Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie Andreas Rammo Allgemeine und Anorganische Chemie Universität des Saarlandes E-Mail: [email protected] Copyright Hinweis Alle elektronischen Unterlagen zu dieser Vorlesung sind ausschließlich für das eigene Studium bestimmt und dürfen nicht weitergegeben, reproduziert oder in anderen Dokumenten verwendet werden. Auch wenn nicht ausdrücklich gekennzeichnet, können einzelne Abbildungen aus copyright geschützten Quellen stammen. Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 2 Lehrbücher • allgemeine chemische und physikalisch-chemische Grundlagen sowie das Grundwissen über anorganische und organische Chemie, Biochemie und Kernchemie • leicht verständlich und gut lesbar • 35 didaktisch aufbereitete Kapitel zu allgemein chemischen und physikalisch-chemischen Grundlagen • anschaulich und übersichtlich gestaltet • Glossar zu jedem Kapitel • Komplett vierfarbig • Beispiele zur Veranschaulichung von Rechenverfahren, Übungsaufgaben mit Lösungen zur Selbstkontrolle, Lösungswege im Internet abrufbar Charles E. Mortimer, Ulrich Müller, Chemie, Georg Thieme Verlag, 2010 • aufklappbares Periodensystem • Kapitel zum Umgang mit Gefahrstoffen Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 3 Lehrbücher • chemische Querverbindungen zwischen den Grundlagen und technologischen Anwendungen • Alltagschemie in diesem Buch eine besondere Rolle: Der Student soll die Bedeutung von grundlegenden chemischen Vorgängen für den Menschen im Allgemeinen und dem Ingenieur im Besonderen nachvollziehen lernen. • einleitende Fragestellungen und praktische Beispiele am Kapitelbeginn • Lösungsvorschläge, welche die Chemie zu Problemstellungen anbieten kann • jedes Kapitel schließt mit einer Zusammenfassung der wichtigsten Begriffe und Definitionen Guido Kickelbick, Chemie für Ingenieure, Pearson Verlag, 2008 • Übungsaufgaben und reflektierende Fragen • Glossar mit zentralen Fachbegriffen und Erläuterungen Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 4 Lehrbücher Chemie - Studieren kompakt • Lehrstoff wird wissenschaftlich präzise, stilistisch klar und leicht verständlich präsentiert • zahlreiche Bezüge zum Alltag • schöne und übersichtliche grafische Aufbereitung • Anschauungsmaterial auf der Companion Website • Übungsaufgaben online gestellt Theodore L. Brown, H. Eugene LeMay, Bruce E. Bursten, Chemie – Studieren kompakt, Pearson Verlag, 2011 Chemie - Prüfungstraining: Übungsaufgaben mit Lösungen Theodore L. Brown, H. Eugene LeMay, Bruce E. Bursten, ChemiePrüfungstraining, Pearson Verlag, 2011 Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 5 Allgemeines – Vorlesungszeiten, Klausuren großer Hörsaal der Chemie, Gebäude C4.3 Vorlesungen mit Übungen: montags: 14.15 - 15.45 Uhr (Doppelstunde) mittwochs: 12.15 - 13.45 Uhr (Doppelstunde) donnerstags: 08.30 - 09.15 Uhr Bei den Klausuren sind folgende Hilfsmittel erlaubt: - Schreibutensilien - Taschenrechner - iPhones und Handys sind nicht erlaubt und müssen ausgeschaltet sein! Nicht vergessen: Studentenausweis! ! Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 1.Klausurtermin: 07.12.16 12.15 – 13.45 Uhr ! 6 Allgemeines – E-Learning Plattform Informationen zu den Vorlesungen werden am „schwarzen Brett“ von Prof. Scheschkewitz im Foyer der Chemie bekannt gegeben oder sind einsehbar im Internet unter: http://www.uni-saarland.de/fak8/scheschkewitz/html/student_page.html Hier: • können Folien der Vorlesung als pdf-Files heruntergeladen werden. • werden Klausurergebnisse bekannt gegeben. • werden Beispielklausuren eingestellt. Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 7 Vorlesungsgliederung 1. Materie, Stoff, Verbindung, Element 2. Aufbau der Atome 3. Aufbau des Periodensystems 4. Theorie der chemischen Bindung 5. Chemische Reaktion 6. Chemische Gleichgewichte Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 8 Was ist Chemie? Chemie Physik Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 9 Was ist Chemie? Chemie Physik Definition Chemie: Definition Physik: Chemie ist die Lehre vom Aufbau, Verhalten und der Umwandlung von Stoffen sowie den dabei geltenden Gesetzmäßigkeiten. Die Physik ist die Lehre von den Eigenschaften und Zustandsformen sowie den Bewegungen der unbelebten Materie, den diese Bewegungen hervorrufenden Kräften oder Wechselwirkungen und den dabei wirkenden Gesetzmäßigkeiten. Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 10 Was ist Chemie? Chemie Physik Bei einer chemischen Reaktion entsteht ein neuer Stoff mit anderen Eigenschaften (z.B. Farbe). Dabei entsteht aus einem oder mehreren „Edukten“ ein oder mehrere „Produkte“. Bei einem physikalischen Vorgang bleiben die Eigenschaften eines Stoffes erhalten. Lediglich eine Zustandsänderung tritt ein, z.B. die äußere Form eines Stoffes oder sein Aggregatzustand ändern sich. Bsp.: Bsp.: Wasserstoff + Sauerstoff Wasser Verformen eines Metalls Aggregatzustand: Er bezeichnet qualitativ verschiedene, temperatur- und druckabhängige physikalische Zustände von Stoffen (fest, flüssig, gasförmig, kristallin, amorph). Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 11 Fachgebiete der Chemie Allgemeine Chemie Organische Chemie Physikalische Chemie Anorganische Chemie Chemie Analytische Chemie Technische Chemie Biochemie Kernchemie Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 12 Gesetz der Erhaltung der Masse Antoine Lavoisier: Begründer der modernen Chemie Zerlegung von Quecksilberoxid Quecksilberoxid Sauerstoff Quecksilber Antoine Lavoisier, 1743 - 1794 Gesetz der Erhaltung der Masse: Bei chemischen Reaktionen ist die Summe aller Massen der Ausgangsstoffe genau gleich groß wie die Summe der Massen aller Endstoffe. Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 13 Elemente, Verbindungen, Gemische Zerlegung von Quecksilberoxid Quecksilberoxid Sauerstoff Quecksilber Quecksilberoxid Sauerstoff Quecksilberoxid Quecksilberoxid Quecksilber A. Lavoisier: Verbindung: lässt sich weiter zerlegen. Element: lässt sich NICHT weiter zerlegen. (Robert Boyle, 1661) Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 14 Klassifizierung der Stoffe Heterogene Gemische: Veränderliche Zusammensetzung aus erkennbar unterschiedlichen Teilchen Materie Homogene Stoffe: Heterogene Gemische Physikalische Trennung Homogene Stoffe Veränderliche Zusammensetzung aber einheitliches Aussehen Homogene Gemische: Homogene Gemische Physikalische Trennung Homogene Gemische reiner Stoffe (veränderliche Zusammensetzung) Reine Stoffe Reine Stoffe: Aus Elementen oder Verbindungen aufgebaut (feste Zusammensetzung) Verbindungen Chemische Trennung Elemente Verbindungen: Aus verschiedenen Elementen in definierte Zusammensetzung aufgebaut. Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 15 Beispiele für heterogene Gemische Glitter make up Hefe-Weizenbier Müsli Gummibärchen Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 16 Klassifizierung der Stoffe Heterogene Gemische: Veränderliche Zusammensetzung aus erkennbar unterschiedlichen Teilchen Materie Homogene Stoffe: Heterogene Gemische Physikalische Trennung Homogene Stoffe Veränderliche Zusammensetzung aber einheitliches Aussehen Homogene Gemische: Homogene Gemische Physikalische Trennung Homogene Gemische reiner Stoffe (veränderliche Zusammensetzung) Reine Stoffe Reine Stoffe: Aus Elementen oder Verbindungen aufgebaut (feste Zusammensetzung) Verbindungen Chemische Trennung Elemente Verbindungen: Aus verschiedenen Elementen in definierte Zusammensetzung aufgebaut. Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 17 Homogene Gemische - Beispiele Gasgemische: Lösungen: - feste Lösungen - flüssige Lösungen - gelöste Gase in Flüssigkeiten Legierung = feste Lösung Bronze (Kupfer ≥ 60%) Messing (Kupfer/Zink) Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 18 Klassifizierung heterogener Gemische Aggregatzustand Bezeichnung Beispiele fest - fest festes Sol Granit fest – flüssig feste Emulsion Butter fest - gasförmig fester, kolloidaler Schaum Bimsstein flüssig – fest kolloidale Lösung Malerfarbe flüssig – flüssig Emulsion Milch flüssig –gasförmig Schaum Seifenschaum gasförmig – fest Rauch Aerosol gasförmig - flüssig Nebel Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 19 Klassifizierung heterogener Gemische Aggregatzustand Bezeichnung Beispiele fest - fest festes Sol Granit fest – flüssig feste Emulsion Butter fest - gasförmig fester, kolloidaler Schaum Bimsstein flüssig – fest kolloidale Lösung Malerfarbe flüssig – flüssig Emulsion Milch flüssig –gasförmig Schaum Seifenschaum gasförmig – fest Rauch Aerosol gasförmig - flüssig Nebel Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 20 Festes Sol - Granit Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 21 Klassifizierung heterogener Gemische Aggregatzustand Bezeichnung Beispiele fest - fest festes Sol Granit fest – flüssig feste Emulsion Butter fest - gasförmig fester, kolloidaler Schaum Bimsstein flüssig – fest kolloidale Lösung Malerfarbe flüssig – flüssig Emulsion Milch flüssig –gasförmig Schaum Seifenschaum gasförmig – fest Rauch Aerosol gasförmig - flüssig Nebel Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 22 Herstellung von Margarine Katalytische Hydrierung Bei Bio-Margarinen dürfen keine chemischen Verfahren eingesetzt werden. Die Streichfähigkeit wird stattdessen auf physikalischem Weg durch Kälteprozesse oder durch die Beimischung fester Fette (z. Bsp. Palmfett) erzeugt. Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 23 Klassifizierung heterogener Gemische Aggregatzustand Bezeichnung Beispiele fest - fest festes Sol Granit fest – flüssig feste Emulsion Butter fest - gasförmig fester, kolloidaler Schaum Bimsstein flüssig – fest kolloidale Lösung Malerfarbe flüssig – flüssig Emulsion Milch flüssig –gasförmig Schaum Seifenschaum gasförmig – fest Rauch Aerosol gasförmig - flüssig Nebel Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 24 Kolloidaler Schaum - Bimsstein Bimsstein: fester, kolloidaler Schaum Sol (fest-gasförmig) Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 25 Kolloidaler Schaum - Styropor Styropor: fester, kolloidaler Schaum Sol (fest-gasförmig) Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 26 Klassifizierung heterogener Gemische Aggregatzustand Bezeichnung Beispiele fest - fest festes Sol Granit fest – flüssig feste Emulsion Butter fest - gasförmig fester, kolloidaler Schaum Bimsstein flüssig – fest kolloidale Lösung Malerfarbe flüssig – flüssig Emulsion Milch flüssig –gasförmig Schaum Seifenschaum gasförmig – fest Rauch Aerosol gasförmig - flüssig Nebel Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 27 Kolloidale Lösung - Malerfarbe Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 28 Klassifizierung heterogener Gemische Kolloide: Kolloide sind Teilchen oder Tröpfchen, die in einem anderen Medium (Feststoff, Gas oder Flüssigkeit), dem Dispersionsmedium, fein verteilt sind. Das einzelne Kolloid ist typischerweise zwischen 1 nm und 1 µm groß. Einteilung der dispersen Phase nach ihrer Teilchengröße: Bezeichnung Teilchengröße Beispiel molekular dispers gelöst < 1 nm echte Lösung, fluide Phasen kolloid dispers gelöst 1 nm - 1μm Proteinlösungen grob dispers gelöst > 1μm Milchfettkügelchen Tyndall-Effekt: Streuung von Licht an submikroskopischen Schwebeteilchen, mit Abmessungen ähnlich der Lichtwellenlänge, die in einer Flüssigkeit oder einem Gas suspendiert sind. Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 29 Tyndall-Effekt NaCl-Lösung Tensidlösung Anwendung des Tyndall-Effekts in optischen Rauchmeldern. Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 30 Klassifizierung heterogener Gemische Aggregatzustand Bezeichnung Beispiele fest - fest festes Sol Granit fest – flüssig feste Emulsion Butter fest - gasförmig fester, kolloidaler Schaum Bimsstein flüssig – fest kolloidale Lösung Malerfarbe flüssig – flüssig Emulsion Milch flüssig –gasförmig Schaum Seifenschaum gasförmig – fest Rauch Aerosol gasförmig - flüssig Nebel Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 31 Emulsion - Milch Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 32 Klassifizierung heterogener Gemische Aggregatzustand Bezeichnung Beispiele fest - fest festes Sol Granit fest – flüssig feste Emulsion Butter fest - gasförmig fester, kolloidaler Schaum Bimsstein flüssig – fest kolloidale Lösung Malerfarbe flüssig – flüssig Emulsion Milch flüssig –gasförmig Schaum Seifenschaum gasförmig – fest Rauch Aerosol gasförmig - flüssig Nebel Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 33 Schaum - Seifenschaum Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 34 Klassifizierung heterogener Gemische Aggregatzustand Bezeichnung Beispiele fest - fest festes Sol Granit fest – flüssig feste Emulsion Butter fest - gasförmig fester, kolloidaler Schaum Bimsstein flüssig – fest kolloidale Lösung Malerfarbe flüssig – flüssig Emulsion Milch flüssig –gasförmig Schaum Seifenschaum gasförmig – fest Rauch Aerosol gasförmig - flüssig Nebel Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 35 Aerosol - Rauch Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 36 Klassifizierung heterogener Gemische Aggregatzustand Bezeichnung Beispiele fest - fest festes Sol Granit fest – flüssig feste Emulsion Butter fest - gasförmig fester, kolloidaler Schaum Bimsstein flüssig – fest kolloidale Lösung Malerfarbe flüssig – flüssig Emulsion Milch flüssig –gasförmig Schaum Seifenschaum gasförmig – fest Rauch Aerosol gasförmig - flüssig Nebel Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 37 Aerosol - Nebel Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 38 Kondensationspunkt (Taupunkt) Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 39 Stofftrennung Heterogene Gemische Trennung durch physikalische Verfahren: ► Sortieren: Die festen Phasen werden nach erkennbaren Unterschieden (z.B. Farbe) räumlich getrennt (manuell oder maschinell). ● Sieben (Trennung über Teilchengröße) ● Einsatz von Magneten (magnetische Eigenschaften) ● Flotation (Trennung über unterschiedliche Benetzbarkeit) ► Sedimentieren und Dekantieren: Trennung von Suspensionen ● Einsatz von Zentrifuge oder Scheidetrichter ► Filtrieren: Abtrennen fester Stoffe von Flüssigkeiten oder Gasen Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 40 Stofftrennung Heterogene Gemische Trennung durch physikalische Verfahren: ► Sortieren: Die festen Phasen werden nach erkennbaren Unterschieden (z.B. Farbe) räumlich getrennt (manuell oder maschinell). ● Sieben (Trennung über Teilchengröße) ● Einsatz von Magneten (magnetische Eigenschaften) ● Flotation (Trennung über unterschiedliche Benetzbarkeit) ► Sedimentieren und Dekantieren: Trennung von Suspensionen ● Einsatz von Zentrifuge oder Scheidetrichter ► Filtrieren: Abtrennen fester Stoffe von Flüssigkeiten oder Gasen Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 41 Stofftrennung sortieren / aussortieren Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 42 Stofftrennung Heterogene Gemische Trennung durch physikalische Verfahren: ► Sortieren: Die festen Phasen werden nach erkennbaren Unterschieden (z.B. Farbe) räumlich getrennt (manuell oder maschinell). ● Sieben (Trennung über Teilchengröße) ● Einsatz von Magneten (magnetische Eigenschaften) ● Flotation (Trennung über unterschiedliche Benetzbarkeit) ► Sedimentieren und Dekantieren: Trennung von Suspensionen ● Einsatz von Zentrifuge oder Scheidetrichter ► Filtrieren: Abtrennen fester Stoffe von Flüssigkeiten oder Gasen Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 43 Stofftrennung - Sieben Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 44 Molekularsiebe - Zeolithe Faujasit Zeolith A (Na,Ca0,5,Mg0,5,K)• (AlxSi12- x O24) • 16 H2O Na12((AlO2)12(SiO2)12) • 27 H2O Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 45 Stofftrennung Heterogene Gemische Trennung durch physikalische Verfahren: ► Sortieren: Die festen Phasen werden nach erkennbaren Unterschieden (z.B. Farbe) räumlich getrennt (manuell oder maschinell). ● Sieben (Trennung über Teilchengröße) ● Einsatz von Magneten (magnetische Eigenschaften) ● Flotation (Trennung über unterschiedliche Benetzbarkeit) ► Sedimentieren und Dekantieren: Trennung von Suspensionen ● Einsatz von Zentrifuge oder Scheidetrichter ► Filtrieren: Abtrennen fester Stoffe von Flüssigkeiten oder Gasen Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 46 Stofftrennung Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 47 Stofftrennung Heterogene Gemische Trennung durch physikalische Verfahren: ► Sortieren: Die festen Phasen werden nach erkennbaren Unterschieden (z.B. Farbe) räumlich getrennt (manuell oder maschinell). ● Sieben (Trennung über Teilchengröße) ● Einsatz von Magneten (magnetische Eigenschaften) ● Flotation (Trennung über unterschiedliche Benetzbarkeit) ► Sedimentieren und Dekantieren: Trennung von Suspensionen ● Einsatz von Zentrifuge oder Scheidetrichter ► Filtrieren: Abtrennen fester Stoffe von Flüssigkeiten oder Gasen Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 48 Stofftrennung Flotiertes Kupfersulfid 90 % aller Kupfer-, Zink- und Bleierze werden durch Flotation aufkonzentriert Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 49 Stofftrennung Heterogene Gemische Trennung durch physikalische Verfahren: ► Sortieren: Die festen Phasen werden nach erkennbaren Unterschieden (z.B. Farbe) räumlich getrennt (manuell oder maschinell). ● Sieben (Trennung über Teilchengröße) ● Einsatz von Magneten (magnetische Eigenschaften) ● Flotation (Trennung über unterschiedliche Benetzbarkeit) ► Sedimentieren und Dekantieren: Trennung von Suspensionen ● Einsatz von Zentrifuge oder Scheidetrichter ► Filtrieren: Abtrennen fester Stoffe von Flüssigkeiten oder Gasen Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 50 Stofftrennung Absetzbecken Kläranlage - Sedimentation Sedimentation und Dekantieren Zentrifuge Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 51 Stofftrennung Heterogene Gemische Trennung durch physikalische Verfahren: ► Sortieren: Die festen Phasen werden nach erkennbaren Unterschieden (z.B. Farbe) räumlich getrennt (manuell oder maschinell). ● Sieben (Trennung über Teilchengröße) ● Einsatz von Magneten (magnetische Eigenschaften) ● Flotation (Trennung über unterschiedliche Benetzbarkeit) ► Sedimentieren und Dekantieren: Trennung von Suspensionen ● Einsatz von Zentrifuge oder Scheidetrichter ► Filtrieren: Abtrennen fester Stoffe von Flüssigkeiten oder Gasen Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 52 Stofftrennung Büchnertrichter Luftfilter - Auto Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 53 Stofftrennung Heterogene Gemische Trennung durch physikalische Verfahren: ► Extraktion: Trennung durch unterschiedliches Löslichkeitsverhalten ► Abdampfen, Trocknen: Trennung durch unterschiedliche Siedepunkte ► Sublimieren: Trennung durch unterschiedlicher Sublimationspunkte Sublimation: Übergang eines Stoffes vom festen in den gasförmigen Aggregatzustand ohne sich vorher zu verflüssigen (schmelzen). Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 54 Stofftrennung Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 55 Stofftrennung Heterogene Gemische Trennung durch physikalische Verfahren: ► Extraktion: Trennung durch unterschiedliches Löslichkeitsverhalten ► Abdampfen, Trocknen: Trennung durch unterschiedliche Siedepunkte ► Sublimieren: Trennung durch unterschiedlicher Sublimationspunkte Sublimation: Übergang eines Stoffes vom festen in den gasförmigen Aggregatzustand ohne sich vorher zu verflüssigen (schmelzen). Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 56 Stofftrennung Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 57 Stofftrennung Heterogene Gemische Trennung durch physikalische Verfahren: ► Extraktion: Trennung durch unterschiedliches Löslichkeitsverhalten ► Abdampfen, Trocknen: Trennung durch unterschiedliche Siedepunkte ► Sublimieren: Trennung durch unterschiedlicher Sublimationspunkte Sublimation: Übergang eines Stoffes vom festen in den gasförmigen Aggregatzustand ohne sich vorher zu verflüssigen (schmelzen). Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 58 Stofftrennung sublimiertes Iod sublimiertes Ferrocen Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 59 Stofftrennung Homogene Gemische Trennung durch Änderung der physikalischen Bedingungen: ► Extraktion: Trennung durch unterschiedliches Löslichkeitsverhalten ► Kristallisation: Trennung durch unterschiedliches Löslichkeitsverhalten ► Destillation: Trennung durch unterschiedliche Siedepunkte ► Chromatographie: Trennung durch unterschiedliche Verteilung von Stoffen zwischen mobiler und stationärer Phase Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 60 Stofftrennung Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 61 Stofftrennung Homogene Gemische Trennung durch Änderung der physikalischen Bedingungen: ► Extraktion: Trennung durch unterschiedliches Löslichkeitsverhalten ► Kristallisation: Trennung durch unterschiedliches Löslichkeitsverhalten ► Destillation: Trennung durch unterschiedliche Siedepunkte ► Chromatographie: Trennung durch unterschiedliche Verteilung von Stoffen zwischen mobiler und stationärer Phase Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 62 Stofftrennung Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 63 Destillation von Erdöl Fördermengen der OPECMitgliedsländer (Mio Barrel, tägl.) Naher Osten Saudi Arabien Iran Irak V. A. Emirate Kuwait Katar 8,4 3,72 2,55 2,35 2,32 0,82 Afrika Nigeria Libyen Algerien 2,1 1,59 1,25 Amerika Venezuela 2,21 Ecuador 0,47 Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 64 Stofftrennung Homogene Gemische Trennung durch Änderung der physikalischen Bedingungen: ► Extraktion: Trennung durch unterschiedliches Löslichkeitsverhalten ► Kristallisation: Trennung durch unterschiedliches Löslichkeitsverhalten ► Destillation: Trennung durch unterschiedliche Siedepunkte ► Chromatographie: Trennung durch unterschiedliche Verteilung von Stoffen zwischen mobiler und stationärer Phase Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 65 Stofftrennung Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 66 Gesetz der konstanten Proportionen Wasser + Energie Wasserstoff + Sauerstoff Volumenverhältnis: 2 : Massenverhältnis : 1 : 1 7,936 1 Volumenanteil 2 Volumenanteile Sauerstoff Wasserstoff Hofmann´scher Zersetzungsapparat Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 67 Gesetz der konstanten Proportionen Analoge Beobachtungen bei anderen Verbindungen: Chlorwasserstoff: Wasserstoff : Chlor = 1 : 35,175 Ammoniak: Wasserstoff : Stickstoff = 1 : 4,632 Methan: Wasserstoff : Kohlenstoff = 1 : 2,979 Joseph Louis Proust 1754 - 1826 Gesetz der konstanten Proportionen: Das Massenverhältnis zweier sich zu einer chemischen Verbindung vereinigender Elemente ist konstant. Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 68 Gesetz der multiplen Proportionen Sauerstoff + Stickstoff 5 unterschiedliche Verbindungen Gesetz der multiplen Proportionen: Die Massenverhältnisse zweier sich zu verschiedenen chemischen Verbindungen vereinigender Elemente stehen im Verhältnis ganzer Zahlen zueinander. John Dalton, 1766 - 1844 Verb. 1: Massenverhältnis Sauerstoff : Stickstoff = 0,571 : 1 = (1 • 0,571) : 1 Verb. 2: Massenverhältnis Sauerstoff : Stickstoff = 1,142 : 1 = (2 • 0,571) : 1 Verb. 3: Massenverhältnis Sauerstoff : Stickstoff = 1,713 : 1 = (3 • 0,571) : 1 Verb. 4: Massenverhältnis Sauerstoff : Stickstoff = 2,284 : 1 = (4 • 0,571) : 1 Verb. 5: Massenverhältnis Sauerstoff : Stickstoff = 2,855 : 1 = (5 • 0,571) : 1 Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 69 Einführung in die Atomtheorie Dalton´sche Atomtheorie (1803- 1808): ► Elemente bestehen aus extrem kleinen Teilchen, den Atomen. Alle Atome eine Elements sind gleich und die Atome verschiedener Elemente sind verschieden. ► Bei chemischen Reaktionen werden Atome miteinander verbunden oder voneinander getrennt. Dabei werden nie Atome zerstört oder neu gebildet, und kein Atom eines Elements wird in das eines anderen Elements verwandelt. ► Eine chemische Verbindung resultiert aus der Verknüpfung der Atome von zwei oder mehr Elementen. Eine gegebene Verbindung enthält immer die gleichen Atomsorten, die in einem festen Mengenverhältnis miteinander verknüpft sind. John Dalton, 1766 - 1844 Atom Der Name leitet sich vom griechischen ἄτομος átomos ab, was „das Unzerschneidbare“ bedeutet (von ἀ a ‚un-‘ und τέμνειν témnein ‚schneiden‘, häufig auch übersetzt mit „das Unteilbare“). Atome sind die kleinste Einheit, in die sich Materie mit chemischen oder mechanischen Mitteln zerlegen lässt. Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 70 Chemisches Volumengesetz Chemisches Volumengesetz: Das Volumenverhältnis gasförmiger, an einer chemischen Umsetzung beteiligter Stoffe lässt sich bei gegebener Temperatur und Druck durch einfache ganze Zahlen wiedergegeben. 1 Vol. Wasserstoff + 1 Vol. Chlor 2 Vol. Chlorwasserstoff Joseph Louis Gay-Lussac 1778 - 1850 3 Vol. Wasserstoff + 1 Vol. Stickstoff 2 Vol. Ammoniak Die Massen gleicher Volumina elementarer Gase verhalten sich wie die Verbindungsmassen dieser Gase oder deren Vielfache. Amedeo Avogadro 1776 - 1856 Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 71 Avogadrosche Molekülhypothese Erwartet: 1 Vol. Wasserstoff + 1 Vol. Chlor 1 Vol. Chlorwasserstoff + ,,, + Gefunden: Amedeo Avogadro 1776 - 1856 1 Vol. Wasserstoff + 1 Vol. Chlor 2 Vol. Chlorwasserstoff Schlussfolgerung: Gleiche Volumina von Wasserstoff und Chlor besitzen nicht die gleiche Anzahl von Atomen, sondern eine gleiche Anzahl größerer, mindestens aus zwei Atomen bestehenden Komplexen, den sog. Molekülen (A. Avogadro, 1811). Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 72 Avogadrosches Gesetz 1 Vol. 1 Vol. + 2 Vol. = Wasserstoff Chlor 2 Vol. Chlorwasserstoff 2 Vol. 1 Vol. = + Wasserstoff Wasserdampf Sauerstoff Amedeo Avogadro 1776 - 1856 3 Vol. = + Wasserstoff 2 Vol. 1 Vol. Stickstoff Ammoniak Avogadrosches Gesetz: Gleiche Volumina idealer Gase enthalten bei gleichem Druck und gleicher Temperatur gleich viele Moleküle. Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 73 Das Elektron Dalton´sche Atomtheorie: Atome sind die kleinstmöglichen Bausteine der Materie. Humphry Davy (1778 – 1829) Zersetzung von Verbindungen mit elektrischem Strom. Anziehungskräfte werden auf elektrische Gründe zurück geführt (1807 – 1808). Michael Faraday (1791 – 1867): Beziehung zwischen zersetzter Stoffmenge und eingesetzter Strommenge (1832 – 1833). Faradayschen Gesetze! George Johnstone Stoney (1826 – 1911): Schlägt die Existenz von elektrischen Ladungsträgern vor, die mit Atomen assoziiert sind. 1891 gab er diesen Ladungsträgern den Namen Elektron. Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 74 Das Elektron Julius Plücker (1801 – 1868): Endeckung der Kathodenstrahlung, beim Versuch Strom durch Vakuum zu leiten (1859). Strahlen stellen schnell bewegte, negativ geladene Teilchenströme dar, die Elektronen. Unabhängig von der Zusammensetzung der Kathode werden immer Elektronen gleicher Art abgestrahlt. Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 75 Die Ladung des Elektrons – Millikan-Versuch Robert A. Millikan 1868 – 1953 Nobelpreis 1923 Elementarladung des Elektrons = 1,602177 • 10-19 C Masse des Elektrons = 9,1094 • 10-28 g Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 76 Das Proton Erzeugung von positiv geladenen Kanalstrahlen Bsp.: Ne Ne+ Ne2+ e e - - Wilhelm Wien 1864 - 1928 Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo Joseph J. Thomson 1856 - 1940 77 Das Neutron Elektrisch neutrale Atome: bestehen aus Elektronen + Protonen Elektronenzahl = Protonenzahl Problem: Masse der Atome (Ausnahme Wasserstoff) ist größer als die Summe der Massen der darin enthaltenen Protonen und Elektronen. Ernest Rutherford (1871 – 1937) Postuliert 1920 die Existenz zusätzlicher, ungeladener Teilchen. James Chadwick (1891 – 1974) Weist 1932 die Existenz des Neutrons aus Messwerten von Kernprozessen nach. Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 78 Das Rutherford-Atommodell Beschuss einer 0,004 mm dicken Gold-, Silber- oder Kupferfolie mit α-Teilchen (= 2-fach positiv geladene Teilchen). Ablenkung und Rückstoß von α-Teilchen durch die Atomkerne einer Metallfolie. Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 79 Das Rutherford-Atommodell Schlussfolgerungen: • Ein Atom besteht aus einem Atomkern und Elektronen. • Fast die gesamte Masse und die ganze positive Ladung ist im Atomkern vereinigt. • Protonen werden durch starke Kernkräfte zusammen gehalten (obwohl Protonen sich gegenseitig abstoßen!) • Die Elektronen nehmen fast das ganze Volumen des Atoms ein. • Die Elektronen befinden sich außerhalb des Atomkerns und umkreisen ihn in schneller Bewegung. • Anzahl der Protonen im Kern stimmt mit der Anzahl der Elektronen überein (Neutralitätsregel). Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 80 Das Rutherford-Atommodell Durchmesser von Atomkernen = 10-15 m (1 fm = 1 Femtometer) Atomen = 100 • 10-12 – 400 • 10-12 m (100 – 400 pm) Verhältnis Durchmesser Atomkern : Atom = 1/10 000 – 1/ 100 000 Der Großteil eines Atoms ist leerer Raum! Subatomare Teilchen Masse [g] Masse [u]* Ladung [e]** Symbol Elektron 9,10939 • 10-28 0,00054858 -1 e- Proton 1,67262 • 10-24 1,007276 +1 p Neutron 1,67493 • 10-24 1,008665 0 n * Eine Atommasseneinheit [u] ist 1/12 der Masse des Kohlenstoffisotops 12C. ** Die Einheit der Ladung ist e = 1,602177 • 10-28 Coulomb. Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 81 Elementsymbole / Atomsymbole Altphilosophen Feuer Erde Wasser Lavoisier Luft Alchemisten Dalton Wasser- Magne- Sauer- stoff sium stoff Ammoniak Zinn Blei Gold Quecksilber Silber Schwefel Kohlendioxid Schwefel Eisen Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 82 Elementsymbole / Atomsymbole Anzahl Protonen Massenzahl Ordnungszahl El + = Anzahl Neutronen Anzahl Protonen El Anzahl Elektronen 1 1 H 12 6C 35 17Cl 1 Proton + 1 Elektron 6 Protonen + 6 Neutronen + 6 Elektronen 17 Protonen + 18 Neutronen + 17 Elektronen Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 83 Isotope Wasserstoff 1 Deuterium 2 = schwerer Wasserstoff Tritium = überschwerer Wasserstoff 1H 1H 3 1H = H D = T = 1 Proton + 1 Elektron 1 Proton + 1 Neutron + 1 Elektron 1 Proton + 2 Neutronen + 1 Elektron Isotope (griechisch ἴσος, ísos „gleich“ und τόπος, tópos „Ort, Stelle“) Isotope sind Atome des selben Elements, aber mit unterschiedlichen Massenzahlen. Isotope eines Elements haben die gleiche Anzahl an Protonen, aber eine unterschiedliche Anzahl an Neutronen. Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 84 Isotope Reinelement: Chemisches Element, von dem nur ein einziges Isotop existiert. Es besteht aus den gleichen Atomen, welche die selbe Anzahl an Protonen und Neutronen im Atomkern enthalten. Es existieren 22 Reinelemente, z. Bsp. F, Na, Al, P, … Physikalische Eigenschaften von Wasserstoff Eigenschaften H2 HD D2 Siedepunkt [K] 20,39 22,13 23,67 25,04 Gefrierpunkt [K] 15,95 16,60 18,65 --- Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo T2 85 Isotope Physikalische Eigenschaften von H2O und D2O Eigenschaften H 2O D 2O Siedepunkt [°C] 100 101,42 Gefrierpunkt [°C] 0 3,8 Temp. Dichtemax. [°C] 3,96 11,6 Dichte bei 20°C [g/cm3] 0,99823 1,10530 Ionenprodukt bei 25°C 1,01 • 10-14 0,195 • 10-14 [mol2/l2] Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 86 Isotopentrennung - Massenspektrometrie Ionenquelle EinlassSystem Massenanalysator Dedektor Datensystem Vakuum Ablenkung im Massenspektrometer ~ e/m Beispiel eines Massenspektrogramms Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 87 Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 88 Isotopentrennung – Technisch wichtige Verfahren Urananreicherung Schweres Wasser D2O Gaszentrifugenverfahren Elektrolyse von Wasser Ausnutzung des Isotopeneffekts Anreicherung von schwerem Wasser Trennung von 235UF6 und 238UF6 Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 89 Isotopentrennung – Technisch wichtige Verfahren K. Clusius, Chem. Ing. Tech. 35, 422 (1963). Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 90 Absolute und relative Atommassen Absolute Atommasse: Die Atommasseneinheit ist der zwölfte Teil des Kohlenstoffisotops 12C und hat die Einheit [u]. 1 u wird auch als Atommasseneinheit bezeichnet. 1 u = 1,660 538 782(83) • 10−27 kg Relative Atommasse: Die relative Atommasse stellt das Verhältnis zwischen einem betrachteten Element und der absoluten Atommasse dar (dimensionslos!). Die relative Atommasse gibt an, um wie viel schwerer ein betrachtetes Element in Bezug auf die absolute Atommasse ist. Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 91 Mittlere relative Atommassen Mittlere relative Atommasse (mElement): mElement = ∑ ωi • mIsotop ; ∑ ωi = 1 i i ω = Häufigkeit Beispiel: Chlor kommt mit den natürlichen Isotopen 35Cl (Masse 34,969 u) und 37Cl Masse 36,966 u) vor. Die Häufigkeit (ω) dieser beiden Isotope beträgt 75,77 % und 24,23 %. Die mittlere Atommasse ergibt sich somit zu: 35Cl: 0,7577 • 34,969 u = 26,496 u 37Cl: 0,2423 • 36,966 u = ________ 8,957 u mittlere Atommasse = 35,453 u Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 92 Relative Atommassen (Ersten 60 Elemente, nach steigenden Atommassen geordnet) Wasserstoff 1,00794 Scandium 44,95591 Niob 92,90638 Helium 4,002602 Titan 47,88 Molybdän 95,94 Lithium 6,941 Vanadium 50,9415 Technetium 98,9063 Beryllium 9,012182 Chrom 51,9961 Ruthenium 101,07 Bor 10,811 Mangan 54,93805 Rhodium 102,9055 Kohlenstoff 12,011 Eisen 55,847 Palladium 106,42 Stickstoff 14,00674 Cobalt 58,9332 Silber 107,8682 Sauerstoff 15,9994 Nickel 58,69 Cadmium 112,411 Fluor 18,9984032 Kupfer 63,546 Indium 114,82 Neon 20,1797 Zink 65,39 Zinn 118,71 Natrium 22,989768 Gallium 69,723 Antimon 121,75 Magnesium 24,305 Germanium 72,61 Tellur 127,6 Aluminium 26,981539 Arsen 74,92159 Iod 126,90447 Silicium 28,0855 Selen 78,96 Xenon 131,29 Phosphor 30,973762 Brom 79,904 Cäsium 132,90543 Schwefel 32,066 Krypton 83,8 Barium 137,327 Chlor 35,4527 Rubidium 85,4678 Lanthan 138,9055 Argon 39,948 Strontium 87,62 Cer 140,115 Kalium 39,0983 Yttrium 88,90585 Praseodym 140,90765 Calcium 40,078 Zirconium 91,224 Neodym 144,24 Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 93 Das Mol Das Mol: Das Mol ist die Stoffmenge eines Systems, das aus ebenso vielen Einzelteilchen besteht, wie Atome in 12 Gramm des Kohlenstoffisotops 12C enthalten sind; seine Einheit ist [mol]. Die Teilchenzahl (NA/L), die ein Mol eines jeden Stoffes enthält, beträgt: NA/L = 6,02214 • 1023 mol-1 Sie wird als Avogadro-Konstante oder Loschmidt-Konstante bezeichnet. Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 94 Molares Gasvolumen Molares Gasvolumen (Molvolumen): Das molare Volumen eines idealen Gases unter Normbedingungen (273,15 K, 1 atm) beträgt: VM = 22,4141 l / mol Normbedingungen: Tn = 273,15 K ( = 0 °C); Druck pn = 101.325 Pa ( = 1 atm) Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 95 Die molare Masse Vorteil der Angabe von Stoffmengen und nicht von Massen: Gleiche Stoffmengen verschiedener Stoffe besitzen die gleiche Teilchenzahl. Bei chemischen Reaktionen ist die Teilchenzahl wichtig. Die molare Masse M eines Stoffes X ist der Quotient aus der Masse m(X) und der Stoffmenge n(X) dieses Stoffes: m(X) M(X) = _____ [kg / mol] n(X) Bsp.: M(Na)* = 22,98977 g / mol M(F)* = 18,998403 g / mol M(S) = 32,06 g / mol *Reinelement: Ein Reinelement ist ein chemisches Element, von dem in der Natur nur ein einziges Isotop existiert. Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 96 Relative Molekül- und Formelmasse Relative Molekül- und Formelmasse: Die relative Molekülmasse ist gleich der Summe der relativen Atommassen (Ar) der im Molekül (Mr) enthaltenen Atome. Besteht die Verbindung nicht aus Molekülen, wie z.B. bei Ionenverbindungen, so wird der Begriff Formelmasse (Mr) verwendet. Beispiele: Mr(CO2) = Ar(C) + 2 Ar(O) = (12,011 + 2 • 15,9994) g/mol = 44,0098 g/mol Mr(NaCl) = Ar(Na) + Ar(Cl) = (22,98977 + 35,453) g/mol = 58,44277 g/mol Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 97 Der Massendefekt Die Beobachtung, dass die Masse eines Atoms (Ausnahme Wasserstoff) stets kleiner ist als die Summe der Massen seiner Potonen, Neutronen und Elektronen, wird als Massendefekt bezeichnet. E = m • c2 E = Energie; m = Masse; c = Lichtgeschwindigkeit (2,99 • 106 m/s) 1879 - 1955 Der Massendefekt entspricht der Bindungsenergie des Atomkerns. Energiegewinn durch Kernfusion Energiegewinn durch Kernspaltung Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 98 Internationales Einheitensystem SI-Einheiten (franz. système international d’unités) Basisgröße und Dimensionsname Einheit Symbol Länge Meter m Masse Kilogramm kg Zeit Sekunde s Elektrischer Strom Ampère A Temperatur Kelvin K Stoffmenge Mol mol Leuchtstärke Candela cd Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 99 SI-Einheiten Internationaler Meterprototyp, Standardbarren aus Platin-Iridium, der Standard bis 1960 17. Generalkonferenz für Maße und Gewichte 1983: Die Lichtgeschwindigkeit im Vakuum wurde auf 299.792.458 m/s festgelegt und definierte ein Meter als „die Strecke, die das Licht im Vakuum in einer Zeit von 1 / 299.792.458 Sekunde zurücklegt“. Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 100 SI-Einheiten Dezimale Vielfache der Längeneinheit Meter Bezeichnung Einheit Faktor Yottameter Ym 1024 Zettameter Zm 1021 Exameter Em 1018 Petameter Pm 1015 Terameter Tm 1012 Gigameter Gm 109 1.000.000 km Megameter Mm 106 1.000 km gebräuchlich in der Ozeanologie 104 10 km veraltet Myriameter Vielfaches Anmerkung Kilometer km 103 1.000 m Hektometer hm 102 100 m Vor allem verwendet bei Artillerie und Marine Dekameter dam 101 10 m Anfang des 20. Jahrhunderts findet sich die Bezeichnung „Kette“ als Synonym für Dekameter. Meter m 100 Grundmaß Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 101 SI-Einheiten Dezimale Vielfache der Längeneinheit Meter Bezeichnung Einheit Faktor Vielfaches Anmerkung Meter m 100 Dezimeter dm 10-1 10 cm Zentimeter cm 10-2 10 mm Millimeter mm 10-3 1.000 µm 10 Millimeter sind 1 Zentimeter. Mikrometer µm 10-6 0,001 mm Veraltete Bezeichnung: Mikron. Nanometer nm 10-9 Ångström Å 10-10 Pikometer pm 10-12 Entspricht einem Billionstel Meter (einem Milliardstel Millimeter). Femtometer fm 10-15 Unter der veralteten Bezeichnung Fermi in der Kernphysik und in der Teilchenphysik gebräuchlich. Attometer am 10-18 Zeptometer zm 10-21 Yoctometer ym 10-24 Grundmaß Entspricht einem Milliardstel Meter (einem Millionstel Millimeter). 100 pm gebräuchlich in der Atomphysik und in der Kristallographie Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 102 Internationales Einheitensystem SI-Einheiten (franz. système international d’unités) Basisgröße und Dimensionsname Einheit Symbol Länge Meter m Masse Kilogramm kg Zeit Sekunde s Elektrischer Strom Ampère A Temperatur Kelvin K Stoffmenge Mol mol Leuchtstärke Candela cd Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 103 SI-Einheiten Internationale Kilogrammprototyp (seit 1889) Es handelt sich um einen Zylinder von 39 Millimeter Höhe und 39 Millimeter Durchmesser, der aus einer Legierung von 90 % Platin und 10 % Iridium besteht Avogadroprojekt: 28Si-Kugel für das Avogadroprojekt: Bestimmung der Avogadro-Konstante NA aus Masse m und Volumen V eines Körpers, der aus einem Material bekannter Teilchendichte n und molarer Masse M besteht: M•V•n NA = m Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 104 Internationales Einheitensystem SI-Einheiten (franz. système international d’unités) Basisgröße und Dimensionsname Einheit Symbol Länge Meter m Masse Kilogramm kg Zeit Sekunde s Elektrischer Strom Ampère A Temperatur Kelvin K Stoffmenge Mol mol Leuchtstärke Candela cd Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 105 SI-Einheiten Maßeinheit Sekunde [s]: Definition der Sekunde als Vielfaches der Periode einer Mikrowelle, die mit einem ausgewählten Niveauübergang im Caesiumatom in Resonanz ist (-> Atomsekunde). Definition Sekunde: Eine Sekunde ist das 9 192 631 770-fache der Periodendauer der dem Übergang zwischen den beiden Hyperfeinstrukturniveaus des Grundzustandes von Atomen des Nuklids 133Cs entsprechenden Strahlung. Definition Ampere: Ein Ampere ist die Stärke des zeitlich konstanten elektrische Stromes, der im Vakuum zwischen zwei parallelen, unendlich langen, geraden Leitern mit vernachlässigbar kleinem, kreisförmigem Querschnitt und dem Abstand von zwischen diesen Leitern eine Kraft von Newton pro Meter Leiterlänge hervorrufen würde. Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 106 Internationales Einheitensystem SI-Einheiten (franz. système international d’unités) Basisgröße und Dimensionsname Einheit Symbol Länge Meter m Masse Kilogramm kg Zeit Sekunde s Elektrischer Strom Ampere A Temperatur Kelvin K Stoffmenge Mol mol Leuchtstärke Candela cd Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 107 SI-Einheiten Defintion Temperatur [K]: Ein Kelvin ist der 273,16te Teil der thermodynamischen Temperatur des Tripelpunktes von Wasser, bei dem dessen feste, flüssige und gasförmige Phase koexistieren. Der Nullpunkt der Kelvinskala liegt beim absoluten Nullpunkt. Der Wert 273,16 ist so gewählt, dass die Fixpunkte der historischen Celsius-Skala etwa 100 K auseinander liegen. Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 108 SI-Einheiten Temperatur in °C Objekt 14.800.000 1.000.000 bis 2.000.000 Zentrum der Sonne Sonnenkorona 7.000 Erdkern 5.500 Oberfläche der Sonne 3.000 Flamme eines Schweißbrenners (Acetylen+Sauerstoff) 2.500 Glühwendel von Glühlampen 700–1.250 Magma 950 Flamme eines Gasherdes 800 Streichholzflamme > 400 ca. 230 100 36 bis 37 0 Pizzaofen Bügeleisen (Einstellung: Leinen) Siedepunkt von Wasser bei Normaldruck Körpertemperatur eines gesunden Menschen Gefrierpunkt von Wasser bei Normaldruck −78,5 Sublimation von Trockeneis bei Normaldruck −195,8 Siedepunkt von Flüssigstickstoff bei Normaldruck −270,4 Temperatur des Weltalls (Hintergrundstrahlung) Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 109 Internationales Einheitensystem SI-Einheiten (franz. système international d’unités) Basisgröße und Dimensionsname Einheit Symbol Länge Meter m Masse Kilogramm kg Zeit Sekunde s Elektrischer Strom Ampere A Temperatur Kelvin K Stoffmenge Mol mol Leuchtstärke Candela cd Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 110 Internationales Einheitensystem Definition Candela [cd]: Eine Lichtquelle hat in einer gegebenen Raumrichtung 1 cd Lichtstärke, wenn sie auf einem Sensor mit der genormten spektralen Empfindlichkeitsverteilung des menschlichen Auges dasselbe Signal erzeugt wie monochromatisches Licht der Frequenz 540 · 1012 Hz und der Strahlungsstärke von 1/683 W/sr. 2•1027 3•1016 cd cd 1 cd 800 cd 10-2 cd Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 111 Abgeleitete-Einheiten Größe Einheit Symbol Kraft Newton = kg • m • s-2 N Energie Joule = N • m = kg • m2 • s-2 J Leistung Watt = J • s-1 = kg • m2 • s-3 W Druck Pascal = N • m-2 = kg • m-1 • s-2 Pa Elektrische Ladung Coulomb = A • s C Elektrische Potentialdifferenz Volt = W • A-1 = J • C-1 V Elektrischer Widerstand Ohm = V • A-1 Ω Elektrische Leitfähigkeit Siemens = Ω-1 = V-1 • A S Elektrische Kapazität Farad = C • V-1 F Magnetischer Fluss Weber = V • s Wb Induktivität Henry = V • s • A-1 H Magnetische Induktion Tesla = V • s • m-2 T Frequenz Hertz = s-1 Hz Radioaktivität Becquerel = s-1 Bq Absorbierte Energiedosis Gray = J • kg-1 Gy Dosis-Äquivalent Sievert = J • kg-1 Sv Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 112 Naturkonstanten Konstante Symbol Zahlenwert Avogadro-Zahl NA 6,022137 • 1023 mol-1 Bohr-Radius a0 5,29177 • 10-11 m 9,10939 • 10-28 g 5,485799 • 10-4 u Elektron, Ruhemasse Elementarladung Faraday-Konstante e F = NA • e 1,6021773 • 10-19 C 9,648531 • 104 C • mol-1 Ideale Gaskonstante R 8,31451 J • mol-1 • K-1 Lichtgeschwindigkeit c 2,99792458 • 108m s-1 Molares Volumen eines idealen Gases VM 1,674929 • 10-24 g 1,00866501 u Neutron, Ruhemasse Planck-Konstante h 6,626076 • 10-34 J • s 1,672623 • 10-24 g 1,00727647 u Proton, Ruhemasse Normalfallbeschleunigung 22,4141 l • mol-1 gm 9,80665 m • s-2 Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 113 Aggregatzustände (Teilchenmodell) Gase - frei voneinander bewegliche Teilchen - füllen gesamten zur Verfügung stehenden Raum aus - 1000 bis 2000-fachen Volumenanspruch im Vergleich zu Flüssigkeit oder Festkörper Verdampfen Kondensieren Flüssigkeiten - Anziehungskräfte zw. Teilchen bedingen def. Volumen aber keine Formstabilität Sublimation Resublimation - Teilchen nehmen keine fixierten Plätze ein, sie bewegen sich - kaum Änderung des Volumens durch Druckänderung Schmelzen Erstarren Festkörper - Anziehungskräfte zw. Teilchen bedingen Zusammenhalt - Teichen schwingen auf festen Positionen - bedingte Verformbarkeit Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 114 Gase Ideales Gas • Gasförmige Atome und Moleküle sind vernachlässigbar klein verglichen mit ihrem mittleren Abstand in der Gasphase. • Die Gasteilchen üben keine wechselseitigen Kräfte aufeinander aus. • Bei Stößen untereinander oder mit den Wänden wird Impuls und Energie ausgetauscht. Die Stöße sind elastisch. • Alle Geschwindigkeitsrichtungen kommen gleich häufig vor. • Bei Zufuhr von Energie (Temperatur-, Druckerhöhung) ändert sich ihre kinetische Energie. • Die Beträge der Geschwindigkeiten aller Gasteilchen haben eine Maxwell – Boltzmann - Verteilung. Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 115 Gase Gasdruck: Der Gasdruck entsteht als Summe aller durch ein Gas oder Gasgemisch wirkenden Kräfte auf eine Gefäßwand ( ). Stößt ein Gasteilchen an eine Wand, so tauschen beide einen Impuls aus. Je wärmer das Gas ist, desto schneller sind die Teilchen und desto größer ist auch der Druck Vakuum Luftdruck Luftdruck Quecksilber 760 mm Hg-Säule Die mm-Quecksilbersäule stellt die gesetzliche Einheit zur Angabe von Drücken von Körperflüssigkeiten, insbesondere des Blutdrucks in Deutschland und in der Schweiz dar. 760 mm Hg-Säule = 760 Torr = 1 atm = 101,325 kPa ≈ 1013 hPa = 1,013 bar Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 116 Gas-Gesetze Bei konstanter Teilchenzahl n gelten folgende Gas-Gesetze T [K], V [l], p [Pa]: Boyle-Mariotte: T = const. p1 • V1 p • V2 = 2 T1 T2 Volumen p•V = const. T p • V = const. p 1 • V 1 = p2 • V 2 Druck Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 117 Gay-Lussac: p = const. V~T V1 • T2 = V2 • T1 V = const. Volumen Gas-Gesetze p~T p1 • T2 = p2 • T1 - 273 0 Temp. [°C] Bei veränderlicher Teilchenzahl n gilt das allgemeine Gasgesetz: p: Druck [Pa] V: Volumen [l] p•V=n•R•T n: Teilchenzahl [mol] R: 8,31451 [J• mol-1 • K-1] allgemeine Gaskonstante T: Temperatur [K] Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 118 Gasverflüssigung: Linde-Verfahren Substanz Kritische Temperatur [K] Kritischer Durck [MPa] He H2 N2 CO O2 CH4 CO2 NH3 H2O 5,3 33,3 126,1 134,0 154,4 190,2 304,2 405,6 647,2 0,229 1,30 3,39 3,55 5,04 4,62 7,38 11,30 22,05 Kritische Temperatur: Oberhalb dieser Temperatur lässt sich ein Gas nicht mehr verflüssigen, gleichgültig wie hoch der Druck ist. Kritischer Druck: Mindestdruck, welcher zur Verflüssigung des Gases bei seiner kritischen Temperatur benötigt wird. Ausnutzung des Joule-Thomson-Effekts Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 119 Funktionsweise Kühlschrank / Wärmepumpe Allgemeine Chemie für Studierende mit Nebenfach Chemie - © Andreas Rammo 120
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