoto: A. Witek fen Graz-Geschäftsführer Gerhard Widmann 30 Jahre „Freunde des Flughafen Graz“ Freiheitliche Arbeitnehmer-Generalsekretär Harald Korschelt und FPÖ-Landesparteiobmann Mario Kunasek Foto: FPÖ-Stmk/Wagner E in Steirer übernimmt eine wichtige Führungsposition der Freiheitlichen Arbeitnehmer. Mag. Harald Korschelt, langjähriger Kammerrat und seit 2014 Vorstandsmitglied der AK Steiermark, wurde m Zuge der letzten Bundesvorstandssitzung der Freiheitlichen Arbeitnehmer einstimmig zum ehrenamtlichen FA-Generalsekretär gewählt. Landesparteiobmann Mario Kunasek gratuliert und betont die Wichtigkeit einer starken Arbeitervertretung innerhalb der freiheitlichen Familie. „Harald Korschelt leistet seit Jahren hervorragende Arbeit in der Steiermark. Es ist sehr gut, dass er nun bundesweit noch stärker für die Interessen der heimischen Arbeitnehmer eintreten kann“, so Kunasek. Seit drei Jahrzehnten setzt sich der Verein „Freunde des Flughafen Graz“ mit dem Fluggeschehen am heimischen Airport auseinander und bietet seinen über 750 Mitgliedern eine Plattform für monatliche Informationsveranstaltungen und Club-Reisen mit aviatischen Themenschwerpunkten. Mit seinem Magazin „Clearance“ dokumentiert der Airportclub Graz nicht nur die umfassendste Flughafen GrazChronik der Neuzeit, sondern auch News aus der österreichischen Luftfahrtszene, Reise- und Destinations-Portraits, und natürlich auch die Club-Events und Aktivitäten. Im Rahmen der Jubiläums-Feierlichkeiten wurde auch die reich bebilderte, vierbändige Buch-Edition mit insgesamt mehr als 1.400 Seiten Inhalt präsentiert. Ebenfalls zu Gast in der Steiermark waren Delegationen aller Vereine Österreichs ähnlicher Zielsetzung. Ronald Zentner, Gerald Zanker, Siegfried Nagl, Markus Liebl und Foto: Brau Union Österreich/Josef Pail Andreas Werner Das Bier für die kalte Jahreszeit ist wieder da Mit dem traditionellen Brauspruch „Hopfen und Malz – Gott erhalt’s!“ und dem Anstich des ersten Puntigamer Winterbier-Fasses eröffnete Bürgermeister Siegfried Nagl in gekonnter Manier die Winterbier-Saison. Tatkräftige Unterstützung erhielt er dabei von Brau Union Österreich Generaldirektor Markus Liebl und Braumeister Andreas Werner sowie Verkaufsdirektor Gastronomie Region Süd Ronald Zentner. Mit seiner leichten Karamell-Note verführt das Puntigamer Winterbier den Gaumen und sorgt mit seinem weichen, vollmundigen und dezent hopfigen Geschmack für einen besonders bierigen Trink-Genuss. Gastronomen, Prominente aus Wirtschaft und Kultur sowie Freunde der beliebten steirischen Bier-Spezialität nutzten daher die Gelegenheit, das erste Winterbier des Jahres zu genießen. „Mit einer Stammwürze von 13,8 Grad und einem Alkoholgehalt von sechs Prozent ist das Puntigamer Winterbier eine gelungene Bierspezialität für die kalte Jahreszeit rund um Weihnachten“, zeigte sich Braumeister Andreas Werner vom Produkt überzeugt. Das Puntigamer Winterbier harmoniert besonders gut mit Braten, Wildgerichten, aber auch mit einem deftigen Blunzngröstl. Bereits zum 8. Mal wurde der LandesVerkehrsAward als wichtiges Zeichen der Anerkennung verkehrspolizeilicher Leistungen an verdiente Mitarbeiter der Landesverkehrsabteilung der Landespolizeidirektion Steiermark von Verkehrslandesrat Anton Lang im Beisein von Landespolizeidirektor Josef Klamminger verliehen. Stellvertretend für die vielen Kollegen, die tagtäglich die schwierigsten Situationen im Außendienst zu meistern haben, übergab LR Anton Lang Gruppeninspektor Rudolf Ambros die Auszeichnung und bedankte sich für seine Leistungen und sein langjähriges Engagement im Sinne der Verkehrssicherheit. Bedingungsloser Einsatz, Teamfähigkeit und Konsequenz - all diese Eigenschaften hat Gruppeninspektor Ambros auch während seiner 35-jährigen Außendienstzeit bei der Gendarmerie/Polizei gelebt. Jetzt wird er seinen wohlverdienten Ruhestand antreten. Patron Franz Grossauer, Genuss Hauptstadt-Chefin Waltraud Hutter, Magazin-Macherin Christina Dow und SCHLOSSBERGFoto: Werner Krug Chef Christof Widakovich Z wölfte Ausgabe des SCHLOSSBERG-Magazins. Über 180 geladene Gästen kamen auf den Grazer Hausberg, um im Restaurant SCHLOSSBERG die neue Ausgabe in Händen zu halten. In den druckfrischen 88 Seiten wurde zu Schmankerln aus allen Grossauer Betrieben geblättert. Das Gösser Bräu servierte die wohl besten Ribs von Graz, vom Glöckl gab es Fingerfood-Gerichte passend zum Qinta Bier, das el Gaucho verwöhnte mit seinen Beef Burger, das SCHLOSSBERG mit Beef Tatar und vom EL PESCADOR gab es die bereits legendäre Fischsuppe. Am Piano spielte Michele vom Casino Graz. Das SCHLOSSBERG Magazin ist bei allen GrossauerBetrieben sowie den Partnern erhältlich. S pecial Olympics Österreich mit neuem Präsdidenten. Die Nachfolge des verstorbenen Hermann Kröll, der seit dem Jahr 1993 unermüdlich als Präsident an der Spitze stand, tritt der Schladminger Bürgermeister Jürgen Winter an, der in den letzten Jahren bereits die Funktion des FinanzreferentenStellvertreters ausgeübt hat. „Es ist für mich eine große Ehre, das Werk unseres verstorbenen Präsidenten fortzusetzen und mit aller Kraft und Energie dazu beizutragen, dass unsere Athleten nicht am Rande stehen, sondern in die Mitte der Gesellschaft rücken“, so Winter. Foto: GEPA pictures/Special Olympics JOURNAL GRAZ 34 GRAWE Ehrenpräsident und Juryvorsitzender Dr. Franz Harnoncourt-Unverzagt, Preisträgerin 2016 DI Dr. Veronika Proschek, und GRAWE Generaldirektor Dr. Othmar Ederer Foto: Ralph König GRAWE Award im Bereich „Wissenschaft“ Der GRAWE Award, der jährlich unter der Leitung des GRAWE-Ehrenpräsidenten Dr. Franz Harnoncourt-Unverzagt von einer unabhängigen Jury verliehen wird, geht heuer an DI Dr. Veronika Proschek für ihre Forschung zur Messung von Treibhausgasen sowie ihre Tätigkeit als Post-Doc Wissenschaftlerin am Wegener Center für Klima und Globalen Wandel in Graz. Sie war an der Entwicklung der Mikrowellen- und Infrarotlaser-Okkultation - ein neues Satellitenmissionskonzept zur Messung von Treibhausgasen - beteiligt. Durch diese Methode können Temperatur, Druck, Feuchte und Treibhausgase in der freien Atmosphäre weltweit, langfristig, vertikal hoch aufgelöst und unabhängig von externen Daten gemessen werden. Veronika Proschek war Erstautorin der 2015 veröffentlichten Publikation über die Ergebnisse des ersten Bodenexperiments auf den Kanarischen Inseln, das dieses Messprinzip demonstrierte. Das nächste Journal Graz erscheint am 14. Dezember 2016 LandesVerkehrsAward 2016 LR Christian Buchmann, Minister Jörg Leichtfried, ESA-GD Jan Wörner und Bgmst. Siegfried Nagl Foto: Science Park Graz / Frankl All-Technologie für Grazer Minister Jörg Leichtfried, der Generaldirektor der Europäischen Weltraumorganisation ESA, Jan Wörner, Landesrat Christian Buchmann und Bürgermeister Siegfried Nagl eröffneten das neue Business Incubation Center Austria am Standort Graz. Das Gründerzentrum unterstützt Start-up-Unternehmen dabei, auf Basis von Raumfahrttechnologien Produkte für den Gebrauch auf der Erde zu entwickeln. In den kommenden fünf Jahren bekommen insgesamt 50 Jungunternehmen die Möglichkeit, hier zu arbeiten und ihre Ideen umzusetzen. „Wir geben damit jungen Menschen die Chance, auf Basis von Weltraum-Technologie neue Ideen und Produkte zu entwickeln, die uns hier auf der Erde das Leben leichter, angenehmer und sicherer machen“, erklärte Jörg Leichtfried. So wurde etwa ein Fallschirm für Drohnen entwickelt, der sich mithilfe von Satellitennavigation bei einem Absturz automatisch öffnet und so Unfälle verhindert. Überreichung der LandesVerkehrsAward Foto: Land Steiermark JOURNAL GRAZ 35 LOKALES TRITSCH-TRATSCH kurz & bündig Verkehrs-Landesrat Anton Lang, Infrastruktur-Minister Jörg Leichtfried und ÖBB-Vorstandsdirektor Franz Bauer Neue Südstrecke S pitzenleistungen: Davon leben sowohl der Sport, als auch die Wirtschaft. Dieser Ansatz wird nicht nur in den steirischen Unternehmen, sondern auch im Nordischen Ausbildungszentrum Eisenerz gelebt: Österreichs nordische Nachwuchs-Asse erhalten dort neben erstklassiger sportlicher Unterstützung auch eine hochqualitative Berufsausbildung. Gemeinsam mit dem Erzberg und der WKO Steiermark wurde von Ex-Biathlet Christoph Sumann, WKO Steiermark Präsident Josef Herk, NAZ-Vorsitzender und steirischer Skiverbandsboss Helmuth Lexer sowie ÖSV Sportdirektor Hans Pum der neue Kalender präsentiert. Foto: geopho.com D er Club Graz Rubin der Soroptimistinnen International (SI), eine Serviceorganisation für zahlreichen Hilfsprojekte auf internationaler, nationaler und lokaler Ebene, hat eine neue Präsidentin. Konsulin Edith Hornig (l.) folgt der Unternehmerin Ingrid Gerencser (m.) als neue Präsidentin nach. Die Funktionen der beiden Vizepräsidentinnen üben weiterhin Dr. Claudia Pongratz (r.) und Mag. Claudia Brandstätter-Matuschkowitz aus. Foto: SI International Club Rubin Graz M ach dich sichtbar. Besonders jetzt, wenn die kalte Jahreszeit hereinbricht und es immer rascher dunkel wird, ist Sichtbarkeit das „Um und Auf“. „Kinder sind die schwächsten aller Verkehrsteilnehmer, und das macht sie gerade jetzt im Herbst bei Dunkelheit, Nebel und Nässe ganz besonders verletzlich. Umso wichtiger ist, dass sie auf dem Schulweg von den stärkeren Verkehrsteilnehmern wahrgenommen werden können. Daher möchten wir einen wertvollen Beitrag mit den Reflektionsbändern leisten“, so AUVA- Dir. Hannes Weißenbacher und Landesschulratspräsidentin Elisabeth Meixner. Diese wurden dieses Mal an die Volksschüler der ersten Klassen unter dem Motto „MACH DICH SICHTBAR!“ von der AUVA-Landesstelle Graz mit Unterstützung des Landesschulrates für Steiermark an die Volksschule Gratkorn verteilt. JOURNAL GRAZ 36 Die neue Südstrecke konnte als österreichweite Mobile Ausstellung auch am Grazer Hauptbahnhof eine Woche lang live erlebt werden. Die Ausstellung InfoRail gab faszinierende Einblicke in die vielen Projekte entlang der Südstrecke und erzählt Geschichten von den Menschen, die daran arbeiten. Die mobile Ausstellung wurde von den Lehrlingen der ÖBB-Lehrwerkstätte Floridsdorf gebaut, „und damit wollen wir den Menschen einen Ausblick auf die Zukunft der Bahn geben und sie dafür begeistern.“ so Vorstandsdirektor Franz Bauer von der ÖBB. Infrastrukturminister Jörg Leichtfried bei der Ausstellungseröffnung in Graz: „Wir haben die Westachse erfolgreich ausgebaut, jetzt ist der Süden dran. Allein in das steirische Schienennetz investieren wir in den kommenden Jahren rund 2,8 Milliarden Euro. Damit sichern und schaffen wir bis zu 50.000 Arbeitsplätze in der Steiermark. Und wir sorgen künftig dafür, dass die Bahnfahrer schnell, bequem und sicher an ihr Ziel kommen. Graz - Klagenfurt ist künftig in 45 Minuten machbar und wird damit zu einer neuen Pendlerstrecke.“ Auch Landesrat Anton Lang freut sich, dass nun endlich der Süden Österreichs dran ist. „Die ,Neue Südstrecke’ bringt eine enorme Aufwertung des Wirtschafts- und Beschäftigungsstandortes Steiermark. Mit dieser tollen Ausstellung wurde eindrucksvoll gezeigt, was dieser milliardenschwere Infrastruktur-Impuls für unser Land zu leisten vermag!" Das Erfolgsmodell "moderne Weststrecke" kommt jetzt auch in den Süden Österreichs. Die bestehende Südstrecke wird bis zum Jahr 2026 umfangreich modernisiert: 200 Kilometer Bahnlinie werden saniert, 170 neu gebaut. Die neue Südstrecke wird auch die Reisezeiten maßgeblich verkürzen. Die Fahrzeit zwischen Graz und Wien wird künftig nur mehr 1 Stunde und 50 Minuten betragen (heute 2:40). Insgesamt werden neun große Bauprojekte realisiert, die alle dieselben Ziele verfolgen: Reisende und Güter noch schneller und umweltfreundlicher an ihr Ziel zu bringen. Weitere Details unter infra.oebb.at/suedstrecke STEIERMARK - Das Land in seiner vollen Breite Er ist ein begnadeter Musiker und liebt die Stille, er hat 60 Länder bereist und 16 davon zu Fuß durchquert, ist auf sieben Pilgerreisen 4.000 km gewandert und hat in der Langsamkeit seinen Blick geschärft - der Steirer Christian Klöckl. Er ist Pianist, Komponist, Geograf - und er ist ein grandioser Fotograf. 15 Jahre ließ sich Christian Klöckl Zeit, um sein Heimatland in 3.000 Panoramabildern in Szene zu setzen. Und nun legt er mit „STEIERMARK - Das Land in seiner vollen Breite“ ein Buch der Superlative und mit einem Vorwort von Dietrich Mateschitz vor. 176 Seiten, Format: 600 x 300 mm, ISBN: 978-3710401237, Preis: € 149,- D er Steirische Bauernkalender 2017, ein traditionelles Buch, das nicht nur in den bäuerlichen Haushalten gerne gelesen wird, liegt druckfrisch vor. Er enthält auf 256 Seiten viel interessanten Lesestoff. Der Kalender kann beim Steirischen Bauernbund, Reitschulgasse 3, 8010 Graz bestellt werden und kostet zehn Euro. Dazu kommen die Versandspesen. Telefon 0316/826361-11 oder E-Mail [email protected] Der Lions-Club-Kalender hilft auch heuer wieder! Ein karitatives Projekt unterstützen und zugleich Waren oder Gutscheine gewinnen, all das ist dank des Adventkalenders des Lions Club Graz Styria möglich. Bereits in der vierten Auflage präsentierte Lions-Präsident Gerhard Weswaldi den begehrten Adventkalender. Auch dieses Jahr war die Bereitschaft von Geschäftsleuten und Privatpersonen, Gutscheine, Waren und Dienstleistungen zu spenden, groß, die 24 Fenster waren somit in kürzester Zeit befüllt. Der Reinerlös dieser Charity-Aktion geht an Bedürftige, heuer zum Großteil an die Künstler der Malwerkstatt von Jugend am Werk Graz. Der Gesamtbetrag der Spenden beträgt mehr als 17.000 Euro. Zu kaufen ist der mit einer Auflage von 4.000 Stück begrenzte Kalender u. a. bei Jugend am Werk am Andreas-Hofer-Platz in Graz. Foto: Chris Zenz Gerhard Weswaldi (Lions-Präsident), Urs Harnik-Lauris (Energie-Steiermark-Kommunikationsleiter) Michael Gradischnig (Leiter Werbung Steiermärkische Sparkasse), Andreas Haas (Künstler), Andreas Pepper, Helen Nessmann (Jugend am Werk) und Norbert Ulbing (Lions Club Graz Styria) Volle Unterstützung für Magna Aufbruchstimmung in Graz: 3000 zusätzliche Mitarbeiter werden bei Magna im Laufe des kommenden Jahres aufgenommen. Die Fahrzeugproduktion soll damit ab dem Jahr 2018 auf 200.000 Stück aufgestockt werden. Ein Ausbau, von dem die gesamte steirische Wirtschaft profitiert. WKOSteiermark-Präsident Josef Herk sicherte Magna-Europa-Präsident Günther Apfalter seine volle Unterstüt- Magna-Europa-Präs. Günther Apfalter und Foto: Fischer WKO-Stmk-Präs. Josef Herk zung zu. JOURNAL GRAZ 37 TRITSCH-TRATSCH Gilbert und Katharina Frizberg TRITSCH-TRATSCH Gerhard Geisswinkler und Christian Purrer Rupert Florian, Igo Huber und Kurt Egger Journal Graz Sturm und Maroni-Fest Bei Maroni, Sturm und Plusgraden hervorragende Stimmung und entspannter Small-Talk in der Redaktion GPS-GF Alexander Lozinsek, Sicherheits-Manager Wolfgang Hübl, Gemeinderätin Claudia Schönbacher, Holding Graz-Vorständin Barbara Muhr und Stadtrat Mario Eustacchio Premiere für Heimweg-Telefon Dorine Ferk, Klaus Eichberger, Pater Augustin und Walter Ferk Josef und Eveline Klamminger Waltraud Pertzl und Martin Haidvogl Christina Stauber und Steffi Adam Margarita und Bruno Wakonig mit Pater Ausgustin Josef Pesserl und Stefan Helmreich Es ist ein einmaliges Projekt in Österreich: Ab sofort können sich die Grazerinnen und Grazer in der Nacht nach Hause begleiten lassen zumindest telefonisch. Denn als erste Stadt Österreichs richtet die Murmeptropole ein „Heimweg-Telefon" ein; rechtzeitig zur Ballsaison und zum Advent mit seinen vielen Märkten und Veranstaltungen. Und so funktioniert es: Wer allein unterwegs ist und sich unsicher fühlt, kann am Freitag, Samstag und vor Feiertagen von 23 bis 3 Uhr die Telefonnummer 872-2277 anrufen. Abheben wird ein Experte eines insgesamt 13-köpfigen Teams der Ordnungswache Graz, der nach dem Standort und dem Ziel fragt und solange mit dem Anrufer spricht, bis er wohlbehalten zu Hause angekommen ist. Sollte es einen Zwischenfall geben, dann verständigt die Ordnungswache sofort die Polizei und schickt sie zum aktuellen Standort. Für diese Aufgabe wurde die Ordnungswache speziell geschult. Begleitend gibt es die Heimweg-App - als Download für Android und iPhone verfügbar -, mit einer direkten Verbindung zum Heimweg-Telefon, den wichtigsten Notrufnummern, hilfreichen Links (z. B. Stadtplan von Graz, Fahrpläne der Holding Graz Linien) und Tipps zum Selbstschutz. Dieter Stremayr und Boris Peitler StR Kurt Hohensinner, Bgmst. Siegfried Nagl und StR Michael Ehmann Budgetprovisorium für Graz Manfred und Larisa Zenz, Thomas und Silke Gangl mit Irmi Breithuber Horst Schachner Karin Gutschi, Werner Gröbl und Alois Tax Gastronomen der asiatischen Küche lieben Maroni Das Team: Daniela und Waltraud Pertzl mit Milovan JOURNAL GRAZ 38 Bürgermeister Siegfried Nagl und die Stadträte Michael Ehmann sowie Kurt Hohensinner stellten ihren Vorschlag für das Budgetprovisorium für das erste Halbjahr 2017 vor. Das Provisorium wird eine Summe von 505,5 Millionen Euro aufweisen, der außerordentliche Haushalt – der bereits durch Projektgenehmigungen beschlossen wurde – 44,2 Millionen Euro betragen. SPÖ-Stadtrat Michael Ehmann erklärte, dass es Ziel sei, die Ermessensausgaben, die Graz bisher im Budget 2016 hatte, im nächsten Jahr fortzuführen, bis ein neues Budget ausverhandelt sei. Stadtrat Kurt Hohensinner wiederum sieht aufgrund der vorgezogenen Neuwahl besonders in seinen Zuständigkeitsbereichen große Schwierigkeiten. Die Tatsache, dass die KPÖ und Elke Kahr dieses ausverhandelte Budget nicht mehr mitgetragen hatten, sorgte sowohl bei der ÖVP als auch der SPÖ für Unverständnis. Maronessa’s Profi-Maronibräter Hubert JOURNAL GRAZ 39 TRITSCH-TRATSCH ANZEIGE Denk KLObal-Initiator ausgezeichnet Anlässlich des 70. Geburtstages von DI Franz Hammer überraschte Saubermacher-Chef Hans Roth den Initiator der Umweltaktion "Denk KLObal schütz` den Kanal" mit einer ganz besonderen Torte in Form eines Kanaldeckels. DI Franz Hammer, seines Zeichens auch Obmann des Reinhaltungsverbandes Pößnitz-Saggautal im Bezirk Leibnitz, hat vor acht Jahren als Obmann der Gemeinschaft Steirischer Abwasserentsorger (GSA) die Initiative gegen die sorglose und überaus kostspielige Müllentsorgung über den Kanal gestartet. Mittlerweile wird die Initiative, die schon vielfach mit Preisen ausgezeichnet wurde, auch in anderen Bundesländern wie Oberösterreich, Niederösterreich, Kärnten und schon bald auch in Tirol umgesetzt. Saubermacher Hans Roth gratuliert Franz Hammer zum 70er mit Foto: Roth einer Denk KLObal-Torte SK Sturm weiht neuen Pokerbereich ein Franco Foda, Kristijan Dobras, Marvin Potzmann, Thomas Kristl und Casino Austria-Dir. Andreas Sauseng Foto: Casinos Austria Im Casino Graz trafen sich die Kicker des SK Sturm abseits des grünen Rasens zum Pokerturnier. Nach einer lockeren „Aufwärmrunde“ mit Drinks und Fingerfood im neuen Spielbereich wurde es für die Fußballprofis ernst. Nach einer kurzen Einführung von Casino Graz Direktor Andreas Sauseng legten die Sportler los. Auch die beiden Trainer Franco Foda und Thomas Kristl ließen es sich nicht nehmen, ihre Schützlinge beim Pokerturnier herauszufordern. Noch mehr als im Fußball reichen beim Poker Können und Nerven aus Stahl jedoch nicht aus, um zu siegen. Glück ist letztendlich der entscheidende Faktor und das stand diesmal nicht auf Franco Fodas Seite: Schon nach wenigen Minuten musste er den Spieltisch verlassen, nahm seine „Niederlage“ jedoch äußerst sportlich und fieberte mit seinen Spielern weiter mit. Schließlich war es Kristijan Dobras, der sich gegen seinen Kollegen Marvin Potzmann und Co-Trainer Thomas Kristl durchsetzen konnte und sich über einen Dinner & Casino Gutschein für zwei Personen im neuen Casino Restaurant freuen durfte. Michael Fleischhacker, Herbert Beiglböck, August Wöginger und Detlev Eisel-Eiselsberg Foto: STVP/Fischer Soziale Diskussion „Im Ausland beneiden uns viele um unser Sozialsystem, im Inland wird viel und oft darüber diskutiert, ob es gerecht ist.“ So leitete der Landesgeschäftsführer der steirischen ÖVP, Detlev Eisel Eiselsberg eine Diskussion zum Thema Sozialstaat in der VP-Zentrale am Grazer Karmeliterplatz ein. Weitgehend einig war man sich darüber, dass bei den Sozialleistungen ein Mehr an Transparenz nötig ist. Das dürfe aber nicht dazu führen, „Dass Menschen an den Pranger gestellt werden“, schränkte Caritasdirektor Herbert Beiglböck ein. Für ÖAABChef August Wöginger war es wichtig, eine „Differenz zwischen sozialer Mindestausstattung und Erwerbseinkommen“ zu haben. JOURNAL GRAZ 40 JOURNAL GRAZ 41 ANZEIGE vor ihrem geistigen Auge gleich selbst als Oberärzte und Krankenpfleger im lebensrettenden Einsatz für Schwerverletzte sahen. In Nullkommanix war ein Freiwilliger gefunden, der sich vom Facharzt persönlich mit einem Ultraschallgerät (inklusive dem „Gatsch“ den man dafür braucht) untersuchen ließ. Bald konnte DDr. Sauerschnig an einen Jugendlichen übergeben, der die Bauchuntersuchung ohne größere Patientenschäden erfolgreich beendete. Im Gipszimmer machte anschließend Gerhard Fasching mit den unterschiedlichsten Möglichkeiten, auch die aufgewecktesten Jugendlichen mit Gipsverbänden ruhig stellen zu können, wirklich großen Eindruck. Auf der Intensivstation wurde ein freiwilliger Jugendlicher von den diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegern Gerhard Ferstl und Peter Diplinger fachgerecht „verkabelt“ und anschließend mit einem Hebekran vom Bett auf einen Lehnstuhl „verfrachtet“ – der Anstieg der Puls- und Herzfrequenz war dabei deutlich messbar, der „Patient“ konnte die Intensivstation dennoch bald mit seinen Klassenfreunden wieder verlassen. Auf der Krankenstation wurden Finger verbunden, Schultern ruhiggestellt und ein Jugendlicher unter Einsatz „Für das Unfallkrankenhaus Graz ist es immer wieder eine Freude, am „BoysDay“ teilzunehmen und den Schülern die Vielfalt des Pflegeberufes näher zu bringen!“ Oberarzt Dr. Martin Sauerschnig, Barbara Simitz, DGKP, Stv. Pflegedienstleitung Luise Safner, MSc, Dir. DI Dr. Hannes Weißenbacher und Mag. (FH) Martin Kurzmann-Fachstelle für Burschenarbeit mit den Schülern der NMS Andritz Landesstellendirektor DI Dr. Hannes Weißenbacher „BoysDay“ 2016 im UKH kinästhetischer Prinzipien von der Liegeposition zum Querbettsitzen gebracht. Eine kurze Vorstellung des „coolen“ Pflegeassistenten Christian Papst brachte den Burschen seine Beweggründe näher, warum er im zweiten Bildungsweg diesen Beruf erlernt hat und welche Erfahrungen er in diesem Job gemacht hat. Auf einen geplanten Kurzbesuch schaute auch eine echte Patientin mit einem „Eisengestell“, einem externen Fixateur, vorbei und erzählte von der Verletzung und von den therapeutischen Tätigkeiten, welche die Pflege täglich durchführt. Im Heizungstechnikraum erlaubte Jürgen Ertl den Jugendlichen einen Blick hinter die Kulissen eines Krankenhauses, bis das Knurren der Mägen die Lüftungsgeräusche übertönte. Das Ausfüllen eines Feedbackbogens stand als Hindernis noch bevor, danach konnte jeder Jugendliche wohlverdient eine Urkunde und ein kleines Präsent in Empfang nehmen. Vor der Stärkung musste aber noch jeder der Burschen unter den gestrengen Augen des Qualitätsmanagers Markus Bärnthaler, MSc, beweisen, dass er sich richtig die Hände desinfizieren kann – unter UV Licht wurde jede noch so kleine Stelle ohne Desinfektionsmittel sofort entlarvt. „Für das Unfallkrankenhaus Graz ist es immer wieder eine Freude, am BoysDay teilzunehmen und den Schülern die Vielfalt des Pflegeberufes näher zu bringen. Vielleicht konnten wir ja den einen oder anderen davon überzeugen und den Pflegeberuf als Berufswahl schmackhaft machen?“, so Landesstellendirektor DI Dr. Hannes Weißenbacher. Der Boys Day, ein Aktionstag zur Berufsorientierung jenseits von Rollenklischees, ist eine österreichweite Initiative des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz. Auch heuer nahmen an dieser Einladung 44 Schulen und 723 Schulen aus Graz und allen Regionen der Steiermark teil. Ziel der Exkursionen ist es, dass Burschen bislang als „typisch weiblich“ geltende Berufswelten kennenlernen. Luise Safner, MSc, und die stellvertretende Bereichsleiterin Barbara Simitz stellten in einer kurzen Präsentation die Geschichte der AUVA und des Unfallkrankenhauses Graz dar und beleuchteten die vielfältigen Arbeitsfelder und mögliche Karrierechancen im Pflegeberuf. Die Burschen zeigten an den vorgestellten pflegerischen Herausforderungen und den schönen Aspekten des Berufsbildes großes Interesse, viele Fragen und Meldungen wurden eingebracht. Ein abschließendes Quiz steigerte zusätzlich die Aufmerksamkeit der Schüler - die Erleichterung war riesengroß, als endlich alle Fragen mit Bravour beantwortet waren.Die anschließende Führung durch das Unfallkrankenhaus Graz gab den Burschen die Möglichkeit, einen ganz konkreten Einblick in die Arbeit der Pflege zu erlangen und auch selbst im wahrsten Sinn des Wortes „Hand anzulegen“. Von der Rettungseinfahrtshalle ging es in den Schockraum, wo sie mit großen Augen und offenen Ohren den Ausführungen von DDr. Martin Sauerschnig lauschten und sich Fotos: AUVA / Buchinger 25 Burschen im Alter von 12 bis14 Jahren der NMS Graz Andritz besuchten dieses Jahr das AUVA-Unfallkrankenhaus Graz, um unter dem Motto „Jung, männlich, cool, KRANKENPFLEGER“ in den Krankenhausalltag und in den Pflegeberuf hinein zu schnuppern. Landesstellendirektor DI Dr. Hannes Weißenbacher und Mag. (FH) Michael Kurzmann (Fachstelle für Burschenarbeit) überzeugten sich persönlich vom Engagement der Jugendlichen. Die stellvertretende Pflegedienstleiterin JOURNAL GRAZ 42 JOURNAL GRAZ 43 TRITSCH-TRATSCH ANZEIGE Weltspartag Die Zukunftsmacher W Zum gemütlichen Gedankenaustausch und als Danke für das Vertrauen und die Verbundenheit luden die Banken und Sparkassen am 28. Oktober 2016 zu ihren traditionellen Weltspartagsempfängen. Menschen in der Industrie über die Schulter schauen G Dr. Wolfgang Stock, Büro für Freizeitrecht (www.freizeitrecht.at) emütliches Zusammensein mit kulinarischen Genüssen in der Volksbank Steiermark. Vorstandsdirektor Johannes Monsberger und Generaldirektorin Regina Ovesny-Straka Im Hallenbad Muss es auch im Hallenbad – so wie im Sommer im Freibad – einen Bademeister geben? JOURNAL GRAZ 44 I talienische Köstlichkeiten: WKO Stmk-Dir. Karlheinz Dernoscheg mit den Leitern der BKS Bank-Direktion Steiermark Alfred Kordasch und Nikolaus Juhász M it steirischen Schmankerln wie zum Beispiel Blunzengröstl mit Sauerkraut verwöhnte die Bank Burgenland ihre Gäste. Filialdirektor Steiermark Manfred Huber und BobWeltmeister Harry Winkler. Foto: Symbol Dazu steht in § 14 Abs 1 des Bäderhygienegesetzes Folgendes: Der Bewilligungsinhaber eines Hallenbades hat dafür zu sorgen, dass während der Betriebszeiten eine Person erreichbar ist, die mit der Wahrnehmung des Schutzes der Gesundheit der Badegäste betraut ist und die entsprechenden Kenntnisse aufweist. Wie dem Gesetz zu entnehmen ist, muss eine solche Person nicht ständig im Hallenbad anwesend sein, wohl aber im Betrieb verfügbar. Die fachlichen Anforderungen an einen „Bademeister“ sind in der ÖNORM S1150:2008 festgelegt. Die in dieser ÖNORM definierten „Befähigungen“ entsprechen den vom Gesetz geforderten „Kenntnissen“. Wenn Sie mehr über das Thema „Baden und Recht“ wissen wollen, kann ich Ihnen mein soeben in dritter Auflage im Neuen Wissenschaftlichen Verlag (www.nwv.at) erschienenes Buch „Grundzüge des Tourismusrechts“ empfehlen, wo Sie auf den Seiten 100 bis 106 auch die rechtlichen Aspekte des Badetourismus beschrieben finden. as Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der steirischen Industrie tun, erleichtert unmittelbar unseren Alltag, auch wenn wir es gar nicht wissen. Sie erwecken mit ihrem Know-how und in Handarbeit Smartphones zum Leben, bringen Bewegung in Schreibtische, schaffen die Grundlage dafür, dass wir in der Apotheke die richtigen Medikamente rasch bekommen oder den richtigen Sound aus Sportwägen. In Medienbeiträgen werden diese beeindruckenden Leistungen in der nächsten Zeit verstärkt dargestellt. Motto: Den „Zukunftsmachern“, wie man die Menschen, die in der Industrie arbeiten, mit Fug und Recht bezeichnen kann über die Schulter zu schauen. „Es wird spannende Einblicke in die Vielfalt der steirischen Industrie geben“, versprechen Angelika Kresch, Spartenobmann Industrie in der WKO Steiermark und der Präsident der Industriellenvereinigung Steiermark, Georg Knill. Die beiden verraten weiter: „Die Zuseher lernen die Menschen in der Industrie und die Produkte kennen, die aus ihren Händen kommen.“ Mit dabei sind Philipp Lehner und Franz Hergan von der ams AG, Helmut Mixner und Robert Reinprecht (Remus Innovation GmbH) sowie Dieter Hochörtler gemeinsam mit Johannes Hutter von Knapp. Und viele andere. Denn jeder zweite steirische Arbeitsplatz in der Steiermark hat direkt oder indirekt mit der Industrie zu tun. IV-Präsident Georg Knill und Spartenobfrau Angelika Kresch S pezialitäten aus vielen steirischen Regionen präsentierten die Produzenten persönlich auf drei Etagen in der HYPO Steiermark-Zentrale den HYPOKunden. Wirtschaftsbund-Dir. Kurt Egger, HYPO-Vorstandsdirektor Bernhard Türk, Landespolizei-Dir. Josef Klamminger und HYPO-Generaldirektor Martin Gölles. T raditonell Weißwurst und Brezel in der Raiffeisen Landesbank Kaiserfeldgasse. Raiffeisen-Vorstandsdirektoren Matthias Heinrich und Rainer Stelzer, Landesrat Johann Seitinger, Aufsichtsrats-Präs. Wilfried Thoma, Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer und Raiffeisen-Generaldirektor Martin Schaller. JOURNAL GRAZ 45 PORTRÄT PORTRÄT Quellenhotel Heiltherme Bad Waltersdorf Österreichs erstes MAG. GERNOT DEUTSCH 2-Thermenresort GESCHÄFTSFÜHRER QUELLENHOTEL HEILTHERME BAD WALTERSDORF gewissermaßen eine Therme für zuhause zu bieten, also die Gäste nicht nur vor Ort zu verwöhnen, sondern ihnen auch Möglichkeiten zu geben, sich die „Therme für zuhause“ in den eigenen vier Wänden zu gönnen. Neue Lebensenergie durch heilkräftiges Thermalwasser tanken und Gesundheit mit Genuss verbinden. Mit der rundum erneuerten Heiltherme und der Hoteltherme Quellenoase ist das Quellenhotel direkt verbunden. In den zwei eigenen Thermen – beide wetterunabhängig im Bademantel erreichbar – erlebt man quellfrisches Thermalwasser, das täglich mehrmals getauscht wird. Herr Deutsch, seit wann sind Sie für die Heiltherme Bad Waltersdorf verantwortlich? Seit 2006, also seit genau zehn Jahren. Was ist für Sie das Besondere an der Heiltherme Bad Waltersdorf? Das echte Thermalwasser und die Vielfalt aus Sport, Entspannung und Freizeit, die Einbettung in die natürliche Umgebung der Oststeiermark, die ständige Modernisierung (für die auch die privaten Eigentümer eine wesentliche Voraussetzung sind), die Harmonie durch ausschließlich einheimischen MitarJOURNAL GRAZ 46 beiter und der Bezug auf Erwachsene und somit Ruhe. Die Heiltherme Bad Waltersdorf ist die erste Therme Österreichs, die sich rein dem Erwachsenenurlaub und ErwachsenenTagesaufenthalt verschrieben hat – um Ruhe und eine wirkliche Auszeit vom Alltag zu gewährleisten. Woher stammt die Idee der TSM® bzw. wie hat sich dieses Thema für die Heiltherme entwickelt? Die TSM® spiegelt den Bezug zur Region mit ihren Mitarbeitern wider. Bei der Entwicklung vor zehn Jahren haben wir auch eine Wettbewerbsanalyse gemacht, die ergeben hat, dass die am Markt angebotenen Gesund- heitsbehandlungen allesamt von weit her kamen: aus Asien, Amerika oder Afrika etwa. Kaum ein Angebot war aus Europa dabei, schon gar nicht aus Österreich, geschweige denn der Steiermark. Wir wollten daher bewusst die Nähe und das typische Oststeirische hineinbringen, das war die Grundidee. Und mit dem Namen TSM® wollten wir bewusst einen Gegenpunkt zu TCM setzen. Die „Traditionell Steirische Medizin“ war geboren! Ihr persönlicher Bezug zur TSM®? Einen besonders starken Bezug habe ich zur Entwicklung des TSM®-Thermalbadesalzes. Eine der Ideen zur TSM® war ja, den Gästen Wobei können Sie besonders gut entspannen? Beim Schwimmen. Man sagt im Alltag ja oft, Fotos: Heiltherme / Gotz, Harald Eisenberger D ie Thermalwasserbecken, der Naturbadeteich, charmante Ruheoasen und Saunen sorgen für ein Wohlfühlerlebnis mitten im Grünen. Weltweit einzigartig sind Massage- und Kosmetikbehandlungen nach „Traditionell Steirischer Medizin®“ (TSM®). Dafür wurde altes Heilwissen aus der Oststeiermark neu interpretiert. Die Schätze der Region nutzt man auch als Kraftquellen für den Gaumen. Die TSM®-Kulinarik steht für gesunden Genuss, regional und saisonal gekocht und in stilvollem Ambiente liebevoll serviert. Heiltherme Bad WaltersorfGeschäftsführer Mag. Gernot Deutsch im Gespräch über die Heiltherme Bad Waltersdorf und die TSM®. Was bedeutet kulinarischer Genuss für Sie? Der Genuss fängt bei mir dann an, wenn ich weiß, wo die Lebensmittel herkommen. Das habe ich bereits bei sehr vielen Einladungen erlebt: Wenn ein Bezug hergestellt wird aus Hersteller, Produktionsweg und Lagerung bzw. wenn im Idealfall überhaupt keine Lagerung erforderlich ist, sondern direkt nach der Lieferung die Verarbeitung erfolgt, erzeugt das den echten kulinarischen Genuss in mir. Das Wissen um die Frische und auch die Nährstoffe, das ergibt den entscheidenden Mehrwert beim Essen und Trinken. man möchte abtauchen. Beim Schwimmen kann man das tatsächlich tun, wenn die Ohren unter Wasser sind und alle Sinne weggeschaltet sind vom Alltag. Kurz gefragt – schnell geantwortet: Ihr Lieblingsgericht? Die klassische steirische Kürbiscremesuppe. Ihr Lieblingsgetränk? Auch hier bleibe ich regional verbunden: Der steirische Wein. Am liebsten Muskateller. Kochen bedeutet für Sie ...? Ich bin ein begeisterter Frühstückskoch. Das fängt bei mir an bei den Lebensmitteln, dass ich frisches Obst und Gemüse verarbeite – mit einem Hochgeschwindigkeitsmixer, damit die Nähr- und Ballaststoffe drinnen bleiben. Wenn Sie nicht in der Heiltherme sind, wo findet man Sie? Zuhause. Im Sommer meist im Garten bei den Hochbeeten. Ich bin Hobbygärtner. Im Winter sehr viel in der Heiltherme beim Schwimmen und Saunieren. Ihr Tipp für nachhaltiges Wohlbefinden... Sich regelmäßig Auszeiten nehmen und dabei wirklich wegkommen vom Alltag – und Computer, iPad, Handy und Co. abschalten. Danke für das Gespräch. Zur Person Gernot Deutsch seit 2006 Geschäftsführer der Heiltherme Bad Waltersdorf. Der gebürtige Fürstenfelder ist außerdem Obmann des Thermenlandes Steiermark und der 2-Thermenregion Bad Waltersdorf, Sprecher im Fachbeirat Tourismus im Regionalmanagement Oststeiermark und Ausschussmitglied in der Fachgruppe Gesundheitsbetriebe der Wirtschaftskammer Steiermark. Deutsch hat Sportwissenschaften mit Schwerpunkt Gesundheit und Tourismus studiert und war beruflich u.a. für Rogner Bad Blumau, MarriottHotels, Radisson SAS und Falkensteiner tätig. Er arbeitet seit nun fast 30 Jahren ausschließlich im Thermen-Business mit dem Spezialgebiet „Gesundheit & Genuss“ und gilt als absoluter Spezialist seiner Branche. JOURNAL GRAZ 47 PREISAUSSCHREIBEN oder Panama, die liebevoll gezeichneten Werke begeistern die ganze Familie. Die Ausstellung zeigt Gemälde auf Leinwand, Zeichnungen und Grafiken aus rund 60 Jahren seines Schaffens. Figuren wie Schnuddel, der Bär, die Tigerente, der Kastenfrosch, Emil und seine Bande und Wondrak haben den Illustrator, Kinderbuchautor und Schriftsteller Janosch weltberühmt gemacht. Der Besuch der Janosch-Ausstellung ist im Parkeintritt inkludiert. Schlittschuhe, Plätzchen und Achterbahnen Schneebedeckte Tannenzweige, duftender Glühwein und stimmungsvolle Lieder läuten die Weihnachtszeit in Deutschlands größtem Freizeitpark ein. Bis zum 8. Jänner 2017 (außer 24./25. Dezember) sowie vom 13. bis 15. Jänner begrüßt der Europa-Park Groß und Klein zur Winteröffnung. Zwischen 2.500 verschneiten Tannen und 10.000 Christbaumkugeln verzaubern atemberaubende Attraktionen. Ein faszinierendes Showprogramm, viele winterliche Specials und ein der Jahreszeit angepasstes kulinarisches Angebot bieten den Besuchern jede Menge Spaß und Abwechslung. Die große Kunstausstellung begeistert dieses Jahr mit den beliebten Werken des Illustrators Janosch. Rasanter Winterzauber Zahlreiche Attraktionen wirbeln durch kristallklare Landschaften und bereiten zauberhaftes Vergnügen.* In der Spanischen Arena begeistert die Ausstellung „MAGIC ICE − die traumhafte Märchenwelt aus Eis“ die Gäste. Über 30 bis zu vier Meter große Eisskulpturen entführen die Besucher auf eine glitzernde Zeitreise durch den EuropaPark. In Skandinavien sausen mutige Winterabenteurer auf Skibobs um die Kurven oder stellen ihr Talent auf der großen Eislauffläche auf dem See unter Beweis. In der Indoor-Spielewelt „Limerick Castle“ im neuen Themenbereich „Irland – Welt der Kinder“ gehen die Kleinen auf Entdeckungsreise, während die Eltern sich bei einem Irish Coffee im weihnachtlich dekorierten „The O’Mackay’s Café and Pub” aufwärmen. Einen traumhaften Blick über den adventlich geschmückten Europa-Park erhaschen die Besucher im 55 Meter hohen Riesenrad „Bellevue“ im Portugiesischen Themenbereich. Die jungen Besucher können im Französischen Themenbereich eine Schneerampe mit Snowtubes hinunterrutschen und die Erwachsenen genießen in der vereisten „Bar Glaciar“ im Spanischen Themenbereich einen heißen Glühwein. Ein ganz besonderer Hingucker ist zudem der Riesen-Adventskalender auf der Italienischen Freilichtbühne, wo täglich um 19 Mit dem Journal Graz in den Europa-Park Gewinnen Sie einen dreitägigen Familienaufenthalt für 4 Personen inkl. 2 Übernachtungen in einem der Europa-Park eigenen 4-Sterne-Hotels, reichhaltigem Frühstücksbuffet und 3-Tages-Eintritten in den Europa-Park. JOURNAL GRAZ 48 Senden Sie ein E-Mail an [email protected] mit dem Kennwort „Europa-Park“ oder schreiben Sie einfach eine Postkarte an Journal Graz, Elariweg 6, 8054 Seiersberg.* Uhr mit einer weihnachtlichen Kinderanimation ein Türchen geöffnet wird. Außerdem empfängt der Weihnachtsmann im Russischen Themenbereich beim „Postamt Himmelspforten“ Kinder, die ihm höchstpersönlich ihre Wünsche ins Ohr flüstern möchten. Wer am 30. November 2016 selbst mit rotem Mantel, Zipfelmütze und weißem Rauschebart verkleidet den Europa-Park besucht, darf sich über einen vergünstigten Eintritt freuen: Erwachsene, die am Weihnachtsmanntreffen in Deutschlands größtem Freizeitpark teilnehmen, zahlen an diesem Tag lediglich 25 Euro und Kinder (4-11 Jahre) 20 Euro. Janosch-Ausstellung Diesen Winter präsentiert der Europa-Park über 200 Exponate des berühmten Künstlers Janosch in der Mercedes-Benz Hall. Egal ob Tigerente *Der Gewinner wird durch das Los ermittelt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen und der Betrag kann nicht in bar abgelöst werden. Einsendeschluss: 9.Dezember 2016. Preisausschreiben / Fotos: europapark Traumhafte Winterzeit im Europa-Park Fantastische Shows In der kalten Jahreszeit lockt eine Vielzahl an Show-Highlights in Deutschlands größtem Freizeitpark. Tänzer, Artisten und Clowns begeistern mit der zauberhaften „Zirkus-Revue“. Das Globe Theater-Musical „Ein musikalischer Weihnachtsmarkt“ bietet beste Unterhaltung für die ganze Familie. Nicht nur die kleinen Gäste können sich in der Eisshow „Surpr‘Ice with the Son of Santa“ oder beim beliebten Kinder-Musical „Ich will ...das Weihnachtschaos“ verzaubern lassen. Auch die „Winter Starlight Parade“ zieht durch den Europa-Park und eine neue Akrobatik-Show in der Mercedes-Benz Hall sowie die Lichtershow „Luna Magica“ versprechen ein buntes Programm für Groß und Klein. Einen zusätzlichen Höhepunkt bietet die DinnerShow „Cirque d’Europe“, bei der die Besucher ein spektakulärer Abend im prachtvollen Barocktheater „Teatro dell’Arte“ erwartet. Die einmalige Kombination aus artistischen Meisterleistungen, Livemusik, Comedy und einem exquisiten Menü kreiert von 2-Sterne Koch Peter Hagen-Wiest sorgt vom 17. November 2016 bis 11. Februar 2017 für erstklassige Unterhaltung und exklusive Gaumenfreuden. Stimmungsvolle Weihnachtsmärkte Der Altertümliche Christkindlmarkt im Historischen Schlosspark Balthasar lädt auch in diesem Jahr mit seiner gemütlichen Atmosphäre, melodischer Weihnachtsmusik und winterlichen Düften auf einen Spaziergang ein. In zahlreichen Zelten im Deutschen Themenbereich werden alte Berufe wie der des Buchbinders oder des Goldschmieds vorgestellt. Außerdem können die Besucher eine Puppenklinik, Lehmfiguren, alte Schwarzwälder Uhren und vieles mehr entdecken. Bei Einbruch der Dunkelheit erleuchten Fackeln und Feuerstellen die Stände. Zauberhaft übernachten Für all diejenigen, die von der winterlichen Pracht nicht genug bekommen können, bieten die fünf parkeigenen 4-Sterne Erlebnishotels traumhafte Übernachtungsmöglichkeiten in stimmungsvollem Ambiente. Die Gäste genießen entspannende Massagen oder heißen Wintertee vor kuscheligen Kaminen oder in adventlich geschmückten Bars. Urig und gemütlich präsentiert sich auch das Camp Resort während der kalten Jahreszeit. Mutige Cowboys und Indianer übernachten zu ausgewählten Terminen in beheizten Blockhütten und Planwagen. Infos unter www.europapark.de. 4. Kinder-Flohmarkt Das Journal Graz veranstaltet am 4. Februar 2017 gemeinsam mit dem Center West einen Kinderflohmarkt im Innenbereich. Um 11.00 Uhr große Zauber-Show am Eventplatz im 1. Stock 4. Februar 2017 von 8-14 Uhr Anmeldung [email protected], Kennwort „Kinderflohmarkt“ Begrenzte Teilnehmerzahl! JOURNAL GRAZ 49 Foto: Steiermark Tourismus / ikarus.cc Auf die Brettln, Kinder, los … Präsentation des gesunden Kalenders 2017 mit Christoph Holzer (SPAR-Geschäftsführer Steiermark und Burgenland), Elisabeth Pail (FH Joanneum – Bad Gleichenberg), Sandra Marczik-Zettinig (Gesundheitsfonds Steiermark) und Gesundheitslandesrat Christopher Drexler D ie Pistenakrobaten aller Altersklassen dürfen sich freuen: Der Startschuss in den Ski-Winter ist gefallen, die ersten Skigebiete haben schon einen lupenreinen Saisonstart hingelegt und präsentieren perfekte Pisten und viel Komfort. Die Steiermark ist bereit und startet am 17. Dezember einen ganz besonderen Schwerpunkt unter dem Motto „Auf die Brettln, Kinder los...“! In 37 Skiund Langlaufgebieten setzen die Tourismusverantwortlichen auf den winterlichen Freizeitspaß für die ganze Familie, der sicher und leistbar sein soll und vor allem viel Spaß und Freude bereiten GEMEINSAM G’SUND GENIESSEN Die Chance auf mehr Gesundheit: Übergewicht ist ein wichtiges Gesundheitsthema, aber auch die Mangelernährung darf nicht übersehen werden. Für viele zählt zur Einschätzung des Ernährungsverhaltens oftmals nur das Körpergewicht. Wer schlank ist, is(s)t gesund – wer übergewichtig ist, ungesund - mein man. JOURNAL GRAZ 50 nem Programm mit Pistenpräparierung, (richtigem) Verhalten auf und abseits der Piste bis zur Skitechnik auf der Tauplitz, bis zur Après-Ski-Party mit DJ-Sounds. Auf der Turracher Höhe wird sogar die vielfache Weltmeisterin Renate Götschl „skilehrern“. Auch die Gastlichkeit punktet mit Vergünstigungen in einigen Skihütten wie z.B. am Loser und auf der Tauplitz. So gesehen steht dem Skivergnügen in der Steiermark für die ganze Familie nicht mehr im Weg. „Auf die Brettln,....“ www.steiermark.com/familienskifest nahme, um gesunde und vor allem leistbare Rezepte an möglichst viele Menschen zu bringen. Unser Ziel ist es, durch Informationsmaßnahmen die Gesundheit der Steirerinnen und Steirer zu fördern“, so Gesundheitslandesrat Drexler. „Der Dank gilt dem Institut Diätologie der FH Joanneum für die Unterstützung bei der Umsetzung dieses gesundheitsförderlichen Kalenders und der Firma SPAR, die ein wertvoller Kooperationspartner ist und diese Initiative tatkräftig durch die steiermarkweite Verteilung des Kalenders unterstützt.“ Wo ist der Kalender erhältlich? Damit möglichst viele Steierinnen und Steirer die Chance haben, sich den Kalender zu Hause oder in der Arbeit aufzuhängen und die Rezepte und Anregungen zu nutzen, wurden verschiedenste Organisationen um Unterstützung bei der Verteilung gebeten. Ein Dank gilt der Arbeiterkammer, der Wirtschaftskammer, der Gebietskrankenkasse, dem ÖGB, dem AMS, dem bfi, der Caritas, dem Roten Kreuz-Team Österreich, der Volkshilfe und vor allem auch dem Vertriebspartner SPAR. Der Kalender ist in den steirischen SPAR-Filialen und bei den genannten Organisationen kostenlos erhältlich, solange der Vorrat reicht. Im Internet unter www.gemeinsam- geniessen.at kann man den Kalender durchblättern und downloaden. Anzeige Ausgewogenes Essen als Medizin Dabei kann Essen aber als Medizin angesehen werden. Passt der Ernährungszustand, können wir Krankheiten und Operationen besser überstehen, und auch für den Alltag sind wir besser gerüstet! Insbesondere im höheren Alter ist deshalb auch nicht Übergewicht, sondern Mangelernährung das zentrale Ernährungsthema. Gründe genug, um einmal mehr zu schauen, was auf dem Teller landet bzw. das eigene Ess- und Trinkverhalten zu optimieren. Mit dem kostenlosen GEMEINSAM G’SUND GENIESSEN-Kalender möchten die Herausgeber alle Steirerinnen und Steirern - aber insbesondere Seniorinnen und Senioren - dabei unterstützen! Der GEMEINSAM G’SUND GENIESSEN-Kalender soll bei der Umsetzung einer ausgewogenen und abwechslungsreichen Ernährung einen Beitrag leisten - unabhängige Informationen über gesundheitsförderliches Essen und Trinken stehen Steirerinnen und Steirern damit kostenlos zur Verfügung und regen zum gesunden Genuss an. Von Jänner bis Dezember gibt es so pro Kalenderblatt spannende Informationen und gute saisonale Rezepte. Um immer wieder daran zu erinnern, auch öfter einmal vegetarisch zu genießen, gibt es den vegetarischen Genusstag. Eine Lebensmittelwaage vergleicht Produkte und zeigt bessere Alternativen auf. Da für ein gesundes Körpergewicht bzw. für eine gut ausgebildete Muskulatur, die uns insbesondere im Alter auch vor Stürzen schützen kann, natürlich auch Bewegung wichtig ist, zeigt die Waage auch, wie viel Bewegung es braucht, um die Kalorien der miteinander verglichenen Speisen mit Gehen oder Radfahren zu verbrennen. Ergänzend finden sich auf der Rückseite des Kalenders auch die österreichischen Bewegungsempfehlungen. Und schließlich gibt es jeden Monat auch einen speziellen Tipp für die Ernährung für Seniorinnen und Senioren. „Im Kalender 2017 gibt es wieder viele Tipps und Ideen für gesunde Ernährung. Durch ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung steigt die Chance auf längere Gesundheit. Der Kalender ist auch eine Maß- Anzeige D enn diese Annahme ist nicht haltbar. Schlanke oder untergewichtige Personen können ebenso wie übergewichtige oder adipöse Menschen an einer Mangelernährung leiden. Und ältere Menschen sind ganz besonders davon betroffen, denn durch bestehende Krankheiten oder Beeinträchtigungen (wie z. B. Kau- und Schluckprobleme) wird oft zu wenig oder nicht optimal gegessen. Spezifischer Nährstoffmangel, ein Eiweißmangel oder ein krankheitsbedingter Gewichtsverlust sind die Folge. soll. Steiermark Tourismus-Chef Erich Neuhold über die vielen Initiativen: „Alle Gebiete bieten 50 Prozent Ermäßigung auf Skikarte, Skikurs und Skiverleih für Kinder bis 15 Jahren, die Teichalm bietet sogar einen Gratis-Skitag mit Skikurs am 17. Dezember für Kinder an.“ Damit das sportliche Skivergnügen auch Spaß macht, locken unzählige Veranstaltungen auf, aber auch abseits der Pisten: Von der Kids Trophy in jedem Gebiet über die Goldbarrensuche im Skigebiet Grebenzen, ein Zipfelbobrennen auf der Mariazeller Bürgeralpe, einer Kinder-Olympiade am Präbichl, ei- JOURNAL GRAZ 51 SCHICKSAL LOKALES Wir haben bei Hubert alles richtig gemacht! Im Rahmen unseres Projekts „Helfen bei uns daham“ konnten wir schon unzähligen Menschen unter die Arme greifen. Einige von ihnen, die es geschafft haben, ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen, möchten wir Ihnen vorstellen – heute bitten wir Hubert W. vor den Vorhang. Und sagen gleichzeitig Danke an alle, die mitgeholfen haben, ihm ein neues Obdach zu geben. U nseren Journal-Graz-Lesern ist er bestens bekannt: Hubert W., der es dank des Engagements von Edith B. und mir geschafft hat, seiner Obdachlosigkeit zu entfliehen. Nach dem Tod seiner Frau Erna und der Auflösung der Firma, in der er arbeitete, verlor der Grazer den Boden unter den Füßen. Obwohl er 40 Jahre lang (!) berufstätig war, bekam er massive finanzielle Schwierigkeiten, musste jahrelang in einem alten Waggon nächtigen. Erst nachdem wir im Jahr 2004 auf sein tragisches Schicksal aufmerksam gemacht hatten, wurde dem Mann mit vereinten Kräften geholfen, wieder auf den Weg in eine bessere Zukunft zurückzufinden. Fast zwölf Jahre danach stattete ich Hubert in seinem schmucken Zuhause einen Besuch ab und freute mich auch, Edith wieder zu treffen, die mich damals auf Huberts Schicksal aufmerksam gemacht hatte. Erinnerungen kamen wieder hoch, vor allem Schöne: an unsere erste Begegnung, an gemeinsame Anstrengungen, eine Wohnung zu finden, und an sein Lächeln, das uns signali- sierte: Ich brauche euch! Wir verloren den Mann in all den Jahren nie aus den Augen. Edith besucht Hubert heute noch vier Mal pro Woche, regelt seine finanziellen Angelegenheiten, erledigt Einkäufe und hat auch sonst alles im Griff. Hubert könnte und möchte auf diese Freundschaft niemals verzichten, obwohl er lächelnd sagt: „Sie ist oft ganz schön streng.“ Meiner Tochter Daniela „Biene“ ist er auch ans Herz gewachsen, zumal wir ihm monatelang intensiv mit Rat und Tat zur Seite standen: Wir kümmerten uns um eine Wohnung, organisierten, dass er die ihm zustehende Pension bekommt, putzten, kauften mit Unterstützung vieler, wie z.B. der Oberlandler, Möbel. Kurz vor Weihnachten kam er dann zu mir ins Büro, hielt einen Weihnachtstern in der Hand, zeigte mir stolz seine neuen Zähne und sagte einfach nur „Danke!“. Ja, es war eine tolle, arbeitsintensive Zeit, und als ich den heute 73-Jährigen nach langer Zeit wieder sah, war ich mir sicher: Wir haben alles richtig gemacht! Immer, wenn ich an der Siedlung, in der er heute in einer Parterrewohnung lebt, vor- beifuhr, dachte ich an „unseren“ Hubert, den wir so lange begleitet hatten, und fragte mich, ob es ihm wohl gut gehe. Jetzt, nach unserem Wiedersehen, kann ich diese Frage beantworten: Ja, es geht im gut! Der einst Obdachlose siedelte vor vier Jahren, nur über die Straße, in eine neu umgebaute Wohnung mit Zentralheizung, die immer stets sauber geputzt ist. Er lacht viel, scherzt und erzählt von der Zeit, als für ihn die Welt noch in Ordnung war: als er eine Frau, einen Job, ein Dach über dem Kopf hatte. Die dunkle Zeit danach, die verdrängt er. Er bezahlt eine Heimhilfe, die täglich nach dem Rechten sieht, dafür sorgt, dass er täglich duscht, der Boden sauber ist usw. „Aber das meiste mache ich selbst“, verrät Hubert, der einst Abteilungsleiter bei einem renommierten Unternehmen war. Er macht sich sein Frühstück, nimmt Tabletten gegen Bluthochdruck, fährt dann meistens mit dem Bus in die Stadt und sitzt gerne beim Brunnen am Eisernen Tor oder geht in ein Cafe am Lendplatz. Mittags macht er sich dann auf den Nachhauseweg, HUBERT W. um im Gasthaus „Buchmesser“ sein tägliches Menü einzunehmen. Ein bis zwei Achterl Rotwein gönnt er sich über den Tag hinweg. „Aber ich werde nie mehr betrunken sein. Denn das Saufen hat mich damals aus der Bahn geworfen“, gibt er sich keinen Illusionen hin. Selbst ärztliche Kontrollen, die anfangs unmöglich waren, lässt Hubert mittlerweile zu. Der Fernseher ist nach wie vor sein ständiger Begleiter: „Das ist mein Kommunikationsmittel, der läuft immer, ob ich hinschaue oder nicht. Denn es redet einfach immer wer mit mir….“ Der 73-Jährige lebt von zwei Pensionen, der Witwenrente und seiner eigenen. „Damit komme ich gut zurecht“, verrät er mir. Davon kann er auch sein großes Laster bezahlen: „Ich rauche noch immer wie ein Misthaufen“, schmunzelt Hubert, der mittlerweile auffallend schick gekleidet ist. Das mit der Mode erledigt Edith mit mir gemeinsam, sie hat einen guten Geschmack – auch wenn ihrem „Schützling“ die neue Jacke mit Kapuze so gar nicht zusagt. Ebenso wie ihr Vorschlag, doch einmal Urlaub im Süden oder eine Kur zu machen: „Ich war früher mit meiner Frau oft in Caorle, aber das brauche ich alles nicht mehr.“ Nein danke! Für Edith ist es wie eine Verpflichtung, Menschen in Not zu helfen, „denn das gehört bis zu einem gewissen Maß zur Menschlichkeit“, wie sie sagt. „Uns geht es so gut, dass ich gerne etwas abgeben kann und meine Zeit zur Verfügung stelle. Aber ich kann einfach nicht zuschauen und nicht anpacken, das ist einfach mein Naturell.“ So geht s mir auch oft, liebe Leser, darum stelle ich mich immer wieder in den Dienst der guten Sache. Und sage all jenen Danke, die mir beim „Helfen“ helfen. Denn das Beispiel von Hubert W. zeigt uns: Mit vereinten Kräften schafft man es Menschen, die aus Einen Auszug aus der Geschichte „Der Waggon ist mein Zuhause“ aus dem Jahr 2004 lesen Sie auf den nächsten Seiten. Helfen bei uns daham Wirklich sozial Arme oder kranke Menschen kommen nicht zu mir, nein, ich finde sie einfach, irgendwo oder irgendwann, sie sind einfach da und ich spüre, da packe ich an, da für nehme ich mir Zeit und stecke all meine Energie und Leidenschaft in die Hilfe für diese Menschen. Damit ich auch weiterhin Menschen, die meine Hilfe benötigen, helfen kann, bin ich natürlich auch auf die Mithilfe unserer Leserinnen und Leser angewiesen. Wenn Sie auch mithelfen möchten, „Helfen bei uns daham“ zu untersützen, zählt jede Spende, auch wenn sie noch so klein ist. Raiffeisenbank Gratwein, IBAN: AT 933811200000076877 Hubert W. und Waltraud Pertzl freuen sich, dass beide Seiten alles richtig gemacht haben. Hubert wohnt heute in einer schmucken und stets von ihm sauber gehaltenen Wohnung. Seine Schlafgewohneit ist „seitenverkehrt“. JOURNAL GRAZ 52 der Bahn geworfen werden, zu helfen, sie zu begleiten und ihnen wieder eine Perspektive zu geben! Waltraud Pertzl Edith B. hat ihn gefunden und sorgt seit zwölf Jahren vier Mal die Woche für Hubert Trotzig führt er uns seine ungeliebte Kapuzenjacke vor JOURNAL GRAZ 53 SCHICKSAL Im Waggon, da ist mein Zuhause Was er besitzt, das trägt er am Leib: eine Hose, ein T-Shirt, einen Pulli, eine Winterjacke, Unterwäsche, Socken, Turnschuhe. Seine Papiere und damit seine Identität hat er längst verloren. Einzig greifbarer Beweis seiner Existenz ist eine Bankkarte mit seinem Namen Hubert W.. In einem alten Waggon verbringt er seit nunmehr sechs Jahren die Nacht. Wobei er sich glücklich schätzen muss. Denn nur, weil er so ein „umgänglicher Typ“ ist, wird ihm diese Nachtbleibe gestattet. Das Feld mit der Wohnadresse ist auf seinen Bankauszügen mit dem Vermerk „unbekannt“ beschrieben. Unbekannt und vergessen, so kommt er sich manchmal auch vor: „Von unserem Sozialstaat“, sagt er, „habe ich bis jetzt noch nicht viel erfahren.“ Ein Auszug der Geschichte über Hubert aus dem Jahre 2004 D HUBERT W. JOURNAL GRAZ 54 ass er jemals auf der Straße landen würde, das hätte sich der gelernte Einzelhandelskaufmann nie träumen lassen: Zum stellvertretenden Abteilungsleiter arbeitete er sich in einem renommierten Grazer Betrieb hoch, konnte ohne jegliche finanzielle Probleme mit seiner Gattin Erna in einer Drei-Zimmer Wohnung leben. Seine große Leidenschaft galt dem Schifahren und dem Wandern. Dabei pflegte er einen großen Bekanntenkreis, obwohl Hubert W. sich selbst als Einzelgänger beschreiben würde: „Ich habe nie jemanden näher an mich heran gelassen. Mein bester Freund war meine Frau.“ Der Tod Ernas vor zehn Jahren brachte seine Welt zum Einstürzen. Er begann zu trinken, hielt den Alkoholkonsum aber stets in Grenzen. Verliebt hat er sich nicht mehr. „Ich hätte es einer neuen Frau nicht zumuten können, ständig mit der Erna verglichen zu werden“, begründet der gebürtige Grazer seinen Entschluss, alleine zu leben. Der zweite Schicksalsschlag, der Hubert W. einige Monate nach dem Tod seiner Frau trifft, war die Auflösung der Firma, in der er tätig war. Eine neue Arbeitsstelle fand er - mit Ausnahme einer kurzen Beschäftigung als Außendienstmitarbeiter - nicht mehr. „Ich konnte mit der Technik einfach nicht Schritt halten“, erklärt sich der 60-Jährige diese prekäre Situation heute. Dass er dann auch noch sein Arbeitslosengeld verlor, brachte das Fass schließlich zum Überlaufen: „Ich arbeitete als Platzwart bei einer Tennisanlage, obwohl ich Arbeitslosengeld bezog. Als das Arbeitsamt davon erfuhr, musste ich das gesamte Geld zurückzahlen.“ Eine Wohnung konnte sich Hubert W. wegen dieser unbedachten Handlung nun nicht mehr leisten. „Was ich verkaufen konnte, verkaufte ich, den Rest verschenkte ich“, erinnert er sich an diese schwere Zeit zurück. „Von da an ging es immer weiter bergab. Ich wusste nicht, zu wem ich hätte gehen können, und landete schließlich auf der Straße. Seit nunmehr fünf Jahren lebe ich von der Witwenpension meiner verstorbenen Frau, die ca. 300 Euro im Monat ausmacht. Um für ‚harte Zeiten’ zu sparen, hebe ich aber nicht mehr als 200 monatlich davon ab. Verstehen konnte ich es nie, warum mir nicht mehr Geld zusteht, da ich ja 40 Dienstjahre vorweisen kann.“ Was man so den ganzen Tag macht, wenn sichtlich betrunken.“ Ein weiterer Meilenman obdachlos ist: „Man tut alles und nichts, stein wäre es nun für Hubert W., die Straße ist überall und nirgends“, resümiert Hubert verlassen zu können und wieder eine eigene W. gegenüber dem JOURNAL GRAZ. „Man Wohnung zu beziehen. Das JOURNAL hat sehr viel Zeit, um über alles nachzudenGRAZ setzte sich aus diesem Grund mit ken. Meistens wandere ich umher oder lese Stadtrat Ernest Kaltenegger in Verbindung, ein Buch, das ich später an andere Obdachder noch am selben Tag das Antragformular lose weiterschenkte.“ Einmal, da hatte er verfür eine Gemeindewohnung ausfüllte. Am sucht, im Vinzidorf unterzukommen, ging so10. Februar 2004, ein Tag, den Hubert W. gar ein paar Mal zum Essen in das Marienwohl nicht so schnell vergessen wird, war es stüberl. „Ich fühlte mich aber so unwohl in schließlich soweit. Begleitet von Edith B., der Gesellschaft anderer ‚Sandler’. Ich hielt Waltraud Pertzl und ihren beiden Töchtern das herrschende Niveau nicht aus, hasste es, Daniela und Claudia, die wie „Zahnräder“ den ganzen Tag von Betrunkenen umgeben die vielen Hilfen koordinierten und selbst zu sein.“ Das Thema „Alkohol“ behandelt Hand anlegten, bezog Hubert W. seine erste Hubert W. generell sehr sorgsam: „Ich trinke fixe Bleibe seit sechs Jahren - eine kleine, nie vor Mittag, höchstens zwei Dosen Bier. aber feine Wohnung. Mit Tetrapack-Wein kann man mich jagen, Rasch und unbürokratisch schafften sie denn wenn ich Wein trinken würde, dann nur es, eine Bleibe zu organisieren. Liebevoll aus dem Glas“, bekräftigt er seine Einstelwurde eingerichtet, ein neues Leben organilung. Eine zweite „Eigenart“, die Hubert W. siert, doch Hubert hatte verlernt, mit einem auszeichnet, ist der Grundsatz, nicht zu beteigenen Dach über dem Kopf umzugehen. teln: „Schon aus Prinzip könnte ich so etwas Ebenso wie das Essen, und vor allem den nie machen. Ich lebe von den 200 Euro, das Umgang mit Geld. Ganz zu schweigen den reicht gerade. Ich friere selten, und Hunger Umgang mit der neuen Währung Euro, den habe ich eigentlich auch nie, das hab ich mir Hubert bis dato noch nicht praktiziert hatte. in meiner Bundesheerzeit abgewöhnt.“ Edith B. wurde für Hubert ein unverzichtbaDie große Wende im Leben des Hubert W. rer Begleiter auf dem Weg zurück ins Leben. brachte wohl der Tag, an dem Edith B. ihn Jede freie Minute war sie für ihn da. Auch „beim Packerlaufgeben“ in der Vorhalle des dann, als Hubert mit einem neuerlichen Hauptbahnhofes wiedererkannte, wiedererRückzug auf den Bahnhof alle Pläne zunichkannte als alten te zu machen Freund, mit dem schien. Aber, sie im FreundesEdith gab kreis vor gut 30 nicht auf! Jahren öfters Gemeinsam Schifahren war. mit Waltraud „Am Anfang war löste sie den Hubert W. es ein Schock“, Rückfälligen erinnert sich ein zweites Edith B. an diesen trüben Novembertag im Mal aus dem Trauma der Verwahrlosung, Jahre 2003 zurück. „Hubert war in einem Hubert unterzog sich freiwillig einem Entzug schrecklichen Zustand, den ich gar nicht näin der Siegmund Freud-Klinik. her beschreiben möchte.“ Trotzdem scheute Jetzt ist er trocken, die Mitgliedschaft bei sich die engagierte Frau nicht, packte Hubert den Anonymen Alkoholikern ist für ihn ein W. in ihr Auto und brachte ihn zum Waschen. neuer Weg bei einem weiteren Versuch, ins Er bekam erst einmal etwas Warmes zu esLeben zurückzufinden. Mit einem geregelten sen. Kurz darauf ging sie mit ihm zum FriLeben in seinem neuen Domizil kann er sich seur und neues Gewand einkaufen. „Es ist immer besser anfreunden, sein Tagesablauf alarmierend, dass in sechs Jahren kaum jeist geordnet, die 30 Zigaretten täglich braucht mand Notiz nahm von Hubert, ihn niemand er allerdings. über die Ausgleichszulage von über 600 Euro Noch viel wichtiger ist für Hubert allerinformierte, die ihm eigentlich zusteht“, zeigt dings Edith, die für ihn zum „Steigbügel“ gesich Edith B. verwundert. Durch ihr soziales worden ist. Selbstlos opfert sie ihre Freizeit Engagement ermöglichte sie schon mehreren für Hubert, um mit ihm gemeinsam alle GeMenschen den Einstieg in ein „normales Lefahren zu umschiffen, rückfällig zu werden. ben“. Ihre Hand ist am Ende einer langen Leine, Nach dem Stellen des Antrages bei der die für Hubert Halt bedeutet. Pensionsversicherungsanstalt wurden sofort Hubert hat gelernt, wie wichtig es ist, ein für weitere rechtliche Schritte gesetzt. Auch ordentliches Dach über dem Kopf zu haben. Erich P. den ÖBB der Hubert W. schon zuvor Trotzdem, die Gefahr, rückfällig zu werden, versucht hatte, zu diesen Schritten zu überist groß. Aber Edith lässt nicht locker. Heute reden, ist nun froh, dass es bergauf geht. nicht und auch nicht morgen! Danke, Edith, „Hubert fiel nie ungut auf am Bahnhof, er du bist eine unglaubliche Frau! grüßte immer sehr freundlich, war nie offenWaltraud Pertzl „Als Obachloser tut man alles und nichts, man ist überall und nirgends!“ Nur die Ruhe! Der Advent und Weihnachten gelten als die stillste Zeit im Jahr… Doch tatsächlich ist oft das Gegenteil der Fall. Eine Weihnachtsfeier jagt die andere, noch eine Verabredung zum P u n s c h t r i n ke n mit Freunden und Weihnachtsgeschenke sollte man auch besorgen! Der Druck in der Arbeit steigt, schließlich Mag.a pharm. Dr.in sollen alle Projek- Alexandra Mandl, te vor den Weih- Apothekerin in Graz nachtsferien abgeschlossen sein. Der Stress wird immer schlimmer und ganz unbemerkt schleicht es sich heran: das Burnout, dieser Symptomenkomplex mit stark reduzierter Leistungsfähigkeit und Erschöpfung. Pflanzliche Hilfe für Gestresste gibt es aus der Apotheke! Dadurch können zwar die Ursachen der Erschöpfung nicht beseitigt werden, daran muss jeder selbst arbeiten, aber pflanzliche Arzneimittel können Beschwerden wie Unruhe, Konzentrationsstörungen und Angstzustände mildern. Das erste Anzeichen eines Burnouts sind Ein- und Durchschlafstörungen. Beruhigend und schlaffördernd wirken Auszüge aus Baldrian, am besten in Kombination mit Hopfen und Melisse. Die Passionsblume hilft bei nervöser Unruhe am Tag genauso wie Lavendel. Optimale Wirkungen erzielt man mit einem längeren Einnahmezeitraum über mindestens zwei Wochen. Inhaltsstoffe aus Pflanzen können ebenso helfen, die eigene Stressresistenz zu erhöhen. So zeigt die Rosenwurz bereits nach einmaliger Einnahme Wirkung gegen Symptome wie Müdigkeit und Schwäche, die stresslindernde Wirkung hält nach dem Absetzen länger an. Ähnliche Effekte sind von den Extrakten der Taigawurzel und des Ginseng bekannt. Gemeinsam ist diesen Präparaten: sie sind gut verträglich, frei von Nebenwirkungen und können mit anderen Arzneimitteln gemeinsam eingenommen werden. In Kombination mit Nährstoffen wie dem Anti-Stressmineral Magnesium, den Vitaminen des B-Komplexes und Vitamin C fürs Immunsystem ist der Körper gegen höhere Belastungen optimal gewappnet. Apothekerkammer Steiermark www.apotheker.or.at JOURNAL GRAZ 55 Foto: Furgler / Anzeige SCHICKSAL Foto: Fischer Was hat Gewalt in Notaufnahmen zu suchen? Was ist los in unserer Gesellschaft? Beim Rundblick durch die internationalen Gazetten ist mir ein Artikel ins Auge gesprungen, der mir die Haare zu Berge stehen lässt. I n deutschen Krankenhäusern kommen in den Notaufnahmen verstärkt Sicherheitskräfte zum Einsatz, weil hilfesuchende Patienten zu Gewalttaten neigen, wenn ihnen irgendetwas nicht passt. Da kann es schon passieren, dass Ärzte und Pflegepersonal nicht nur gemeinst angepöbelt werden, sondern da können auch die Fäuste fliegen. Wohin sind wir nur geraten, muss man sich fragen, wenn Orte, an denen Menschen eigentlich geholfen werden soll, zu Kampfstätten werden? Was denken sich Hilfesuchende dabei, wenn sie ihre Behandlungswünsche brachial durchsetzen möchten? Es kann doch nicht sein, dass in Zukunft Security-Mannschaften in Wartezimmern von Ordinationen oder Notaufnahmen sitzen, nur um die Mediziner vor Übergriffen zu schützen? Reicht es nicht, dass sich diese zunehmend mit den Sitten und Gebräuchen der Herkunftsländer von Flüchtlingen auseinandersetzen müssen, die zum Beispiel die Behandlung von Frauen durch männliche Ärzte strikt ablehnen? Krankenhäuser sind Orte, an denen geholfen wird, wo es meist ohnehin viel Leid gibt. Muss man das noch verstärken? Aufgespießt ... von Ulli Glettler Wie hoch muss die Aggressionsbereitschaft von Menschen sein, die Ärzte, Schwestern und Pfleger angreifen, weil ihnen irgendetwas nicht passt, weil diese nicht gleich springen, um zu helfen. Auch im Notfall, solange er nicht lebensbedrohend ist, gibt es Warteschleifen. Und gerade die Ärzte in den Notaufnahmen leisten Großartiges und arbeiten nicht selten bis zum Umfallen. Und das nur, um anderen zu helfen. Auch wenn es ihr Job ist, so verdienen sie nicht nur unsere Anerkennung, sondern unseren Respekt. Ein Wort, das allerdings aus den Köpfen vieler Mitbürger und auch von Zuwanderern verschwunden zu sein scheint und in vielen Familien auch gar nicht mehr gelehrt wird. Respekt ist der Zement, der unsere Gesellschaft zusammen hält. Ohne Respekt gehen Manieren verloren, ohne Manieren verroht unsere Gesellschaft. Das sollten wir uns alle vor Augen halten, wenn wir uns begegnen. Jeder Mensch ist ein Individuum, das geachtet werden muss. Auch mit seinen Fehlern. Lernen wir wieder, miteinander umzugehen. Auch abseits der Spaßgesellschaft, die jetzt im Advent auf den Märkten wieder ihre große Bühne findet. Gerade weil die Welt in großer Unruhe ist, sollten wir uns näher kommen. Aber nicht mit der geballten Faust, sondern mit der ausgestreckten Hand. In diesem Sinn, friedliche Tage bis Weihnachten und darüber hinaus! Anlässlich der Neueröffnung wurde an Marktleiterin Bernadette Schober-Lipp der Schlüssel übergeben. Caritasdirektor Mag. Herbert Beiglböck, Marktleiterin Bernadette Schober-Lipp, Soziallandesrätin Doris Kampus, stellvertretende Landesgeschäftsführerin des AMS Steiermark Mag. Christina Lind und SPAR Steiermark und Südburgenland-GF Mag. Christoph Holzer AMS und Land gehen mit SPAR und der Caritas neuen Weg und eröffnen Supermarkt Der vor kurzem in der Grazer Grottenhofstraße 1 neu eröffnete SPAR-Supermarkt ist etwas ganz Besonderes: Er wird nämlich von der CARITAS im Auftrag des AMS und des Landes Steiermark im Rahmen des gemeinnützigen Beschäftigungsprojektes WerkStart betrieben. In Sortiment und Preisgestaltung unterscheidet sich der neue Nahversorger nicht von anderen SPAR-Märkten. Das moderne Erscheinungsbild des Marktes, mit einem großen Fokus auf Frische, bietet künftig ein völlig neues Einkaufserlebnis. D man auch leben kann. Dieses Projekt verfolgt genau diesen Ansatz, indem es arbeitslosen Menschen wieder eine Job-Chance bietet. Daher wird es auch vom Land Steiermark unterstützt“, betont Soziallandesrätin Doris Kampus. Der neue SPAR-Supermarkt wird von der Caritas als selbstständiger Supermarkt geführt. Insgesamt werden in der Steiermark und im Südburgenland 144 der 261 SPARStandorte von selbständigen Kaufleuten geführt. „Selbstständige Kaufleute sind eine wichtige Ecksäule für SPAR. Der SPAR-Supermarkt in der Grazer Grottenhofstraße ist für uns ein ganz besonderer EinzelhändlerStandort. Das Projekt bietet tolle Chancen. Wir danken dem AMS, dem Land Steiermark und der Caritas für ein so tolles Projekt“, so SPAR Steiermark Geschäftsführer Mag. Christoph Holzer. Der neue Nahversorger besticht nicht nur durch modernste Ladengestaltung, sondern auch durch einen großen Frischebereich: Im Eingangsbereich erwartet die Kundinnen und Kunden eine großzügige Obst- und Gemüseabteilung. Direkt daneben folgt die neue Feinkostabteilung. Insgesamt verfügt der SPAR-Supermarkt Grottenhofstraße über eine rund 500 m² große Verkaufsfläche und über 65 Parkplätze. Die Öffnungszeiten von Montag bis Freitag von 7.15 bis 19.30 Uhr und samstags von 7.15 bis 18.00 Uhr bieten ein kinderfreundliches Einkaufserlebnis. Auch nachhaltige Energiekonzepte wurden bei dem neuen Supermarkt integriert. So wurde auf eine energieschonende LED-Beleuchtung und eine Wärmerückgewinnungsanlage gesetzt, welche die Abwärme der Kühlgeräte zum Heizen wiederverwendet. Fotos: SPAR /Anzeige as Konzept für diesen Betrieb bietet für Menschen, die am Arbeitsmarkt benachteiligt sind, neuartige Weiterbildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten. „Unser Ziel ist es, Menschen auf Arbeitssuche den Sprung in den Handel zu ermöglichen und damit eine möglichst rasche und nachhaltige Integration am Arbeitsmarkt“, so Mag. Christina Lind (stellvertretende Landesgeschäftsführerin des AMS Steiermark). Erreicht wird das durch passgenaue Einschulung und Praxis in einem realen Arbeitsfeld, durch sozialpädagogische Begleitung und Unterstützung bei der Arbeitssuche. „Sozialleistungen wie die Mindestsicherung oder die Wohnunterstützung sind wesentliche Maßnahmen bei der Armutsbekämpfung. Aber die wirkungsvollste Maßnahme im Kampf gegen die Armut ist und bleibt dauerhafte Beschäftigung mit einer Entlohnung, von der JOURNAL GRAZ 56 Schlüsselübergabe: Marktleiterin Bernadette Schober-Lipp mit ihrem Team JOURNAL GRAZ 57 SCHICKSAL SCHICKSAL Herr Prem hat auch diese gesundheitliche Herausforderung fast geschafft und ist heute soweit wieder gesund, „auch wenn ich körperliche Arbeiten nicht mehr schaffe.“ Da werden einfache Putzarbeiten zu einer Herausforderung, die er nur noch mit Hilfe des Sohnes und der Schwiegertochter, die im gleichen Haus leben, meistern kann. Herr Prem ist trotz vieler Einschränkungen zufrieden und kommt mit seiner kleinen Pension und der Pflegestufe 1 so recht und schlecht über die Runden. „Vor allem, weil ich keine Schulden habe.“ Wermutstropfen im knappen Budget sind nur die hohen Stromkosten von monatlich 134 Euro, die seiner Meinung nach vor allem die E-Heizung verschlingt: „2014 musste ich 1000 Euro nachzahlen, was meine ganzen Ersparnisse aufgebraucht hat. Ein war ein „neuer“ Auftrag für mich, sein Heizungsverhalten abzuklären. Worüber er sehr glücklich ist, denn der Stromzähler läuft nun wieder ganz langsam. Somit kann er in Zukunft auf ein Guthaben hoffen. Josef Prem ist 77 Jahre alt und hat seinen Lebenstakt gefunden. Beim Einkaufen am Markt am Lendplatz, beim Kochen und auch bei gelegentlichen Kaffeehausbesuchen, wo er sich ab und zu auch ein Glas Bier leistet. „Der Herr Doktor hat gesagt, das schadet nicht“, lacht Herr Prem, der niemandem zur Last fallen will und genau deswegen für jede auch noch so kleine Zuneigung dankbar ist. Wir wollen aber keine Dankbarkeit, sondern freuen uns über jedes Lächeln, mit dem er signalisiert: „Ich habe mich mit dem Leben wieder versöhnt“. Waltraud und Daniela Pertzl D as Schicksal fordert immer seinen Tribut. Es lässt Menschen zerbrechen oder wachsen. Es kommt immer nur darauf an, wo es seinen Hobel ansetzt ... ! Bei Herrn Prem sind zwar auch Späne geflogen, aber in die richtige Richtung: Unsere Lebenswege haben sich gekreuzt, nachdem mir der ehemalige Caritas-Präsident Franz Küberl vom Schicksal des Herrn Prem und dessen berührende Worte am heiligen Abend 2014 in der Arche 38 „Herr Präsident, ich bin schuldenfrei“ erzählt hat. Diese Worte sind mir damals tief ins Herz gedrungen, und ich besuchte daraufhin Josef Prem in der Arche 38. „Tu Gutes und rede darüber“ JOSEF PREM Herr Prem und die Waschmaschine H err Prem ist ein herzlicher Mensch, dem meine Tochter Daniela (Biene) und ich wieder auf die Beine geholfen haben, nachdem ihn das Schicksal straucheln hat lassen. Eine kleine Wohnung, auf der er als Obdachloser gar nicht mehr zu hoffen wagte, hat ihm ein Stück Leben zurück gegeben. Aber, etwas chaotisch, weil es doch einiges zu richten gab, auch frische Farbe war gefragt. Zu viel Organisation für einen Mann, der es gewohnt ist, im Schatten zu leben. Ein Auftrag für uns, ihm in den vier Wänden in zwei Wochen ein lebenswertes Umfeld zu schaffen. Frisch (heraus-)geputzt und - so wie es sich Herr Prem gewünscht hat - mit ganz viel hellen Farben. Fast wäre Herr Prem wunschlos glücklich gewesen, wäre da nicht der Traum von der eigenen Waschmaschine gewesen, dem Herr Prem schon lange nachgehangen ist. Auch diesen Wunsch konnte wir ihm erfüllen, heute hat Herr Prem immer noch Tränen in den Augen, wenn er von der Waschmaschine erzählt, dass es für ihn das schönste auf der Welt ist, seine Wäsche in der eigenen Maschine zu waschen . Das Schicksal hat Herrn Prem aber keinesfalls aus den Klauen gelassen. „Ein Dickdarmverschluss hat mich 2015 fast das Leben gekostet“, erzählt mir Herr Prem bei einem Treffen nach langer Zeit. Die Angst, an Krebs erkrankt zu sein, hatte sich Gott sei Dank nicht bestätigt, aber schwere Komplikationen nach der OP haben die Zukunft lange in ein dunkles Grau gehüllt. Kaum einigermaßen genesen, litt Herr Prem plötzlich an massiven Lungenproblemen. „Und das, obwohl ich seit 28 Jahren nicht mehr rauche. Aber dann habe mich an eine Ansteckung auf einer Baustelle erinnert“, blickt Herr Prem zurück.TBC, so lautete damals die Diagnose, die angeblich auch ausgeheilt wurde, aber eben Spuren hinterlassen hat. In Enzenbach wurden Herrn Prem täglich 16 Stunden lang Sauerstoff verordnet. Die kleine Flasche wurde über drei Monate zu einem unverzichtbaren Begleiter, der allerdings sein Leben deutlich eingeschränkt hat. Nun nimmt er sie immer seltener, denn Einen Auszug aus der Geschichte „Ich bin schuldenfrei“ aus dem Jahr 2014 lesen Sie auf den nächsten Seiten. Helfen bei uns daham Wirklich sozial Arme oder kranke Menschen kommen nicht zu mir, nein, ich finde sie einfach, irgendwo oder irgendwann, sie sind einfach da und ich spüre, da packe ich an, da für nehme ich mir Zeit und stecke all meine Energie und Leidenschaft in die Hilfe für diese Menschen. Damit ich auch weiterhin Menschen, die meine Hilfe benötigen, helfen kann, bin ich natürlich auch auf die Mithilfe unserer Leserinnen und Leser angewiesen. Wenn Sie auch mithelfen möchten, „Helfen bei uns daham“ zu untersützen, zählt jede Spende, auch wenn sie noch so klein ist. Raiffeisenbank Gratwein, IBAN: AT 933811200000076877 JOURNAL GRAZ 59 JOURNAL GRAZ 58 Waltraud Pertzl besucht Josef Prem in seiner ordentlich aufgeräumten Wohnung INTERVIEW SCHICKSAL M enschen geraten oft aus verschiedenen Gründen in Notsituationen. Kein Job - kein Geld Schulden - Delogierung! Letzter Ausweg: Arche 38. Wir trafen Josef Prem, einen Betroffenen, der uns unverblümt und ganz ehrlich seine Geschichte erzählte. JOSEF PREM Ein Auszug aus der Geschichte „Ich bin schuldenfrei“ aus dem Jahr 2014 Einmal Arche 38 und zurück: Ich bin SCHULDENFREI E in Zimmer in einer Wohngemeinschaft in der Arche 38. Ein Bett, ein Kasten, ein Schreibtisch. Delogiert und fast das ganze Hab und Gut verkauft für 300 Euro: so lebt Josef Prem (74). Der gebürtige Oststeirer lebte viele Jahre in einer glücklichen Lebensgemeinschaft. Mit 49 Jahren wurde Josef Prem auch noch Vater, was sein Leben damals nahezu perfekt machte. Doch dann schlug das Schicksal zu: Der gelernte Installateur wurde mit 54 Jahren krankheitsbedingt zum Frühpensionisten. Zwei Jahre danach der nächste Schock: Seine Partnerin verstarb und er wurde zum alleinerziehenden Vater seines damals siebenjährigen Sohnes. Vater und Sohn arrangierten sich und wohnten weiterhin in einer Gemeindewohnung. Der Sohn wurde älter und die monatliche Pension war nicht allzu groß. Als die Familienbeihilfe dann weg war und die Halbwaisenrente auch, wurde es immer enger mit dem Geld. Die Schulden, die noch von früher aus der gemeinsamen Beziehung stammten, auch die Wünsche des Sohnes, die oft „auf Pump“ finanziert wurden, aber auch hin und wieder etwas Alkohol, der ja auch Geld kostet, ließ die finanzielle Situation im Männerhaushalt immer schwieriger werden. „Ich habe nie den Staat ausgenutzt und um irgendwelche Zuschüsse oder sonst was angesucht, dazu war ich zu stolz“, stellt der Witwer von Anfang an klar. Die Schuldenfalle Not macht bekanntlich erfinderisch: und so kam Prem auf die glorreiche Idee, er könnte sich ja den Strom von 60 Euro/Monat „sparen“ und diesen illegal aus dem Gemeindebau vom Dachboden durch ein Lüftungsrohr abzweigen. Solch ein Missbrauch bleibt natürlich nicht unent- deckt. Durch eine andere Hauspartei angezeigt, wurde der Frühpensionist ein halbes Jahr später erwischt. „Somit saß ich vor einem Tribunal, von dem ich 2.000 Euro aufgebrummt bekam. Aber das könnte ich ja in drei Jahren nicht verbrauchen und schon gar nicht in einem halben Jahr... Ich zahlte nichts und ließ es drauf ankommen“, gab sich der 74-Jährige damals uneinsichtig. Der KSV und ein Schreiben vom Rechtsanwalt machten aus 700 plötzlich 1.400 Euro. Und die angedrohte Delogierung, womit wieder 1.000 Euro dazu kamen, ließen den Schuldenberg auf letztendlich 6.000 Euro wachsen. „Da fällt einem schon der Unterkiefer runter“, so Josef Prem. „Somit wurde ich delogiert“, wird der Pensionist ganz nachdenklich, „und sie nahmen alles mit, was ich besaß.“ Einige Kleinigkeiten stellte er bei seinem Sohn ein und der Rest wurde in einem Lager untergebracht, was natürlich auch bezahlt werden wollte und die Schulden wieder wachsen ließ. Wenn man also Schulden hat, kommen immer weiter welche dazu, denn alleine die Zinsen sind so hoch, dass es zum Teufelskreis wird und man ohne Konsequenz und starken Willen niemals rauskommt. Delogierung, und nun?! Der Schock war groß. Nun stand der damals schon über 70-Jährige auf der Straße. „Ich wollte es schaffen, doch wusste einfach nicht, wie. Der Gedanke, auf der Straße zu leben, war mir ein Graus, und ich hatte Angst davor, also wandte ich mich an die Arche 38. Hier bekam ich für ein paar Nächte in der Notschlafstelle ein Bett. Aber da musst um 8 Uhr morgens raus und darfst erst um 18 Uhr wieder rein“, erinnert er sich an die damalige Zeit, als er plötzlich Obdachlos wurde. Zum Glück wurde gerade ein Zimmer in der Wohngemeinschaft frei, wo Josef Prem nun seit mittlerweile 2 1/2 Jahren lebt, was nicht der Regelfall ist. Die Umstellung damals von der eigenen Wohnung in die Arche 38 war schwer, denn hier wohnen wildfremde Menschen zusammen und müssen sich arrangieren. „Ich fühle mich derzeit hier zu Hause, und die Betreuer sind wirklich nett. Sie behandeln uns wie Menschen, und ich komme mit allen gut aus. Ich bin hier der Älteste, denn vorwiegend sind junge Menschen hier“, bekommen wir einen Einblick in sein Leben. Alle Bewohner der Wohngemeinschaft in der Arche 38 bekommen ein Frühstück, müssen sich sonst aber selbst versorgen. Jeden zweiten Freitag kocht ein Betreuer mit ihnen ein Mittagessen, bezahlt von der Caritas. Auch die Wäsche wird gewaschen und die Bettwäsche ist immer frisch. Nur Ordnung halten müssen sie selbst, was aber für die meisten Jungen nicht einfach machbar scheint. „Ich zahle hier im Monat 110 Euro Miete. Um anzusparen, bekommen die Betreuer, was ich übrig habe, stets so zwischen 70 und 100 Euro. Mit dem Rest werden eifrig Schulden abbezahlt“, so Prem. Schuldenfrei. „Bis auf 200 Euro, die der Rechtsanwalt mir dankenswerter Weise erlassen hat, habe ich alles bezahlt, ganz ohne fremde Hilfe, und bin somit schuldenfrei. Ein herrliches Gefühl!“ Dass es Josef Prem aus diesem Schlamassel selbst wieder rausgeschafft hat, war nur mit äußerster Disziplin zu schaffen. Und auch wenn er noch immer in der Arche 38 wohnt, ist der Pensionist sehr stolz. Berechtigt, wie wir finden. Zum Abschluss erzählt uns Josef Prem noch voller Stolz, dass er im Oktober eine neue Wohnung bekommt und auch die Kaution bereits angespart hat. Leider wird er nie mehr eine Gemeindewohnung bekommen, denn der Stromdiebstahl war zu gravierend, und Strom gibt es auch nur mehr gegen Kaution, aber das wird er bestimmt schaffen. Es war eine rührende Begegnung mit Josef Prem, und ich möchte ihn ein Stück seines Weges begleiten und einen Teil dazu beitragen, wenn er seine neue Wohnung beziehen kann. Neues Zuhause für Herrn Prem Manchmal im Leben gibt es diese Momente. Momente, die sich tief in mein Gedächtnis und Herz eingraben und darin ewig verankert bleiben. Einen dieser unvergesslichen Momente durfte ich erst kürzlich erleben - als wir „unserem“ Herrn Prem ein neues Zuhause einrichteten. Sein eigenes Heim! Er ist ein echter Kämpfer. Einer, dem das Schicksal oft übel mitgespielt hat und der sich trotzdem niemals unterkriegen ließ. Inzwischen hatte er von seinem kargen Einkommen die Kaution für ein neues Heim gespart. Bei unserem letzten Interview versprach ich ihm, ich würde mich um die Einrichtung kümmern, sollte er eine Wohnung finden. Josef Prem fand sie: 32 Quadratmeter groß, aber in desolatem Zustand. Dennoch überwog bei Josef Prem die Freude. Die Freude darüber, dass er bald am Ziel seiner Träume sein würde. Doch ich hörte nichts mehr von ihm – und so nahm ich mit seinem Betreuer Kontakt auf und besichtigte die neue Wohnung. Herr Prem selbst war nicht gekommen, denn seine Scham war zu groß, um sich mit mir zu treffen. Denn Hilfe zu bekommen bzw. diese anzunehmen war ihm ein Leben lang fremd gewesen. Nur niemandem zur Last fallen, das war und ist das Motto dieses tapferen Mannes, der sich in der Arche 38 sogar um die Allgemeinküche gekümmert hatte, damit sie auch immer sauber ist. Trotzdem packten wir es an, besorgten aus unserem Spendentopf „Helfen bei uns daham“ erst einmal die wichtigsten Utensilien, um die verwahrloste Wohnung wieder heimelig zu machen. Und um Herrn Prem eine Bleibe zu schaffen, in der er sich geborgen und wohl fühlt! Er selbst hatte nur den Wunsch geäußert: „Bitte alles hell!“ Dieser Wunsch war unser Auftrag. Also ging’s rasch an die Arbeit, mit tatkräftiger Unterstützung seines Sohnes und der „Oberlandler“, die dankenswerterweise das neue Schlafzimmer gekauft hatten, wurde die Wohnung mit jeder Stunde freundlicher, einladender, ja lebenswerter. Nach einer Woche hatten wir es endlich geschafft. Die Wohnung war fertig und, zugegeben, wir waren es auch. Müde, erschöpft, aber glücklich darüber, Herrn Prem eine Freude bereitet und ein neues Leben geschenkt zu haben. Neues Zuhause. Dann dieser Gänsehaut-Moment, als Herr Prem seine kleine, aber feine Wohnung zum ersten Mal sah: „Ist Weihnachten oder sind Sie ein Engel?“ waren seine berührenden Worte, die mir ewig in Erinnerung bleiben werden. Neues Leben. Danach übernahm Josef Prem das „Kommando“ und begann alles so einzuräumen, wie er es benötigte. „Das muss System haben, damit ich’s gleich wieder finde“, schmunzelte er. Einem Neustart stand also nichts mehr im Wege.Als die Oberlandler dem Mann schließlich noch Hofer-Gutscheine im Wert von 500 Euro überreichten, kannte Herrn Prems Rührung keine Grenzen mehr. So hart und steinig sein bisheriger Lebensweg auch war, so viel Glück schien er nun zu haben. Und es ging weiter aufwärts für ihn: Tage danach erzählte er mir, dass er plötzlich keine Atemnot mehr habe und sich in seinem neuen Zuhause rundum wohl fühle. Als ich ihn wieder einmal besuchte, sagte er zu mir: „Wissen Sie, Frau Pertzl: Mit den Gutscheinen konnte ich das erste Mal ohne mitzurechnen einkaufen, da habe ich mir zwei Töpfe gegönnt und Waschpulver, Lebensmittel usw. Aber da komme ich sicherlich noch drei Monate gut aus.“ Liebe Leser, ich bin froh, dass wir, auch dank Ihrer Unterstützung, dem Richtigen geholfen haben. Ich werde Herrn Prem immer wieder besuchen und auch helfen wenn er Hilfe braucht. Waltraud und Daniela Pertzl Ein Dankeschön: Liebe Waltraud / liebes Journal Graz-Team! Endlich habe ich Zeit gefunden Herrn Prem in seiner Wohnung zu besuchen. Die Wohnung kenne ich noch von früher, als sie noch von einem anderen bewohnt wurde. Die ist ja nicht mehr wiederzuerkennen. Es wäre wirklich schön, wenn wir alle unserer Klienten in so schöne Wohnungen „entlassen“ könnten. Dass Herr Prem dir sehr dankbar ist, hat er dir bestimmt schon mitgeteilt. Ich möchte mich auch nochmals bedanken. Durch deine Unterstützung haben wir uns sehr viel Arbeit erspart und wir hätten die Wohnung auch nicht so schön einrichten können. Mag. Klemens Prem, Caritas Diözese Graz-Seckau, Arche 38 Waltraud Pertzl im Gespräch mit Josef Prem JOURNAL GRAZ 60 JOURNAL GRAZ 61 t h c i l z t i l B LOKALES LOKALES auch unter www.journal-graz.at VERKEHRSLANDESRAT ANTON LANG UND LANDESHAUPTMANN-STV. MICHAEL SCHICKHOFER Besuchen Sie uns im Internet! Dank umfangreicher Fotogalerien sind Sie immer im „Bild“ www.journal-graz.at Die S-Bahn Steiermark ist eine Erfolgsgeschichte „War das 20. Jahrhundert das Jahrhundert der Straße, so soll das 21. Jahrhundert jenes der Schiene werden. Jedenfalls bei uns in der Steiermark - und mit der S-Bahn sind wir am besten Weg dazu, dieses große Ziel zu erreichen. Denn Feinstaub und CO2, Verkehrsüberlastung und Parkplatzproblematik lassen sich einfach nicht wegdiskutieren“, so LH-Stv. Michael Schickhofer und Verkehrslandesrat Anton Lang. S eit Dezember 2007 ist in der Steiermark die erste Stufe der S-Bahn in Betrieb. In vorbildlicher Zusammenarbeit von ÖBB, GKB, STLB und Verkehrsverbund ist damit ein Meilenstein im öffentlichen Verkehr der Steiermark gelungen. Mit rund 100 zusätzlichen Zugverbindungen im Großraum Graz zum Start ist das Bahnangebot wesentlich ausgeweitet worden. Erste Highlights waren (und sind) die Einführung regelmäßiger Taktverkehre auf der S1 von Graz nach Bruck an der Mur sowie auf der S5 nach Spielfeld-Straß, ein Viertelstundentakt in der Frühspitze auf der S1 von Norden nach Graz oder die Ausdehnung des Verkehrsangebots ab Graz bis Mitternacht. „Die S-Bahn stellt eine enorme Aufwertung des Wirtschafts- und Beschäftigungsstandortes Steiermark dar. Sie ist eine Lebensader für unser Land und ein Gewinn für alle PendlerInnen. Ich will schließlich, dass die SteirerInnen in al- Stolzer Opa, Manfred Huber mit Enkerl Anna-Lena len Regionen die bestmöglichen Verkehrsanbindungen vorfinden“, so LH-Stv. Schickhofer. Der Erfolg der S-Bahn Steiermark lässt sich mit den gestiegenen Passagierzahlen belegen: Im Vergleich von Oktober 2007 zu 2015 sind um rund 18.600 oder um plus 69 Prozent mehr tägliche Fahrgäste (Montag bis Freitag) im SBahn-Netz unterwegs. „In Summe fahren nun rund 45.500 KundInnen pro Tag mit der SFoto: Frankl Bahn“, freut sich Lang. Jung vermählt, Ela und Michael Haintz Keine Höhenangst bei Ferdinand „Ferdl“ Lienhart Aufmerksame Zuhörer, Ernst Brandl und Wolfgang Malik Opernkenner, Eva Tarjan und Bernd Pürcher I M P R E S S U M Herausgeber und Verlagsinhaber: Waltraud Pertzl. Redaktion: Fritz Pertzl, Mag. Ulli Glettler, Daniela Kahr-Pertzl, Robert Pertzl. Grafik und Layout: Fritz Pertzl. Fotos: Pertzl. Gestaltung: Werbeagentur Pertzl. Anzeigenleitung: Waltraud Pertzl. Erscheinungsweise: monatlich. Druck: Leykam Druck-Neudörfl. Vertrieb: Gratis an jeden Haushalt durch Hurtig; Telefon 0316/28 10 30. Redaktionsadresse: 8054 Graz-Seiersberg, Elariweg 6, Telefon 0316/57 44 44, Telefax: 0316/57 44 44-4,E-Mail: [email protected]. Internet: www.journal-graz.at. Urheberrechte: Die im Journal Graz veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Jede - auch auszugsweise - Verbreitung und Veröffentlichung ist grundsätzlich nur mit vorheriger schriftlicher Zustimmung des Herausgebers gestattet. 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