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Book Fair
Willkommen auf
der Frankfurter
Antiquariatsmesse!
www.buchmesse.de/antiquariat
Halle 4.1,
Öffnungszeiten:
19.10.2016
20.–22.10.2016
23.10.2016
countdown.buchmesse.de
11.00 – 18.30 Uhr
9.00 – 18.30 Uhr
9.00 – 17.30 Uhr
www.buchmesse.de/businessclub
#fbm16
Ausgang
Halle 4
Richtung
Torhaus
Café
Art +
17
16
15
14
13
12
30
Notausgang
30
29
31
19 20 21 22
Einlass
18
Künstlerbücher
Gutenberg
Museum
32
Einlass
9
10
28
33
5
27
25
8
11
6
23 24
7
4
Notausgang
26
Einlass
1
2
3
34 35 36
Artist Books
Standplan der Frankfurter Antiquariatsmesse 2016
Ausgang
Halle 4.1
Richtung
AGORA
Garderobe
Ausstellerverzeichnis
Katalog Seite
Stand Nr.
4 Aix-la-Chapelle
Aachen
8 Alexanderplatz
New York
36
Bonn
34
12 Antiquarius
1
18 Der Büchergärtner St. Ingbert
35
20 Don Quichot
17
Helenaveen
22 Drescher
Berlin
18
24 Fritzen
Trier
29
32 Gruber
Heilbronn
5
34 T. Hatry
Heidelberg
11
38 Haufe & Lutz
Karlsruhe
16
22
40 Heckenhauer
Tübingen
42 Husslein
Planegg
46 Jacono
Wien
21
48 Kainbacher
Baden
32
25
7
54 Knöll
Lüneburg
58 Koenitz
Leipzig
30
60 Köstler
Tutzing
12
66 Krüger
Köln
24
68 Kuhn
Berlin
4
72 Lindner
Mainburg
74 Lorych
Berlin
9
28
78 Moser
Wien
82 Nosbüsch
Kuchenheim
33
2
94 Osthoff
Würzburg
14
96 Penka
Berlin
20
98 Peter Ibbetson
Engelskirchen
8
104 Reiss & Sohn
Königstein
108 Rezek
München
13
3
116 Sander
Dresden
23
120 Die Schmiede
Amsterdam
10
122 Solmi
Ozzano Emilia
26
124 Stader Kunstbuch Stade
19
130 Trauzettel
15
Stolberg
134 Tresor am Römer
Frankfurt
31
136 Wirkus
Ehlscheid
27
140 Zipprich
München
6
142 Kataloge der Aussteller
143 Anzeigen
157 Register
Frankfurter Antiquariatsmesse
Verkaufsausstellung für Bücher, Graphiken und Autographen
HALLE 4.1 der Frankfurter Buchmesse
Öffnungszeiten:
Mittwoch, 19.10.: 11.00 – 18.30 Uhr
Donnerstag, 20.10. bis Samstag, 22.10.: 9.00 – 18.30 Uhr
Sonntag, 23.10.: 9.00 – 17.30 Uhr
Messetelefon:
0175 8 70 46 30 (nur 17.–22.10.)
Veranstalter:
Frankfurter Buchmesse gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Antiquariat im
Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V.
Organisation
und Kontakt:
abooks.de / Detlef Thursch
Rosenstraße 10, D – 54587 Lissendorf
Telefon +49 (65 97) 90 10 71, Fax +49 (65 97) 90 12 03
E-Mail: [email protected]
Eintrittspreise der Buchmesse (jeweils zzgl. MwSt.):
Aus organisatorischen Gründen ist es leider nicht möglich, nur Karten für die Antiquariatsmesse zu erwerben.
Tageskarte Mi–Fr: €64,- / im Vorverkauf (unter www.buchmesse.de) €45,Tageskarte Sa–So: €28,- (Wochenendticket: €19,-)
Dauerkarte €120,- / im Vorverkauf €82,Gegen einen frankierten Rückumschlag sende ich Ihnen gerne eine Freikarte zu
Preise für Schüler, Gruppen etc. finden Sie auch unter www.buchmesse.de/tickets
Katalogpreis:
Euro 5,- (Überweisung auf das Konto abooks.de
IBAN: DE 5436 0100 4304 6669 9435 – BIC: PBNKDEFF
Wenn Sie den Katalog nicht bestellt haben, müssen Sie die Schutzgebühr selbstverständlich
nicht bezahlen. Sie erhalten bei Zahlung allerdings automatisch den Katalog für die nächste
Frankfurter Antiquariatsmesse.
Die Messe im Internet: www.abooks.de
Messehinweis:
Alle Angebote im Messekatalog liegen zu Messebeginn vor und dürfen vor 12 Uhr nicht
verkauft werden Gibt es bis zu diesem Zeitpunkt mehrere Interessenten auf ein Objekt,
entscheidet das Losverfahren. Die Verlosung beginnt um 12.00 Uhr an Stand 1. Schriftliche
Aufträge richten Sie bitte an die Aussteller.
Der Käufer muß selbst oder durch einen Vertreter am Stand anwesend sein. Vor Beginn des
Losverfahrens muß der Name des Interessenten auf einer Liste eingetragen sein, die beim
jeweiligen Aussteller vorliegt. Der Verkauf erfolgt durch die Aussteller in eigenem Namen,
auf eigene Rechnung und zu eigenem Risiko. Vorbestellungen werden entgegengenommen,
können aber erst am zweiten Tag der Messe berücksichtigt werden. Für die Zuverlässigkeit
der im Katalog angegebenen und auf der Messe angebotenen Waren bürgen die Aussteller.
Alle Preise verstehen sich in Euro inklusive der geltenden gesetzlichen Mehrwertsteuer.
Sollte sich ein Aussteller nicht an diese Regeln halten, haftet der Veranstalter nicht im Falle
von Regressforderungen.
Everything on offer in the fair catalogue is available when the fair begins and are not for
sale before 12 p.m. If, at that time, there are several persons interested in one item, the
purchaser will be chosen by a draw. The draw begins at 12 p.m. at stand 1 and will be
performed at each individual stand by the organiser of the Antiquarian Book Fair. Please
send your written orders to the exhibitors.
Orders in writing or by telephone can be considered on the following day. Exhibitors are
responsible for the accuracy of their descriptions. All prices are quoted in Euro and
contain value added tax at the valid rate.
Impressum
Layout u. Satz: abooks.de
Vorwort
Liebe Freunde der Frankfurter Antiquariatsmesse,
wenn Sie die Entwicklung der Frankfurter Antiquariatsmesse verfolgt haben, wird Ihnen
der Rückgang der Ausstellerzahlen in den letzten Jahren nicht verborgen geblieben sein.
Was 2005 mit 75 Ausstellern begann, sich in den nächsten zwei Jahren hin zu 100 Ausstellern entwickelte, ging dann in den Folgejahren bis auf 36 Aussteller zurück.
Schaut man sich die Entwicklung der deutschen Antiquariatsmessen seit 2005 an, muss
man leider konstatieren, dass Frankfurt kein Einzelfall ist. 439 Stände wurden damals
von Kollegen auf den Messen in Ludwigsburg, Stuttgart, Leipzig, Köln, Frankfurt, Berlin
und Hamburg gebucht. In Bezug auf die Belegung war das nach 2000 das zweitbeste Jahr
überhaupt. Elf Jahre später ist davon nicht viel geblieben: 2016 wurden nur noch 209
Stände bei den verbliebenen vier Messestandorten gebucht.
Sind Antiquariatsmessen also ein Auslaufmodell? Sind sie nicht mehr die Leistungsschau
der Branche? Hat das Internet die Oberhand gewonnen und den persönlichen Kontakt zu
Sammler und Händler überflüssig gemacht. Oder ist das Altbücherland wirklich abgebrannt, wie Tilman Spreckelsen in seinem Artikel vom 28. Juli in der FAZ schreibt?
Um das zu beurteilen, müsste man einen Blick in die Zukunft werfen können. Wir können
nur in die Gegenwart schauen und feststellen, dass der vorliegende Katalog und die kommende Frankfurter Antiquariatsmesse mit Sicherheit kein Tiefpunkt der Branche ist. Die
meisten der hier angebotenen Titel wird man nicht auf den diversen Internetplattformen
finden und mit Sicherheit lässt sich noch vieles in den Regalen der Aussteller der Frankfurter Antiquariatsmesse entdecken.
Als Mitverantwortlicher dieser Messe freut
es mich immer besonders, wenn Kollegen
Titel zusammengetragen haben und als
Sammlung anbieten. Und so möchte ich –
ohne die anderen Kollegen benachteiligen
zu wollen – den Beitrag von Andreas Moser
hervorheben, der einen Teilnachlass von
Ingeborg Bachmann mit über 1.200 Einzelstücken anbietet sowie den Beitrag des
Kollegen Thomas Hatry, der unter dem Titel „Hermann Meister und der Saturn-Verlag“
das literarische und verlegerische Schaffen des fast vergessenen Heidelberger Autoren würdigt.
Ich denke schon, dass es eine Leistungsschau der Branche zur Frankfurter Buchmesse
geben wird.
Ich freue mich auf Ihr Kommen…
D. Thursch
3
4
Antiquariat Aix-la-Chapelle
Eberhard B. Talke • Pontdriesch 8 A • D – 52062 Aachen
Telefon (02 41) 3 08 72 • Fax (02 41) 2 07 86
E-Mail: [email protected] • www.aix-rarebooks.com
Inkunabeln • Altphilologie • Naturwissenschaften • Reisen
Incunabula • Classics • Sciences • Voyages
Stand 1
– Rare Law-Incunabula –
Gratianus. Decretum Gratiani summo studio elaboratum: correctum et cum libris Biblie
accurate concordatum. Basle: Johannes Froben de Hammelburg 13th of June 1493, 519
unnumbered leaves (missing the last blank), with 1 large woodcut (Gratianus sitting and
writing surrounded by the Prophets, Apostles and Saints), numerous initials printed in red,
gothic type, black and red printed text in two columns surrounded by the commentary,
contemporary blindstamped calf (with remains of ties), with one contemporary ribbon of
leather used as bookmark, large 4° (22,5 x 16,5).
18.500,GW 11377; Hain-C 7912; Goff G384; BSB-Ink G-278; Schreiber 4117; IGI 4410; Madsen 1763; Voullieme,
Berlin 594; BMC III 790; Wilhelmi, Brant 345. Signatures: a-z8, &8, A-Z8, AA-SS8 (-1). Beautiful edition revised
by Sebastian Brant and with the text by Gratianus (12th century) surrounded by the apostilles by Johannes Teutonicus Zemeke and Bartholomeus Brixiensis (? – 1258). Sebastian Brant (1458 – 1521) was professor for law in Basle.
His famous work ‘Narrenschyff’ was published in the same year at Froben’s officina, who was starting to evolve
into Basle’s most important printer of the 16th century.
Johannes Teutonicus Zemeke (? – 1245) was professor for law in Bologna. He used the ‘Glossa Palatina’ to edit
the Decretum Gratiani. This work is his main work and became one of the most important works in the history of
juridical literature. (See Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon III, 596). This copy with the beautiful
woodcut portrait of Sebastian Brant (after a portrait by Tobias Stimmer) mounted on inner cover. A beautiful clean
copy on strong paper in a remarkable German Renaissance binding by a bookbinder in Southern Germany, operating between 1475 and 1515. (cf. Einbanddatenbank: EBDB s 029713; Werkstatt Maria XII)
– Homer in Coloured Wittenberg Binding –
Homer (graece – latine). Odyssea id
est, de rebus ab Ulysse gestis. Eiusdem
Batrachomyomachia & Hymni. Latina
versione ad verbum è regione apposita.
Strasbourg: Theodosius Rihel [1572],
837 pages, [1 page], 25 unnumbered
leaves, with woodcut printer’s device on
title, contemporary pigskin over boards,
blindstamped and coloured in red and
blue, dated 1576 and initials GV, red
edges, 8° (19,5 x 12,5 cm).
3.850,VD16 H 4697, (also: VD16 H 4622, VD16 H
4644); Adams H 763; Schweiger I, 157; Heitz, Elsässische Büchermarken plate XXXI, N° 10 (for
the printer’s device); Haebler I, page 75, XXIV
(for the plates).
Impressive Renaissance Binding by Hans Cantzler
from Wittenberg dated 1576 coloured in red and
blue. Front and back cover each with a central
plate, surrounded by two roles: candelabra role
(dyed in blue) and tendril role (dyed in red). Front
cover with four scenes: Fall of Mankind, Resurrection, Last Judgement and Crucifixion. Back cover
with two scenes: Annunciation and Adoration of
the Shepherds. Hans Cantzler worked from 1546
till his death 1580 in Wittenberg, Saxony-Anhalt,
Germany.
His reformatory attitude is reflected by the scene
of the Last Judgement: the Pope is been lost in
the hellfire. (cf. Konrad von Rabenau; Deutsche
Bucheinbände der Renaissance, N° 43).
Antiquariat Aix-la-Chapelle
– Anatomy of Voice and Ear –
Casserius, Julius (Giulio Casserio). De vocis auditusq[ue] organis historia anatomica singulari fide
methodo ac industria concinnata tractatibus duobus
explicata. Ferrara: Victorius Baldinus 1601/1600, 2
parts in 1 volume: [60], 191, [1 blank]; 126, [1], [1
blank] pages with engraved title-page, title in a large
oval scrollwork cartouche surrounded by and incorporating dozens of skeletons and skulls of people and
animals, 2 full-page engraved portraits (of the dedicatee
Ranuccio I Farnese, Duke of Parma, and the author)
and 34 full-page anatomical engravings on integral
leaves, most containing multiple figures, numerous
woodcut headpieces, tailpieces and other decorations,
numerous woodcut decorated initials, 18th vellum,
gilt, royal folio (38,5 x 28 cm).
12.500,First edition of a ground-breaking work on the anatomy of the vocal
and auditory organs, written by the well-known anatomist and surgeon
Giulio Casserio (1561?-1616). It was his first publication and
contains 2 separate treatises that were issued together, the first on the
anatomy of the larynx and the second on hearing and the anatomy of the ear. The treatise on the larynx was the first
accurate publication on the subject. The description of the superior and inferior laryngeal nerves is accurate, as are
Casserio’s assumptions that they originate from cranial nerves and his statements of the function of the laryngeal
nerves. He also deals with phonation: the nature of sound, concepts concerning the nature of the human voice, the
importance of the larynx in general and the reasons for its shape, position and structure. The second treatise,
including the last 12 engravings, covers the anatomy of the ear and deals with vascularization and the innervation of
the middle and inner ear and the physiology of hearing. The engraved plates are of superior quality and very detailed
and exact. In the text Casserio mentions the German artist Joseph Maurer, who lived for a while in his house with
the specific purpose of making the anatomic drawings. Recent research attributes the baroque and allegorical engraved
title-page, including skeletons and skulls of people (some with wings), frogs, birds, dogs and other animals, most
likely -- and the 2 portraits almost certainly to Jacopo Ligozzi. Garrison-Morton 286 & 1540; Hofer 62; Choulant
223/24; Singer 161/65. First two leaves with some repairs, but a very good copy.
– America –
Martyr, Peter. De rebus oceanicis et novo orbe, decades tres. Item eiusdem, De Babylonica legatione, libri III. Et item De rebus Aethiopicis, Indicis, Lusitanicis, & Hispanicis,
opuscula quaedam historica doctissima, quae hodiè non facilè alibì reperiunter, Damiana
a Goes Equitis Lusitani. Cologne: Gervinus Calenius
& Haeredes of Quentel 1574. 24 unnumbered leaves,
655 pages, 15 unn. leaves (index), with some decorative woodcut initials, contemporary full leather, 8°
(17,3 x 11 cm).
4.850,Third edition. Adams M 755; Sabin 1558; European Americana
574.1; Medina 235; Palau 12595; Borba de Moraes 532; VD 16 A
2844; Bell A214; Beinecke Lesser Antilles Collection 2; OCLC
165783327. The ‘DECADES’ were published for the first time at Alcala in 1516, later at Basle 1533 and at Cologne 1574 (this edition).
Peter Martyr d’Anghiera (1457 – 1526), historian of Spain, prior of
Granada, was a friend of Columbus, Vasco de Gama, Cortes, Magellan, Cabot and Vespucci and the most significant chronicler of the initial stages of the discovery of the New World. This edition contains
the first three ‘DECADES’, describing events between 1492 and
1516. ‘De rebus Oceanicis’ includes the first sighting of the Pacific
Ocean and the first account of Cabot’s activities in the American
NorthEast. This volume also includes ‘De insulis nuper inventis’,
which describes Cortes’ voyage to Mexico (the lost first letter of
Cortés), as well as ‘De Babylonica legatione’ in which Martyr gives
an account of his mission to Egypt in 1501- 02 and the work of Damiano de Gois on Ethiopia. The most accessible edition of one of the
foundation works of New World history. Quire Nn before quire Mm
(mixed up); binding with stronger traces of use, inside very good.
5
6
Antiquariat Aix-la-Chapelle
– Napoléon in Deluxe Binding –
Masson, Frédéric. Napoléon et son fils.
Paris: Goupil, Manzi, Joyant & Cie. 1904,
2 unnumbered leaves, 294 pages, 1 leaf,
with 52 illustrations (1 Faksimile, 2
coloured plates, 41 plates and 8 illustrations in the text), original broschure bound
within, green grain full morocco with luxurious border and spine gilding (coat of
arms and birds of paradise), end papers in
green silk, inner edges gilt, folio (33,5 x
26 cm).
1.250,First Edition. OC.LC 918732240. One of 800 numbered copies on BFK Rives handmade paper.
Signed dedication copy to José Maria de Heredia,
Cuban/French poet. Signed binding by Lucien Durvand (1852-1924) Ernest de Crauzat, La Reliure
française de 1900 à 1925, Paris, René Kieffer, 1932,
part I, pages 56-57; Julien Fléty, Dictionnaire des relieurs français ayant exercé de 1800 à nos jours,
Paris, éd. Technorama, 1988, page 65.
– Exceptional Plutarch in Greek –
Plutarch (graece). Quae Vocantur Parallela: hoc est, Vitae illustrium virorum graeci
nominis ac latini. Basle: Andreas Cratander and Johann Bebel 1533, [4], 369, [1] leaves,
contemporary, alum-tawed pigskin over beveled wooden boards with intact brass clasps
and catch-plates, boards are paneled in blind and decorated with repeating rolls of
trophies and scrolling flowering vines, folio (33 x 21 cm).
8.500,Third edition in Greek. (following the Aldine edition of 1519 and the editio princeps, printed by the Giunta firm in 1517).
Adams P-1611; Brunet IV, 735; Hoffman III, 175; VD16 P 3756; Schweiger I, 259; Dibdin II, 343; BMSTC German
707. This edition was edited by Simon Grynaeus (1493-1541), who held the Greek chair at Heidelberg. With Cratander’s
woodcut device of Fortuna, attributed to Hans Holbein, on the title page and final leaf. Provenance: This copy was
owned by the French classical scholar Jean-Baptiste de La Curne de Sainte-Palaye (1697-1781), whose signature appears
at the foot of the title page. A 17th c. reader has made extensive annotations inside the front board and has made additional
annotations in the margins of the text, often reporting textual variants and referring to Renaissance editors and translators:
e.g., Henri Estienne (fol. 58b), Xylander (fol. 164b, 242b), Lazare de Baif’s “De re navali" (fol. 71b), and an unidentified
‘doctissimus interpres Gallicus’ (25a). The text is in very fine condition with broad margins. There are occasional light
dampstains in the margins and a few instances of light marginal foxing. Beautifully preserved.
– Atlas –
Brué, [Adrien-Hubert]. Atlas universel de Geographie physique, politique et historique,
ancienne et moderne. Paris: chez l’Auteur 1822 [- 1824], engraved title, engraved table of
contents, 1 text leaf, 36 engraved double page maps, outline coloured, contemporary red
half leather, spine gilt, large folio (53 x 36 cm).
2.400,First Edition. Phillips 758 (2. ed.). With maps of the Old World (9), 2 worldmaps, Europe (13), Asia (5), Oceania,
Africa, and America (4). The text leaf contains the account of Alexander von Humboldt over the Brué Atlas, lecture
given at the Académie des Sciences in Paris, 19th of January 1824.
Each map with small embossed stamp ‘Carte encyprotipe du fonds de l’auteur’. The map Carte Generale des EtatsUnis de l’Amerique Septentrionale (cf. Wheat TMW 336) was based on work of Arrowsmith and Melish with
information from the Lewis & Clark and Humboldt’s expeditions. This handsome and finely engraved map covers
the United States with most of Mexico and a bit of Canada. The United States are shown with their claims into
British Columbia (District de la Colombia) and Spain still controls all of Texas and the Southwest, most of which
is blank with only conjectural topography shown.
– Bible of Astrology –
Ptolemaeus, Claudius (graece – latine). [Tetrabiblos]... In Claudii Ptolemaei quadripartitum enarrator ignoti nomini, quem tamen Proclum fuisse quidam existimant. Item...
Porphyrii philosophi introductio in Ptolemaei opus de effectibus astrorum. Praetera Hermetis philosophi de revolutionibus nativitatum libri duo, incerto interprete. Basel: (ex
Antiquariat Aix-la-Chapelle
officina Petriana September 1559), 12 unnumbered leaves (Index, Errata), 279 pages,
1 unn. page, with some woodcut diagrams, woodcut initials, and woodcut printer’s device
on last page, contemporary vellum, gilt, folio ( 31,5 x 21,5 cm ).
6.500,First complete edition. Adams P 2240 (Ptolemaeus); Hoffmann III, 290 (Proclus); Schweiger I, 276 (Proclus);
Brunet IV, 895 (Proclus). Ptolemy’s Tetrabiblos (first partly edited in 1535 by Camerarius with a Latin translation)
is one of the great astrological texts of antiquity, and this commentary or paraphrasis is sometimes but dubiously
attributed to Proclus. The text by “Hermes", which begins “Sole nativitatis tempore in loco aliquo" is by
Albumasar (Ja'far ibn Muhammad (Abu Ma'shar), al-Balkhi). It has a dedication addressed by Hieronymus Wolf
(1516-1580) to Paulus Haintzel of Augsburg. Wolf, who was a pupil of Camerarius and of Melanchthon, and the
Fugger librarian, must have been the editor of the work.
– Early International Maritime Law –
Selden, John. Mare Clausum seu de Dominio Maris libri duo. London: William Stanesby
for Richard Meighen 1635, 13 unnumbered leaves, 304 pages, 7 unn. leaves, title printed
in red and black, 2 engraved maps (nearly full-page), 6 (2 large) text-woodcuts and some
woodcut-initials, contemporary full-leather (expertly rebacked) with spine label, clasps,
red edges, small folio (29 x 19 cm).
3.850,First edition. Pollard & Redgrave 22175; Lowndes 2237; Graesse VI, 343; ter Meulen-D., Ecrits sur Grotius 55;
Sabin 78971. A full exposition of the claims of England to the sovereignty of the seas written in response to Grotius’
‘Mare liberum’, the ‘Mare clausum’ is the first great clarion call British maritime supremacy delivered within the
framework of international law. Provenance: coat of arms of Sir Richard Grosvenor of Eaton in Cheshire (1585 –
1645), Member of Parliament.
– Standard Work on Japan –
Kaempfer, Engelbert. Histoire Naturelle, Civile et Ecclesiastique de L’Empire du Japon:
Composeé en Allemand … & traduite de Jean-Gaspar Scheuchzer. The Hague: P. Gosse, &
J. Neaulme 1729. 2 volumes: 5 unnumbered pages, LII pages, 217 pages; 2 unnumbered
leaves, 313 pages, 96 pages, with engraved frontispiece, title pages printed in red and black,
45 engraphed plates, maps and plans (43 double-page or folding), contemporary marbled
calf, spine richly gilt, folio (36 x 24 cm).
6.850,First edition in French. “cet ouvrage très estimé". Brunet III, 638; Chadenat, 6020; Cox I, p. 333; Cordier Japonica,
416; Rahir 477; Landwehr, VOC 532. Published two years after the first edition which was published in English. In
his lifetime Engelbert Kaempfer (1651 – 1716) published nothing of his travels in the Far East; it was not until his natural history collection and literary remains were purchased by Sir Hans Sloane in 1723-5 that this account, written shortly before his death, was translated into English by Johann Gaspar Scheuchzer and prepared for publication. Thereafter
this encyclopaedic description of Japanese flora and fauna, religion and customs, government and industries remained
“the chief source of Western knowledge of Japan" (Landwehr). Hinges of vol. II neatly repaired, otherwise fine copy.
– Portraits of the Fugger Family –
(Custos, Dominicus). Contrafehe der Herrn Fugger vnd Frawen Fuggerin wöllche in disem
Geschlecht geporen worden oder zue demselben
sich ehelich verpflichtet haben. Augsburg: Sara
Mängin Wittib 1620 (1619), 2 unnumbered
leaves, 127 numbered, 4 unn. leaves with engraved title, engraved coat of arms, and 129 engraved portraits by D. Custos (60) and Lucas
and Wolfgang Kilian (69), 20th century vellum
by the Swedish bookbinder Gustaf Hedberg
(1859 – 1920), folio (30,3 x 19 cm).
2.800,Third Edition (first 1593 with 72 portraits; second 1618
with 127 portraits). VD17 12:648635H; OCLC 20891406;
Goldsmiths’-Kress no. 00492.1; cf. Lipperheide Da 8. “Diß
Werck hat auff der wolgebornen Herren Fugger ... vor
sechs vnd zwaintzig Jaren Dominicus Custos von Antorff
gepürtig in Kupffer gestochen an Tag geben. Welches an
jetzt durch Lucasen vnd Wolffgangen die Kilian gebrüdere,
Burgere vnd Kupfferstechere zu Augspurg, gemehret vnd
mit Fuggerischer Genealogi von newem gezierdt wider in
Truckh kommen thut" ( page [2]). Dated on titlepage 1620;
date of publication given on page [2] is 1619. Some restauration not effecting the text or the images.
7
8
Alexanderplatz Books
Inhaber Dr. Martin J. Janal und Dr. Eve Hochwald
32 Washington Square #4W • USA – New York, NY 10011
Telefon +1 (212) 4 73 67 23
E-Mail: [email protected] • www.alexanderplatzbooks.com
General Antiquarian • Languages • Literature • Art • History and Culture of Science
Judaica • Asiatica • Children’s Books • Music • Ephemera
Stand 36
Armeni – Armyanskiye Skazki. Moscow, Izdatel’stvo Detskoy Literatury, 1938. 4to.
Embossed cloth with mythical “guri-pari” bird in roundel in center. Translated into Russian
by Ya. Khachaturyants. Illustrated by Martiros Saryan.
600,Very good copy. Edition of 10,000 copies. Illustrated color endpapers, color and tinted monotone plates, and
headpieces and tailpieces for each tale. Saryan is considered to be the founder of modern Armenian national art.
Bavarica – Judaica – Huldigungen des Ober-Donau-Kreises bei der Anwesenheit Sr.
Majestät des Königs Ludwig dargebracht. Im August 1829. Gedichtet von Julius Freiherrn
v. Erker v. Erkhoffen. Gezeichnet von Professor Veith und Architekt Rüber. II. Theil.
Enthaltend die Reise Ihrer königl. Majestäten vom 28. August bis 4. September 1829.
III. Theil. Enthaltend einen amtlichen Abdruck der, während der Reise Ihrer Königl.
Majestäten vom 28. August bis 4. September 1829 im Ober-Donaukreise von den Allerhöchst Denenselben vorgestellten Deputationen, Korporationen und Behörden u. u., dargebrachten Bewillkommungs-Reden u. u., dann der Allerhöchst Denenselben überreichten
Gedichte, Prologen, Chronologiken, Huldigungs-Lieder, Volks- und Festegesängen u. u.,
so wie der Inschriften der zum Empfang Ihrer Majestaten aufgestellten Ehrenpforten, Ehrensäulen, Tempel u. u. Augsburg, J. A. Schlosser, 1829. Tall 4to, contemporary marbled
boards, original illustrated wrappers bound in.
600,Spine covering incomplete at ends, otherwise very good. First part with frontispiece showing the celebratory
gateways (Ehrenpforten), second part with twelve lithographic plates personifying towns and regions, third part
with four engraved views, one folding. Among those who greeted the King were a Rabbi Gunzenheimer, who
gave an oration in German and Hebrew, and the “Israelites” of Kriegshaber, Steppach and Pfersee.
Card Tricks – [Alvensleben, Ludwig von]. Der wohlbewanderte Kartenkünstler, oder Anleitung 80 ganz neue sehr überraschende und in Erstaunen setzende Kartenkunststücke leicht
und schnell auszuführen. Nebst 8 Tabellen zu unverlierbaren Piket- und Whist-Spielen.
Dritte sehr verbesserte Auflage. Weimar, Bernhard Friedrich Voigt, 1838. 12mo.
400,Very good condition. A pretty copy in contemporary half-leather and marbled boards, black title compartment on
spine lettered in fraktur. Last five pages are publisher’s advertisements.
Chess – Calligraphy – Un Amateur [Montigny, A.]. Les Stratagèmes des Échecs, ou
collection des coups d’Échecs les plus brillants et les plus curieux, tant dans la partie
ordinaire que dans les différentes parties composées, tirés des meilleurs auteurs, et dont
plusieurs n’ont point encore été publiés. Paris, An X [1802]. Near-contemporary manuscript copy in a handsome, precise hand.
500,Original half-leather binding with leather title label on front board. Above date is that of the original edition. The
last page bears a Latin dedication and is signed P. M. Perdrau, Chef de Bataillon au Corps Royal de l’Art[ille]rie.
Based on the form of the corps name and the fact that Perdrau is listed as commander of the artillery at Dunkerque
in the Annuaire de l’Etat Militaire de France for 1820, this manuscript dates from no later than the time of the
Bourbon restoration. One diagram of a chess board. The game diagrams which appear in the published book are
not included. Hinge of front board professionally repaired.
Chukovsky, Kornei (Ed.). N. Granovsky. Predsmertnyya Pesni. Pod’redaktsie K.
Chukovskogo. Odessa, 1904. Small 8vo, 52 pp., stapled. Fair, pages tanned.
350,Contents consist of memoirs of the young poet N. Granovsky by “Karmen” (Lazar Osipovich Karmen) and A. Aptekar,
poetry by Granovsky, and afterword. Photographic portrait of Granovsky on p. 27. This booklet was issued under the
guidance of Chukovsky after Granovsky’s suicide. Predates Chukovsky’s first book under his own authorship. Possibly
lacks original outer wrappers. Fragile. Extremely rare record of the thriving literary scene in pre-Revolutionary Odessa.
Cuisine – Charpentier, Henri and Boyden Sparkes. Life à la Henri. Being the memoirs
of Henri Charpentier. New York, Simon and Schuster, 1934. First edition.
180,Publisher’s file copy. Very good copy in dust jacket. Laid in are two small original photographs of Henri Charpentier
Alexanderplatz Books
in chef’s toque, taken during the time he operated a restaurant on Long Island, annotated on versos. In one he is
part of a group posed on a Stutz Bearcat automobile, the quintessential symbol of the era’s “fast crowd”. Also
laid in is a newspaper advertisement for the book. Accompanied by the installments (lacking one installment) of
the magazine appearance in the Saturday Evening Post in the same year. Charpentier rode the perhaps fabulous
story of his invention of crepes Suzette to international fame.
Duncan, Isadora. The Dance. New York, The Forest Press, (1909). 4to. Boards with
paste-on cover illustration. Good, spots of wear along spine.
850,Introduction by Mary Fanton Roberts, an editor and art-world figure. The text of a lecture by Duncan, “The
Dance,” follows, which previously appeared in English and German in the bilingual book “Die Tanz der Zukunft”
(1903). The latter part of the book is devoted to two musical programs with the New York Symphony Orchestra
under the direction of Walter Damrosch, in which she performed to the symphonic music. A program note by Felix
Borowski for Gluck’s Iphigenia in Aulis concludes the book. This book was apparently prepared to accompany the
concerts. Illustrated with gravure plates. Rare, even more so than “Die Tanz der Zukunft”, since it was prepared for
a specific series of events rather than as a trade book.
Fallersleben, August Heinrich Hoffmann von (Herausg.). Merigarto. Bruchstück eines
bisher unbekanntes deutschen Gedichtes aus dem XI. Jahrhundert. Mit einem Faksimile.
Prag, H. I. Ender’sche Buchhandlung, 1834. Original wrappers.
600,Good copy, wrappers chipped along seam, diagonal water stain in lower right third of all pages. The Merigarto is
the earliest surviving geography in the German language. The existing fragment deals in poetic form with the
Creation and the waters of the Mediterranean region. Very rare in any state.
Frankel, Moritz (Ed.). Der goldene Tiegel der Familie Frankel. New York, 1928. 8vo.
300,-
Good copy in original cloth. Bilingual text, German and Hebrew. Illustrated with portraits and genealogical tables. Title
continues: “Manche sehr werthvolle Berichte vieler Mitglieder dieser Familie, die in den letzten dreihundert Jahren
gelebt und sich auf den Gebieten der Literatur und Philanthropie grosse und unvergessliche Verdienste erworben haben.”
Collection of papers on family members from communities such as Fürth, Prague, Worms. Vienna, and Breslau. Presentation inscription in English from the compiler on the Hebrew side free endpaper. Rare; WorldCat shows only one copy.
Illustrated Books – The Book of Shops.
Verses by E. V. Lucas. Illustrated by F.
D. Bedford. London, Grant Richards,
n.d. [1899]. Oblong 8vo. Cloth and
boards.
650,Very good copy, edges of boards slightly rubbed, one
plate with short tear in bottom edge. Influential precursor
of modern children’s books, with color plates of all manner of commercial activity. Both illustrations and verses
highlight the transition from rural to urban life in late
nineteenth century England. The illustrations include
the reactions of the onlookers – mostly children – to the
contents of the shop windows. Rare in first edition.
Imperial Germany – Guests at Breakfast to H.R.H. Prince Henry of Prussia
New York February 26 1902. [And] [Musical] Program. Small 12mo, boards with royal
standard (“Gott mit uns”) decoration on cover. Accompanied by a small program card
with decoration of German naval flags. Lists fourteen musical interludes.
200,The “breakfast” (reported in The New York Times the next day as a midafternoon luncheon) was attended by a select
group of 100 “captains of industry” from finance, industry, science and literature. Each attendee received a copy of
this booklet. Hosts included J. P. Morgan, William Rockefeller, and William K. Vanderbilt. Special guests included
American military men and the directors-general and presidents of the Hamburg-American Steamship Company
(Albert Ballin and Gustav W. Tietgens) and the North German Lloyd Steamship Company (H. Wiegand and George
Plate). After the lists of hosts and special guests, the booklet describes in some detail each of the selected invitees,
who included industrialist George Westinghouse, astronomer and aerial pioneer Samuel Pierpont Langley, physicist
Albert Michelson, astronomer Simon Newcomb, inventors Nikola Tesla, Charles Proteus Steinmetz, Thomas
Edison, Alexander Graham Bell, and Michael Pupin, and bridge engineer Washington Augustus Roebling. The
musical program was on the light, undistracting side and included medleys of Stephen Foster, patriotic, and college
songs. A sumptuous subsidiary luncheon was given to the press by the New Yorker Staats-Zeitung.
Iran – Children’s Books – Sadeghi, Ali Akbar. Abdolrezegh-e Pahlavan. Tehran, 1972.
Pictorial laminated boards. Fine.
160,Representative of the picture books from the 1960s and 1970s, published by the Institute for the Intellectual Development of Children and Young Adults (“Kanoon”) and illustrated by some of the leading fine artists of the time.
Subjects, like that listed above, were often drawn from the Shah Nameh, as well as from other classical literary and
folk sources. We have a group of similar titles from the same publisher. Additionally we have a variety of materials
reflecting the last decades of the repressive Pahlavi dynasty and its paradoxically flourishing cultural scene, for
example, books by the cartoonist Ardeshir Mohasses.
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Alexanderplatz Books
Japan – Siebold, Philipp Franz von. Four original color lithographs representing Ainu
and Siberian people. Extracted from his “Nippon.”
600,Atlas folio. Abtheilung II, to which these plates belong, appeared ca. 1832 and dealt with the inhabitants of the
Japanese islands. Plates 145-147 depict the Ainu of Ezo (Hokkaido), plate 147 show the Orok and Nivkh
(“Orotsko” and “Smerenker”) of Karafuto (Sakhalin). Untrimmed, slight marginal tears and soiling, chip in
lower margin of pl. 147. Captions in Dutch and German.
Japan – An Official Guide to Japan. With preparatory explanations on Japanese
customs, language, history, religion, literature, fine art, architecture, music, drama,
etc., etc. Tokyo, Japanese Government Railways, 1933. Small thick 8vo. Red cloth,
very fine copy in original dust jacket and box.
360,“With 36 specially drawn maps [many folding], 10 illustrations and 14 plans.” Color endpapers after prints by Hiroshige.
Judaica – Account book (Contobuch) of a Berlin Jewish banking house for the years 17761787. Floral paper cover and 22 numbered double pages. Provenance: Paul Wallich. 6.800,Records were kept in Jewish-German, with most clients’ names and certain other information in Latin script. Interleaved with a German translation prepared ca. 1936. The meticulous attention paid to the book at that date may
have been prompted by the desire to provide work for the Jewish scholars who prepared the notes. Among the
bank’s clients were Gebhard Werner Graf von der Schulenburg, a trove of whose correspondence recently came to
light; other members of the nobility; ordinary Christians and Jews; and the Elders (Ältesten) of the Jewish community.
Such documents must be of the utmost rarity. Also includes some genealogical research concerning Jewish clients
of the bank. Wallich, who was baptized at birth, committed suicide in 1938 after Kristallnacht.
Laws of Hunting, Fishing, Falconry and Forestry – Sammelband. Medici, Sebastiano.
Tractatus de Venatione, Piscatione, et Aucupio. Sebastiani Medicis Florentini Iuris Consulti
Celeberrimi, Equitis S. Stephani, & Protonotarii Apostolici. Coloniae Agrippinae, Apud
Ioannem Gymnicum, sub Monocerote, Anno M. D. XCVIII [1598]. [bound with]: Khraisser,
Sebastian. Ius Venandi, Aucupandi, et Piscandi, Romano-Bavaricum. Hoc est. Tractatus ad
Constitutionem Venatoriam Electoralem Bavaricum cum jure communi collatam. Authore
Sebastiano Khraissero. I. V. D. Bavaro, Amplissimi Electoralis Dicasterij Monacensis Aduocato, Illustrissimi Domini Domini Martini Francisci Comitis Oetingae, & Regiminis in Wallerstein &c; Consilario. Neoburgi ad Istrum: Typis Ioannis Strasseri, Anno M. DC. LI.
[1651]. [bound with]: Khraisser, Sebastian. Ius Foresti Romano-Bavaricum. Hoc est. Tractatus
ad Constitutionem Forestalem Electoralem Bavaricam cum jure communj collatam. Authore
Sebastiano Khraissero. [As before.] Anno M. DC. LII. [1652]. Small 8vo.
1.650,Contemporary binding, tooling rather faint, binding recently restored with small replacements in upper right and lower left
corners of spine. Several ownership signatures, the earliest being one of the early eighteenth century on the title page of the
first work. Previous editions of the first work appeared at Cologne in 1588 and Helmstadt in 1592, according to James Edmund Harting, Bibliotheca Accipitraria: A Catalogue of Books Ancient and Modern Relating to Falconry, 1898, p. 167, item
307. The two works by Khraisser are first editions. Latin text, indexes in the two Khraisser works are in Latin and German.
Mexico – Castorena, Ignacio de. México plausible. Con la Trimphal demostración De la
Santa Yglesia Metropolitana, en acción de gracias por la victoria del … Monarcha Philipo V
… conseguida en los Campos de Brihuega, y Villaviciosa. México, Herederos de Juan Joseph
Guillena Carrascoso, 1711. 8vo. Sewn, top edge shaved close to text, else very good.
420,Followed by “Racones de la lealtad clausulas de la finesa en elogio de las hazañas, que en los diez años del reynado
del Chatholico Monarcha Philipo V. … ha celebrado la Sta. Yglesia Cathedral Metropolitana de México.” The first
work consists of 16 pp., the second of 40 pp.; this collation of the first part, which is definitely complete, differs
from those on WorldCat. Some library listings indicate a third part of 14 pp., not present in this copy. An attractive example of early Colonial Mexican printing. Ignacio de Castorena was a cleric and supporter of Sor Juana
Inés de la Cruz, who had much trouble with the ecclesiastical authorities. He founded in 1722 the first, albeit shortlived, “newspaper” in Hispanic America, the Gazeta de México y Noticias de Nueva España.
Monuments, Art and Archives Program – Report of the American Commission for the Protection and Salvage of Artistic and Historic Monuments in War Areas. Washington, 1946. 350,Wrappers. Large 8vo, 240 pp., including 58 photographic plates. Very good condition. The wartime rescue activities of the
Commission were the subject of the recent film Monuments Men. With two related publications, War’s Toll of Italian Art, an
exhibition at the Metropolitan Museum of Art sponsored by the American Committee for the Restoration of Italian Monuments [1946]; and International Protection of Works of Art and Historic Monuments (US Department of States, 1949).
Netherlands and Flanders – Carte Generale des Dix-Sept Provinces des Pais-Bas.
Nouvellement dressée et augmentée de toute la Picardie Boullonnois Partie de la Champaigne & autres Frontières adiacente & tous les noms Flaments mis en François. Paris,
Melchior Tavernier, 1640.
240,-
Alexanderplatz Books
Double-sheet atlas folio, 53 x 41.5 cm, of the Low Countries and adjacent lands. The Seventeen Provinces comprised
present-day Netherlands, Belgium, and Luxemburg, in addition to other territories. Copperplate engraving with
outlines hand-colored. Very good condition.
Olympics – Daily program for the Berlin Olympics, 5. August 1936.
140,-
Results of some races were filled in by an American visitor to the Games, including Jesse Owen’s win in the semifinal heat of the 200 meter dash. Another African-American, Matthew Robinson, won the other heat and eventually
finished second to Owens. Owens had already won the 100 meter and the long jump and his victories are listed
among the winners in the rear of the program. Another African-American teammate, Frederick Pollard, Jr., also
qualified in the semifinal of an event he eventually won, the 110 meter hurdles. To see these finishes, laden with
political meaning, recorded on the day is outstanding.
Seyfried, Ignaz Ritter von. Ludwig van Beethoven’s Studien im Generalbasse, Contrapuncte und in der Compositions-Lehre. Aus dessen handschriftlichem Nachlasse
gesammelt. Wien, Tobias Haslinger, 1832. 8vo. Original green wrappers.
300,Disbound and returned to original wrappered state, with new matching paper spine. Subscriptions-Exemplar, so
noted on front wrapper, with subscribers list, including Chopin and Czerny. Small institutional possession stamp
and “dublet” stamp on verso of title page. Text block lightly foxed. Frontispiece portrait of Beethoven, four plates
(two folding). Also reproduced is the invitation to his interment.
Spanish Civil War – Spain & Culture. Royal Albert Hall (Manager C. R. Cochran).
June 24th 1937. Large card, printed on both sides.
650,Face of card has in addition to above text a paste-on drawing by Picasso, “dedicated to the mothers and children of
Spain.” Back of card headed “Grand International Meeting … in Aid of the Basque refugee children.” Among the
featured speakers were Picasso and Heinrich Mann. Paul Robeson attended via broadcast from Moscow. The listed
sponsors are a broad section of the left intelligentsia, including H. G. Wells, Rebecca West, W. H. Auden, and
Bloomsbury figures Virginia Woolf, Vanessa Bell, and Duncan Grant.
Taunt, Emory, Lieut., US Navy. Young sailor’s assistant in practical seamanship, including
the rules of the road, directions for resuscitating apparently drowned, etc., together with the
salutes and etiquette on board a man-of-war; the General Service Code and homographic
code of signals; the cautionary weather signals; with colored plates of flags of all nations,
naval signal flags, Very’s lights, and the international code of signals. Washington, DC, n.
publ., 1883. 8vo, cloth. Includes a compass volvelle.
300,First edition. Worn, a decent copy of a book meant for practical use. Seven color plates on stiff paper of naval flags, another
colored plate of lights of vessels as seen by lookouts, and various color illustrations in text of signal flags. On a separate boundin board is a working paper model of a nautical compass with a movable pointer. Taunt was sent by the US Government to
explore the Congo River in 1885, became embroiled in various African commercial schemes and speculations, and died there
of disease at age 39. The book went into three editions, the last in 1893. Very scarce in the first edition. Taunt and his expedition
are the subject of a recent book, Congo: The miserable expeditions and dreadful death of Lt. Emory Taunt, USN.
Vorobeichic, Moshe (Moi Ver). Polin. Tel Aviv, n. publ., 5706 [1946]. Portfolio of ten
gravure plates with introduction.
2.400,Three leaves (title page, introduction, and poem) followed by ten gravure plates. Gift inscription in Hebrew on the title
page. Fair-good condition, covers of portfolio separated, text pages browned, gravures good. The gravures comprise
all that was published from a photodocumentary project on the Jews of Poland, paralleling the work of Roman Vishniac.
Born in Lithuania in 1905, he studied at the Bauhaus and then moved to Paris, where he was won renown for his
photomontages. In 1934 he moved permanently to Mandate Palestine and adopted the name Raviv-Vorobeichic.
Besides his “Moi Ver: Paris” he produced a highly prized volume on the Vilna ghetto for the Schaubücher series.
World War II – Exiles – History – Second Mobile Radio Broadcasting Company.
December 1943-May 1945. n.pl., n.publ., n.d. [1945]. Cloth spine and boards.
200,Good copy. The Ritchie Boys, as they were called from the name of their initial training camp, were organized to
conduct psychological warfare and collect counterintelligence in the European theater of operations. A First
Company was active in North Africa and Italy. The volume is a complete history of the Second Company, from
training to Normandy on D-Day and across France to Germany. Hans Habe-Bekessy conducted the interviews for
linguistic competence. Includes a roster of company members and the personal awards they received; notable
among them is Technical Sergeant Stefan Heym, who won a Bronze Star. Illustrated with photographs, cartoons,
and a folding plate with an array of propaganda leaflets and other materials. Heym’s job description was Propaganda
Editor; Hans Burger, who fled Czechoslovakia in 1938, had the same job. Another company member was Konrad
Kellen, who was for a time Thomas Mann’s private secretary in California.
Zweig, Stefan. House of a Thousand Destinies. London, The Jews’ Temporary Shelter,
n.d. [1936]. Wrappers with cover label. 8vo, 18 p. Good copy.
1.000,Cover label foxed. Zweig’s essay appears on pp. 1-7 (including the title page and a full-page illustration by “Mendoza”), the remainder of the booklet, including another full-page illustration, is devoted to the work of the Shelter.
Laid in under a flap on the rear wrapper is a printed letter over the signature of Otto Schiff, President of the Shelter
appealing for financial support. The copy in the Deutsches Exil-Archiv (Frankfurt) lacks the letter. Rare.
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Antiquarius
Inhaber Volker Schliwa • Bonner Talweg 14 • D – 53113 Bonn
Telefon (02 28) 9 26 79 40 • Fax (02 28) 9 26 79 41
E-Mail: [email protected] • www.buch-antiquarius.de
Öffnungszeiten: Di - Fr. 10-20 Uhr
Allgemeines wissenschaftliches Antiquariat aller Themengebiete, insbesondere Geisteswissenschaften und Kulturwissenschaften
Stand 34
– Alte Drucke –
Procopius [d.i. Prokop]. De bello Gottorum (Gothorum). Erste Ausgabe. (Rom, Johann
Besicken für Jacobus Mazochius, 1506). 130 (st. 134) nn. Bl. 4°, dekorativer blindgeprägter Lederband (Morocco) der Zeit (Buchrücken erneuert).
2.990,Panzer VIII, 247, 22. BM, Italian Books, 541. Ebert 17995. Graesse V, 455. Gesuchte erste lateinische
Ausgabe. – Die klassische Chronik der Ostgotenkriege, zur Verherrlichung Justinians I. geschrieben, ins
Lateinische übersetzt von Ch.Persona. – Blatt o1 u. o6 sind jeweils. doppelt; es fehlen Blatt o2, o5, u3 und
u4. – Handschriftlicher Eintrag auf Vorsatz, datiert 1523 und Marginalien von alter Hand auf erstem Blatt.
Ohne die eingemalten Initialen. Einband nur leicht berieben und fachmännisch in moderner Zeit restauriert,
sehr wenige Seiten leicht randfleckig. Breitrandiger Druck, insgesamt sehr schönes Ex. / fine copy.
Thukydides. Thucydidis Atheniensis Historici gravissimi de Bello Peloponnensium Atheniensium (que)
libri octo Laurentio Vallensi interprete. Erstausgabe.
[Paris], Jodocus Badius Ascensius, 1513. Mit schöner
Holzschnitt-Titelbordüre, Druckermarke (Inneres einer Druckerei) auf Titel und prachvollen Initialen.
CXXI num., 3 nn. Bll. 4°, Flexibler Pergamenteinband des 16. Jahrhunderts.
8.450,Lateinische Ausgabe. Renouard III, 303, 1. Diese Ausgabe nicht bei
Adams. Erste Ausgabe. Sehr seltene, sorgfältig ausgestattete Postinkunabel des bedeutendsten Werkes von Thukydides (Der Peloponnesische Krieg 431-404 v.Chr.). Beginnt mit einem kurzen Brief des
Druckers an Petrus Aegidius. Am Schluss eine Vita des Autoren. Title
page highly decorated with printer’s device, decorated initials throughout. Contains all 8 books plus a vita of Thucydides. Einband berieben
und gebräunt, erste Hälfte am unteren Seitenrand etwas wasserrandig
(nur stellenweise gering nachgebräunt), Besitzvermerk von alter Hand
und kleinerer Tintenfleck auf Titel, Bl. CXXII mit sauber hinterlegtem
Eckausriss (ohne Textverlust), die Blätter LV und LVI mit kleinerem
Seiteneinriss (am unteren Seitenrand), einzelne Marginalien von alter
Hand. Im Ganzen schönes Exemplar.
Boemus, J. [d.i. Hans Boehm von Aub]. Mores, leges,
et ritus omnium gentium, ex multis clarißimis rerum
scriptoribus collecti. Cum indice locupletissimo. 1. Aufl. Lyon, Gryphius, 1541. 311 S., 12
(unpag.) Bll. Kl. 8°, HPergtbd. des 18. Jahrhunderts mit handschriftl. Rückentitel.
540,Lateinische Ausgabe. Adams I, 2266 – Baudrier VIII, 151 – IA 120.940 – Matsuda 65 – Sabin 6117 Anmerk. – Erste Ausgabe bei Gryphius. – „Begründete B.s Ruf als Vater der wissenschaftlichen Volkskunde“ (NDB II, 403). – „Sein größtes
Verdienst besteht darin, ein Buch geschaffen zu haben, welches die Lieblingslectüre für nahezu ganz Europa ward und
durch ein Jahrhundert blieb, sowie seinen Werth für die Culturgeschichte bis auf den heutigen Tag bewahrte“ (ADB III,
30). – Vorliegende Ausgabe zwar bei Sabin 6117 erwähnt, jedoch noch ohne Amerika. Knapp die Hälfte ist Afrika und
Asien gewidmet. Mit Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titel, Register zu Teil 3 unvollständig, sonst tadelloses Ex.
Erasmus von Rotterdam [Roterodamus]. Adagiorum chiliades quatuor, et ses quicenturia. Ex postrema autoris... ad haec Henrici Stephani... Erstausgabe. Lyon, P. Fradin für
S. Gryphius Erben, 1558. 40 Bll., 1316 Sp., 1 Bl. 4°, dekorativer Ledereinband des
frühen 18. Jahrhunderts mit Lederschließbändern, reicher Rückenvergoldung, Rückenschild und Rotschnitt.
2.190,Erste Ausgabe der gesuchten Publikation. Bezzel 92. Titel u. nachfolgendes Blatt etwas fleckig, entwidmeter Stempel auf
Titel, Eintragung von alter Hand auf letztem Blatt verso, Einband nur gering berieben. Schönes Exemplar / fine copy.
Antiquarius
Bernardi della Mirandola, Antonio. Disputationes. In quibus primum ex professo Monomachia (...) enertitur (...) Deindenero omnes utriusque Philosophiae, tom contemplatinae quam actinae, Loci obscuriores, & ambiguae Quaestiones (...) Aristotelica methodo
(...) explicantur. Accessit rerum & uerborum tot opere memorabilium, Index. Erste Ausgabe. Basel, H. Petri und N. Bryling, 1562. (10 Bll.), 694 S. 4°, blindgeprägter Schweinslederband der Zeit über Holzdeckeln mit zwei intakten Metallschließen.
2.295,Gesucht. Erste Ausgabe der philosophisch-theologischen Abhandlungen über Duelle und Ehrenhändel sowie über verschiedene Streitfragen wie die Unsterblichkeit der Seele und die Befähigung der Astrologie, die Zukunft vorauszusagen. – IA 117.387 – VD 16 B 1906 – Adams B 739 – Thimm 28. Einband etwas berieben und Vorderdeckel am Unterrand mit kleiner Bezugsfehlstelle, Rückendeckel mit kleiner Fehlstelle, hier Bezug leicht vom Deckel gelöst. Titelverso
gestempelt. Vorsätze und Buchschnitt leicht gebräunt. Insgesamt schönes Ex. // First edition of the theological-philosophical treatise on duelling and affairs of honor. Bound in blindstamped pigskin over wooden boards, 2 clasps (rubbed
and bumped, some small losses to covering). – Titel verso with old stamp, some light browning in places. Fine copy.
Marcellus Palingenius [d.i. Pier Angelo Manzolli]. Zwölff Bücher, zu Latein Zodiacus
vitae, das ist, Gürtel deß lebens genannt, gründtlich verteutscht und in Reimen verfaßt.
Darinnen neben vil grossen wunderbarlichen geheimnussen, uns nit allein warer tugend
und glückseligkeit manigfaltige schöne lehr fürgeschriben, sonder auch die gantze Welt
mit irem standt, lauff, und wesen, jetziger zeit für die augen gestellt, und abgemahlet
wirdt. Erste Ausgabe. Frankfurt a. M., M. Johan Spreng von Augspurg, 1564. 16 nn., 297
num. Bl. (ohne das letzte Bl. mit Druckervermerk). Kl-8°, blindgeprägter Lederband der
Zeit über Holzdeckeln.
1.190,VD 16, M 863. Hayn-G. VI, 5. Goed. II, 571, 1. Ebert 15.658. Kosch XIX, 25. Vgl. Faber du Faur 30. Nicht bei Adams.
Vgl. Caillet 7096/97 sowie Dorbon-Aine 2929-2931 u. 6258; nicht bei Houzeau/L. -Gesuchte erste deutsche Ausgabe
des berühmten, auf den Index gesetzten „Zodiacus vitae“, erstmals um 1531 in Venedig erschienen. Es stammt von Pier
Angelo Manzolli (1. Hälfte d. 16. Jhdts.), geb. zu Stellada in Ferrara. Er war Leibarzt des Herzogs Hercules II. Das Werk
enthält heftige Angriffe gegen den Papst und den Klerus. Die vorliegende Übersetzung stammt von Johannes Spreng
(1524-1601), „war wahrsch. früh Mitglied d. Augsburger Meistersingerschule, studierte in Wittenberg, 1554 Magister
der freien Künste und der Philosophie ebenda, 1555-1559 Schul- und Schreibmeister in Augsburg.“ Die einzelnen
Bücher des Lehrgedichtes sind nach den Tierkreiszeichen benannt. (VD 16, M 863) – Kapitale und Gelenke mit kleinen
Fehlstellen, in den Gelenken etwas gelockert, Schließen fehlen. Stempel auf Titel, Handschriftlicher Vermerk auf Vorsatz,
Seiten teilweise braunfleckig, 2 Bl. der Vorrede mit Randausriss (leichter Textverlust), sonst schönes Ex.
Opitz, Hieronymus. Biblia hebraica. Sefer tehilim. Psalterium (hebraice). Recens editum
ac diligentißime correctum, declaratis etiam in fine dictionibus, quae in eo aliter leguntur
quam scribuntur per Hieronymum Opitium iuniorem. (Vorgebunden: Avenarius (Habermann), Johannes. Dikduk leshon ha-kodesh. Grammatices Ebraicae Sanctae Linguae Prima Pars (secunda et tertia), Succincta & perspicua brevitate conscripta, in usum illorum,
qui ex fontibus haurire volunt sacrorum Bibliorum cognitionem. 3 Teile in 1 Band. 3.,
erweiterte Aufl., Wittenberg, Johannes Crato, 1570. 205 handschriftlich nummerierte
Seiten, 76, 119 n.n. Bll.). Erste Ausgabe. Wittenberg, Crato, 1566. 158 n.n. Bll. 8°,
blindgeprägter Lederband, datiert 1574.
2.495,Gesuchte Ausgabe. Hieronymus Opitz der Jüngere, geboren um 1541 in Roßbach, wurde nach seinem Studium in
Wittenberg 1566 Pfarrer in Kamenz, ab 1574 Professor für Hebraistik in Jena, wo er 1577 starb (vgl. Jöcher 3,
1083). // Der lutherische Theologe und Hebraist Johannes Avenarius (1516-1590) war ab 1573 Professor an der Universität Jena. Er erhielt die Berufung aufgrund seiner intensiven Beschäftigung mit der hebräischen Sprache, seiner
hebräischen Grammatik und seines hebräischen Wörterbuches. 1574 folgte er einem Ruf als Professor an die Leucorea von Wittenberg und wurde 1576 Superintendent in Naumburg und Zeitz (NDB I, 467). Erste Ausgabe dieser
Rezension der Psalmen (VD 16 O 776 / Adams B 1357). Mit Vorrede von Philipp Melanchthon. Titel mit Holzschnitt-Druckermarke. Einband leicht berieben, an den Ecken und am oberen Kapital mit kleinen Fehlstellen, Seiten
minimal braunfleckig, verwischter Besitzvermerk auf Titel, wenige Marginalien von alter Hand. Im Ganzen schönes
Ex. First edition of the rare review of psalms, bound together with the third edition of Avenarius’ Jewish grammar.
Bound in contemporary blindstamped pigskin (dated 1574, somewhat worn, initials scratched out, stained). – Some
browning in places, a few marginal annotations, title with deleted old ownership-inscription. Good copy.
Sulpicius Severus. Opera quae extant. A Victore Giselino, Medico ex editionum &
vetustorum exemplarium collatione emendata, eiusdem notis illustrata. Vita Sulpitii
Severi (...) scholia in sacram historiam ex Petri Galesinii notationibus excerpta. Erste
Ausgabe. Antwerpen, Plantin, 1574. Mit gestochener Titel-Vignette, 415 S. Kl-8°,
Lederband des 18. Jh. mit goldgeprägten Supralibros.
790,Adams S 2067. Jöcher II, 834. Graesse VI/1, 376. Ruelens-de B. 147, 17. – Seltene erste Gesamtausgabe der Werke.
Sulpicius Severus erlangte Bedeutung durch seine berühmte Chronik der Vita des Hl. Martin von Tours. – Buchrücken stärker, Einband sonst etwas berieben, einige Seiten etwas fleckig, Stempel auf Titel, sonst schönes Ex.
13
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Antiquarius
Alberti Krantzii [d.i. Albert Krantz]. Rerum Germanicarum historici clariss. Regnorum
aquilonarium, Daniae, Sueciae, Noruagiae, chronica. Quibus gentium origo vetustissima &
Ostrogothorum, Wisigothorum, Longobardorum atque Normannorum, antiquitus inde profectorum, res in Italia, Hispania, Gallia & Sicilia geste, praeter domesticam historiam narrantur. Accessit (...) Dithmarsici belli historia, Christiano Cilicio Cimbro (d.i. H.Rantzau)
autore. Item Iacobi Ziegler schondia (...) Cum praefatione (...) Ioan. Wolffii. Frankfurt am
Main, Wechels Erben, 1583. Mit 2 wiederholten Holzschnitt-Druckermarken auf Titel und
am Ende. 10 (unpag.) Bll., 505 S., 19 (unpag.) Bll. 4°, blindgeprägter Schweinslederband
der Zeit auf Holzdeckeln mit zwei funktionstüchtigen Metallschließen.
1.990,Vorgebunden: Ders., Wandalia. De Wandalorum vera origine, variis gentibus, crebris e patria migrationibus (...)
Ebda., 1580. Mit 2 wiederholten Holzschnitt-Druckermarken, 3 (unpag.) Bll., 338 S., 12 (unpag.) Bll. – Lateinische
Ausgabe. I. BM, German Books, 477. Adams C 2874 (unter Crantz). Nicht im VD 16. – Berühmte Chronik Skandinaviens mit J.Zieglers „Schondia“. – II. Adams C 2891. BM, German Books 477. – Dritte lateinische Ausgabe
(Erstausgabe 1519). Enthält eine Geschichte der Wenden an der deutschen Ostseeküste bis zum Anfang des 16.
Jhs. Durchgehend minimal Wurmfraß mit vereinzeltem, nur geringem Textverlust, 2 kleine Stempel auf Vorsatz u.
Titel, Einband berieben u. mit Wurmlöchern, Besitzvermerk von alter Hand auf Vorsatz u. Titel (Kloster S. Petri in
Obernaltaich, dat. 1611), einzelne Seiten gering randfleckig, sonst schönes Ex. / fine copy.
Justi-Georgii Schottelii J. V. D. [d. i. Justus-Georg Schottel(ius)]. Teutsche Sprachkunst
/ Vielfaltig vermehret und verbessert / darin von allen Eigenschaften der so wortreichen und
praechtigen Teutschen Hauptsprache ausfuehrlich und gruendlich gehandelt wird. Darin
ferner: Wortforschung (anderes Buch) sowie Wortfügung (drittes Buch). 2. Aufl. (zum anderen mahle heraus gegeben) Braunschweig, Christoph-Friederich Zilligern, 1651. Kupfer
als Frontispiz (C. Buno). Div. Register u. Verzeichnisse. 866 S. (erstes und zweites Buch
fortlaufend paginiert), S. 809 – 897 (Drittes Buch). Kl. 8°, Pergtbd. der Zeit.
995,Gesuchte und selten angebotene Ausgabe mit Textvignetten. Fliegendes Bl. und Frontispiz minimal gelockert (dort
eng beschnitten), kleine Notizen von alter Hand im Vorder- sowie Rückendeckel, Schnitt und zahlreiche Seiten mit
leichtem Wasserrand, sonst schönes Ex.
Archimedes. Des unvergleichlichen Archimedes Kunst-Bücher oder heutigs Tags befindiche Schrifften. Aus dem Griechischen in das Hoch-Teutsche übersetzt und mit nohtwendigen Anmerkungen durch und durch erläutert von Johanne Christophoro Sturmio
[Johann Christoph Sturm]. 2 Bände in 1. Nürnberg, Christoph Gerhard für Paulus Fürst,
1670/ 1667. Mit gestochenem Titel und Kupfertafel vor dem Titelblatt sowie zahlreichen
Holzschnittdiagrammen. 5 (statt 12) Bll. (inkl. Kupfertafel), 427 S. 4°, späterer Lederband mit erneuerten Vorsätzen und Rückenschild.
3.795,Angebunden: Ders.: Sand Rechnung, oder tiefsinnnige Erfindung einer mit verwunderlicher Leichtigkeit aussprechlichen Zahl... Ebenda, 1667. Mit gestochener Titelvignette und einigen Holzschnittdiagrammen, 4 Bll.,
32 S. Enthaltene Schriften: Von der Kugel und Rund-Säule; Von der Kreiß- und Scheiben-Messung; Von derer Flächen Gleichwichtigkeit; Von der Parabel-Vierung; Von denen Kegel- und Kugel-ähnlichen Figuren;
Von denen Schnekken-Lineen und Flächen; Von einer Zahl, welche größer ist als die Zahl alles Sandes, womit die Höhe des ganzen Firmamentes könnte ausgefüllet werden. Bibl. Dt. Mus., Libri rari 14. Cantor III, 11
f. (ausführl.). Erste deutsche Gesamtausgabe. Die Übersetzung der archimedischen „Sandeszahl“, die Fürst
bereits 1667 herausgegeben hatte, wurde für diese Ausgabe nicht erneut gedruckt und ist daher meist als
Anhang beigebunden. Es fehlen 7 Bll. Vorstücke (Gedicht mit Anm.) und die Seiten 373-376. First collected
edition in German. With engraved title and numerous woodcut diagrams in text. Some browning and foxing,
marginal lesions to title leaf and repaired tear at inner margin (slight loss of image). Lacking 7 preliminary
leaves (poem). Pages 373-376 lacking, later leather-binding. Binding a little rubbed and with little tear to
head of spine. Einband etwas berieben, kleinerer Einriss im oberen Kapital, zwei Seiten mit kleinem Textverlust, Kupfertafel mit minimalem Bildverlust (sauber hinterlegt), wenige Seiten blass randfleckig und
gebräunt. Im Ganzen schönes Exemplar der gesuchten Ausgabe.
– Geschichte –
Einziger von Einzing, Johann Martin Maximilian. Bayerischer Löw. Das ist: Historisches und Heraldisches Verzeichnis der Bayerischen Turnierer und Helden, welcher die
vom Könige Heinrich dem Vogler, bis auf den Kaiser Maximilian I. im Heil. Röm. Reiche gehaltenen öffentlichen Ritterspiele der 4. deutschen Turnierlanden besuchet haben.
Erster Band, welcher eine historische und juridische Abhandlung ertheilet. Anderer Band,
welcher eine Genealogie- und heraldikmäßige Erleuterung der Bayerischen Turnierer und
Helden insonderheit ertheilet, als gleichsam so vielen ritterlich streitenden bayerischen
Löwen. 1. Aufl. 2 Teilbde. in einem Band. München, Franz Joseph Thuille, 1762. Mit ge-
Antiquarius
stochenem Frontispiz, 22 Kupferstichen (davon 21 auf separaten Tafeln) und 12 Falttafeln. 431, 10 Bll., 614 S. 8°, Ldrbd. der Zeit auf 4 Bünden.
645,Mit zahlr. gut erhaltenen Stammtafeln und Wappenübersichten. Oberes Kapital und Einbandkanten etwas bestoßen, Ex libris und kleine Notiz im Vorderdeckel, einzelne Seiten wasserrandig, mit einzelnen Bleistiftnotizen,
insgesamt von guter Erhaltung.
Marquis of Ruvigny and Raineval. The Blood Royal
of Britain being a roll of the living descendants of
Edward IV. and Henry VII. Kings of England, and
James III., King of Scotland. Single copy with 4 handpainted leaves on vellum embedded in the 1st edition.
London, Jack, 1903. With 134 genealogic plates and
many portraits in b/w as well as 4 decorative handpainted plates on vellum in fantastic colours. XI, 620
pages. 4°, cloth with gilt edges.
1.995,This individual and copy belonged exclusively to the the WittelsbachLibrary. The English and original edition is very well preserved and embroidered with four magnificent handwritten and handpainted plates on
vellum embedded as flyleaves to the volume. The illuminated plates are
made with symbols and signs of emperors and high nobility. Plate I: her
Royal highness Princess (...) of Bavaria; Plate II and III: Madam I venture
to offer for the acceptance of Your Royal highness this book in the hope
that it may prove of some interest to the Senior Representative of the house
of which it treats; Plate IV: I am, Madam the humble and devoted servant
of Your Royal highness. Binding very slightly spotted. Fine copy with
excellent and clean plates. The painter of this 4 plates used several heralds,
ruling symbols as lions and crowns, painted portrait and manor of the
princess as well. Dominant colours are blue and silver (instead of white) for the House of Wittelsbach as well as brown for
the guarding lions, gold for the ruling and Christian symbols like angels, green, red and blue for flowers and plants.
Menzel, Karl August. Topographische Chronik von Breslau. Erstes bis neuntes Quartal.
9 Teilbände in 2 Bde. 1805-1807. Mit Kupferfrontispiz, 24 Kupfern (davon 1 koloriert)
und 9 Vignetten. 914 S. (fortlaufend paginiert). Gr.-8°, OHLdrbde.
1.295,Maßgebliche Stadtchronik mit insgesamt 118 Nr, ohne den Anhang. Einband bestoßen (Band II mit 5.-9. Quartal
am unteren Kapital etwas eingerissen), Name auf flieg. Blatt, von Seite 307-338 kleine Fehlstelle am unteren
Seitenrand (ohne Textverlust), sonst von guter Erhaltung.
Offizieller Bericht über die Verhandlung zur Gründung eines deutschen Parlaments.
Nr. 1 – 21. Frankfurt a. Main, 31. März – 3. April (so komplett). Bericht über die Wirksamkeit des Fünfiger-Ausschusses. Berichtszeitraum: 4. April – 17. Mai 1848. 1. Aufl.
Frankfurt, 1848. 95, 16, XV S. 4°, kartonierter Einband späterer Zeit.
1.145,Seiten zum Teil etwas fleckig, 1 Seite mit Eckanriss (ein Wort Textverlust), sonst von guter Erhaltung. Friedlaender
79; Valentin 1, 472 ff. – Vollständige Chronik der Sitzungen des Vorparlaments und des ersten Ausschusses. Enthält
die Protokolle der Debatten, die Ergebnisse namentlicher Abstimmungen und ein Mitgliederverzeichnis der
Versammlung. – Da sich nicht durchsetzen ließ, dass sich die Versammlung für permanent erklärte, wurde besagter
Fünfziger-Ausschuss ins Leben gerufen, der direkt im Anschluss an die beratende Versammlung die nötige Vorarbeit für eine konstituierende Nationalversammlung in die Wege leitete (Eröffnung der deutschen Nationalversammlung in der Paulskirche am 18. Mai 1848). So wie vorliegend von höchster Seltenheit.
Poncelain de LaRoche-Tilhac, Jean Charles. Le Procès de Louis XVI, ou Collection
complette des Opinions, Discours et Mémoires des Membres de la Converntion nationale,
sur les crimes de Louis XVI. Tomes I-IX. 1er tirage. 9 vols. Paris, Debarle, 1795. 480,
454, 414, 370, 179, 395, 253, 245, 360 pp. 8°.
1.150,Édition française, originale et rare. Sans reliures, pages un peu tachées et frottées, autrement en bon etat.
Scotus, Romualdus. Summarium rationum, quibus Cancellarius Angliae et Prolocutor
Puckeringius Elizabethae Angliae persuaserunt occidendam esse serenissimam Principem
Mariam Stuatam Scotiae Reginam & Iacobi sexti Scotorum Regis matrem.Una cum responsionibus Reginae Angliae & sententia mortis. Opera Romoaldi Scoti. 1st ed. o.O. (Frankfurt,
J. Feierabend?), 1588. 36 num. Bll., 1 nicht num. Bl. (74 p.) 8°, modern hardcover.
845,Rarissimum. Lateinische und gesuchte Original-Ausgabe. Zeitgenössischer Bericht über Prozess, Anklage, Todesurteil
und Hinrichtung der Maria Stuart, nebst Gedichten auf ihren Tod. Latin edition. Contemporary record about the trial on
Maria Stuart, her prosecution, death sentence and execution, together with poems about her death (published in the year
after her execution). Die ersten 3 Seiten etwas fleckig, die zweite Hälfte des Bandes etwas wasserrandig, sonst schönes
Ex. The first 3 pages with some stain, the volume’s second half with small water margin, otherwise in a good condition.
15
16
Antiquarius
– Illustrierte Bücher –
Carle, Eric. The Art of Eric Carle. 1. Aufl. New York, Philomel Books, 1996. Mit zahlr.
Abbild. 125 S. 4°, OKart. mit Schutzumschlag.
745,English and original edition. Mit Widmung des Künstlers für Kurt Weidemann. Beiliegend: Zwei signierte
und numerierte Drucke von Eric Carle (jeweils limitiert auf 500 Ex.), ein zweiseitiger handschriftlicher
Brief (Autograph) von Eric Carle an Kurt Weidemann (nicht datiert) / Two-paged letter form Eric Carle to
Kurt Weidemann written by ink (undated). Schutzumschlag leicht berieben. Schönes Ex. Fine copy. Rarissimum / very rare.
Carle, Eric. Draw Me a Star.
1. Aufl. New York, Philomel
Books, 1992. Mit zahlr. Abbild.
ca. 40 S. 4°, OKart. mit Schutzumschlag.
945,English and original edition. Mit
Widmung des Künstlers für Kurt Weidemann. Beiliegend: ein zweiseitiger
handschriftlicher Brief (Autograph) von
Eric Carle an Kurt Weidemann (nicht
datiert) / Two-paged letter from Eric
Carle to Kurt Weidemann (undated),
zwei ganzseitige eigenhändige Zeichnungen Carles: 1) Porträt von K. Weidemann (signiert) 2) Skizze des „Stellwerk 7“ (wird im Brief genannt) /
two original full-page hand-drawings by Carle: 1) Portrait of K. Weidemann (signed) 2) Sketch of “Stellwerk 7”
(is mentioned in the letter). Einband leicht bestoßen. Schönes Ex. Fine copy. Rarissimum / very rare.
Fromentin, Eugène. Un été dans le Sahara. 3.
Edition, No. 23 á 100 Ex. Paris, G. Crès et Cie.,
1928. Mit allen 50 Holzstichen im Text und 31
Aquarellen von Paul Haasen sowie 21 Radierungen von Lucien Mainssieux auf Tafeln. Avec toutes
les 50 dessin au bois et 31 Aquarelles de Paul Haasen,
21 gravure à l’eau-forte de Lucien Mainssieux sur
velin. XVI, 243 pages. 4°, OBrosch. mit Schutzumschlag.
1.145,Le tres rare troisieme Edition francaise et originale. Buchrücken etwas
berieben. Schönes Ex. Reliure minimalement frottée. En bon etat.
Goethe, Johann Wolfgang von / Graf, Oscar. Der
Totentanz und Hochzeitslied. 28 Originalradierungen
von Oscar Graf. Die Ausgaben A und B sind in Pergament handgebunden von Frieda Thiersch. Nummeriertes Ex. 40 der Ausgabe B (A= 20; B= 21-50; C= 51150). München,
Selbstverlag, 1923. Mit insgesamt 24 gut erhaltenen
und jeweils von Oscar Graf signierten Radierungen
sowie 4 weiteren (Titelblatt des Gesamtbandes
„Totentanz und Hochzeitslied“, Titelblatt von Teil 1
„Totentanz“, Titelblatt von Teil 2 „Hochzeitslied“
sowie Impressum (dort ebenfalls signiert)). Gr.-8°,
OPergt. mit Goldprägung.
1.495,Rarissima. Hier die Ausgabe B. Gesuchte Ausgabe mit vierzeiliger
Widmung von Oscar Graf auf Vorsatz (ebenda signiert). Im ersten
Teil eindrucksvolle Totentanzdarstellungen in aufwendigen Radierungen, wie auch im zweiten Teil zum Hochzeitslied. Die Radierungen sind tadellos. Einband leicht, Vorsätze etwas fleckig, im Inneren
tadelloses Ex.
Hansen-Bahia. Holzschnitte zu den Balladen des Francois Villon. Mappenwerk. Handnummeriertes Ex. Nr. 3
von 20 Exemplaren der Vorzugsausgabe. Hannover,
Antiquarius
Fackelträger-Verlag Schmidt-Küster, 1963 (ca.). Mit allen
19 handsignierten und nummerierten Holzschnitten auf
Japanbütten unter Passepartout in Gr-4°, original kartonierter Mappe.
1.295,Die Mappe leicht berieben, dennoch schönes Ex. mit tadellosen Holzschnitten.
Kehrer, Hugo (Hg). Los Desastres De La Guerra
von Goya. Zweiundachtzig Faksimile-Wiedergaben
in Kupfertiefdruck nach den Vorzugsdrucken des
Kupferstichkabinetts in Berlin. Nr. 382 von 500 Ex.
München, Hugo Schmidt, 1921. 13 Textseiten., mit
allen 82 separaten Bildtafeln. Quer-4°, dekorativer
Halbpergamentband auf 5 Bünden.
1.250,Gesuchte Ausgabe. Druck auf Bütten mit Kopfgold. Die Gravüren
fertigte die
Kunstanstalt J. B. Obernetter, München. Einband
leicht berieben, Textseiten sowie wenige Tafeln
leicht randfleckig, kleiner Papierrest auf vorderem
Vorsatz. Im ganzen schönes Ex. mit eindrucksvollen
Bildtafeln.
– Varia –
Afghanistan – Bellew, H. W. An Inquiry
into the Ethnography of Afghanistan,
prepared for and presented to the Ninth
International Congress of Orientalists
(London, September 1891). 1. Aufl. Woking,
The Oriental University Institute, 1891.
IV, 208 pages. Gr.-8°, OBrosch.
459,English and original edition. Interesting ethnographic work on the tribes of Afghanistan. Kapitale mit kleinen Fehlstellen, Stempel auf Titel, im Inneren
schönes Ex. / spine with small tears, stamp on title page, otherwise fine copy.
Berliner Universität / Friedrich-Wilhelms-Universität. Index lectionum quae auspiciis
regis augustissimi Friderici Guilelmi Tertii in Universitate litteraria Berolini constituta...Vorlesungsverzeichnis der Jahre 1810 (Wintersemester) bis 1831 (Sommersemester).
So komplett. 1. Aufl. Berlin, Selbstverlag, 1810-1830. ca. 600 S. (die einzelnen Semester
jeweils einzeln paginiert). Gr.-8°, kartonierter Band der Zeit.
2.450,Rare und gesuchte Ausgabe. Hier das komplette Lehrkörperverzeichnis der einzelnen Semester der Fakultäten
(Theologie, Jura, Medizin, Philosophie), bis zum Wintersemester 1824/ 1825 mit den Veranstaltungen der jeweiligen Dozenten im Lehrkörperverzeichnis, ab dem Sommersemester 1825 mit tabellarischem Vorlesungsverzeichnis
der einzelnen Fakultäten. Enthält im vorhandenen Zeitraum der Jahre 1810-1830 Veranstaltungen u.a. von Schleiermacher (Theologie, später Philosophie), Hufeland (Medizin), Fichte, Niebuhr (Philosophie), Savigny (Jura) –
hier alle im Wintersemester 1810/ 1811; Hegel (Philosophie) Sommersemester 1822; Ohm, Bekker, von der Hagen, von Raumer, Alexander von Humboldt, Schopenhauer, Lachmann (Philosophie) in den späteren Jahren des
Verzeichnisses. Enthält die Eröffnungsreden der Rektoren in Latein im Umfang von jeweils 4-5 Seiten, u.a. von:
Fichte (WS 1811/12, SoSe 1812), Savigny (WS 1812/13, SoSe 1813), Solger (WS 1814/15, SoSe 1815), Schleiermacher (WS 1815/16), Raumer (WS 1822/23), Hegel (WS 1829/30). Bindung im Vorderdeckel und in einzelnen
Lagen etwas gelockert, am Seitenunterrand teilweise etwas wasserrandig, sonst von guter Erhaltung.
Pharmazie – Maurel, E. Cocaine. Ses Proprietes Toxiques et Therapeutiques. Apercu General sur l’Anesthesie. Erstausgabe. Paris, Octave Doin, 1895. 285 S. 8°, OBrosch.
245,Edition francaise et originale. Erste und einzige Auflage. Maßgebliche Edition zum Thema des von den Wiener
Chemikern Niemann und Lossen in den 1860er Jahren aus der Coca-Pflanze gewonnenen Stoffes. Einband berieben,
sonst schönes Ex.
Schlosspark Muskau. Orangerie. Sanierung und Revitalisierung eines Architekturdenkmals 1993-1994. Mit 15 eindrucksvollen montierten Fotografien. Einzelstück. Hartmetz,
1994. Breit Gr.4°, handgebundener Halbleinenband in kartoniertem Schuber.
295,Neuwertiges Ex. der Mappe, die laut Titel nur in einem Exemplar erschienen ist. Namen der einzelnen Mitarbeiter
des beschenkten Dr. Schneider (Leiter des Aufbaustabes der Stiftung Fürst-Pückler-Park) auf Titel.
17
18
Antiquariat Der Büchergärtner
Inhaber: Reinhard Klimmt
Dudweilerstraße 105 • D – 66386 St. Ingbert
Telefon (0 68 94) 9 28 08 70 • E-Mail: [email protected]
Deutsche und französische Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts
Afrikanische Kunst • Fotografie • Philosophie
Stand 35
Histoire et aventures de l'illustre chevalier Baron de
Munchhausen. Traduites de l’allemand de Bürger. Illustrés par Hendrickx. Bruxelles, Hauman et comp. 1841.
Imprimerie de Delevingne et Callewaert.
795,Absolute Rarität: Halbledereinband Devauchelle (Signatur), Vignette:
Librairie européenne C. Muquardt, Bruxelles, Place Royale. Widmungsgedicht V. H. (Victor Hugo).
Les Fleurs Animées. Nouvelle Édition illustrée par
Jean-Jacques Grandville avec planches très soigneusement retouchées pour la gravure et le coloris par M.
Maubert, peintre d’histoire naturelle, attaché au Jardin
des Plantes. Textes par A. Karr, Taxile Delord, Cte Foelix. Tome 1: frontispice plus 28 planches en couleurs.
Tome 2: 22 planches en couleurs. Paris, Garnier Frères,
1867.
450,Stockfleckig. Exlibris (Georges van Parys).
Rome, Naples et Florence,
en 1817. Par M. De Stendhal, officier de
cavalerie. Paris, Delaunay & Pelicier,
1817.
450,Erstausgabe. Gut erhaltener Pappband der Zeit, Ecken
leicht bestoßen, minimale Bleistiftmarkierungen im
Inhaltsverzeichnis (hier auch eine Seite eingerissen).
Égalité. Fraternité. Éternité. Tomi Ungerer. Folge von 12 Farbseriegraphiken und
drei Textblättern. 12 Blätter signiert und
nummeriert; die Blätter jeweils 41 x 31 auf
50 x 39,8 cm, außerdem 3 Textblätter jeweils 50 x 39,8 cm. Filderstadt 1989 bei
der Edition Domberger. Nr. 44 einer Auflage von 100.
4.450,Kleiner Fleck auf der Vorderseite der Mappe. Innen makelloses Exemplar. Eines der Blätter wurde Gegenstand einer (kultur-)politischen Kontroverse. Die Veranstalter des 12. französischen Theaterfestivals
„Perspectives“ in Saarbrücken bestellten 1989 bei Tomi Ungerer ein repräsentatives Plakat. Doch was der
Graphiker lieferte, löste Protest aus: eine Allegorie mit Napoleon und Marianne, betitelt „Die Empfängnis
des Kaiserreichs“. Dem damaligen Oberbürgermeister Hans-Jürgen Koebnick erschien „die Frau als erniedrigtes Objekt zur Darstellung politischer Sachverhalte nicht geeignet“, deshalb untersagte er die geplante großflächige Plakatierung des Ungerer-Werks. Festivalchef Marc Adam erhob Protest gegen diese
„Zensur“, Künstler Ungerer machte sich seinen Reim darauf: „Zeigen ist verboten, wissen viele Toten.“
(Spiegel 10 1989).
Visionen aus dem Osten. Geheimnisvolle Erinnerung. Villiers de l’Isle-Adam. Zehnter
Avalun-Druck. Von der Universitäts-Buchdruckerei Adolf Holzhausen in Wien im Jahre
1921 in einer einmaligen Auflage von 400 nummerierten Exemplaren auf Büttenpapier
gedruckt. Herausgegeben in der Übertragung Erwin Riegers mit 11 Original-Radierungen
von Richard Teschner. Die Exemplare 1-100 enthalten die vom Künstler einzeln signierten
Antiquariat Der Büchergärtner
Radierungen und sind in schwarzes Kalbleder handgebunden. Die übrigen 300 Exemplare
des vom Künstler einmalig signierten Werkes sind in Halbleder gebunden (hier: Nr.
257). Der Druck der Radierungen erfolgte unter Aufsicht des Künstlers, der auch die
Gesamtausstattung leitete, auf der Handpresse der Kupferdruckerei F. Schönikle in
Wien. Die Einbände wurden in der Werkstätte von F. Bakala in Wien verfertigt. Wien,
Leipzig, Avalun-Verlag.
430,Halblederband mit Kopfgoldschnitt. Sehr gut erhalten.
Florindo. Hugo von Hofmannsthal. Mit 25 Steinzeichnungen von Otto Hettner. Im Jahre
1923 als 25. Avalun-Druck in einer einmaligen Auflage von 350 nummerierten, vom
Dichter und vom Künstler handschriftlich signierten Exemplaren hergestellt (hier: Exemplar Nr. 110). Der Druck des Textes erfolgte bei Jakob Hegner in Hellerau bei Dresden,
der Steinzeichnungen auf der Handpresse der Staatlichen Akademie für bildende Künste
zu Dresden von Alfred Ehrhardt. Jedes Exemplar wurde in der Werkstatt Demeter in
Hellerau handarbeitlich gebunden.
650,Sehr gut erhalten. Ganzleder, Rücken leicht verblichen. Schuber.
Das Fräulein von Scuderi. E.T.A. Hoffmann. Neu durchgesehen von C.G.v.Maassen,
wurde mit 12 Original-Radierungen von Karl M. Schultheiß als 32. Avalun-Druck in
einer einmaligen Auflage von 350 nummerierten Exemplaren im Jahre 1923 hergestellt (hier: Exemplar Nr.
192). Den Druck in einer Cursiv des 18. Jahrhunderts
besorgte Jakob Hegner in Hellerau, den Druck der
Radierungen unter Aufsicht des Künstlers die Kupferdruckerei von Heinrich Wetterroth, München. Jedes
Exemplar wurde in der Werkstatt E.A. Enders. Leipzig,
handarbeitlich gebunden. Die Drucke Nr. 1-200, in denen
jedes Vollbild vom Künstler handschriftlich signiert ist,
in Ganzleder.
640,Roter Ganzledereinband mit vergoldeter Titel- und Einbanddeckelprägung, goldener Kopfschnitt. Buch ausgezeichnet erhalten, Schuber leicht
bestoßen.
Laokoon: oder über die Grenzen der Mahlerey und
Poesie. Mit beyläufigen Erläuterungen verschiedener
Punkte der alten Kunstgeschichte; von Gotthold Ephraim
Lessing. Erster Theil. Berlin,
bei Christian Friedrich Voß.
1766.
1.400,Erstausgabe. O.-Pappbd. der Zeit.
Altersentsprechend gut erhalten.
Die Republik der Thiere. Phantastisches Drama sammt
Epilog von [Eduard von] Bauernfeld. (Geschrieben im
April 1848) Wien, 1848. Bei L.W. Seidel. 7 Zinkätzungen
auf aufgewalztem China, weitere Holzschnittvignetten im
Text von Johann Matthias Ranftl.
850,Moderner Halblederband. Bindung etwas locker.
Silberne Saiten. Gedichte von Stefan Zweig. Titelblatt und
Randleisten von Hugo Steiner. Verlegt bei Schuster &
Loeffler, Berlin und Leipzig 1901.
2.500,Die Originalbroschur wurde in Halbleder neu gebunden. Besitzvermerk und
Exlibris-Stempel auf Titelblatt.
Am Messestand ist auch das Klimmt/Rösslersche Taschenbuchopus
„Reihenweise, die Taschenbücher der 1950er Jahre und ihre Gestalter“
zum Preis von 249,00 Euro erhältlich.
19
20
Don Quichot
Antiquarische Dienstverlening • Soemeersingel 141 • NL – 5759 RD Helenaveen
Telefon +31 (493) 52 95 83 • Messetelefon +31 (6) 22 88 00 55
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Stand 17
Alechinsky, Pierre. Communication. 16 manifestations d’hypertrophie calligraphique. With 16 original lithographs. Editions du Daily-Bul, La Louvière,
1967. 1st edition. Original marbled boards, with 16
original lithographs, 20 pp. – Printed in 550 copies. –
One of the 50 copies on Arches, signed by the artist.
This is nr. 15.
500,Plus: Signed dedication by Alechinsky. – Small imperfections boards,
very good condition.
Baedeker, Karl. Indien. Handbuch für Reisende mit
22 Karten, 33 Plänrn und 8 Grundrissen – Leipzig,
Karl Bædeker, 1914 – First and only Edition. lxxiv,
358 pp., original publisher’s red cloth. Corners with
small bumps, some wear, name on title-page and endpapers. Still in good condition. With the large folding
map (Übersichtskarte) in the rear-pocket.
700,This guide covers not only India but also Birma, Siam, Java.
Baedeker, Karl. St. Petersburg und Umgebung. Handbuch für Reisende mit 5 Karten, 11 Plänrn und 4 Grundrissen – Leipzig, Karl Bædeker, 1913 – Second Edition.
xxii, 134 pp., original publisher’s red cloth. Some wear, good condition. Bookplate.
Scarce.
900,This is the second and last of the two editions and has been extracted from the 1912 edition of “Russland”. This title
was only published in German and contains a description of a new arrangement of paintings at the Hermitage which
was completed in 1913.
Lerski, Helmar. Köpfe des Alltags. Unbekannte Menschen gesehen von Helmar Lerski:
80 Lichtbilder mit einer Einleitung von Curt Glaser. Berlin, Verlag Hermann Reckendorf,
1931. 1st Edition. N.p. (12 pp. + 80 plates). Original blind-bordered dark cloth binding.
Condition: Small bumps panel edges, some traces of wear, first and last pages lightly
foxed, name with pencil on first white page.
350,One of most important and most sought-after photobooks ever pubished! Martin Parr.
Loewe, Erwin. De bonte schotel: een Joodsch Kinderboek om te lezen en te kleuren met tal van teekeningen
van Ruth V.[=Veit] Simon – Amsterdam, UitgeversMij. voorheen van Creveld & Co., 1936, 46 pp. + 16
drawings to colour in, with perforation to tear apart
and to send it as a postcard. Illustrated hardcover with
cloth spine. 20 x 15,5 cm. With contributions by Leo
Hirsch, Emil Bernhard Cohn, Setta Cohn-Richter,
Berthold Auerbach and Rudolf Frank.
275,Condition: Cover and spine worn, one corner a little bumped, last
free endpaper full of names (people in the same street as the
owner??) in childish handwriting, a pity is that there are 6 names on
the backside of one colouring plate. But all colouring plates fresh and
not coloured in. – Dutch translation of a Jewish children’s book (Die
Bunte Schüssel) on Biblical themes first published in Nazi Germany
in 1936 and translated into Dutch the same year. An extremely rare
Jewish children’s book and in this state even more rare.
Antiquariaat Don Quichot
Merimée, Prosper. Carmen. Seize eaux-fortes originales en couleurs et dix pointes sèches
de Léon Courbouleix, Paris, Editions d’art de l’Intermédiaire du Bibliophile, 1929. 115,
(4) pp. Le tirage de cette Edition de grand luxe limité à 110 exemplaires numérotés,
numéro 35 – 1/85 sur Vélin de Rives à la forme teinté, contenant deux états des gravures
ainsi que l’état noir avec remarques des lettrines et des culs-de-lampe. Reliure luxe de
Herbillon-Crombé, maroquin orange/brun et plats orné sous étui. Tête dorée.
550,Outstanding and fine condition.
Nückel, Otto. Destiny a Novel in Pictures. London,
Albert E. Marriott Limited, (1930). First English
Edition. (Printed in the United States of America).
Illustrated original cloth with dust jacket. Not paginated. 208 original leadcuts by Otto Nückel. Cover
somewhat discoloured, one corner with small bump,
dustjacket with wear and some book tape repairs.
Name and date (14.8.32 on first flyleaf.
110,Destiny (German: Schicksal) is the only wordless novel by German artist
Otto Nückel. It first appeared in 1926 from the Munich-based publisher
Delphin-Verlag. In 211 wordless images the story follows an unnamed
woman in a German city in the early 20th century whose life of poverty
and misfortune drives her to infanticide, prostitution and murder.
Picasso, Pablo / Dominguin, Luis Miguel. Toros y
Toreros. Et Une Etude de Georges Boudaille. Editions
Cercle d’Art, 1962. Second edition. In white cloth decorated in red, black, blue and yellow with
slipcase. 32 pp. of text in French and Spanish. The remainder of the book contains plates, 16
in color and many others monochrome, of bullfighting scenes, bulls, horses, etc.
450,The slipcase has small bump at the top of spine and some traces of use. The book is clean and bright inside.
Werkman, H. N. / Jan Martinet. The Next Call. Avant-garde geschriften van Hendrik
Werkman uitgegeven van september 1923 tot november 1926 / Avant-garde writings by
Hendrik Werkman published from September 1923 till November 1926. Utrecht, Swertz,
1995. Reprint. Portfolio, 36 x 23 cm., with the Facsimiles Numbers 1 – 9 (folded as issued)
+ the ‘manifest: Aanvang van het violette jaargetijd’. In several colours. With a study by /
Met een studie door Jan Martinet. Edition (75 pages). Limited edition.
200,W.v.C.M. (Clemens-Milwitz, W.v.). Der Thüringer Wald mit seinen nächsten Umgebungen; nach seinen gegenwäartigen gesammten verhältnissen geschildert. Ein Handbuch für
Einheimische und Fremde. Mit 14 Kupfern. Erfurt, Friedrich Wilhelm Andrea, 1830 – xxv,
(1), 266 pp., original half-leather with boards. Boards somewhat rubbed, some staining at
the end, but in a very good condition, complete with 14 copperplates. Scarce.
350,Zwart, Piet. Het boek van PTT. Nederlandsche Rotogravure Mij., Leiden, 1938. First edition. Original
stiff pictorial wrappers (softcover), (2), 49, (1) pp.,
throughout illustrated in colour (i.a. photo-montages),
typography and design by Piet Zwart.
250,Slight discolouring of frontwrapper, otherwise good copy.
Zwart, Piet / Muller, Fridolin (Editor). Piet Zwart:
Dokumente visueller Gestaltung Band 1. Verlag
Arthur Niggli, Teufen, 1966. First edition. A monograph on the Dutch photographer, typographer, and industrial designer Piet Zwart [1885-1977]. Fridolin
Müller’s editorial preface and the Introduction by Peter F. Althaus (page 5-13) are printed in three parallel
columns, in German, English and French. From page
15-109 full page illustrations, some in colour. 100,Covers some wear, especially spine, otherwise good copy.
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Antiquariat Olaf Drescher
Teltower Damm 20 (Remise) • D – 14169 Berlin
Telefon (030) 8 01 65 91 • Messetelefon (01 73) 9 52 40 50
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Alle Gebiete • Kuriose Accessoires
Stand 18
Atlanten – Gerland, Georg. Atlas der Völkerkunde. (Berghaus’ Physikalischer Atlas,
Abteilung VII). 15 kolorierte Karten in Kupferstich mit 49 Darstellungen. Gotha, Justus
Perthes, 1892. 15 S. Text, zahlreiche Abb., 15 farbige doppelseitige Karten. 39,5x26cm,
hellbrauner Orig.-Leinen, gebunden, mit goldgeprägtem Deckeltitel und blindgeprägter
Deckelverzierung.
200,Kap. u. Ecken etwas berieben , Titel mit Bibl.-stempel u. Sign. unter Titel, selten minimal fingerfleckig.
Film – Oskar Kalbus. Vom Werden deutscher Filmkunst. I. Der stumme Film. II. Der
Tonfilm. Original handgeschriebenes Buch (Druckvorlage?) des populären zweiteiligen
Sammelbilderalbums, herausgegeben vom Cigaretten-Bilderdienst Altona-Bahrenfeld. Mit
vielen Federzeichnungen im Text und 200 montierten s/w-Photographien. 125 S. (Teil I),
S. 126-248 (Teil II). 32 x 26 cm, Halbleinen der Zeit in genarbter Lederoptik.
1.400,In Schönschrift ausgeführtes Unikat mit den Federzeichnungen des späteren Druckwerkes und mit kleineren
Abweichungen im Text – Provenienz Umkreis von Kalbus.
Geigenbau – Werro, Henry. Lady Blunt. Stradivarius-Violine, 1721. Nummer 68 (von
200). Bern, Glarus, 1943. 18 S. mit 5 mont. s/w Photographien der Violine von F. Henn
und 1 Abbildung. 26,6 x 17,3 cm, Orig.-Halbpergament, gebunden, mit goldgeprägtem
Deckeltitel und Pappschuber.
250,Die vorliegende Schrift über die „Lady Blunt“-Stradivari erscheint zur Erinnerung an die Gründung der Firma
durch Jean Werro im Jahre 1890 zu London. Gedruckt in 200 Exemplaren auf handgeschöpftem Büttenpapier, in
Halbpergament gebunden.
Jünger, Ernst. Eine gefährliche Begegnung. Erstausgabe. Stuttgart, Klett-Cotta, 1985.
169 S. 22x14cm, rotes Orig.-Leder, gebunden, mit goldenem Rückentitel, in Orig.Pappschuber.
220,Signierte Vorzugsausgabe Nr. 157 (v. 200).
Kolonien – Roskoschny, Hermann. Europas Kolonien. Süd-Afrika bis zum Sambesi
und Kap Frio. West-Afrika vom Senegal zum Kamerun. Die Deutschen in der Südsee.
Drei Bände. Leipzig, Greßner & Schramm, (1885-86). 232, 240 u. 243 S., mit insgesamt
309 Abb. u. 21 Karten, 4°, illustrierter roter Orig.-Leinen.
280,Obere Kapitale berieben.
Märchen – Langley, Noel. The Tale of the Land of Green Ginger. London, Arthur
Baker, 1937. 1st Editon. Signed and dedicated by Noel Langley to german actress Hildegard Knef. Publisher's original green cloth bound boards with black lines and stamped
labels to the spine. 143 pp with 20 bright colour illustrations. Good copy of the scarce
first edition of Noel Langley's fantasy story that was instrumental in his being commissioned by MGM to write the screenplay for the Wizard of Oz.
650,„To Hildegard with the best wishes Noel Langley April 1954“. Umschlag mit Läsuren.
Militaria – Bingham, John. The Art of Embattailing an Army or the Second Part of
Aelians Tacticks. Facsimile reprint of the edition London 1631. Reprint der Ausgabe
London 1631. With introduction (in German) by Werner Hahlweg. Bibliotheca rerum
militarium – Quellen und Darstellungen zur Militärwissenschaft und Militärgeschichte.
Herausgegeben unter Mitwirkung des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes durch W.
von Groote und U. von Gersdorff. Band VI. 1. Auflage dieser Ausgabe Osnabrück,
Biblio-Verlag, 1968. XI, 166, 94 S., mit vielen Abbildungen auf Tafeln (z.T. ausklappbar) 30 x 22 cm, Orig.-Leineneinband mit goldgeprägtem Titel und Rücken.
280,Reprint eines wichtigen Werkes zur Heeresreform der Oranier. Bingham übersetzte die „Taktik“ des Griechen Aelian
ins Englische und versah diese Übersetzung mit einem sachkritischen Apparat – Provinienz Familie von Gersdorff.
Antiquariat Olaf Drescher
Militaria – Aelianus, Claudius und Leo Philosophus Imp. Tactica sive De instruendis
aciebus. Neudruck der Ausgabe Leiden 1613. Mit einer Einleitung von Werner Hahlweg.
Bibliotheca Rerum Militarium Band XXIII (23). Osnabrück, Biblio , 1981. XXV, 447 S.
Texte in zweispaltigem Aufbau, 7 S., 3 doppelblattgroße Tafeln mit Illustrationen. 21 x
14 cm, braunes Orig. – Kunstleder, mit goldenem Rückentitel, gebunden, mit goldener
Deckelverzierung u. Titel.
100,Tactica sive De instruendis aciebus; Graece et Latine. Quorum hic Graece primum opera Ioannis Meursii, ille ex
Sixti Arcerii nova interpretatione Latina: ambo autem Notis et Animadversionibus illustriores in lucem exeunt.
Accedunt Praeliorum aliquot Descriptiones, et nonnulla alia; additis Tabulis Aeneis, et Modesti libello de vocabulis
militaribus. Faksimiledruck der Ausgabe Lugduni Batavorum apud Ludovicum Elzevirium anno MDCXIII.
Moderne Kunst – Berliner Secession – Sammlung von 22 Ausstellungskatalogen der
Berliner Secession aus der Zeit zwischen 1899 und 1929. Im Einzelnen: 1899. Katalog der
deutschen Kunstausstellung der „Berliner Secession“. Kantstr. 12., 1900. Katalog der zweiten
(...)., 1901, 1902, 1903, 1904, 1906, 1907, 1908, 1909, 1910, 1911, 1912, Winter 1912,
1913, Herbstausstellung 1913, 1915, 1916, 1918, 1919/1920, Frühjahrsausstellung 1924,
Frühjahrsausstellung 1929. Berlin, Bruno u. Paul Cassirer (1899-1904, 1908 u. 1909) / Ausstellungshaus am Kurfürstendamm (1906, 1907 u. 1910-1913) / Verlag Secessionshaus
(1915, 1916, 1918, 1919/20, 1924) / Koetschau Verlag (1929), Je Band meist 60 S. Text und
35 unnum. S. Bilderteil. Kl.-8° (meist im Format 16 x 12 cm / 1929: 20 x 14,5 cm), meist
Originaleinbände in Halbleinen, gebunden (Winter 1912, 1918-1929 Orig.-Broschur). 1.800,Umfangreiche Kollektion der teils seltenen Kataloge der Künstlervereinigung, zwei Bände aus dem Besitz des
Berliner Malers Otto Beyer. Einbände mit Gebrauchsspuren, innen teilweise nur in mäßigem Zustand.
Musik – Bach, Johann Sebastian. Passio Domini Nostri J.C. secundum Evangelistam
Matthaeum. / Matthäus-Passion. Prima Parte. Nummer 107 (Eins von 500 Ex.). Leipzig,
Insel, 1922. 83 Bll. (166 S.). 38,5 x 23,5 cm, Orig.-Halbleder, gebunden, mit Lederecken
und marmor. Papierbezügen, goldverzierter und goldgepräter Rückentitel auf mont.
schwarzem Schild.
700,Diese Faksimile-Ausgabe der Handschrift von Johann Sebastian Bachs Matthäus-Passion wurde nach dem im Besitze
der Preußischen Staats-Bibliothek befindlichen Original von der Graphischen Kunstanstalt Albert Frisch in Berlin
für den Insel-Verlag zu Leipzig im Frühjahr 1922 in einer einmaligen Auflage von 500 Exemplaren hergestellt. –
Leder gering berieben, Leder am hinteren Deckel mit kleiner Druckstelle, sonst sehr gut.
Ober-Postdirektion Saarbrücken (Hrsg.). Amtliches Fernsprechbuch für das Saargebiet.
Saarbrücken, Gebr. Hofer (Druck), März 1937 (letzte Ziffer handschriftlich, ursprünglich
1932). XVIII (Benutzungsanweisung u. Hinweise), 309 S. 23 x 15 cm, illustr. Orig.Broschur mit Rücken- u. Deckeltitel und mit montiertem alphabet. Griffregister.
180,Äußerlich berieben, sonst noch gut.
Pharus Städte-Atlas enthaltend die Pharus-Pläne. Verkehrsausgabe 1905/06. Berlin,
Pharus Verlag, 1905. Goldgeprägtes Kunsthalbleder mit genieteter Messingöse am oberen vorderen Deckel. 194 S. 40 x 28,5 cm. 20 farbige Pläne mit Strassenindex u. Reklame
im Jugendstil.
240,Einband mit Läsuren.
Pressendrucke – Zech, Paul / Rudolf Zech (Graph. Gestaltung) und Jan Uhl (Zeichnungen). Die Sonette vom Bauern. Berlin, Eigenverlag, 1966. 29 S., mit zahlr. Illustr.
lehmgelbes Orig.-Halbleder mit gestreiften Papierbezügen, Deckelillustration, mont.
Rückentitel, mit farbigem Orig.-Pappschuber.
120,Es wurden 25 Exemplare auf handgeschöpften Roma-Bütten mit der Handpresse gedruckt, die der Künstler signierte.
Dieses Exemplar trägt die Nr. 24 (nicht vom Künstler signiert).
Storm, Theodor. Zur Wald- und Wasserfreude. Novelle. Berlin, Gebrüder Paetel, 1880.
107 S. 14,5 x 10,5 cm, blauer Orig.-Leinen mit reicher Deckelornamentik und Goldschnitt, sowie Seidenpapier-Vorsätzen.
550,Vorsatz mit Widmung und Signatur Storms für Agnes Nikitits, geb. Preller, die Großnichte von Friedrich Preller d. Älteren
„Der lieben Frau Agnes mit vielen herzlichen Grüßen zum Weihnachten 1879 – Husum, 1 Dezbr 1879 Th. Storm“.
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Buch- und Kunstantiquariat
Ostallee 45 • D – 54290 Trier
Telefon (06 51) 4 36 76 73 zugleich Messetelefon (Weiterschaltung)
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Alte und wertvolle Bücher vor allem des 15. -19. Jahrhunderts
Historische Landkarten • Alte Stadtansichten
Stand 29
– Höhepunkt der Beichtsummenliteratur –
Johannes <Friburgensis> [Johannes (Rumsich)
von Freiburg]. Summa confessorum, deutsch von
Bruder Berthold, Prediger ordens. Ulm, Konrad
Dinckmut 12. November 1484. Klein Folio (ca. 27
x 19,5 cm). 198 Bl. (statt 200 ohne die weißen
Blätter am Beginn und am Ende: 13 nicht num.
185 num.). Gotische Type, 35 Zeilen. Mit zahlreichen teils figürlichen Holzschnitt-Initialen. Zeitgenössisches blindgeprägtes Schweinsleder über
Holzdeckeln mit Messingschliessen.
9.500,Einband sorgfältig restauriert, Bezug stellenweise hinterlegt,
Vorsätze erneuert, Schliessen wohl von einem anderen Exemplar
ergänzt. Durchgehend im Oberrand braunfleckig nach Feuchtigkeitseinwirkung, stellenweise auch weitere Papierpartien betroffen. Die ersten Bl. und das letzte wegen Ausdünnung alt im Rand
hinterlegt. Das erste Registerblatt mit zeitgenössischem Titeleintrag und Anmerkung zum Übersetzer. Das erste Textblatt mit
Besitzeintrag „Liber Georgij Reysing 1512“, dort im Fußsteg „Jesum
Cristum Aamen“. Dies abgewandelt zu „Jesus Cristus Aamen“ auf
Bl. CXXX recto. GW M13606. ISTC ij00321000. Goff J-321. Pr
2564. BMC II 534. BSB-Ink I-570. Fehler in der Foliierung: „Das.
cv. blat" (statt cij., wie in Heidelberg und München), ebenso "Das
xxxiii blat“ (statt cxxxiii). Seltene Inkunabel, weltweit in ca.
30 vollständigen Exemplaren nachgewiesen. GW meldet eine
Gesamtüberlieferung von 42, wovon allerdings 3 lediglich Einzelblattnachweise sind und 9 inkomplett (fehlen nur weiße Blätter, wie hier, wurden die Ex. als komplett gezählt).
Johannes von Freiburg, Dominikanertheologe und Kanonist, geboren in der 2. Hälfte des 13. Jahrhundert in
Haslach (Kinzigtal), gestorben am 10.3.1314 in Freiburg im Breisgau „war Schüler Ulrichs von Straßburg. In Freiburg wirkte er in der Seelsorge seines Klosters, wo er Lektor der Theologie und Prior wurde. Literarisch widmete
er sich als Repräsentant der kasuistischen Moral- und Pastoraltheologie der sog. Beichtstuhljurisprudenz. Mit
Recht kann J. als Fortsetzer des Werkes Raymunds von Peñafort gelten. Sein eigenes Schrifttum zeichnet sich
durch wissenschaftliches Format, tiefes Rechtsverständnis und elegante Latinität aus. Er … schrieb vor 1290 als
Hauptwerk die weitverbreitete <Summa confessorum>“. Fr. Merzbacher in NDB 10 (1974), S. 550 f. Nach neueren
Darstellungen (Marlies Hamm in: Verfasser Lexikon², IV, 1983, Sp. 605-611.) war Johannes 1268 möglicherweise
der Reisebegleiter des Albertus Magnus auf dessen Reise nach Mecklenburg und weilte vor 1277 zu Studienzwecken in Paris (während der Lehrzeit von Thomas von Aquin und Johannes von Varzy). M. Hamm bezeichnet
die vorliegende Summa confessorum, die erstmals 1476 in Augsburg gedruckt wurde, als „Höhepunkt der Beichtsummenliteratur“. Dinckmut „war zunächst anscheinend als Drucker von Blockbüchern tätig und wandte sich um
1480 dem Letterndruck zu; sein erstes datiertes Buch stammt aus dem Jahre 1482. Er war der fruchtbarste Buchdrucker Ulms im 15. Jahrhundert nach Johann Zainer und brachte ganz überwiegend deutschsprachige, vielfach mit
Holzschnitten geschmückte Werke heraus… Seine Typen zeigen zum Teil ausgeprägte Eigenart, seine Holzschnittinitialen sind zum Teil romanischen Initialen nachgebildet. D. ist urkundlich auch als Buchbinder nachzuweisen,
gehört aber trotz dieser vielseitigen Tätigkeit zu den Druckern des 15. Jahrhunderts, denen ein wirtschaftlicher Erfolg versagt blieb. Schon 1488 mußte er Drucke verpfänden, dann sein Haus verkaufen und zuletzt die Restauflage
des Terenz und des Lirer seinem Gläubiger Hans Nythart überlassen. 1496 stellte er seine Drucktätigkeit ein, 1499
verließ er Ulm; über sein weiteres Schicksal ist nichts bekannt.“ F. Geldner in NDB 3 (1957), S. 726.
Im Register mit 20 Initialen, die jeweils vierzeilig sind. Im Haupttext 21 große, jeweils achtzeilige Holzschnitt-Initialen,
die teils figürlich ausgestaltet sind, häufig mit Drachen und Fabelwesen. Beide Initial-Gruppen sind jeweils in alphabetischer Reihenfolge angeordnet, wobei das große M auf Blatt 120 (ebenso wie in München) fehlt und stattdessen eine
Initialspatie zeigt. Als weiteres Kuriosum ist zu vermerken, dass eine Anweisung an den Setzer nicht getilgt, sondern in
den Drucktext übernommen wurde: Am Fuss von Bl. 12 recto heisst es „Sequitur littera B“, was auch auf 12 verso umgesetzt wurde. Über dieses Versehen hinaus ist dies ein Hinweis darauf, dass der Setzer Latein lesen konnte.
Antiquariat Peter Fritzen
Geiler von Kaysersberg, Johannes. Nauicula penitentie.
Per excellentissimum sacre Pagine doctorem Joannem
Keyserspergium Argentinensium Concionatorem Predi cata. A Jacobo Otthero Collecta. Augusta Vindelicor[um]
[Augsburg], Johann Otmar für Georg Diemar 1511. 30 x
20,5 cm. [6], LXXX Bl. Titel und Textbeginn in Rot und
Schwarz gedruckt. Mit großem Titelholzschnitt.
Zeitgenössisches blindgeprägtes Halbleder über Holzdeckeln, Spuren einer Mittelschliesse.
3.800,Einband berieben und bestoßen, wohl zu Beginn des 20. Jahrhunderts Rücken
mit Pergament hinterlegt und Vorsätze erneuert. Wurmspuren, Schliesse fehlt.
Papier gebräunt und wasserfleckig, mit durchgehenden Wurmspuren, meist in
den Rändern. Titelblatt mit zeitgenössischem Besitzvermerk. Exlibris. VD16
G 772. BM, German Books, 335. Adams G 318. Dodgson II, S. 61, Nr. 11.
Katalog der Burgkmair-Ausstellung in Augsburg 1973, Nr. 68 mit Abb.
Lagenkollation A8 B6 C8 d6 e8 f6 g8 h6 i6 k6 L6 M6. Erste lateinische
Ausgabe der von Geilers Sekretär J. Otther gesammelten Predigten. Das Werk enthält Predigten, die Geiler in den
ersten Jahren des 16. Jahrhunderts im Straßburger Münster in deutscher Sprache gehalten hat (mit Angabe des Datums). Nachträglich wurden sie ins Lateinische übertragen, um sie anderen Predigern zugänglich zu machen, und
nach seinem Tode von Jakob Otther herausgegeben. Geiler nennt die Sammlung „Schiff der Bußfertigkeit“, weil er
in seinen Ermahnungen die Verrichtungen und Pflichten des Steuermannes und der Schiffsleute zum bildlichen
Vergleich heranzieht. Das verbildlicht auch der schöne Titelholzschnitt von Hans Burgkmair d.Ä., rechts unten
monogrammiert, der ein Schiff zeigt, an dessen Heck Geiler steht und zur Schiffsbesatzung predigt. Schöner Druck
im Stil einer Inkunabel mit (nicht ausgefüllten) Initialspatien. Exlibris „Ex Biblioteca Gutekunst [handschriftlich:]
6450“. Die ältere Provenienz ist für uns nicht zweifelsfrei zu klären. Der Besitzeintrag auf dem Titelblatt lautet „Ad
vsu[m] Marb[?h]ie // vicini Ayslinge[n]sis“. Als Hypothese möchten wir die abgegangene Wallfahrtskirche Ave
Maria (gestiftet um 1470), Vorgänger von Ave Maria bei Deggingen (Landkreis Göppingen) vorschlagen, rund 15
km von Esslingen entfernt. Die teilweise recht signifikanten Einbandstempel nicht in der Einbanddatenbank.
– 500 Jahre Utopia –
More [ Morus], Thomas. Omnia, quae hucusque ad manus nostras pervenerunt, Latina
opera quorum aliqua nunc primum in lucem prodeunt, reliqua vero multo quam antea
castigatora. Lovanii [Louvain, Leuven, Löwen], Apud Ioannem Bogardum sub Biblijs
Aureis 1566. 30 x 20 cm. [6], 136 Bl. Ganzpergament, Vorsätze erneuert (möglicherweise Remboitage).
4.800,Titelblatt mit Papierschäden im Randbereich. Alter Zensorenvermerk. Stellenweise im Text Schwärzungen. Stellenweise gebräunt, wenige Wurmspuren. Gibson 76a. Adams M 1751. Belgica Typographica 4525. Zweiter Druck
der ersten Gesamtausgabe der Werke von Thomas Morus in lateinischer Sprache (Titelauflage von 1565). Zuvor
waren 1563 die Werke in lateinischer Sprache unvollständig in Basel erschienen. Enthält in dieser Reihenfolge: 1)
Epitaphium Thomae Mori, 2) Utopiae, sive sermonis quem Raphael Hythlodaeus vir eximius, de optimo reipublicae statu habuit...libri duo, 3) Epigrammata Thomae Mori pleraque e Graecis versa , 4) Ex Luciano quaedam, e
Graeca lingua in Latinam a Thoma Moro conversa, 5) Declamatio Thomae Mori, Lucianicae respondens, 6) Historia Richardi regis Angliae eius nominis tertii, 7) Responsio ad convitia Martini Lutheri, congesta in Henricum
regem Angliae, eius nominis octavum, 8) Expositio passionis Domini ex contextu quatuor evangelistarum, usque
ad comprehensum Christum 9) Quod pro fide mors fugienda non est und 10) Precatio ex psalmis collecta. Das bekannteste Werk des Humanisten und Staatsmann ist zweifellos „De optimo statu rei publicae deque nova insula
Utopia“, deren erstes Buch Morus vor genau 500 Jahren verfasste und das im Dezember 1516 in Löwen auf
Betreiben von Erasmus von Rotterdam erschienen war. Rare first edition (2nd issue) of the complete Latin works
of Thomas More. With the famous “Utopia”, written in 1516.
– Nicht im VD 16 –
Sammelband von sechs Drucken
1575-1581, davon fünf nicht im VD 16,
das sechste nur bibliographisch belegt.
1) Koch- und Kellermeysterey (Straßburg, Chr. Müller 1576, nicht im VD
16); 2) Pflantzbüchlein (Frankfurt, Bassa 1581, ohne Titelblatt, VD16 L 3289,
aber lediglich bibliograph. Nachweis
nach Benz; 3) Fischbüchlin (Köln,
Röschlin ca. 1575, nicht im VD16); 4)
Kunstbüchlein (Köln, Nettessem 1581,
25
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Antiquariat Peter Fritzen
nicht im VD16); 5) Boltz, V., Illuminirbuch (Frankfurt, Egenolff 1578, nicht im VD16); 6)
Roß Artzney (Köln, Röschlin 1575, nicht im VD16). 16 x 9 cm. Zeitgenössisches flexibles
Ganzpergament, handschriftliche Titel auf dem Oberschnitt.
13.500,Einband verzogen, Spuren von Schließbändchen, handschriftliche Besitzeinträge auf Spiegel und Vorsatz. Erstes
Titelblatt mit Papierausschnitt im Unterrand. Teils fingerfleckig. Am hinteren Spiegel Bleistiftzeichnung eines türkischen[?] Soldaten. Eine Ansammlung von Raritäten. Zu Beginn die Koch- und Kellermeysterey in einem Straßburger Druck, der mit abweichendem Satz für die Jahre 1559 und 1581 bezeugt ist. Mit Titelholzschnitt und 19
Textholzschnitten. Das in Frankfurt gedruckte Pflantzbüchlein ist nur durch eine ältere bibliographische Angabe
bezeugt („Privatbesitz“), der Satz ist abweichend zur Ausgabe 1579. Mit Fischbüchlein und Roß Artzney liegen
zwei unbekannte Drucke des Kölner Felix Röschlin vor (Reske, Chr., Buchdrucker des 16./17. Jhs. (2015), S. 488).
Ebenfalls von einem wenig bekannten Kölner Drucker stammt das Kunstbüchlein. H. Nettesheim ist seit 1579 als
Buchführer bezeugt, Reske (2015, S. 492) erwähnt keine Drucke vor 1585, hier aber 1581. Das Illuminirbuch von
Valentin Boltz ist zwar nicht im VD16, es liegt aber ein Exemplar in der Slg. Oettingen-Wallerstein vor. Eine
ausführliche Beschreibung des interessanten Bandes senden wir Ihnen gerne zu.
Antiquariat Peter Fritzen
Mizauld, Antoine. Neünhundert Gedächtnußwürdige Geheimnuß vnnd Wunderwerck, Von
mancherley Kreutern, Metallen, Thieren, Vögeln vnd andern natürlichen Künsten vnd Historien. Erstlich durch den Hochgelehrten, Antonium Mizaldum, auß Franckreich, in Latin zusammen getragen. Jetzt aber newlich ... in Hochteutsche sprach gebracht, durch Georgiam
Henisch von Bartfeld. Sampt einem Büchlin Sexti Platonici Philosophi, von den krefften der
zamen vn[d] wilden Thier, so in der Artzney mögen für allerley Kranckheiten gebraucht
werden. 2 Teile in einem Band. Basel, Peter Perna 1582. 16,5 x 10,5 cm. [8] Bl. (d.l. weiß),
500 S., [6] Bl., 62 (statt 64) S. Titel in Rot und Schwarz gedruckt. Zeitgenössisches Ganzpergament über dünnen Pappdeckeln, mit geprägten Wappen auf beiden Deckeln.
1.450,Einband fleckig. Schließbändchen fehlen. Hinterer Deckel mit Wurmspuren. Name auf Titel. Papier gebräunt, teils
wasserrandig, vereinzelt fleckig. Vereinzelt alte Anstreichungen. Das letzte Blatt des zweiten Teiles faksimiliert.
VD16 M 5701 und VD16 P 3142. BNHCat M 716. Caillet, A., Manuel bibliographique des sciences psychiques ou
occultes, Paris 1912-13, Nr. 7611f. (frz. Ausgabe). Erstmals 1574 bei Perna erschienene Übersetzung des „Memorabilium“ von Antoine Mizauld (1510 Montluçon – 1578 Paris), der Leibarzt der Marguerite de Valois, Astrologe
und Naturwissenschafter war. Der Haupttext war erstmals 1566 in Paris erschienen, die Übersetzungen besorgte
der Augsburger Mathematiker, Astronom und Mediziner G. Henisch. Der Anhang ist eine Übersetzung des „Liber
de medicamentis“, in dem die von verschiedenen Säugetieren und Vögeln für Heilzwecke entnommenen Teile besprochen werden. Das Wappen auf dem Einband zeigt in einem horizontal geteilten Schild oben einen mit Schwert
bewaffneten Löwen, unten eine Lilie (ähnlich dem Darmstadter Wappen, aber der Löwe mit Schwert).
Mercuriale, Girolamo. De venenis et morbis venenosis tractatus locupletissimi; varia doctrina referti, nec solùm Medicis, verùm etiam Philosophis magnopere utiles. Francofurti
[Frankfurt am Main], Wechel 1584. 17 x 11 cm. [4] Bl., 168 S., [4] Bl. Mit HolzschnittDruckermarke, einem Zierstück und einigen Initialen in Holzschnitt. Zeitgenössisches flexibles Ganzpergament mit handschriftlichem Rückentitel, intakte Lederbändchen.
1.200,Einband fleckig. Gestochenes Exlibris. Anmerkungen (zart in Bleistift). Papier gebräunt. VD16 M 4824. Im Jahr
der Erstausgabe, welche in Venedig erschienen war. Seltene Abhandlung des bekannten italienischen Arztes Girolamo Mercuriale (1530 – 1606) über Gifte. Separatausgabe, erschien auch zusammen mit „De puerorum morbis
tractatus“, worauf die identische Lagensignatur hinweist.
– Nicht im VD 17 –
Laibach, Ljubljana – Malleolus, Nicolaus. DIARIUM CATHOLICUM Da ist: Neu= und
Alter Laybacher Schreib-Calender / Auff das Jahr Nach der Gnadenreichen Geburt JEsu
Christi M.DC.LXXXII. ...Auff die Hertzogliche Haupt=Statt Laybach in Crain / auch andere benachbarte Oeter in Steyer und Kärn=ten... Durch NICOLAVM MALLEOLVM, der
Astronomie Liebhabern... Laybach, bey Johann Baptist Mayr / Landschafft = Buchdrucker
o.J. Ca. 19,5 x 16 cm. [2] Bl., [12] Bl. Kalendarium, [8] Bl. [Anderer Theil]. Titel, Widmung und Kalendarium in Rot und Schwarz gedruckt, mit Wappen-Holzschnitt auf dem Titelblatt, Holzschnitt-Vignetten und unzähligen Holzschnitt-Symbolen. Mit insgesamt 42 Bl.
weißem Papier durchschossen, davon 11 blattfüllend beschrieben. Zeitgenössischer Ganzlederband über Pappdeckeln mit reicher Goldprägung auf beiden Deckeln, der Vorderdeckel
im oberen Drittel mit ebenfalls goldgeprägter, achtzeiliger Widmungsinschrift.
1.200,Rücken beschädigt mit kleinen Fehlstellen. Schwarz-gelbe Schließbändchen nur fragmentarisch erhalten. Vergoldung teilweise oxydiert. Ecken bestoßen. Letztes Bl. mit seitlichem Papierabriss (Textverlust). Nicht im VD 17,
nicht in der Slowenischen National- und Universitätsbibliothek, auch anderweitig für uns bibliographisch nicht
nachweisbar. Vergleiche VD17 75:697581S: Laybacher Kalender 1692, Bestandsschutzmaßnahme Digitalisierung
Unika durch StB Nürnberg. Nach dem Kalendarium Anhang mit separatem Titelblatt: Anderer Theil Deß DIARII
CATHOLICI, oder Teutsche/ Grosse/ Astronimische Und Astrologische Practica/ auff das Jahr … M.DC.LXXXII…
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Darinnen beschrieben wird wie die Him[m]lische Cörper/ Ster=nen und Planeten=Lauff sich verhalten... Gerichtet
auff die Hertzogliche Hauptstatt Laybach in Crain...Duch NICOLAVM MALLEOLVM. Der prachtvolle Einband
im Fächerstil mit folgender Inschrift auf dem Vorderdeckel: „Ihro Gnaden/ // dem Wohl-Gebornen Herrn / Johann
// Baptista de Leo, Freyherrn von Lenburg/ // und Schliffing / Herrn auff Raunah / und // Neudorff / Einer Löbl:
Landschafft Vier= // thel Hauptman under dem Fueß= // Volck zu Istria ec. // Anno 1682.“ Auch dieser Kalender –
unmittelbar vor der zweiten Belagerung Wiens gedruckt – möglicherweise nur als Unikat erhalten.
– Influenced by tribal art? –
Der Illuminator mit der Maske – Trier, Erzbistum. Antiphonar. Lateinische Handschrift auf Papier. Trier, ca. 1680 (nach 1671). Gr.-Fol. (ca. 44 x 32 cm). [7], 208 num.
Bl. (o. d. wohl weiße fol. 89). Blattgröße 42,5 x 29,8 cm, Schriftspiegel ca. 38 x 24 cm.
Mit ca. 160 Initialen in bunten Deckfarben und Tinte, zahlreichen Initialen in Rot sowie
bunter Bordüre am Anfang. Musiknotation auf 5 schwarzen Linien. Hervorhebungen in
Rot, einige Überschriften in alternierend bunten Buchstaben. Blindgeprägtes zeitgenössisches Schweinsleder über Holzdeckeln mit 5 (von 10) Messingbeschlägen auf den Deckeln.
Mit Pergamentmanuskriptfragmenten wohl des 14. Jahrhunderts.
7.800,Beschläge des Rückdeckels fehlen, Messingschliessen ergänzt. Buchblock gelockert, mehrere Blätter mit großen, teils
alt laienhaft restaurierten Einrissen, wie bei Antiphonaren üblich, daher auch stellenweise mit Randläsuren, etwas gebräunt und fingerfleckig. Dekoratives Antiphonar, geschrieben für eine Kirche des Erzbistums Trier mit reicher Illumination. Die Lokalisierung ist aufgrund des Festkalenders am Ende unstrittig. Für die Datierung findet sich auf fol. 206r.
ein Terminus post quem (Fest der Hl. Rosa von Lima, der ersten Heiligen Amerikas, heiliggesprochen 1671). Fol. 120r.
mit montiertem Blatt aus einem älteren Antiphonar. Bei dem fehlenden herausgetrennten Blatt 89 handelte es sich
wahrscheinlich um ein weißes, wie das folgende weiße Bl. 90. Unter der Auszierung der Initialen fällt beim Buchstaben
„C“ eine Besonderheit auf. Die Seitenansicht eines Gesichtes wird stark vereinfacht (mit wenigen Federzügen, sehr
modern anmutend) in die Wölbung eingefügt. Mehr als 20 mal findet sich diese Skizze (farblich abgewandelt) in der
Handschrift. Da dies zugleich die einzige antropomorphe Zeichnung ist (in wenigen weiteren Initialen wird das Gesicht
auch an den Buchstaben „E“ angelehnt), kommt diesem Detail eine erhöhte Signifikanz zur Identifizierung des Illuminators zu. Bisher war es allerdings nicht möglich das Skriptorium, und damit jenen unbekannten „Meister der Maske“
genauer zu lokalisieren. Auch die Einbandstempel konnten keinen Betrag leisten. In Frage kommt allerdings lediglich
der deutschsprachige Teil des Erzbistums (also mit Teilen des ehem. Herzogtums Luxemburg), da sich verschiedentlich
deutsche Einsprengsel im lateinischen Text finden. Es besteht allerdings berechtigte Hoffnung, dass dies aufgrund der
fortschreitenden Digitalisierung von Handschriften in nicht allzu ferner Zukunft möglich sein wird.
Anatomieatlas – Bidloo, Govard. Godefridi Bidloo,
Medicinae Doctoris & Chirurgi, Anatomia Hvmani
Corporis. Centum & quinque Tabvlis Per artificiosiss.
G. De Lairesse ad vivum delineatis, Demonstrata, Veterum Recentiorumque Inventis explicata plurimisque,
hactenus non detectis, Illvstrata. Amstelodami (Amsterdam). Someren, Dyk & Boom 1685. Groß-Folio (52 x
37 cm). Kupferstich-Frontispiz, Titel, [2] Bl., Kupferstich-Porträt, [2] Bl., [62] Textblätter, dazwischen 103
(von 105) num. Kupferstich-Tafeln. Mit großer Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titel. Zeitgenössisches
farbig gesprenkeltes Ganzpergament.
7.500,Wohl neu aufgebunden, Pergament dupliert. Titelblatt mit ergänztem
Papierabriß unten links, Seitenränder fleckig, sachgerecht hinterlegt.
Die beiden fehlenden Tafeln faksimiliert. Eine Tafel mit Rostspur (14),
drei Tafeln mit Papierrestaurierungen (57, 62, 63), die letzte mit
großem (rest.) Einriss. Eine Tafel (88) und drei Textblätter (88, 93, 98)
mit handschriftlichen Anmerkungen. Handschriftliche Besitzeinträge,
gestochenes Wappen-Exlibris. Garrison-Morton 385. Choulant-F.
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250-253. Wellcome II,165. Erste Ausgabe. Govard (auch Govert) Bidloo (1649 Amsterdam – 1713 Leiden), niederländischer Arzt und Anatom, war u. a. Schüler von Fred Ruysch und promovierte 1682, nach Aufenhalten in
Frankreich, in Deutschland. In jungen Jahren trat er als Librettist zur ersten Oper in niederländischer Sprache in Erscheinung! Nach Amsterdam zurückgekehrt widmete er sich hauptsächlich anatomischen Studien und hatte sich
bereits vor seiner Promotion mit der Herausgabe eines vollständigen Handbuches der Anatomie befaßt, welches
dann auch 1685 tatsächlich erschien. Das Werk gehört zweifellos zu den künstlerisch wertvollsten anatomischen
Werken über das bei Garrison-M. zu lesen ist: „The value lies chiefly in the 105 fine copperplate engravings drawn
by G.de Lairesse“. Choulant rühmt den „durchaus sehr eleganten und vorzüglich ausgeführten Stich der Tafeln ...“
Goldschmid, 49 bemerkt ergänzend: „Für uns kommt der hohe Stand der anatomischen Abbildungen in Betracht
...“. Auf Wikipedia (Abfrage 17.4.2016) ist dazu zu lesen: „Revolutionär waren aber vor allem die 105 Bildtafeln,
die anatomische Strukturen in bisher unerreichtem Maß detailgetreu und realistisch wiedergaben, hervorragend gezeichnet von Gerard de Lairesse und in Kupferstiche übertragen von Abraham Blooteling“. Von 1694 an lehrte er
Anatomie und Medizin in Leiden. Ab 1695 war er zugleich der Leibarzt von William III. von Oranien-Nassau.
Gutes und meist sehr sauberes Exemplar. Eine der beiden doppelblattgroßen Falttafeln (10) hier nicht zusammengesetzt, sondern in zwei Blättern eingebunden. Der ausführliche Schenkungsvermerk ist datiert Chemnitz Januar
1919. Demnach hat ein Prof. Weber das Buch vom Vater des 1918 verstorbenen Kollegen Fritz Fränkel als Geschenk erhalten. Bidloo’s anatomical reputation stands on his massive folio work, the Anatomia humani corporis,
more on account of the innovative plates than for the text. The artist was Gerard de Lairesse (1640-1711) whose
one hundred and five drawings represent the human figure both in living attitudes and as dissected cadavers.
Österreich – Atlas des österreichischen Kaiserthums [Einbandtitel]. Wien, Artaria et Comp. ca.
1807. 19 x 15 cm. 17 alt grenzkolorierte Kupferstich-Karten, je ca. 10,5 x 14,3 cm (Blattgröße ca.
15 x 18,7 cm). Zeitgenössischer Schuber.
1.350,Schuber berieben und etwas beschädigt. Innen frisch. Dörflinger/
Hühnel, Atlantes Austriaci I.1., S. 9f. „Art A“ und S. 7f. Anon B“.
Seltener kleiner Postatlas, die Karten gestochen von Langer nach
G. A. Zürner u. C. Agneton.
Ohne Titelblatt [ist dies erschienen?]. Mit einer Übersichtskarte
und 16 Postroutenkarten der
österreichischen Kronländer,
u.a. der Steiermark, Kärnten mit Krain und Görz, Salzburg, Böhmen, Mähren
mit österr. Schlesien, Ungarn (5), Kroatien mit Dalmatien, Slawonien, Siebenbürgen, Ost- und Westgalizien. Zuerst anonym erschienener Taschenatlas, der
dann spätestens 1807 bei Artaria erschien. Dieser Übergang scheint im vorliegenden Exemplar ablesbar, denn auf dem Schuber finden sich a) ein etwas beriebenes Leder-Titelschild und b) ein dagegen auffallend frisches Leder-Verlagsschild von Artaria. Möglicherweise hat Artaria nicht nur die Kupferstich-Platten,
sondern auch bereits produzierte Exemplare erworben und dann mit seinem Verlagszeichen versehen. Rare small Austrian Post Atlas with 17 copper-engraved
maps (contempory coloured) of Austria and former Austrian possessions at the
Balkan peninsula.
Ordenstrachten – Hélyot, Pierre Hippolyt. Histoire [ab Band 2: complète] et
Coustumes Des Ordres Monastiques, Religieux Et Militaires Et des Congrégations
Séculières de l’un et de l’autre sexe, qui ont esté éstablies jusqu’à présent. contenant
leur origine, leur fondation ... les vies de leurs fondateurs ...
avec des figures qui représentent tous les differens habillemens
de ces ordres et de ces congregations. Avec notice, annotations et complément; par V. Philipon. 8 Bände. Guingamp,
Jollivet (Bd. 3: Paris, Ponce Lebas et C.ie) 1838-40. 26 x
17,5 cm. Mit 618 auf 617 (statt 627) altkol. lithogr. Tafeln.
Zeitgenössisches Halbleder mit Rückentitel und Rückenvergoldung.
2.700,Einbände etwas berieben und bestoßen, Rücken verblaßt, Gelenke an den Enden
teilw. mit kl. Einrissen, ein Band am Fuß gering ausgefranst. Stellenweise etwas
gebräunt oder fleckig, nur vereinzelt stärker. Wenige Tafeln mit leichtem
Druckabklatsch, kaum Randläsuren. Vgl. Colas 1417ff., Cohen-R. 480 und Lipperheide Od 3/4. Aktualisierte Ausgabe des erstmals 1714 ff. erschienenen Werkes über die Kloster- und Ritterorden, welches die unterschiedlichen Kongregationen in gewünschter Ausführlichkeit darstellt. So finden sich (als beliebiges
Beispiel) über die Ursulinen 11 verschiedene Tafeln. Kurzum eine Fundgrube
bildlicher Darstellungen, allesamt in farbfrischem zeitgenössischem Kolorit,
teilweise mit Silber- und Goldhöhung.
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Köln, Gedenktuch Clemens August – „CLEMENS AUGUST Freiherr Droste zu Fischering ERZBISCHOF VON
CÖLN.“. Kupferplattendruck in Schwarz auf chamoisfarbenem Stoffgrund, ca. 1839. Ca. 61 x 55,5 cm.
1.200,Allseits beschnitten, teils etwas in die Einfassung hinein. Faltspuren. Etwas
fleckig. Gedenktuch auf den Kölner Erzbischof Clemens August Droste zu
Vischering (1773-1845), Erzbischof von Köln (1835-1845), als Sammelbild mit
dem Porträt des streitbaren Erzbischofs im Zentrum, umgeben von einer
neugotischen Architektur mit Ansichten der Kölner Kirchen St. Mauritius, St.
Aposteln, St. Martin, St. Severin, St. Gereon, St. Ursula sowie des Domes. Das
Propagandablatt entstand im Konflikt von katholischer Kirche und preußischprotestantischer Staatsmacht in den neuen Preußischen Provinzen zu Beginn
des 19. Jahrhunderts. „Der von Görres als neuer „Athanasius“ gefeierte Kölner
Erzbischof Clemens August Droste zu Vischering stellte sich in dem als „Kölner Wirren“ in die Geschichte eingegangenen Konflikt zwischen der preußischen Regierung und der katholischen Kirche gegen jegliche Eingriffe staatlicherseits
in Glaubensfragen und kirchliche Lehrmeinungen. Seine Verhaftung durch Regierungstruppen am 20. November 1839
und eine mehrjährige Internierung in Minden ließen ihn für weite Kreise der katholischen Bevölkerung zur Symbolfigur
werden, deren Andenken während der Gefangenschaft durch eine verstärkt einsetzende Bildpublizistik wach gehalten
wurde. In diesem Sinne wurde wohl das Tuch mit dem Bildnis des Erzbischofs nach einem von Franz Ittenbach 1839 in
Minden gemalten Porträt ebenso wie danach hergestellte Porträtstiche in Auftrag gegeben. Clemens August ist in der
Mitte mit Mitra und Ornat als rechtmäßiger Amtsträger ins Bild gesetzt. Die rotseidene Kapuze der erzbischöflichen
Cappa magna auf dem Gemälde Ittenbachs ist durch den rangmäßig eindeutigeren Hermelinpelz ersetzt… [Die] Zusammenstellung, in der dem unvollendeten Dom am oberen Ende des Tuches mit drei Ansichten das Hauptgewicht zukommt, mag darauf verweisen, daß sich die Ablehnung der preußischen Kirchenpolitik durch den Kölner Erzbischof
auch gegen den geplanten Weiterbau des Domes richtete, dessen Grundsteinlegung sich durch die Auseinandersetzungen
mit der Kölner Kurie bis 1842 verzögerte.“ Jutta Zander-Seidel, Politik als Dekor. Zeitgeschichtliche Motive auf Stoffdrucken des 18. und 19. Jahrhunderts, in: Anzeiger des Germanischen Nationalmuseums, 1989, S. 309-340, hier S. 330.
Zeugung – Bischoff, Theodor Ludwig Wilhelm. Beweis der von der Begattung unabhängigen periodischen Reifung und Loslösung der Eier der Säugethiere und des Menschen als der ersten Bedingung ihrer Fortpflanzung. Giessen, Ricker 1844. 21 x 17 cm.
[1] Bl., 54 S. Zeitgenössischer Pappband, Original-Broschur eingebunden.
450,Einband bestoßen und fleckig. Papier etwas gebräunt. Stempel verso Titel. Hirsch, Biographisches Lexikon der hervorragenden Aerzte 1884ff., Bd. I, S. 468-471. Bischoff (1807-1882), dessen Gelehrtenleben „ungemein reich an dauernden
Leistungen“ war (H.), studierte seit 1826 in Bonn und Heidelberg Naturwissenschaften und Medizin, habilitierte sich
1833 als Privatdozent in Bonn, ging 1835 nach Heidelberg und wurde hier 1836 zum außerordentlichen und 1843 zum
ordentlichen Professor ernannt. 1844 folgte er einem Ruf nach Gießen und 1855 einem solchen nach München für Anatomie und Physiologie. Bischoff begann „während seines Aufenthaltes in Heidelberg schon seinen Ruf als scharfsinniger
Beobachter auf dem Gebiet der Entwicklungsgeschichte zu begründen... Von grosser Bedeutung war sein <Beweis der
von der Begattung unabhängigigen periodischen Reifung und Loslösung der Eier der Säugethiere und des Menschen>“
(H., S. 469). Gutes Exemplar aus der Bibliothek des bekannten Gynäkologen Eduard Caspar Jakob von Siebold (*1801
Würzburg † 1861 Göttingen), der als Professor an den Universitäten Berlin, Marburg und Göttingen wirkte.
– Ein Schauspiel, um das Wien von der ganzen Welt beneidet wird –
Makart – Wien’s Huldigungs-Festzug zur Feier der silbernen Hochzeit des Kaiserpaares
nach Aquarellen von Ed. Stadlin (Deckeltitel). Hans Makart’s Festzug der Stadt Wien als
Huldigung zur silbernen Hochzeit des Kaiserpaares naturgetreu chromolithogr. dargestellt
von E. Stadlin. 27. April 1879. (Lieferungstitel). Wien, Perles 1880. Quer-Großfolio (37,5
x 68 cm). Titelblatt, [4] Bl. Text, [46] Bl. Tafeln mit montierten Original-Chromolithographien. Illustrierte rote Original-Ganzleinenmappe.
1.200,-
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Einband etwas fleckig. Trägerkartons meist stockfleckig, die Tafeln jedoch sauber und farbfrisch. Kein österreichischer
Künstler erlangte im 19. Jahrhundert eine derart prominente Stellung wie der „Malerfürst“ Hans Makart (1840-1884).
Inbegriff des „Makart-Stils“ ist sein Atelier: Ort der Repräsentation und Selbstinszenierung, Arbeits- und Ausstellungsstätte, aber auch gesellschaftlicher Treffpunkt: Hier fanden opulente Künstlerfeste statt, hierher pilgerte man, um die
neuesten „Sensationsbilder“ zu bestaunen. Makarts malerisch-dekorative Kunstauffassung entsprach dem bürgerlichen
Repräsentationsbedürfnis der Ringstraßen-Zeit, als Universalkünstler nahm er Einfluss auf Wohnkultur und Kleidungsstil, Oper und Theater. Den Festzug für das Kaiserpaar von 1879 gestaltete Makart als alle Kunstsparten übergreifendes
visuelles Massenspektakel. (nach Makart. Ein Künstler regiert die Stadt. Katalog, Wien Museum 2011).
„Seinen kometenhaften Aufstieg konnte Makart 1879 mit der künstlerischen Leitung des großen Festzugs zur Silberhochzeit des Kaiserpaares krönen. Schon von Zeitgenossen wird der Umzug nicht nur als monarchische Jubiläumsfeier
oder Ausdruck des selbstbewussten Bürgertums aufgefasst, sondern als Apotheose Makarts, des Arrangeurs dieser spektakulären Inszenierung, interpretiert.“ (S. 205) Seltene Großfolio-Ausgabe, in der die prachtvollen Darstellungen entsprechend zur Geltung kommen. Nicht zu verwechseln mit der Quartausgabe (ca. 25 x 44 cm), die zudem lediglich 36 Tafeln
umfasst. „Der wohl wichtigsten Bildpublikation des Festzugs, zumeist mit dem Kostümierer des k.k. Hofburgtheaters,
Eduard Stadlin, verbunden und in Einzellieferungen (mit Begleittexten von J. C. Fischer) erschienen, ist neben 44 hochwertigen Chromolithografien eine genaue Chronik der Planungen des Unternehmens beigegeben. Darin wird der Festzug
als Abschluss der Stadterweiterung gefeiert und der Entschluss der Festkommission des Gemeinderates begründet, von
bisher üblichen Festformen abzugehen und „die Ihren Majestäten darzubringende Huldigung durch Veranstaltung eines
großen Festzugs zum Ausdruck zu bringen“. In diesem Sinn erscheint die Ringstraße als Prachtboulevard des unter Franz
Joseph zu neuer Blüte gebrachten sowie als Kristallisationspunkt eines sowohl höfisch als auch bürgerlich konnotierten
Festraums mit dem kaiserlichen Festzelt im Mittelpunkt“. (S. 108) Mit den 12 Original-Lieferungsumschlägen (teils
lädiert mit Rissen), welche interessante zusätzliche Informationen zum Unternehmen enthalten: über den geplanten
Umfang, die vier verschiedenen Einbandvarianten, passende Rahmen für einzelne Blätter, den Erscheinungszeitraum
und vor allem zeitgenössische Pressereaktionen auf das Prachtwerk. Die begleitenden Texte sind zugleich Musterbeispiele für Werbetexte der Ringstraßenzeit: „Die Ausführung wird eine brilliante, die Farbzusammenstellung genau den
Originalen entnommen sein und werden die Blätter sowohl einen prächtigen Zimmerschmuck bilden, als vereinigt jedem Salontisch zur Ehre gereichen“ (Prospekt). „Diese Blätter sind zugleich ein Denkmal, das wir der Nachwelt vermachen, um ihr das entschwundene Schauspiel im Bilde zu überliefern, ein Schauspiel, um das Wien von der ganzen Welt
beneidet wird und das den Ruhm seiner kunstsinnigen Bürger in die fernsten Zonen getragen hat“ (Begleittext).
Scheffler, Karl (Red.). Kunst und Künstler. Illustrierte Monatsschrift für Kunst und
Kunstgewerbe. Jahrgänge X (1911/12) bis XIII (1914/15). 4 Jahrgänge in 8 Bänden.
Berlin, B. Cassirer 1911-15. 30 x 25 cm. Mit zahlreichen Abbildungen, teils farbigen
Kunstdruckbeilagen und 58 Originalgraphiken. Zeitgenössische private Pappbände mit
handschriftlicher Jahrgangsbezeichnung am Rücken.
1.200,Einbände etwas berieben und bestoßen, innen frisch. Gebunden wie geliefert, d.h. das Titelblatt und Inhaltsverzeichnis jeweils am Ende des zweiten Halbbandes. Mit Originalgraphiken (Lithographien, Holzschnitten oder
Radierungen) u.a. von Karl Walser, Max Slevogt, Ernst Barlach, Max Liebermann, Lovis Corinth, Hans Meid und
Max Beckmann. Vor allem der Jahrgang 1912/13 kaum auffindbar.
Meier-Graefe, Julius (Hg.). Ganymed. Blätter der
Marées-Gesellschaft (ab Bd. 3: Jahrbuch für die Kunst).
5 Bände (alles). München, Piper 1919-1922 und 1925.
21,5 x 16 cm (1-2) bzw. 28 x 21 cm (3-5). Illustrierte
Original-Pappbände (Bd. 1-2) bzw. illustrierte OriginalHalbleinenbände (Bd. 3-5).
1.250,Die beiden Pappbände etwas fleckig und mit kl. Läsuren an Ecken und
Kanten, einer mit kl. Namensstempel. Kapital von Bd. IV etwas eingerissen. Insgesamt noch gutes Exemplar. Komplette Reihe der bekannten
Zeitschrift mit interessanten literarischen Beiträgen, unzähligen Lichtdrucken und vollständig mit folgenden Original-Graphiken: 5 Lithographien von Rudolf Großmann „Der Kunstfreund“, „Freude am Schönen“,
„Der Unverstandene“, „Der Kunsthändler“ und „Der Kritiker“ (Bd. 1); 4
Radierungen von Otto Schubert „Frühling“, „Sommer“, „Herbst“ und
„Winter“ (Bd. 2); Radierungen von Max Beckmann „Bildnis Dostojewskis“, Adolf Schinnerer „Kinderhirte“, Rudolf Grossmann „Der alte Gärtner“, Lithographien von Rene Beeh „Der Bettler“, Karl Hofer „Tänzerin“
und Alfred Kubin „Jeremias“ (Bd. 3); Holzschnitte von Max Beckmann
„Tanzende“, H. Campendonk „Bettler“, R. Seewald „Aus dem Campo
Santo“, Max Unold „In memoriam Rene Beeh“, Franz E. Hecht „Aus der
Legende des hl. Franz, nach Taddeo Gaddi“ sowie eine Radierung von
Felix Meseck „Landschaft mit Ziegen“ (Bd. 4); Radierungen von Hans Gött „Schlafendes Mädchen“, Adolf Schinnerer
„Überfahrt“ und Rudolf Großmann „Jahrmarkt“, einer Lithographie von Hugo Troendle „Brücke“, einem Metallschnitt von Otto Nückel „Regenwetter“ und dem oft fehlenden Farbholzschnitt von Erich Heckel „Frau“ (Bd. 5).
Zur Messe erscheint eine gedruckte Angebotsliste. Eine reich bebilderte Digital-Version senden wir Ihnen gerne vorher
als PDF zu. Alle Titel daraus – mit Ausnahme der hier angezeigten Nummern – können auch vorab erworben werden!
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Antiquariat Gerhard Gruber
Königsberger Straße 4 • D – 74078 Heilbronn
Telefon (0 71 31) 4 52 45 • Fax (0 71 31) 91 04 74
email: [email protected] • www.antiquariat-gruber.de
Geschichte der Naturwissenschaften • Alte Technik und Medizin • Firmengeschichte
Stand 5
Doppler, Christian. Ueber das farbige Licht der Doppelsterne und einiger anderer
Gestirne des Himmels. (Prag. 1842). (27 x 22 cm). SS. (465)-482. Mit 1 lithographierten Tafel. Moderner Halblederband im Stil der Zeit mit reicher Rückenvergoldung.
(Aus: Abh. der böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften).
Erste Ausgabe seines berühmten Hauptwerkes. – „Doppler findet das Doppler’sche
Prinzip, wonach die Höhe eines Tons, sowie die Art eines Lichteindrucks davon abhängen, ob sich die Entfernung zwischen der Wellenquelle und dem empfindenden Organ
vergrößert oder verringert. Dies Prinzip erlangt später in der messenden Astropysik zur
Geschwindigkeitsbestimmung der Himmelskörper in der Richtung der Gesichtslinie
große Bedeutung“ (Darmstaedter). – Sehr gut erhaltenes Exemplar. – DSB 4, 167;
Norman 651; Sparrow 57; Darmstaedter 460.
8.700,First edition, journal issue. – “The first statement of the Doppler principle, which relates the observed frequency of
a wave to the motion of the source or the observer relative to the medium in which the wave is propagated. Doppler
mentioned the application of this principle to both acoustics and optics, particularly to the colored appearance of
double stars and the fluctuations of variable stars and novae... modified by relativity theory, it has become one ot
the major tools of astronomy” (Norman). – Recent half-calf. Fine copy.
Antiquariat Gerhard Gruber
Büchner, Georg. Mémoire sur le système nerveux du barbeau (Cyprinus barbus L.).
(Strassburg und Paris. Levrault. 1836). (30 x 23,5 cm). 57 S. Mit 1 gefalteten lithographierten Tafel, gezeichnet von F. Hagen und gedruckt bei E. Simon fils. Kartonband der
Zeit, unaufgeschnitten in moderner Halbpergament-Kassette.
Erste Ausgabe der seltenen Dissertation des Sozialrevolutionärs und Schriftstellers Georg
Büchner, hier im Sonderdruck aus den „Mémoires de la Société du Muséum d’Histoire
naturelle de Strasbourg“. Das vorliegende Exemplar stammt aus der Bibliothek des Zoologen H. E. Sauvage; mit dessen Stempel auf dem Titel. – Die mit separater Paginierung
erschienene Abhandlung lässt darauf schließen, dass sie als Teil der „Mémoires“ wie
auch als eigenständige Veröffentlichung konzipiert wurde. Udo Roth belegt in seinem
Werk „Georg Büchners naturwissenschaftliche Schriften“ das Erscheinen von 106 Separatdrucken und 175 Zeitschriftenexemplaren. – Das einzige zu Lebzeiten Büchners
erschienene wissenschaftliche Werk „verdient aus heutiger Sicht – was Mühe, Sorgfalt,
literarische Ausrüstung, was Selbstkritik und geistige Leistung betrifft – höchstes Lob...
Büchner war ein eigenständiger Denker...“ (Doerr im Katalog Darmstadt). Er war Anhänger der typologischen Betrachtungsweise von Geoffroy de St. Hilaire und Johann Wolfgang Goethe und wendet sich damit gegen die Auffassung seines Lehrers Duvernoy und
die Schule von Cuvier. Die Vorlagen zu den 21 anatomischen Abbildungen stammen von
Büchner selbst. – Stellenweise leicht stockfleckig, sonst wohlerhalten. – Roth, Büchners
naturwissenschaftliche Schriften SS. 91ff. und 137ff.; Schlick 13; Georg Büchner,
Ausstellungskatalog Darmstadt 1987 S. 286ff.
17.500,-
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Antiquariat T. Hatry
Thomas Hatry • Hauptstraße 119 • D – 69117 Heidelberg
Telefon (0 62 21) 2 62 02
E-Mail: [email protected] • www.antiquariat-hatry.de
Wissenschaftliches und bibliophiles Antiquariat mit Ladengeschäft
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Hermann Meister und der Saturn-Verlag. Substantielle
Sammlung der von ihm geschriebenen, der in seinem Verlag publizierten und der von ihm herausgegebenen Werke. 1910-56. Ca.
180 Bücher und zahlreiche hs. Beigaben, Briefe, Manuskripte,
Entwürfe, Zeitungen etc.
15.000,Der 1890 in Heidelberg geborene Hermann Meister muss zu den interessantesten,
wenngleich kaum mehr bekannten Dichtern und Verlegern der ersten Hälfte des 20.
Jahrhunderts gezählt werden. Schon als Schüler veröffentlichte er mit seinen Freunden Herbert Großberger und Johannes Mark handgeschriebene, aber kostenpflichtige Schülerzeitungen. Eine erste Verlagsgründung erfolgte 1908 unter dem Namen ‚Pendel‘,
die jedoch nur Meisters eigenen Gedichtband unter
dem Titel Die verrostete Leyer herausbrachte. Ausgestattet mit frisch verdientem Geld von einer Suppenfabrik erfolgte 1911 ein zweiter Anlauf mit dem Saturn-Verlag, dem ebenfalls eine programmatische
Zeitschrift gleichen Namens beistand. Die von Meister
verlegten Autoren gehören heute zum Kanon der
Frühexpressionisten: Otto Baum, El Hor, Konrad Beste, Heinrich Nowak, Jacob Picard, Rudolf Leonhard, Kurt Erich Meurer, Oskar Rosenfeld und viele
andere. Der Erste Weltkrieg unterbrach die erfolgreiche Verlagstätigkeit. An eine Fortführung in gewohnter Weise, an einem vor allem an dichterischer
Form interessiertem Diskurs, war in den politisch
aufgeladenen Nachkriegsjahren nicht zu denken. Ein
letzter Jahrgang des Saturn wurde mit der finanziellen
Unterstützung des Schriftstellers und späteren Verlegers Robert Renato Schmidt herausgebracht. In Zeiten
der Inflation baute Meister (seit 1919 trug der Verlag
seinen Namen) seine Druckerei aus, die er mit Aufträgen zur Herstellung von Sportzeitungen auslastete
(als begeisterter Sportsmann und Fan von Rugby,
Tennis, Rudern und Herrenfahren war ihm dies auch
Herzenssache). Es gelang ihm bis 1943 seinen kleinen
Verlag am Leben zu erhalten; erst dann verboten die
Nationalsozialisten ihm die weitere Verlagstätigkeit.
1945 erhielt er schließlich als erster Heidelberger die
Verlagslizenz Nr. 3 und führte seine schon Ende der
zwanziger Jahre begonnene Reihe der Kleinen Meisterbücher fort. Der Lesehunger der Nachkriegsdeutschen bescherte ihm einen großen Erfolg, jedoch beendeten Rohstoffknappheit und Währungsreform seine Expansion. 1957 verstarb Hermann Meister in Heidelberg; der Verlag ging zuerst auf seine Frau Ada
über und gelangte ab 1960 zu Otto Walther.
Zur Frankfurter Buchmesse 2016 erscheint hierzu ein
ausführlicher Katalog mit Bibliographie und Lebensbeschreibung (ca. 200 Abb.) Er stellt den letzten Teil
unserer als Trilogie angelegten bibliographischen Reihe über literarische Heidelberger Verlage der ersten
Hälfte des 20. Jahrhunderts dar. Bereits erschienen
sind unsere Kataloge zum Merlin-Verlag von R.R.
Schmidt und H. Großberger (Abseitig) und zum Richard
Weissbach Verlag (Im Typographischen).
Antiquariat T. Hatry
– In memoriam Umberto Eco (1932-2016) –
Der Name der Rose – Sternfeld, D[avid]. Medizinisch-philosophische Abhandlung über die Laune und ihr Verhältniß zu Körper und
Geist. Wien, gedruckt bei Franz Ludwig, 1838. 4 Bl., 72 S. Späterer
Leinenband, das erste Bl. angefalzt, teils etwas fleckig.
200,Sehr seltene neurologische Abhandlung. Bibliographisch nur das Exemplar der
Brigham-Young-University Utah nachweisbar. Dem Fürsten Alois Lichtenstein
gewidmete und in Deutsch abgefasste Dissertation,
die im Juli 1838 unter dem lateinischen Titel De Humore (Von der Laune)
ejusque influxu in corpus et animum verteidigt wurde. Der Verfasser stammte
aus Breclav (Lundenburg) in Südmähren. Kein Verweis auf Aristoteles.
Das Foucaultsche Pendel – Foucault, L. Physikalischer Beweis
von der Axendrehung der Erde mittelst des Pendels. In [S. 458462]: Poggendorff, J. C. (Hrsg.): Annalen der Physik und Chemie.
Band 82. Leipzig, J. A. Barth, 1851. X, 600 S. Mit 4 gefalteten
lithographierten Tafeln. Bibl.-Ln. d. Zt., gestempelt.
150,Erste deutsche Ausgabe dieser bedeutenden Arbeit. „Foucault gibt durch seinen
berühmten Pendelversuch in dem Meridiansaal der Pariser Sternwarte einen direkten
anschaulichen Beweis für die Achsendrehung der Erde“ (Darmstaedter, S. 516). Das
zunächst in der Mittagslinie schwingende Pendel weicht nach einer Stunde ca. 11°
nach Westen ab, d.h. die Erde dreht sich unter dem schwingenden Pendel durch.
Die Insel des vorigen Tages – Brockes, Barthold H. Verdeutschter Betlehemitischer Kinder-Mord des Ritters Marino,
nebst des Herrn Uebersetzers eigenen Werken [...]. Hamburg,
Christian Herold, 1742. Portrait, Titel, 27 Bl., 688 S., mit einer gefalteten Kupfertafel und Vignetten. Lederband d. Zt. (Réemboîtage),
Rücken mit kleinen Fehlstellen, Portrait und Titel rückseitig mit
altem roten Wappenstempel der Bibl. Tetschner.
200,Dünnhaupt 11.6. Dt.-ital. Paralleltext. Gegenüber der 1. Auflage um Gedichte von
Brockes, Vorreden von Weichmann (1727) und Zink (1742), sowie ein Lobgedicht
von Triller erweitert. Das anhaltende Interesse des Publikums an Marinos Epos –
trotz zunehmender Ablehnung als ‚Schwulst‘ – ist wohl mit der hohen Kindersterblichkeit der Zeit zu erklären.
Baudolino – Mauthner, Fritz. Hypatia. Roman aus dem Altertum. Stuttgart, Cotta, 1892. 248 S. Oln. mit goldgepr. Rücken,
Exlibris David auf Innendeckel.
180,Erste Ausgabe. Mit hs. Widmung des Verfassers: „Herrn J. J. David [österreichischer Naturalist jüdischer Abstammung] zur freundlichen Erinnerung an den
Grunewald. 4. 11. 92 [das Jahr des Zuzugs]“.
Die geheime Flamme der Königin Loana – Nerval, Gerard de.
Sylvie. Souvenirs du Valois. Paris, Jean Porson, 1943. Gr.-8°. 2 Bl.,
129 S., 7 Bl. mit 46 Orig.-Radierungen von Michel Ciry. Ohln.,
Bögen ungebunden und unbeschnitten im Orig.-Schuber.
160,Nr. 118 (v. 200) auf Velin blanc du Marais. Der Graphiker Ciry schuf 1995 die
Briefmarke zu Francis Jammes.
Der Friedhof in Prag – Retcliffe, Sir John [d.i. Hermann
Ottomar Friedrich Goedsche]. Biarritz. Historisch-politischer
Roman. 8 Bde. Berlin, Kogge & Fritze bzw. Liebrecht, 1869-75. Zus.
ca. 3832 S. Einfache Hlnbde., stärker berieben. Mit Beigaben. 800,Mischauflage: Bd. 1,2,5 (ohne Jahresangabe); Bd. 3,4,6-8 Liebrecht. Das im ersten Band erschienene Kapitel Auf dem
Judenfriedhof in Prag (S.140-180) diente den Fälschern der Protokolle der Weisen von Zion als Grundlage ihrer antisemitischen Hetzschrift. Die Diskussion um die antisemitischen Äußerungen des baden-württembergischen AfD-Politikers
Gedeon nehmen wir zum Anlass, auf der Buchmesse die verschiedenen Quellen und Hetzschriften gegenüberzustellen.
Nullnummer – Gutkind, Curt Sigmar (Hrsg.). Mussolini und sein Fascismus. Heidelberg, Merlin-Verlag, 1928. XII, 410 S. Oln.
25,Erste Ausgabe. „Entwurzelt, geschmäht, verleumdet und diffamiert suche ich ohne jeden Erfolg eine Arbeitsmöglichkeit im Ausland, denn in Deutschland ist es mir selbst bei bestem Willen nicht mehr möglich zu arbeiten. [...],
bin kriegsversehrt, habe 1927 das erste profaschistische Buch in Deutschland geschrieben – es nützt alles nichts,
der Jude wird verbrannt“ (Hausmann 2008, S.260f). Die Schiffspassage ins Exil überlebte er nicht.
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Antiquariat T. Hatry
– Exil –
Brentano, Bernard von. Phädra. Schauspiel in fünf Aufzügen. Zürich, New York,
Oprecht, 1939. 98 S. Okart. m. Ou.
50,Erste Ausgabe. Mit hs. Widmung des Verfassers, dem Nachfolger Joseph Roths bei der FZ.
Brun, Vincenz [d. i. Hans Flesch Brunningen]. Alkibiades. Roman. Amsterdam, A. de
Lange, 1936. 485 S. Oln. mit farb. Ou. (Entwurf Paul Urban), angestaubt.
70,Raabe 74,11; St./T. 137. Erste deutsche Ausgabe des 1. Teils; erste Ausgabe des 2. Teils des Romans um den
Untergang einer Volksrepublik und Fragen zur Homosexualität. Mit Archivstempel des Verlags.
Döblin, Alfred. Das Land ohne Tod. 2 Bände. Amsterdam, Querido,
1937-38. 357; 659 S. Oln. m. Ou., Band 2 mit hs. Besitzvermerk,
Schnitt schwach stockfleckig, schöne Exemplare.
480,Erste Ausgaben. Später unter dem Titel Amazonas-Trilogie erneut publiziert.
Dovski, Lee van [d. i. Herbert Lewandowski]. Genie und
Eros. 2 Bände. Olten, Delphi-Verlag, 1947-49. 375; 333 S.,
1 Bl. Oln. mit ill. Ou., etwas berieben.
150,Erste Ausgaben. Mit hs. Widmung des Autors auf dem Vortitel des 2. Bds.
(dat. 1948) und einer eigenhändigen Bibliographie seiner Schweizer Werke für
den Antifaschisten Ernst Schürch auf einem beigelegten Blatt.
Graf, Oskar Maria. Der Abgrund. Ein Zeitroman. London,
Malik, 1936. 541 S. Oln. mit Deckelprägung, Exlibris.
400,Exilarchiv 1982 (ebenso ohne Umschlag). Erste Ausgabe der ersten Buchpublikation Grafs im Exil.
Herrmann-Neisse, Max. Um uns die Fremde. Gedichte. Zürich, Oprecht, 1936. 98 S.,1
Bl. Oln., leicht berieben.
450,Erste Ausgabe. Eines von 50 Ex. der Vorzugsausgabe (gesamt 500) und vom Verfasser signiert.
Hofmannsthal, Hugo von. Festspiele in Salzburg. Wien, Bermann-Fischer, 1938. 91 S., 2 Bl. Okart. mit handkoloriertem Ou.,
berieben und bestoßen, Kratzspuren auf Rückdeckel.
180,Nicht bei Wilpert/Gühring. Mit eigh. Widmung von Gerty von Hofmannsthal auf
dem Vortitel für Franz [Werfel?] vom 3.7.1939. In kleiner Auflage für den privaten Gebrauch bestimmt. Nicht im DLA.
Horvath, Ödön von. Ein Kind unserer Zeit. Roman. Amsterdam, A. de Lange, 1938. VII, 212 S., 1 Bl. Grüner Oln., Rücken
ausgeblichen, Schnitt fleckig.
160,Wilpert/Gühring² 6; Exilarchiv 2517. Mit dem siebenseitigen Vorwort von Franz
Werfel und der Grabrede von Carl Zuckmayer am Schluss. Erste Ausgabe vom
letzten Werk Horvaths.
Kahler, Erich. Der deutsche Charakter in der Geschichte
Europas. Zürich, Europa-Verlag, 1937. Gr.-8°. 695 S. Oln.
mit Ou. im Schuber, Vorsätze leicht angebrochen, Umschlag fleckig und teils hinterklebt, gutes Exemplar.
250,Erste Ausgabe. Auf dem Vorsatz mit radierter (aber lesbarer) hs. Widmung „Dem T vom E, X.1937“.
Kesten, Hermann. Die fremden Götter. Roman. Amsterdam, Querido, 1949. 291 S. Oln.
m. Ou. (Entwurf Rud. Müller-Hofmann), Umschlag
etwas berieben, Verlagspostkarte liegt bei.
150,Erste Ausgabe. Mit hs. Widmung des Verfassers für den Dichter Hugo
Jacobi (dat. 8.3.51, New York).
Keun, Irmgard. Das Mädchen mit dem die Kinder
nicht verkehren durften. Amsterdam, Allert de Lange,
1936. 186 S. mit Illustrationen von Paul Urban, 1 Bl.
Oln, leicht bestoßen, Rücken ausgeblichen.
240,Erste Ausgabe. Mit hs. Widmung der Autorin aus dem Jahr 1938 ihre
Publikation D-Zug betreffend.
Antiquariat T. Hatry
Kolb, Annette. König Ludwig II. von Bayern und Richard Wagner. Amsterdam,
Querido, 1947. Portrait, 107 S. Oln. m. Ou., leicht bestoßen.
120,Erste Ausgabe. Mit hs. Widmung der Verfasserin für den damals in Paris wohnhaften, ehemaligen Saturn-Autor
Jacques Picard (datiert 1947, Paris).
Leonhard, Rudolf. Der Tod des Don Quijote. Geschichten aus dem spanischen Bürgerkriege. Zürich, Verlag der Buchhandlung Stauffacher, 1938. 137 S., 1 Bl., 129 S., 1 Bl.
Oln., schönes Exemplar.
650,Erste Ausgabe. Beide Teile in einem Band. Das seltene Buch ist in drei Schweizer Bibliotheken, sowie in Marbach, Frankfurt und Berlin nachweisbar. Hamburg besitzt zumindest Teil 1. Leonhard verarbeitete seine eigenen
Spanienerlebnisse aus dem Jahr 1937.
Liepmann, Heinz. Das Vaterland. Ein Tatsachen Roman aus dem heutigen Deutschland.
Amsterdam, Kampen & Zoon, 1933, 295 S. Oln., leicht bestoßen.
50,Erste Ausgabe. Der Verfasser wurde wegen Beleidigung des dt. Staatspräsidenten in Holland zu einem Monat
Gefängnis verurteilt.
Ludwig, Emil. Roosevelt. Studie über Glück und Macht. Amsterdam, Querido, 1938.
309 S., 3 Bl. Oln. m. Ou., etwas berieben.
140,Erste Ausgabe. Mit hs. Widmung des Dichters für seinen Lehrer Kessel.
Mann, Klaus. Vergittertes Fenster. Novelle um den Tod des
Königs Ludwig II von Bayern. Amsterdam, Querido, 1937. 112 S.
Oln. mit farb. Ou. (Entwurf Mohr), leicht bestoßen.
180,Erste Ausgabe. Das vergitterte Fenster ist eine Reminiszenz an Manns Entziehungskur 1937 im Budapester Sanatorium ‚Siesta‘.
Mopp [d. i. Oppenheimer, Max]. Menschen finden ihren
Maler. Zürich, Oprecht, 1938. 4°. 63 S. mit Abb. Oln. m. Ou.
(Fehlstellen), bestoßen, Feuchtigkeitsspuren.
150,Erste Ausgabe. Handschriftlich numeriert (76 v. 1080 Ex.). Zahlreiche Portraits
der Exilanten.
Neumann, Robert. An den Wassern von Babylon. Roman.
Oxford, East and West Library (Phaidon Press), 1945. 349 S.
Oln. mit Ou, gutes Exemplar.
100,Erste Ausgabe; in 500 Exemplaren erschienen. Vom Verfasser numeriert (400)
und signiert. „So ist dieses Buch eine großartige klinische Naturgeschichte der
Juden; wer immer etwas über das Eigentümliche, die Tiefen und Untiefen des jüdischen Schicksals erfahren will
- und zugleich eines der schönsten Bücher deutscher Prosa lesen will, der sollte dieses Buch lesen [...]“ (H.
Liepmann).
Regler, Gustav. Im Kreuzfeuer. Ein Saar-Roman. Paris, Editions du Carrefour, 1934. 297 S. Oln., Holzschnitt-Exlibris von
E. u. E. Boche [frz. Ethnophaulismus für Deutsche] auf JavaPapier.
120,Erste Ausgabe. Nach der Saarabstimmung musste Regler als ‚Staatsfeind Nr. 19‘
emigrieren.
Renn, Ludwig [d. i. Arnold Vieth v. Golssenau]. Adel im
Untergang. Roman. Mexiko, El libro libre, 1944. 390 S., 1 Bl.
Okart. mit illustriertem Deckel, schönes Exemplar.
400,Erste Ausgabe einer der wenigen Exil-Autobiographien. Aus dem Besitz des
argentinischen Großindustriellen, anfänglichen Nazisympathisanten und späteren
Peronisten Richard W. Staudt.
Rüstow, Alexander. Das Versagen des Wirtschaftsliberalismus
als religionsgeschichtliches Problem. Istanbul, Zürich, New York, Europa-Verlag, 1945.
VIII, 142 S., 1 Bl. Okart, etwas bestoßen.
180,Erste Ausgabe. Istanbuler Schriften Nr. 12. Der Begriff des ‚Neoliberalismus‘ geht auf den Autor zurück.
Zweig, Stefan. Triumph und Tragik des Erasmus von Rotterdam. Wien, Reichner, 1934.
Gr.-8°. 228 S. Orig.-Halblederband mit Rückenvergoldung in Lederschuber (Einband
A. Günther), Kopfgoldschnitt, Deckel fingerfleckig und etwas berieben.
700,Erste Ausgabe. Nr. 51 von 100 sign. Exemplaren. Zweig suchte anhand der Biographie des berühmten Universalgelehrten seine eigene Position als Künstler und Intellektueller darzulegen.
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Antiquariat Haufe & Lutz
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Brecht, Bertolt. Gesammelte Werke. 8 Bände. Frankfurt am Main, Suhrkamp 1967. 8°.
Mit 9 teils gefalt. Faksimile-Beilagen. Weinrote genarbte Orig.-Ledereinbände mit goldgepr. Rückensch.
500,Aus Anlass des 70. Geburtstages von Bertolt Brecht am 10. Februar 1968 herausgegeben vom Suhrkamp Verlag
in Zusammenarbeit mit Elisabeth Hauptmann im Einvernehmen mit Helene Weigel für die Erben Bertolt Brechts.
– I-III: Stücke. – IV: Gedichte. – V-VI: Prosa. – VII-VIII: Schriften zum Theater, zur Literatur und Kunst, Politik
und Gesellschaft. – Sehr gutes Exemplar der schönen Ganzlederausgabe.
Colette Willy (d. i. Sidonie-Gabrielle Claudine Colette). L’ingénue libertine. Eauxfortes de Louis Icart. Paris, Éditions Excelsior 1926. 4°. 191 S., 1 Bl. mit 20 handkol.
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2.400,Mahé I, 552. – Eines von 400 num. Exemplaren auf Papier Vergé a la forme de Rives (GA 546). – Sehr gutes Exemplar.
Ferrier, Jean Louis. Entretiens avec Nicolas Schöffer. Paris, Éditions Denoel 1975.
Folio. 55 p. avec un multiple et 3 sérigraphies, numérotés et signés par N. Schöffer.
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850,Eines von 125 Exemplaren mit einem farb. Multiple in poliertem Edelstahl und Plexiglas und 3 farbigen Orig.Serigraphien, jeweils signiert und nummeriert. – Der französische Bildhauer und Plastiker Nicolas Schöffer
(1912 Kalosca/Ungarn – 1992 Paris), gilt als „Vater“ der kybernetischen Kunst. – Die Kassette an den Ecken
geringf. angeplatzt u. geringf. berieben, sonst tadellos.
Hesse, Hermann. Gesammelte Schriften. Mischauflage. 19. Tsd. 7 Bände. (Frankfurt am
Main u. Zürich), Suhrkamp (1987). 8°. Rotbraune Orig.-Ledereinbände mit goldgepr.
Rückensch. in Orig.-Pappschuber.
450,Vgl. Mileck I, E. – Vorzugsausgabe. – „Die „Gesammelten Dichtungen“ erschienen 1952 zum 75. Geburtstags des
Dichters in einmaliger Auflage. Die „Gesammelten Schriften“ erscheinen zum 80. Geburtstag des Dichters (1957).
Sie sind ein Neudruck der „Gesammelten Dichtungen“ von 1952. Band 7 erscheint zum ersten Mal in dieser
Zusammenstellung.“ – Sehr gutes Exemplar der schönen Ganzlederausgabe.
(Le Clerc, Sébastian). Nova geometria, practica super charta et solo. Libellus in quo
nova traditur methodus, cujus ope facilis fit ac brevis, ad summa hujusce scientiæ fastigia, cursus. Amsterdam, G. Gallet 1692. Kl.-8°. Gestoch. Frontispiz, Titel in Rot und
Schwarz mit gestoch. Vignette, (4), 185, (5) S., 2 w. Bl. mit 82 Kupfertafeln. Ldr. d. Zt.
mit goldgepr. Rückenschild u. reicher floraler Rückenverg.
650,Erste lateinische Ausgabe von „Practique de la géometrie, sur le papier et sur le terrain“, Paris 1669. - Die reizvollen Kupfertafeln mit geometrischen Figuren und meist figürlichen und kleinen Landschaftsszenen in der unteren Hälfte. – Der Lothringer Radierer und Kupferstecher S. Le Clerc (auch Leclerc), (1637, Metz – 1714 Paris)
studierte in Paris auch Geometrie, Perspektive und Mathematik. er wurde 1660 Militäringenieur des lothringischen Gouverneur, Marschall Henri de la Ferté-Senneterre. 1665 lernte er in Paris Charles Lebrun kennen. JeanBaptiste Colbert vermittelte ihn an die Gobelin-Manufaktur. Seit 1672 war er Professor für Perspektive an der
Akadémie royale de peinture et de sculpture. – Außergewöhnlich schönes und sauberes Exemplar in
einem dekorativen zeitgenössischen Einband.
Papiertheater – Schattentheater mit beweglichen Figuren. (Berlin), Sala-Luxuspapierfabrik o. J. (um 1900). 50 x 34 cm. Chromolithogr. aufklappbares Proszenium auf
Karton (61 x 46 cm.), 16 Figuren mit beweglichen Teilen (Höhe ca. 20 cm.) und 6 unbewegliche Teile sowie eine kleine Glocke. Orig. Pappkassette mit farblithogr. Deckelbild.
(Sala-Spiele mit Rotsiegel, Schattentheater, große Ausgabe Nr. 4468).
750,Gottschalk, Papierantiquitäten S. 110 (mit Abb.). – Sehr schön ausgestattetes Schattentheater, bei welchem
hinter einer lichtdurchlässigen weißen Leinwand kleine Theaterstücke aufgeführt werden können. Bei den Figuren können Teile durch angebrachte Metalldräte bewegt werden. Unter den Spielfiguren mit beweglichen
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Teilen gibt es einen Lehrer, der einen Schüler übers Knie legt, einen Angler, eine Kaffee trinkende Großmutter,
einen Gendarm mit Säbel, einen Barbier, der einen Zahn zieht, einen Harlkin u.a. Die unbeweglichen Teile
stellen einen Ozeandampfer, eine Dampfeisenbahn, ein Eisenbahn-Gebäude, einen Leuchtturm und einen kleinen Hund dar. – Beiligend: Edmund Wallner. Schattentheater, Silhouetten und Handschatten. Belustigende
Unterhaltungen für jung und alt. 4. verb. Aufl. Erfurt, Batholomäus (um 1900). 100 S. mit zahlr. Abb. Ohne
Umschlag. Titelbl. mit größerem Abriß. – Pappkassette mit Gebrauchs- und Altersspuren, wenige exponierte
Teile alt repariert, sonst gut erhalten.
Papiertheater – „Presentation eines
theatralischen aufzugs No. 6“ (alter
Umschlagtitel). Diorama in 7 altkolorierten Kupfertafeln von M(artin) Engelbrecht nach J(ohann) Wachsmuht.
Augsburg, Engelbrecht um 1740. Ca.
19,8 x 23 cm.
1.400,Nicht bei Schott. – Prächtige Darstellung eines Gartenfestes mit der Aufführung eines Schauspiels im
Heckentheater, laut Numerierung das sechste der
bei Engelbrecht erschienenen Kupferstichdioramen.
Den Mittelpunkt bildet ein Altar mit Weihrauchgefäßen, verehrt von Personen in antiken Phantasiegewändern. Die Theaterkulisse wird durch Bosketten
bogenartig geschnittener Hecken gebildet, die von
einer Reihe prächtiger Zierobelisken gesäumt werden. Ein großer Torbogen bildet den Abschluß und
eröffnet zugleich einen Ausblick in weitere Heckenkabinette. Der Satz besteht aus sechs Blättern, das
Proszenium, das einen prachtvollen Architekturrahmen bildet, ist nicht numeriert, die folgenden Kulissen tragen
die Nummern 32-36. Der Abschluß, Nr. 36, liegt in einer Alternativfassung vor, die den Ausblick in einen großen
Barockgarten mit Schloß zeigt („zu N. 6.“). – Mit Ausnahme einzelner Knicke exponierter Teile sehr gut erhalten.
Streich, Tr(augott) Fr(iedrich) u. K(arl) v. Gerstenberg. Arbeitsstätten und Werkzeuge
der wichtigsten Handwerker. Mit erläuterndem und geschichtlichem Text versehen. 4.
Aufl. Esslingen u. München, Schreiber o. J. (um 1895). 4°. (2) Bl., 13 S. u. 24 farblithogr.
doppelblattgr. Tafeln. OHln. mit Deckelschild.
1.400,Vgl. Klotz 1874/1, Klotz, Bilderbücher 5710/1 u. Wegehaupt IV, 2185 (beide frühere Ausgaben). – Seltenes Anschauungs-Bilderbuch mit Werkstattszenen und Darstellung verschiedener Werkzeuge. Eines der schönsten Werke
mit Berufsdarstellungen überhaupt. – Die prachtvollen figurenreichen Tafeln zeigen Werkstätten der Schneider,
Bäcker, Metzger, Gerber, Schuhmacher, Sattler, Schreiner, Wagner, Küfer, Bauhandwerker, Schlosser und Buchbinder, darunter die Berufsbezeichnungen deutsch und französisch. Danach jeweils Tafeln mit Darstellung der
Werkzeuge. Die Werkstatt-Szenen zeigen jeweils das ganze Spektrum der Aufgaben und Tätigkeiten, so dass z. B.
Arbeiten für den Kutschenbau nicht nur beim Wagner, sondern auch beim Sattler gezeigt werden. – Das Bilderbuch erschien zuerst 1875 in der Reihe „Schreiber’s Bilder zum Anschauungs-Unterricht“. – Deckel geringf. angestaubt, sehr gutes sauberes Exemplar.
Struwwelpeteriade – Kästner, Erich. Arthur mit dem langen Arm. Ein Bilderbuch.
Bln., Williams & Co. (1930). 4°. 10 Bl. mit 22 farb. Illustrationen von Walter Trier. Farbig illustr. OHln.
600,Flechtmann 27. Hatry 175. Klotz 3208/2. LKJ II, 127 u. III, 561 f. Rühle 401 (mit Abb. S. 172). Seebaß I, 1018.
W.-G.² 8. – Seltene erste und in dieser Form einzige Ausgabe. – „Dieser Titel gehört... zum Witzigsten und Besten
der Struwwelpeteriaden-Gattung. Allerdings ist die Betonung der witzigen Pointe gegenüber dem moralischen Erziehungs- und Abschreckungsaspekt auch nicht unbedingt gattungstypisch. Die scheinbar mühelosen, geistreichen
Verse Kästners... und die sparsamen, aber meisterhaft ausdrucksstarken Zeichnungen des deutsch-jüdischen Illustrators Trier... ergänzen sich perfekt“ (R. Rühle). „Beide Bilderbücher sind buchkünstlerisch meisterhaft gestaltet. Die
Einheit zwischen Bild und Typographie ist beispielhaft“ (G. Sauer in: Erich Kästner 1899-1989. Ausstellungskat.,
Ffm. 1989, S. 9). – Deckel im unteren Rand etwas braunfl., sonst sehr gutes Exemplar.
Tinayre, Marcelle. La maison du péché. Ouvrage orné d’eaux-fortes originales en
couleurs de Henri Jourdain. Paris, La Société du Livre d’Art, l’Imprimerie Nationale
1909. 4°. 2 Bl., 355 S., 1 Bl. mit zahlr. farb. Orig.-Radierungen. Mauvefarbiger Ldr.
um 1940 mit goldgepr. Rückentitel, farb. floraler Ornamentik, Innenkantenverg.,
Kopfgoldschnitt u. Seidenmoiree-Vorsätzen (sign. [Henri] Creuzevault).
1.200,Mahé III, 537. – Eines von 99 Exemplaren für die Mitglieder der Société du Livre d’Art. – In hervorragenden
Meistereinband des berühmten franz. Buchbinders H. Creuzevault (1905-1971), der mehrfach ausgezeichnet
wurde u.a. mit dem „Premier Prix de reliure“ auf der Exposition Internationale in Paris 1937. – Gelenke minimal
berieben, sehr gutes Exemplar.
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Illustrierte Bücher • Literatur • Kunst, v.a. Graphik • Philosophie • Russland • China
Stand 22
– China –
Contag, Victoria. Die Ching Maler. Die sechs berühmten Maler der Ching-Dynastie. Leipzig, E. A. Seemann, (1940). Folio. 107 Seiten. davon 7 Seiten mit chinesischen Zeichen. Mit
58 Abbildungen auf Tafeln, lose in Kassette liegend. In Original Halbleinenkassette, kartonierte Broschur. Die Kassette ist an den Ecken etwas bestossen, innen gut erhalten.
640,Über die Maler Wang Shih-mim, Wang Chien, Wu Li, Wang Hui, Yün Shou-p’ing, Wang Yüan-ch’i, welche im
17. Jahrhundert lebten. – Auf dem Titelblatt sind 52 Tafeln und 2 Rollbilder genannt, diese Angabe ist aber
falsch. Es sind 58 Abbildungen auf Tafeln, 1-56,56a und 57, davon zwei Tafeln gefaltet, vermutlich sind hiermit
die Rollbilder gemeint.
Faber, Ernst. (Herausgeber und Übersetzer). Der Naturalismus bei den alten Chinesen
sowohl nach der Seite des Pantheismus als der Sensualismus oder die sämmtlichen Werke
des Philosophen Licius. Elberfeld, Verlag von R. L. Friderichs, 1877. 8° / Oktav. XXVII
Seiten, 228 + 95 Seiten. Halbledereinband der Zeit, mit leichten Gebrauchsspuren.
120,Angebunden: Die Grundlagen des alten chinesischen Socialismus oder die Lehre des Philosophen Micius von
Ernst Faber, Elberfeld, Verlag von R. L: Friderichs, 1877. – Faber war Missionar der Rheinischen Missionsgesellschaft.
Giles, Herbert. A Chinese-English Dictionary. 2 volumes. London, Shanghai et al.,
Quaritch, 1892. Folio. XLVI, 1415 pp. The index of the radicals (p 1387-1415) is
separately bound. Contemporary half leather binding, with gilt title on spine. The
binding is a bit used and stained, the titlepage as well. Complete with the dedication
leaf. The last page of the radical index has a reinforced torn page.
460,Rare first edition! Giles (1845-1035) was British Consul in Ningpo. This is the almost most complete dictionary
with about 14.000 characters. – Cordier, Sinica 3901. – Please contact us for additional shipping costs to Non EU
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Millot, Stanislas. Dictionnaire des formes cursives des characteres chinois, Paris,
Leroux, 1909. Folio. 202 pages. Half clothbinding, rebound with the original dustjacket.
A fine condition, no stamps, no marks.
880,The author was Lieutenant de Vaisseau. A rare dictionnary.
Von Strauß, Victor. Schi-King. Das kanonische Liederbuch der Chinesen. Aus dem
Chinesischen übersetzt und erklärt von Victor von Strauß. Heidelberg, Carl Winter’s
Universitätsbuchhandlung, 1880. 8° / Oktav. 528 Seiten. Original Halbleder mit Lederecken, Seitendeckel mit marmoriertem Buchbinderpapier bezogen. Einband leicht angestaubt, Buchdeckel und Rücken miminmal beschabt, Ecken und Kanten leicht bestoßen
und berieben, Seiten vereinzelt leicht fleckig und altersbedingt braun, sonst sehr guter Zustand mit keinerlei weiteren
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220,– Wir haben weitere Werke zum Thema China am Stand –
Hermann Hesse – Rieber, Rudi. „Hermann Hesse“. Original Lithographie nach einer Rötelzeichnung. 2002.
Bogenformat: 50 x 40 cm, Platte 29 x 27 cm. Breitrandiges Büttenpapier, mit Bleistift eigenhändig signiert und
nummeriert. Eins von 22 Exemplaren. Variante II von II,
auf beigem Papier. Sehr gut erhalten.
240,Rudi Rieber (1934-2004) hat bei Bernhard Heisig an der Sommerakademie
Irsee und bei Josef Keller-Kühne Mal- und Zeichenkurse besucht. Er war als
Künstler auf der Schwäbischen Alb tätig. Seine Porträts und Landschaftszeichnungen sind insbesondere hervorzuheben. Hermann Hesse wurde von
ihm in mehreren Porträtstudien dargestellt.
Antiquariat J. J. Heckenhauer
Frankfurter Galerie – Kunstgeschichte par excellence –
Hinds, René. Quadriga. Ein Bild-Essay zu einer Ausstellung der Maler Hans Kreutz, Bernhard Schultze, Otto Greis,
Karl Otto Götz. Frankfurt, Zimmergalerie Franck, (1953).
25, 5 x 22,5 cm. Schwarzer Originalleinenband, auf dem
vorderen Deckel in Silber geprägte „4“.
9.800,Sehr selten, nur in 20 nummerierten Exemplaren erschienen, darin:
Heinz Kreutz, „ohne Titel“, Gouache auf Papier. 25,5 x 22,5 cm. Mit Bleistift unten rechts signiert und datiert. – Bernhard Schultze, „ohne Titel“, Mischtechnik
auf Papier. 25,5 x 22,4 cm. Unten rechts voll signiert. – Otto Greis, „ohne Titel“,
Gouache auf Papier. 22,5 x 14,8 cm. Unten links signiert und datiert. – Karl Otto
Götz, „ohne Titel“, Aquarell, Farbkreide und Bleistift auf Papier. 25,0 x 22,4 cm.
Mit Bleistift unten rechts signiert und datiert. – Vereint zwei der wichtigsten
bundesdeutschen Künstler nach 1945, Bernhard Schultze und Karl Otto Götz!
Lüpertz, Markus. „Apollo 1989“. 60 x 40 cm. Original
Aquarell, gerahmt. Mit handschriftlichem Original Monogramm von Markus Lüpertz.
12.800,Sehr seltener Entwurf für die Skulptur „Apoll“ in der Frankfurter Alten
Oper, die dort in einer Nische steht. Lüpertz schuff 1989 diesen Apoll,
dessen angewinkelter rechter Arm auf die linke Schulter nach einem Pfeil
greift. Er wurde in einer Auflage von sechs Stück gegossen. Das Apoll
Motiv beschäftigte Lüpertz immer wieder. Durs Grünbein fragte in DIE
ZEIT, „warum die realistischen Skulpturen von Markus Lüpertz mehr als
alle anderen zeitgenössischen Kunstwerke“ provozierten. Grünbein erklärte die Tatsache, dass die Skulpturen so umstritten sind, damit, dass
Lüpertz uns konfrontiere mit „einer tief sitzenden Triebhemmung, die regelmäßig durchbricht bei den als grotesk oder hässlich empfundenen, allzu menschlichen Formen. […] Die Figuren des Markus Lüpertz [strahlen]
eine so drollige Hoheit und Heiterkeit aus […], weil sie um all das Niedrige und Kleinmenschliche wissen.“
Preparatory watercolour for the sculpture “Apollo” in the Alte Oper, Frankfurtam-Main. Literatur: MLZ 2015 / Inventar Nr. 89 129. Provenienz, provenance:
Galerie Michael Werner, Cologne. Galerie Lambert Tegenbosch, Heusden.
– About Flanders and printed in Flanders –
Blancquaert, E. Practische Uitspraaker van de Nederlandsche Taal. Antwerpen, De
Sikkel, 1934. Gr. Octavo. 276 pp. Modern half cloth with title spine. With a dedication
by the author on the half title. (partly cut). Good condition.
148,The author was professor at the Gent University, Belgium / Flanders. Angebunden: Hasselbach, NederlandscheSpraakkunst. Groningen, Wolters, 1905. 252,172 pp. name on title and first page. Two rare standard volumes about
the Nederlandsche Taal, nederlands philology.
Concilium Tridentinum – Sacrosancti et oecumenici Concilii Tridentini, Paulo III,
Iulio III & Piu IIII Pontif. Maximus celebrati canones et decreta.Hi nunce recens
accesserunt duorum eruditissimorum virorum D. Ionnis Sotealdi Theologi & Horati
Lutii iruisconsulti… Additae praeterea sunt ad finem Pii IIII Pontificis maxmii Bullae,
una cum triplici utillissimo Indice. Ed. reformata. Antwerpen, Philipp Nutius, 1584.
16mo. 10 Blatt, 449 pp, 44 pp Index, 28 pp. (Bullae). Pergament der Zeit, mit handgeschriebenem Rückentitel Auf dem hinter handschriftliche Anmerkungen in Tinte.
Einige Seiten des Index braunfleckig.
680,Frühe Ausgabe, hier in einem Antwerpener Druck. Die dem Papst vom Konzil übergebenen, unvollendeten Schriften – der Katechismus, das Brevier und das Messbuch – erschienen dann bearbeitet unter Papst Pius V. (15651572) so auch diese Ausgabe. Die für die Geschichte des Buchdrucks, Verlags und Kirchengeschichte maßgebliche
Ausgabe ist aber die 1564 bei Aldus Manutius in Rom erschienen. Das Konzil von Trient (zwischen 1545-1563) in
mehreren Tagungsperioden hatte vor allem das Ziel auf die Reformation zu reagieren und veränderte den Ablauf
des kirchlich religiösen Lebens, Pius IV forderte die in Rom anwesenden Bischöfe zur Residenz in ihren Diözesen
auf, erste Diözesansynoden und bischöfliche Visitation wurden gehalten und für die Buch und Verlagsgeschichte
von Bedeutung: der Index der verbotenen Bücher (index librorum prohibitor) wurde erstmals 1559 publiziert.
Zur Frankfurter Antiquariatsmesse erscheinen zwei Listen:
„Neueingänge Kunst 20. Jahrhunderts“, mit Werken von Erich Heckel, David Hockney, Max Beckmann,
Willi Baumeister etc. sowie eine Liste "Architektur 20. Jahrhunderts".
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Dompfaffweg 7 • D – 82144 Planegg
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Autographen • Pressendrucke • Wertvolle Bücher
Stand 7
– Widmungsexemplar seines berühmtesten Buches –
Guevara de la Serna, Ernesto, genannt „Che“, Revolutionär, Arzt und Autor
(1928-1967). Eigenh. Widmung mit Ort, Datum (New York, 13. XII. 1964) u. U. auf
dem Vortitel seines Buches „Pasajes de la Guerra Revolucionaria“ [„Kubanisches Tagebuch“]. [Havana], Ediciones Unión / Narrationes, 1963. 8°. 26 S., 1 Bl. OBrosch. – Mit
Beigaben.
3.400,Erstausgabe des einzigen Buches von Che Guevara über den Verlauf des Kubanischen Revolutionskrieges mit
4-zeiliger Widmung an den brüderlich geschätzten Journalisten Robert Taber: „Para Rob Taber autor / en
estar … [?] fraternalmente / [= „Für Rob[ert] Taber Autor / von … [diese zwei Worte sind nicht zu entziffern]
brüderlich] / Che // New York 13/12/64“. – // – Diese Widmung Che Guevaras entstand anlässlich seines Besuchs in New York, wo er zwei
Tage vorher, am 11. Dezember,
als Leiter der kubanischen Delegation eine vielbeachtete Rede vor
den Vereinten Nationen hielt.
Sein Aufruf zur revolutionären
Gewalt als Mittel der internationalen Politik war der Höhe- und zugleich Wendepunkt seiner Karriere als kubanischer Revolutionär.
Der realpolitisch geprägte Fidel
Castro begann sich von Che abzuwenden. – // – Der Adressat der
Widmung, CBS-Reporter Robert
Taber, war 1957 als investigativer Journalist in die umkämpften
O s t t e i l e K u b a s g e gangen, um
die Lüge Batistas aufzudecken,
dass Fidel Castro tot sei. Sein Interview mit Castro bewirkte den
historischen Wendepunkt für die
Kubanische Revolution. Ebenso
war er während des Invasionsversuchs im April 1961 (Schweinebucht) der einzige amerikanische
Reporter auf Seiten der Revolutionskämpfer und wurde dabei sogar verwundet. – Der vordere Deckel der
Broschur hat sich gelöst, der hintere mit Wasserrand, der Umschlag ist stark berieben. Der Buchblock mit
der Widmung selbst ist sehr schön. – DABEI: der sehr seltene Errata Zettel („Erratas Advertidas“) zum
Buch von Che und das Buch von Robert Taber „M-26. Biographie of a Revolution“ New York, Lyle Stuart,
1961. 8°. 348 S. OHLn. OU. [nur der Schutzumschlag berieben, das Buch sehr gut]. Erstausgabe, ebenfalls
mit Widmung des Autors. – Es ist dies die erste genaue Reportage über den Sieg des „Movimiento Revolutionario 26 de Julio“ [Bewegung des 26. Juli], eines kleinen Trupps von Revolutionären über eine riesige
Armee. – Am 6. April 1960 hatte Taler eine ganzseitige Anzeige in der New York Times zur Unterstützung
Kubas veröffentlicht und das „Fair Play for Cuba Committee“ gegründet. Diese Aktivitäten wurden von
zahlreichen Intellektuellen wie Norman Mailer, James Baldwin, Truman Capote und Jean-Paul Sartre unterstütz, aber auch von so berüchtigten Gestalten wie Lee Harvey Oswald, dem mutmaßlichen Mörder
(22.11.1963) von John F. Kennedy.
Author’s presentation copy of the first edition of the most famous book of Che Guevara. Dedication (4 lines)
on half-title of “Pasajes de la Guerra Revolucionaria” [history of the revolution war on Cuba]. – Inscribed
on the occasion of his visit to New York in December 1964, when Che Guevara addressed the United Nations
assembly as head of the Cuban delegation. – Cover rubbed and bumped, upper cover detached, lower cover
damp stained, inside and inscription – page very good. – A copy of Robert Taber’s book “M-26” is added.
– First edition, verso flying endpaper with nine-line handwritten dedication and signature of Taber. On
flap: “Here is the first accurate report of the incredible six-year struggle in which fifteen hundred rebels’
triumphed over a force of thirty-five thousand heavily-armed men.” Taber figured prominently in
Communist Cuba’s barrage of propaganda broadcasts at the start of Castro’s regime. He founded the “Fair
Play for Cuba Committee”.
Antiquariat Richard Husslein
– Weist die irrtümliche Widmung von „Mir zur Feier“ zurück –
Rilke, Rainer Maria, Dichter (1875-1926). Eigenh. Brief mit U. Schmargendorf bei
Berlin, 13. III. 1900. 8°. 1 ½ S. a. Doppelblatt.
2.600,Sehr früher und interessanter Brief an die Redaktion des „Montagsblatt aus Böhmen“ anlässlich einer am Vortag erschienenen Besprechung seines berühmtesten Jugendwerkes „Mir zur Feier. Gedichte“ (1899) mit Buchschmuck von
Heinrich Vogeler. Rilke geht auf die lobende und einfühlsame Kritik im Montagsblatt nicht ein, sondern bittet lediglich
um die Korrektur der falschen Angabe, er habe seine erste bedeutende Gedichtsammlung dem Illustrator und weiteren
Förderern gewidmet: „[…] in der Beschreibung meines Buches ‚Mir zur Feier‘ ist ein sachlicher Irrtum zu verzeichnen.
[mit Stern eingefügte Anmerkung unten: Nr. 11 vom 12. März 1900]. Sie würden mir einen Dank erweisen, wenn Sie
ihn in der nächsten Nummer richtigstellen wollten, umsomehr, als er nicht direkt mich [im Original unterstrichen] trifft.
Das Buch ist nicht [im Original unterstrichen] dem Maler Heinrich Vogeler-Worpswede und dem Herrn Prof. Dr.
August Sauer und der ‚Gesellschaft zu Förderung deutscher Wissenschaft, Kunst und Literatur‘ – ‚zugeeignet.‘ Diese
Namen sind nur darin notiert, mit der Bemerkung, durch wessen Freundschaft, Vermittlung und Theilnahme das Buch
schöner und reicher werden durfte in seiner Erscheinung. Zu einer Widmung fehlte mir bei den Persönlichkeiten, sowie
dem Institut gegenüber das Recht, da ja der Inhalt des Buches zu keinem von den dreien in irgendeiner persönlichen
Beziehung steht. // Mit Dank / hochachtend: / Rainer Maria Rilke“ – // – Die Besprechung in der deutschsprachigen
Prager Zeitung „Montagsblatt aus Böhmen“, liegt in Kopie bei [Näheres auf Anfrage]. – Rilkes „neues Versbuch“, das
erstmals unter dem auf Veranlassung von Lou Andreas-Salomé eingedeutschten Namen Rainer (statt René) erschien,
wird darin außerordentlich gelobt. Dies konnte jedoch die Verärgerung Rilkes über die versehentlich unterstellte Widmung nicht bremsen. – Rilke hatte den Maler und Illustrator Heinrich Vogeler (1872-1942), der bald ein enger Freund
wurde, 1898 in Florenz kennen gelernt. Im September 1900 lud ihn Vogeler auf den Barkenhoff, sein Domizil in Worpswede ein, wo er die Bildhauerin Clara Westhoff kennen lernte, die er im folgenden Frühjahr heiratete. Lou, mit der er
seit 1897 befreundet war, hatte sich vorerst von Rilke getrennt. – Der österr. Literaturhistoriker und Hochschullehrer
August Sauer (1855-1926) gehörte zu den Intellektuellen in Rilkes Geburtsstadt Prag. Er begründete die Zeitschrift
Euphorion. – Die „Gesellschaft zur Förderung deutscher Wissenschaft, Kunst und Literatur in Böhmen“, wurde 1890 in
Prag gegründet und unterstützte in den tschechischen Ländern lebende deutsche Forscher, Künstler und Schriftsteller
mit Finanzierung von Druckkosten. – // – Wenn Rilke das Buch jedoch überhaupt einer Person gewidmet hätte, dann
nur seiner ersten Geliebten Lou Andreas-Salomé. Ursprünglich wollte er für sie eine Gedichtsammlung mit dem Titel
„Dir zur Feier“ veröffentlichen. Doch erst nachdem sich die Liebesbeziehung endgültig zur lebenslangen Freundschaft
gewandelt hatte, widmete er 1905 Lou das „Stunden-Buch“. – Dass Rilke zur Zeit unseres Briefes noch ganz im Banne
Lous war, die erst mit dem Abschiedsbrief vom 26. Februar 1901 die Liebesbeziehung beendete, zeigt schon der Absender. Rilke war der 14 Jahre älteren Geliebten nach Berlin Schmargendorf gefolgt und bewohnte 1898 bis 1900 eine
Wohnung in der Villa Waldfrieden in Lous unmittelbaren Nachbarschaft. Dort entstanden unser Brief und so berühmte
Werke wie der Cornet. – Kleiner Einriss am Rand (Faltkante) fachmännisch hinterlegt, sonst sehr schön.
Doderer, Heimito von, Schriftsteller (1896-1966). Eigenh. Brief mit U. („Heimito“).
Ohne Ort [Wien], 23. V. [ohne Jahr, wohl 1953]. 4°. 2 S. quer beschrieben.
1.100,Erotischer Brief mit intimen Anweisungen an seine zweite Frau Emma Maria Thoma. Die beiden lernten sich 1937
kennen und heirateten am 25. September 1952. Sie bezogen aber nie eine gemeinsame Wohnung, sondern besuchten
sich gegenseitig, manchmal für Wochen. Diesmal sollte Maria von Landshut zu Doderer nach Wien kommen: „Meine
liebe gute verehrte Frau – mein süsser tugendhafter Schatz, Dein Brieflein hat mich innig gefreut, wie wird das erst
sein, wenn ich Dich selbst in den Armen haben werde! Komme nur schon, wenn irgend möglich, am Samstag –
Abend, ich kann’s kaum erwarten, und es wird sich halt wieder zeigen, dass die beste und anständigste Frau, und gar
schon ein solcher keuscher Engel wie Du, vom eigenen Mann ganz schlimme Sachen aushalten muss; und noch dazu
ist meine [doppelt unterstrichen] Maria eine so vorbildliche Frau, dass sie dabei die größte Sanftmut und Geduld
immer bewiesen hat, die Süße, denn ich darf sie nämlich überallhin küssen, und sie macht die lieben [doppelt
unterstrichen] Augen dabei zu, was soll sie sonst machen ….. [Punkte von Doderer selbst]. Es bleibt ihr mit der
ganzen Tugend nichts anderes übrig, denn der Lausbub ist ja ihr eigener Mann, und da besteht die Tugend einer Frau
gerade darin, dass sie so geduldig ist, und ihre Keuschheit sogar einem wilden Eichkätzl ausliefert, das sie aber unendlich liebt und tief dankbar ist für solche süsse weibliche Gaben! /// Mein Süssestes, Bettwäsche und sonst alles ist genug da (und Du wirst schneeweis und blond zwischen den weissen Linnen liegen). Eine Bitte [doppelt unterstrichen]
hab’ ich, erfüll’ sie mir und vergiss nicht darauf: nimm’ ausser jenem süssen blauen Nachtgewand, dass Du zu Ostern
hier hattest, auch ein solches liebes altmodisches
Nachthemdchen mit wie ich es an Dir sah, als ich
zum letzten Mal in Landshut war (weiss, oben ein
wenig zu öffnen, mit einem Bändchen gewunden).
Das hat mir so [dreifach unterstrichen] gut gefallen!
Drittens wird es gut sein, wenn Du etwas mehr Geld
als Du unbedingt brauchst, mitnimmst, denn am
Ende des Monats hab’ ich natürlich keins mehr, und
wir werden ja mal ausgehen. Ich wollt’ es Dir nur
sicherheitshalber sagen. Dann, vor allem, und nach
allem und überhaupt: ich bete Dich an, weil Du so
süss und so unendlich brav und treu und entzückend
hingebend, schamhaft und voll Charme bist. Ich
küsse Deine Füsschen und Händchen Tausendmal
immer Dein Heimito 23/V“
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Antiquariat Richard Husslein
– Karl May –
– „Für gehässige Thorheiten habe ich keine Zeit“ –
May, Karl. Schriftsteller (1842-1912). Eigenh. Brief m.
U. Hamburg, 9. V111. 1902. 8°. 1 S.
2.100,Bisher unbekannter und unveröffentlichter Brief: „... Herzlichen Dank
für Ihren Brief, dessen Beantwortung ich während einer Reise hier von
Hamburg absende! // Soeben erscheint ‚Im Reiche des silbernen Löwen‘
Bd. III. // In Zeitungen werde ich die gegen mich gerichteten Angriffe
niemals beantworten. Für gehässige Thorheiten habe ich keine Zeit. //
Hochachtungsvoll // ergebenst // Ihr // May“. – // – Karl May reagiert
hier gelassen auf die damals vielfach in der Presse erhobene gehässige
Schmähkritik (gab es schon vor dem Internet), er sei ein Schundschriftsteller und krimineller Verführer der Jugend. – Der Brief entstand interessanterweise auf der „Erholungsreise“ mit seinen beiden Frauen, die
mit dem endgültigen Scheitern der ersten Ehe mit Emma May (18561917; verh. seit 1880) endete. Im August
1902 hielten sich Karl May, seine erste
Frau und die langjährige Freundin des
Ehepaares May, Klara Plöhn (1864-1944),
etwa 14 Tage in Hamburg auf. Unser
Brief ist die Antwort auf den Brief eines Lesers, den Karl May sich nachsenden
ließ. Er wurde wohl im Hotelzimmer verfasst, da die drei spätestens am 8. August ihre Zimmer im Hotel St. Petersburg am Jungfernstieg bezogen hatten. –
Die Rundreise ging insgesamt vom 18. Juli bis 30. August über Berlin, Hamburg, Leipzig und München nach Bozen und von da auf die Mendel, wo Emma
May bis zum 8. Oktober allein zurückgelassen wurde. Karl May und Klara
Plöhn reisten zurück nach Radebeul, wo May am 10. September beim Dresdner
Landgericht die Scheidung einreichte. Klara Plöhn wurde nach der Scheidung
(1903) Karl Mays zweite Ehefrau.
– Fehsenfeld – Leder (Halbfranz) – Ausgaben mit
goldgeprägtem Rücken u. Lederecken –
– Am Rio de la Plata. Reiseerlebnisse von Karl May. 11.-15.
Tsd. Freiburg, Fehsenfeld, 1896. 2 Bl. (Reihentitel, Titel), 676 S.
OHLdr.
220,2. Auflage (Plaul 253.2) mit dem gegenüber der EA (1894; dort „Carl May“) veränderten Reihentitel: „Karl May’s gesammelte Reiseerzählungen. Band XII“. – Der
reich vergoldete Halbleder-Rücken ist minimal knittrig u. – abgesehen von einer
Fehlstelle an der oberen Bordüre – nur leicht berieben. Ansonsten und besonders
innen ungewöhnlich schön.
– Im Lande des Mahdi. I. Bd. Reiseerzählung von Karl May.
26.-30. Tsd. Freiburg, Fehsenfeld, o. J. [1904]. 2 Bl. (Reihentitel,
Titel), 638 S., 1 Bl. (Inhalt). OHLdr.
260,6. Auflage (Plaul 276.6) mit dem neuen Reihentitel: „Karl May’s gesammelte
Reiseerzählungen. Band XVI“. Nur der Vortitel mit Knickspur u. Besitzername a.
Titel, sonst sehr gutes Ex. mit grünem Lesebändchen. – Der reich vergoldete
Halbleder-Rücken ist nur minimal berieben und ungewöhnlich schön.
– Satan und Ischariot. II. Bd. Reiseerlebnisse von Karl May.
1.-10. Tsd. Freiburg, Fehsenfeld, 1897. 2 Bl. (Reihentitel, Titel),
540 S. OHLdr.
200,Erstausgabe mit gedruckter Jahreszahl (1897) a. Titelblatt (Plaul 291.1). – Mit dem
Reihentitel: Karl May’s gesammelte Reiseerzählungen. Band XXI. – Die Rückenvergoldung ist etwas berieben, aber noch gut zu sehen. Kleine Verletzung am oberen
Kapitel u. am hinteren Gelenk oben. Innen sehr gut mit weißem, fleckenlosem Papier.
– Fehsenfeld – Ausgaben in grünem Leinen mit
Rückenschild, Bordüren u. Verlagsangabe in Gold u.
mit farbigem Deckelbild –
– Orangen und Datteln. Reisefrüchte aus dem Oriente von Karl
May. 31.-35. Tsd. Freiburg, Fehsenfeld, o. J. [1904]. 2 Bl., 665
S., 1 Bl. (Inhalt). Illustr. OLn.
180,-
Antiquariat Richard Husslein
Karl May’s gesammelte Reiseerzählungen. Band X. (Plaul 250.7; DB 57,
140). – Name a. vorderen Vorsatz u. auf d. weißen Rückseite des Vortitels. Das hintere Vorsatzpapier etwas berieben. Ansonsten unglaublich
frisches Ex.
– Auf fremden Pfaden. Reiseerlebnisse von Karl May. 1.-10.
Tsd. Freiburg, Fehsenfeld, 1897. 2 Bl. 598 S., 1 Bl. (Inhalt) u.
2 Bl. (Anzeigen). Illustr. OLn.
280,Karl May’s gesammelte Reiseerzählungen. Band XXIII. – Erstausgabe mit
gedruckter Jahreszahl (1897) a. Titelblatt (Plaul 294.1; DB 74, 140). – Alter
Besitzername auf d. weißen Rückseite des Vortitels. Das Titelblatt am unteren Rand mit leichten Verletzungen. Sonst sehr frisches Ex. mit sehr
schönem Einband.
– Am Jenseits. Reiseerlebnisse von Karl May. 21.-25. Tsd.
Freiburg, Fehsenfeld, o. J. [1902]. 2 Bl., 594 S., 1 Bl. (Inhalt).
Illustr. OLn.
190,Karl May’s gesammelte Reiseerzählungen. Band XXV. (Plaul 311.3; DB 78, 140).
– Tadelloses Ex.
– Weitere Erstausgaben von Karl May –
– Himmelsgedanken. Gedichte von Karl May. Freiburg,
Fehsenfeld, o. J. [1900]. XI, 364 S. (die letzten 4 S. nicht paginiert) mit Buchschmuck auf jeder Seite. Blaues OLn. mit
goldgeprägt. Deckel- und Rückentitel u. umlaufenden, in
Gold geprägten Linien a. Vorderdeckel. Rücken mit 6 Doppellinien, Titel u. vier floralen Elementen (Aldusblatt) in
Gold. Goldschnitt, Lesebändchen. Goldfarbene Vorsatzpapiere.
200,Erstausgabe der ersten Buchausgabe (Plaul 330, DB 92). Kleine Verletzung u.
Stauchung am Rücken, die ersten und die letzten Blätter etwas stockfleckig,
sonst sehr schön.
– Himmelsgedanken. Derselbe Buchblock wie oben (1 Bl.,
XI, 364 S.) wurde 1918, für den Karl-May-Verlag Radebeul,
als Band 49 von „Karl May’s Gesammelte Werke“ aufgebunden und mit Reihentitelblatt versehen. Dunkelgrünes OLn. mit
farbig illustr. Deckelbild von Sascha Schneider.
330,Restbestände des Buchblocks der Erstausgabe von 1900 (Plaul 330) wurden
auf Kl.-8° beschnitten und 1918 in die GW aufgenommen. (Hermesmeier /
Schmatz GW 49.1; DB 57a). Die goldgeprägte Verlagsangabe am Fuß des
Buchrückens heißt: „Karl-May-Verlag /
Fehsenfeld & Co. / Radebeul – Dresden“. –
Deckelbild mit minimalem Kratzer, sonst
taufrisches Ex.
– „Ich“. Aus Karl May’s Nachlaß. Herausgegeben von Dr. E.
Schmid. (= Gesammelte Werke
Band 34). Radebeul bei Dresden, Karl-May-Verlag, o. J. [1916]. 5 Bl. (Reihentitel,
Frontispiz, Titel, Vorw., Inhalt), 588 S. mit 14 Vignetten u.
5 Abb. auf 2 beidseitig bedruckten, gefaltet. Tafeln,
1 weißes Blatt, 1 Blatt Verlagsanz. OLn. OU.
220,Erstausgabe (Hermesmeier / Schmatz GW 34.1; DB 67a) mit dem seltenen
Original-Schutzumschlag. Dieser an den Rückenkanten fachmännisch
(kaum sichtbar) von innen hinterlegt. – Das Buch selbst ist tadellos. Verlagsangabe am Fuß des Buchrückens: „Karl-May-Verlag Fehsenfeld und
Co. Radebeul-Dresden“.
Weitere Karl May-Ausgaben am Stand
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46
Domenico Jacono
Neubaugasse 35/1A/R5 • A – 1070 Wien
Telefon +43 (1) 9 41 23 45 • Messetelefon +43 (699) 19 74 14 61
E-Mail: [email protected] • www.domenicojacono.com
Antiquariat • Verlag • Galerie
Stand 21
– Maßgebliche Chronik des Maghreb –
Marokko – Ibn-Abī-Zar', 'Alī Ibn-'Abdallāh; Dombay, Franz. Geschichte der mauritanischen Könige. Verfaßt von dem Geschichtsschreiber Ebülhaßan Aly Ben Abdallah,
Ben Edi Zeraa, aus der Stadt Feß gebürtig. Aus dem Arabischen übersetzt, und mit Anmerkungen erläutert von Franz von Dombay. Mit 2 gestoch. Titel-, 6 Kapitel- und 3 Schlussvign. Agram [Zagreb]: Vlg. d. Bischöfl. Buchhandlung 1794 u. 1795. 8°. [2, Titelbl.], [2,
Widmungsbl.], [28], CXII, 277, [31, Reg.], [1], [8, Verz. d. Subskr.] S.; [2, Titelbl.], X, 412
(num. 3-412), [22, Reg.] S. Neue Halbleinenbände.
980,Erste und einzige Ausgabe der deutschen Übersetzung dieser im 14. Jh. verfassten, bis heute maßgeblichen
Geschichte über die frühen Herrscherdynastien Marokkos, deren Einflussbereich auch das Emirat von Córdoba
umfasste. Ausgehend von der Gründung von Fez im Jahr 762 behandelt der Autor die Herrschaftsepochen der
Idrisiden, Zenaten (oder Zeiriten) und Morabiten bis ins Jahr 1325. Weitere Übersetzungen erschienen auf
Portugiesisch (1828), Latein (1843-45) und Französisch (1860), wobei verschiedene Mss. als Vorlage dienten.
Im vorliegenden Fall bediente sich der Wiener Orientalist Franz Dombay, um 1790 Mitarbeiter der österr.
Gesandtschaft in Spanien, des Ms. in der Königlichen Bibliothek des Escorial nahe Madrid. – Titelblatt
von Bd. 1 mit hinterlegter Fehlstelle auf Vorder- und Rückseite, Bd. 2 im Block etwas beschnitten (ohne
Textverlust), innen stellenweise gering fleckig. Insgesamt solider Satz dieser komplett in 2 Bänden äußerst
selten angebotenen, gemäß APO in den letzten 60 Jahren nur ein einziges Mal auktionierten, Ausgabe. –
Kainbacher (2016), 104; Wurzbach 3 (1858), 353f.
Bibliophilie I – Andersen, H.[ans] C.[hristian]. Eventyr [Märchen].
Verdensudgave [Weltausgabe]. 2 Bde. Mit e. Porträt d. Verf. v. Sørensen als Frontispiz, 38 Bildtaf. u. zahlr. Abb., illustr. bzw. ornamentalen
Vign. u. Zierleisten u.a. v. Hans Tegner, alle im Holzstich, sowie einer
biograph. Einleitung v. Georg Brandes. 2. Aufl. København: Hagerlup
(Bianco Lunos) 1930. 2°. [2, Vortitelbl.], [2, Titelbl.], [2], [2, Front.],
XVI, [3, (num. 12-262), [2] S.; [2, Vortitelbl.], [2, Titelbl.], [3, (num.
12-288), [2] S. Originale hellbraune Handeinbände aus Schweinsleder
über starkem Karton auf fünf Bünden, mit handgenähten Kapitale, goldgeprägtem, ornamental verziertem und illustriertem Rückentitel sowie
Lesezeichenbändern.
580,Reich illustrierte und bibliophil ausgestattete Ausgabe mit 43 der bekanntesten Kunstmärchen des weltberühmten dänischen Erzählers. Die auf starkem Papier mit breitrandigem Satz gedruckten Texte Andersens sind mit motivisch äußerst abwechslungsreichen
(von dämonisch bis lieblich), kräftig und doch mit feinem Strich gearbeiteten Holzstichen
kongenial illustriert, vor allem jene des dänischen Buchkünstlers Hans Tegner, welcher
auch ein umfangreiches Repertoire an Vignetten und Zierleisten einfließen hat lassen. –
Einband stellenweise gering fleckig, einige wenige Seiten (insb. Bd. 1, S. 59) stellenweise etwas finger- und schmuckfleckig, insgesamt sehr gut erhaltener Satz dieses sammelwürdigen Rarums.
Sexualpathologie – Machard, Alfred; Antral, Louis-Robert. Titine.
Histoire d’un viol [Geschichte einer Vergewaltigung]. [Mit 9 in der
Platte v, Künstler sign. Radierungen, 40 s/w, wovon 7 ganzs.
Textabb. nach teils aquarellierten Tuschzeichn. bzw. Tusch- und
Kohlezeichn., sowie 19 Initialen nach Holzschn. u. e. zweifarb. gedruckten Titelbl. von L.-R. Antal]. Paris: Éditions André (Druck von
Taneur [Radierungen]; Jacomet [Illustr.]; Coulouma, Argenteuil [Text]) 1922. 4°.
(20,5:25,5 cm (Einband), 20:25 cm (Buchblock, Taf.). [6 Bll. (2 Vorsatzbll., Front.
mit Originalradierung (Titelmotiv), Bl. mit Schmutztit. u. Kolophon, Bl. mit ganzs.
Illustr., Bl. mit faks. Autographen)], 180 [10 (u.a. mit Inhaltsverz. u. Drucknach-
Domenico Jacono
weis)] Ss.; Bl. Originalradierung (Titelmotiv), 3 Sätze á 8 Bll. mit Radierungen, 1 Bl.
mit Originalradierung (Schlussmotiv). Originale franz. Broschur mit Titelillustr. im
orig. Pergaminumschlag.
480,Nr. 55 von mit den Nrn. 27-66 in der Maschine nummerierten, nur 40 Exemplaren „Hors commerce“ der vierten von fünf Ausstattungsvarianten dieser bibliophilen, vom französischen Maler, Stecher und Grafiker
Robert-Louis Antral verstörend illustrierten Ausgabe dieses Romans von Alfred Machard (1887-1962), einem
seinerzeit populären Lyriker, Romancier und Essayisten, der in diesem Text mit ungewöhnlicher Literarcourage
den sexuellen Missbrauch Minderjähriger anprangert. – Insgesamt wurden 575 Exemplare in allen fünf Varianten dieser bibliophilen Ausgabe gedruckt. – Vorliegendes Exemplar der vierten Variante auf Holland Van
Gelder Zonen enthält – ebenso wie die Ex. Nrn. 1-26 der ersten drei Varianten – neben den 9, durch Seidenpapier geschützten Radierungen, 3 Sätze mit jeweils 8 Radierungen im ersten, zweiten und finalen, in der
Platte vom Künstler signierten Druckzustand [wie erschienen, die neunte der eingebundenen Radierungen ist
keinem der Sätze beigefügt], sowie eine sepiagetönte Originalradierung (wiederholt als Titelmotiv auf der
Vorderseite des Umschlags und als Frontispiz), und abschließend eine weitere sepiagetönte Originalradierung
mit einem 10, sonst nicht vorhandenem Motiv. Die drei zusätzlich beigefügten Sätze mit Radierungen sind
mit einer (womöglich vom Verleger, vom Autor oder vom Künstler) händisch beschrifteten Pergaminschleife
versehen. – Pergaminumschlag an den Kapitale und Kanten stellenweise eingerissen und mit kleinen Fehlstellen,
oberer Rand ab S. 50 mit einem sehr schmalen wasserfleckigen Bereich, eine der Originalradierungen und die
Vorsätze etwas stockfleckig, sonst sauberes, teils unaufgeschnittenes Exemplar dieses exquisiten, in dieser
Ausstattung seltenen Liebhaberdrucks.
– “Neo-Romanian” buildings Bucharest –
Architecture – Smarandescu, Paul. Lucrari de arhitectura [Works of Architecture]
1907-1942. With 127 full paged illustrations after photographies, sketches and technical
drawings. Bucharest: Tipografia Ziarului „Universul“ 1942. 2°. XIV [2], 214 [2] p. Original
illustrated wrapper with flaps.
280,Comprehensive and profusely illustrated monography containing photographies and/or sketches and technical
drawings of 117 constructed, 33 redeveloped and 13 planned buildings, as well as interior design by prominent
Romanian architect Paul Smarandescu (1881-1945), among others public buildings (schools, hospitals), churches,
appartment buildings, villas, country houses, hotels and offices, mainly in Bucharest and other parts of Romania,
printed on high quality paper with a slight yellow colour. Smarandescu, professionally formed at the Paris “École
nationale supérieure des beaux-arts” between 1902 and 1906, was a major proponent of the so called “Neo-Romanian”style, a patriotic, aesthetically spoken historistic and modestly modernising attempt to create a unique Romanian
architecture starting in the 1920ies. – Edges and corners of cover with some small tears and occasionally bumped,
boards with some slight traces of use, otherwise very fine, mainly uncut copy of this prestigious item offering a
wide coverage of unique Romanian architecture of the times.
– Meisterwerk Leipziger Buchkultur in der DDR –
Bibliophilie II – Goethe, Johann Wolfgang. Drei Märchen. Der neue Paris. Mit
[3 ganzs.] Holzstichen von Karl-Georg Hirsch. Die neue Melusine. Mit [3 ganzs.]
Schablithografien von Rolf Münzner. Das Märchen. Mit [3 ganzs.] Farblithografien von
Rainer Herold. Nachbemerkung von Anneliese Hübscher. Leipzig: 1981. 2°. (34:42 cm).
[4 leere Bll. (davon 2 lose)], [1, Vortitelbl.], [1, Titelbl.], [1, Kapitelbl.], num. Ss. 8-76,
[1, Kolophonbl.], [4 leere Bll. (davon 2 lose)]. Originaler dunkelbrauner Handlederband
über starkem Karton mit reliefiertem Deckeltitel sowie Deckelillustration (Konterfei
Goethes im runden Rahmen) und handgenähten Kapitale.
480,Unikales, vom ungarischen Einbandkünstler Péter Földessy handgebundenes und im Kolophon handschriftlich signiertes Bogenexemplar dieses fulminanten Pressendrucks mit 9 Originalgrafiken in surrealer, phantastischer und psychedelischer Manier zu drei von Goethes Märchen. Die Publikation entstand zwischen 1978 und
1981 in den Werkstätten der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst (HGB) nach der Konzeption
sowie unter der Leitung des bedeutenden Buchgestalters Kurt Stein, und wurde in Hinblick auf die Leipziger
Internationale Buchkunstausstellung 1982 gefertigt. Die Gesamtauflage dieser breitrandig, nach den typografischen Vorgaben von Dieter Weise auf der Waldbaum-Antiqua gesetzten, auf Maschinbütten satt gedruckten
bibliophilen Edition betrug 300 Exemplare. 150 davon wurden von Gunda und Kurt Stein in Halbpergament
gebunden, wovon 50 Belegexemplare für die beteiligten Künstler und 100, von 1-100 nummerierte
Vorzugsexemplare, für welche die Grafiken von den Künstlern signiert wurden. Weitere 150 Bogenexemplare
fertigte man eigens für die Kabinettausstellung „Praxis des Handbuchbindens“; diese wurden in jeweils unterschiedliche Handeinbände gebunden, deren einer der vorliegende ist. Die Abzüge der Lithos und Holzstiche
von den renommierten, an der HGB ausgebildeten und/oder dort lehrenden Künstler Hirsch, Münzner und
Herold wurden von den Steindruckern Horst Arloth und Claus Müller-Schloen besorgt. – Einband an den
Ecken und Kanten stellenweise geringfügig beschabt und bestoßen, sonst sehr sauberes Exemplar dieses
buchkünstlerischen Unikats. Exemplare aus der Charge der 150 handgebundenen Bogenexemplare werden
noch seltener als solche in Halbpergament angeboten.
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48
Antiquariat Dr. Paul Kainbacher
Eichwaldgasse 1 • A – 2500 Baden
Telefon +43 (699) 11 01 92 21
E-Mail: [email protected] • www.antiquariat-kainbacher.at
Reisen & Entdeckungen
Stand 32
– Die neue Afrika – Bibliographie Erweiterte und korrigierte Neuauflage 2016 –
Kainbacher, Paul. Die Erforschung Afrikas. Die Afrika-Literatur über Geographie und
Reisen 1486 – 1945. Eine Bibliographie von A – Z. Baden 2016. Druck: Grasl FairPrint,
Bad Vöslau. 4to. 536 S. Illustrierter Original-Pappband.
120,Die Afrika Bibliographie von 2016 ist eine Neubearbeitung der letzten
Ausgabe von 2002. Es wurden einige Korrekturen durchgeführt und
der Inhalt hat sich um ca. 50 Seiten erweitert. Die Seltenheitsskala
wurde überarbeitet, da nach 14 Jahren sowohl das Internet als auch
meine Recherchen und mein Wissensstand ein neues Bild bezüglich
der Seltenheit und Wichtigkeit von Büchern ergeben haben.
Dieses Sammlerhandbuch umfasst insgesamt mehr als 6500 Werke
aus den Jahren 1486 bis 1945 zur Erforschung des afrikanischen
Kontinents. Berücksichtigt habe ich die deutschsprachige Literatur
aus den Gebieten Geographie, Reisen, Völkerkunde, Politik, Mission,
Kolonien, Archäologie, Zoologie und Botanik. Linguistische Bücher
habe ich nicht aufgenommen.
Der Leser findet hier nur eigenständige Bücher und Separatabdrucke
aus Zeitschriften und wissenschaftlichen Publikationen, wie etwa die
Ergänzungshefte von Petermanns Mitteilungen in Gotha/ Verlag
Perthes. Berichte, Aufsätze und Artikel in diversen Zeitungen,
Magazinen oder wissenschaftlichen Mitteilungen sind nur als Separatabdrucke berücksichtigt.
Diese Bibliographie soll Sammlern und Wissenschaftlern der Gebiete
Geographie, Reise, Völkerkunde und Naturwissenschaften zum Kontinent
Afrika als Grundlage dienen. Die Werke sind alphabetisch nach dem
Autor von A bis Z angeführt und enthalten den Titel, den Verlag und das
Publikationsjahr. Kurzbeschreibungen der Reise- und Forschungsgebiete
der Autoren, sowie Kollationen, Bibliographien und Nachschlagewerke
sind ebenfalls erwähnt. Die Seltenheit eines Werkes wird durch eine
vierteilige Skala in einer Spalte mit der Kollation angezeigt.
– Seltener Band aus der Reihe Deutsch-Ostafrika –
Fülleborn, Friedrich. Das Deutsche Njassa- und Ruwuma-Gebiet, Land und Leute, nebst
Bemerkungen über die Schire-Länder. Mit Benutzung von Ergebnissen der Njassa- und
Kingagebirgs-Expedition der Hermann und Elise geb. Heckmann Wentzel-Stiftung verfasst.
Atlasband. Deutsch-Ost-Afrika. Band 9. Wissenschaftlichen Forschungsresultate über Land
und Leute unseres ostafrikanischen Schutzgebietes und der angrenzenden Länder. Berlin,
Dietrich Reimer 1906. Textband (ohne den Atlasband). 4to. XX, 636 S. mit 1 Frontispiz und
über 200 Textabbildungen. Halbleinenband der Zeit (Bezug an den Gelenken
und Rücken abgeblättert), kl. Löcher a.d.
Vorsätzen, innen ansonsten ein sauberes
Exemplar.
5.000,Das Werk erschien als Teil 9 der Reihe ‚DeutschOst-Afrika. Wissenschaftliche Forschungsresultate
über Land und Leute unseres ostafrikanischen
Schutzgebietes und der angrenzenden Länder.‘ –
Friedrich Fülleborn (1866-1933) war Arzt bei der
kaiserlichen Schutztruppe für Deutsch-Ost-Afrika.
Von 1897 – 1900 bereiste er das damalige deutsche Njassa- und Rovuma-Gebiet zu zoologischen
und ethnographisch-anthropologischen Studien. –
Kainbacher 131, Henze II, 303f.
Antiquariat Dr. Paul Kainbacher
– Seltenes Fotoalbum über die Ethnologie der Fang in Gabun –
Gabun – Fang – Album mit 145 Original-Fotografien
mit Beschriftung unterhalb der Fotos. Größen: 11 x 8
cm.
11.500,Fotos von einem französischen Offizier in Gabun, zwischen 1911 und
1913. Die Fotos zeigen französische Soldaten, zahlreiche ethnologische
Aufnahmen, Einheimische mit Schmuck und Tätowierungen, Trachten,
Kopfbedeckungen, Häuser, usw. Zumeist werden Mitglieder des Volks der
Pahouins (oder Fang oder Pangwe) aus dem Gabun gezeigt.
– Sudan – Volkstypen –
Eine Rarität mit allen 52 farbigen Tafeln – Hartmann, Robert. Die Nigritier. Eine anthropologischethnologische Monographie. Erster Teil (Alles
Erschienene!). Berlin, Wiegandt, Hempel & Parey
1876. Gr.-8vo. XXI, 526 S mit 3 Abbildungen im Text
und 52 farbig lithograph. Tafeln.
9.000,Eines der seltensten und schönsten Bücher zu Völkerkunde Afrikas! –
Der deutsche Naturforscher Robert Hartmann (1831-1893) reiste mit
Barnim nach Nordostafrika und hat vor allem auf den Gebieten der Völkerkunde viele Informationen gesammelt. Hartmann war ein Freund von Heinrich Barth und dessen positiver Beurteilung der Afrikaner. Seine Monographie über die Völker Schwarzafrikas erlebte nur einen Band. Zu groß waren
die Angriffe rassistischer Kollegen, sowie der
Anhängerschaft der Darwin’schen Evolitionstheorie. So blieb dieser erste Band das Hauptwerk von
Hartmanns ethnologischer Arbeit. Das Werk besticht durch seinen tollen Tafelteil. – Henze II,
466; Embacher 140; Kainbacher 161.
– Matabeleland –
Lippert, Ed. Zur Erinnerung an Marie
Lippert. Ihre Reisebriefe und Skizzen
aus Matabeleland. 21.September bis
23.Dezember 1891. Leipzig, Privatverlag 1898. 4to. 48 Seiten mit zahlreichen
Abbildungen und 1 Portrait (Photographie) am Titelblatt. Original-Leinenband, leicht stockfleckig, ein gutes Exemplar. Nr. 46
(von ca.100 Exemplaren) mit handschriftlicher Widmung von Ed. Lippert: „In remembrance
of many years of companionship. Johannesburg 11.October 98. Th.W. Chaplin.“
3.900,Sehr selten! Wichtiges Dokument zur Geschichte Rhodesiens und der Minengeschichte Südafrikas! – Ende des
Jahres 1882 machte die Firma David Lippert & Co. in Kapstadt große Verluste und wurde im Januar 1883
zahlungsunfähig. Die Firma wurde im folgenden Jahr aufgelöst. Eduard Lippert übernahm dabei die Geschäfte im
südlichen Afrika, wohin er 1884 übersiedelte. Lippert nahm seinen Wohnsitz in Pretoria, war in den folgenden
Jahren vor allem in Barberton tätig, wo er sehr erfolgreich, an der Finanzierung von Goldminen beteiligt war. Er
erlangte 1887 von der Regierung der Südafrikanische Republik das Monopol für die Dynamitherstellung. Dieses
De-facto-Importmonopol war infolge der Intensivierung der bergbaulichen Aktivitäten im Transvaal sehr lukrativ
und dementsprechend sehr umstritten. Gegen Lipperts Monopol arbeiteten die im Generalkartells deutscher und
britischer Pulverfabriken zusammengeschlossenen Firmen, die Julius Scharlach mit der Wahrung ihrer Interessen
betrauten. Ab 1893 wurden die Firmen des Kartells an dem Monopol beteiligt. Lippert verkaufte seine Anteile an
der Gesellschaft, die das Monopol hielt, 1897. Er kehrte 1897 nach Hamburg zurück, wo er sich unterschiedlichen
wohltätigen Aktivitäten zuwandte. Unter anderem spendete der Hamburger Sternwarte ein Teleskop, das dort unter
dem Namen Lippert-Teleskop in Betrieb ist.
Lippert spielte eine Rolle bei der Entstehung von Südrhodesien. Ursprünglich als Konkurrent von Cecil
Rhodes, der sich mit der Rudd Consession die Recht gesichert hatte Bodenschätze im Matabele-Königreich
abzubauen, hatte Lippert über einen Agenten mit dem König Lobengula Verhandlungen über die Gewährung
von Landrechten geführt. Rhodes war alarmiert, da seine Rechte dann weniger Wert gewesen wären. Rhodes
verhandelte über Charles Rudd mit Lippert und sie einigten sich am 12. September 1891 darauf, dass
Lippert, die ihm gewährten Rechte weitergeben werde. Lippert reiste dann selbst zusammen mit seiner Frau
Marie zu Lobengula, um die Verhandlungen abzuschließen. Lobengula unterzeichnete die Lippert Concession,
die beinhaltet, dass Lippert, gegen jährliche Zahlungen das Recht hatte, Landrechte im Namen des Königs
weiterzuverkaufen. Die Lippert Concessions wurde von Lippert vertragsgemäß am 11. Februar 1892 an die
Britische Südafrika-Gesellschaft weitergeben. (Wikipedia).
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Antiquariat Dr. Paul Kainbacher
– Grönland –
Drygalski, Erich von. Grönland-Expedition der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin
1891-1893. 2 Bände. Berlin, Kühl 1897. Gr.-4to. XIX, 555 S. mit 54 Abbildungen im
Text, 44 Tafeln und 9 Karten; X, 571 S. mit 31 Abbildungen im Text, 9 Tafeln und 1
Karte. Komplettes Set! Sonderausgabe! Weiße Original-Halblederbände mit dekorativgestalteten Buchdeckeln und Lederecken, Rückenschilder (Rücken berieben und mit
Bibl.-Schild), in Band 1 ein Widmungsblatt mit Schenkungseintrag an Prof. Dr. L. Neumann in Freiburg, überreicht anläßlich des VII. Internationalen Geographen-Kongresses
durch die Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin. Einige Stempel auf Vorsatz und Titel, ein
paar wenige Tafeln lose, ein gutes, interessantes Set.
3.500,Seltenes Werk über die ersten beiden Expeditionen des großen Geographen und Polarforschers. – Zweck dieser Expeditionen, die von Richthofen gefördert wurden, waren glaziologische Forschungen an der Westküste Grönlands. „Im Vordergrund stand die Erforschung des äusseren Unterschiedes in der Bewegung des Inlandeises gegen die Bewegung der
Gletscher.“ – „Auf einer gemeinsam mit O. Baschin im Sommer 1891 ausgeführten Vorexpedition wurde als Basis für
die Hauptexpedition (1892 bis 1893) eine Felseninsel im Hintergrund des Karajak-Fjordes, zwischen den beiden Karajak-Eisströmen, bestimmt. An der Hauptexpedition nahmen teil der Biologe E. Vanhöffen und der Meteorologe H. Stade. Auf mehreren Schlittentouren befuhren Drygalski und Vanhöffen den eisfreien Streifen der W-Küste zwischen dem
69. und 73. Breitenkreis und berührten dabei mehrmals den Rand des Inlandeises.“ (Henze). – Bd. I enthält die allgemeine Beschreibung der Expedition sowie die geologischen und glaziologischen Ergebnisse von Drygalski. Bd. II, 1.
und 2. Teil enthalten: E. Vanhöffen, Die Fauna und Flora Grönlands: Die
Wirbeltiere. Wirbellose Tiere und Planktonpflanzen. Grönlands Pflanzenwelt. – H. Stade, R. Schumann und E. v. Drygalski: Erdmagenetische,
meteorologische, astronomische und geodätische Arbeiten im UmanakFjord. – Mit sehr gutem Bild- und Kartenmaterial. – Arctic Bibliography
5687 (für das Gesamtwerk), die Einzelbeiträge unter 4145 (Drygalski),
16661 (Stade), 18533 (Vanhöffen); Henze II, 100; NDB IV, 143.
– Forsters Geschichte der Reisen an Amerikas
Nordküsten! –
Forster, Georg. Geschichte der Reisen, die seit Cook an
der Nordwest- und Nordost-Küste von Amerika und in
dem nördlichsten Amerika selbst von Meares, Dixon,
Portlock, Coxe, Long u.a.m. unternommen worden sind.
Aus dem Englischen. 3 Bände. Berlin, Voss, 1791. IX
(1), 130; 302 S.; 5 Bl. (inkl. Titel), XXII, 314 S.; XVIII,
74; 380 S. Mit 4 Faltkarten und 27 Tafeln. Ganzlederbände der Zeit auf Bünden und mit reicher Rückenvergoldung. 4°. Prägung bei Band 2 teils berieben, sehr schmaler Farbrand ganz außen am
leeren Rand bei den Tafeln in Band 1 und 2 vom Einfärben des Schnitts her. S. 26-32 in
Bd. 3 in falscher Reihenfolge gedruckt, jedoch alles komplett! Karte in Bd. 2 mit teils
hinterlegten Falzen. Ein gutes Set des seltenen Werkes!
12.000,Deutsche Erstausgabe dieses bedeutenden Werkes Forsters! Band 1: Des Kapitäns John Meares und des Kapitains William
Douglas Reisen nach der Nordwest-Küste von Amerika, in den Jahren 1786 bis 1789; beschrieben von John Meares. Band
2: Der Kapitaine Portlock’s und Dixon’s Reise um die Welt, besonders nach der Nordwestlichen Küste von Amerika
während der Jahre 1785 bis 1788 in den Schiffen King George und Queen Charlotte ausgeführt. Herausgegebbeen von dem
Kapitain Georg Dixon. Band 3: Vorläufige Schilderung des Nordens von Amerika. Des Schiffskapitains Nathaniel
Portlocks Reise an die Nordwestküste von Amerika und um die Welt. Des Lieutenant’s Georg Mortimer Bemerkungen auf
seiner Reise in der Brigantine Merkur, unter Anführung des Herrn John Henry Cox, nach Teneriffa, Amsterdameiland, den
Marieneilanden, O-Theiti, den Sandwich- und den Fuchsinseln, Tinian, und von da nach Kanton. Reisen eines Amerikanischen Dolmetschers und Pelzhändlers, welche eine Beschreibung der Sitten und Gebräuche der Nordamerikanischen Eingebornen, und einige Nachrichten von den Posten am St.Lorenz-Flusse, dem See Ontariou u.s.w. enthalten. Herausgg. vonJ.
Long. – ADB VII, 179: ‚Dass seine Hauptstärke nach wie vor in zusammenfassender geographischer Schilderung bestand,
lehren die beiden ausgezeichneten Abhandlungen von 1791 über den amerikanischen Norden.‘ – Sabin 25126; Hill 626.
– Jesuit missions in China –
Guerreiro, Fernão and Matteo Ricci. Historischer Bericht, was sich in dem grossen,
und nun je lenger je mehr bekandten Königreich China, in Verkündigung deß H. Evangelii und Fortpflantzung des catholischen Glaubens, von 1604. und volgenden Jaren, denckwürdigs zugetragen. „Edition;“ Augsburg, Chrysostomus Dabertzhofer 1611. 4to. [8],
131, [1 w.] S. Recased in 19th-century half vellum, shell-marbled boards, marbled edges.
Antiquariat Dr. Paul Kainbacher
Some stains on the title-page, browned throughout, otherwise in good condition.
9.500,First German edition of the sections on China in Guerreiro’s Relaçam
Annal for 1604/05 and 1606/07, originally published in Portuguese at
Lisbon in 1607 and 1609. It gives a report of the state of missionary work
in China generally, and more specifically of the activities of the Jesuit
College at Macao and the missions at Beijing, Nanchang and Shaozhou
(Shaoguan). It includes communications from Ricci, Longobardus, Pantoja,
Manuel Dias and others, followed by a 1607 letter from Ricci, translated
from the Italian edition published at Rome (pp. 104-131) with more details
on the three missions. The Augsburg printer adds a 5-page dedication to
the Bishop of Augsburg and two notes to the reader.
– Kamtschatka und Russisch-Amerika –
Krusenstern, Adam Johann von. Reise um die Welt in
den Jahren 1803, 1804, 1805 und 1806 auf Befehl seiner
Kaiserlichen Majestät Alexander des Ersten auf den Schiffen Nadeshda und Newa. 3 Bände. (ohne den 1814 erschienenen Atlasbd.). St. Petersburg, in der Schnoorschen
Buchdruckerey 1810-1812. 4to. 4 nn. Bll., 353 S.; 2 Bll.,
436 S.; 2 nn. Bll., IV, 376 S., 1 Bl. mit 1 gefalt.Tabelle.
Pappbände der Zeit mit Rückenschild (etwas berieben, Papierschild am Rücken), Alle Bände in je einer Halblederband-Box. Rotschnitt, sehr saubere Exemplare.
9.500,Erste Ausgabe. – Eines der wichtigsten Weltreisewerke der damaligen
Zeit. – Krusenstern (1770-1846) ist der erste russische Weltumsegler,
deutscher Abkunft. – Vorliegende Bände enthalten den Bericht dieses
wichtigen Expeditions-unternehmens zur näheren Erforschung der damals
noch zu Rußland gehörenden Nordwestküste Amerikas und einzelner
Küsten Ostasiens. Beschrieben wird die Ausfahrt über England und die
Kanarischen Inseln, Aufenthalt in Brasilien, die Fahrt über den Pazifik zu
den Marquesas-Inseln (Polynesien), Aufenthalt in Kamtschatka, Japan
und China und die Rückkehr nach Kronstadt. – „Die Expedition hatte die
Kenntnis der Marquesas-Inseln gefördert und neues Licht auf die japanisch-sachalinisch-kurilischen Küsten und Gewässer geworfen, die
Entdeckungen La Pérouses, Broughtons und Sarytschews ergänzt. Der augenfälligste Gewinn war die Entschleierung der O-und N-Küste Sachalins. In den Kurilen stellten K.s Forschungen
ein Mittelstück dar zwischen den Beobachtungen La Pérouses im S und denen Sarytschews im N.“ (Henze III, 90).
– Cook’s zweite Reise –
(Marra, J.). Journal of the Resolution’s Voyage, in 1772, 1773, 1774, and 1775. On discovery to the Southern Hemisphere. London, F. Newberry, 1775. (24:15,5 cm). Mit 2 (1 gefalt.)
Kupferkarten u. 5 Kupfertafeln. XIII, 328 S. Neuer Halblederband im alten Stil.
12.000,Sabin 16247; Hocken 14; du Rietz 809; Beddie 1270. – Erste Ausgabe. Marra war Offizier an Bord von Cooks
Schiffen und veröffentlichte seine Aufzeichnungen anonym und unautorisiert 18 Monate vor dem Erscheinen
des offiziellen Werkes. Enthält die früheste Abhandlung über u. mit Abbildung der Antarktis. – Unbeschnitten,
etwas gebräunt, teilw. fingerfleckig, vereinzelt fleckig, S. 153-56 mit restaur. Einriß. Etwas Textabklatsch auf
den Tafeln.
“This rare account of Cook’s second voyage was
published surreptitiously eighteen months before
Cook’s official narrative. It records many incidents omitted by Cook and gives the reasons
which caused Sir Joseph Banks and his twelve assistants to withdraw from the expedition at the last
moment. Marra was a gunner’s mate on the Resolution. He was an Irishman whom Cook had
picked up in Batavia during the first voyage. Marra made an unsuccessful attempt to desert at Tahiti
on May 14, 1774. Marra probably supplied material from his private journal which was put into
shape by some literary person in the pay of the
publisher Newbery” (Hill coll. 60). The plates include the first views of the Antarctic.
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– Neukaledonien –
Sarasin, Fritz. Anthropologie der NeuCaledonier und Loyalty-Insulaner. 2 Bände
(mit Atlasband). Berlin, C.W.Kreidel’s Verlag
1916-1922. Gr. 4° / Folio-Format. XIV, 651
S./ V, plus unpaginierter Tafelteil. Der Textband mit sehr zahlreichen fotogr. Abb. im Text
sowie etlichen Kurven und Tabellen; Der
Tafelband mit 64 großformatigen Tafeln auf
starkem Karton mit zusammen über 300 fotogr.
Abb sowie einer Karte, einer Hautfarbenskala
etc..Textband:Original-Leinenband; Atlasband:
Original-Broschur in Pappschuber. Der
Textband ist ein Bibl.-Expl. In ausgezeichneter
Erhaltung mit Kopf-Goldschnitt; Der Broschurumschlag des Atlasbandes ist etwas stockfleckig, es gibt zwei handschriftl. Namenseinträge auf Umschlag und Titelblatt; unbeschnitten, sauber und vollständig. Insgesamt beide Bände in sehr gutem Zustand.
6.500,Sarasin/J.Roux: Nova Caledonia. Forschungen in Neu-Caledonien und auf den Loyalty-Inseln. Teil C. Anthropologie.
Eines der sehr seltenen Hauptwerke von Fritz Sarasin, wie immer in großzügiger Ausstattung. Der Atlasband von
allergrößter Seltenheit!!
– Das Längengrad-Problem – Die Lösung durch den Uhrmacher John Harrison –
1. französische Ausgabe mit englischem Text – Harrison, John, and Nevil Maskelyne.
The Principles of Mr. Harrison’s Time-keeper, with plates of the same, published by order
of the Commissioners of Longitude. [French title:] Principes de la Montre de Mr. Harrison, avec les planches relatives a la même montre, imprimés à Londres en 1767 par ordre
de Mrs. les Commissaires des Longitudes. A Avignon: Chez la veuve Girard & François
Segeuin [&] Jean Aubert… 1767. 4to, pp. (v), (1), 3-19 (English text); iv, 39 (French text),
and 7 folding engraved plates. There are two title-pages, English and French, and the
English text is interleaved with the French up to p. 19. Good modern quarter calf antique,
uncut. Light browning to 4 leaves, some other very slight browning and a few small marks
and creases, small paper repairs to fore-edge of last plate.
25.000,Im Jahr 1714 setzte das englische Parlament 20.000 Pfund Preisgeld aus, um eine praktikable Lösung des Längenproblems zu erhalten. Die geographische Breite konnte auf See relativ genau bestimmt werden, doch die Bestimmung der
Länge war weitaus schwieriger. Das Unglück auf den Scilly Islands im Jahre 1707, als 4 Schiffe einer englischen
Flotte sanken, war der auslösende Moment nach einer Vielzahl an Schiffsunglücken, sich dem Längengradproblem zu
stellen. Die Handelsnation Nr.1 England konnte und wollte sich derartige Probleme nicht leisten. Der Longitude Act
aus dem Jahre 1714 sollte nicht nur ein Wettrennen um die richtige Lösung starten lassen, sondern auch in der westlichen Welt einen Boom in der Astronomie auslösen. Zur Längengradbestimmung brauchte man entweder eine genau
gehende Schiffsuhr oder allgemein gültige Himmelskarten, nach denen man sich orientieren konnte.
Der Engländer John Harrison (1693-1776) war von Beruf Tischler, Erfinder und autodidaktischer Uhrmacher. Er
entwickelte eine schiffstaugliche Uhr mit hoher Ganggenauigkeit. Er erfand eine neue Hemmung und einen Aufzugs-Mechanismus, experimentierte mit Materialien um Temperaturschwankungen sowie Luftfeuchtgkeits-unterschiede zu kompensieren. Seine Uhren erreichten eine bislang nicht dagewesene Genauigkeit, wodurch der Längengrad auf See genau bestimmt werden
konnte. Harrison mußte lange auf Anerkennung durch die Kommission des Longitude
Acts warten, denn er stand als wissenschaftlicher Laie einem gelehrten Gremium gegenüber. Dieses Gremium, geführt vom
Astronomen Nevil Maskelyne, bevorzugte
eine astronomische Lösung mit der Monddistanzen-Methode. Harrison entwickelte
insgesamt 4 Uhren, H1 bis H4 benannt, wobei die H4 bahnbrechend war. Eine Kopie
fuhr 1775 mit James Cook auf seiner zweiten Weltreise mit und fand große Anerkennung durch Cook. Mit der H4 galt das Problem des Längengrads gelöst. Doch auch
die Mondtabellen von Tobias Mayer wurden ausgezeichnet und der Witwe Mayers
wurde ein Teil des Preisgeldes übergeben.
Antiquariat Dr. Paul Kainbacher
– Die erste Nachricht über John Harrison und die Erprobung seiner ersten
Schiffsuhr (H1) im Jahre 1736 auf deutsch –
Wargentin, Peter (Pehr) – John Harrison. Geschichte der Wissenschaften. Von der
geographischen Länge. S.163-172 (Und): Fortsetzung der Wissenschaften von der geographischen Länge. S.231-240. In: Der Königl. Schwedischen Akademie der Wissenschaften Abhandlungen ... auf das Jahr 1758. Aus dem Schwedischen übersetzt von Abraham Gotthelf Kästner. Bd.20. Hamburg und Leipzig, Grunds Witwe und Holle 1759. 8vo.
Titel, 2 Bl. 300 S., 5 Bl., 7 gefalt. Tafelnyaqaaaay. Pappband der Zeit (etwas berieben),
Bibl.-Zettel am Innendeckel, sauberes Exemplar.
3.500,Im ersten Teil dieses Beitrags gibt Pehr Wargentin einen Überblick über die allgemeinen Grundlagen der geographischen Längenbestimmung und über praktikable astronomische und mechanischen Verfahren zur Lösung des
„Längenproblems“. Ihm erscheint die mechanische Lösung, eine genaue Bestimmung der Zeitdifferenz zwischen
einem festen Meridian und der lokalen Ortszeit eines Schiffes mit einer ganggenauen Uhr, als die....einfachste und
zugleich die vollkommenste, die sich nur erdenken ließe..... (S. 163). Die damals am Festland genügend ganggenauen Pendeluhren kämen aber wegen der Schiffsbewegungen für eine Verwendung auf See nicht infrage. Auch
würden Temperaturschwankungen die Ganggenauigkeit einer Pendeluhr mit Federantrieb beeinflussen. „Ein Uhrmacher zu London hat vor einigen Jahren eine solche Uhr zum Versuche angegeben, von der er vermuthete, sie
würde die Probe einer Seereise von London nach Lissabon, und zurück aushalten, aber man hat nicht gelesen, dass
er die bestimmte Belohnung erhalten hätte“ (S.170).
Im zweiten Teil seines Beitrags gibt Wargentin eine genauere Beschreibung dieses Versuches, basierend auf den
Nachrichten des schwedischen Astronom Fredrik Mallet. Mallet hatte 1755 bei einem Aufenthalt in London die ersten 3 Schiffsuhren – H1-H3 in der modernen Bezeichnung – von John Harrison gesehen. Die Testreise nach Lissabon sei erfolgreich gewesen und Harrison arbeite weiter an Verbesserungen um den vom englischen Parlament
ausgesetzten Preis von 20.000 Pfund zu erhalten. „indessen habe er, zur Aufmunterung und Ersetzung seiner bisher
angewandten Kosten, schon 2.000 Pfund bekommen......“ (S. 231-233). Was hier umständlich beschrieben wird ist
die offizielle Erprobung der H1 auf der Seereise an Bord der „Centurion“ bzw. „Orford“ von London nach Lissabon
im Jahre 1736.
Aber trotz der nachgewiesen Genauigkeit von Harrisons H1 sind Wargentin und Mallet, beides Astronomen, noch
nicht von der mechanischen Lösung zur Längenbestimmung überzeugt. Wargentin schlägt vor..“zugleich auf andere Mittel bedacht zu sein, die zu Erfindung der Länge dienen, und darunter hält man keine für sicherer und zugänglicher, als diejenigen, welche der Mond darbiethet“ (S. 233), die Skepsis der damaligen wissenschaftlichen Elite
gegenüber einer mechanischen Lösung des Längenproblems.
– Früher Bericht über die Entwicklung des Marine-Chronometer durch John Harrison –
Mallet, Fr. – John Harrison. Bericht von Harrisons Versuche, die Länge zur See zu finden.
S.3-17. (Und): A.G. Kästner: Zusatz, zu dem vorhin mitgetheilten Bericht von Harrisons Seeuhr. S.79-80. In: Der Königl. Schwedischen Akademie der Wissenschaften Abhandlungen ...
auf das Jahr 1765. Aus dem Schwedischen übersetzt von Abraham Gotthelf Kästner. Bd. 27.
Leipzig, Hollens Witwe 1767. 8vo. 2 Bl., 340 S., 4 Bl., 11 gefalt. Tafeln. Pappband der Zeit
(Bezug blättert ab, berieben), Tafeln leicht gebräunt, ordentliches Exemplar.
3.500,Die Übersetzung von Mallets Artikel stammt vom Göttinger Mathematiker und Leiter der dortigen Sternwarte
Abraham Gotthelf Kästner, einem Kollegen Lichtenbergs. Mallet hatte 1755 bei einem Aufenthalt in London die
ersten drei Uhren (H1, H2, H3) Harrisons besichtigt und verwendete für seinen Artikel den Bericht des Astronomen Lalande „Relation des dernieres experiences faites en Angleterre pour la decouverte des longitudes“ der die
Geschichte des „Longitude Prize“ bis Ende 1763 und die Arbeiten Harrisons zum Inhalt hat.
Beginnend mit der Geschichte der Längengradmessung zur See in England, dem „Longitude Act“ von 1714 und
dem „Board of Longitude“, der Längenkommission, wird die dreißigjährige Entwicklung des ersten exakten MarineChronometer durch den englischen Uhrmacher John Harrison dargestellt. Die Erfindungen Harrisons, die Reibung
zwischen den beweglichen Bauteilen zu vermindern, die Temperatureinflüsse und die Einflüsse Schiffsschwankungen auf die Ganggenauigkeit zu reduzieren und den kontinuierlichen Federantrieb während des Aufziehens der Uhr
sicherzustellen, werden an hand der vier kontinuierlich verbesserten „Seeuhren“ (H1 – H4) beschrieben.
Der Artikel beschreibt die offiziellen Testfahrten von 1736 nach Lissabon (H1), von 1761 nach Jamaika (H4) und von
1764 nach den Barbados (H4), ihre glänzenden Resultate und die Hindernisse um Zuerkennung der ausgesetzten
Belohnung durch die Längenkommission. Am Ende des Artikels erwähnt Mallet den Seestuhl („Marine Chair“) von
Christopher Irwin zur genaueren Beobachtung der Jupitermonde und der Monddistanzen, die mit der Uhrenlösung
rivalisierenden astronomischen Verfahren zur Lösung des Längenproblems und die Mondtafeln von Tobias Mayer.
Mallet hatte 1755 bei einem Aufenthalt in London die ersten drei Uhren (H1, H2, H3) Harrisons besichtigt und
verwendete für diesen Artikel den Bericht des Astronomen Lalande „Relation des dernieres experiences faites en
Angleterre pour la decouverte des longitudes“ der die Geschichte des „Longitude Prize“ bis Ende 1763 und die
Arbeiten Harrisons zum Inhalt hat. Da Mallets ursprünglicher Artikel 1765 erschienen war gab Kästner in seinem
Zusatzartikel die neusten Berichte aus englischen Zeitungen wieder. Im März 1765 bewilligte das engl. Parlament
Harrison die Hälfte des ausgesetzten Preises, die andere Hälfte sollte erst nach Offenlegung der Konstruktionsdetails
und Anfertigung und Testung von 2 Kopien ausbezahlt werden.
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Antiquariat Knöll
Inhaber Norbert Knöll • Herderstraße 2 • D – 21335 Lüneburg
Telefon (0 41 31) 3 23 90 • Messetelefon (01 60) 4 86 18 00
E-Mail: [email protected] • www.antiquariat-knoell.de
Signierte Bücher, Widmungsexemplare und Autographen • Literatur in seltenen und
Vorzugsausgaben • Kinderbücher • Kunst
Stand 25
Bernhard, Thomas – signiert. Unter dem Eisen des Mondes. Gedichte. Köln,
Kiepenheuer & Witsch (1958). Erste Ausgabe. 8°. 63 S. OPp. mit Orig.-Schutzumschlag.
1.900,Dittmar 10. – Dritte Buchveröffentlichung des Autors. Auf dem vorderen freien Vorsatzblatt vom Verfasser eigenhändig signiert und datiert: (Frankfurt) „Thomas Bernhard Juli 86“. Der Schutzumschlag stellenweise schwach
fleckig und an den Rändern etwas bestoßen. – Exemplar aus dem Besitz seines berühmten späteren Verlegers, der
sehr unter ihm zu leiden hatte.
Bernhard, Thomas – signiert. Alte Meister. Komödie. Frankfurt a. M., Suhrkamp 1985.
Erste Ausgabe. 8°. 310 S., 1 Bl. OLn. mit Orig.-Schutzumschlag.
600,Dittmar 105. – Von Thomas Bernhard auf dem vorderen freien Vorsatzblatt eigenhändig signiert. Tadellos erhalten.
Eines von wenigen vom Autor für den Verlag eigenhändig signierten Exemplaren.
Bernstein, F. W., Robert Gernhardt und F. K. Waechter (Hg.). Die Wahrheit über
Arnold Hau. Jubiläums-Ausgabe. Frankfurt a. M., Zweitausendeins 1991. 8°. 180 S., 2
Bl. und 90 S., 1 Bl. Mit zahlr. Illustrationen. 2 photograph. illustr. OPp.-Bde., 1 Orig.Lesezeichen mit Signaturen und Haaren der drei Herausgeber und 1 gefalt. Jubiläumsposter in Orig.-Jubiläums-Schuber.
180,Das Jubiläums-Lesezeichen mit eingelegten Haaren und rückseitig
mit eigenhändigen Signaturen der drei Herausgeber. Schuber
stellenweise gering berieben. Sehr gut erhaltenes Exemplar.
Brecht, Bertolt – Fotokasten mit eigenhändigen
Bezeichnungen. Schwarzer, leinenbezogener Pappkasten (Größe ca. 23 x 23 x 6 cm) mit Schliesse,
Scharnieren und 25 quadratischen Fächern, in denen
Filmrollen aufbewahrt wurden.
1.200,Mit eigenhändigen Beschriftungen aller Fächer von Bertolt
Brecht von „gedichte im exil 44 [bis] Kriegsfibel I (44 Bil) /
Kriegsfibel II“. – Der Kasten von „Hornstein Photo Sales, Chicago“; aus der Zeit seines Exils in den USA. – Aus dem Nachlaß von Hans Bunge (1919-1990), der Assistent am Berliner
Ensemble war und nach Brechts Tod 1956 das Bertolt-BrechtArchiv aufbaute und leitete.
Broch, Hermann. Der Tod des Vergil. New York,
Pantheon 1945. Erste Ausgabe. 8°. 1 Bl., 522 S., 2 (1 w.)
Bl. OLn. mit illustr. Orig.-Schutzumschlag (stellenweise
Randläsionen).
600,Sternfeld-Tiedemann 80. Schönes Exemplar mit dem seltenen Schutzumschlag von Edward McKnight Kauffer.
Canetti, Elias – Widmungsexmplar. Masse und Macht.
Hamburg, Claassen 1960. Erste Ausgabe. 8°. 568 S.
Farbig illustr. OBroch.
480,Vortitel mit eigenhändiger Widmung „Für Herrn Professor Dr. Karl Beck
sehr herzlich von seinem dankbaren Schüler Elias Canetti, London, den
23. April 1967“. An den Kanten und Ecken stellenweise etwas bestoßen.
Sonst gut erhaltenes, sauberes Exemplar.
Golding, William (1911-1993) – eigenhändiges Widmungsblatt. Lose beiliegend in der Deutschen Erstausgabe seines berühmtesten Werks „Herr der Fliegen“. Berlin
Antiquariat Knöll
u. Frankfurt a. M., Fischer 1956. Übertragen von Hermann Stiehl. 8°. 266 S., 1 Bl. OLn.
mit farbig illustr. Orig.-Schutzumschlag (Eberhard G. Rensch).
180,Das Albumblatt mit der Widmung in deutscher Sprache: „Mit freundlichen Grüßen. William Golding“. Die
Buchausgabe sehr gut erhalten; lediglich der Schutzumschlag mit kleineren Läsionen.
Grass, Günter – Widmungsexemplar. Die Blechtrommel. Roman. Darmstadt u. a.,
Luchterhand 1959. Erste Ausgabe. 8°. 736 S. OLn. mit farbig illustr. Orig.-Schutzumschlag (vom Verfasser).
320,Vorderes freies Vorsatzblatt mit eigenhändiger, mehrzeiliger Widmung vom Verfasser mit rotem Kugelschreiber
(der erste Buchstabe noch mit verblassendem blauen Kugelschreiber): „Hoffentlich kann ich / bei Ihnen noch oft /
Geld abheben! / 21.8.1961 Günter Grass“. Der Schutzumschlag an den Rändern stellenweise etwas bestoßen. Gut
erhaltenes, sauberes Exemplar.
Hesse, Hermann – Widmungsexemplar. Herbstliche Erlebnisse. St. Gallen, Tschudy
[1952]. Erste Ausgabe. 8°. 20 S. OBrosch.
180,Mileck III, 213. – Mit Grußformel und Monogramm von Hermann Hesse über dem Druckvermerk für den Schriftsteller und Drehbuchautor Felix Lützkendorf (1906-1990). – Vorderdeckel mit unauffälligem Fleck. Stellenweise
sehr gering bestoßen.
Hesse, Hermann – signiert. Psychologia Balnearia oder Glossen eines Badener Kurgastes. Montagnola 1924. Erste Ausgabe. 8°. 134 S., 5 (1 w.) Bl. Orig.-Pappeinband
in Pergament-Kassette.
480,Mileck II, 45. – Nr. 148 von 250 nummerierten und von Hermann Hesse auf dem Vorblatt eigenhändig signierten
Exemplaren (Gesamtaufl. des Privatdrucks: 300 Ex.). Einband etwas berieben und an den Kanten und Ecken
stellenweise bestoßen. Vorsatz mit kleinem Exlibris und Besitzeintrag in Bleistift.
Janosch. Der Deutschen Dichtung
Liebeslaube. 6 Farbradierungen zu Liebesgedichten der deutschen Romantik
von Friedrich Bieniak, Heinrich Heine,
Friedrich Rückert [2], Adolf Schults,
Theodor Storm. Gifkendorf, Merlin
1986. Zusammen mit Titelblatt lose in
illustr. OHLn.-Mappe.
600,Nr. 37 von 70 Exemplaren (GA: 95). – Auf Bütten.
Jedes Blatt mit nummerierter und signierter Farbradierung und von geätzten Platten gedrucktem Text.
– Tadellos erhalten.
Jünger, Ernst – Vorzugsausgabe.
Drogen und Rausch. Stuttgart, Klett
1970. Erste Ausgabe. 8°. 502 S., 1 Bl.
Dunkelroter Orig.-Ledereinband mit farbig illustr. Orig.-Schutzumschlag in Orig.-PappSchuber.
600,Des Coudres/Mühleisen B 65 a. – Nr. 250 von 250 nummerierten und von E. Jünger eigenhändig signierten
Exemplaren. Gut erhaltenes Exemplar.
Kästner, Erich – signiert. Fabian. Die Geschichte eines Moralisten. Stuttgart und Berlin,
Deutsche Verlags-Anstalt . 26.-30. Tsd. [d. i. die 5. Aufl., 1932]. 8°. 332 S., 4 Bl. OLn. 240,Bode 8. – Einband und Schutzumschlag von Georg Salter (Holstein 67). – Von Erich Kästner auf dem Titelblatt
eigenhändig signiert. Der Einband stellenweise etwas stockfl. Der Schutzumschlag als hochwertige Farbkopie
beiliegend. Besitzeintrag von 1933 in Bleistift auf Vorsatz. Innen stellenweise gering fleckig. Insgesamt gut
erhaltenes, sauberes Exemplar.
Kästner, Erich – signiert. Ein Mann gibt Auskunft. Stuttgart u. Berlin, Deutsche Verlags-Anstalt (1932). 16.-17. Tsd. 8°. 110 S., 1 Bl. Mit zahlr. Textillustrationen von Erich
Ohser. OBrosch. mit farbig illustr. Orig.-Schutzumschlag (E. Ohser).
180,Bode 7. – Vom Verfasser auf dem Vorblatt eigenhändig datiert und signiert: „Febr 33 Erich Kästner“. – Der
Schutzumschlag mit Randläsionen. Ecken etwas bestoßen.
Kaschnitz, Marie Luise (1901-1974). Eigenhändiges, achtzeiliges Gedicht „Unordnung“
mit Widmung u. Unterschrift. Frankfurt a. M., Okt. 1968. Hoch-8°. 1 S.
280,Das Gedicht erschien erstmals in dem Band „Dein Schweigen – meine Stimme. Gedichte“ (Hamburg, Claassen
1962). Der von M. L. Kaschnitz eigenhändig adressierte Briefumschlag beiliegend.
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Kaschnitz, Marie Luise (1901-1974). Eigenhändiges Manuskript „Amselsturm – Stempel – Metaphysik – Die Reisende“ mit wenig späterer eigenhändiger Bezeichnung u.
Unterschrift. Frankfurt a. M., 1970. Hoch-8°. 3 ½ S. (auf liniertem Papier).
600,„Urschrift einiger Absätze aus ‚Steht noch dahin‘ das im März 1970 im Inselverlag erscheint“ (die eigenhändige
Bezeichnung). Mit Abweichungen zum dort veröffentlichten Text; so fehlt in der gedruckten Fassung von
„Amselsturm“ (S. 80) die hier noch enthaltene Formulierung „über den regengrauen Dächern“. Das umfangreiche Prosastück „Die Reisende“ ist ungedruckt geblieben, M. L. Kaschnitz hat das Manuskript mit dem Vermerk
„(gestrichen)“ versehen. – Der eigenhändig adressierte Briefumschlag und die Druckfassungen der drei erschienenen Prosastücke beiliegend.
Kerr, Alfred (1867-1948). Eigenhändiger Brief mit Unterschrift „A.“ Algier, 12. April
1905. 8°. 4 S. (auf Briefpapier „Mustapha Palace Hotel“).
600,Von einer Reise nach Algerien an seine Freundin Anna Wendt in Berlin: „(...) Ich
sitze seit zwei Tagen oberhalb Algiers in Mustapha Superieur (...). Wir haben uns
entschlossen durch Spanien bloß kurz durchzurasen und lieber noch ein paar Tage
an dieser Küste zu sitzen. Die Balearen sind endgiltig [sic] aufgegeben (...) alles
lacht hier in strahlenden Farben, ich sehe: eine weiße Stadt, ein waschblaues Meer
und am Abhang unsrer Terrasse eine grünschwarze Cypresse. Ich habe in wenigen
Tagen vieles gesehen und das Schönste, nämlich den Frühling gefühlt (...) Das
Schönste bisher war Blida, eine kleine friedvolle Araberstadt, mit vielen Palmen
und die Luft schwer und reich von Orangenblütenströmen (...)“. Der eigenhändig
adressierte Briefumschlag (Briefmarkenausriß) beiliegend. Weiter beiliegend der
zeitgenössische Reiseführer „Nach dem sonnigen Algerien mit dem norddeutschen Lloyd Bremen“. 12°. 54 S. mit zahlr. photograph. Abb. Illustr. OPp.
Mann, Erika. Muck, der Zauberonkel. Illustriert von Fritz
Wolff. Basel, Philographischer Verlag, 1934. Erste Ausgabe.
8°. 112 S. Mit zahlr. Textillustrationen sowie einer Farbtafel
als Frontispiz. Farbig illustr. OHLn.
280,Sternfeld-Tiedemann 328. – Der Einband stellenweise gering berieben und
bestoßen. Stellenweise schwach fleckig. Insgesamt gut erhaltenes Exemplar.
Mann, Erika. A Gang of Ten. Illustrated by Richard Erdös.
New York, L. B. Fischer 1942. First Edition. 8°. VIII, 303 S.
Mit zahlr. Textillustrationen. Illustr. OLn. (minimal berieben).
280,Sternfeld-Tiedemann 328. – Murken (Mann) 3.1. – Erste Ausgabe. Design:
Stefan Salter. – Das dritte Kinderbuch von Erika Mann, entstanden im kalifornischen Exil: „A GANG OF TEN“ war eine Art Danksagung an die Großzügigkeit und Gerechtigkeit der Vereinigten Staaten für die Aufnahme von
Flüchtlingen und Emigranten.“ (Murken, S. 15). – Einige wenige Blätter mit
kleinen Eckfehlstellen (kein Textverlust). Insgesamt gut erhaltenes Exemplar. –
Beiliegend die deutschsprachige Erstausgabe „Zehn jagen Mr. X“, die erst
1990 im Kinderbuchverlag Berlin erschien. Aus dem Englischen von Elga Abramowitz. Mit einem Nachwort von Golo Mann. Illustriert von Marta Hoffmann. 8°. 223 S. Farbig illustr. OPp. Gut erhalten.
Mann, Thomas. Joseph und seine Brüder. Roman. 3 Bände
(von 4): Die Geschichten Jaakobs, Der junge Joseph und
Joseph in Ägypten. Berlin, Fischer 1933-1934 (Bd. 1-2) u.
Wien, Bermann-Fischer 1936 (Bd. 3). Bd. 1 in zweiter Aufl.,
Bd. 2-3 in Erster Ausgabe. 8°. OLn.-Bde. mit farbig illustr.
Orig.-Schutzumschlägen (Karl Walser).
900,Potempa D 4.1, 5.1 u. 6.1. – Badorrek-Hoguth (K. Walser) B55, 56 u. 57. – Die
Schutzumschläge an den Rändern stellenweise unterlegt bzw. unauffällig restauriert. Gut erhaltene Exemplare. – Der vierte Band, „Joseph, der Ernährer“
erschien 1943 bei Bermann-Fischer in Stockholm mit einem typographisch gestalteten Schutzumschlag.
Nossack, Hans Erich (1901-1977). Brief mit eigenhändiger
Unterschrift. Hamburg, 28. Feb. 1949. 4°. 1 S.
240,An eine Leserin ausführlich über ein schriftstellerisches „Kernproblem“: „(...) Kann
ein Mann eine Frau jemals genau schildern? Oder auch umgekehrt? Oder sagen wir
besser: d i e Frau. Ich zweifle manchmal daran (...) Vermutlich gibt es bei Beiden ein
Gebiet, das völlig vom Anderen unberührt bleibt und das für den Anderen auch gar
nicht verständlich ist. (...) wie soll ein Mann jemals die Gedanken zur Sprache brin-
Antiquariat Knöll
gen, die eine Frau vor dem Spiegel hat. Auch Männer gucken in den Spiegel und sind eitel und was weiss ich. Doch es
handelt sich hier ja gar nicht mehr um Eitelkeit oder um das Wirkenwollen, sondern um etwas, zu dem der andere Teil keinen Zugang hat (...)“. – Der Brief gefalzt und mit kleinem Randeinriß. Der postalisch gelaufene Briefumschlag beiliegend,
ebenso der eigenhändige Briefentwurf der Empfängerin.
Roth, Dieter – Widmungsexemplar. Die blaue Flut. Stuttgart, Edition Hansjörg Mayer 1967.
Erste Ausgabe. 12°. 220 S., 1 Bl. Originalbroschur.
240,Dobke, Bücher C 3. – Nr. 198 von 500 nummerierten
Exemplaren. – Mit eigenhändiger Widmung von Dieter
Roth für seinen Drucker Karl Schulz in Braunschweig. –
Das Werk enthält Auszüge aus Dieter Roths Tagebuch von
1966. – Einband stellenweise gering fleckig. Gut erhaltenes Exemplar.
Roth, Dieter – Widmungsexemplar. Ein Lebenslauf von 50 Jahren. Luzern 1980. 8°. 24 S.
Farbig illustr. OBrosch.
280,Dobke, Bücher C 9. – Eines von 600 Exemplaren. Erschienen zur Ausstellung „Dieter Roth, Graphik, Bücher u. a. m.
1971-79“ im Kunstmuseum Luzern vom 27.1. bis 9.3.1980.
– Mit eigenhändiger Widmung von Dieter Roth für Karl Schulz auf dem Innendeckel: „lieber Karl, nimm einen
herzlichen Gruss von D. Hamburg, 28. Mai 1980“. Gut erhaltenes Exemplar.
Roth, Joseph. Hotel Savoy. Ein Roman. Berlin, Die
Schmiede 1924. Erste Ausgabe. 8°. 145 S. Illustrierter
OPp. (Georg Salter).
600,Erster Roman von Joseph Roth. – Holstein, Salter 132 u. Blickfang S. 337.
– Einband an den Kanten und Ecken etwas berieben und bestoßen. Stellenweise vereinzelt gering fleckig.
Sachs, Nelly – Widmungsexemplar und Autograph.
Sternverdunkelung. Gedichte. Amsterdam, Bermann-Fischer 1949. Erste Ausgabe. 8°. 82 S. OPp.
1.200,Sternfeld-Tiedemann 433. – Mit mehrzeiliger Widmung der Verfasserin
auf dem Vorsatz für Kurt Wilhelm, Rabbiner der Stockholmer Jüdischen
Gemeinde, und dessen Frau: „Rabbiner Dr. Wilhelm mit Frau mit den
herzlichsten Grüssen! Nelly Sachs Stockholm d. 2. 6. 49“. Dem Widmungsexemplar liegt eine eigenhändige Briefkarte mit Unterschrift von
N. Sachs vom 07. Feb. 1958 an Wilhelm bei: „(...) Ich schreibe Ihnen
heute diesen Dank am 7. Februar dem Todestag meiner geliebten Mutter den Tag an dem Sie mir Ihren Beistand
gaben zum Überleben (...)“. Der Tod ihrer Mutter hatte die Autorin schwer getroffen und Wilhelm hatte ihr zum
Trost Gershom Scholems kommentierte Übersetzung des ersten Kapitels aus der wichtigsten Urkunde der Kabbala, dem Sohar, geschenkt, dessen Lektüre für das kommende Werk der Autorin von zentraler Bedeutung wurde
(vgl. Judith Meissner: Flucht und Verwandlung. Nelly Sachs, Schriftstellerin Berlin und Stockholm. Berlin 2010).
– Weiter beiliegend 2 Typoskripte, eines mit Nachruf auf die Mutter von Nelly Sachs. – Das Widmungsexemplar
an den Ecken und Kanten stellenweise gering berieben u. bestoßen. Gut erhaltenes Exemplar.
Sahl, Hans – Widmungsexemplar. Die hellen Nächte. Gedichte aus Frankreich. New
York, Barthold Fles Verlag 1942. Erste Ausgabe. 8°. 2 Bl., 70 S., 2 Bl. Mit einem Holzschnitt von Hans Alexander Müller als Frontispiz. OHLn. mit illustr. Orig.-Schutzumschlag (H. A. Müller).
900,Nicht bei Sternfeld-Tiedemann. – Wichtige, seltene
Exil-Veröffentlichung über Flucht und Internierung
in Frankreich, hier mit einer eigenhändigen Widmung des Autors auf dem ersten (weißen) Blatt „Für
Herbert Borchardt, zur Erinnerung an die Strohsäcke
von Vernuche, an Daladier und Pétain und an das,
was dazwischen war und was wir – trotz allem –
nicht missen möchten! Herzlichst Hans Sahl New
York, Januar 1943“. – Über den Widmungsempfänger war weder in den Schriften von und über Hans
Sahl noch in den bekannten Nachschlagewerken zum
Thema Exil etwas heraus zu finden. – Kapitale etwas
beschädigt. Der Schutzumschlag ebenda sowie an
den Ecken mit kleineren Fehlstellen. Sonst sehr gut
erhaltenes, sauberes Exemplar.
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Graphikantiquariat Koenitz
Markt 1 / Altes Rathaus • D – 04109 Leipzig
Telefon (03 41) 2 11 10 24 • Messetelefon (01 63) 2 61 32 74
E-Mail: [email protected] • Internet: www.kunstfreund.eu
Drei Geschäfte in Leipzig und Pillnitz: Kunst auf Papier aller Art und jeder Zeit
Galerie für Kunst des 20. Jahrhunderts • Rahmenwerkstatt • Buchantiquariat
Stand 30
Rembrandt Harmensz. van Rijn. „Jesus als Knabe unter den Schriftgelehrten sitzend“.
Radierung, 1654. 9,5 x 14,4 cm (Plattenkante) / 10,2 x 15,1 cm (Blatt).
15.000,Bartsch 64. Nowell-Usticke (Hollstein) 64 I (von II). Radierung mit biblischer Darstellung des niederländischen Künstlers Rembrandt Harmensz. von Rijn (1606-1669), siehe Lukas-Evangelium, Verse 41-50 im II.
Kapitel. Das Blatt ist einer Gruppe von 6 Blättern zugehörig, die im gleichen Format und im gleichen Entstehungsjahr zu einer Folge von „Kindheitserinnerungen Jesu“ zusammengefasst werden können. – Auf
Trägerpapier alt montiert. Wasserzeichen Flügel-Fragment. Offensichtlich bis dato unretuschierte Platte in
vorzüglicher Erhaltung.
Ramberg, Johann Heinrich. „Commis-Mädchen
und Liebesgötter“. Aquarell über Feder in braun, um
1790. 10,2 x 7,4cm (Darstellung) / 54,7 x 38,9 cm
(Karton).
400,Kleines Aquarell des als Maler, Graphiker und Illustratoren bekannten Johann Heinrich Ramberg (1763-1840), der neben Almanachen und Taschenbücher auch literarische Werke von Schiller,
Goethe und Zeitgenossen illustrierte. Das Blatt, wahrscheinlich
eine Literaturillustration, zeigt zwei Commis-Mädchen in EmpireKleidern, die mit langen Schnüren amouröse Verbindungen zu den
Liebesgöttern knüpfen. – Verso betitelt, auf dem Umtersatzkarton
rechts unten in Tuschfeder bezeichnet „H. Ramberg“. Auf Untersatzkarton geklebt und mehrfach mit brauner Tusche und Goldstreifen gerahmt. Unten rechts kleiner Abriss. Fein ausgeführte
Arbeit von hoher Qualität.
Graphikantiquariat Koenitz
Jura – Vier Blätter zur Rechtspraxis. Radierungen auf Untersatzbogen, 17. Jahrhundert. Circa 47 x 55 cm.
800,Auf einen großen Untersatzbogen ist ein Blatt mit 10 gerahmten Feldern geklebt. Diese sind wiederum in
10 kleinere Felder unterteilt, von denen zahlreiche durch bildhafte Szenen in Radiertechnik ausgefüllt sind,
z.T. von einem weiteren bebilderten 10-Felder-Blatt überlappt. Unterhalb der Bildtafeln ist jeweils ein typographischer Text juristischen Inhalts kaschiert (LIB. I bis LIB. L). Die Blätter sind wahrscheinlich illustrative Tafeln zu einem rechtswissenschaftlichen Lehrwerk oder zu Gesetzestexten der Zeit. In einer beeindruckenden Vielfalt von Darstellungen, die wohl die im Text besprochenen Fälle illustrierten, wird ein
breiter Einblick in Leben und Kultur des 17. Jh. gegeben: Gelehrtenstuben, Handel und Märkte, Burgen
und Kerker, Schiffe und vieles mehr. – Ränder meist knittrig, teils etwas fleckig, insgesamt gut erhalten. In
dieser Zusammenstellung mit zahlreichen Überklebungen haben diese Papierkuriosität Unikatcharakter.
Kilb, Gustav Adolf. „Zwei Straßenszenen in
Sachsenhausen“. Aquarell, 1906. Ca. 21 x 15
cm (Blatt).
je 520,Der Frankfurter Maler und Graphiker Gustav Adolf Kilb
(1870-1908) widmete sich in den beiden kleinformatigen
Arbeiten malerischen Straßenwinkeln im Frankfurter Stadtteil Sachsenhausen. Der Künstler absolvierte seine Ausbildung von 1886-96 an der Städelschule in Frankfurt und ist
für seine Landschaften, Genrebilder und Interieurs bekannt.
– Blätter wenig stockfleckig. Guter Erhaltungszustand.
Wöhler, Hermann. „Trauernde Mutter und Geist
bei Kerzenschein“. Federzeichnung, um 1915. 28
x 35,9 cm (Darstellung / Blatt).
1.200,Der Maler und Graphiker Hermann Wöhler (1897-1961)
war Professor für Kunsterziehung an der Pädagogischen
Kunsthochschule in Hannover. Zeit seines Lebens hielt
sich Wöhler vom öffentlichen Kunstbetrieb fern und stellte
nie aus. In kontemplativer Zurückgezogenheit entstand ein
umfangreiches zeichnerisches Œuvre, in dem er sich mit religiösen, mythologischen und
literarischen
Motive auseinander setzte. Mit seinen detaillierten, minutiös ausgeführten Federzeichnungen hat er im deutschsprachigen Raum dieser Zeit eine
Alleinstellung inne. – Verso Reste einer vormaligen Montierung.
Ansonsten ausgezeichnet erhalten.
x 35,5 cm (Darstellung / Blatt).
Ders. „Patmos. Sieben
Bilder
der
Schöpfung
zum Gedenken
an Jakob Böhme“. Federzeichnung auf
kräftigem Bütten, 1931. 48,7
3.500,-
Blatt 7 von 9 einer dem Mystiker Jacob Böhme gewidmeten
Folge von Zeichnungen mit der Darstellung des Johannes bei
der Niederschrift der Offenbarung auf der Insel Patmos, mit
dem schreibenden Johannes vor seiner Grotte im unteren Bildteil sowie der Vision der apokalyptischen Reiter im oberen
Bildsegment. Unten links monogrammiert „HW“ (ligiert). –
Verso Reste einer vormaligen Montierung. Ausgezeichnete
Erhaltung.
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Eberhard Köstler
Autographen & Bücher oHG • Eberhard Köstler und Dr. Barbara van Benthem
Bockmayrstraße 24 • D – 82327 Tutzing
Telefon (0 81 58) 36 58 • Fax (0 81 58) 36 66
E-Mail: [email protected] • www.autographs.de
Autographen • Urkunden • Dokumente • Widmungsexemplare
Stand 12
Autographen
– „Frühjahrsmode in Hormonen“ –
Heine, Thomas Theodor. Grafiker und Schriftsteller (1867-1948). Eigenh. monogrammierte Original-Tuschfederzeichnung mit Deckweiß-Korrekturen. Brünn/Brno,
17. III. 1938. Blattgr.: 14 x 24 cm.
480,Hübsche Patientin im Bett und Arzt, der ihr den Puls fühlt. Tuschezeichnung mit Monogramm „TTH“ sowie eigenh.
Beschriftung „Immer zeitgemäß“ (am Oberrand in Bleistift) und „Ich bin eigentlich nicht krank, Herr Medizinalrat, ich
wollte Sie nur fragen, was ist die neue Frühjahrsmode in Hormonen?“ (am Unterrand in Tinte). – Rückseitig eigenh.
Beschriftung mit U. „Th Th Heine | Brno | Neumannova 10 | 17 III 38“. – Heine hatte Deutschland in bedrängter Lage
verlassen; 1933 gelang ihm die Flucht nach Prag. 1936 ließ er sich in Brünn nieder und arbeitete u. a. für das „Prager
Tagblatt“. Nach der Besetzung des Sudetenlandes 1938 gelang ihm die Flucht nach Norwegen. – Bildfeld durch frühere
Rahmung leicht gebräunt. Auf Wunsch kann ein passender Rahmen mit Glas und Passepartout mitgeliefert werden.
Hesse, Hermann. Schriftsteller und Nobelpreisträger (1877-1962). Masch. Brief mit eigenh.
U. „HHesse“ (Bleistift). Ohne Ort und Jahr (ca. 1940). Gr.-8°. 2 Seiten. Doppelblatt mit
kolor. Kopfvignette „Holzschnitt nach einem Aquarell von Hermann Hesse“.
800,An Nora Schadow: „[...] Ihr Gruß vor etwa 4 Wochen fand mich bei der Kur in Baden, erst dieser Tage kam ich
wieder heim, bei schlechtem Befinden, namentlich der Augen. Als ich am 16. Dezember heimkam, blühten ums
Haus nicht nur einige Rosen, das kommt auch in andern Jahren oft vor, sondern es standen nach hunderte von
Kapuzinerkressen in strahlender Blüte. Inzwischen freilich ist Schnee und etwas Frost gekommen. Von Baden aus
besuchte ich meinen ältesten Sohn und sah zum erstenmal dessen Töchterchen, die im Mai geboren ist. Ich sah
auch meine beiden andern Söhne, sie besuchten mich in Baden. Aber ich war die ganze Zeit halbkrank, und mit
eigenen und fremden Sorgen sehr beladen, es kam zu keiner Ruhe [...]“ Legt ein Gedicht bei.
Lasker-Schüler, Else. Schriftstellerin (1869-1945). Eigenh. Postkarte mit U. „Prz Tiba.“.
Berlin, 26. I. 1914 (Poststempel). 1 Seite. Mit Adresse und Postvermerken zur Nachforschung wegen der falschen Adresse (Börsch wohnte nicht in der „Goethestraße 18“
sondern in der Mommsenstr. 18.
900,An den Studenten und Schriftsteller Rudolf Börsch (1895-1915) in Berlin-Charlottenburg: „Muß 5 Uhr ins Hôtel. Fürstin ist plötzlich vorüberreisend da. Bitte Depesche. Seien Sie [gestrichen: punkt] 2 Uhr wenn möglich bei mir. Warte
bis 4 Uhr. [dreifach unterstrichen:] Neues! Gruß Prz Tiba.“ – Mit der „Fürstin“ ist ihre Gönnerin Pauline Fürstin zu
Wied (geb. von Württemberg; 1877-1965) gemeint (vgl. Bauschinger 156 f.). Am 24. Januar war in der „Aktion“ die
erste Folge von Lasker-Schülers „Briefen und Bildern“ erschienen. – In der kritischen Ausgabe nicht gedruckt.
Eberhard Köstler
Mann, Thomas. Schriftsteller und Nobelpreisträger (1875-1955). Eigenh. Brief mit U. ErlenbachZürich, 19. III. 1953. Gr.-8°. 1 Seite. Briefkopf.
Mit eigenh. Umschlag.
1.400,An Lore Rümelin(-Wibel; 1915-1998) in Bern: „[...] gestern fertig geworden, schickte ich Ihnen den Rest des Manuskripts, ohne
mir auch nur Zeit zu nehmen, diese Zeilen gleich beizulegen. Sie
sind eilig, ich bin es auch. Die Zeitschrift wartet auf mehr Manuskript. Ich denke, schon geübt und eingelesen, werden Ihnen
die verbleibenden Tage dieses Monats, wohl gar nur ein Teil davon, genügen, die Abschrift zu bewältigen – obgleich es einiges
rückseitige Gekritzel gibt. Bonne chance! Wenn Ihnen ein Wort
Schwierigkeiten macht, lassen Sie einfach eine Lücke [...]“ –
Lore Rümelin hatte es übernommen, die Handschrift zu Thomas
Manns „Die Betrogene“ mit der Maschine zu transkribieren und
so die Druckvorlage herzustellen, nach der die Erzählung in drei
Folgen von Mai bis Juni 1953 in der Stuttgarter Zeitschrift
„Merkur“ abgedruckt wurde. – Lore Rümelin stammte aus Lübeck und kam auf Vermittlung von Gottfried Bermann-Fischer
zu Thomas Mann. – Reg 53/76. – Vgl. Klaus Täubert, Zum 80.
Geburtstag [von L. Rümelin] am 28. September. In: Europäische
Ideen, Heft 90 (1994), S. 12-15. – Sehr schöner Brief.
Rilke, Rainer Maria. Schriftsteller (1875-1926). Eigenh. Brief mit U. „Ihr Rilke“. Bad
Rippoldsau, 6. VII. ohne Jahr [1913]. Kl.-4°. 1/2 Seite.
1.400,An den Arzt und Schriftsteller Hugo Salus in Prag, dem er „nochmals herzlichen Dank“ ausspricht: „[...] Ich stehe
ganz unter dem Eindruck der endgültig guten Nachricht (die eben auch schon in einem Schreiben der ‚Gesellschaft‘ eintrifft) und drücke Ihnen für Wort und That warm die Hand [...]“ – Gemeint ist wohl die 1891 gegründete
„Gesellschaft zur Förderung deutscher Wissenschaft, Kultur und Literatur in Böhmen“, bei der Rilke Unterstützung fand. Die Initiative hierzu ging ab 1907 von August Sauer aus.
Ältere Drucke
– Wunderheilungen –
Carré de Montgeron, Louis Basile. Schriftsteller (1686-1754). La verité des miracles
operés par l’intercession de M. de Paris, Demontrée contre M. l’Archevêque de Sens [...] 20
Teile in einem Band. Utrecht, Libraires de la Compagnie, 1737. 4°. Mit gestoch. Frontispiz,
gestoch. Titelvignette, 19 Kupfertafeln (1 gefaltet) und 2 gestoch. Textvignetten von P. Yver.
Brauner Lederband mit rotem Rückenschild (beschabt, oberes Kapital restauriert).
580,Sander 1392. Lipperheide Fb 27. Waller I, 1783 (jeweils mit abweichender Kollation). Cohen-de Ricci 733. Reynaud
364. – Vgl. Thieme-B. XXXVI, 368. – Louis Basile Carré de Montgeron beschreibt Wunderheilungen, die rund um
das Grab des Diakon François de Paris auf dem Friedhof Saint-Médard in Paris stattgefunden haben sollen und die
somit auch eine Darstellung der schwärmerischen jansenistischen Bewegung der Konvulsionäre ist. Die Heilungen
vollzogen sich in langen Krisen von Konvulsionen. Da Unruhen befürchtet wurden, ist der Friedhof 1832 geschlossen
worden. Montgeron wurde kurz nach Erscheinen seines Werkes in die Bastille eingesperrt. Die Tafeln zeigen die
Personen in ihrem Zustand vor und nach der Heilung. – « Carré de Montgeron passe l’essentiel de sa vie à défendre la
cause convulsionnaire. Il s’attaque notamment à l’archevêque de Sens, Languet de Gergy. L’oeuvre de sa vie est une
réfutation complète des attaques contre les miracles du diacre Pâris et les convulsionnaires, au tome premier de
laquelle il consacrera les années 1733 à 1737. Il rassemble des certificats, des actes notariés, des mémoires, toutes
pièces justificatives. Il fait dessiner par le peintre Jean Restout des portraits des miraculés qui sont ensuite gravés. Ce
travail lui prend quatre années, le tout clandestinement car il n’a pas demandé la nécessaire permission de publier qui
lui aurait été, de toutes façons, refusée. Le cardinal de Fleury avait donné presqu’immédiatement l’ordre de l’arrêter,
ce qui est fait à son domicile au milieu de la nuit. » – Etw. fleckig und gebräunt. Innendeckel mit Exlibris.
– Barocker Fürstenspiegel –
Guevara, Antonio de. Schriftsteller und Historiker (um 1480-1545). Fürstlicher Lustgarten und WeckUhr / In drey Theil abgetheilet [...] Aus Hispanischer Sprache in die
Deutsche trewlich versetzt / Durch [...] Aegidium Albertinum. 3 Teile in 1 Bd. Leipzig
und Schleusingen, Lamberg und Steinmann für Klosemann, 1624. 4°. 4 Bl. (Titel und
Register), 270 S., 1 weißes Bl.; 306 S., 3 Bl. (Register); Titelblatt, 344 Seiten, 3 Bl. (Register). Pergament der Zt. (leicht fleckig).
800,Fünfte deutsche Ausgabe, die zweite in größerem Format. – Dünnhaupt 4.5. Goedeke II, 583, 41b. Seebass III, 45.
VD 17 1:002020D. Hayn-G. II, 705. – Barocker Fürstenspiegel mit Lebensregeln für den Tagesablauf fürstlicher
Persönlichkeiten zu allen denkbaren Anlässen. – Die Albertinische Übersetzung des Werkes ist zum ersten Mal
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Eberhard Köstler
1599 erschienen. – „Enthält u. A.: Von der Excellentz dess Ehestandts, vnd das der gemeine Mann aus freyem
Willen, die Fürsten aber aus Noth zu der Ehe greiffen. Was gestalt die schwangere Weiber bevorab die Fürstinen
vnd stattliche Frawen von jhren Männern bedient vnd wohl gehalten werden sollen etc. Enthält auch Vieles über
Kinderpflege, Erziehung und speziell auch gynäkologische und kosmetische Ratschläge.“ (Hayn-G.). – Aegidius
Albertinus war Bibliothekar und Hofratssekretär in München unter Kurfürst Maximilien von Bayern. „Albertinus’s
deutscher Stil ist urwüchsig und farbenreich, eher an ältere Übersetzer wie Fischart anklingend als an die späteren
Prosaübertragungen der Fruchtbringenden Gesellschaft. Andererseits fühlt sich A. – noch ganz im Banne der Imitatio-Tradition – keineswegs an seine ausländischen Vorlagen gebunden, sondern gestaltet z. B. die auf das spanische
Hofleben zugeschnittenen Schriften Guevaras frei auf die ihm vertrauten Verhältnisse am Münchener Hofe um.“
(Dünnhaupt S. 191). – Papierbedingt etw. gebräunt. Innendeckel mit Exlibris.
– Geschichte Sachsens aus prominentem Besitz –
Krantz, Albert. Theologe und Historiker (14481517). Saxonia. Köln, Johannes Soter, Mai 1520.
Folio (32 x 22 cm). Mit breiter, ornamentaler Titelholzschnittbordüre. 256 nn. Bl. (letztes weiß).
Blindgepr. Schweinslederband der Zeit auf Holzdeckeln mit neu angesetzten Lederschließen (fleckig
und mit Alters- und Gebrauchsspuren).
2.000,Erste Ausgabe. – VD 16 K 2257. BM, German Books, 477. Adams
C 2884. Schröder IV, 2043.6. – Albert Krantz war Geistlicher, Gelehrter und Syndikus der Hansestädte. „Seine aus dem Nachlaß
herausgegebenen historischen Werke bieten eine auf reichem Quellenmaterial aufbauende Geschichte [...] Saxonia (1520) als Geschichte des sächsischen Stammes und des deutschen Reiches [...]
In diesen Werken verbindet sich die Betrachtungsweise des überlegenen hansischen Diplomaten mit einer breiten Verarbeitung wertvoller Anregungen italienischer Humanisten. Als methodische
Vorbilder dienten Platinas Papstviten, Enea Silvios böhmische
Geschichte und Flavio Biondos Dekaden. Letzterer gab mit seiner
italienischen Geschichte das Vorbild für die den Werken zugrundeliegende Gesamtkonzeption einer Geschichte der ‚Germania magna‘
ab. Mit einer Kritik an mittelalterlichen Fabeln verbindet sich eine tiefgehende Erschütterung des mittelalterlichen
Weltbildes“ (NDB). „Ein würdiges Denkmal aus der grossen Zeit der deutschen Renaissance“ (P. Scharffenberg,
Die Saxonia des Albert Krantz. 1893). – Schöner Druck in Antiqua aus der Offizin des aus Bensheim im Odenwald
stammenden Druckers Johannes Soter. Mit einer bemerkenswerten Titelbordüre in orientalisch anmutender Bandornamentik und maurischem Dekor. – Blatt a7 mit Eckfehlstelle, g1 mit Überklebung, k4 mit hinterlegtem Einriss, R2 mit Randeinriss. Im Bund stellenw. mit Wurmspur. Mehrere Überklebungen entfernt, einige Zeilen durchgestrichen bzw. unterstrichen. Ab Blatt l1 mit zahlreichen Randglossen in italienischer Sprache. – Titelblatt mit
Hinweis auf den Verfasser der Glossen „Expurgata secundum praeferam a SS. PP. formulam per Prospicum Balbum“. – Vgl. U. Andermann, Albert Krantz. Wissenschaft und Historiographie um 1500. Weimar 1999. – H. Bollbuck, Geschichts- und Raummodelle bei Albert Krantz [...]. 2006.
Nachgebunden: Fulgentius, Fabius Placiades. In Mythologiis – Scholia paraphrastica a philomuso – Epistola dedicatoria. 3 Teile. Augsburg, Sigmund Grimm und Max Wirsung, Oktober 1521. Mit einem Textholzschnitt sowie einigen
reizvollen Holzschnittinitialen. 52 nn. Bll. – Erste Ausgabe. VD 16, F 3346. BM, German Books 327. Schweiger I,
372. – Allegorische Erklärungen der Mythen des aus Afrika stammenden Autors (5. Jh. n. Chr.), herausgegeben von
dem bedeutenden Humanisten Jakob Locher. Diese Sammlung klassischer Mythologie bildet einen Markstein des
deutschen Humanismus. Aus solchen Ausgaben schöpften Dürer und Holbein ihre Kenntnisse der klassischen Mythen
und Allegorien. – Innendeckel mit älteren Besitzangaben: I. „liber vigilii zuichemi phrisii doctoris“ d. i. aus dem
Besitz des niederländischen Juristen und Botschafters von Karl V., Viglius Zuichemus (d. i. Wigle van Aytta van
Zwichem; 1507-1577). Dieser verfaßte selbst historische Werke. – II. Ovales gestochenes Wappenexlibris des Johann
Wilhelm Friedrich von Seckendorf (1708-1770), Ritterhauptmann im Kanton Steigerwald.
Lucianus Samosatensis. Satiriker (ca. 120-180). Dialogi selectiores, coelestes, marini &
inferni, Graece Latineq[ue]; editi in usam puerorum. Augsburg, Michael Manger, 1577.
8°. Mit altkolor. Titelvignette (Venus auf der Muschel). Titelblatt. Bl. 1-8, S. 9-340 (recte: 342: 29/29 doppelt pag.), 4 Bl. Register (das letzte weiß). Blindgepr. Schweinsleder
auf dünnen Holzdeckeln mit Streicheisenlinien, Rollen- und Plattenstempeln sowie dreiseit. Rotschnitt (mit leichten Altersspuren).
580,VD 16, L 2966. Adams L 1620. Jöcher II, 2563 f. – Lukians berühmte satirische Göttergespräche, Meergöttergespräche
und Totengespräche wurden später von Chr. M. Wieland ind Deutsche übertragen. – Griechisch-lateinische Parallelausgabe, bearbeitet von Ottmar Luscinius. Michael Manger (?-1603) heiratete 1569 Barbara Hofer, die Witwe von Matthäus
Franck, dessen Offizin damit in seinen Besitz überging. Einer der Trauzeugen war Georg Willer d. Ä., für den er in den
folgenden Jahren viele Werke druckte. (vgl. Benzing, Buchdrucker, S. 20). – Die Plattenstempel vorne mit der Taufe Jesu,
hinten mit Mariae Verkündigung. – Innendeckel mit Exlibris. – Seltener Druck: nur 2 Exemplare im KVK (Freiburg,
Halle). – Titel am Oberrand mit Eintragung „Monast. Gottwic.“, d. h. aus dem Kloster Göttweig in Niederösterreich.
Eberhard Köstler
– Mit Weltkarte und Plattenstempeln –
Macrobius, Ambrosius Aurelius Theodosius. Philosoph und Grammatiker (ca. 385430). In Somnium Scipionis, Lib. II. Saturnaliorum, Lib. VII. Ex Vaijs, ac vetustißimis
codicibus recogniti, & aucti. Lyon, Seb. Gryphius Erben, 1560. 12°. Mit Druckermarke,
Holzschnitt-Weltkarte (Bildgröße 5 x 5 cm) und 7 Holzschnitt-Diagrammen im Text. 745
Seiten, 56 Bl., 3 weiße Bl. Schweinsleder der Zeit auf Holzdeckeln mit Streicheisenlinien
und schönen Plattenstempeln (etw. fleckig und beschabt).
800,Adams M 70. Graesse IV, 330. Ebert II, 12716. Jöcher III, 17. – Schöner Lyoneser Druck nach der Ausgabe von
Hervagius, Basel 1535. Von besonderem Interesse ist neben der Weltkarte (Seite 191) eine sog. Zonen- oder Klimakarte, die im Süden der Alten Welt einen Kontinent „australis frigida“ zeigt (S. 172). – Macrobius’ Hauptwerke
sind die „Saturnalia“ (anlässlich eines Gastmahls am Saturnalienfest werden in langen Gesprächen philologische,
historische und antiquarische Fragen erörtert) und sein für die antike Überlieferung unentbehrlicher Kommentar zu
Ciceros „Somnium Scipionis“. – Der schöne Einband zeigt auf dem Vorderdeckel die ganzfigurige Darstellung der
Justitia, mit der Devise „Suum Cuiquae Iuste Tribuo“ (Haebler, 203, XCI), auf dem Rückdeckel die ganzfigurige
Darstellung der Fortuna, mit der Devise „Passibus Ambiguis Fortuna volubilis errat“ (Haebler I, 137, VIII und
II, 289, XII). Plattengröße jeweils 88 x 52 mm. – Titel mit kleinem Eckausschnitt, leicht gebräunt und fleckig. Ein
Indexblatt mit ergänztem Unterrand. Innendeckel mit Vermerk „Ex donatione Joh: Ungelenck Zellae“. Titel mit
Eintragungen von Johann Peter Fischer (1676) und Johann Konrad Langenstätter (4. XI. 1679).
– Aus der Stiftsbibliothek Waldsassen –
Optatus Milevitanus. Bischof von Mileve (heute: Mila in Algerien) (?-ca. 400). De
schismate Donatistarum libri septem: ad manuscriptos codices et veteres editiones collati
[...] Operâ & studio M. Ludovici Ellies Dupin. Paris, André Pralard, 1700. Folio (40 x 25
cm). Mit mehrf. gefalt. Kupferstichkarte, gestoch. Titelvignette und Textkupfer. 11 nn.
Bl., CIV, 601 S. (recte 599; 487-88 übersprungen). Blindgepr. Schweinsleder der Zeit auf
Holzdeckeln, mit Rückenschild, zwei Supralibros und zwei intakten Schließen sowie grünem Schnitt (etw. fleckig und beschabt, Rücken unten mit kleinem Defekt).
1.500,Goldsmith O 82 150. Bardenhewer III, 494. Ebert 15164. Graesse,V, 30. Brunet IV, 196: „Bonne édition où l’on
trouve à la suite du texte les notes de tous les éditeurs d’Optat.“ – Der Verfasser war Vorläufer und Quelle von
Augustinus. – Die schöne Karte (mit Einriss im Unterrand) zeigt Mittelmeer und Nordafrika; der römisch paginierte Teil enthält eine „Geographia sacra Africae“. – Bedeutsamer als der Inhalt unseres Bandes ist die Provenienz aus
dem Kloster Waldsassen: Innendeckel und Titelblatt mit handschriftlichem Eintrag „Monasterij Waldsassensis“.
Der schöne blindgeprägte Schweinslederband vorne mit dem goldgeprägten Supralibros des Abtes und Schöpfers
der Stiftsbibliothek Waldsassen Eugenius Schmidt: Abtswappen mit Initialen „F[rater] E[ugenius] A[bbas]
W[aldsassensis]“. Hinten das Supralibros des Klosters: der schreibende Bernhard von Clairvaux mit den Arma
Christi von einer Bücherwand (eine ähnliche Darstellung findet sich im vierten Deckenfresko des Bibliothekssaales).
– Abt Eugen Schmidt (1688-1744) ließ nach seiner Wahl zum Abt 1724 die heute erhaltenen großartigen Bibliotheksräume einrichten, erweiterte den Buchbestand bedeutsam und ließ die Bände in der Buchbinderei des Klosters
einheitlich binden. Vgl. G. Schrott, ‚Der unermässliche Schatz deren Büchern.‘ Literatur und Geschichte im Zisterzienserkloster Waldsassen, 2003, S. 99-104 (Abb.); W. Lipp und H. Giess, Die Staatliche Bibliothek Amberg und
ihr Erbe aus den oberpfälzischen Klosterbibliotheken, 1991, S. 32-36. – Zum wechselhaften Schicksal der Waldsassener Bücher nach der Säkularisation und der Auflösung der Klosterbibliothek vgl. E. Baumgartl, Stiftsbibliotek
Waldsassen, 1989, S. 89-92. – Innendeckel mit Exlibris. Bindung innen minimal gelockert. Etw. fleckig und
gebräunt. – Sehr schöner Foliant aus der berühmten Waldsassener Stiftsbibliothek. – Selten.
– Katholische Kinderlehre –
Prokop von Templin. Schriftsteller (1609-1680). Catechismale, das ist: Dreyhundert
Halbstundige Sermones, Oder Kinder-Lehr-Predigen / Eigentlich für die minderjährige Jugend
gerichtet. Tle. I und II (von 6). Salzburg, J. B. Mayr, 1674. 8°. Mit gestoch. Frontispiz und
Kupfertafel. 30 Bl., 512 S., 20 Bl. (Index); 8 Bl., 657 S., 15 Bl. (Index). Blindgepr. Schweinsleder der Zeit auf Holzdeckeln mit 2 Schließen; Prägung „IHS“ (fingerfleckig).
250,Erste Ausgabe. – VD 17 547:665238C. Dünnhaupt 28.I und 28.II. – Etw. fleckig und gebräunt sowie mit einigen
Bleistifteintragungen. Vorsatz mit Exlibris. – Innendeckel: „Dem Würdigen Gottshauß S: AchatiJ in Romingstain
Gehorig 1676. abgedauschet worden 1785 [...]“ Aus Ramingstein im Lungau bei Salzburg. – Auf dem Vorsatzblatt
„Ad Vicariatum Eugendorf“ (bei Salzburg).
– Die barbarischen Türken –
Türkenkriege – Bosquier, Philipp. Franziskaner (1561-1636). Orator Terrae sanctae; et
Hungariae; seu sacrarum philippicarum, in turcarum barbariem et importunas christianorum discordias. Douai, Borremans, 1606 (am Schluss 1605). 8°. Mit gestoch. Titelvig-
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Eberhard Köstler
nette und Textkupfer von F. Waldor. 16 nn. Bl., 422 S., 1 Bl. (Censura). Blindgepr.
Schweinsleder der Zeit auf Holzdeckeln mit hs. Rückentitel 2 Schließen (fingerfleckig
und etw. berieben).
800,Erste Ausgabe.Abhandlung des flämischen Minoriten Philippe Bosquier (1561-1636), in welcher er die Grausamkeiten bei den türkischen Angriffen gegen die Christen kritisiert; mit einer entsprechenden Darstellung in Kupferstich.Die Titelvignette zeigt Peter und Paul mit den Initalen „IHS“, das Textkupfer eine Folterszene „Feritas Turcum
in Christianos“. Einband mit Streicheisenlinien, Rollen- und Plattenstempeln: vorne Kreuzigung, hinten Auferstehung, dat. im Schemel unten 1569, sign. „VB“: nach Haebler I, 68 Ulrich Brötzel in Wittenberg.Ohne vorderes Vorsatzblatt. Leicht gebräunt und fleckig.Im Gegensatz zu den Exemplaren im KVK haben wir zu Beginn 16 Bl. (Lage *
mit Widmung, Lage ** mit einem „Catalogus Autorum“). Titel am Unterrand mit altem Besitzvermerken: „Christian
Krafft. anno 1636. | M. Jo[hann]es Christian Gom. ao. 1675.“ Schöner Einband.Sehr selten.
Reisebücher
Ägypten und Syrien – Volney, Constantin-François. Reisender, Orientalist und Geschichtsphilosoph (1757-1820). Voyage en Egypte et en Syrie, pendant les années 1783,
1784 et 1785, suivi de considérations sur la guerre des Russes et des Turks; publiés en
1788 et 1789. 5e édition. 2 Bände. Paris, Bossange Frères, 1822. 8°. Mit 3 mehrf. gefalt.
Kupferstichkarten, Kupferstichplan und 4 mehrf. gefalt. gestoch. Ansichten. VIII, 456;
455 S. Mod. braunes Hldr. mit 2 Rückenschildchen.
280,Brunet V, 1351. Gay 2275. Cox I, 235. Tobler 135: „Die 1. Auflage ist mir nicht bekannt [...] Der verfasser ging
nicht ohne vorbereitung an seine Arbeit. 8 Monate hielt er sich bei den drusen in einem arabischen kloster auf, um
mit der arabischen sprache vertraut zu werden. Das reisebuch ist ein meisterwerk. Der graf schreibt ungemein lebendig, mit einem sehr gesunden verstande und mit einem philosophischen blicke höchst belehrend. Stets bringt er
die natur des landes und der menschen in wechselseitige beziehung.“ Die prachtvollen Tafeln zeigen die Pyramiden von Gizeh, die Sphinx, Palmyra, die Ruinen von Baalbek und Grundriss des Tempels von Baalbek. – Innendeckel mit Exlibris. Zwei der Karten mit hinterlegtem Einriss. Etw. gebräunt und fleckig.
Burgund – Bourgogne – Garreau, Antoine. Historiker (1672-1738). Description du Gouvernement de Bourgogne, suivant ses principales Divisions Temporelles, Ecclésiastiques,
Militaires & Civiles. Avec un abregé de l’Histoires de la Province, & une description Particulière de chaque Pays, Villes, Bourgs, Paroisses, & autres Communautés qui dépendent de
ce Gouvernement. Seconde Edition, corrigée & considérablement augmentée. Dijon, A. de
Fay, 1734. 8°. Titel, 4 Bl., 707 S. Braunes Leder der Zeit mit Rückenvergoldung und rotem
Rückenschild (Gelenke und Kapitale restauriert).
150,Girault-F. 124. – Zweite, wesentlich erweiterte Ausgabe dieser umfangreichen Beschreibung von Burgund mit seinen Landschaften, Städten und Schlössern. Mit umfangreichem Ortsverzeichnis. – Seconde édition considérablement augmentée, avec un abrégé de l’histoire de la province et une description particulière de chaque pays, villes et
bourgs qui en dépendent. – Minimal gebräunt. Innendeckel mit Exlibris. Schnitt etwas unregelmäßig durch Neuheftung. – Vorsatz mit altem Namenseintrag „G. F. Beatrix“.
– Vor dem Brexit –
Großbritannien – Camden, William. Schriftsteller und Historiker (1551-1623). Britannia sive Florentissimorum regnorum, Angliae, Scotiae, Hiberniae, et Insularum adiacentium et intima antiquitate Chorographica descriptio. 2 Teile in einem Bd. London, Ralph
Newbery, 1587. 8°. Titel jeweils mit Druckermarke. 8 Bl., 648 S., 11 Bl. (Index). Braunes Kalbleder mit dunkler geärbtem Mittelfeld, Streicheisenlinien sowie Zvg. und rotem
Rückenschild (Rücken stärker beschabt, Kapital restauriert).
980,Zweite Ausgabe (zuerst 1586). – Carlander II, 42ff. – Vgl. PMM 101. – Camden war Professor in Oxford und an
der Westminster School. 1577 lernte er den Kartographen Abraham Ortelius kennen, der ihn ermutigte, eine Darstellung der britischen Inseln zu schreiben, die 1586 erstmals erschien. “Britannia is a county-by-county description
of Great Britain and Ireland. It is a work of chorography: a study that relates landscape, geography, antiquarianism,
and history. Rather than write a history, Camden wanted to describe in detail the Great Britain of the present, and
to show how the traces of the past could be discerned in the existing landscape. By this method, he produced the
first coherent picture of Roman Britain. Britannia was recognised as an important work of Renaissance scholarship,
not only in England, but across the European ‘Republic of Letters’.” – “The great Elizabethan topographicalhistorical description of England consumed ten years’ travel, study and effort. Camden had to learn Welsh and
Anglo-Saxon in order to read both native and other historians, many still in manuscript, and to carefully peruse the
public records.” – Leicht gebräunt. Innendeckel mit Exlibris. Titel mit Namenszug Wm. Henderson.
– Mit schönen Aquatinta-Tafeln –
Großbritannien – Simond, Louis. Schriftsteller und Kaufmann (1767-1831). Voyage en
Angleterre, pendant les années 1810 et 1811; avec des observations sur l’état politique et
Eberhard Köstler
moral, les arts et la littérature de ce pays, et sur les moeurs et les usages de ses habitans. Seconde Edition, revue, corrigée et augmentée. 2 Bde. Paris, Treuttel und Würt, 1817. 8°. Mit zus.
13 Aquatintatafeln (in Sepia), 2 gestochenen Tafeln, 2 gefalteten Tabellen und 13 Vignetten im
Text. X, 530 S.; 2 Bl., 452 S. Halbledere mit Rückenvergoldung (gering bestoßen).
180,Vgl. Lipperheide Gca 26 (Ausgabe 1816). Barbier IV, 1066c. – Die Stiche von Piringer sind nach Zeichnungen
von Simond entstanden. Die schönen Aquatinten zeigen Ansichten und Trachten, darunter Stonehenge, Kirche von
Stourhed, Wye, Schloss Ragland, Acre, Abbaye de Netley. Interessante Reisebeschreibung, die auch viele
Beobachtungen zu den wirtschaftlichen und sozialen Verhältnissen Großbritanniens enthält. – Simond war Kaufmann in den USA und in Lyon. Ab 1818 lebte er in Genf. – Titelblätter mit kleinem Eckausschnitt. Exlibris.
– Mit dem seltenen Atlasband –
Indien – Rennell, James. Geograph und Historiker (1742-1830). Description historique
et géographique de l’Indostan. Traduit de l’Anglais par J. B. Boucheseiche, sur la septième
et dernière édition, à laquelle on a joint des Mélanges d’Histoire et de Statistique sur
l’Inde. 3 Bde. und Atlasband. Paris, Poignée, 1800. 8° und 4°. Mit 11 gefalteten Kupferstichkarten, davon 4 grenzkoloriert. Braune marmorierte Lederbände mit Rückenschildchen
und reicher Rückenvergoldung sowie brauner Halblederband mit Rückenschildchen (etwas
bestoßen und beschabt).
1.200,Erste französische Ausgabe. – Brunet IV, 1233. – James Rennell war einer der Wegbereiter der Ozeanographie.
Die Britische Ostindien-Kompanie ernannte ihn 1764 zum Vermesser ihrer Besitzungen in Bengalen. 1781 wurde
er zum Mitglied der Royal Society gewählt. – Gering braunfleckig. – Vorsätze mit mehreren Exlibris, darunter von
A. G. du Plessis und dem Château de Rosny „La Solitude“.
Polynesien – Williams, John. Missionar (1796-1839). A narrative of missionary enterprises in the South Sea Islands; with remarks upon the natural history of the islands,
origin languages, traditions, and usages of the inhabitants. Third thousand. London,
Snow & Leifchild, 1837. 8°. Mit farb. Frontispiz, gefalteter Karte und zahlr. Abb. von
G. Baxter auf 5 Tafeln und im Text. XVIII, 1 Bl., 589 S. Braunes Leder d. Zt. mit
Rückentitel (etw. bestoßen und beschabt).
250,First edition; Third thousand. – Hill 1875: “A non-conformist missionary, Williams was sent by the London
Missionary Society to the Society Islands in 1816. He traveled about the islands, converting the native populace to
Christianity.He made his headquarters at Raiatea, but also visited the Cook Islands and discovered Rarotonga,
where he sojourned for a considerable time. While there, he aided in the establishment of a civil administration
based upon the new religion of the islanders. After his return to Raiatea, he set forth on the other voyages to
Samoa, Tonga, and the neighboring islands.[Later he] sailed to the New Hebrides; while visiting the island of
Erromanga, he was murdered by cannibals on November 20, 1839 [...] these insights into missionary and native
life are very important to a complete understanding of Pacific history.” – Papierbedingt leicht gebräunt. – Innendeckel mit Exlibris und Buchhändlermarke (Henry Sotheran), Vorsatz mit weiterem Exlibris. Zweiter Vorsatz mit handschriftlichen
Widmung „J. H. W. Shepperd from his affectionate friend C. J.
Giehen. Westwood House October 7th 1837.“.
– Die erste Kartierung der Kalahari –
Südafrika – Campbell, John. Reisender und Missionar (1766-1840). Travels in South Africa, undertaken
at the request of the London Missionary Society;
being a narrative of a second journey in the interior of
that country. 2 Bde. London, Westley, 1822. 8°. Mit 2
kolorierten Aquatinta-Frontispizen, 10 kolorierten
Aquatintatafeln und gefalteter kolorierter Kupferstichkarte. VIII, XII, 322 S.; 384 S. Braune Halblederbände um 1850 (gering berieben).
1.450,Erste Ausgabe. – Henze I, 487. Mendelssohn I, 255. Abbey, Travel,
328. Tooley 127. Theal 57. Graesse II, 29. – Interessante und schön
illustrierte Reisebeschreibung von Campbells zweiter Reise, die von
Kapstadt aus über Beaufort, Lattakoo in den Norden bis zum Flussgebiet des Limpopo führte. Dabei entdeckte er die Kalahariwüste,
die auf der Karte zum ersten Mal erwähnt wird. Die dekorativen Tafeln zeigen Ansichten von Ortschaften, Eingeborene in typischer
Bekleidung, Tiere und Hausgeräte. – Vorsatz mit Exlibris. Teilw.
leicht gebräunt.
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Auf dem Berlich 26 • D – 50667 Köln • Telefon (02 21) 2 58 59 68
Hollestraße 1, Haus der Technik • D – 45127 Essen • Telefon (02 01) 63 26 76 00
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Seltene und wissenschaftliche Bücher • Musikantiquariat
Stand 24
Botanik – Zorn, I. Icones Plantarum Medicinalium. Centuria I (-VI) Abbildungen von
Arzneygewaechsen. Erstes (-sechstes) Hundert. Nürnberg, Raspe 1779-1790. Mit gestoch.
Frontisp. und 600 kolor. Kupfertafeln. Hldr. d. Zt. (1 Gelenk angeplatzt).
4.800,Nissen 2202. Schönes Exemplar.
– Sammelband mit 3 Erstdrucken, darunter der ‚Sonnenstaat‘ –
Campanella, Tommaso. Prodromus philosophiae instaurandae Fankfurt a. M. Johann
Bringer für Gottfried Tampach 1617 12 Bl., S. 25-86, 1 (w. Bl.) – Campanella, Tommaso
Realis philosophiae epilogisticae partes quatuor, Hoc est de Rerum Natura, Hominum
Moribus, Politica, (cui Civitas Solis iuncta est) & Oeconomica. Cum adnotationibus
physiologici. A Thobia Adami nunc primum editae. (40), 508 S. Variante ohne gestochene Titeleinfassung. – Campanella, Tommaso. Apologia pro Galileo, mathematico
florentino. Frankfurt a. M., Erasmus Kempffer für Gottfried Tampach 1622. 58 S., 1 (w.)
Variante ohne gestoch. Titeleinfassung. Bl. A3. wegen Papierfehler mit minimal. Buchstabenverlust, zus. in Pgmt. d. Zt., 4°. (Einband ger. fl.).
38.000,Erste Ausgaben, herausgegeben von dem u. a. mit
Galilei bekannten Tobias Adami, der die Manuskripte
des zu dieser Zeit wegen Teilnahme an einer Verschwörung sowie Häresieverdachts inhaftierten Campanella nach Deutschland schmuggelte. Die Erstausgabe von Campanellas ‚Realis philosophiae‘ bzw.der
mit eigenem Titelblatt beigedruckten berühmten
Staatsutopie und Hauptwerk der politischen Philosophie ‚Civitas solis‘ (Der Sonnenstaat), erschien in einerVariante mit und einer (wie bei unserem Ex.) ohne
die gestochene Einfassung des Haupttitels. Ein für
wenige Exemplare nachweisbares Erratablatt am
Schluss ist bei uns nicht vorhanden und wurde offenbar nur einem kleinen Teil der Auflage beigegeben.
Die Campanella-Bibliographie von Firpo verzeichnet
kein Erratablatt. Von den bei VD17 gelisteten 14 Exemplaren hat nur eines (dieses mit gestoch. Titeleinf.)
das Erratablatt. Campanellas ‚Apologia pro Galileo‘,
die wichtigste zeitgenössische Verteidigung Galileis
und des kopernikanischen Systems, liegt hier ebenfalls in der (früheren?) Variante ohne gestoch. Titeleinfassung vor. Der ‚Prodromus‘ ist ein Jugendwerk
Campanellas, in dem „die sinnliche Erfahrung …
zum Ankerpunkt der Reflexion“ wird (G. Höffe). Mit
der programmatischen Vorrede zu diesem Werk hat
Tobias Adami die Philosophie Campanellas in
Deutschland bekannt gemacht. –
Angebunden ferner RODERICUS ZAMORENSIS.
Speculum omnium statuum totius orbis terrarum Hanau, Aubry 1613. – Schöner Sammelband mit sauberen
Drucken. Vorsatz mit hs. Notizen zu Camapanella. – Prodomus: VD17 23000423W; Firpo, Campanella 3 BLSTC German C185 / Realis philosophiae (Civitas solis): VD17 23000294P; BL- STC-German 188; Firpo 8h /
Apologia: VD17 23:000424; BL- STC German C183 Firpo 7; Cinti 75, Ricardi I, 217 (‘rarissimo’) / Rodericus
Zamorensis – SpeculumVD17 23000212W (Differenzbesteuerung).
Diorama – Der Tunnel. Faltperspektive mit Vorderbild, 5 Kulissenbildern und Hintergrundbild. o. O. u. J. (ca. 1843) in zeitgenöss. Papp.-Schuber.
1.200,Füsslin, Guckkasten 48/l Vermutlich kurz nach der Eröffnung des Londoner Themsetunnels 1843 erschienen. Sehr
schön erhalten.
Antiquariat Stefan Krüger
Erasmus, Desiderus. In Novum Testamentum ab eodem denuo recognitum, Annotationes, ingenti nuper accessione per autorem
locupletatae. Basel, Froben 1519. 4 Bl., 579
S. Blindgepr. Schweinsldr.-Bd. d. Zt. mit
Schließen. Folio. (ber. u. fl.).
3.200,Zweite, erheblich erweiterte Ausgabe des Kommentars
zum Neuen Testament. Mit 2 besonders schönen Holzschnitteinfassungen und zahlr. großen Initialen von
Ambrosius Holbein. Titelblatt mit wenigen kleinen unbedeutenden Wurmspuren und am Fußsteg unterhalb
der Bordüre alt ergänzt. VD16E3093 Bezzel 1212. Als
Begleitband zur 2. Ausgabe des Griechisch. Neuen
Testaments (vgl. PPM 46) erschienen.
Vitruvius Pollio, Marcus. Zehen Bücher
von der Architectur und künstlichem Bawen.
Ein Schlüssel und einleytung aller Mathematischen unnd Mechanischen Künst ...
und sonderlichen Commentarien ... gezieret
vnd erkleret. ... Erstmals verteütscht ...
durch D. Gualtherum H. Rivium [d.i. W.
H. Ryff]. Basel: S. Henricpetri (1575). Mit
zahlr. t. ganzseit. Textholzschnitten. 18 (1 w.) Bll., 581 röm. num. S., 1 nn. S., 1 Bl. –
Angebunden: Vredemann de Vries, Joh.: Hortorum viridariorumque elegantes &
multiplicis formae, ad architectonicae artis normam affabre delineatae. Antwerpen: Ph.
Galle 1583 (d. i. 1587). Mit illustr. Kupfertitel und 28 Kupfertafeln. – Pgt. mit verg.
Wappensupralibros. Folio (berieben, normal bestoßen u. fl.).
5.200,(1) VD16 V 1766. Ornamentstichkat. Berlin 1811. Ebhard, Vitruv, S. 70. Fowler 412. Vgl. Millard Coll. III,
133. – Zweite dt. Ausgabe. / (2) Ornamentstichkat. Berlin 3390. Zweite, gegenüber der Erstausgabe von 1583
um 8 Tafeln erweitere Ausgabe des ersten gartenarchitektonischen Werkes nördlich der Alpen. Vgl. ausführlich: De Jong, E.: Gärten auf Papier – Hans Vredemann de Vries und sein ‚Hortorum viridariorumque elegantes & multiplicis formae‘ in ‚Gärten und Höfe der Rubenszeit‘ ... München 2000, S. 135 ff. – Titel des Vitruv
mit Stempel verso. Stellenweise schwach feuchtrandig, wenige Bll. sporfleckig, das letzte stärker, sonst sauber
und die Holzschnitte in guten Abdrucken. Die sauberen Tafeln des ‚Vredeman‘ mit rückseitigem, nicht durchschlagendem oder störendem kleinem alten Stempel).
Die Wiener Werkstätte 1903-1928. Modernes Kunstgewerbe und sein Weg. Hrsg.
Mathilde Flögl. Wien, Krystall, 1929. Gr.-8°. 73 Bll. Mit 174 teilw. farbigen Abbildungen. Orange-roter Pappmaché-Einband nach Entwürfen von Vally Wieselthier
und Gudrun Baudisch (gering ber. u. bestoßen, die Kassette an einer Seitenwand mit
Fehlstelle).
3.200,Die bekannte Festschrift hier in der fast immer fehlenden Originalkassette. Innen stockfl.
Nietzsche, Friedrich. Der Wanderer und sein Schatten. (Zweiter und letzter Nachtrag zu
‚Menschliches, Allzumenschliches‘) Chemnitz, Schmeitzner 1880. 185 S. und XVIII S.
‚Erster Verlagsbericht der Verlagsbuchhandlung von Ernst Schmeitzmer in Chemnitz‘.
Vorgebunden: Reé, Paul. Der Ursprung der moralischen Empfindungen. Chemnitz, Ernst
Schmeitzner. VIII, 142 S., 1 Bl., Hldr. Zt. mit goldgepr. Rückentitel (Vorderdeckel minimal angebroch.).
2.200,Beide Titel in erster Ausgabe. Mit dem ‚Ursprung der moralischen Empfindungen‘ seines langjährigen
Freundes Paul Reé, in dem er zeitweilig den ‚kühnsten und kältesten Denker‘ sah, hat sich Nietzsche insbesondere in ‚Menschliches, Allzumenschliches‘ auseinandergesetzt. Auf dem Titel von ‚Reé‘ Besitzeintrag
von Isabella Ungern-Sternberg, die um 1900 graphologische Studien zu Nietzsche veröffentlichte. Von ihr
stammen wohl auch die bemerkenswert krakeligen Bleistifteinträge auf den letzten Seiten der ‚moralischen
Empfindungen‘.
Vogeler-Worpswede, Heinrich. Märchen, auch betitelt die Hirtin. Radierung 145 x 110 mm.
Eins von 50 Ex.in grün auf Japan, signiert. Rief 9, II,a Mit zusätzlicher Signatur des
Druckers. Unter Passepartout.
1.150,Seltenes frühes Blatt. Einige weitere Vogeler-Radierungen im Angebot.
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Courbièrestraße 8 • D – 10787 Berlin
Telefon (030) 89 09 49 90 • Messetelefon (01 75) 2 43 43 14
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Medizin • Naturwissenschaften • Kultur- und Wissenschaftsgeschichte
Stand 4
Irminger, Valdemar Henrik Nicolai (1850-1938). Ein 1907 entstandenes und
signiertes Gemälde mit dem Titel „Pesten“ des dänischen Malers. Öl auf Leinwand,
gerahmt. Maße ohne Rahmen 42 x 57 cm – gerahmt 75,8 x 60 cm. Auf dem Rahmen
unten in Bildmitte ein kleines Messingschild mit der Aufschrift „Prof. V. Irminger
Pesten“, signiert (monogrammiert) unten links „V (?) I ‘07“ Rückseitig oben auf dem
Keilrahmen: Gemälde-Sammlung Trendelburg Inv.-Nr. 09150, daneben in einem
Halbkreis die Zahl 5223, auf der unteren Leiste des Keilrahmens die Aufschrift
„Nr. 545 Irminger B....“, links davon die Zahl 187, diese Zahl ebenfalls auf dem
großen Rahmen unten links aufgetragen.
14.500,Dargestellt ist eine belebte nächtliche Straßenszene während einer Pestepidemie. In der Bildmitte ein Karren,
auf den Pestopfer verladen wurden, darunter liegend ein totes Kind, in der linken Bildhälfte ein gebeugter
Mann mit einer Laterne, der sich dem Karren zuwendet, am linken Bildrand im Hintergrund ein kleines Feuer,
in der rechten Bildhälfte ein Mann, der dabei ist, die Toten auf dem Karren abzudecken, rechts von ihm ein
Kind, gefolgt von einer schmerzverzerrten Frau, die beide wohl den Tod eines Opfers betrauern. – Thieme/
Becker XIX, 224/225.
Irminger wurde zunächst als Tiermaler bekannt, wandte sich dann anderen Sujets zu (Soldatenleben), wechselte
wieder sein Stoffgebiet und malte Genredarstellungen in expressionistischer Manier aus Hospitälern. 1884 und
1887 Stipendienreisen in Italien, wurde Akademiemitglied, war 1902/20 Mitglied des Akademischen Rates,
1908/20 Professor an der Akademie.
Der Goldrahmen oben mit einer 4 cm langen und 3 mm breiten Absplitterung, die leicht restaurierbar ist
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Archenholtz, Johann Wilhelm von. England und Italien. 5 Teile in 4 Bänden. Leipzig,
Dyk, 1787. Mit 5 gestochenen Titelvignetten. Dekorative Halblederbände der Zeit mit je
1 Rückenschild, Bandbezeichnung und reicher ornamentaler Rückenvergoldung (minimal
berieben).
550,Goed. VI, 280, 4, 1; Tresoldi 49 (ausführlich). – Zweite gänzlich umgearbeitete und beträchtlich vermehrte Ausgabe
(Vortitel). – Sehr gut erhalten und nur gering gebräunt. Teils minimal fleckig.
– Comprehensive morphological classification of cutaneous disease –
Boissier de Sauvages, François. Tractatus methodici practici in duos tomos divisi.
2 Bände. Neapoli, C. Castellano, 1778. VIII, 168 Seiten – 2 Blätter, 180 Seiten.
Halblederbände der Zeit mit reicher ornamentaler Rückenvergoldung (etwas berieben).
750,Erste Ausgabe. – Richter 175-177; Wallach/Tilles, Dermatoloy in France 53; Blake 403 und Hirsch/Hübotter
V, 33 (under Sauvages, the present work not mentioned). – Tomus primus: De morbis puerorum. – Tomus
secundus: De morbis cutaneis. – Boissier de Sauvages (1706-1767) erhielt 1734 einen Lehrstuhl an der medizinischen Fakultät Montpellier. Als sein Hauptwerk gilt die „Pathologia methodica seu de cognoscendis
morbis“ von 1759, ein mit größtem Fleiß gearbeitetes Repertorium der Pathologie. – Richter und Wallach/
Tilles würdigen die Verdienste des Verfassers für die Dermatologie unter Zugrundelegung der „Nosologia
methodica sistens morborum…“
Conradi, Johann Wilhelm Heinrich. Von den Hämorrhoiden. Marburg, neue academische Buchhandlung, 1804. XVI, 128 Seiten, 3 Blätter Anzeigen. Pappband der Zeit
(minimal berieben).
180,Erste Ausgabe. – Callisen IV, 298; Engelmann 118; Hirsch/Hübotter II, 92 (dieses Werk nicht erwähnt). – Johann
Wilhelm Heinrich Conradi (1780-1861) wurde 1805 in Marburg ord. Prof., erhielt 1809 die Poliklinik und 1812
die Direktion der stationären Klinik. 1814 folgte er einem Ruf nach Heidelberg; in Göttingen übernahm er 1823 die
Leitung eines poliklinischen Instituts und 1837 die Direktion des akademischen Krankenhauses.
Faselius, Johann Friedrich. Gerichtliche Arzeneygelahrtheit, worinnen die vornehmsten Materien des bürgerlichen Criminal- und geistlichen Rechts, nach denen
neuesten und besten medicinischen Grundsätzen erläutert und erkläret werden. Herausgegeben von C. Rickmann, ins Deutsche übersetzt von C. G. Langen. Zweyte
und verbesserte Auflage. Leipzig und Bautzen, J. Deintzer, 1770. 8 Blätter, 150 Seiten, 5 Blätter. Neuerer Pappband mit farbigem Rückenschild und Rückenvergoldung
(leicht fleckig).
280,Blake 144; Lesky 202 (andere Ausgaben); nicht bei Waller. – Sehr seltenes gerichtsmedizinisches Werk über
„Grundwahrheiten, die der Arzt wissen muß, wenn er dem Criminal-Gerichte seine Meinung vortragen soll“ (zweyte
Vorrede). Behandelt „Besichtigung todter Cörper“, Menschenmorde, Vergiftungen, „Morde der unzeitigen Frucht“,
Ehescheidungen etc. – Johannn Friedrich Faselius (1721-67) wirkte ab 1758 als Medizinprofessor in Jena und „ist
nicht ohne Verdienst um die Bearbeitung der gerichtlichen Medicin“ (ADB VI, 577). – Durchgehend leicht gebräunt.
Gorius, Antonius
Franciscus. Etrurische Alterthümer…
Jetzo aber denen
Liebhabern derer Alterthümer und gelehrter Wissenschaften
zum Nutzen, in einem zu deren mehrern Erkenntniß genugsamen Auszug
gebracht, mit Kupfern versehen, und als
ein Supplement zu
dem montfoconianischen Werk ausgefertiget durch Nicolaus
Schwebel. Nürnberg,
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Lichtensteger, 1770. Folio. 2 Blätter, 156 Seiten, 4 Blätter, 58 auf 57 Kupfertafeln, 1 große
gefaltete Kupfertafel. Halblederband der Zeit mit Rückenschild (Rücken oben mit restaurierter Fehlstelle, Ecken etwas bestoßen).
2.500,Außerordentlich seltenes, reich illustriertes Werk über die Kunst Etruriens in erster deutscher Ausgabe. – Steiner,
Die Anfänge der Archäologie in Folio und Oktav 112 ; nicht bei Lipperheide, Cicognara, im Berlin-Katalog und
nicht bei Ebert und Graesse. – „Gori zählt zu den Begründern der etruskischen Altertumsforschung. Seine Auffassung einer statischen Kunstgeschichte der Antike unter dem Primat der Etrusker führte, ausgelöst durch die heftige Kontroverse mit Scipione Maffei, der einen dynamischen, kontinuierlichen, einen qualitativen Wandel einbeziehenden Geschichtsbegriff vertrat, zu einer grundlegenden Auseinandersetzung um Geschichtsverständnis und
Forschungsmethoden“ (Steiner 110 zur lat. Orig.-Ausgabe). – Sehr gut erhalten. Fliegender Vorsatz oben etwas
gequetscht. Sauber und nur vereinzelt minimal fleckig.
Grienwaldt, Franz Joseph. De vita plantarum. Altdorf, Kohl, 1732. 16 Seiten. Rückenheftung.
350,Erstdruck. – Hartmann, Die Dissertation des Franz Joseph Grienwaldt De Vita plantarum. Pforzheim 1969: „Es ist
dem Autor gelungen, die Präformationslehre am Beispiel der Pflanze so klar und schulmäßig zu entwickeln, daß
seine Schrift in diesem Punkt als historisches Dokument bezeichnet werden kann“ (S. 157). – Der Verfasser galt
als Gegner der Scholastik, die viele astronomische, physikalische und biologische Erscheinungen nicht mehr erklären konnte, bekämpfte die aristotelischen Lehrmeinungen und stellte diesen seinen Atomismus entgegen. „Am
Beispiel der Stoffumwandlung soll die Überlegenheit der atomistischen Lehre demonstriert werden. Gerade dieses
Vorgehen verleiht Grienwaldts Darstellung theoretischen Charakter, denn ihm geht es nicht primär um botanische
sondern um philosophische Fragestellungen“ (S. 150). – Grienwaldt wurde 1708 in Wolfratshausen geboren, studierte in Ingolstadt Medizin, publizierte 1732 eine Schrift mit dem Titel „Medicus novitius scrupulosus“, die heftig
angefeindet wurde und seinen Verfasser zwang, Ingolstadt zu verlassen. Er ging nach Altdorf und promovierte dort
mit der hier vorliegenden Arbeit. Später wirkte Grienwaldt in München, wo sich der Streit um seine Erstveröffentlichung fortsetzte. Schließlich wurden alle vorhandenen Exemplare des „Medicus novitius scrupulosus“ und die
entsprechenden Gegenschriften eingezogen. 1733 publizierte Grienwaldt eine Biographie berühmter bayerischer
Ärzte unter dem Titel „Album iatricae Bavariae“, wurde Mitglied der Academia Naturae Cursorium, in deren Acta
er mitwirkte und veröffentlichte. Des weiteren ist eine Schrift gegen die Viehseuche bekannt wie auch über in Bayern befindliche Heil- und Gesundbrunnen.
Helmholtz, Hermann. Vorlesungen über Theoretische Physik. 6 Bände. Leipzig: J A
Barth, 1897-1907. 4°. Mit Porträt-Frontispiz und zahlreichen Textabbildungen. Rote
Halbmaroquinbände mit vergoldeten Rückentiteln.
950,Alle Bände in jeweils erster Ausgabe. – DSB VI, 241-253. – Helmholtz’s posthumously published complete lectures
on theoretical physics. – Sehr schön eingebunden und von einigen wenigen Fleckchen abgesehen ein tadellos erhaltenes
Exemplar. Band 5 passend und kaum merklich nachgebunden.
Jacquin, Nicol(aus) Joseph v. Anleitung zur Pflanzenkenntniss nach Linne’s Methode.
Zweite vermehrte Auflage. Wien, Wappler u. Beck, 1800. 2 Blätter, 195 Seiten, 1 Blatt,
11 (10 altkolorierte) gefaltetete Kupfertafeln. Pappband der Zeit (etwas fleckig).
300,Eines der wenigen nachweisbaren altkolorierten Exemplar. – Pritzel 4369 – Stafleu-C. 3252. N. J. v. Jacquin
(1727-1817), war Prof. der Botanik und Chemie an der Univ. Wien und leitete den botan. Universitätsgarten am
Rennweg . – Sein bleibendes Verdienst ist die Einführung und Verbreitung des Linnéschen Pflanzensystems in
Österreich. “As a botanist Jacquin was the most important of the younger contemporaries of Linnaeus... His
descriptions are still valid today” (DSB VII, 58). – Sehr gut erhalten und nahezu fleckenfrei.
Kotzebue, August von. Erinnerungen von einer Reise aus Liefland nach Rom und
Neapel. 3 Teile in 3 Bänden. Berlin, Frölich 1805. Mit 3 gestochenenTiteln. 2 Blätter,
XIV, 392 Seiten; 1 Blatt, 446 Seiten, 1 Blatt; 1 Blatt, 454 Seiten, 1 Blatt. Dekorative
Halblederbände der Zeit mit je 1Rückenschild und schöner ornamentaler Rückenvergoldung.
480,Erste Ausgabe. – Goedeke V, 283, 122. – Tresoldi II, 95. – Katalog Marbach (Auch ich in Arcadien) 229. –
August Friedrich von Kotzebue war ein deutscher Dramatiker und Schriftsteller, der auch als russischer
Generalkonsul tätig war. Seine Ermordung diente als Rechtfertigung der Karlsbader Beschlüsse. – Schönes
Exemplar aus der Bibliothek Schönborn Buchheim.
Le Roy, Julien David. Ruinen und Ueberbleibsel von Athen nebst andern merkwürdigen
Alterthümern Griechenlands. Herausgegeben von M. R. Sayer. Augsburg, Stage, 1782.
Folio (39:26 cm). Mit 12 doppelblattgroßen Kupfertafeln. 1 Blatt, 8 Seiten. Halblederband der Zeit (Rücken und Ecken restauriert, teils etwas fleckig).
3.800,Titelausgabe der von Kilian 1764 herausgegebenen deutschen Erstausgabe. – Steiner, Anfänge der Archäologie 143; vgl. Kruft, Geschichte der Architekturtheorie 236/237 und Ornamentstichkatalog Berlin
1892. – Le Roy (1724-1803) vermaß Anfang 1755 die Hauptmonumente Athens in weniger als drei Mo-
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naten. Er war damals Stipendiat der Französischen Akademie in Rom und knüpft mit
seinem Werk ausdrücklich an
die Konzepte der von Ludwig XIV. gegründeten französischen Architekturakademie an. – In der vorliegenden
Ausgabe sind lediglich das
Titelblatt und S. 1/2 neu gesetzt. Text Seiten 3-8 und
Tafeln nach den Originalplatten der Erstausgabe. Die
Tafeln in der Art Piranesis
mit schönen Veduten und figürlicher Staffage. – Tafeln
etwas gebräunt u. teilw. gering stock- u. fingerfleckig,
wenige kleinere Falz- oder
Randeinrisse. Das Titelblatt
stockfleckig.
Palacios, Felix. Palestra farmaceutica chimico-galenica, en la qual se trata de la
elección de los simples, sus Preparaciones Chymicas y Galenicas, y de las mas
selectas composiciones antiguas y modernas, usuales, tanto en Madrid, como en
toda Europa, descritas por los Antiguos, y Modernos, con las anotaciones
necesarias… Madrid, Joaquin Ibarra, 1792. (31 x 20,5 cm). 6 Blätter, 736 Seiten,
5 Kupfertafeln. Neuer Pergamentband.
1.800,Letzte Ausgabe dieser spanischen Pharmacopöe und von größter Seltenheit. – Blake 336; Wellcome IV, 286
(plate of chemical symbols wanting); Hirsch/Hübotter IV, 478. – Ilustrado con 5 láminas grabadas (explicación
de los mas comunes caracteres chimicos y 4 láminas con grabados de instrumentos científicos. Escrituras en
algunas hojas de antiguo poseedor. Una de las Obras mas importantes en la Quimica Farmaceutica en
España. – Felix Palacios war ein spanischer Pharmazeut des 18. Jahrhunderts, Apothekeninhaber in Madrid,
Generalinspektor der Apotheken der Erzbistümer von Cordoba, Jaen, Guadix etc. Das vorliegende Werk
erlangte große Berühmtheit (vgl.H./H.). El toledano Félix Palacios Bayá (1677-1737) fue la principal figura
farmacéutica del movimento novater que, a finales del siglo XVII y comienzos protagonizo en Espana
la ruptura abierta con los saberes tradicionales y la asimilaciòn sistemáctica de la ciencia moderna (José
M. López Pinero, El Grabado en la Ciencia Hispánica). Insgesamt sehr gut erhalten. Titel mit unkenntlich
gemachtem alten Besitzvermerk.
Pfeil, Johann Gottlob Benjamin. Preisschrift von den besten und ausführbarsten
Mitteln dem Kindermord abzuhelfen ohne die Unzucht zu begünstigen mit Zusätzen und einem sechsfachen Anhang dahin einschlagender Materien. Leipzig,
Weidmann, 1788. XII, 356 Seiten. Pappband der Zeit mit Rückenschild (fleckig,
Gelenke berieben).
280,Erste Ausgabe einer seltenen staatsmedizinischen Schrift. – Nicht bei Wellcome und bei Engelmann. – Der
Verfasser war dem Titel zufolge Amtmann in Rammelburg. – Titelblattrückseite mit einem Stempel der
Grossherzoglichen Bibliothek Neustrelitz. Innenspiegel mit gestochenem gekrönten Wappenexlibris.
Weise, Christian. Politische Fragen, das ist gründliche Nachricht von der Politica,
welcher Gestalt vornehme und wohlgezogene Jugend hierinne einen Grund legen, so
dann aus den heutigen Republiquen gute Exempel erkennen, endlich auch in practicablen Staats-Regeln den Anfang treffen soll. Nebst einer ausführlichen Vorrede und
einem zugänglichen Register. Dresden, Johann Christoph Mieth, 1708. Gestochener
Titel, 19 Blätter 535 Seiten, 23 Blätter. Pergamentband der Zeit mit handschrift lichem Rückentitel.
1.450,Siebte und zugleich letzte zeitgenössische Ausgabe. – Dünnhaupt 112.7. – „Im Gegensatz zur Mehrzahl von Weises ‚politischen‘ Schriften handelt es sich hier tatsächlich um ein Werk zur Politik, nicht nur Politesse: eine Einführung in die hohe Kunst der Diplomatie“ (Dünnhaupt). – Vorgebunden: Hederich, Benjamin. Anleitung zu den
fürnehmsten Historischen Wissenschaften. Berlin und Zerbst, J. W. Meyer und G. Zimmermann, 1709. Gestochenes Frontispiz, 4 Blätter, 424 Seiten, 6 Blätter, 3 Kupfertafeln. – I. Erste Ausgabe. – Vgl. Jantz 1312 (Ausgabe
1711): “Brief introduction to geography, chronology, genealogy, heraldry, outlines of universal history, Greek and
Latin authors, Roman antiquities, & mythology”.
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Kinder-Bilderbücher • ABC-Bücher • Fibeln • Literatur • Illustrierte Bücher • Avantgarde • Dada
Stand 9
ABC-Buch – Pracht-ABC-Buch. Das schönste Bilderbuch. Mit über zweihundert
Bildern auf zwölf Tafeln. In prachtvollem Farbendruck ausgeführt. Die Reime von W.
von Breitschwert. Vierte Auflage. Leipzig, Alfred Oehmigke’s Verlag (Moritz Geißler)
[1876]. 31 x 25 cm. Titel sowie 24 ungez. Seiten mit farbig lithogr. Illustrationen, farbig
illustr. OHlwd. (Ecken teilweise gering bestoßen).
950,Ries S. 448/9. – Die Erstauflage erschien 1868 in Stuttgart bei H. Müller. Vgl. Hinrichs 4, S. 286. Auf jeder Tafel werden zwei Buchstaben vorgestellt, die durch mehrere kleinere Darstellungen und Bildszenen veranschaulicht werden.
Über den Illustrationen stehen, phantasievoll ausgeschmückt, die behandelten Buchstaben und daneben zur Erläuterung
immer zwei, manchmal recht lustige Reime, die mindestens ein Schlüsselwort enthalten. Vorsatz mit Widmung von
1875, Titel mit altem Adressstempel, Buchblock gelockert, stellenweise gering stockfleckig, sonst gutes Exemplar.
Caspari, Gertrud. Die Sommerreise. Ein neues Buch. In Verse gesetzt von Heinrich
Meise. Fürth i. B., Verlag von G. Löwensohn [ca. 1905]. 33 x 24,5 cm. 32 ungez. Seiten
mit illustr. Titelrahmen und 30 Farblithografien (jeweils 2 auf einer Seite), OHlwd. mit
farbiger Deckelillustration (kleine Reisende mit Dackel und Püppchen).
480,DBV 7, S. 582 (Ausgabe 1907; 25 S. mit farb. Abb.); Ries S. 464/3 (1. Aufl. um 1905): „Kayser gibt als Erscheinungsjahr 1907 an, wohinter sich vermutlich bereits eine neue Auflage verbirgt.“ – Zweite, veränderte Auflage, vermutlich
kurz nach der Erstauflage erschienen. Unsere Variante wie bei der Erstausgabe mit 30 Bildmotiven, aber nicht mehr mit
der farbigen Titelillustration und den braunen Rahmenzeichnungen bei den Textseiten. Der hübsche bunte Einband nur
leicht fleckig und gering berieben, sonst ungewöhnlich schönes Exemplar des dritten Bilderbuchs von Gertrud Caspari.
Grosz – Zur Mühlen, Hermynia. Was Peterchens Freunde erzählen. [Sechs] Märchen.
Mit [sechs] Zeichnungen von George Grosz. Berlin[-Halensee], Malik-Verlag 1921. 1.-9.
Tausend. 31,2 x 23,4 cm. 31, (1) S., OKarton (leicht fleckig bzw. gebräunt, Ecken teilweise etwas bestoßen) mit Schmuckrahmen und Titelschrift in Dunkelgrün.
680,Bülow 34; Lang 21; Hermann 249; Dada-Ausstellung Zürich-Paris 360. – Seltene erste Ausgabe. Papierbedingt
etwas gebräunt, sonst ungewöhnlich gut erhalten.
Gulbransson – Andersen, H[ans] C[hristian]. Däumelieschen und andre Märchen. Mit
22 (einschl. Titel) ganzseitigen Zeichnungen von Olaf Gulbransson. Berlin, Bruno Cassirer
[1927]. 33,5 x 23,5 cm. 62, (6) S., Illustr. OPergamentband mit Goldprägung.
950,Hürlimann 487; Hobrecker/Braunschweig 146; Bilderwelt 1651: „Der in München tätige norwegische Karikaturist Olaf
Gulbransson (1873-1958) liefert mit seiner auf äußerster Sparsamkeit der Linienführung beruhenden Zeichentechnik in ihrer
Art einzig dastehende Andersen-Illustrationen.“ (Hans Ries). – Erste Ausgabe mit diesen Illustrationen. [Das Märchenbuch,
fünfzehntes Buch]. Eins von 50 Exemplaren der sehr seltenen Vorzugsausgabe; auf Bütten gedruckt und in Ganzpergament
gebunden. Der Druckvermerk von Olaf Gulbransson signiert. Einband, Vorsätze und Schnitt stellenweise etwas stockfleckig,
sonst gut erhalten. Mit Exlibris „Else Cassirer“, Schwester des Verlegers, Kunsthändlers und Galeristen Paul Cassirer.
Hachez, Karl und Otto Glaser. Kriegs ABC. Berlin, Arthur Collignon Verlag [1915].
31,3 x 22,7 cm. 12 ungez. Blätter mit je 2 farbig lithogr. ABC-Bildern, grüne OKartonMappe mit mont. farbigem Deckelbild (Kanone).
480,Promies (1870-1945 Erziehung zum Krieg – Krieg als Erzieher) A 48 (mit Standort: Weltkriegsbibliothek Stuttgart). – Originelles Kriegs-ABC von A „Aasgeier, ziehn in grosser Schar, raubgierig um den deutschen Aar“ ... bis
Z „Der Zar führt selbst das Russenheer, Der Zeppelin fliegt über's Meer“. – Rücken innen unauffällig unterlegt.
Neben der vorliegenden sehr seltenen Mappenausgabe mit 12 rostroten Kartonblättern, auf die 12 Tafeln mit jeweils
zwei ABC-Buchstaben montiert sind, existiert wohl auch eine Leporelloausgabe in kleinerem Format, vgl. die Exemplare in der Staatsbibliothek Berlin und der Württembergischen Landesbibliothek.
Hessische Fibel. Herausgegeben von hessischen Schulmännern. 50. Auflage. Jubiläumsausgabe. Gießen, Verlag von Emil Roth 1912. 24,2 x 16,7 cm. XVI, 96 S. mit zahlreichen, teils
farbigen Illustrationen [von Ch. Votteler, Wilhelm Schäfer, Oskar Pletsch], roter OLwd. mit
Deckelillustr. (weiße Eule), typografischem Schmuck und Goldprägung.
140,Teistler 2199.25; DBV 1, 735. – Stark veränderte Auflage. Erschien auch in schlichterer Ausstattung unter dem
Titel „Deutsche Fibel“ (Deckeltitel: Hessisches Lesebuch). Leicht fingerfleckig, kaum Gebrauchsspuren und ungewöhnlich gut erhalten. Prachtvolles Exemplar in dekorativer Ausstattung mit dem Original-Schutzumschlag!
Antiquariat Hans Lindner
Kreidolf, Ernst. Fitzebutze. Allerhand Schnickschnack für Kinder von Paula und Richard
Dehmel. Berlin und Leipzig, Insel-Verlag bei Schuster & Loeffler, Weihnachten 1900.
29,5 x 23 cm. (2), 40 S. mit farbigen Illustrationen, farbig illustr. Vorsätze (Schmetterlinge
und Grashalme), farbig illustr. OPp. (leicht fleckig und bestoßen).
1.450,Hess/Wachter B 17; Pressler S. 203 (mit Abb. 120); Rühle (Böse Kinder) 976; Sarkowski 365. – Sehr seltene erste
Ausgabe dieses Bilderbuch-Klassikers, der in einer Auflage von 4000 Exemplaren im Auftrag von A. W. Heymel
von Drugulin gesetzt und von C. Wolf & Sohn auf starkes Büttenpapier gedruckt wurde. Rücken mit wenigen kleinen Läsuren, ungewöhnlich gut erhalten.
Nerman, Einar. Der Schweinehirt. Text: H. Chr. Andersen. Wiesbaden, PestalozziVerlag (1923). 31 x 28,3 cm. 22 ungez. Seiten mit Textilllustrationen, Buchschmuck
und 10 ganzseitigen Farbbildern, farbig illustr. OHlwd.
480,Doderer/Müller 730; Klotz 111/523. – Erste Ausgabe, ungewöhnlich gut erhalten. Mit ansprechenden Märchenillustrationen des schwedischen Matisse-Schülers Einar Nerman (1888-1983), der vor allem als Karikaturist
(The Tatler usw.) bekannt wurde.
Reyem, M. Der Handwerksmann. Seinen kleinen Freunden zur Freude und Belehrung
gewidmet. Bilder von E. E.-S. Berlin, Druck u. Verlag von W. Hagelberg [um 1890].
25,5 x 19,5 cm. 48 S. mit zahlreichen, teils ganzseitigen Chromolithografien, OHlwd.
(Kanten etwas berieben) mit farbigen Deckelbildern.
480,Erste und wohl einzige Ausgabe. Reizend illustriertes und gestaltetes Bilderbuch, das von KvK und OpenWorldCat
lediglich in einem Exemplar der Cambridge University nachgewiesen wird. Erschienen im Gelegenheitsverlag des
Lithografen Wolf Hagelberg (1825-1896), der 1858 die renommierte Berliner Luxus-Papier-Fabrik gegründet hat.
Deckel und Vorsätze etwas stockfleckig, sonst kaum fleckig und ungewöhnlich gut erhalten. – Folgende Handwerksberufe werden vorgestellt: Schneider, Weber, Tapezierer, Schuhmacher, Klempner, Uhrmacher, Bäcker,
Schmied und Stellmacher, Gärtner, Müller, Fischer, Seemann, Maurer und Zimmermann, Töpfer, Maler, Schlosser,
Bergmann, Glaser, Böttcher, Tischler, Buchbinder.
Stiefel, Marie. Das Dorf in Bild und Wort von Marie Stiefel & Olaf Rau. Nürnberg,
Theo. Stroefer [1906]. 24,5 x 36 cm. 36 S. mit zweifarbigem Schmucktitel, 12 ganzseitigen Farblithografien sowie Ornamenten und großen Vignetten auf den Zwischenseiten,
farbig illustr. Vorsätze, OHlwd. (leicht berieben und bestoßen) mit farbig lithogr. Deckelbild (Familie auf dem Weg zur Taufe).
680,Ries S. 906/1; Stuck-Villa II, 325 (mit ganzseitiger Farbabbildung auf Seite 148); Bilderwelt 502 (mit Abb.): „Sachschilderung, jahreszeitliche Stimmung und Lokalkolorit gehen in diesem Buch der Schweizer Illustratorin Marie Stiefel (1879-1962) eine geglückte Verbindung ein. Es handelt sich wohl um das schönste Beispiel Schweizer Heimatkunst im Bilderbuch.“ (Hans Ries). – Erste Ausgabe dieses beeindruckenden Sachbilderbuchs mit kurzen Reimen zu
den farbenprächtigen Einzelblättern. Einband und wenige Seiten gering fleckig bzw. gebräunt, sonst gutes Exemplar.
Struwwelpetriade – Avierinós, M[aria]. Rundfunk-Struwwelpeter. Zeichnung nach H[einrich]
Hoffmann. Erfindung und Text von Karl Hobrecker. Oldenburg i. O., Nürnberger Bilderbücher
Verlag Gerhard Stalling (1926). 15,8 x 9,5 cm. 12 einseitig bedruckte Blätter in Leporellofaltung mit farbigen Illustrationen, farbig illustr. OPp. (nur sehr leicht berieben).
1.400,Liebert/Stalling 48; Pressler S. 204 (mit Abb. 132); Rühle (Böse Kinder); Oldenburg/Künstler 204: „Bei
Hobreckers Struwwelpeter-Bilderbuch handelt es sich um die Verstrickung der bekannten Hoffmannschen Figuren
in die Errungenschaften der Rundfunktechnik.“ – Erste Ausgabe. <Nürnberger Bilderbücher> Nr. 48. Die Innendeckel etwas fleckig bzw. gebräunt, sonst schönes Exemplar.
Südafrika – Ten Little Boer-Boys. A New Version of an old Jale by “Norman” [Pseud.].
Pictured by A[rchibald] S[tevenson] Forrest. London, Dean & Son [wohl 1900]. 24 x
31,5 cm. 58 ungez. Seiten mit 14 (einschl. Titel) Schwarzweiß-Illustrationen und 14
ganzs. farbigen Illustrationen, farbig illustr. OHlwd. (Kanten etwas berieben).
1.450,Cotsen 8025. Nicht bei Horne und Peppin/Micklethwait, die beide nur andere von A. S. Forrest (1869-1963) illustrierte
Bücher ab 1900 verzeichnen, darunter das auf 1900 datierte „Pictures for Little Englanders“ (Verlagswerbung auf dem
Vortitel unseres Exemplars). – Erste Ausgabe dieser sehr seltenen 10-kleine-Negerlein-Variante (Ten little Boer boys,
Marching out to fight...) mit Versen und Musiknoten. 8 „little Boer boys“ sterben auf dem Schlachtfeld, einer trifft ein
Kaffern-Mädchen, der letzte „Boer boy“ kommt bei einem Sandsturm um. Das letzte Bild zeigt eine trauernde Mutter.
Trier, Walter. Arthur mit dem langen Arm. Ein Bilderbuch von Erich Kästner und Walter
Trier. Berlin-Grunewald, Williams & Co. 1931 [ausgeliefert: November 1930]. 26 x 21,5 cm.
20 ungez. Seiten mit zahlreichen farbigen Illustrationen, farbig illustr. OHlwd.
1.450,Hatry 175 (mit Abb.); Lang 28; Rühle (Böse Kinder) 401 (mit Abbildung). – Erste Ausgabe, schönes Exemplar.
Bitte fordern Sie Kataloge und Listen aus unseren Spezialgebieten an!
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Antiquariat Lorych
Münchener Straße 1 • D – 10777 Berlin
Telefon / Fax (030) 21 01 88 03 • Messetelefon (01 75) 8 19 53 00
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Illustrierte Bücher • Alte Drucke • Fotografie • Naturwissenschaften • Geographie
Olympische Spiele und Zeppelin (auch Ephemera) • Autographen
Stand 28
2. Weltkrieg, Polen – 2 Fotoalben eines
Fliegers. Zus. ca. 200+ Fotos in 2 Alben
und lose beiliegend. Quer-4°. Leinenalben
d. Zeit.
600,Die Fotos dokumentieren die Zeit im Arbeitsdienst, die
Ausbildung zum Piloten u.a. in Döberitz und danach
Einsätze in Polen. 4 Fotos aus dem Warschauer Ghetto.
13 Fotos mit Luftaufnahmen von Modlin und Warschau.
Ausserdem Bilder von der Kanzel einer Do 17 Z und
interessante Aufnahmen vom Fliegerhorst und Flugzeugen in der Luft.
Architektur – Zeitschrift des Architektenund Ingenieur-Vereins zu Hannover. 10
Bände der Reihe. Hannover, Rümpler,
später Schmorl & von Seefeld Nachf., 1855 – 1909. Zusammen ca. 3500 Seiten. Mit
sehr zahlreichen, teils gefalteten, wenigen farbigen, meist lithographischen Tafeln.
4°. OHalblederbde. mit Rückenvergoldung.
1.400,Seltene Zeitschrift zu den Themen Hoch-Tiefbau, Brückenbau, Strassenbau, Wasserbau, Eisenbahnen, Maschinenbau, Bergbau und Hüttenkunde, Baumaterialien, Elektrische Telegraphie, Vorstellung neuer bauwissenschaftlicher
Literatur. Vorhanden: Bd. 1, 1855 – Bd. 7, 1861 – Bde. 9 – 12, 1863 – 1866, Bd. 32, 1886 – Bd. 40, 1894 – Bd. 43,
1897 – Bd. 55, 1909. Die Artikel mit sehr schönen Tafeln mit dem Schwerpunkt auf Hannover und Norddeutschlend u. a. zu folgenden Themen: Neubau von Bahnhof, Wohnhaus, Restaurant, Bank, Hafen und Markthalle
in Hannover; Wasserkünste in Herrenhausen; Schutzwerke auf Norderney; Brückenneubau in Bremen, Geestemünde,
Lauenburg, Schleusenbau in Papenburg; Bahnhof in Emden; Rathaus zu Leer; Bückenbau, Hafen und Botanischer
Garten in Dresden; Armins Denkmal bei Detmold; Entwässerung in europ. Großstädten; Pauluskirche in Bielefeld
etc.Einbände teils leicht berieben, 1 Gelenk etwas aufgeplatzt. Innen tadellos.
Australien – Dunmore Lang, J. An Historical and Statistical Account of New South
Wales, both as a penal settlement and as a British Colony. 2 Bde. 2. Auflage. London,
Valpy, 1837. 465, 527 S. Mit 1 Karte. 8°. OHldr. mit Rückenvergoldung. 2 Seiten mit
Randausschnitt ohne Textverlust.
290,Bilderbuch – Busch, W. Hans Huckebein’s Batch of odd stories oddly illustrated. New
York, McLoughlin, ca. 1882. 30 S. Mit Ill. u. Text. Gr. 8°. Farb. ill. Broschur.
590,Weltweit nur 2 Exemplare in USA nachweisbar. 5 Geschichten: Johnny and Katy and the two Ogres – Jimmy Jock,
and the queer little bird – Tom and the Blow-Pipe – Saturday Night’s Bath – Tom and the Pipe. Einband mit kleinen Randeinrissen. Durchgehend fingerfleckig. Vorderdeckel mit kleiner Fehlstelle am Rand.
– Disney, W. The pop-up Minnie Mouse. Story and illustrations by the staff of the Walt
Disney Studios. New York,
Blue Ribbon Books, 1933. 26
Seiten. Mit 3 farbigen doppelblattgroßen Pop-ups und zahlr.
Bildern im Text u. auf Tafeln.
8°. Farb. Ill. OPappbd. Sehr
seltene Erstausgabe!
590,– Schur, I. Hier und da und
dort in Bild und Wort. Stutt-
Antiquariat Lorych
gart, Loewes Vlg, (1911). 7-teiliges Leporello, das zu einem Haus zusammengesetzt
werden kann. Quer-4°. Farb. ill. OPapptafen.
750,Sehr seltene Ausgabe des Bilderbuches.
– Trojan, J. Ernst und Scherz für Aug und Herz. Stuttgart, Weise, (1884). 25 Blätter mit
farb. Ill. von F. Lipps und Text. 4°. Farb. Ill. OHleinen.
280,Kanten leicht berieben, sonst gut erhaltenes Exemplar des sehr seltenen Bilderbuchs.
Eisenbahn – The Grand-Junction, and the Liverpool and Manchester Railway
Companion, containing an account of Birmingham, Liverpool, and Manchester and all
the towns on or near the line;... Birmingham,Cornish, 1837. 12°. 110 S. Mit 1 mehrfach
gefalteten Tafel. OPappband.
460,-
Die Tafel mit einer Ansicht des Zuges, dem Streckenverlauf und dem Steigungsprofil der Strecke mit genauen
Meilenangaben. Neben den Fahrplänen mit sehr detaillierten Preisangaben für Pferdeknechte, Diener, Kinder,
Gentlemen, Pferde, Hunde etc. Es folgen Beschreibungen der Orte, die eine Bahnstation auf der Strecke besitzen. Die Strecke von ca. 80 Meilen wurde in 4,5 Stunden zurückgelegt. “To some persons , who have never seen
a locomotive engine, their present speed will probably appear a little fearful and startling.” 1. Auflage. Sehr
seltenes und frühes Dokument zum Beginn des Bahnverkehrs.
Erdbeben – Seyfart, J. F. Algemeine (!) Geschichte der Erdbeben. Frankfurt, Felßecker,
1756. 392 S. 1 Bl. Errata. Kl. 8°. OPappband.
440,Gilt als der erste wissenschaftliche Katalog über Erdbeben. Seyfart beschreibt in 3 Abteilungen und einem
Nachtrag die Erdbeben vom Anfang der Welt bis zum Jahre 1756. Rücken etwas berieben.
Geograpie – Trusler, J. The Habitable World Described, or the Present State of the People
in All Parts of the Globe, from North to South; Shewing The Situation, Extent, Climate,
Productions, Animals, &c. of the different Kingdoms and States; Including all the new
Discoveries: Together with The Genius, Manners, Customs, Trade, Religion, Forms of
Government, &c. of the Inhabitants, and every thing respecting them, that can be either entertaining or informing to the Reader, collected from the earliest and latest Accounts of
Historians and Travellers of all Nations; With some that have never been published in this
Kingdom; And, nothing advanced but on the best Authorities. 20 Bde. London, Printed for
the Author, 1787-1797. Mit 20 gest. Titeln, 69 gestochenen, gefaltet. Karten u. Plänen und
155 gest. Tafeln. 8°. Halblederband der Zeit mit roten RSchildern.
2.200,Sehr dekorative Reihe. Einbände teils leicht berieben. Innen teils leicht fleckig. Die schönen Tafeln mit ethnographisch und kulturgeschichtlich interessanten Darstellungen.
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Antiquariat Lorych
Hexen – Webster, J. Untersuchung der Vermeinten
und so genannten Hexereyen worinn zwar zugegeben
wird, Daß es an mancherley Betrug und Aeffereyen
nicht fehle, auch, daß viele Persohnen von ihrer Melancholischen Phantasie offt gewaltig hinters Licht gefuehret werden: Im Gegentheil aber die Fabel, daß der
Teuffel leibhafftig einen Pact mit den Hexen mache;
… Dabey auch die Warheit, daß es allerdings Engel
und Geister, wie nicht weniger Erscheinungen gebe...
Halle, Verlegung der Neuen Buchhandlung, 1719. 1.
dt. Ausgabe 56, 611, 97 unn. S. u. Register. Mit 1 gest.
Frontispiz. 8°. Pergamentband der Zeit.
2.200,Sehr seltene Ausabe, Die engl. Erstausgabe erschien 1677 und hatte
nicht das schöne gest. Frontispiz, das den Traum einer schlafenden Person darstellt (Hexensabbat). Innendeckel mit längeren, zeitgenössischen
handschriftlichen bibliographischen Bemerkungen. Wenige Seiten
ebenfalls mit zeitgen. Anmerkungen u. sauberen Unterstreichungen.
Kalender – Landgräfl. Hessen=Casselischer Staats= und Adreß=Kalender auf das Jahr
Christi 1794. Cassel, Verlag des Armen= Waisenhauses, (1794). Kl. 8°. LIV, 241 S. u. 23
unn. S. Register. Mit 1 gest. Frontispiz ( Landgraf Wilhelm IX). Lederband mit reicher
Deckel- u. Rückenvergoldung, ganzs. Goldschnitt, Steh- u. Aussenkantenfileten.
195,Sehr umfangreiches Material aus allen Bereichen des Staates u. der Gesellschaft. Hinterer Deckel mit kl. Wurmspur im Lederbezug. Unteres Kapital leicht lädiert. Schönes Exemplar des seltenen Kalenders.
Kutschen – Malet, H. E. Annals of the road or notes on mail and stage coaching in
Great Britain. London, Green, 1876. 403 S. Mit 10 Farbtafeln u. 3 Textholzschnitten.
Gr. 8°. Lederband mit Kopfgoldschnitt, reicher Rückenvergoldung, Steh- u. Innenkantenfileten.
290,Mit 2 Exlibris , Lynde Selden und A. H.
Wiggin, amerikanischer Banker. Die sehr
schönen Farbtafeln mit Kutschentypen und
Darstellungen aus dem Fahrbetrieb. Der
OLeineneinband am Ende mit eingebunden.
Innengelenke angeplatzt. Sehr schönes und
dekoratives Exemplar.
Literatur – Shakespeare. Shakespear’s (!) dramatische Werke übersetzt und erläutert von J. W. O.
Benda. 19 Bde. Leipzig, Reclam,
1825.12 °. Pappbde. d. Zeit mit hs.
Rückenschildern. 1. Ausgabe dieser
Übersetzung. Selten.
390,Lexikon – Allgemeine deutsche Real=Encyklopädie für die gebildeten Stände.
(Conversations=Lexikon). 13 Bände. 8. Ausgabe. Leipzig, Brockhaus.1833-1839.
Gr. 8°. OHleinenbde. mit Goldtitel.
680,Sehr seltene, komplette Ausgabe mit dem Registerband. Schönes, tadelloses Exemplar !
Pest – Carey, M. Eine kurze Nachricht von dem boesartigen Fieber welches kuerzlich in
Philadelphia grassiret, Nebst einer Erzaehlung der Maasregeln die deshalb in den verschiedenen Theilen der Vereinigten Staaten genommen wurden. Diesen ist hinzugefüget,
Nachrichten von der Pest in London und Marseille und eine Liste der Todten, vom ersten
August bis in die Mitte des Decembers 1793. Nach der vierten verbesserten Auflage aus
dem Englischen uebersetzt von Carl Erdmann. Gedruckt fuer den Verfasser, bey Samuel
Saur, 1794. 8°. 159 Seiten. Lederband der Zeit.
1.250,Äußerst seltene Originalausgabe über den Ausbruch des Gelbfiebers in Philadelphia und die Pest in London und
Marseille. Sehr gut erhalten.
Antiquariat Lorych
Rechenfibel – Marmaduke Multiply’s Merry Method of making Minor Mathematicians, or the Multiplication Table. London, Harris, ca. 1833. 96 handkolor. Tafeln mit
Zweizeiler. 12°. Mod. HLederband mit Rvg.
750,Das reizend kolorierte Buch mit den Multiplikationen von 2 x1 bis 12 x 12.
Struwwelpeter – Der Struwwelpeter. Ein lustiges
Kartenspiel für kleine Leute. Nr. 314. Ohne Ort,
Verlag u. Drucker. Ca. 1880. 36 farb. Karten mit
Text in farb. ill. OSchachtel. Selten !
320,Südpol – Nordenskjöld & Amundsen. Die Eroberung des Südpols. Die norwegische Südpolfahrt mit
dem Fram 1910 – 1912. 2 Bde. Bern, Sommerfeld,
1912. Gr. 8°. 2 Bde. 980 S. Mit 300 Abb., 8 Vierfarbdruckbildern und 15 Karten u. Plänen. Ill.,
gepr.OLeinenbde.
330,Einbände minimal berieben, 1 hinterer Deckel mit Fleck, sonst tadellos. – Dabei: Eigenhändige Postkarte des schwedischen Polarforschers O. Nordenskjöld an Prof. E. Brückner in Wien. Göteborg, Neujahrstag 1914. – Bedankt sich für die Einladung „Ich
werde gerne in der Versammlung am 16 auftreten und mein bestes
für die Sache thun.“
Theologie – Isselt, M. Vita Christi R. P. F. Ludovico
Granatensi auctore, ex diversis ipsius opusculi..., seu capita digesta, per Michaelem ab
Isselt... Köln, Quentel, 1596. 10 Bll., 700 S. Mit
39 Textholzschnitten. 12°. Gepr. Lederband d.
Zeit.
990,Sehr seltene Ausgabe. Die schönen Holzschnitte zeigen Szenen aus
dem Leben Jesu. Vorderes Gelenk angeplatzt. Schließen fehlen.
Wörterbuch – Wussin, C. Dictionarium von
dreyen Sprachen/ Deutsch/ Lateinisch/ und
Böhmisch: In welchem nicht allein die allgemeine
Wort zu finden/ sondern auch allerhand Laender/
Koenigreiche und Staedte/ unterschiedliche Kraeuter/ und Blumen/ wie auch bey Gericht uebliche
Reden mit eingeführet seyn. Prag, Wussin, (1706).
3 Teile in Bd. 246, 712, 356 S. 8°. Halbleder der
Zeit. Teils leicht fleckig.
350,-
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Helferstorferstraße 3L • A - 1010 Wien
Telefon +43 (0)1 535 53 17 • Fax +43 (0)1 535 53 18
E-Mail: [email protected] • www. antiquariat-moser.at
Literatur • Erstausgaben • Philosophie • Psychoanalyse
Stand 2
Foto: Kudrnovsky ©
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Zum 90. Geburtstag von
Ingeborg Bachmann
Teilnachlass
Antiquariat Andreas Moser
Bachmann, Ingeborg: Teilnachlass. Sammlung von
Vorlesungsmitschriften, Exzerpten, Vorarbeiten zur
Dissertation, Briefen. Zusammen mit über 1200
Seiten meist Originalhandschriften, darunter einige
Hefte sowie Typoskripte, meist Bleistift oder Tinte.
Innsbruck, Graz, Wien, 1945-1950. Außerdem:
17 Schreiben (11 eh. Briefe mit Unterschrift, 2-8 Seiten; 5 masch. Briefe mit eh. Unterschrift, zusammen 46 Seiten an ihre Schulfreundin Ingeborg Frey
(1943-1949). Der Teilnachlass mit über 1100 handschriftlichen Seiten wurde in seiner ursprünglichen
€ 400.000,Ordnung belassen.
Ingeborg Bachmann (25. Juni 1926 in Klagenfurt - 17. Oktober
1973 in Rom). Sie gilt als eine der bedeutendsten deutschsprachigen Lyrikerinnen und Prosaschriftstellerinnen des 20. Jahrhunderts. Von 1945 bis 1950 studierte sie Philosophie, Psychologie,
Germanistik und Rechtswissenschaften an den Universitäten Innsbruck, Graz und Wien. Ihre Doktorarbeit setzt sich kritisch mit
Martin Heidegger auseinander.
Der Nachlass von Ingeborg Bachmann gehört zu den Neueintragungen in das österreichische „Memory of the World“.
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Foto: Heinz Bachmann ©
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Hans Müller, Hamburg ©
Antiquariat Andreas Moser
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1010 Wien, Austria
Tel.: +43 (0)1 535 53 17
Fax +43 (0)1 535 53 18
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­­­81
82
Antiquariat Manfred Nosbüsch
Carl-Koenen-Straße 25 • D – 53881 Kuchenheim
Telefon (0 22 51) 62 52 72 • Fax (0 22 51) 62 53 46
E-Mail: [email protected]
Fasanenstraße 28 • D – 10719 Berlin • Telefon (030) 88 92 20 91 88
E-Mail: [email protected] • mo-fr 11.00 – 18.00, sa 11.00 – 15.00
Schöne Literatur • Geisteswissenschaften • Naturwissenschaften • Reisen
Stand 33
Albinus, Bernard Siegfried (d.i. Weiss von Weissenlöw). Tabulae sceleti et musculorum corporis humani. 48 Bll. Mit gestoch. Titelvignette, gestoch. Widmungsblatt und
40 Kupfertafeln (davon 12 Umrißkupfer) von J. Wandelaar. – Erste Ausgabe. – Choulant-F.
281. Blake 9. Wellcome II, 26. Garrison-M. 399: “Established a new standard in anatomical
illustration, and remain unsurpassed for their artistic beauty and scientific accuracy.” –
ANGEBUNDEN: I. DERS. Tabulae ossium humanorum. Ebda. 1753. Gestoch. Titel, 1
Bl. gestoch. Vorwort und 68 Kupfertafeln (davon 34 Umrißkupfer) von J. Wandelaar. –
Blake 9. Wellcome II, 26. Choulant-F. 281: “Done with the usual exactitude.” – Tafel
XXXIV am Ende des gesamten Bandes eingebunden. – II. DERS. Tabulae VII uteri
mulieris gravidae cum iam parturiret mortuae. – Appendix. Ebda. 1748-51. 8 Kupfertafeln. – Choulant-F. 281. Blake 9. Wellcome II, 26. – III. DERS. Tabula vasis chyliferi
cum vena azyga, arteriis intercostalibus aliisque vicinis partibus. Ebda. 1757. Mit Kupfertafel. 1 Bl. – Choulant-F. 283. Wellcome II, 26. – Nicht bei Blake. Späterer Pergamentband
mit Lederapplikationen und kalligraphiertem Deckeltitel.
16.500,Erste Ausgaben. – Alle Werke vollständig. – Vereinzelt mit Fehlstellen oder professionell restaurierten Einrissen.
Vereinzelt wasserrandig, etwas sporfleckig, teils leicht gebräunt. – Sehr gutes Exemplar in dekorativem Einband.
Baedeker, Karl. Le Rhin de Bâle a Düsseldorf. 3. Aufl. Koblenz, Baedeker 1856. Mit 8
Karten und 10 Plänen. XIV, 260 S. Illustrierter gelber Orig.-Pappband, sog. „BiedermeierEinband“.
1.500,Hinrichsen F 004c. – Decken etwas beschabt. Rücken sauber mit durchsichtiger Folie bezogen. Recht sauberes Exemplar.
Baedeker, Karl. Rheinreise von Basel bis Düsseldorf mit Ausflügen.. Sechste verbesserte
und vermehrte Auflage der Klein’schen Rheinreise bearbeitet von K. Baedeker Koblenz,
Karl Baedeker 1849. Mit 15 lithogr. Ansichten, 9 lithogr. Plänen und zweiteiliger lithogr.
Rheinlaufkarte. 4 Bl., XLVIII, 376 S. Illustr. gelber Pappband, sog. „BiedermeierEinband“.
2.500,Hinrichsen D 005. – Der erste Bädeker-Reiseführer, in dem sich Karl Bädeker als Bearbeiter nennt; die ersten
Auflagen liefen noch unter dem Verfasser Klein. – Bezug etwas abgegriffen mit leichten Schäden an Gelenken
und Kanten. Innen schwach gebräunt. Insgesamt recht gutes Exemplar.
Baumgärtel, Max. Die Wartburg. Ein Denkmal Deutscher Geschichte und Kunst. Dem
Deutschen Volke gewidmet. Dargestellt in Monographien von Großherzog Carl Alexander von Sachsen Weimar Eisenach, Richard Voß, Karl Wenck, Paul Weber, Ernst Martin,
Wilhelm Oncken, Max Baumgärtel, Otto von Ritgen, August Trinius. Herausgegeben von
Max Baumgärtel. Berlin, Historischer Verlag Baumgärtel, 1907. 49 x 40 cm. 54 Tafeln,
706 Textabbildungen, 3 Bll., XIX, 745 S. Aufwendig blindgeprägter Original-Halblederband mit Rücken- und Deckeltitel.
2.500,Im oberen Deckelrand und bis Blatt 16 bzw. 22 im oberen weißen Rand 2 kleine Nadellöcher. Sonst sehr gutes und
frisches Exemplar.
Cervantes, Miguel de / Hasemann, Arminius. Don Quijote von der Mancha. Ritter der traurigen Gestalt. Zwanzig Holzschnitte von Arminius Hasemann. Berlin und Leipzig, B. Behrs
Verlag, Friedrich Feddersen, 1922. Groß-Folio. 2 Bll. und 20 signierte Orig.-Holzschnitte
unter Passepartout lose in Orig.-Pergamentmappe mit goldgeprägter Deckelvignette. 2.800,2. Werk der Kummerfels-Presse. – Eins von insgesamt 110 num. Exemplaren, im Druckvermerk von Hasemann hs.
signiert und mit seinem Stempel versehen. Hier eins der wenigen Exemplare der Vorzugsausgabe („Außer der
schlichten Halbleinen-Mappe werden noch einige Stücke in kostbarem Gewand nach Angabe des Künstlers ausgegegeben.“). – Schönes Exemplar.
Antiquariat Manfred Nosbüsch
Circus Renz. – Sammelband mit 67 mehrfach gefalt. Plakaten und 54 großen
Programmzetteln des berühmten Circus. München, 7. April – 19. Juni (1877).
42X23,5 cm. Halbleinwand der Zeit.
4.000,Schöne Dokumentation des langen Gastspiels auf dem Münchner Isartorplatz des wohl zu seiner Zeit bedeutendsten deutschen Circus-Unternehmens. Die verschiedenfarbigen Plakate (ca. 82 x 30 cm) meist gefolgt von großen
Programmzetteln. – Vorderdeckel fleckig, sonst sehr gutes Exemplar.
Creuzer, Friedrich und Franz Joseph Mone. Symbolik und Mythologie der alten
Völker besonders der Griechen. Zweite völlig umgearbeitete Ausgabe. 4 Bde. – (Fortgesetzt von:) Geschichte des Heidenthums im nördlichen Europa. 2 Bde. und Atlasband.
Zusammen 7 Bde. (alles Erschienene). Leipzig und Darmstadt, Heyer und Leske, 1819 –
1823. Mit 60 num., meist gefalteten, gest. oder lithogr. Tafeln im Tafelband, 3 gefalteten
lithogr. Tafeln in Bd. VI, 3 Falttabellen in Bd. V und Titelvignetten in jedem Band.
HLdr. d. Zt.; Textbde. 20,5 x 13,5 cm. – Tafelband. 26,5 x 21 cm.
1.200,Goed. VI, 211, 3; ADB IV, 595 (ausführlich); vgl. Borst 1106 (EA). – Hauptwerk des lange Jahre in Heidelberg lehrenden Professors der Altertumswissenschaften, G. F. Creuzer (1771-1858), 1810 bis 1812 erstmals
in vier Banden erschienen, hier in der völlig umgearbeiteten und durch die von Franz Joseph Mone verfassten
zwei Bände zur nordischen Mythologie erweiterten, zweiten Ausgabe. Creuzers Vorlesungen zur Symbolik
und Mythologie gehörten zu den am besten besuchten seiner Zeit. Während Creuzers Ansicht einer auf symbolischen Gemeinsamkeiten beruhenden monotheistischen Urreligion beim Religionsphilosophen J. J. Bachofen auf fruchtbaren Boden fiel, fand sie in Johann Heinrich Voss den entschiedensten Gegner („Antisymbolik“,
1824-26). Als „Mythen-Creuzer“ stellt er eine Hauptfigur der deutschen Hochromantik dar. Creuzer führte
zwei Jahre lang eine heimliche Liebe mit Caroline v. Günderode, beendete dieses Verhältnis jedoch abrupt im
Frühjahr 1806, woran die Günderode seelisch zerbrach. – Alle Textbände mit Rückenrestaurierungen. Teils
stockfleckig.
Dietrich, Friedrich Gottlob. Vollständiges Lexicon der Gärtnerei und Botanik oder
alphabetische Beschreibung vom Bau, Wartung und Nutzen aller in- und ausländischen, ökonomischen, officinellen und zur Zierde dienenden Gewächse. Grundwerk
mit Generalregister und Nachtragsreihe (jeweils 10 Bde.), zus. 21 Bände. Weimar und
Berlin, Gädicke 1802 – 1824. Mit 1 gest. Portrait. Halblederbände der Zeit mit je 2
farbigen Rückenschildern.
1.400,Stafleu/C. 1466, 1467 u. 1468; Dochnahl 36; Plesch 206; Pritzel 2274; Zischka 247. – Das große Grundwerk mit einer
Nachtragsreihe; unter verändertem Titel erschien später noch eine zweite Nachtragsreihe von ebenfalls 10 Bänden. –
Nur wenig berieben, ein Rückenschild beschabt, Decken angestaubt. Insgesamt gute und dekorative Reihe.
Eichendorff, Joseph Frhr. v. Gedichte. Leipzig, Duncker & Humblot 1837. XII, 482 S.,
1 Bl. Halbleinwand der Zeit mit dem eingeb. grünen Orig.-Umschlag.
1.500,Goed. VIII 190, 29; K. v. Eichendorff S. 81. – Erste Ausgabe von Eichendorffs erster Gedichtsammlung. Enthält
viele berühmte Gedichte und Lieder, wie „Wem Gott will rechte Gunst erweisen“ , „O Thäler weit, o Höhen“ ,
„Wer hat dich du schöner Wald“ , „Es war, als hätt’ der Himmel die Erde still geküßt“ etc. – Fl. Vorsatz mit
handschriftl. Widmung: „Hermann B. v. Eichendorff seinem H. Gf. Henckel v. Donnersmarck zur freundlichen
Erinnerung. Bonn, den 28. März 1838“. – Hermann von Eichendorff (1815-1900) war der Sohn und Biograph
des Joseph von Eichendorff. Er studierte Rechtswissenschaften an der Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn.
Bei dem Widmungsempfänger wird sich um den späteren österreichischen Montan-Industriellen Hugo Graf
Henckel von Donnersmarck (1811-1890; vgl. ÖBL II, 271) handeln. – Etwas bestoßen. Teils gebräunt.
Flechsig, Paul Ernst. Die Leitungsbahnen im Gehirn und Rückenmark des Menschen
auf Grund entwicklungsgeschichtlicher Untersuchungen. Leipzig, Engelmann 1876. Mit
20 (1 kolor.) lithograph. Tafeln. XVI, 382 S. Halbleder der Zeit.
850,NDB 5, 226; Garrison-M. 1419; Heirs of Hippocrates 2100; Cushing F 182; Waller 3072. – Bedeutende Schrift des
Psychiaters und Hirnforschers Paul Emil Flechsig (1847-1929), einem der „Väter der Neuroanatomie“. – Fliegender Vorsatz mit montierter handschriftl. Widmung „Herrn Professor Westphal hochachtungsvoll der Verfasser“;
der Empfänger wird wohl Carl Westphal (1833-1890) oder dessen Sohn Alexander Westphal (1863-1941), beides
bedeutende Psychiater und Neurologen. Rücken erneuert unter Verwendung alten Materials, Gelenke oben jeweils
auf ca. 3 cm angerissen. Bestoßen, obere Ecke des Vorderdeckels abgestoßen. Tafeln teils am Rand eingefaltet, ein
Trägerpapier mit offensichtlich kenntnisreichen Anmerkungen versehen. Text mit einigen wenigen Anstreichungen
und Bleistift-Marginalien.
Der Foxterrier. Mitteilungen des Foxterrier-Verbandes. Jahrgänge 1 (1928) – 33 (1941)
in 14 Bänden. Plauen, 1928-1941. Mit zahlreichen Abbildungen. Halbleder der Zeit und
Leinwand der Zeit (1940 und 1941), jeweils im Schuber.
1.800,Sehr gutes Exemplar.
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Flaubert, Gustave. Die Sage von Sankt Julian dem Gastfreien. Deutsch von Else von
Hollander. Weimar, Kiepenheuer, 1918. 4to. 46 S., 2 Bll. Mit 12 Orig.-Lithographien
(die erste hs. signiert, die 11 weiteren hs. monogrammiert, alle datiert) von Max Kaus.
Orig.-Halbwildleder mit blindgeprägtem Rückentitel, Deckel mit violettem Seidenbezug, Vorderdeckel mit goldgeprägter Vignette.
1.200,Die Graphischen Bücher, 1. Band. – Eins von 100 hs. num. Exemplaren der Vorzugsausgabe auf handgeschöpftem
Zanderbüttenpapier. – Ecken berieben und bestoßen. Mehrzeilige hs. Widmung auf Vorsatz. – Gutes Exemplar.
Gavard, Charles. Galeries historiques de Versailles. Série I-XI und Supplemente I-XI (alles Erschienene) in 16 Bänden. Paris, Gavard, 1838-1849. Folio (47,5x36,5cm). Mit 1703 (von 1718?)
Stahlstichtafeln, 28 chromolithographischen Tafeln und zahlreichen Holzstichvignetten. Rote
Halblederbände (um 1900) mit goldgeprägtem Rückentitel und Rückenvergoldung.
4.800,Brunet II, 1508-1509 – Vicaire III, 950-952. – Monumentales Tafelwerk zur französischen Geschichte seit den
Kapetingern mit eigens angefertigten Reproduktionen von Ansichten, Gemälden, Büsten, Gewandfiguren und
Grabskulpturen (häufig 2 Abbildungen auf 1 Tafel) französischer Museen, Sammlungen und Kirchen. Vorangestellt sind Pläne und Ansichten der Schlossanlage von Versailles. – Die Reproduktionsstiche stammen von der
Firma „Diagraphe et Pantographe Gavard“. – Da die Tafeln nicht durchnummeriert sind und in den Bibliographien abweichende und keine detaillierten Kollationen vorliegen, ist eine genaue Angabe zur Vollständigkeit nicht
möglich. – Unbeschnitten. – Nur teilweise etwas stärker gebräunt bzw. stockfleckig. – Gutes Exemplar.
Goethe, Johann Wolfgang. Faust. Nach ältester Aufzeichnung. Zürich, Johannespresse,
1949. 4to. 1 weißer Bogen, 94 S. und 1 Blatt auf 24 Bogen, 1 weißer Bogen, 1 weißes
Blatt. Lose in Orig.-Halbpergamentkassette.
4.500,21. Druck der Johannespresse. – Eins von 9 (GA 219) Exemplaren (A-F) der Vorzugsausgabe auf Pergament. –
Sehr gutes Exemplar.
Greville, Robert Kaye. Scottish Cryptogamic Flora; or, Coloured Figures and Descriptions
of Cryptogamic Plants, Belonging Chiefly to the Order Fungi; and Intended to Serve as a
Continuation of English Botany. 6 vols. Edinburgh, Maclachlan & Stewart, et al., 1823.
With 360 hand-coloured engr. plates. Contemp. green half calf, gilt, t.e.g.
2.800,First edition. – Spines a bit rubbed. Text-block of vol. 3 burst. Minor staining in places. A very good copy.
Günderode. – Daub, Carl und Friedrich Creuzer. Studien. 6 Bände. Frankfurt und Heidelberg, Mohr bzw. Mohr und Zimmer, 1805 – 1811. Mit 6 gefalt. Umrissradierungen, 1 gest.
Tafel und 3 gest. Textvignetten (alle in Band 2). Marmorierter Pappbände der Zeit.
3.000,Diesch 1432; Kirchner 896; Goed. VI, 210, 1 und 67, 6, 3 (Günderode). Vollständige Folge dieser seltenen und bedeutenden Zeitschrift der Romantik. Die umfangreichen Beiträge aus den Gebieten Philosophie, Theologie, Naturwissenschaft, Philologie, Geschichte und Kunstwissenschaft stammen von den beiden Herausgebern sowie von A.
Böckh, Jos. v. Görres, Wilhelm Grimm, Fries, Kastner, Schlosser u. a. Von besonderem Interesse ist in Band 1 die
Biographie des Paracelsus von J. J. Loos (vgl. Hirsch-H. III 836 f) sowie in der Rubrik „Poesien“ auf den Seiten 363
ff. die ersten Ausgaben der beiden Schicksalsdramen „Udohla, in zwei Acten“ und „Magie und Schicksal, in drei Acten“ von Karoline von Günderode (unter ihrem Pseudonym Tian). Es ist die dritte und letzte Veröffentlichung der unglücklichen Dichterin zu Lebzeiten; vorher waren nur 1804 die „Gedichte und Phantasien“ und 1805 die „Poetischen
Fragmente“ erschienen. „Magie und Schicksal“ wird als das beste der 5 erhaltenen Dramen angesehen. Nach dem
Freitod der Dichterin 1806 wurde die Rubrik „Poesien“ nicht fortgesetzt. Auch die Briefe von und an Winckelmann
wurden hier von C. Hartmann aus dem Nachlass zum ersten Mal veröffentlicht. – Titel mit unbezeichnetem Adelsstempel. Jeder Band auf fl. Vorsatz mit Besitzeintrag „Georg Fried. Kochenburger Pr. H. Heidelberg im März 1814“;
Kochenburger (geb. Heidelberg 1791 – 1854), war Pfarrer in Neckarbinau und (ab 1830) in Reilingen; in der Badischen Revolution von 1848 spielte er eine kleine Rolle. – Gering berieben und bestoßen. Schönes Exemplar.
Hahn, Otto. Die Urzelle. Nebst dem Beweis, dass Granit, Gneiss, Serpentin, Talk, gewisse
Sandsteine, auch Basalt, endlich Meteorstein und Meteoreisen aus Pflanzen bestehen: Die
Entwicklungslehre durch Thatsachen neu begründet. Tübingen, Laupp 1879. Mit 30 lithograph. Tafeln. VII, 71 S. Leinwand der Zeit.
1.200,Interessantes und ungewöhnliches Werk des Reutlinger Rechtsanwalts, Swedenborgianer und Forschers Otto Hahn
(1828-1904), der hier anhand von Meteoritenstücken beweisen will, das das irdische Leben außerirdischen Ursprungs wäre. Ein 1881 in dem New Yorker Magazin „Science“ erschienener Aufsatz des amerikanischen Physikers George W. Rachel behauptet ein Treffen Hahns mit Charles Darwin (“Mr. Darwin on Dr. Hahn’s discovery of
fossil organisms in meteorits”). Angeblich hätte Hahn mit Darwin Gesteinsproben mikroskopisch untersucht – und
Darwin wäre von Hahn’s Außerirdischen Theorie überzeugt worden und hätte gerufen: „Almighty God! What a
wonderful discovery!“ – Allerdings ist diese haarsträubende Geschichte nicht wirklich zu beweisen, im Umfeld der
Rezeption Charles Darwins hat sich in den letzten Jahren darüber eine lebhafte Diskussion entwickelt. Zumindest
befinden sich die Werke Hahns in der Bibliothek von Charles Darwin! – Text mit einigen kurzen Anstreichungen
in Blei, ebenfalls (radierbar) in Blei einige Anmerkungen bei den ersten 5 Tafeln. Des Weiteren auf den SS. 2 – 7
einige saubere Unterstreichungen in rot. Fliegender Vorsatz mit Sammlerstempel. Insgesamt recht gutes Exemplar.
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Hauptmann, Gerhart. Sonette. Radiert und illustriert von H. M. Avenarius. Berlin,
Tillgner, 1921. 31x26cm. 8 Blatt Pergament. Orig.-Halbleder mit zwei handgetriebenen
Bronzedeckeln (signiert: Vocke, Berlin). In moderner Leinwand-Kassette.
4.500,Erstes Buch der deutschen Kleinmeister. – Eins von nur 5 Exemplaren (GA 300) der Luxusausgabe, ganz auf Pergament gedruckt und in handgearbeitete Bronzedeckel nach Entwurf des Medailleurs und Bildhauers Alfred Vocke
(1886-1944) gebunden. Exemplar Nr. 1, Druckvermerk von Hauptmann und Avenarius signiert. – Vocke, Schüler
von Th. v. Gosen, wirkte u.a. in Breslau und Berlin. Eine seiner Schülerinnen war Hedwig Bollhagen. – Der Titel
kostete in dieser Ausstattung seinerzeit 5000 Reichsmark! Gewicht ca. 3.3kg. – Pergament gering gewellt, nur ganz
vereinzelt dezent fleckig. Der Einband minimal angelaufen. – Sehr schönes Exemplar.
Hess, Heinrich. Die Fresco-Gemaelde der Königlichen Allerheiligen Hofkapelle zu München. Lithographirt und herausgegeben mit Königlich Bayerischem Allergnädigsten Privilegium und Ihrer Kaiserlich Königlichen Majestät der Kaiserin Mutter von Oesterreich Charlotte
Auguste allerunterthänigst und ehrfurchtsvollst gewidmet von J. G. Schreiner. München,
Schreiner, 1837-41. Royal-Folio. 1 Bl. Mit 43 (42 getönten) lithogr. Tafeln. Lose in Halbledermappe der Zeit mit 14 bedruckten Orig.-Lieferungsumschlägen.
2.200,Thieme-B. XVI, 580. – Die Malereien der Allerheiligen-Hofkapelle wurden nach den Entwürfen von Heinrich von Hess
zwischen 1830 und 1837 u. a. von Johann von Schraudolph ausgeführt. – Stellenweise gering fleckig. Gutes Exemplar.
Hirschfeld, C. C. L. Theorie der Gartenkunst. 5 in 3 Bänden. Leipzig, Weidmann,
Erben und Reich 1779 – 1785. Mit 5 gestochenen Titelvignetten, 231 (38 ganzseitigen) Textkupfern und 7 (1 gefaltete) Kupfertafeln. Halblederbände der Zeit mit 2
farbigen Rückenschildern.
3.800,Ornamentstich-Katalog II, 3353; Dochnahl 71; Rümann 445; Enslin/Engelmann 132. – Erste Ausgabe des
„berühmtesten deutschen Gartenbuches der Zeit ... Seine radierten Illustrationen wurden zunächst von Joh. Heinr.
Brand (1740-1783), vom dritten Teil an auch von C. Fr. Schuricht (geb. 1753) und C. L. Crusius, dem Illustrator
von Hirschfelds bereits 1768 geschriebenen Landleben, entworfen und geätzt.“ (Hauswedell/Voigt I, 87). – „Angeregt von der engl. Philosophie (Home) und dem engl. Landschaftsgarten, entwickelte er (Hirschfeld) .. ein System
von Forderungen für die Gestaltung von Landschaftsgärten, die er unter vielfältigen Gesichtspunkten klassifizierte
.. Er wendet sich mit seinen Forderungen hauptsächlich gegen den französ. Garten und wirkt in seiner Theorie bes.
in Norddeutschland bahnbrechend für die Verbreitung des engl. Landschaftsgartens.“ (NDB IX, 223). – Die schönen Kupfer zeigen Schlösser, Landhäuser, Gartengebäude, Denkmäler sowie zahlreiche Park- und Gartenansichten.
– Decken etwas angestaubt. Etwas berieben, Ecken leicht bestoßen. Die oberen Rückenenden stärker bestoßen und
beschabt. Leder teils mit kleinen Fehlstellen. Innen recht gutes Exemplar.
Hirt, Aloy. Die Baukunst nach den Grundsätzen der Alten. Berlin, Realschulbuchhandlung 1809. Mit 50 Kupfertafeln mit je einem Erläuterungs-Blatt. XXII, 242 S. Pappband
d. Zt. mit rotem Rückenschild.
1.500,Ornamentstich-Katalog 2058; ADB XII, 479; Kruft S. 334: „... Hirt strebt ein System, ein Ideal der Baukunst selbst
an, die er in der antiken Baukunst zu finden glaubt ...“. – Einband berieben und beschabt. Titel angestaubt, sonst
recht gutes und weitgehend sauberes Exemplar.
Hoffmann, Ludwig. Neubauten der Stadt Berlin. Gesamtansichten und Einzelheiten
nach den mit Massen versehenen Originalzeichnungen der Fassaden und der Innenräume,
sowie Naturaufnahmen der bemerkenswertesten Teile der seit dem Jahre 1897 in Berlin
errichteten städtischen Bauten. Mappe 1-11 (vollständig). Berlin, New York, Hesseling,
Wasmuth, 1902-12. Jeweils Textblätter (Beschreibungen) und 50 lose Lichtdruck-Tafeln.
Insgesamt 550 Tafeln. Dunkelrote Original-Leinenmappen mit goldgeprägten Deckeltiteln (etwas griffspurig, an den Rändern etwas stockfleckig).
3.500,Die 550 Tafeln und 626 Textabbildungen zeigen den Großteil der ab 1897 errichteten Berliner Bauten des Architekten
und Stadtbaurates Ludwig Hoffmann (1852-1932) in Plänen und Photographien. - Die Photographien fertigte der
1901 nach Berlin übersiedelte Fachphotograph für Architektur Ernst von Brauchtisch (1856-1932) an. – Mappe 1 und
2 als Liebhaberausgabe in 40 nummerierten Abzügen gedruckt (41 x 61 cm). Mappen 3-11 in der Normalausgabe (41
x 53 cm). - Tafeln und Textbeilagen sind sehr gut erhalten, einzelne leichte Flecken ausschließlich im Randbereich,
die Photographien allesamt tadellos. Titelblätter von Mappe 1 und 2 stockfleckig mit Knickspuren und Randeinrissen,
S. I und II von Mappe 11 durch gelöste Zusammenklebung teilweise beschädigt.
Kerner, Justinus (Hrg.). Magikon. Archiv für Beobachtungen aus dem Gebiet der
Geisterkunde und des magnetischen und magischen Lebens nebst anderen Zugaben für
Freunde des Innern. 5 Bände. Stuttgart, Ebner & Seubert 1840 – 1853. Dekorative
dunkelrote Halblederbände um 1890.
2.500,Kirchner II, 9773; Ackermann II, 226; Rosenthal 3106; Graesse BMP 80; Goed. VIII, 210, 76. – Komplett sehr seltene Ausgabe. Mit Beiträgen von Kerner, Fr. v. Meyer, F. Notter u. a. über Geistererscheinungen, Heilungen durch
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Magnetismus, Traumdeutung, Somnambulismus, Vampirismus, Hexenprozesse, J. Böhme, Reichenbach etc. – Aus
dem Inhalt: Ueber Herrn Professor Fischers zu Basel Kunst vom Geisterglauben zu erlösen; Zur Geschichte der
Wünschelrute; Die Spuckereien im schwedischen Gripsholm (von Arndt); Tierseelenkunde; Voraussagende Träume; Vom fliegenden Holländer; Tassos Dämon; Operationen während des magnetischen Schlafes; Nach Gustav
Schwab’s Tod (Gedicht von Kerner); Mittheilungen aus Graubünden (Das Todtenvolk, Die Schannéner Jungfrau...), Ekstase durch den Gebrauch von Haschisch (Bd. 5, SS. 331-362). – Es fehlt das Portrait. Bde. 1, 2, 4 und 5
teils gering berieben und leicht bestoßen, teils gebräunt bzw. etwas braunfleckig. Der Bd. 3 leider mit erheblichem
Schaden durch Feuchteinwirkung am Einband: Rücken dadurch mit Fehlstellen, das Leder um die Fehlstellen
bröselig, hintere Decke stark fleckig, der grüne Leinenbezug färbt noch ab. Der Buchblock davon selbst nur wenig
betroffen, im vergleichbaren, teils gebräunten und braunfleckigen Zustand wie die übrigen Bände.
Kirchner, A. Ansichten von Frankfurt am Main, der umliegenden Gegend und den
benachbarten Heilquellen. 2 Bände. Frankfurt, Wilmans 1818. Mit 2 gest. Titeln, 1
Tab. und 25 Kupfertaf. nach A. Radl. 6 Bll., 376 S.; 12 Bll. (l.w.), 283 S. Halbleder
um 1840 mit Rückenschild.
1.500,Das schönste Frankfurter Ansichtenwerk des 19. Jahrhunderts! Mit umfangreichem histor.-topograph. Text und
Ansichten von Frankfurt (9), darunter 2 Gesamtansichten, Landungsplatz am Fahrtor, Römerberg, Rossmarkt, Zeil
etc.; ferner Bornheim, Bad Ems, Eppstein, Homburg v. d. H., Konigstein/Falkenstein, Kronberg, Offenbach,
Schlangenbad, Bad Schwalbach, Bad Soden, Wiesbaden etc.- Ohne den Plan, der allerdings nur wenigen Exemplaren beigegeben wurde. – Gering berieben. Oberes Kapital von Bd. 1 etwas lädiert. Vorderes Innengelenk von Bd. 1
angebrochen. Teils gebräunt bzw. stockfleckig, die Kupfertitel stärker betroffen.
Klemm, Walther. Simplicius Simplicissimus. Zwölf Steinzeichnungen von Walther
Klemm. Weimar, Kiepenheuer, 1916. Folio. Titelblatt mit Holzschnittvignette und 12
Blätter mit ganzseitigen Orig.-Lithographien von W. Klemm, alle signiert. Lose in Orig.Schweinslederflügelmappe mit blindgeprägtem Deckeltitel.
1.400,Eins von 50 (GA 320) num. Exemplaren der Vorzugsausgabe auf starkem Van Gelder-Papier. – Innendeckel mit
Exlibris und zusätzlichem eingeklebtem Impressum. – Mappe mit leichten Bereibungen an Gelenken und Kanten.
Ränder der unbeschnittenen Blätter teils leicht gebräunt. – Schönes Exemplar.
Klinger, Max – Apuleius. Amor und Psyche. Ein Märchen des Apulejus. Aus dem
Lateinischen von Reinhold Jachmann. Illustrirt in 46 Original-Radirungen und ornamentirt von Max Klinger. München, Theo. Stroefer, (1881). Folio (36 x 27 cm). 5 (1
w.) Bll., LXVIII. Mit 46 Originalradierungen (15 ganzseitig, 31 montierte Vignetten
auf gewalztem China) sowie Holzschnitt-Buchschmuck auf jeder Seite von Max Klinger.
Blaue Original-Leinwandband mit schwarz-, silber- und goldgeprägter Deckel- und
Rückenillustration sowie dreiseitigem Goldschnitt.
2.400,Buchdruck v. Gebrüder Kröner in Stuttgart, Papier aus der Schäuffelen’schen Fabrik zu Heilbronn, Holzschnitte
von Kaeseberg & Oertel, R. Klepsch u.a., Kupferdruck von Fr. Felsing in München. – Kapitale und Ecken leicht
berieben, sonst in makellosem Zustand.
Kopisch, August. Die Königlichen Schlösser und Gärten zu Potsdam. Von der Zeit ihrer
Gründung an bis zum Jahre 1852. Berlin, Ernst & Korn, 1854. Folio. VIII, 2 Bll., 220 S.
Bedruckte Orig.-Kartonnage.
950,Erste Ausgabe. – Posthum von C. Boetticher herausgegeben. – Einband fleckig und mit ergänzten Fehlstellen.
Erste und letzte Blätter etwas fleckig, sonst gutes Exemplar.
Leitner, Quirin. Die hervorragendsten Kunstwerke der Schatzkammer des Österreichischen Kaiserhauses. Wien, Holzhausen, 1870-73. Folio 3 Bll., 58 S. Mit 100 Orig.-Radierungen von J. G. Fahrnbauer, E. Kozeluch, A. Lang, C. Poschinger, E. Schuhmann, W.
Unger und J. Wopalensky. Orig.-Lederband mit goldgeprägtem Rücken- und Deckeltitel,
Goldschnitt, in Leinwandkassette.
2.800,Erste Ausgabe. – ÖBL V, 121. – Prachtwerk anlässlich der Neuordnung der Schatzkammerbestände. – Sehr gutes Exemplar.
Leonhardt, C. C. v., K. F. Merz und J. H. Kopp. Einleitung und Vorbereitung zur Mineralogie. I.: Propaedeutik der Mineralogie. – II. Systematisch-tabellarische Uebersicht
und Charakteristik der Mineralkörper. In oryktognostischer und orologischer Hinsicht
aufgestellt. 2 Bände. Frankfurt, Hermann 1817 – 1806. I.: Mit 3 kolor. lithograph. Tafeln
und 7 (1 kolor.) Kupfertafeln. 1 Bl., XII, 315 S. – II.: 4 Bll., 125 Tabellen (1-83 doppelblattgroß, und 85-125, Nr. 84 ist ausgelassen, so komplett!), XVI. Halbleder der Zeit mit
rotem Rückenschild.
4.800,I.: Poggendorff I, 1427; Ferchl 309; Schuh 6; ADB XVIII, 309: „Ein wahres Quellenwerk“. – Considered at the time
the most instructive source work in mineralogy“ (DSB VIII, 246). – Enthält u. a. Einleitungen in Oryktognosie, Geo-
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gnosie und Petrefaktenkunden sowie eine umfangreiche Bibliographie mit 2740 Titeln. – Die Tafeln mit Farbproben,
Fossilien und Gesteinsquerschnitten. – – – II.: Freilich 1427: “An extremely detailed work describing mineralogical
localities, and mineral composition”; Schuh 5: “Rare. ... This volume consists of a systematic survey of various mineralogical properties in the form of a series of tables. The lengthy descriptions give ample reference to external characters
and the chemical qualities. In many instances throughout the text of this volume, the authors have also included
remarks that reflect the inadequacies of science they had personally experienced; they fully understood the limitation
of mineralogical science in their own time and attempt to convey this information to the reader. Leonard wrote the
oryctognosy section, Merz the oryctology, and Kopp the chemical sections.”. – Fliegender Vorsatz mit Besitzeintrag
„Jn Jb Bernoulli“, wohl der Schweizer Archäologe Johann Jakob Bernoulli (1831-1913) oder dessen gleichnamiger
Vater. – Tabelle 124/125 zu Beginn des Tabellenteils gebunden. – Die Bandfolge ist etwas verwirrend, aber offensichtlich sind die früher veröffentlichten „Mineralkörper“ mit Veröffentlichung der „Propaedeutik“ zum 2. Band des
Gesamtwerkes erklärt worden. – Rücken von Bd. 1 unauffällig restauriert. Etwas bestoßen, teils stockfleckig.
Lersner, Achilles August von. Der Weit-berühmten Freyen Reichs- Wahl- und Handels-Stadt Franckfurt am Mayn Chronica, Oder Ordentliche Beschreibung der Stadt
Franckfurt Herkunfft und Auffnehmen, wie auch allerley denkwürdiger Sachen und Geschichten...Anfänglich durch Gebhard Florian an Tag gegeben... 2 Bände. Frankfurt, In
Verlegung des Autoris und Georg August Lersner (Bd 2), 1706-1734. Folio. 4 Bll., 568,
130 S., 11 Bll.; 4 Bll., 839, 238 S., 9 Bll. Mit gest. Titelvignette, mehrfach gefalt. gest.
Ansicht von Frankfurt und 45 auf 44 (davon 8 altkolorierte Wappentafeln) Kupfertafeln.
Halbpergamentbände der Zeit mit rotem Lederrückenschild.
3.500,Erste Ausgabe. – Pergament etwas gebräunt und teils fleckig. Kanten berieben. Band 1 durchgehend etwas
gebräunt, Band 2 durchgehend weiß und fleckenfrei. Gutes Exemplar.
Leske, Nathaniel Gottfried. Reise durch Sachsen in Rüksicht der Naturgeschichte und
Ökonomie. Leipzig, J. G. Müller, 1785. 4to. XXX, 1 Bl., 548 S., 1 Bl. Mit gest. Titelvignette, 40 (14 farbig) gest. Tafeln und 17 gest. Textvignetten. Lederband der Zeit mit
Rückenschild.
2.800,Erste Ausgabe. – Einband berieben, Rücken neu aufgezogen. Hs. Widmung auf Vorsatz, Stempel und hs. Bibliothekseintrag auf Titel. Innen frisches und sauberes Exemplar. Komplett wie hier selten.
Maximilian in Bayern gewidmet – Prunkkassette. Mit reliefiertem gefeldertem Deckel
in moosgrünem Samt; im zentralen Oval die Initiale „M“ und die Herzogskrone in ziselierter vergoldeter Messingauflage, in den mit weiß-blauem Rautenstoff unterlegten Eckfeldern
Wappenauflagen, oben der fünfteilige bayerische Wappenschild, links mit Königskrone,
rechts mit Herzogskrone, unten links das Landshuter Stadtwappen mit den drei Eisenhüten,
rechts das Münchner Stadtwappen mit dem Münchner Kindl. Signiert: „F. V. Attenkofer’s
Buchbinderei Landshut“, um 1890. Ca. 64 x 49 cm.
5.800,ENTHÄLT: DIE WANDGEMÄLDE IM RATHHAUSSAALE DER NIEDERBAYER. KREISHAUPTSTADT
LANDSHUT. Photographische Reproduction von C. Dittmar. O. O. u. J. (Landshut, um 1890). Mit 7 mont. Photographien (Albuminabzüge), zwischen 25 x 41 und 25 x 21 cm. 3 Bl. – Enthält Titel, Widmung an Maximilian in
Bayern und eine Beschreibung von Johannes Dunckel. – Die Photoaufnahmen zeigen eine Ansicht von Landshut
und die 1880-82 im Landshuter Rathaussaal ausgeführten Fresken, jeweils mit gedruckter Bildunterschrift. – Der
Photograph Carl Dittmar (1860-1939) hatte 1880 sein Atelier in der alten Residenzstadt eröffnet und wurde 1887
zum Königlich Bayerischen Hofphotographen ernannt. – Fleckig.
Menin, L. Il costume di tutte le nazioni e di tutte i tempi. 3 Textbände und 3 Tafelbände in 6
Bänden. Padua, Minerva, 1833-43. Textbände in Folio (46,5 x 33 cm); Tafelbände in Quer-Folio (32 x 47 cm). Mit 2 (statt 3) lithographischen Porträts, 3 lithographischen Titeln und 292 (6
kolorierten) gestochenen Tafeln. Halblederbände der Zeit mit je 2 Rückenschildern.
3.000,Erste Ausgabe – Hiler, 582 – Lipperheide, 56 – Colas, 2035 – Vinet 2120 (nur Teil 1). – Monumentales und reich illustriertes Werk über die Kostüme aller Zeiten und Länder, darunter Chinesen, Japaner, Ägypter, Trojaner, Griechen, Römer, Germanen etc., zahlreiche Ritterszenen, 6 kolorierte Ordentafeln sowie Trachten und Alltagsszenen aus Ozeanien, Afrika, Amerika, Asien und Europa. – Teil 1 behandelt die Antike, Teil 2 das Mittelalter und Teil 3 die Neuzeit. – Es fehlt wohl 1 Porträt
in Band 2. – Ecken und Kapitale bestoßen, Gelenke von Band 2 geklebt, Gelenke teils angeplatzt, etwas fleckig, berieben
und beschabt. Textband 2 auf den letzten 100 Seiten mit verlaufenem Tintenfleck im Rand, wenige Tafeln gebräunt, Text
und Tafeln meist nur im Rand teils leicht, vereinzelt stärker stockfleckig, insgesamt gutes Exemplar des seltenen Werkes.
Meyer, Johann Friedrich v. Blätter für höhere Wahrheit. Aus Beyträgen von Gelehrten,
ältern Handschriften und seltenen Büchern. Mit besonderer Rücksicht auf Magnetismus.
11 Bände (Alles!). Die Bde. 9-11 als „Neue Sammlung“ betitelt. Frankfurt, Brönner
(Bde. 1-2), J. C. Hermann (Bde. 3-8) und Berlin, Oehmigke (Bde. 9-11), 1818 – 1832.
Mit zus. 3 (1 mehrfach gefalt.) lithograph. Tafeln. Pappbde. d. Zt.
1.500,-
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ADB XXI, 597; Caillet 7493 und 7494; Slg. du Prel 587; Ackermann II, 41 und V. 969 : „Eine Fundgrube für jeden Interessierten okkulter Literatur. Im letzten Bande ein Gesamtregister. Sehr gesucht und selten vollständig.“ –
Der Frankfurter Bürgermeister J. F. Meyer (1772-1849) wurde vor allem durch seine Bibelübersetzung bekannt,
die ihm auch den Namen „Bibel-Meyer“ eintrug. Enthält ein Konglomerat an teils recht kuriosen Aufsätzen, u. a.:
Ueber Magnetismus in Beziehung auf die Geschlechter; Auszug aus dem magnetischen Tagebuch des Ritters von
Barberin; Historia von der Alchimey; Fragment aus der Geschichte einer magnetischen Hellseherin; Von der Erschaffung der schädlichen Thiere; Blicke der Erkenntniß; Ueber Mysticismus; Des Theophrastus Paracelsus Buch
von Nymphen, Sylphen, Pygmäen und Salamandern, auch anderen Geschöpfen dieser Art; Ueber Horst’s Dämonomagie; Ueber das Wesen des Wunders; Gespräch über die Freymaurerey; Lehrsätze der Magie; Die Nacht, von
welcher Jesus redet; Erklärung des neunzigsten Psalms; Der Engel Metatron; Kurzer Begriff der Kabala; Vom Ursprung der fossilen Thiere; Aus der Vorschule für Aegyptische Hieroglyphik u. Schrift; Merkwürdige Weissagung
des Dante; Vom Hades; Der Magnetismus als Mittel der Selbstheilung u. Spiegel der Selbsterkenntnis; Wahrnehmungen einer Seherin; Über Indische Mythologie; Das Kreuz Christi; Die neuesten Naturerschütterungen; Scheinbarer Widerspruch Christi u. Pauli in Betreff des Mana; Der Blutbräutigam; Das Buch Henoch; Leitfaden einer
künftigen Symbolik; Der Tempel Salomo’s; Prüfung der Lehre von der Seelenwanderung; Noch eine Irrlehre, in
Verbindung mit dem Gilgul; Aus dem Wunderbüchlein; Die Insel Atlantis. – Formate teils etwas unterschiedlich,
Deckelbezüge abweichend. Berieben und bestoßen. Teils fleckig und gebräunt.
Montfaucon, Bernard de. Les Monumens de la monarchie françoise, qui comprennent
l’histoire de France, avec les figures de chaque regne que l’injure des tems epargnées. 5
vols. Paris, Gandouin et Giffart, 1729-1733. Folio. (8), XXXVIII, (2), 402, (22)pp; (4),
342, (32)pp; (8), 356, (30)pp; (24), 368, (28)pp; (6), 434, (214)pp. With 306 (110 fold)
engr. plates and 6 engr. vignettes. Later (ca. 1890) full red morocco with 6 raised bands,
gilt-stamped vignette (head of stag with motto “Vincit qui patitur”) to both covers, richly
gilt inner dentelles, a.e.g.
5.800,First edition. – Exlibris to inner cover (James Henry Smith). – Spines rubbed in places. Lower front hinge of vol. 5 with small
crack. Lacking portrait-frontispiece to volume 1, page 265/266 with small repaired corner. – Fine copy in decorative bindings.
Musil, Alois. Arabia Petraea. 3 Bände. Wien, in Kommission bei Alfred Hölder,
1907-08. Schwarze Halblederbände der Zeit mit geprägtem Rückentitel und reicher vergoldung.
5.800,Erste Ausgabe. – Band 1: Moab. Topographischer Reisebericht. 1907. XXIII, 443 S. Mit 1 Tafel und 190 Textabbildungen. – Band 2 (2 Teile): Edom. Topographischer Reisebericht, 1. Teil. 1907. XII, 343 S. Mit 1 gefalt. Karte
und 170 Textabbildungen. Edom. Topographischer Reisebericht, 2. Teil. 1908. X, 299 S. Mit 1 gefalt. Karte und
152 Textabbildungen. – Band 3: Ethnologischer Reisebericht. 1908. XV, 550 S. Mit 62 Textabbildungen. – Ungewöhnlich gut erhaltenes und dekorativ gebundenes Exemplar.
Nachtigal, Gustav. Sahara und Sudan. Ergebnisse sechsjähriger Reisen in Afrika. 3 Bände. Berlin, Weidmann, Wiegandt, Hempel & Parey, 1879-1881, und Leipzig, Brockhaus,
1889. Gr.-8vo. XXII, 748 S., 10 Bll. Tabellen; XXIV, 790 S., 1 Bl.; XXII, 1 Bl., 548 S., 1
Bl. Mit 95 teils ganzseitigen Holzschnitt-Illustrationen, 5 Schrifttafeln auf 6 Blatt und 7
gefalt. farblithographischen Karten. Braune Orig.-Leinwandbände, Rücken mit Gold- und
Blindprägung, Vorderdeckel jeweils mit goldgeprägter Illustration.
2.800,Erste Ausgabe. – 1. Teil: Tripolis, Fezzan, Tibesti und Bornu; 2. Teil: Borku, Kanem, Bornu une Bagirmi; 3.
Teil: Wadai und Dar-For. Herausgegeben von E. Groddeck. – Ohne Porträt in Band 3. – Vorsätze bei Band 2
und 3 erneuert. Band 1 mit wenigen Bleistiftanstreichungen und Randanmerkungen. S. 21/22 mit geklebtem
Quereinriss. 2 Blatt mit kleinem oberen Randausriss. Gutes Exemplar in recht frischen Einbänden.
(Nicolai, Friedrich). Beschreibung der Königlichen Residenzstädte Berlin und Potsdam, aller
daselbst befindlicher Merkwürdigkeiten und der umliegenden Gegend. Dritte, völlig umgearbeitete Auflage. Bde 1-3 und Anhang in 4 Bänden. Berlin, Friedrich Nicolai 1786. Mit 5
mehrfach gefalteten gestochenen Plänen und Grundrissen. Pappbände der Zeit.
1.400,Goed. IV/1, 500, 10; Berlin-Bibl. S. 52; Katalog Nicolai (Wolfenbüttel) Nr. 74; Engelmann I, 399. Wesentlich erweiterte Ausgabe der wichtigsten und ausführlichsten Berlin-Beschreibung aus der Zeit Friedrichs des Großen, zugleich eines der Hauptwerke der Berliner Aufklärung, Nicolai erregte durch die schonungslose Offenheit der Darstellung der sozialen, kirchlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Verhältnisse große Aufmerksamkeit. Mit allen
Straßen, Plätzen und architektonischen Sehenswürdigkeiten der Stadt. Die Tafeln zeigen die Stadtpläne von Berlin
und Potsdam, einen Lageplan der „Gegend um Berlin“ sowie zwei Grundrisse zum Königlichen Schloss in Potsdam. – Der seltene Anhangband mit dem Nebentitel: „Nachricht von den Baumeistern, Bildhauern, Kupferstechern, Malern, Stukkateuren und anderen Künstlern“. – Berieben. Teils etwas gebräunt.
Ovidius Naso, Publius (Ovid). Les metamorphoses, en latin et en francois. De la traduction de M. l’Abbé Banier ... avec des explication historique. 4 Bände. Paris, Basan, Le
Mire, Pissot, Prault et Le Clerc, 1767-71. Mit 1 Titelkupfer, 4 gestochenen Titelvignetten, 3
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ganzseitige gestochene Widmungen, 1 gestochenes Schlußblatt und 30 gestochene Kopfvignetten, alle von P.-Ph. Choffard sowie 139 Kupferstichtafeln. 2 Bll., XC, 1 Bll., 264 S.;
VIII, 352 S.; VIII, 360 S.; VIII, 367 S., 8 S. Marmorierte Lederbände der Zeit auf fünf Bünden mit goldgeprägten Rückentiteln auf je 2 farbigen Rückenschildern sowie reicher floraler Rückenvergoldung, goldgeprägten Deckelfileten und dreiseitigem Goldschnitt. 4.800,Sander 1472. Cohen-Ricci 769 ff. Fürstenberg 79. – Erste Ausgabe dieser vielleicht prachtvollsten Ovid-Ausgabe
überhaupt. „Wir haben es hier mit einem weiteren Hauptwerk französischer Illustrationskunst zu tun“ (Fürstenberg). Berühmte Gemeinschaftsausgabe namhafter Pariser Verleger, ausgestattet mit Illustrationen der ersten
Künstler und ausgeführt von den besten Stechern der Zeit: Die Kupfertafeln von Baquoy, Basan, Binet, Choffard,
De Ghendt, De Launay, Duclos, Helman, Legrand, Le Mire, Le Roy, Le Veau, Longueil, Masquelier, Massard,
Miger, Née, Ponce, Rousseau und St. Aubin nach Boucher, Eisen, Gravelot, Le Prince, Monnet, Moreau, Parizeau,
St. Gois und Simonet. – Mit zeitgenössischen Papierschildchen der 1742 gegründeten Mannheimer Buchhandlung
Charles Fontaine. Die Kupfer meist mit schwachem Abklatsch auf der gegenüberliegenden Seite. Mitunter etwas
gebräunt und gering fleckig. – Breitrandig, die Kupfer in kräftigen Abzügen. Im Ganzen gutes Exemplar in dekorativen Ledereinbänden.
Pfaff, C. H. Ueber Newton’s Farbentheorie, Herrn von Goethe’s Farbenlehre und den
chemischen Gegensatz der Farben. Ein Versuch in der experimentalen Optik. Leipzig,
Vogel 1813. Mit einer gefalt. teilkolor. Kupfertafel. XVI, 182 S. 1 Bl. Dekorativer Halblederband um 1850.
1.200,Poggendorff II 425; Ferchl S. 407; Gray, Newton 225; Schmid, Goethe u. d. Naturw. 2365; Slg. Kippenberg
I 1503; Meyer, Goethe-Bibl. 1043. – Erste Ausgabe dieser gegen Goethe polemisierenden Schrift. Der Verfasser war Professor der Physik und Chemie an der Universität Kiel. – Teils braunfleckig, Titelblatt stärker
gebräunt.
Picart, Bernard. Cérémonies et coutumes religieuses de tous les peuples du monde. 10
in 11 Bänden. Amsterdam, Bernard, 1723-43. Folio. Mit 11 gest. Titelvignetten, 17
gest. Kopfvignetten und 266 (2 wiederholten, 30 doppelblattgroßen) Kupfertafeln. Rote
Maroquinbände der Zeit mit Rückenschild, Rückenvergoldung, Deckelfileten, Stehund Innenkantenvergoldung.
29.000,Erste Ausgabe. – Lipperheide Oc 24. Sander 1547. Cohen-R. 134. Lewine 414. Fürstenberg 70. Sabin 62600.
Brunet I, 1742: «Ouvrage qui doit presque tout le succès qu’il a obtenu aux 266 belles gravures dont il est orné.
C’est une compilation extraite des écrits de R. Simon, de J. Abbadie, de Dupin, de Thiers, du P. Le Brun, de
Boulainvilliers, de Reland, etc., sur le même sujet. La rédaction en est due à J.-Fréd. Bernard, libraire-éditeur, au
ministre Bernard, à Bruzen de la Martinière, et autres.» – Ausführliche Beschreibung der religiösen Gebräuche
von Juden, Katholiken, Protestanten, Anglikanern, Mennoniten, Moslems, Indianern, Azteken, Inkas, Indern,
Persern, Chinesen, Japanern, Griechen und Römern usw., mit den beiden seltenen Supplementbänden zu abergläubischen Praktiken. – Die Tafeln mit Darstellungen von Kostümen, Festlichkeiten etc., u. a. auch einem
Inquisitionsgerichtssaal und einer Folterung und Hinrichtung. Zwei Tafeln zum Gebrauch der Wünschelrute sind
wiederholt. – Band IV wie bei Lipperheide angegeben mit 14 Kupfern (nach Cohen und Ricci 13). Ohne das erst
nachträglich erschienene Frontispiz. – Gelenke teils mit Klebespuren, Gelenke etwas angeplatzt, fleckig, unterschiedlich gebräunt. – Das selten komplett mit allen Teilen und allen Tafeln zu findende Monumentalwerk in
einem wohlerhaltenen und dekorativ gebundenen Exemplar.
Piloty, F. (Hrsg.). Königlich Baierischer Gemäldesaal zu München und Schleißheim.
In Steindruck. 2 Bände. München 1817-21. Gr.-Folio. 3 Bll., 60 Spalten; Sp. 61-90.
Mit 2 lithogr. Titeln, 1 lithogr. Porträt und 200 teils getönte lithogr. Tafeln von F. Piloty,
N. Strixner, L. Quaglio und K. Auer. Halblederbände der Zeit.
11.500,Erste Ausgabe. – Thieme-B. XXVII, 46. Nagler XII, 472. Winkler 954. Ausstellung Kunsthalle Bremen
1976, Lithographien von den Anfängen bis zur Gegenwart, 30. Dussler 166. – Piloty, der sich als einer
der ersten der neuen Technik der Lithographie bediente, erhielt 1815 die Erlaubnis, mit anderen Künstlern die Meisterwerke der königlichen Gemäldesammlungen herauszugeben. – Der typographische Titel
und die Widmung liegen lose bei, ebenso das lithographierte Porträt von Simon Schmid und der „Bericht
über die Erfindung der Steindruckerey“, die der 21. Lieferung beigegeben waren. – Rücken von Band 2
liegt lose bei, Rückengelenke von Band 1 mit größeren Einrissen. Die losen Textblätter am Rand angeschmutzt und mit größeren Läsuren, wenig fleckig.
Poppel, Johann. Das Königreich Preussen in malerischen Original-Ansichten in Stahl
gestochen von Joh. Poppel. Von einem historisch-topographischen Text begleitet. 3.
Abteilung: Berlin und Umgebung. Potsdam und Umgebung. Darmstadt, Lange, (1856).
1 Bl., 401 S., 1 Bl. Mit gest. illustr. Titel und 59 Stahlstich-Ansichten. Halbleinwand
der Zeit mit schlichter Rückenvergoldung.
1.400,Wenige Tafeln gebräunt bzw. gering fleckig. – Gutes Exemplar.
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Purkinje, Johann (d. i. Jan Evangelista Purkiné). Beiträge zur Kenntniss des Sehens in
subjectiver Hinsicht. Prag, Vetterl 1819. Mit gefalt. Kupfertafel. 3 Bll., SS. 3-176. Halbleder der Zeit.
4.000,Erste Ausgabe. – Garrison-M. 1492; Kruta, p. 77; Waller 7668; Norman 1763; Hirschberg VI, 42. Hirsch-H. IV,
688; DSB XI, 214. – Die äußerst seltene Dissertation Purkinjes, „eine Aufsehen erregende Arbeit, welche dem Verfasser die Freundschaft und Protection Goethe’s verschaffte. P. war einer der genialsten Forscher der Neuzeit. Seine
sehr zahlreichen, durchweg den Stempel der Vollendung tragenden Arbeiten und Entdeckungen, die sich auf alle
Gebiete der Physiologie und mikroskopischen Anatomie beziehen, sind von epochemachender Bedeutung gewesen“
(Hirsch-H.). – „Baut auf Goethes Farbenlehre auf, ohne diese zu zitieren, worüber sich Goethe mißliebig aussprach“
(Schmid 2369). – Im gleichen Jahr erschien eine weitere Ausgabe in Prag bei Calve; vorliegende stellt den ersten
Druck dar, hier bezeichnet sich Purkinje als „Candidaten der Medizin“, bei der Calve’schen Ausgabe firmiert er bereits als „Doktor der Medizin“. – Am Anfang vorhanden: Drucktitel und 2 Bl. „Inhalt“, ein digitalisiertes Vergleichsexemplar der Ausgabe bei Calve hat noch ein Widmungs- und Errata-Blatt; ich konnte nicht klären, ob diese frühere
Ausgabe mit oder ohne diesen beiden Blättern erschienen ist. – Etwas berieben, insgesamt sehr gutes Exemplar.
(Pustkuchen, Joh. Fr. W.). Wilhelm Meisters Wanderjahre. 5 in 4 Bänden und erste u.
zweite Beilage. Quedlinburg und Leipzig, Basse 1821 – 1828. Mit 2 wiederholten Titelvignetten. Marmorierte Pappbände der Zeit mit rotem Rückenschild, Bde. 4 und 5 etwas
abweichend gebunden.
1.500,Goed. IV/3, 436, VI, 1 und X 327 f., 9b; Kippenberg I, 996-999; Slg. Borst 1376. – Alle Bände in erster Ausgabe.
– Vollständige Folge der von Pustkuchen verfasten „falschen“ Wanderjahre mit der Beilage I (Nebentitel:
„Wilhelm Meisters Tagebuch“) und II (Nebentitel: „Gedanken einer frommen Gräfin“), gebunden nach Band 3. –
Die agressive Haltung gegenüber Goethe in seinen parodistischen Werken erregte Aufsehen und machte Pustkuchens Namen in weiten Kreisen bekannt. „P. nahm aus dem Wilhelm Meister – vor Erscheinen von Goethes
Wanderjahren – die Gestalt des Wilhelms heraus und mißbrauchte sie streitlustig gegen Goethe, in dem er die
Romanfigur ... mit Goethe gleichsetzte und in seinem Sinne umwandelte.“ (Goedeke). – Goethe äußerte sich etwas
herablassend gegenüber den Plagiator: „Was will von Quedlinburg ein zweiter Wanderer traben! Hat doch
der Walfisch seine Laus, muß ich auch meine haben“. – Komplett mit allen Anzeigenblättern. – Unbeschnittenes
Exemplar. Gering berieben, insgesamt sehr gut erhalten.
Rumohr, C. F. v. Italienische Forschungen. 3 Bände. Berlin und Stettin, Nicolai 1827 – 1831.
X, 1 Bl., 355 S.; VIII, 1 Bl., 420 S., 1 Bl.; XIV, 1 Bl., 242 S., 1 Bl. Etwas spätere, sehr dekorative Halblederbände mit reicher Rückenvergoldung (sign.: R. Seelig, Dresden).
1.400,Tresoldi 98; Franklin 1793; Goed. XVII, 1246, 87; Brieger 2021. – Erste Ausgabe. „Ein Werk von Epoche
machender Bedeutung für die italienische Kunstgeschichte“ (ADB XXIX, 659). „Mit diesem Werk, das sich
durch gründliche Sachkenntnis und scharfsinnige Kombination auszeichnet, wies Rumohr ganz neue wissenschaftliche Wege zur Erforschung der alten italienischen Kunst bis auf Raffael und seine Zeit“ (Thieme-B.
XXIX, 202). – Der dritte Band, erst 4 Jahre später veröffentlicht und häufig fehlend, erschien auch separat
unter dem Titel „Über Raphael und sein Verhältnis zu den Zeitgenossen“.
Sattler, Josef – Die Nibelunge. Text der Hohenems-Münchner Handschrift A nach der
Ausgabe von Karl Lachmann. Berlin, Stargardt, 1898-1904. Groß-Folio. 4 Bll. (2 w.),
311 S., 4 Bll. (2 w.). Mit reichem Buchschmuck und Schrift von Josef Sattler mit ca.
600 Zierinitialen und 66 Illustrationen (davon 14 ganzseitig) in Farblithographie. Orig.Pergamentband.
7.500,Eins von 166 Exemplaren auf Bütten. – Rodenberg 279. – Eines der wichtigsten Werke der deutschen Jugendstil-Buchillustration und bedeutendstes Werk des Künstlers Josef Sattler (1867-1931), der hier nicht nur die
buchkünstlerische Ausstattung, sondern auch die Schrift und das Papier mit speziellem Wasserzeichen nach
eigenen Entwürfen gestaltete. – Einband etwas angestaubt.
Scheible, J. Das Kloster. Weltlich und geistlich. Meist aus der ältern deutschen
Volks-, Wunder-, Curiositäten-, und vorzugsweise komischen Literatur. 12 in 24 Bänden. Stuttgart, Selbstverlag, 1845-49. Mit zahlreichen Illustrationen in Lithographie
und Holzschnitt. Etwas spätere Lederbände mit goldgeprägtem Rückentitel und vergoldung, Goldschnitt.
2.700,Erste Ausgabe. – Hayn-G. III, 577. Diesch 3602. Kirchner 10663. – Grimm, Deutsches Wörterbuch, Bd. I, Leipzig
1854, Sp. LXXXVI: „sammlung anziehender und seltner schriften des 16. 17. jh., deren man sich ungern bedient, doch
nicht entbehren kann.“ – Bd. I: Sebastian Brandt’s Narrenschiff mit Thomas Murner’s Schelmenzunft. 1845. – Bd. II:
Doctor Johann Faust. 1846. – Bd. III: Christoph Wagner. Faust’s Famulus. Don Juan Tenorio von Sevilla und die
Schwarzkünstler. 1846. – Bd. IV: Der Theuerdank. 1846. – Bd. V: Die Sage vom Faust. 1847. – Bd. VI: Die gute alte
Zeit. 1847. – Bd. VII: Der Festkalender. 1847. – Bd. VIII: Johann Fischart’s Geschichtklitterung und Aller Praktik
Großmutter. Thomas Murner’s Gäuchmatt. 1847. – Bd. IX: Mythologie der Volkssagen und Volksmärchen von F.
Nork (d. i. F. Korn). 1848. – Bd. X: Johann Fischart’s Flöhhatz, Weibertratz, Ehezuchtbüchlein, Podagrammisch Trostbüchlein. 1848. – Bd. XI: Die Geschichte vom Faust in Reimen. 1849. – Bd. XII: Die Sitten und Gebräuche der Deutschen. 1849 – Leicht fleckig, wenige Blatt mit Einriß. – Sehr gut erhaltene, vollständige Serie in dekorativem Einband.
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Scheuchzer, Johann Jacob. Kupfer-Tafeln zu der Physica Sacra, oder Erklärungen der
in Heiliger Schrifft vorkommenden natürlichen Sachen. Tafelbände ohne Text. 2 Abteilungen in 2 Bänden. Augsburg, Johann Andreas Pfeffel, 1731-35. Mit 758 (3 doppelblattgroßen, 2 gefalteten, 1 ankolorierten) Kupferstich-Tafeln von J. A. Friedrich, J. G. Prinz,
J. A. Corvinus, J. D. Preißler u.a. nach Johann Melchior Füßli. Pergamentbände der Zeit
mit verblassten handschriftlichen Rückentiteln.
9.500,Vollständiges Exemplar der beiden Tafelbände zur ersten deutschen Ausgabe von Johann Jakob Schleuchzers
„Physica Sacra“. Die römisch von 1-750 nummerierten Tafeln sind jeweils mit deutschen und lateinischen Bildunterschriften versehen. Mit den Tafeln 37-39 auf einem Doppelblatt sowie den Tafeln 39A, 99B, 133A, 217A,
223A, 340A, 340B, 446A, 446B, 446C, 463A und 470A. – Einbände etwas fleckig, ein Kapital und Teile des
Vordergelenks mit kleinen Fehlstellen bzw. gelöstem Bezug, Vorsätze gebräunt, ein fliegender Vorsatz knittrig,
Titel alt gestempelt, mitunter gering fleckig oder gebräunt, Tafel 308 mit hinterlegtem Einriss. Insgesamt von
guter Gesamterhaltung, die prachtvollen Kupferstiche in kräftigen Abzügen auf starkem Papier.
Schiller, Friedrich (Hrg.). Neue Thalia. 12 Hefte in 4 Bänden, gebunden in 2 Bänden.
Leipzig, Göschen, 1792-1793. Marmorierte Pappbände der Zeit.
1.200,Goed. V, 189-191; Marcuse 126-128, 134-137 und 140; Kirchner I, 4237; Diesch 1149. – Erste Ausgabe der
Fortsetzung der Thalia. Enthält mehrere Erstdrucke von Schiller, darunter Die Zerstörung von Troja und Dido
aus der Aeneide, Ueber Anmuth und Würde, Vom Erhabenen und Zerstreute Betrachtungen über verschiedene
ästhetische Gegenstände. Ferner von Hölderlin (Fragmente aus Hyperion und Gedichte), ebenfalls in Erstdrucken. Weitere Beiträge von Conz, Seume, Wilhelm von Humboldt, Caroline von Wolzogen, Matthisson u.
a. – Rücken mit Leder erneuert, die Bezüge der Original-Rücken sehr sauber und fachmännisch aufgezogen.
Teils etwas gebräunt.
Schreiber, Carl und Alexander Färber. Jena, von seinem Ursprunge bis zur neuesten
Zeit, nach Adrian Beier, Wiedenburg, Spangenberg, Faselius, Zenker u. A. Jena, Schreiber 1850. Mit 11 (4 kolor.; teils mehrfach gefalt.) lithograph. Tafeln, 1 Holzschnitt-Tafel,
1 kolor. lithograph. Faltplan und einem beigeb. kolor. Aquarell des 18. Jahrhunderts. VI,
432 S. Halbleinwand der Zeit mit Rückenvergoldung.
1.400,Das farbenfrohe Aquarell (Bildgr.: 8,3 x 16,9 cm) zeigt die Stadt mit ihrer Ringmauer, im Vordergrund reiche
Personenstaffage. Titel mit etwas verblassten Eignerstempel des Verlagsbuchhändlers, Kunsthändlers, Ingenieurleutnants und Leiter des Geographischen Instituts im weimarischen Landesindustriekomptoir, Carl Gräf
(1822-1897/98). – Oberes Kapital etwas bestoßen. Die schöne große Gesamtansicht mit Hinterlegung. Teils
gebräunt.
(Schulin, Johann Ph.). Vollständiges Diarium der Römisch-Königlichen Wahl und Kaiserlichen Krönung Ihro nunmehr allerglorwürdigst regierenden Kaiserlichen Majestät Leopold
des Zweiten. 2 Teile in 1 Band. Frankfurt, Jäger, 1791. Folio. Vortit., gest. Frontisp., Tit.
mit Holzschnittvign., 21 Bll., 16 gest. Portr.-Taf., 108 SS., 28 SS. 1. Anhang, 60 SS. 2. Anhang; 1 Bl. Zw.-Tit., SS. 109-350, eine gef. schemat. Taf. zu S. 122, 3 (1 altkolor.) gef.
Kupfertaf., 8 Bll. „Summar. Uebers. der Wahlkapitulation“, 76 SS., 1 Bl. „Schlußrede des
Verlegers“ u. „Anweis. an d. Buchbinder“. Glatter Pergamentband der Zeit.
2.400,Lipperh. Sba 36 (neben dem Front. mit 22 Kupfertafeln); OCLC WorldCat 494707674; Vinet 691; nicht bei
Holzm./Boh. - Die Kupfertafeln im Vorspann zeigen Porträts von Leopold II., den Kurfürsten und Ministern. Die
beiden mehrfach gefalteten Kupfertafeln in Teil 2 zeigen den Zug der Kurfürsten und ihrer Delegierten auf dem
Römerberg sowie die Feierlichkeiten im Dom. Die kolorierten Falttafeln in Teil 2 nach S. 286 zeigt den Kölner
Kurfürsten. - Im Vorspann von Teil 1 wurde eine ursprünglich mit einem Fehler in der Wappendarstellung enthaltene Kupfertafel (Kurfürst Clemens Wencesl. Hubert, Erzb. zu Trier) nach Anweisung des Verlags durch eine
neuere Version (gedr. von Karcher, 1792) ersetzt (wobei auch Exemplare mit beiden Versionen dieser Tafel
existieren). In Teil 2 SS. 43/44 und 241/242 obere Ecke fachmännisch restauriert (ohne Textverlust). Eine der unkolorierten gefalteten Tafeln mit kleinen Rissen an den Bugstellen und altangefalzt. 2 Blatt mit winzigen papierbedingten Löchern (minimaler Buchstaben-Verlust). Ansonsten sehr sauberes und schönes Explemplar Die Deckel
des wohlerhaltenen Einbandes angestaubt. Innendeckel mit einem Exlibris von 1910.
Schwab, Gustav. Das malerische und romantische Deutschland. 10 in 11 Bänden. Zweite
Auflage. Leipzig, Hendel 1847. Mit 358 (von 361) gest. Tafeln. Halblederbände der Zeit
mit rotem Rückenschild.
2.000,Engelmann 417; Rümann 2094; Hoff-Budde 2999 ff. – I.: Schwab, G.: Schwaben. 29 v. 30 Taf. – II.: Heeringen,
G. v.: Franken. 31 st. 30 Taf. – III.: Bechstein, L. Thüringen. 30 Taf. – IV.: Blumenhagen, W.: Der Harz. 29 v. 30
Taf. – V.: Sporschil, J.: Sachsen. 30 Taf. – VI.: Herloßsohn, C.: Das Riesengebirge u. die Graffschaft Glatz. 30
Taf. – VII.: Cornelius, W.: Ost- und Nordsee. 30 Taf. – VIII.: Simrock, K.: Rheinland. 60 Taf. – IX. Duller, E.: Die
Donauländer. 60 Taf. – X: Seidl, J. G.: Tyrol und Steyermark. In 2 Bdn. gebunden. 58 v. 60 Taf. – Beim Band
Schwaben fehlt eine Tafel, Franken hat eine Tafel mehr als auf dem Titel angegeben, Harz fehlt eine Tafel und bei
Tyrol und Steyermark fehlen 2 Tafeln in der zweiten Sektion. – Gering berieben. Gebräunt und teils braunfleckig.
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Schwind, Moritz von / Thaeter, Julius. Beschreibung des romantischen Bilder-Cyclus von
Professor Moritz von Schwind. Darstellungen der Hauptmomente aus dem Volksmärchen
Aschenbrödel. Drei Blätter Kupferstich in Linien-Manier von Professor Julius Thaeter.
München, Piloty und Löhle, um 1859. Quer-Gr.-Folio. Eingehängtes Textblatt in 4to: 4
Blatt. Mit Kupfertafel von 3 Platten von J. Thaeter nach M. von Schwind (original auf Leinwand aufgezogen). Lederband der Zeit mit reicher Gold- und Blindprägung.
1.400,Erste Ausgabe. – Thieme-B. XXXII, 577. ADB XXXVII, 658. Weigmann 565. – Bedeutender, sehr fein und präzise
innerhalb dreier Jahre ausgeführter Monumentalstich (Bildgröße ca. 40 x 149 cm), der zu den größten Leistungen in
der Gattung des Reproduktionsstichs im mittleren 19. Jahrhundert zählt und dem Stecher viel Lob einbrachte, allerdings nicht von Schwind selbst. Dem Münchener Akademieprofessor Julius Thaeter (1804-1870) war es gelungen,
die malerische, farbbetonte Darstellungsweise Schwinds in eine fein abgestufte Komposition aus Linien und schraffierten Flächen umzusetzen, mithin die zeichnerischen Qualitäten der Schwindschen Bildideen herauszuarbeiten. –
Im Gegensatz zu der späteren Umsetzung in Holzstich, erschienen 1873 in Leipzig, ist die Erstausgabe mit den originalen Kupferstichen wesentlich seltener. – Sehr gutes Exemplar in prachtvollem Einband.
Smith, Archibald (d. i. Gottfried Sieben ). Balkangreuel. Mit einer Einleitung von
Herbert Stone. Wien, 1909. Folio. 7 S. 12 Tafeln jeweils unter Passepartout. Lose in
Halblederkassette mit Rückenschild und 2 Schließen.
6.500,Privatdruck der Gesellschaft Österreichischer Bibliophilen, Stück 17. Nicht im Handel. Eins von 550 numerierten
Exemplaren. – Beiliegend der Vorderdeckel des Orig.-Umschlags. – Sehr gutes Exemplar.
Spix, Johann Baptist von und Carl Friedrich Philipp von Martius. Reise in Brasilien auf
Befehl Sr. Majestät Maximilian Joseph I. Königs von Baiern in den Jahren 1817 bis 1820 gemacht und beschrieben. 3 Textbände und 1 Atlas. München, gedruckt bei M. Lindauer (Teil
1), gedruckt bei I. J. Lentner (Teil 2), bei dem Verfasser, Leipzig, in Comm. bei Friedr. Fleischer (Teil 3), 1823-1831. 4to and oblong imperial folio (66,5x48,5cm). (8), X, 412pp; VIII,
(413)-884, (2)pp; VI, (885)-1388, (2), 40pp. With 1 fold. lithogr. map. Atlas: engr. illustr.
title, 40 (4 coloured, 1 toned) lithogr. plates, 1 lithogr. map and 7 engr. maps and profiles.
Later half calf and contemp. half cloth portfolio with gilt-stamped title to cover.
14.500,First edition. – Bosch 346. – According to the listing in Bosch, 1 plate with Indians is missing and also the plate
with musical notes. Plates not numbered. – Large general map of Brazil in 2 parts of 4 segments each mounted on
cloth, map of “Ost-Brazilien” in 4 parts. – Text-volumes with occasional staining resp. foxing, overall in very good
condition. Portfolio somewhat stained, textile folders/flaps waterstained. Plates and maps with occasional staining,
in general very clean and in excellent condition. – Atlas from the libraries of the Kings resp. Dukes of Bavaria.
Steiner-Prag, Hugo. Der Golem. Prager Phantasien. Lithographien zu Gustav Meyrinks
Roman. Leipzig, Wolff, 1916. Folio (50,5x37,5cm). 2 Bll. Mit 25 (1 signierten) OriginalLithographien von Hugo Steiner-Prag, montiert unter Passepartout. Orig.-Halbpergamentmappe mit goldgeprägtem Titel.
2.400,Eins von 265 (GA 300) arabisch numerierten Exemplaren, im Druckvermerk vom Künstler signiert. – Die
Passepartouts sind mit blindgeprägtem Verlagssignet und laufender Nummer versehen. Einige Passepartouts
leicht lichtrandig, die Lithographien tadellos. Titel mit leichten Klebespuren im Rand. Innendeckel neu bezogen, Mappenflügel erneuert. Insgesamt sehr gutes Exemplar.
Valentia, George Annesley, Viscount. Voyages and Travels to India, Ceylon, the Red Sea,
Abyssinia, and Egypt, in the Years 1802, 1803, 1804, 1805, and 1806. 3 vols. London, Printed
for William Miller by W. Bulmer, 1809. Folio (37.5x27cm). VI, (4), 498pp; (4), IV, 520,
(2)pp; (4), III, 508, (2)pp. With 3 engr. vignettes, 60 (3 fold.) engr. plates, 8 fold. engr. maps
and plans, mostly after Henry Salt. Contemp. light brown full morocco, large gilt borders on
boards, gilt spine with 5 raised bands, blue silk endpapers with gilt borders, a.e.g.
9.000,First edition. – Lowndes 1854; Howgego II, E19, 11 and p6. – One of 50 copies of the edition-de-luxe on large and
heavy Whatman paper with an extra suite of 44 proof engravings before letters on China of the landscape views. –
“Probably the first European traveller in Ethiopia in the 19th century was George Annesley, Viscount of Valentia...He was accompanied by Henry Salt, his secretary and draughtsman, who provided many of the illustrations
and some of the text of Annesley’s three-volume narrative” (Howgego). – Edges and hinges rubbed, some staining.
Text-blocks a bit wavy. About 20 text-leaves in vol. 2 with dampstains. In the other volumes a few leaves, mainly
first and last leaves, with some staining. Plates in general clean. Endpapers stained, the 2 free endpapers in vol. 1
loose. 1 map loose. Otherwise a very good copy of this imposing set (each volume weighing ca. 6.5 kg).
Vehse, Eduard. Geschichte der deutschen Höfe seit der Reformation. 6 Abteilungen,
1.-48. Band. In 25 Bänden gebunden. Hamburg, Hoffmann und Campe, 1851-1860.
Halblederbände der Zeit mit goldgeprägtem Rückentitel, reicher ornamentaler Rückenvergoldung sowie goldgeprägtem Monogramm.
3.200,Erste Ausgabe. – 1. Abteilung: Geschichte des preußischen Hofs und Adels und der preußischen Diplomatie. 1.-6.
Antiquariat Manfred Nosbüsch
Band in 3 Bänden. – 2. Abteilung: Geschichte des östreichischen Hofs und Adels und der östreichischen Diplomatie. 7.-17. Band in 5 Bänden. – 3. Abteilung: Geschichte der Höfe des Hauses Braunschweig in Deutschland und
England. 18.-22. Band in 3 Bänden. – 4. Abteilung: Geschichte der Höfe der Häuser Baiern, Würtemberg, Baden
und Hessen. 23.-27. Band in 3 Bänden. – 5. Abteilung: Geschichte der Höfe des Hauses Sachsen. 28.-34. Band in 4
Bänden. – 6. Abteilung: Geschichte der kleinen deutschen Höfe. 35.-48. Band in 8 Bänden. – Die einzelnen Abteilungen jeweils mit unterschiedlicher Rückendekoration und in unterschiedlichen Brauntönen. Exlibris auf Innendeckel. – Sehr gutes und frisches Exemplar in dekorativen Einbänden der Zeit.
Volkmann, J(ohann) J(akob). Historisch-kritische Nachrichten von Italien, welche eine Beschreibung dieses Landes, der Sitten, Regierungsform, Handlung, des Zustandes der Wissenschaften und insonderheit der Werke der Kunst enthalten. Zweyte und vermehrte und durchgehend verbesserte Auflage. Leipzig, Fritsch 1777 – 1778. Mit gest. Frontisp. v. Geyser und 3
gest. Titelvignetten. XXXVI, 808; VIII, 943 S.; 4 Bll., 920 (falsch 922) S., 28 Bll. Lederbände
der Zeit mit reicher Rücken- und Stehkantenvergoldung, Deckelfileten.
2.000,Engelmann 600; Kippenberg 1642; Schlosser 473f. u. 494; Tresoldi 44, Anm.; vgl. Schudt S. 173: „das für uns Deutsche lange Zeit unentbehrliche Handbuch Volkmanns“; nicht bei Fossati Bellani. – Zweite Ausgabe des umfangreichen
und detaillierten Reiseführers, dessen Erstausgabe (1770-71) schon Goethe begleitet hatte: „Ich lese jetzt des guten
trockenen Volkmanns 2. Theyl, um mir zu notieren, was ich noch nicht gesehen habe.“ Schlosser nennt das Werk „ein
rühmliches Zeugnis deutschen Fleißes... Im ganzen ist wohl nicht zuviel gesagt, daß keine andere Nation einen derart
gründlichen Reisemarschall aus alter Zeit aufzuweisen hat.“ – Decken teils etwas fleckig. Oberes Rückenende von Bd.
3 mit kurzem Einriss. Titel an den Rändern gebräunt. Insgesamt sehr gutes und dekorativ gebundenes Exemplar.
Wagner, Johann Martin. Bericht über die Aeginetischen Bildwerke im Besitz Seiner
Königlichen Hoheit des Kronprinzen von Baiern. Mit kunstgeschichtl. Anmerkungen von
F. W. J. Schelling. Stuttgart und Tübingen, Cotta 1817. Mit einer gefalt. Kupfertafel. XII,
1 Bl., 246 S., 1 Bl. Alter marmorierter Umschlag.
1.200,Books on art 2097; Pfister 3386; Thieme-B. XXXV, 44; ADB XL, 516; Schneeberger 143. – Erste Ausgabe, nicht
häufig. Der Würzburger Historienmaler und Bildhauer war als Kunstagent für Ludwig I. in Italien und Griechenland tätig und besorgte 1812 auch den Kauf der Ägineten-Gruppe. „W. widmete mit Thorwaldsen der Restauration
und glücklichen Zusammenstellung dieser furchtbar verstümmelten Gruppen vier volle Jahre!“ (ADB). – Zu
Wagners Bericht schrieb Schelling das Vorwort u. 95 S. Anmerkungen. – Unbeschnitten. Teils stockfleckig.
Waldemar von Preussen. Zur Erinnerung an die Reise des Prinzen Waldemar von
Preussen nach Indien in den Jahren 1844-1846. 4 Teile in 2 Bänden. Berlin, Decker,
1853. Groß-Folio. Mit lithogr. Porträt, 2 lithogr. Titeln, 104 (1 doppelblattgr.) lithogr. Tafeln und 9 teilkolorierten gest. Karten und Plänen auf 6 Blatt. Orig.-Leinwandbände mit
Blind- und Goldprägung.
14.000,Erste Ausgabe. – Nicht im Handel erschienene Prachtausgabe, aus dem Nachlaß des Prinzen herausgegeben. –
Rücken neu aufgezogen. Innen unterschiedlich stockfleckig. Gutes Exemplar.
Warhol, Andy. Andy Warhol’s Index (Book) with the assistance of Stephen Shore, Paul
Morrissey, Ondine, Nico. New York, Random House, 1967. 4to (28.5x22cm). 36 leaves.
With 10 inserted/mounted objects, multiples, pop-ups etc. and numerous photographic
illustrations by Nat Finkelstein et al. Orig. half cloth with holographic covers.
9.500,One of 365 copies of the Edition-de-Luxe. – Presentation copy for Swiss art dealer and collector, Carl Laszlo, with
handwritten dedication and small drawing by Warhol over/across double-title page. Front cover signed in upper
margin, 4 objects monogrammed by Warhol. Title-page with handwritten corrections resp. additions. – Balloon (in
plastic foil, sticky) detached from turntable. – A very good copy.
Wilder, C. G. Zwey innere Ansichten der Metropolitankirche St. Stephan in Wien. Gezeichnet und gestochen von C. G. Wilder. Deux vues interieures de l’eglise cathedrale de
St. Etienne à Vienne. Wien, Kettner, (1825). Imperial-Folio. 2 Kupfertafeln (mit je einer
Seite deutschem und französischem Text auf den Broschurinnendeckeln). Bedruckte
Orig.-Broschur.
2.400,Sehr seltene einzige Ausgabe. – Nagler XXIV, 318, 16. – Nicht in den Sammlungen Gugitz und Mayer, kein Exemplar
über den KVK nachweisbar. – Für die Geschichte der Darstellung und Erfassung von Kircheninnenräumen bedeutende
Ansichten, die den Stephansdom nach Westen und Osten zeigen. Sie zeichnen sich durch ihre perspektivisch korrekte
Erfassung des in großer Weite präsentierten Gesamtraums aus, was frühere Veduten nur unzureichend bewältigten.
Diese Innovation betont auch die zeitgenössische Kritik: „Es ist hier nämlich die wichtige Aufgabe zu lösen, von diesem großen Baudenkmale eine Totalansicht zu geben, die in der Perspektive sowohl als Architektur gleich korrekt ist,
und durch malerische Behandlung den Eindruck des feyerlichen Ernstes wieder hervorruft … Beyde Blätter, die der
Künstler selbst auf die Kupferplatte übertrug, sind streng und korrekt gezeichnet, und im Ganzen meisterhaft behandelt.
Die Standpunkte, von wo aus beyde Ansichten genommen wurden, sind sehr glücklich gewählt, und lassen die ganze
Größe der Kirche übersehen…“ (Anzeigen-Blatt für Wissenschaft und Kunst, Nr. XXXII, S. 63 f., in: Jahrbücher der
Literatur, Bd. XXXII, Wien 1825). – Laut Anzeigen-Blatt wurden auch Exemplare vor der Schrift gehandelt (so auch
bei Nagler). – Umschlag angestaubt, breite Ränder stockfleckig, ein Blatt mit Wischspuren, geringe Randläsuren.
93
94
Antiquariat Daniel Osthoff
Martinstraße 19 • D – 97070 Würzburg
Telefon (09 31) 57 25 45 • Fax (09 31) 3 53 79 45
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Kunstgeschichte • Franconica • Allgemeines Antiquariat
Stand 14
Facsimile – Der Ramsey-Psalter.
Vollständige Faksimile-Ausgabe im
Originalformat von Codex 58/1 der
Stiftsbibliothek St. Paul i. Lavanttal und
Ms M.302 der Pierpont Morgan Library
in New York. Mit dem engl.-dt. Kommentarband (1999) u. dem Interimskommentar (1996) v. Lucy Freeman Sandler.
Graz, Akademische Druck- u. Verlagsanstalt 1996/1999. 4°. (27,5 x 19 cm)
173 Bll. u. 4° (28 x 19,5 cm) 343(1)
u. 44 S. Blindgeprägtes Orig.-Schweinsleder über Holzdeckeln mit 2 Schließen im
Orig.-Schuber u. OPpbd. bzw. OBrosch.
3.500,Eines von 280 nummerierten Exemplaren. – Codices selecti, Phototypice impressi, Facsimile Vol. CIII, Commentarium Vol. CIII*. – Die vorliegende Faksimileausgabe vereint zwei Teile eines Manuskriptes, die seit beinahe 200
Jahren getrennt aufbewahrt werden. Fünf Blätter befinden sich seit etwa 1809 in New York. – Der Psalter wurde
Anfang des 14. Jahrhunderts im englischen Benediktinerkloster Ramsey geschrieben und illuminiert. 12 mit
reichem Blattgold gehöhten Miniaturseiten enthalten 40 Bildszenen. 10 davon sind die in New York befindlichen
Blätter. Außerdem finden sich 14 große figürliche Initialen, zahlreiche kleinere sowie meist ornamentales Rankenwerk im linken Blattrand. An freien Zeilenenden sind zahllose, häufig figürliche reizenden Vignetten, auch diese
meist goldgehöht. Das Ramsey-Psalter zählt zu den schönsten Manuskripten der gotischen Buchmalerei. – Die
Fadenbindung des Interimskommentar gerissen, ansonsten sehr gut erhaltenes Exemplar.
Fontane, Theodor (1819 – 1898). Effi Briest. Roman. Bln., Fontane 1896. 2 Bll., 520 S.
OLn. m. Dverg. (leicht berieben, Kanten u. Kapitale fast unmerklich fachfraulich restauriert).
1.800,Erste Ausgabe. Wilp./G. 41. Nicht bei Schobeß². KLL 2984. – Begonnen 1890 erschien der Roman in 2 Teilen
zunächst in der Deutschen Rundschau (1894/95). – „Fontane erzählt die Geschichte Effi Briests fast im Plauderton,
ohne Pathos und mit liebenswürdiger Ironie. Der Dialog ist mit naturalistischer Lebensnähe und zugleich Lebenswärme geführt“ (KLL). – Vorsätze und Innengelenke um 1959 erneuert bzw. restauriert, vord. Vorsatz mit Kaufund Datumsvermerk in Tinte.
George, Stefan (1868 – 1933). Der siebente Ring. Mit Buchschmuck von Melchior Lechter.
Bln., Blätter für die Kunst 1907. Gr.-8°. 213(5) S. Lila OLn. m. Dverg. (Rücken und
Deckel am Rand lichtrandig, minimale Fehlstellen an den falschen Bünden).
850,Erste Ausgabe. Landmann 267. Raub A 62. – Eines von 500 Exemplaren
(Gesamtauflage 535). Mit den beiden ganzseitigen Zinkographien: 1. Ein
auf Bergeshöh knieender Engel, der sieben Sterne abzeichnet. 2. Sieben
Schlangen von einem Baum herabhängend. Druck in Rot und Schwarz. –
Mit dem Siebenten Ring öffnet George den bisher aus kunstschaffenden
Freunden bestehenden Kreis zu einer Gemeinschaft von Schülern und Jüngern (Friedrich Wolters, Kurt Hildebrandt u.a.), in dessen Mittelpunkt nicht
mehr die Lyrik alleine, sondern vielmehr eine religiöse, mythische, ganzheitliche Weltan-schau-ung steht, welche 3 Jahre später mit dem „Jahrbuch
für die geistige Bewegung“ (3 Jahrgänge) regelrecht Kultur-Politik treibt. –
Georges siebtes lyrisches Werk im Jahr 1907 erschienen ist eingeteilt in 7
Gruppen und jede Gruppe hat ein jeweils Vielfaches an Versen (14 / 21
etc.). Die göttliche Zahl 7 ist Ausdruck für das zentrale Thema des Werkes,
in dessen Mitte, der 4. Gruppe, Maximin steht, den George „vergötterte“. –
Das Werk sucht die Vereinigung von Diesseits und Jenseits und im „GottSehen“ eine neue Stufe nach Trieb, Seele und Geist. „Man hat die Augen
für diese Stufe oder man hat sie nicht“, damit beendet Gundolf Debatten
über „Befremdlichkeit“ bzw. Geheimlehre in der Rezeption des Siebenten
Ringes. – Schönes Exemplar.
Antiquariat Daniel Osthoff
Inkunabel – Sylius (Silius) Italicus. Belli punici II.
Compendium (Punica). Cum Commentariis Petri
Marsi. Venedig, [Joannes Tacuinus] duodecimo
Kalendas octobres [= 20. IX. 1493]. Folio. (30,5 x
21,5 cm). 155 nn Bll. (ohne das letzte weiße). Pergament um 1800 mit handschriftlichem Rückentitel
(kaum fleckig).
5.000,Goff S-509. Hain 14741. Hain-Copinger, Index S. 275 (mit dem
Verweis auf den Drucker, der im Text nicht angegeben ist). GW
M 42109. – Dritte Ausgabe mit dem Kommentar des italienischen
Philologen Pietro Marso, der erstmals 3 Jahre zuvor erschienen
war. Der Text wurde 1415 während des Konstanzer Konzils von
dem italienischen Humanisten Poggio Bracciolini in St. Gallen
wiederentdeckt. „Besonderen Reiz üben einige episodische Einlagen sowie die Schilderung von Hannibals Pyrenäen- und Alpenüberquerung aus.“ (KLL). Den Text des Silius (bis zu 46 Zeilen)
umlaufender Kommentar (bis zu 60 Zeilen). Mit einigen eingedruckten Initialen, häufig aber auch freien Spatien. – Teilweise etwas wasserrandig, vor allem anfangs
zahlreiche alte Anmerkungen in Tinte, wenige kl. Wurmlöcher, Titel etwas fleckig u. mit altem Besitzvermerk, 2 Blatt stärker gebräunt, in den Innengelenken angebrochen, jedoch kompakt. – Insgesamt gutes Exemplar
dieser seltenen Inkunabel.
Kant, Immanuel. Sämmtliche Werke. In chronologischer Reihenfolge von G. Hartenstein. Mit 3 lithographischen Tafeln. 8 Bde. Leipzig, Voss 1867 u. 1868. Ca. 4700 S.
HLdr. m. Rverg. u. 2 RSch. (minimal berieben u. bestoßen, Ldr. mit zarten Abschabungen).
600,Goed. V, 2, 1, 3. – „Kants ganzen Entwicklungsgang bringt besser zur Anschauung die neue, zweite Hartensteinsche Ausgabe.“ (Goed.) – Die erste Ausgabe von Hartenstein erschien 1838-39, die jedoch noch nicht in chronologischer Reihenfolge aufgebaut war. – Papierbedingt teils minimal gebräunt, Vorsätze leicht, sonst teils minimal
stockfleckig, nur in Bd. 8 wenige Bleistift-Anstreichungen (gut radierbar), Exlibris verso Deckel, NaV.
Livius, T(itus). (Opera). Duobus libris auctus cum L. Flori epitome, et annotatis in libros
VII. belli maced(onici et asiatici). Mit 2 figürlichen Titelbordüren (wiederholt), 1 Schrotschnittbordüre mit Wappen sowie 40 großen figürlichen Criblé-Initialen. Mainz, Joh.
Scheffer (Schäffer) 1518 (-1519). Folio (33 x 22 cm). 28 nn. Bll., 730 S., 15 nn. Bll.
Blindgeprägter Schweinslederband d. Zt. (datiert 1541) über Holzdeckeln m. 2 Schließen
(deren bewegliche Teile erneuert). (etwas fleckig u. berieben, am Hinterdeckel 2 kleine
Ausbesserungen).
2.800,VD 16, L 2091. Adams L 1321. Schweiger II, 526 f. Dibdin II, 164. Neufforge S. 403. – Sehr wichtige erste
Ausgabe mit den aus einem mittlerweile nicht mehr vorhandenen Mainzer Codex aufgefundenen Texten aus den
Büchern 33 und 40. Beschrieben wird dies im 1519 datierten Nachwort von Nic. Carbach, welches nicht allen
Ausgaben beigebunden wurde. Ebenso vorhanden sind die häufig fehlenden Vorreden von Ullrich Hutten und
Erasmus von Rotterdam, beide datiert 1519. „Diese Bücher wurden in einem Mainzer Kloster entdeckt, was für
die Humanisten ein Ereignis ersten Ranges war. Der Druck dieses Livius in der neuen Gestalt wurde der Schoefferschen Offizin anvertraut und als Prachtdruck mit der größten Sorgfalt vorbereitet“ (Neufforge). Die prachtvollen Initialen werden Hans Lützelburger zugeschrieben, der für Hans Holbein arbeitete. – Offenbar gibt es
Druckvarianten. Vorliegendes Exemplar enthält auf den ersten 4 Blatt den Titel, verso das Privileg, die Vorreden Huttens und von Erasmus, die Vorrede von Wolfg. Angst, anschließend die „emmendatio errorum“ und im
Abschluß „Coss. qui annorum serie in Livio et Floro continentur“. In anderen Exemplaren ist zwischen diese 4
Blatt ein 52,5 Blatt starker Index eingebaut, sodass durch die Verschiebung auch im Satz 80 Blatt „Vorstücke“
entstehen (diese Exemplare tragen im VD 16 die Nr. L 2090). – Fußsteg teils etwas wasserrandig, erste u. letzte
Blatt mit wenigen teils mit Japanpapier hinterlegten Wurmstichen, Innengelenke verstärkt, teils mit alten Annotation in Tinte im weißen Rand und auch auf Vorsatz und Titel. – Insgesamt gutes Exemplar aus einer
Klosterbibliothek. Als Vorwort ein Schreiben von Erasmus an Carolus Montioius (van der Haeghen II, 39).
Masjutin, Wassily – Puschkin, Alexander. Boris Godunoff. Tragödie. Aus dem Russischen übertragen von Wolfgang E. Groeger. Mit [15 ganzseitigen] Originalholzschnitten
von Wassily Masjutin. Berlin, Newa 1924. 4°. 4 Bll., 122(6) S. OHLn. m. Rverg. u. D.Vignette (minimal berieben, bestoßen, leicht lichtrandig, Bezugspapier an den Ecken teils
über die Ecken bezogen, diese leicht gestaucht).
1.200,Thieme/B. XXIV, 207. – Eines von nur 1000 Exemplaren. – Jubiläumsausgabe zur einhundertfünfundzwanzigsten
Wiederkehr des Geburtstages des Dichters und zur hundertsten Wiederkehr des Jahres der Niederschrift dieses
Werkes. – Mit Frontispiz, 14 Tafeln u. zahlr. floralen Schluß-Vignetten. – Papierbedingt leicht gebräunt, ob.
Schnittkantenecke mit leichten Knickspuren, untere mit minimalen.
95
96
Penka Rare Books
Inhaber: Philipp S. Penka • Martin-Luther-Straße 99 • D – 10825 Berlin
Telefon (030) 2 06 7 87 36 • mobil (01 78) 1 69 41 38
E-Mail: [email protected] • www.penkararebooks.com
Moderne Literatur und Kunst • Avantgarde • Russland und Osteuropa • Kulturgeschichte
Stand 20
Barbarus, Johannes and Jaan Vahtra. Geomeetriline inimene.
VI kogu värsse [Geometrical man. 6th book of poems]. Tartu:
Propeller, 1924. Octavo (24.5 x 16.5 cm). Original wrappers
with a constructivist design and typography by Jaan Vahtra;
109, [3] pp. One original woodcut print and fifteen smaller
illustrations by Vahtra in the text; printed on thick paper.
A very good copy.
2.400,One of the most significant publications of the Estonian avant-garde, which
shows the breadth of Barbarus’ literary aspirations and his interest in constructivism. The collection of poems consists of five cycles, “Geometrical
man”, “Human space”, “The cast of man”, “Living monuments”, and “Paris”
and is illustrated with fifteen vignettes and one full-page original woodcut
print by Jaan Vahtra. In the volume accompanying a 2012 exhibition of
Estonian avant-garde art at the Kumu Museum in Tallinn, Tiit Hennoste
writes, citing Barbarus: “His positive programme is a declaration of revolution and the role of the poet as creator of new life: ‘…new poetry is written on the wall of the big city with
an electric finger, is created in the smoke of factory chimneys, the burning flames of smelting ovens: new
poetry is cosmic, international, the poetry of humanity [...].’ Barbarus’s poetry became Constructivist. The
first fruit of this is the manifestation of Estonian Constructivism, Geomeetriline inimene, featuring Barbarus’s
texts accompanied by illustrations and designs by Jaan Vahtra [...] This was the first pure Estonian metropolitan poetry collection, the sources of which one can find in contemporary French poetry” (Geomeetriline
inimene, 81). The constructivist principle is also embodied visually in the poetic texts themselves, which make
ample use of indentations, enjambment, ellipses, varying font sizes, as well as vertical and horizontal lines.
Barbarus (Johannes Vares, 1890-1946), lived as a doctor in Pärnu, from where he pursued his literary career
and was also active as a socialist politician. Afraid of the NKVD, he committed suicide in 1946. KVK, OCLC
show three copies, at Bayerische Staatsbibliothek, the British Library, and the Frick Library.
Bulgakov, Mikhail. Master i Margarita [The Master and Margarita]. Moscow, ca. 1968-1972. 212, 197 leaves of typescript
to rectos, 30 x 21 cm, in the original blue string-bound buckram
portfolio. Light wear to portfolio, else about very good. 2.200,Samizdat edition of Mikhail Bulgakov’s multi-layered satire of Soviet society, set
in ancient Jerusalem and Moscow of the 1930s, which acquired cult status with
the Soviet readership in the 1960s-70s. Bulgakov was the subject of much criticism throughout Soviet rule and many of his works were not published until Perestroika. This text suffered a particularly complicated fate. After destroying an early version in 1928, Bulgakov continued to work on the novel, but died before
seeing any part of it published. In 1966-67, a heavily censored edition was published in the journal Moskva. Both the censors and the editors severely cut the
text, removing twelve percent. After Bulgakov’s widow agreed to provide access
to the manuscript, typewritten copies of the excised passages began to circulate in
samizdat. The full, uncensored text appeared in a 1973 Soviet edition; researchers
were first given access to the manuscript in 1987, and the most authoritative version was published in the five-volume 1990 edition. While samizdat versions of
Master and Margarite were made throughout the 1970-80s, this edition is particularly interesting: it was produced
in the period of 1967 and 1973, when the full text was still censored. The novel has here been retyped in full, presumably based on one of the modified samizdats in circulation; all censored passages are marked by horizontal
lines before and after. A remarkable document of this iconic novel’s complicated publishing history.
First Czech book for the blind – První cítanka pro slepé dítky školy obecné [First
reader for blind children in general school]. Prague: C. k. školní knihosklad, 1896. Quarto
(29 x 21 cm). Contemporary card boards cloth; 45 leaves. About very good; canceled
stamps of a Czech school.
900,Volume one of the first Czech reader for blind children, compiled by workers at Klár’s Institute for the Blind
(Klárův ústav slepců) in Prague, where a printer’s shop was founded in 1894 to publish the first Czech books in alphabets for the blind; prior to this, students of the Institute had to use German and other international texts. This
Penka Rare Books
volume was set in Klein letters, a relief script using connected letter forms, invented by Viennese blind-script pioneer Johann Wilhelm Klein (1765-1848);
later publications of the Institute used Braille script. KVK, OCLC only show
the copy at the Czech National Library.
Hrabal, Bohumil and Evald Schorm. Příliš hlučná samota
[Too Loud a Solitude]. Original unrealized filmscript. Prague:
Film Studio Barrandov, 1978. Quarto (28 x 20 cm). Mimeographed wrappers with tan paper spine strip; mimeographed
typescript to rectos only; [2], 107 pp. Signed and inscribed by
Hrabal on the first page in 1983. Very good, save for a few
nicks to wrappers. With an original color photograph showing
Hrabal drinking a beer at his favorite pub.
2.000,Unrecorded film script of the acclaimed lyrical novella by Hrabal, widely considered
the most important Czech author of the last century. While he was strictly
speaking not a dissident, some of Hrabal’s works were not published until the fall of Communism in 1989, including Too Loud a Solitude, which circulated in samizdat form. The book tells the story of a dim-witted, yet
dazzlingly well-read waste-paper compacter, who selectively saves and collects the books he is meant to destroy
day by day. Hrabal’s writing served as the basis for two films by the Czech New Wave, including Jiří Menzel’s
Closely Watched Trains (1966), which went on to win an Oscar in 1968. This script, authored jointly by Hrabal
and Evald Schorm, was not produced for unknown reasons. Given the potentially subversive content and the novella’s ambiguous lyrical tone, however, it is easy to imagine why the censors in Normalization-era Czechoslovakia
would have been wary. We are not aware of any other copy of this missing piece of Hrabal’s oeuvre; the script is
not held by the Czech National Library.
Kocman, Jiří Hynek. JHK’s Paper-Re-Making Book, no. 77. Czech Republic, ca. 2000.
Book object consisting of artist’s quarter calf binding (30 x 20 cm), eight leaves of thick
hand-made paper, with boards and pastedowns of the same paper. Very good.
550,One of Kocman’s famous book objects, which are produced by pulping books in water and producing a sturdy
“paper” that incorporates various visible bits of text from the utilized books. With the number 77 and Hynek’s
customary small oval stamp with the monogram JHK inside rear board; based on other known works in the
sequence, presumably created around 2000. Born in 1947, Kocman’s early work was conceptual and action-based
in nature; after 1977, he turned to the book and paper medium, especially interested in “transforming found paper
into sheets of new paper in which ‘identifiable islands’ of the original printed or written message are retained”
(Jiří Valoch, “J. H. Kocman. Artists’ Books and Papers”).
Siadnieu, Masei. Tsen' Ianki Kupaly: paema [The shadow of Ianka Kupala: a long
poem]. Watenstedt: Belaruskae vydavetstva, 1947. Small octavo (15 x 10 cm). Original
stapled pictorial wrappers (artist unknown; signed A. S.); [4], 15 pp. Light age-toning;
a bit of wear to tips of spine; overall a very good copy of a fragile title.
350,Belarusian publication printed in a German camp for Displaced Persons (DP), a long poem commemorating Ianka
Kupala, one of the greatest twentieth-century Belarusian writers. Though he was awarded the Order of Lenin in
1941 for his poetry collection “Ad sertsa” (From the Heart), he had always been regarded with distrust by the
government for his connections with anti-Soviet nationalist organizations. Kupala died mysteriously in 1942 in
Moscow, falling down the stairwell of Hotel Moskva. Though his death was ruled an accident, there have been
speculations he was killed by Stalin’s agents. As many other young progressive Belarusian writers after the Revolution,
the author, Masei Siadnieu (Sednev), was arrested and sent to Kolyma hard
labor camp and later transferred to Minsk and placed in the notoriously horrific
Volodarka Prison. In the early 1940s, he fled to Germany, lived in various DP
camps, and eventually moved to the US in 1950. Rare, especially in such outstanding condition, with KVK and OCLC listing four institutional copies (Pisa
University, NYPL, University of Toronto, University of Illinois). No copies
found in German institutions.
Tungsram Radio. Catalog issued October 1924. Tungsram,
1934. Single leaf, printed recto and verso (23.5 x 15.5 cm),
twice folded, with anonymous black and orange photomontage
cover. Very light foxing to upper margin; else very good. 280,Czech-language catalog for Tungsram radio lamps, with a striking unattributed photo-montage cover. Perhaps inspired by the dynamic photo-montage
compositions of Vojtech Tittelbach (1900-1971), the design evokes radio’s
powerful role in conveying up-close the atmosphere of live sporting events.
Tungsram, a Hungarian-founded company, produced telephony equipment as
well as electric bulbs and tubes. This title not pictured in Toman, “Photo/
Montage in Print.” Not found in KVK, OCLC.
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Antiquariat Peter Ibbetson
Anke Ahle und Karsten Heider GbR
Ohler Straße 14 • D – 51766 Engelskirchen/Ründeroth
Telefon (0 22 63) 7 15 80 18 • Messetelefon (01 72) 5 83 56 47
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Bibliophilie • Einbandkunst • Buchbinderliteratur
Umfangreiches Archiv für Buchbinderei und Einbandkunde
Stand 8
Künstlereinband – [Brown, Andrew]. Pieces For Peace 1914-1918. Poezie uit der 1ste
Wereldoorlog. Werkgroep „Pieces For Peace“ 2013-2014.
950,Kl.8° (14 x 18 cm). 48 Blatt. Beeindruckender Meistereinband des englischen Kunstbuchbinders Andrew Brown, Schüler
von Paul Delrue (*1944). Franzband in weißem Leder mit zweifarbig geprägtem Titel und stilisierten dreidimensionalen
Kreuzen in Lederauflage und Blind-und Farbprägung über Deckel und Rücken. Dreiseitig mit Mohnblumen (engl.
„Poppies“) handbemalter Schnitt, Lederkapital. Vorsatz aus handgefertigtem Buntpapier. In angepasstem und gefüttertem
Leinenschuber mit Titelprägung. Sehr schöne kunsthandwerkliche Buchbindearbeit. Unikat. Handschriftlicher Vermerk
und Signatur des Buchbinders am hinteren fliegenden Vorsatz. – Exemplar im Neuzustand. – Bibliophiler Druck zum
hundertsten Jahrestag des Beginn des Ersten Weltkriegs in kleiner Auflage. Fotografien von Saskia Maeyaert. Gedichte in
der Originalsprache von Albert Verwey, W.B.Yeats, John McCrae, Jessie Pope, Laurence Binyon, Karel van den Oever,
Guillaume Apollinaire, Edward Thomas, Theo van Doesburg, Marcel Martinet, Georg Trakl, Albert-Paul Garnier,
Klabund, Giulio Barni, Ivor Gurney, Paul van Ostaijen, Alfred Lichtenstein, Charles Sorley. Druck auf kräftigem Modigliani-Papier. – Der Einband wurde 2014 im Rahmen des internationalen Einbandwettbewerbs „Pieces For Peace“ in
Ypres ausgestellt und ist im gleichnamigen Ausstellungskatalog abgebildet. Beiliegend die Visitenkarte des Buchbinders.
Einbandkunst – Bury, Richard de. Philobiblon oder die Liebe zu den Büchern. Ins
Deutsche übertragen von Alfred Hartmann.
Burgdorf, Schweizerische Bibliophilen-Gesellschaft, 1955.
650,4° (27 x 19,5 cm). 168 Seiten. Geschmackvoller signierter Meistereinband der Zeit von Willy Schaffner/Rheinfelden. Franzband in grünem Maroquin mit
zwei Zierbünden, vergoldetem Rückentitel, Kopfgoldschnitt und zweifarbig handumstochenem Kapital.
Deckel mit handvergoldetem Rahmen und Rautenmuster in Handblinddruck. Steh-und Innenkantenvergoldung. Vorsatz aus hübschem handgefertigtem Buntpapier. Angepasster und gefütterter Schuber mit Lederfassung. Blindgeprägte Stempelsignatur am hinteren Innendeckel. Hochwertige kunsthandwerkliche Buchbindearbeit.
Unikat. – Rücken gleichmäßig aufgehellt sonst tadellos frisches Exemplar. – Bibliophiler Luxusausgabe in 810 Exemplaren auf Zerkall-Bütten. Text in lateinischer und deutscher Sprache. Der Buchbinder Willy Schaffner war ein
Zeitgenosse von Hugo Peller und fertigte u.a. auch Einbände für die Vorzugsausgaben der Oltner Bücherfreunde.
Buchbinderei – Dornemann & Co. Messingschrift für Handvergoldung. Magdeburg,
um 1925.
300,Kleine Grotesk. 200 Buchstaben / 30 Ziffern. Höhe Versalien: 2 mm. – Vollständig und sehr gut erhalten in der
Original-Pappschachtel. Kaum benutzt.
Einbandkunst – Dostojewski, Fjodor.
Schuld und Sühne. Übersetzt von Michael
Feofanoff. Bern, Hallwag, 1943./ Dämonen.
Übersetzt von Waldemar Jollos. Zwei Bände. Zürich, Artemis, 1948.
480,8° (21,5 x 14,5 cm). 816, 980 Seiten. Prachtvolle Meistereinbände des bedeutenden Schweizer Kunstbuchbinders
Thorwald Henningsen/ Zürich (MDE). Franzbände in feinem grünem Maroquin auf 5 hohen Bünden mit vergoldeten Rückentiteln, Handvergoldung auf Deckeln, Stehund Innenkanten, Kopfgoldschnitt und handumstochenen
Kapitalen. Vorsätze aus hübschem handgefertigtem Marmorpapier. Angepasste und gefütterte Schuber mit Lederfassung. Goldgeprägte Stempelsignatur am hinteren
Deckel im ersten Band. – Rücken gleichmäßig aufgehellt,
sonst makellos frische, ungelesene Exemplare.
Antiquariat Peter Ibbetson
Autograph – Eluard, Paul. Les Mains Libres.
Dessins de Man Ray illustrés par les Poèmes de
Paul Eluard. Paris, Gallimard, 1947.
2.400,8° (21,5 x 17 cm). 126, 9 (2) Seiten. Feinsinnig gestalteter,
signierter Handeinband der Zeit. Ganzfranzband in grünem
und lila Maroquin mit handumstochenem Kapital und Kopfgoldschnitt. Der Buchtitel „Freie Hände“ auf beiden Deckeln
in abstrahierter Form bildlich dargestellt. Senkrecht vergoldeter Rückentitel. Dabei werden die Buchstaben L, E, M, und R
kreuzworträtselartig in die über beide Deckel geprägten
Namen von Verfasser und Illustrator integriert. Mit handmarmoriertem Papier kaschierte Ledervorsätze. Goldgeprägte
Stempelsignatur L. Stutinsky am unteren Innendeckel. Unikat.
– Leder teils leicht aufgehellt. Sonst sehr gut erhalten. – 56
kurze Gedichte von Paul Eluard mit 67 Zeichnungen von Man
Ray. Zweite Ausgabe. Eines von 2000 nummerierten Exemplaren auf Plumex de Téka-Papier. Erste Seite mit handschriftlicher Widmung des Verfassers „à Madel de tout coeur, Paul
Eluard“, vermutlich an die französische Schriftstellerin und
Journalistin Madeleine Riffaud (*1924), die eine Freundin von
Eluard und, wie er, Mitglied der Résistance war. – Schönes
Dokument der Freundschaft zweier großer surrealistischer
Künstler. Der Dichter und wichtigste Theoretiker des Surrealismus André Breton bescheinigte Éluard die
größte Nähe aller surrealistischen Dichter zur Malerei.
Einbandkunst – Goethe, Johann Wolfgang von. Die Mitschuldigen. Ein Lustspiel in
drey Aufzügen. Faksimile der Handschrift von 1769. Herausgegeben und mit Nachwort
von Georg Witkowski. Leipzig, Gesellschaft der Bibliophilen, 1899.
450,8° (21 x 18 cm). 69 Blatt Faksimile, 19 Seiten Erläuterungen. Klassisch-schöner späterer Handeinband
in moosgrünem Oasenziegenleder mit Handvergoldung auf Deckeln und Rücken, Kopffarbschnitt, Lederkapital und handmarmorierten Vorsatzpapieren.
Angepasster Schuber. – Tadellos frisches Exemplar.
Unikat. – Bibliophiler Druck auf Bütten zum 150
Geburtstag des Dichters.
Pressendruck – Hauptmann, Gerhard.
Hanneles Himmelfahrt. Traumdichtung in
zwei Teilen. Zweiter Druck für die Hundertfünfzig. München, Hans von Weber,
1913.
850,4° (29 x 20,5 cm). 71 Seiten. Wunderbar zum Inhalt passender, signierter Meistereinband von Albert Günther /
Wien. Ganzfranzband in himmelblauem Saffianleder mit vergoldetem Rückentitel, goldgeprägten Sternen über
Deckel und Rücken, Kopfgoldschnitt und zweifarbig handumstochenem Kapital aus Seide. Vorsatz aus hübschem
handgefertigtem Marmorpapier. Angepasster und gefütterter Schuber mit Lederfassung. Unikat. Makellos frisches
Exemplar. – Schöner Hand-Pressendruck in 150 Exemplaren auf Bütten. – Rodenberg 414. – Archivexemplar des
Verlags.
Einbandkunst – Kersten, Paul / Klein, Paul. Vierzig neuzeitliche Entwürfe für
künstlerische Bucheinbände. Ein Vorlagenwerk für Handvergolder, Kunstbuchbinder
und Fachschulen. Halle, Wilhelm Knapp, 1928.
480,4° (29,5 x 21cm). Seltene Mappe mit 40 montierten und teils vergoldeten Abbildungen von Art Déco-Einbänden auf
Karton. 4-seitiges Textblatt. Entwurf und Typographie von Paul Klein. – Seltenes Werk der Meisterbuchbinder Paul
Kersten (MDE) und Paul Klein (Schüler von Otto Dorfner) aus dem Bauhaus-Umfeld. – Sehr schönes, vollständiges
Exemplar. Mappe mit Läsuren. Die Tafeln sehr gut und sauber erhalten.
Pressendruck – Lachmann, Karl (Bearb.). Der Nibelunge Not. München, HyperionVerlag Hans von Weber, 1910.
1.500,Gr.4° (39,5 x 30 x 7 cm). 448 Seiten. Prachtvoller schwerer Handeinband um 1920. Franzband in braunem
Nigerleder mit 6 breiten Zierbünden, Titel und Ornamenten in Handblinddruck auf Deckeln und Rücken,
8 Kupfer-Beschlägen und handumstochenem Kapital. Sehr gut erhaltener Hand-Pressendruck in unikalem
Luxuseinband. – Rodenberg 415. – Monumentalausgabe des Nibelungenliedes nach der Hohenems-Münchner Handschrift A in der Ausgabe Karl Lachmanns. Eines von 100 Exemplaren auf kräftigem Van GelderBütten.
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Antiquariat Peter Ibbetson
Einbandkunst – Mann, Thomas. Buddenbrooks.
Verfall einer Familie. Berlin, S.Fischer, 1930.
400,8° (19,5 x 13 cm). 729 Seiten. Bibliophiler moderner Meistereinband der Kunstbuchbinderin Annette Friedrich. Halbpergamentband
mit dunkelrot handgeprägtem Rückentitel und dreifarbig handumstochenem Kapital. Überzug aus dekorativem handgefertigtem
Kleisterpapier. Handgehefteter Buchblock von Rohbögen. Angepasster und gefütterter Schuber mit Pergamentfassung. Unikat. Handschriftlicher Vermerk der Buchbinderin hinten im Buch. – Fünf
Blatt mit kleinem altem Tintenfleck an der äußersten oberen Ecke,
sonst tadellos frisches Exemplar. Ungelesen. – Die Buchbinderin
Annette Friedrich gehört zu den angesehensten deutschen Buchbinderinnen der Gegenwart. Sie ist Schülerin von Prof. Mechthild
Lobisch an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle, ist
Mitglied des Club Mantell (Bayerischer Staatspreis 2014) und der
Designer Bookbinders. Sie lebt und arbeitet in London.
Einbandkunst – Mann, Thomas. Joseph, der Ernährer.
Berlin, Suhrkamp, 1949.
600,8° (19,5 x 13 cm). 643 Seiten. Bibliophiler moderner Meistereinband der Kunstbuchbinderin Annette Friedrich (unsigniert). Franzband in feinem braunem Maroquin mit
handvergoldetem Rückentitel und dreifarbig handumstochenem Kapital. Deckel mit montierten handbemalten Buntpapierstücken. Handgehefteter Buchblock von Rohbögen. Angepasste gefütterte Halblederchemise mit handvergoldetem Rückentitel und
handbemaltem Überzugpapier. Angepasster und gefütterter Schuber mit Lederfassung und handbemaltem Überzugpapier. Unikat. Der Einband besticht
durch das hervorragend aufeinander abgestimmte
Farbenspiel und technische Präzision. Makellos frisches Exemplar. Ungelesen. – Erste in Deutschland
erschienene Ausgabe. Zur Buchbinderin Annette
Friedrich s.o.
Künstlerbuch – Nebel, Otto. Das Wesentliche. Wortlaut und acht Linolschnitte vom
Stock von Otto Nebel. Zürich, Arcade
Presse, 1967.
1.800,Gr. 4° (35,5 x 18 cm). 37,(11) Seiten mit 8 Original-Farblinolschnitten von Otto Nebel, 7 davon ganzseitig. –
Eleganter signierter Meistereinband des bekannten Schweizer Kunstbuchbinders Roland Meuter um 1975.
Ganzfranzband in feinem weinrotem Oasenziegenleder mit weiß geprägtem Rückentitel und mehrfarbiger
Lederintarsie nach Vorlage eines Linolschnitts im Buchinneren auf dem vorderen Deckel. In französischer
Manier dreifarbig handumstochene Kapitale aus Seide. Vorsatz und Innenspiegel aus rostrotem Bütten.
Lederverstärkte Innengelenke. In angepasster und gefütterter Leinenkassette mit rotem Lederrücken und weiß
geprägtem Rückentitel in exakter Entsprechung des Buchrückens. Stempelsignatur „R. Meuter“ unten am hinteren Innendeckel. – Makellos frisches Exemplar in technisch perfektem Handeinband. – Achter Druck der
Arcade Presse, Zürich. Schöner Handpressendruck in der 16 Punkt
Baskerville auf kräftigem handgeschöpftem Arches-Bütten. Eines
von 60 römisch handnumerierten Exemplaren außerhalb des Verkaufes für Künstler und Mitarbeiter (Gesamtauflage: 160 Exemplare).
Im Kolophon von Otto Nebel handsigniert.Wunderbar gestaltetes
Künstlerbuch. – Der bis heute nicht ausreichend gewürdigte Künstler
Otto Nebel (1892-1973) besticht durch seine vielseitige Begabung
als Schriftsteller, Maler und Schauspieler. So machte vor seinem
Einsatz als Soldat im Ersten Weltkrieg in Berlin zunächst eine
Ausbildung am Lessing-Theater. In englischer Kriegsgefangenschaft verfasste er die expressionistische Antikriegsdichtung
„Zuginsfeld“. Nach seiner Rückkehr 1919 lebte er als Maler und
Schriftsteller in Berlin. Zu seinen Freunden zählten u.a. die Künstler
Wassily Kandinsky, Paul Klee und Georg Muche sowie der Schriftsteller Herwarth Walden. Nebel wurde Mitarbeiter der expressionistischen Zeitschrift und gleichnamigen Galerie „Der Sturm“ und
Mitbegründer der Künslergruppe „Der Krater“. 1933 emigrierte er in
die Schweiz, nachdem seine Kunst von den Nationalsoziaisten als
„entartet“ diffamiert worden war. Fortan beschäftigte er sich zunehmend mit dem Gebiet der Mystik und trat der von Emanuel
Swedenborg gegründeten „Neuen Kirche“ bei.
Antiquariat Peter Ibbetson
Buchbinderei – Prediger, Christoph
Ernst. Buchbinder und Futteralmacher. 5 Bände. Zürich, Inigo von
Oppersdorff, 1976.
750,Kl.8° (17,5 x 10,5 cm). 304, 304, 336, 312,
107 Seiten mit 69 Tafeln und 19 Abbildungen.
– Dekorative Handeinbände von Buchbindermeister Heinz Baum (Langen) um 1985 in
Halbpergament (Kalb antik) mit Handvergoldung auf Rücken und Deckeln, dreiseitigem
dunkelrotem Farbschnitt und hübschen handmarmorierten Überzugpapieren. Handgeheftete
Buchblöcke. In Schmuck-Schuber mit Pergamentkanten. Unikat. Beiliegend die goldgeprägte Visitenkarte des Buchbinders. – Tadellos erhalten. – Bibliophiler Faksimiledruck der
Originalausgabe von 1741-53 auf Maschinenbütten. 4 Bände mit zusätzlichem Kommentarband von Adolf
Rhein, Albert Haemmerle und Heinz Petersen.
Pressendruck – Reich-Ranicki, Marcel. Drei
Reden. Sion (Schweiz), Kurt Bösch Presse,
1995.
650,4° (25 x 16,5 cm). 90 Seiten, 3 Blatt. Edler Ganzleder-Handeinband von zeitlos schöner Gestaltung in dunkelrotem Oasenziegenleder mit aufgelegten schmalen Längsstreifen aus
schwarzem Oasenziegenleder und Punktvergoldung auf dem
vorderen Deckel sowie vergoldetem Rückentitel, Kopfgoldschnitt und Innenkantenvergoldung. In angepasstem und gefüttertem Schuber mit Lederfassung. – Makellos frisches Exemplar.
– Siebzehnter Druck der Kurt Bösch Presse. Exemplar Nr. 1
von 20 Exemplaren der Vorzugsausgabe im Meistereinband
von Hans Rudolf Billeter/ Braunschweig. Im Kolophon von
Marcel Reich-Ranicki handsigniert. Bibliophiler Hand-Pressendruck. Satz und Druck erfolgten in der Werkstatt für Typographie des Fachbereichs Gestaltung an der Fachhochschule Augsburg. – Der Kunstbuchbinder, Einbandgestalter und Designer
Hans Rudolf Billeter (*1933) ist Schüler von Kurt Londenberg
und war Professor an der Hochschule für Bildende Künste in
Braunschweig. Vgl. Helma Schäfer, Marginalien 192. Heft
(4, 2008), 47-57.
Pressendruck – Thomson, James. The Seasons. Engravings by Jacquier [Ivy Skinner]
and an Introduction by John Beresford. London, Nonesuch Press, 1927.
250,4° (28 x 20 cm). XX (1), 198 (1) Seiten mit radierter Titelvignette und 5 ganzseitigen Original-Radierungen.
Hübscher späterer Handeinband in Halbpergament mit vergoldetem Rückentitel und dreifarbig handumstochenem Kapital. Überzug aus handgefertigtem Buntpapier. Angepasster stabiler Schuber mit Leinenkanten. Saubere
Buchbindearbeit. Tadellos erhalten. Vorbesitzer-Exlibris am vorderen Innendeckel. Schöner Handpressendruck
mit den zauberhaften Illustrationen von Jacquier. Eines von 1500 Exemplaren auf Bütten.
Einbandkunst – Wieland, Christoph Martin. Die Geschichte des Prinzen Biribinker.
Mit 6 farbigen Original-Lithographien
von Kurt Steinel. Offenbach, Kumm,
1965.
650,4° (28,5 x 22,5 cm). 59 Seiten mit 6 ganzseitigen
Original-Lithographien. – Dekorativer Ganzfranzband in rotem Oasenziegenleder mit
handvergoldetem Rückentitel, ziseliertem Kopfgoldschnitt und Lederkapital. Abstrakte Komposition in mehrfarbigen Lederauflagen über
Deckel-und Rücken. Lederverstärkte Innengelenke. In angepasster und gefütterter Kassette
mit Lederrücken. – Tadellos frisches Exemplar.
Kassette mit schwachen Alterungsspuren. –
Bibliophiler Luxusdruck. Im Kolophon vom
Künstler handsigniert. Der Einband stammt
möglicherweise aus der Werkstatt von Hugo
Peller, ist aber nicht signiert.
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Antiquariat Peter Ibbetson
– Judaica / Holocaust Art –
Bernard-Aldebert, [Jean]. Chemin de Croix en
50 Stations. De Compiègne à Gusen II en pasant
par Buchenwald, Mauthausen, Gusen I. Paris,
Librairie Artheme Fayard, 1946.
850,4° (27 x 21,5 cm). 112 (1) Seiten mit 50 ganzseitigen Illustrationen, die den Leidensweg der Häftlinge in den verschiedenen Konzentrationslagern eindrucksvoll zeigen. Schöner Handeinband der
Zeit in rotem Saffianleder mit Marmorpapierüberzug. Halbfranzband auf 5 echten Bünden mit handvergoldetem Rückentitel. Die
farbig illustrierte Originalbroschur mit eingebunden. – Sehr gut
erhaltenes Exemplar. Einige Seiten etwas fleckig und mit geringfügigen Knickspuren. Der Einband von tadelloser Erhaltung. – Erste Ausgabe. Französische Sprache. [Deutscher Titel:
Gusen II – Leidensweg in 50 Stationen].Seltenes, frühes Zeitzeugnis in einem unikalen Handeinband, der in einem auffälligen
Spannungsverhältnis zum Inhalt steht. – Der französische
Künstler Jean Bernard-Aldebert (1909-1974) arbeitete als Karikaturist für die Zeitschrift „Ric et Rac“ und gründete 1939 in
Lyon die Zeitschrift „La Dent de Lyon“. Die drastische, fast comichafte Bildsprache ist auch in den vorliegenden 50 Zeichnungen des Leidensweges deutlich zu erkennen. Da die Gestapo 1943 glaubte, in einer
Figur aus „Ric et Rac“ eine Hitler-Karikatur zu erkennen, wurde Bernard-Aldebert verhaftet, nach Compiègne
deportiert, und von dort nach Buchenwald, Mauthausen, Gusen I und schließlich Gusen II verbracht. Als einer
der wenigen Überlebenden des Lagers Gusen II, dessen Lebens- und Arbeitsbedingungen zu den schrecklichsten innerhalb des verbrecherischen NS-Systems zählten, zeichnete er 1945 gleich nach seiner Rückkehr nach
Frankreich seine Erfahrungen auf.
Favier, A./ P. Mania/ Boris [Taslitzky]. Buchenwald. Scènes prises sur le vif des
horreurs nazies. 78 planches dessinées par A. Favier. P. Mania, Boris (Taslitzky). Préface
de C. Pineau. Textes de P. Mania. Lyon, Imprimerie Artistique en Couleurs, 1946. 850,2° (39 x 29 cm). Mappenwerk. 13 Bll., 78 teils kolorierte Tafeln. Farbig illustrierte Originalbroschur mit PergaminSchutzumschlag. – Sehr gut erhaltene, saubere Ausgabe. Mappe mit Läsuren am Rücken. Die Tafeln von tadelloser
Erhaltung. – In einmaliger limitierter Auflage erschienen. Eines von 1350 numerierten Exemplaren. Wichtiges
visuelles Zeitdokument des Lageralltags, geschaffen von französischen Graphikern, die als Häftlinge in der Lichtpausanstalt arbeiteten. Die detailreichen Skizzen und Portraits entstanden während der Haft und unmittelbar nach
der Befreiung. Viele der Arbeiten waren in Buchenwald 1975 in der Ausstellung „Kunst hinter Stacheldraht“ zu
sehen. Vgl. Thomas Heimann, Bilder von Buchenwald (2005), 174 f. Beiliegend Original-Anstecknadel zur
Einweihung der DDR-Gedenkstätte 1958.
Habas, Brache/ Lea Grundig (Illust.). Korot ma’pil tsa’ir. Erez Israel, 1941/42.
240,-
[Englisch: The History of a Young Illegal Immigrant. A Modern Day Story = Die Geschichte eines jungen illegalen Einwanderers. Eine Geschichte unserer Zeit. Z. Fuss Phillips, German Children’s and Youth Literature in
Exile 1933-1950 (2001), 97 Nr. 2]. – 8° (17,5 x 12,5 cm). 190 (1) Seiten. Schön illustrierter Original-Leinenband. – Handschriftlicher Vorbesitzervermerk auf dem fliegenden Vorsatz. Papier altersbedingt gebräunt. Sonst
außerordentlich sauberes und gut erhaltenes Exemplar. Selten. – Bereits während des Krieges von der jüdischen
Schriftstellerin und Journalistin Bracha Habas (1900-1968) veröffentlichte Geschichte jüdischer Kinder, die mit
Hilfe der Jugend Aliyah nach Palästina emigrierten und so den Holocaust überlebten. Mit eindrucksvollen Illustrationen von Lea Grundig. – Die deutsch-jüdische Malerin und Grafikerin Lea [Leah] Grundig (1906-1977),
Frau des Malers und Grafikers Hans Grundig (1901-1956), überlebte selbst den Holocaust, indem sie nach Palästina emigrierte, nachdem sie 1935 Berufsverbot erhalten hatte und als Kommunistin von Mai 1938 bis Dezember 1939 inhaftiert war. Nach Kriegsende kehrte sie nach Dresden zurück, wo sie 1949 eine Professur erhielt
und 1964 Mitglied des Zentralkomitees der SED wurde.
Habas, Brache/ Lea Grunding (Illustr.). Yeladim mutsalim. Tel Aviv, Am ?oved
1944/1945.
180,[Englisch: Rescued Children = Gerettete Kinder. – Nicht bei Z. Fuss Phillips, German Children’s and Youth
Literature in Exile 1933-1950 (2001) 96 ff.]. – 8° (17 x 12 cm). 238 (1) Seiten. Original-Halbleinenband mit
rot geprägtem Rücken- und Deckeltitel. – Ehemaliges Bibliotheksexemplar mit leichten Alterungsspuren. Einige Seiten mit altem Stempel. Bindung etwas gelockert. Das empfindliche Papier altersbedingt gebräunt und
am Rand teilweise leicht eingerissen. Innen sauber und gut erhalten. Selten. – Unmittelbar nach Kriegsende
von der jüdischen Schriftstellerin und Journalistin Bracha Habas (1900-1968) veröffentlichte Geschichte jüdischer Kinder, die den Holocaust überlebten. Mit berührenden Illustrationen von Lea Grundig. Informationen
zur Künstlerin s. Titel oben.
Lurie, Esther. Jewesses in Slavery. Palestine, Sifriat Poalim Workers’ Book Guild,
1945.
480,8° (17,5 x 11 cm). 43 Seiten, 1 Blatt, 10 Seiten, davon 15 Bildtafeln. Text in deutscher und hebräischer
Antiquariat Peter Ibbetson
Sprache. Illustrierte Originalbroschur. – Seltene Ausgabe in gutem Erhaltungszustand. Vorderer Umschlag
etwas stockfleckig und mit Knickspur an der oberen Ecke. – Erste palästinensische Ausgabe, nur wenige
Monate nach der Erstpublikation von 200 Exemplaren durch den Jewish Soldiers Club in Rom im Mai 1945.
Die in Litauen geborene jüdische Künstlerin Esther Lurie (1913-1998) emigrierte 1934 nach Palestina, kehrte jedoch mehrfach für Ausstellungen in die baltischen Staaten zurück. Sie wurde 1941 nach dem deutschen
Angriff auf die Sowjetunion verhaftet und zunächst ins Ghetto Kaunas, später in die Konzentrationslager
Stutthof und Leibitsch deportiert. Durch die Unterstützung vieler Mithäftlinge überlebten die Skizzen, die
sie während ihrer Haft heimlich anfertigte. Schon der Ältestenrat im Ghetto hatte sie beauftragt und unterstützt, das Leben im Ghetto als Augenzeugin künstlerisch festzuhalten. Unmittelbar nach Kriegsende traf
Esther Lurie in einem italienischen Lager auf eine Gruppe jüdischer Soldaten in der englischen Armee, zu
der auch der Künstler Menahem Shemi gehörte. Er organisierte eine Ausstellung ihrer Lagerzeichnungen,
aus denen im Mai desselben Jahr das vom Jewish Soldiers’ Club of Rome veröffentlichte Buch „Jewsses in
Slavery“ entstand.
Taslitzky, Boris. 111 Dessins Faits à Buchenwald
1944-1945. Présentés par Julien Cain. Paris, La
Bibliothèque Francaise, 1946.
350,Gr. 8° (24,5 x 21 cm). [2], 11, [1] Blatt (Vorwort), 100 numerierte Tafeln, 11 n.n. Tafeln, davon 5 in Farbe, [5] Blatt (Register).
Original-Mappe mit farbig illustriertem Deckel. – Mappe mit
leichten Alterungsspuren, innen tadellos erhalten. – Eines von
2600 Exemplaren auf Kastanienpapier („papier de châtaignier“).
Gesamtauflage: 3200 Exemplare. – Beeindruckendes Mappenwerk mit 111 ganzseigen, z.T. farbigen Heliogravüren. – Unmittelbar während der Haft entstanden, zählen Taslitzkys Lagerszenen zu den wichtigsten bildlichen Zeitzeugnissen des Lebens
im Konzentrationslager. Boris Taslitzky (1911-2005), französisch-jüdischer Maler mit russischen Wurzeln, gilt als Vertreter
des Sozialistischen Realismus. Als aktives Mitglied der Résistance wurde er verhaftet und am 5. August 1944 mit einem der
letzten Transporte ins KZ Buchenwald gebracht. Als Häftling 69
022 zeichnete er unter Lebensgefahr Szenen aus dem Lageralltag und Porträts von Mithäftlingen auf gestohlenes SSBriefpapier. Seine erschütternden und zugleich kraftvollen Arbeiten waren u.a. in Buchenwald in der Ausstellung „Kunst hinter Stacheldraht“ von 1975 (vgl. Thomas Heimann, Bilder von Buchenwald, 2005) und 2006 im Musée d’Art
et d’Histoire du Judaïsme (Paris) zu sehen.
Templier, L. / P. Jardel. Chansonnier à Buchenwald. Chanoir. Préface de Rémy. Paris,
Édité par les Auteurs, L.Templier & P. Jardel, [1949].
350,4° (33 x 26 cm). 39 Seiten, 2 Blatt. Mit 16 ganzseitigen Original-Lithographien von P. Jardel auf Tafeln und einem
farbig gedruckten Frontispiz von L. Templier. Rohbögen in Original-Interimsbroschur. – Umschlag fleckig mit
leichten Alterungsspuren. Innen sauber und tadellos erhalten. – Seltener Privatdruck der Verfasser. Eines von 500
numerierten Exemplaren einer einmaligen limitierten Auflage auf handgeschöpftem Fil du Marais-Papier. – Frühes
Werk zum Gedenken an die in Buchenwald ermordeten Kameraden der fanzösischen Résistance, das den unmittelbaren
Eindruck der Lagerhaft erschütternd widerpiegelt. Den Lithographien Jardels liegen wohl im Lager entstandene
Skizzen von L. Templier zugrunde, die abgedruckten Liedtexte stammen von Chanoir in Erinnerung an seinen
verstorbenen Bruder Henry.
van de Poll, Willem. Nazi Hel. Amsterdam, Van Holkemar en Warendorf, 1945.
150,-
Quer 8° (18,5 x 24 cm). 16 Blatt ohne Paginierung, davon 14 mit ganzseitigen fotgrafischen Aufnahmen aus den
KZs Bergen Belsen, Buchenwald, Langenstein, Mauthausen, Dachau und Schwabmünchen. Typographisch gestalteter Original-Pappband mit Spiralbindung. Nur so erschienen. – Sehr gut erhalten. – Erste Ausgabe. Frühe, in ihrer
Gegenüberstellung von Opfern und Tätern sehr drastische Dokumentation der Naziverbrechen mit Bildmaterial der
Alliierten nach der Befreiung der Konzentrationslager. In niederländischer Sprache. – M.+.M. Auer Collection 311.
Zielezinski, George [George Ziel]. 24 Drawings from the Concentration Camps in
Germany. In Rotogravure. München, F. Bruckmann, 1946.
250,2° (40 x 30 cm). Mappenwerk. 1 Text-Doppelblatt, 24 Blätter mit den ausdrucksstarken Illustrationen Zielezinskis in Rotogravüre. Original-Halbleinenmappe mit illustriertem Vorderdeckel. – Einband etwas berieben
und verfärbt, obere Ecke des Vorderdeckels bestoßen. Innen sehr sauber und gut. – 2. Auflage. Text in deutscher, englischer, französischer und polnischer Sprache. – Der polnische Künstler George Zielezinski (19141982) überlebte das Konzentrationslager Dachau. Nach der Befreiung emigrierte er in die USA und arbeitete
dort erfolgreich als Werbegrafiker, der auch zahlreiche Bucheinbände, meist für Gothic Novels, entwarf. Die
überwiegend in Kohle gezeichneten Lagerszenen entstanden bereits 1946 nach Skizzen, die er während seiner
Haft heimlich gefertigt hatte. Seine expressiven Darstellungen sind somit wichtig als frühe bildliche Quelle
des Lageralltags. Zugleich bestechen sie durch eine künstlerische Ästhetik, die den Häftlingen trotz des
Grauens nie die Menschenwürde nimmt.
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Alte Drucke • Naturwissenschaften • Atlanten • Geographie und Reisen • Illustrata
Stand 3
Solinus. Polyhistor. Basel 1543 – Wappeneinband der Morosini
Boswell, J. Historisch-geographische Beschreibung von Corsica nebst vielen wichtigen
Nachrichten und Anecdoten vom Pascal Paoli dem General der Corsen. Aus dem Englischen nach der zweyten Ausgabe übersetzt. Verbesserte Ausgabe. Leipzig, C. Fritsch,
1769. (20:13 cm). Mit 1 gefalt. Kupferkarte von J. D. Sysang. 308 S., 6 Bll. (d.l.w.). Ldr.
d. Zt. mit Rückenvergoldung, wenige kleine Wurmfraßstellen.
550,Vgl. Griep-Luber 155, Cervoni 92 u. Cox I, 138. – „Das Buch, das mit deutlicher Sympathie für den korsischen
Unabhängigkeitskampf geschrieben ist, machte dessen Anführer Pasquale Paoli in England populär“ (G.-L.). –
Etwas gebräunt, vereinzelt stockfleckig. 2 Exlibris.
Sebah & Joaillier. Panorama de Constantinople pris de la Tour de Galata. Fotoleporello
ca. 25,5:330 cm. (Konstantinopel um 1880?). Quer-fol. Auf 10 mit Leinwand verbundenen Kartonblättern. Roter Original-Halblederband mit Deckeltitel u. Deckelvergoldung in
oriental. Stil; gering fleckig, Rücken berieben u. mit Einrissen an Kopf u. Fuß.
2.400,Prachtvolles und eindrucksvolles Panorama von Konstantinopel, vom Galata-Turm aus aufgenommen. Pascal
Sebah war seinerzeit einer der bedeutendsten Berufsfotografen des Osmanischen Reiches. – Teilw. etwas stockfl., kl. Abplatzungen des Fotopapiers an den Falten, letztes Bl. im rechten Rand angeschmutzt (ca. 2 cm).
Solinus. Polyhistor, rerum toto orbe memorabilium thesaurus locupletissimus. Huic
ob argumenti similitudinem Pomponii Melae de situ orbis libros tres adiunximus. (Ed.
S. Münster.). Basel, M. Isingrin, 1543. Fol. (32,5:21 cm). Mit 2 wiederh. Druckerm.,
2 gefalt. Holzschnittkarten u. 18 (2 blattgr.) Holzschnittkarten im Text. 10 Bll., 230 S.,
1 Bl. Prgt. d. 18. Jh. Mit rotem Rückenschild, Vorderdeckel mit dem farbigen Wappen
der Morosini bemalt; etwas berieben, in mod. Hldr.-Kassette.
16.000,VD 16, S 6969; Burmeister 172; Hieronymus, Oberrhein. Buchillustr. II, 470; Karrow S. 420, No. 58. – Zweiter Druck
der ersten illustrierten Ausgabe beider Kosmographien der Antike. Der 1538 bei Isingrin erschienene Erstdruck stellt zugleich die erste größere Kartenserie Sebastian Münsters vor der Ptolemaeus-Ausgabe von 1540 und der Kosmographie
von 1544 dar, sie erschien nur in den beiden Solinus/Mela-Drucken. Die bedeutendste Karte zeigt auf einem Doppelblatt
den asiatischen Kontinent mit einem Teil der Nordwestküste Amerikas. “This is one of the earliest obtainable maps
devoted solely to the continent of Asia” (Sweet 1). “The earliest representation of the north-west coast of America on
a printed map... It also shows one of the first delineations of a strait between Asia and America some 200 years before
Bering’s voyage” (Burden 11). Die zweite doppelblattgr. Karte (beide ohne Rückentext) mit trapezförmiger Darstellung
Reiss & Sohn
von Griechenland (Zacharakis S. 120, Note), enthalten sind ferner Textkarten von England, Italien, Morea, Rhodos,
Moscovia, Rhetia & Helvetia, Afrika u. Europa (beide blattgr.), Asia Minor etc. – Aus dem Besitz der venezianischen
Adelsfamilie Morosini, mit deren Wappen auf dem Vorderdeckel und dem Vermerk „Libraria Morosini“. Auf dem Titelblatt ein weiterer Eintrag „Da Masiglio Lupoli“ (?). – Mehrere Bll. mit sorgfältig zugelegten Wurmspuren im w. Rand, 2
Textbll. Mit restaur. Einriß bis in den Satzspiegel, Griechenlandkarte mit restaur. vertikalem Durchriß (jeweils ohne
Text- bzw. Bildverlust). Schönes, kaum fleckiges Exemplar mit hervorragenden Abdrucken der Holzschnitte.
Theatrum Danubii. Schauplatz des Donau-Stroms, das ist Unterschidliche angenehme
Prospecte von Schlössern, Kirchen, Clöstern etc. welche sich auf der Reiße von Augspurg
nach Wienn an der Donau liegend praesentiren. Augsburg, J. Wolffs Erben, um 1730.
Quer-fol. (26:41 cm). Gest. Titel u. 62 num. Kupferstichansichten. Marmorierter Umschlag d. Zt., berieben, Kanten bestoßen, Rücken fehlt. In mod. Lwd.-Kassette.
8.500,Nebehay-W. 736. – Prächtiges, komplett sehr seltenes Werk mit Ansichten von Städten sowie berühmter Profan- u.
Sakralbauten längs der Donau von Augsburg bis Wien: Abbach, Aschau, Augsburg, Deggendorf, Engelhardszell,
Ingolstadt, Kelheim, Lechhausen, Marxheim, Melk, Ober- u. Niederaltaich, Passau, Stein, Straubing, Wien. – Vereinzelt gering feckig, wenige kl. Wurmspuren und leichte Feuchtigkeitsränder im weißen Rand, Kupfertitel u. erste
Tafel angestaubt. Sonst sehr schönes Exemplar; unbeschnitten und sehr breitrandig.
Thevenot, J. Reisen in Europa, Asia und Africa. In die Hoch-Teutsche Sprache übersetzet.
3 Tle. in 1 Bd. Frankfurt, Ph. Fievet, 1693. 4to (21:17 cm). Mit Porträtkupfer, gest. Titel u.
48 teilw. gefalt. Kupfertaf. Prgt. d. Zt.; fleckig, vord. Innengelenk angebrochen.
2.500,VD 17 23:314151E; Blackmer 1650 Anm.; Fromm 25319 (falsch 1643); Tobler 107; vgl. Aboussouan 871. – Erste
deutsche Ausgabe der vollständig 1684 in französischer Sprache erschienenen Reisebeschreibung. “Thevenot began
his travels in the Levant in 1655, returning to Paris in 1659 to prepare the first part of his travels for publication,
which describes Constantinople, the Archipelago, Asia Minor and Egypt. He left Paris in October, 1663 and travelled
through Syria and Persia to India; Thevenot died near Tabriz in 1667. The second and third parts of his voyages were
published posthumously by Petis de la Croix and the Sieur de Luisandre. Thevenot’s travels mark the beginning of the
grand epoch of travel and exploration in the Levant.” (Blackmer). Die Kupfer zeigen Sitten u. Gebräuche, Volksszenen, Festlichkeiten, Riten, Folterungen u.a. – Gebräunt, etwas fleckig bzw. fingerfleckig, Porträt mit Randläsuren u.
Einriß bis ins Bild (Klebespuren). Kupfertitel m. Eckabriß außerh. der Platte. Titel u. letztes Blatt mit alten Stempeln.
Winkelmann, J. J. Gründliche und warhafte Beschreibung der Fürstenthümer Hessen
und Hersfeld, samt deren einverleibten Graf- und Herrschaften. Tl. 1-5 in 1 Bd. Bremen,
H. Brauer, 1697. Fol. (34,5:23 cm). Mit zahlr. Wappenholzschnitten u. einigen Stammtafeln. 10 Bll., 600 (recte 598) S. Prgt. d. Zt., leicht angestaubt u. wasserfleckig. 2.500,Demandt I, 87; ADB XLIII, 363 f. – Erste Ausgabe. Umfassendes Werk zur hessischen Landesgeschichte. Die vorliegenden ersten fünf Teile sind von Winkelmann vollendet, ein abschließender 6. Teil wurde erst 1754 von dem
Hanauer Archivar Bernhard aus der Handschrift ergänzt, mit einem Register versehen und in Kassel publiziert. –
Titel mit altem Eintrag (zur Seltenheit des Werkes), verso Bibliotheks-Dublettenstempel. Zu Beginn u. Ende
schwach wasserrandig, sonst gutes, gleichmäßig leicht gebräuntes Exemplar.
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(Wood, R.). The ruins of Balbec otherwise Heliopolis in Coelosyria. London 1757.
Gr.-fol. (55,5:37,5 cm). Mit 46 num. Kupfern auf 47 (11 doppelblattgr. bzw. gefalt.)
Tafeln. 1 Bl., 28 S. Ldr. d. Zt. mit reicher Rückenvergoldung; etwas berieben.
7.500,Fowler 444; Ornamentstichkat. Bln. 1887; Cicognara 2723; Millard II, 93 Anm. (französ. Ausg.); Blackmer 1835;
Hage-Chahine 5252; Steiner 273. – Erste Ausgabe. Prachtvolles Tafelwerk über die Mitte des 16. Jahrhunderts
entdeckten Tempelanlagen von Baalbek. Die von Borra gezeichneten und von F. Fourdrinier und T. Major gestochenen Tafeln zeigen pittoreske Gesamtansichten der Tempel, deren Grundrisse sowie architektonische Details.
„Die beiden Werke Woods (Palmyra u. Balbec) erfuhren aufgrund des durchgehend hohen Anspruchs auf Qualität,
aufgrund der Exaktheit und Objektivität, mit der die Bestandsaufnahme antiker Architektur vor Ort erfolgt war,
europaweit größte Wertschätzung“ (Steiner). – Die aus zwei Falttafeln bestehende Nr. 3 hier getrennt eingebunden.
Gering gebräunt u. fingerfleckig, teilw. etwas stockfleckig, die letzten zwei Tafeln etwas knittrig.
(Wood, R.). The ruins of Palmyra, otherwise Tedmor, in the desart. London 1753. Fol.
(44:31 cm). Mit 56 (st. 57; 1 gefaltet) Kupfertaf. 3 Bll., 50 S. Mod. Hldr.
5.000,Fowler 443; Ornamentstichkat. Bln. 1884; Millard II, 92; Cicognara 2722; Hage Chahine 5250; Blackmer 1834
(frz. Ausg.). – Erste Ausgabe des schönen Tafelwerkes über die Ruinen von Palmyra. Die Kupfer wurden nach
Zeichnungen von G. B. Borra gestochen von Fourdrinier, Th. Major u.a. – Etwas gebräunt u. fingerfl., stellenw.
etwas angestaubt. Es fehlt Taf. 43 u. das rechte Drittel der großen Falttafel.
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Paulskirche – Verzeichniß derjenigen Abgeordneten, die sich bis zum 11. August 1848
zur Theilnahme an der Reichsversammlung angemeldet und legitimiert haben. Frankfurt
1848. (20,5:13 cm). 1 nn., 36 num. Bll., S. 37-53. Geheftet, Rücken eingerissen.
300,Verzeichnet die 579 Abgeordneten der Nationalversammlung alphabetisch mit ihren Heimatorten und Adressen
sowie nach den von ihnen vertretenen Ländern. – Teilw. leicht gebräunt.
(Weber, F. C.). Nouveaux mémoires sur l’etat present de la Grande Russie ou Moscovie.
2 Bde. Paris, Pissot, 1725. (17:10 cm). Mit gefalt. Kupferkarte, gefalt. gest. Plan u. 1
Kupfertafel. S. III-XXIV, 338 (recte 444) S.; 3 Bll., 426 S., 2 Bll. Ldr. d. Zt. mit Rückenvergoldung, Kopf von Bd. 1 u. Rücken von Bd. 2 mit kleiner Fehlstelle.
1.200,Cat. Russica W 244; Nitsche-St. 227. – Erste Ausgabe mit diesem Titel. Übersetzung von Webers „Das veränderte
Rußland“. „Der 1. Band enthält in chronologischer Folge Notizen zur inneren Umgestaltung Rußlands... Der 2.
Band besteht aus einer Sammlung von einzelnen Abhandlungen (Beschreibung von Petersburg und Kronstadt, Bericht Laurent Langes über seine Reise durch Rußland nach China, Beschreibung der Ostjaken“ (N.-St.). Mit Karte
des russ. Reiches sowie schönem Plan von Petersburg. – Teilw. leicht gebräunt u. gering fleckig, S. 423/24 in Bd. 2
mit kl. Eckabriß, einige Bll. in Bd. 2 mit kl. Nagelspur im weißen Rand. Exlibris.
Wehner, J. M. Der Weiler Gottes. München, Delphin-Vlg., ca. 1924. 4to (25,5:19,7 cm).
Mit 10 sign. ganzs. Or.-Holzschn. von Peter Trumm. 93 S., 1 Bl. Brauner Maroquinbd. d.
Zt. mit Rvg., goldgepr. Deckelbordüre sowie Kopfgoldschnitt.
350,Nr. 2 von 50 (GA. 260) Expl. der Vorzugsausgabe, in der alle Holzschnitte vom Künstler signiert sind; Druckvermerk von Verfasser u. Künstler signiert.
Wellmann, J. C. Das von der göttlichen Regierung an denen Mord-Brennern, welche
in der Nacht zwischen den 19.ten und 20.sten May 1723 die Lebusische Vorstadt zu
Frankfurt an der Oder auf eine so boßhafte, als entsetzliche Arth an 5. Orten angesteckt, bewiesene Denck-Mahl der Schweren und zum Theil Plötzlichen Rache. Frankfurt/O., J. Schrey, 1725. 4to (20:16 cm). Mit gest. Front. u. 10 (3 doppelblattgr.)
Kupfertafeln. 7 Bll., 240 S., 8 Bll. Mod. Pp.
850,Huelke-Etzler 2398. – Bericht über die von Neumanns Witwe und Anna Sotmeyer im Verein mit anderen verübte
Brandstiftung, Prozeß und Urteil. Die Kupfer mit den Porträts der Angeklagten, Pläne des Tatortes und des Hinrichtungsplatzes. – Etwas gebräunt und fleckig, 1 Tafel restauriert und mit kleinem Eckabriß, 1 doppelblattgroße
Tafel und der Titel im Unterrand knapp beschnitten, Druckvermerk angeschnitten.
Z(iegler), L. Die Federwild-Jagd mit dem Vorstehhunde, nebst Skizzen aus dem Jäger- und
Hunde-Leben. Hannover, Helwing, 1846. (22:14 cm). Mit Holzstichtitel u. einigen Holzstichillustrationen. 3 Bll., 217 S. Pappband d. Zt. mit 2 farbigen Rückenschildern.
400,Lindner 11.2323.01. – Erste Ausgabe. Enthält auch Beiträge über Züchtung, Dressur und Krankheiten des Vorstehhundes. – Gering fleckig.
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Bücher • Graphik • Manuskripte
Stand 13
– Manuskripte –
Bordesholm, Manuskript-Inventar bei Klosteraufhebung – Deutsche Handschrift
auf Papier: „Inventarium der Breffe und Segell, so Marquardus Stammer… im Closter
Betlehem Binnen Zwolle… den 23. Novembris Ano [15]66“. Bordesholm in SchleswigHolstein, 1566. circa 30,5 x 11 cm. 12 Blatt (24 Seiten). Originaler Heftfaden.
1.500,Bedeutende, unveröffentlichte Handschrift, erstellt bei der Aufhebung des Augustiner-Chorherren-Stiftes in
Bordesholm – eigenhändig vom ehemaligen Propst geschrieben und am Schluss unterzeichnet: „Marquardus
Stamer manu propria“. Die Regeste lautet: „Inventarium der Breff und Sigell“. – Stamer verzeichnet im ersten
Teil die „In der Laden mitt N(ummern) aufbewahrten 58 Urkunden, dann im zweiten Teil die in einer „kleinen
Schachtelen“ aufbewahrten „volgende breffe“ (insgesamt 17), darunter Nr. 15 den Beleg, dass Hamburg schon
damals hoch verschuldet war: „Herr Albert Hackman Bürgermeister ihn Hamborch schuldich dem Closter
Viffhundert marck …“ (Albert Hackmann war Bürgermeister von 1553-1580). – Fleckig und am rechten Rand
teils beschädigt (teils geringer Textverlust im Aussenrand). – Wichtiges, unpubliziertes Dokument zur
Geschichte des Klosters Bordesholm. Offensichtlich auch das einzige erhaltene handschriftliche Dokument des
Propstes Marquardus Stamer.
Englische Grand Tour aus der Dienerperspektive – Deutsche Handschrift des Carl
Feder, der als Diener einer Viscountess Ranelagh durch Deutschland, die Schweiz und
Italien reist. „Reiseroute des Carl Feder von Darmstadt nach Rom 1835“ (Deckelschild). Darmstadt u.a., 1835-1836. circa 21,5 x 17,5 cm. 218 beschriebene Seiten, 4 Blatt
Register, 2 Blatt mit Bleistiftzeichnungen und 64 weiße Blatt. Halb-Leder d. Zt. mit hs.
Deckelschild.
1.000,Reisetagebuch des deutschen Dieners Carl Feder, der die englische Dame Viscountess Ranelagh durch Deutschland, die Schweiz und Oberitalien nach Rom, sowie über den Gotthard zurück bis nach Wallenstadt begleitet.
Besonders reizvoll sind die Aufzeichnungen durch ihre Perspektive „von unten“. Kunsthistorisches wird zwar
auch aufgezählt, Feder interessiert sich vor allem aber für die Details des Alltags: Wege- und Brückengeld, Zollund Pass-Formalitäten, Qualität der Gasthäuser und des Essens, Preise für Übernachtung und Dienstleistungen
etc. Auf den letzten Blättern findet sich ein Verzeichnis der Poststationen auf dem Weg von Darmstadt nach
Mailand, ein Verzeichnis des „Chaussee-, Pflaster-, Brückengelds welche ich auf der Reise für 3 Pferde verausgabte“, dann ein Verzeichnis aller Gasthäuser, in denen er logierte (im Text werden sie jeweils charakterisiert
und manchmal auch scharf kritisiert). Seine Notizen sind eine reiche Quelle für all die banalen Alltagsprobleme,
denen sich Reisende in der Biedermeierzeit ausgesetzt sahen, die dann aber in den literarischen Reiseberichten
kaum Erwähnung fanden. – Leicht gebräunt, wenig fleckig und berieben. Gut erhalten. – Einige Transkriptionen
als Kostproben sind auf Anfrage verfügbar.
Zitrusfrüchte in der Küche, Manuskript-Kochbuch – „Koch-Buch. Worinnen allerhandt Teutsch, und delische Obst: Früchten, auch andere Edle Sachen einzumachen,
dann Vielle Heylsame Latweryn, Säffte, Salsen, und dem Menschen-Cräfften dienstliche
Sachen einzusüden gelehret werden, daß sich dardurch ein Edles und Emsiges FrauenZimmer nicht nur allein genüglich üben, sondern auch in dieser großen Weldt, in dem
Werth einer Ruhm- und Liebenswürdigen Künstlerin, gewisslich setzen kann. Verfast,
und abgeschrieben Von mir Anton Ferdinandt Czenek de Werthenberg. Anno 1770“.
wohl Böhmen, 1770. Folio, circa 34,5 x 22,8 cm. 233 paginierte Seiten, 2 w. Bll. Leder
d. Zt. mit Rückenvergoldung und Rückenschild „Wertenberg“.
1.200,Sehr ungewöhnliche Kochbuch-Handschrift: Das Folio-Format kommt bei Kochbüchern so gut wie nie vor und
dass ein Adliger ein Kochbuch eigenhändig für „emsige Frauenzimmer“ aufschreibt, dürfte bei seinen Standesgenossen wohl für Stirnrunzeln gesorgt haben. Eigenhändig ist das Manuskript nur bis zur Seite 134, dann übernehmen andere Hände. Czenek scheint sich nur für Südfrüchte, Obst, Zucker und die Kunst des Einmachens interessiert zu haben. Fleischgerichte kommen in seiner Abteilung gar nicht vor. Diese beginnt „Wie man die Citron einmacht“ und es folgen zahllose weitere Rezepte zum Umgang mit Zitronen und Orangen (die natürlich nur in der
adeligen Küche reichlich vorhanden waren): „Citron -Schollen in gläßerne Schallen einzumachen“, „Wie man Pomeranzen Schallen contirn sol, oder mit Zucker Candelt“ etc. – Leicht gebräunt und wenig fleckig, Einband am
Rücken berieben, Kapitale bestoßen, insgesamt jedoch gut erhalten und in klarer Schönschrift geschrieben. Unveröffentlichtes, sehr ungewöhnliches Kochbuch.
Antiquariat Thomas Rezek
Wahnsinn mit Methode, eine Kosmographie aus der Irrenanstalt in
Rufach – Umfangreiche Handschrift
mit vielen Illustrationen. „Über den
Lauf der Welt oder wie es geht und
steht im Raume der Schöpfung. Kosmographische Studien von Gotthilf.
Bezirks-Heil- und Pflegeanstalt Rufach
1917“. Rouffach im Elsass, 1917. circa
21,8 x 17,3 cm. VIII, 200 Seiten, 2
Blatt Index, mit 5 Bildtafeln, vielen
Tabellen, Skizzen und figürlichen Illustrationen. Halb-Leinen d. Zt.
2.400,-
Bemerkenswerte Handschrift aus dem Grenzbereich zwischen Genie und Wahnsinn, verfasst von einem gewissen Gotthilf, der wohl Mathematik und Astronomie studiert, eventuell auch gelehrt haben muss. Seine teils recht komplizierten
Berechnungen sind bis auf die neunte Kommastelle korrekt und verbinden Erkenntnisse der Kosmologie, Geodäsie,
Chronologie etc. mit biblischen Berichten. Nach einer mathematisch unterfütterten Darstellung der sieben Schöpfungstage folgen Kapitel zur Kosmographie mit teils komplexen Spezialproblemen, wie: „Parallaktischer Fächer nach der
scheinbaren Grösse beider Gestirne, die Sonne in Erdferne und der Mond in Erdnähe...“ – alles auf das sauberste nachgerechnet und in verschiedenen Formeln sowie Diagrammen dargestellt. Neben sehr nüchternen, auch dem landläufigen Astronomen vertrauten Phänomenen finden sich originellere Berechnungen z.B. über die Flächen, die einzelne
Engel bewohnen (122,73 Quadratmeilen heiligen Landes). Abgeschlossen wird die Handschrift mit Kapiteln über die
Tierkreiszeichen sowie den Lauf des Mondes und der Sonne in Straßburg 1912-1915. – Die „Heil- und Pflegeanstalt
des Bezirkes Ober-Elsass“ in Rufach wurde 1909 gegründet und fiel mitsamt dem schönen Elsass und all den wertvollen
Erkenntnissen von Gotthilf 1918 an Frankreich. – Gut erhalten, sehr elegant geschrieben und hübsch illustriert.
Durandus, Gulielmus. Rationale divinorum officiorum. (Speyer, Peter Drach, nicht nach
1476). Folio, circa 28,5 x 21,5 cm. 3 Blatt ohne das erste weiße, 356 num. Bll. – 2 Blätter in
zeitgenössischer Handschrift. Pergament d. 18. Jh.
7.000,GW 9109; H 6467; BSB-Ink D-329; IG 931; ISTC id00412000 Unfirmierter Druck von Peter Drach d.Ä. in
Speyer nicht nach 1476 (Besitzvermerke). – Sehr seltene und frühe Ausgabe des „Rationale“, einem Kompendium
zur Liturgie, das die Ursprünge, Traditionen und symbolischen Bedeutungen christlicher Riten erklärt. Es gilt als
eine der wichtigsten Darstellungen der mittelalterlichen Liturgie im Westen und dient heute auch als bedeutende
Quelle für die Architektur und Innenausstattung der Kirchengebäude sowie die Funktion von Geräten und Bildern.
– Das vorliegende Exemplar ist durchgehend rubriziert und enthält zahlreiche große rote Initialen. Die Blätter 53
und 58 wurden offenbar beim Druck oder Binden vergessen und bereits zeitgenössisch in den Druck immitierender
Handschrift ergänzt. Es gibt zahlreiche Belege für ähnliche Fälle, wo noch der Verleger bzw. Drucker fehlerhaft
hergestellte Bögen ergänzen liess. Unser Exemplar ist ein schönes Beispiel aus der frühen Buchherstellung in
Handarbeit mit den unvermeidlichen Missgeschicken und ihrer eleganten Lösung. – Schönes Exemplar, nur geringfügig gebräunt, meist sehr sauber und frisch. Das erste weiße Blatt nicht vorhanden, das zweite mit kleiner Randausbesserung oben (ohne Textberührung). Zu Beginn wenige Wurmstiche ohne Textverlust.
Hausapotheke – Brunschwig, Hieronymus. Haußapoteck, zu yeden leibs gebresten, für
den gemainen mann unnd das arm Landtvolck. Augsburg, Hanns Gegler, (um 1556). 4°,
circa 19,3 x 14,5 cm. 4 Bll., 151 SS., mit großem, figürlichem Titelholzschnitt. Spätere
Broschur.
2.400,VD 16 B 8739; Schelenz 408. Seltene, deutschsprachige Ausgabe der berühmten „Hausapotheke“, die zunächst unter
dem Titel „Thesaurus pauperum“ als Teil des „Großen Destillierbuches“ erschienen war. Beschrieben werden in 45
Kapiteln günstig beschaffbare oder selbst herstellbare Arzneien für die Armen. Mit Kapiteln über Zahnschmerzen,
Fieber, Mundgeruch, Nasenbluten, Pestilenz etc. – Die vorliegende Ausgabe mit einem hübschen großen Holzschnitt,
der einen Bauern bei der Arbeit zeigt, neben dem eine Frau Kräuter sammelt. – Etwas gebräunt, wenig fleckig, Titel
unten mit kleinem, hinterlegtem Eckabschnitt (ohne Textberührung). Umschlag berieben und etwas angeschmutzt.
Amman – Chasseneux, Barthélemy de (Cassanaeus). Catalogus gloriae mundi. Frankfurt, Feyerabend, 1579. Folio, circa 35,5 x 24 cm. 12 Bll., 393 (recte 396) SS., mit
Druckermarke, etwa 50 Wappenholzschnitten im Text und 12 doppelblgr. radierten
Tafeln von Jost Amman. Pergament d. 17. Jh.
2.800,VD 16 C 2074; Adams C 1415; Becker, Amman 99, 1-11 und 105. Prachtvoll ausgestattete erweiterte Ausgabe des
erstmals 1529 erschienenen Werkes über Pflichten und Rechte der Fürsten, des Klerus und des Militärs sowie über
die Stellung der Künste, Wissenschaften und des Handwerks. Chasseneux (1480 -1541) gibt hier eine umfassende
Sozialordnung seiner Zeit. Die schönen großen Radierungen von Amman zeigen Versammlungen geistlicher und
weltlicher Herrscher, eine Gerichtsszene, allegorische Darstellungen der Künste und Wissenschaften etc. Als
zwölftes Blatt wie fast immer die „Dreieinigkeit“ (Becker 105). – Gut erhalten, wenig gebräunt, teils etwas fleckig,
meist jedoch sauber, eine Ecke mit unauffälliger Papierrestaurierung ohne Textverlust. Einband etwas angestaubt.
Unterer Schnitt mit kalligraphischem Titel.
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Emblembuch im Wappeneinband –
Schoonhovius, Florentinus. Emblemata. Partim moralia partim etiam civilia.
Gouda, Burier, 1618. 4°, circa 20,5 x 15
cm. Kupfertitel, 5 Bll., 251 SS., mit 1
Kupfer-Porträt und 74 halbseitigen Emblemkupfern von Crispin de Passe d. J.
Leder d. Zt. mit Rücken- und Deckelvergoldung, Wappensupralibros auf beiden
Deckeln.
1.980,Landwehr 727; Praz 493; Hollstein XVI, 173. Erste Ausgabe des berühmten, häufiger nachgedruckten Emblembuches von dem zum Katholizismus konvertierten
Juristen Florens van Schoonhoven (1594-1648). Die hübschen Kupfer von Crispin de Passe sind jeweils von einem
Motto und einem vierzeiligen Gedicht eingerahmt, worauf ein längerer Kommentar folgt. Neben moralischen und
politischen Weisheiten, finden sich auch praktische Empfehlungen, etwa dass Wein den Verstand schärfen könne.
Das Emblem dazu zeigt einen bettelnden Pegasus, der neben einem Bacchus auf den Hinterbeinen steht und auch
einen Schluck möchte. – Die Deckel jeweils mit großem Wappen und in den Ecken gekrönten Kleeblättern. Das
gekrönte Wappen wird von zwei Löwen gehalten und zeigt drei Kleeblätter mit einem Querbalken. – Nur gering
gebräunt, meist sauber. Der dekorative Wappeneinband berieben, Ecken etwas bestoßen.
Belgique, aux armes de Ryckel, Sint Geertrui – Sylvius, A. Historiae FrancoMerovingicae synopsis. A Willelmo abbate Andernensi continuata. Nunc opera R. de
Beauchamps illustrata, primumque in vulgum emissa. Douai, P. Bogard, 1633. 4°,
circa 23 x 19,5 cm. 22 Bll., 1130 S., 20 Bll., mit gestochener Titelvignette u. 1 ganzseitiges Textkupfer. Leder d. Zt. mit reicher Blindprägung, Wappensupralibros,
Initialen „IGR“ und Jahreszahl 1633.
650,Potthast II, 231 (unter Andreas Marchianensis); Dutthilloeul, Doaui 783. Großes historisches Werk, verfaßt vom Benediktinermönch Andreas Sylvius aus Marchiennes in Flandern im 12. Jh., hier in der Bearbeitung von Raphael de Beauchamp. – Dieses Exemplar in schönem Einband mit Wappensupralibros von Joseph-Gedolphe de Ryckel, Abt der Augustinerabtei St. Gertrud (Sint Geertrui) in Löwen (Armorial belge 321). Späteres Wappen-Exlibris Nordkirchen. – Teils gebräunt, teils wasserrandig, etwas berieben, aber dekorativ gebunden und aus der berühmten Bibliothek Nordkirchen.
2 Schreibmeisterbücher aus Lübeck 1648 und 1649 – I. Möller, Arnold. SchreibKunst-Spiegel. Worinn mancherley Teütsch-Lateinsche, auch anderer Sprachen nützliche
schöne Schrifften. (Lübeck, 1648). circa 17 x 21,3 cm. 16 SS., mit 4 gestochenen Titeln,
37 Kupfertafeln und 2 Holzschnitt-Tafeln. Leder d. Zt. mit etwas Vergoldung, monogrammiert „M.M.V. 1698“.
2.000,Vgl. VD 17 23:300011C (Druckvariante); Doede 60 (ohne das Porträt und ohne die beiden Holzschnitt-Tafeln!). Erste
Ausgabe des schön ausgestatteten Schreibmeisterbuches von Arnold Möller (1581-1655). – Angebunden: II. Ders.
Tugent-Reitzer. Das ist: Schreib-Kunst-Spiegels Anhang… Samt etlichen aus des Weiland Hoch-Edlen Herrn Antonii de
Guevara Güldenen Sendeschreiben. Lübeck 1649. 2 Bll., 120 Spalten. VD 17 7:665678A. Erste Ausgabe des separat erschienenen Bandes. – Der erste Band auch hier ohne Portrait, sonst beide komplett. – Als Grundlage für den Unterricht
schrieb Möller seit dem Jahr 1623 Rechenbücher. Als Schreibmeister fertigte er ebenso Vorlagen für den Unterricht,
gestaltete aber auch Texte von Urkunden und Erinnerungsmalen. Weiter führte er nebenher Kaufleuten die Geschäftsbücher. – Papierbedingt gebräunt, teils etwas fleckig, Vorsatz mit privaten Stempeln. Einband berieben und bestoßen.
Türkenkriege, Polen 1684 – Lettera scritta da Izach Soleman re di Persia alla
maestà del re di Polonia. Con una nova relatione di vittorie, e d’altri acquisti di città,
e prede d’animali, e prigioni fatti da Morlacchi nel paese de Turchi, e da Cosacchi
contro i Tartari. Venezia, Francesco Bossio (in fine: In Todi per il Galassi), 1684. 4°,
circa 22 x 15,5 cm. 2 Blatt mit figürlichem Holzschnitt auf dem Titel.
800,IT\ICCU\RMLE\043311 (nur 1 Nachweis in Rom). Seltene Flugschrift mit der italienischen Übersetzung eines
Briefes von Safi II. (oder Sulaiman I.; 1647-1694), dem Schah von Persien an den König von Polen Johann III.
Sobieski. Darauf folgen Berichte über Auseinandersetzungen mit den Türken am Balkan und Gefechten zwischen
den Kosaken und Tartaren. Im Jahr 1684 hatte sich das Reich unter Leopold I. mit Polen und Venedig gegen die
Türken zur „Heiligen Liga“ verbündet. – Weltweit nur 1 Nachweis für diese Flugschrift, in Polen nur ein Verweis
auf das Exemplar in Rom. – Etwas gebräunt, sonst gut erhalten.
Balde, Jakob. Expeditio polemico-poetica sive Castrum ignorantiae Boeotorum Arcadumque reginae a poetis veteribus ac novis obsessum, expugnatum, eversum. München, Schell
für Wagner, 1664. 12°. 2 Bll., 130 SS., 1 Bl. Neuerer Pappband mit Kleisterpapier.
450,de Backer/S. I, 823f., 25; Dünnh. 30.1: „Der Humanist Balde zieht hier im Interesse klassischer Studien gegen die
Unwissenheit zu Felde.“ Seltene erste Ausgabe dieses kuriosen Werkes, in dem verschiedene klassische Autoren
Antiquariat Thomas Rezek
einen Feldzug gegen Unbildung und schlechten Stil unternehmen. Ihr Vorreiter ist dabei der mehrfach zitierte
Petrarca. Es folgt ab Seite 72 ein „Apparatus novarum inventionum et thematum scribendorum in gratiam“, der
eine große Zahl von Paradoxa oder empfehlenswerten Stoffen für angehende Neulateiner vorschlägt, etwa „quare
veteres polentam appelarint cibum philosophicum. inquisitio eutrapelica“. – Gut erhalten, nur wenig gebräunt.
Wucher, Zinsen, Jüdische Kreditgeber – Hiller, Johann Wolfgang. Außführlich, und
in Rechten wolgegründtes Bedencken. In Causa Iudaeorum... Augsburg, A. Aperger für J.
Wehe, 1651. 4°. 2 Bll., 60 SS. Neuerer Pappband.
600,VD 17 1:014382M; Bircher A 7469. Einzige Ausgabe dieser Abhandlung über den Wucher jüdischer Kreditgeber
mit der Forderung nach härteren Strafen dagegen. Der Autor Hiller, der als Rechtsanwalt und Syndikus in Weißenburg tätig war, untersucht die Frage, „ob dann neblich die Juden, als Manifesti Usurarii, ihren unverschwinglichen
Wucherzinß, den sie hin und wider offentlich, und ohne schew mit ihrem Gelt hinleyhen im Röm. Reich exerciren,
mit bestand Rechtens behaupten können…“. – Etwas angestaubt, Titel etwas stärker, mit kleinem privatem Sammlerstempel und in den Rändern sorgfältig ergänzt (ohne Textverlust).
Ritualmord, Judenverfolgung in Damaskus – Der große Prozeß gegen die Juden in
Damaskus wegen Ermordung des P. Thomas und seines Dieners daselbst. Eine populäre
kurzgefasste Darstellung dieses wichtigen Ereignisses, nebst einigen Aufschlüssen über
den Talmud, und einem Versuch der Beantwortung der Frage: „ob die Juden zu religiösen
Zwecken wirklich Menschen- oder Christenblut gebrauchen“. Augsburg, Schlosser, 1841.
8°. Titel, 82 SS. Illustrierte Original-Broschur.
400,Seltene antisemitische Hetzschrift, die den seinerzeit aufsehenerregenden Prozess gegen die Juden von Damaskus,
die angeblich einen christlichen Pater ermordet hatten, zum Anlass nimmt, allerhand Vorurteile über die Rolle von
christlichem Blut in jüdischen Geheimriten zu verbreiten. Interessant ist immerhin die Bibliographie und Diskussion älterer Literatur zum Thema. Der in hebräischen Buchstaben auf dem Titel angegebene Autorname bedeutet
passenderweise „er wird betrügen“. – Eine ausführliche Kritik des Werkes findet sich bei L.H. Loewenstein
„Damascia. Die Judenverfolgung zu Damascus...“ aus der auch hervorgeht, dass vorliegendes Werk bereits 1840
erschienen sein muss. – Gering gebräunt, Rücken mit Papierstreifen verstärkt.
Transporteinband, Leder-Reisetaschen-Einband – Äußerst ungewöhnlicher
Einbandtyp, offenbar für die Reise hergestellt: Ein konventionell gebundener Foliant
ist an den Kanten um eine etwa 7 und eine etwa 32 cm lange Lasche erweitert, so dass
Rücken und Vorderdeckel komplett überdeckt und damit geschützt sind. wohl Böhmen,
um 1760. circa 34 x 22 cm. Enthält etwa 300 Blatt mit Rundschreiben und Anordnungen etc. Braunes Kalbsleder mit reicher Prägung und figürlichem Medaillon auf beiden
Deckeln, umgeben von der Taschenerweiterung im selben Material.
780,Bemerkenswerte, für uns in dieser Form in der uns zugänglichen Literatur nicht nachweisbare Buchbinderarbeit. Das
Kuriose ist, dass der Einband nicht einfach in eine Tasche eingelegt ist, sondern dass der Lederbezug an den Kanten
weitergeht: die kleinere Lasche wächst am Hintergelenk hervor und schützt als doppelter Umschlag den Rücken. Die
große, mit Streicheisenlinien gezierte flexible Lasche geht aus der Kante des Rückdeckels heraus und bedeckt den
ganzen Band bis zum Vordergelenk, wo sie auf die hintere Lasche trifft. Mittig war ein Bindeband angesetzt, das in
neuerer Zeit ersetzt wurde. Enthält gedruckte Rundschreiben des Prager Bischofs von 1715 bis 1767 und diente vermutlich einem Inspektor auf seinen Reisen durch die böhmischen Kirchenprovinzen. – Innen recht gut erhalten, der
Einband mit einigen Alters- und Benutzungsspuren, aber gut erhalten, sehr dekorativ und bemerkenswert verarbeitet.
Pompadour – (Argens, Jean-Baptiste de Boyer d’). Mémoires secrets de la République
des Lettres, ou le Théâtre de la Vérité par l’Auteur des Lettres Juives. Letters 1-4 and 7-19 in
7 volumes. Amsterdam and Den Haag, Desbordes and Neaulme, 1737-1753. circa 13,5 x 7,8
cm. Together about 2200 pages. Contemporary full mottled calf with richly gilt spines and
covers, gilt arms of Madame de Pompadour on all covers.
3.900,Cf. Gay/ Lemonnyer III, p.172 and Barbier III, 252. Collection of essays in letters by the author and philosopher JeanBaptiste de Boyer, marquis d’Argens (1703-1771). Complete sets are very rare to find as the letters appeared over a period of more than 15 years. Especially the last parts
(17-19) seem to be uncommon and missing to
most copies we could trace. Here the third volume
with letters 5 and 6 has unfortunately gone lost. –
This set is from the library of the Marquise de
Pompadour (1721-1764) the official chief mistress
of Louis XV. Each volume shows her arms on
both covers. The first endpaper of each volume has
another engraved bookplate (by Agry) with different crowned arms. In 1757 the Marquise sold the
Chateau de Crecy with all it contained and these
volumes were most likely among that property. –
Nice set, only minor browning, a little rubbed, one
spine with a small wormhole.
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Antiquariat Thomas Rezek
Australien-Reise, Utopie – Robertsons Reise in die mittäglichen Länder, oder nach
Australien. „Amsterdam“ (d. i. Leipzig?), 1768. 8°. Gestochenes Frontispiz, 258 SS.,
4 Kupfertafeln. Halb-Leder d. Zt. mit Rückenvergoldung.
1.500,Cox II, 485 “A curious fictitious work”; Gove, The Imaginary Voyage, 356. Sehr seltene erste deutsche Ausgabe
der Reisebeschreibung zu einer utopischen Gesellschaft in „Australien“. Die „Voyage de Robertson aux terres australes“ (französisch erstmals 1766) wurde wohl fälschlich Mercier zugeschrieben. – Der (fiktive) Verfasser reist
1585 unter Drake auf dem Schiff Elisabeth nach Amerika und stößt nach vier Wochen von Chili aus gen Osten auf
„Australien“, wo er freundlich aufgenommen wird. Die Australier leben dort in einem Idealstaat nach dem „Naturgesetz“, es herrscht Gleichheit und Religionsfreiheit, Frauen suchen sich ihre Männer selbst aus, die meisten
Bücher wurden als schädlich befunden und verbrannt. Der Verfasser kehrt im Jahr 1644 zurück, verrät aber den
Weg nach Australien nicht, um die glücklichen Einwohner dort nicht zu gefährden. – Papierbedingt etwas
gebräunt, wenig fleckig und berieben, hübsch gebunden.
Musik – Junker, Carl Ludwig. Tonkunst. Bern, Typographische Gesellschaft, 1777. 8°.
19 Bll., 119 SS., mit gestochener Titelvignette und typographischen Noten im Text.
Pappe d. Zt.
900,Eitner V, 311. MGG VII, 387. Seltene und frühe Schrift des Philosophen und Komponisten C. L. Junker (17481797), der seit 1777 „Lehrer der Philosophie und der schönen Wissenschaften am Bahrdtischen Philanthropin zu
Heidesheim“ (Meusel VI,348) war. – Die Titelvignette zeigt den auf der Drehleier spielenden Apoll, darüber das
griechische Motto „psyches iatreion“. – Vorsatz mit Besitzvermerk, Einband etwas berieben, Ecken bestoßen,
sonst gut erhalten, innen sauber.
Lied-Drucke aus Mariakirch, Sainte-Marie-aux-Mines – Umfangreicher, privat
zusammengestellter Sammelband mit etwa 130 Lieddrucken. Mariakirch im Elsass,
F. Reber (und einige andere), etwa 1813 bis 1820. circa 20,5 x 13 cm. etwa 130 Ausgaben, teils Einblattdrucke, teils kleine Hefte bis zu 8 Seiten, mit vielen Vignetten. Etwas
späterer Halb-Lederband mit Rückenvergoldung.
850,Sammelband mit seltenen, von uns weder bibliographisch noch in öffentlichen Bibliotheken nachweisbaren
Drucken. In den letzten Heften finden sich auch geographisch-historische Notizen, die meisten geben Lieder oder
Gedichte wieder. Dabei: „Das alte und das neue Lied. Der Bauern an den Mahler. Antwort des Mahlers“ mit dem
Druckvermerk: „Delvino und Delvinachy, zu finden bey Ulrika Ultrogothe 1813“. – Zwei verschiedene Drucke des
„Reiterlieds“ aus Schillers Wallenstein und ein „Reimreiterlied. Parodie auf Schillers Reiterlied“. – „Selbstberuhigung bey einem Spaziergange im Herbste 1805“. – Die gefalteten Blätter teils mit kleinen Einrissen ohne Verlust,
teils leicht fleckig, insgesamt sehr gut erhalten.
Island, Vulkan 1783, Moduhardindin – Holm, S(aemundur) M. Vom Erdbrande auf
Island im Jahr 1783. Aus dem Dänischen übersetzt. Kopenhagen, Horrebow für Proft,
1784. 8°. 93 SS., 2 große, mehrfach gefaltete Karten. Pappe d. Zt.
1.500,Seltene erste deutsche Ausgabe in der Übersetzung von C. C. Pflueg mit zwei sehr großen Karten, auf welchen die
durch die Naturkatastrophe Moduhardindin besonders betroffenen Gegenden Islands zu sehen sind. Der gewaltige
Vulkanausbruch am Lakagigar (Lakikrater) hatte für ganz Europa dramatische Auswirkungen. Der Klimawandel
führte zu Missernten und in dem folgenden vulkanischen Winter fanden viele Menschen den Tod. – Gut erhalten,
nur gering gebräunt, hinten eventuell eine dünne Schrift entnommen, Gelenk aber fest.
Rousseau in Lithuania, Vilnius – Boudon, L. de. Lettres Lithuaniennes ou correspondance
de deux amis habitans des bords de la Ptycz dans une contrée de la Lithuanie. Avec
Quelques Remarques rapides sur Vilna. Dediées à la princesse Julie de Radziwil-Annopol.
Vilnius, Jozef Zawadzki, 1809. 8°. 21 ff., 9-14 pp., 2 ff., 15-206 pp., 1 f., 207-266 pp.
(! complete like this). Contemporary half-calf with two labels.
850,Lorentowicz-Chmurski, La Pologne en France, II, 46. Very rare novel in letters inspired by Rousseau’s “Nouvelle Héloïse”.
The most interesting parts are descriptions of Lithuania, especially Vilnius before the desaster of the French Invasion
of Russia in 1812. «Vilna est tout à la fois rustique et culturelle, on y célèbre les travaux de l’académie, première au rang
des sociétés savantes, on y passe des joies sainement bucoliques aux bals aristocratiques et aux soirées mondaines.»
(Marie-Frande de Palacio. Résurgences romantiques. L’engouement francais pour les Lituaniens en exil... p. 166f.). –
According to KVK and Worldcat only two copies in public libraries (Hamburg and Warsaw). – Endpaper and title with
old inscriptions, some browning, little staining, mostly clean. Binding rubbed and with small repair to spine.
Alpen, Alpinismus – Stengel, Stephan von. Philosophische Betrachtungen über die
Alpen. München, Franz, 1786. 4°. 32 SS. Leder d. Zt.
600,Seltene erste Ausgabe dieser frühen naturwissenschaftlichen Untersuchung über die geologischen, meteorologischen und landwirtschaftlichen Besonderheiten der Alpen. Der Aufklärer, Staatsrat und Kunstsammler Stengel
(1750-1822) gehörte zu den Stiftern der später international agierenden Meteorologischen Gesellschaft. Als der
Hof Karl Theodors nach München zog, erhielt er dort die Stelle des Geheimen Kabinettssekretärs. Die vorliegende
Rede hielt Stengel am Stiftungstag der Akademie. – Innen meist sauber, Einband etwas angeschmutzt und berieben, sonst elegantes Exemplar aus herzöglichem Besitz (Schloss Tegernsee).
Antiquariat Thomas Rezek
Brazil, with decication – Casaretto, Giovanni. Novarum stirpium brasiliensium
decades. Genova, Ferrandi, 1842. 8°. 96 pp. Contemporary red Morocco, richly gilt
and decorated.
900,Leipziger Repertorium der deutschen und ausländischen Literatur II/1, S. 533 (with an extensive description). Rare
first edition of this pioneer work on the Brazilian flora by the Italian medical doctor, botanist and explorer Giovanni Casaretto (1812-1879) who travelled to Brazil in 1839 until 1840 together with the prince Eugene de SavoieCarignan. He gives here a first list and description of the plants he collected during his travels. – Half-title with a
manuscript dedication by Casaretto to the Marchese Cosimo Ridolfi. – Only minor foxing, mostly clean. Binding
rubbed but still very decorative – probably bound as a present for the Marchese Ridolfi.
Brasilien – Schoppe, Amalia. Die Hütte am Gigitonhonha oder die Auswanderer nach
Brasilien... Neue durchgesehene Auflage. Wesel, Bagel, um 1830. circa 15,5 x 11,6 cm.
Titel, 104 SS., 4 kolorierte lith. Tafeln. Illustrierter Original-Pappband.
450,Vgl. Wegehaupt I, 1975. Seltene Weseler Ausgabe, wohl kurz nach der Berliner von 1828. Die Erzählung der beliebten Kinderbuchautorin Amalia Schoppe (1791-1858), die selber später in die USA auswanderte, ist berühmt für
ihre Realitätsnähe. Geschildert werden die Erlebnisse der württembergischen Familie Riemann, die nach Missernten ihre Heimat verlassen muss und in Brasilien eine neue Existenz aufbaut. Die Autorin äussert sich unter anderem auch ablehnend gegenüber der Sklaverei. – Etwas gebräunt und fleckig, teils etwas stärker, die schönen Tafeln
jedoch sauber, berieben, Rücken mit Streifen verstärkt. Im seltenen originalen Einband.
Karikatur, Szenen aus Wien, Kaffeehaus, Zirkus, Theater etc. – Sammlung
von 20 kolorierten Kupferstichen (Nr.
1-20) der „Scenen aus Wien“, Beilagen
der Theaterzeitung. Wien, Bureau der
Theaterzeitung, um 1830. circa 23 x 30
cm. 20 kolorierte Kupfertafeln von Geiger nach Schoeller. In neueren marmorierten Pappband gebunden.
850,Hübsche Folge mit Karikaturen, oft mit Ansichten
von Wien im Hintergrund. Bilder aus dem Kaffehaus,
Maskenball, Theater, Geschäftsleben etc. Dabei eine
Satire auf übertriebene Hundeliebe, die Wasserkur,
einen Liebhaber auf dem Dach, der Truppe von Lawrence und Redisha aus London bei einer Vorstellung
in Wien etc. – Schönes Exlibris, wenig gebräunt, teils etwas fleckig, hübsches Kolorit.
Oman, Persischer Golf – Wellsted, J. R. Reisen nach der Stadt des Khalifen, die
Ufer des Persischen Meerbusens und des Mittelländischen Meeres entlang. Mit Einschluß einer Reise nach der Küste von Arabien und der Insel Socotra. Aus dem Englischen in’s Deutsche übertragen von H. Künzel. 2 Teile in 1 Band. Pforzheim, Dennig
Finck, 1841. circa 22,5 x 15 cm. VI SS., 1Bl., 474 SS. Leinenband um 1920.
950,Henze IV, 476. Erste deutsche Ausgabe des 1840 englisch erschienenen Werkes, das als eine der besten Beschreibungen der arabischen Welt und insbesondere der Golfregion aus dem 19. Jahrhundert gilt. Der Offizier Wellsted (18051842) war der erste Europäer, der das Innere von Oman betrat. Sein Augenmerk gilt immer auch der Bevölkerung und
ihren Sitten, der Stellung der Frauen etc. Mehrfach trifft er auf Räuber, einmal wird er selbst zum Sklavenhändler,
er nimmt einen Diener, der sich verliebt und von seinem Herrn überrascht wird, er erlebt ein Erdbeben etc. – Nur zu
Beginn und am Ende etwas stockig, sonst meist sauber und nur vereinzelt leicht fleckig, Einband angestaubt.
Mit Widmungen – Storm, Theodor. Zur Chronik von Grieshuus. Zweite Auflage.
Berlin, Paetel, 1885. Kl-8°. 148 SS. Original-Leinen mit Prägung.
800,Vorsatz mit eigenhändiger Widmung von Theodor Storm: „meinen lieben Geschwistern in Heiligenstadt zum
Weihnachten 1884. Th. Storm“. Ferner auf der Rückseite dann einige Jahre danach eine weitere Widmung von dessen Bruder Otto, der in Heiligenstadt eine Gärtnerei betrieb, an den Bruder seiner zweiten Frau „seinem lieben
Schwager Emil Zobel, September 1889, Otto Storm“. – Gut erhalten, gering berieben, wenig späteres Exlibris. –
Schönes Exemplar aus der Familie.
– Autographen –
Mara, Elisabeth (Opernsängerin. 1749-1833). Eigenhändiges Albumblatt, signiert G.
E. Schmeling. Leipzig, 19. Februar 1768. circa 19,2 x 28,7 cm. 1 Blatt, alte Faltspuren
geglättet.
500,Stammbuchblatt mit 6 Zeilen des Freimaurerliedes „The Fellowcraft’s song“ in sorgfältiger Abschrift, beginnend
mit dem Vers „Hail Masonry, thou Craft divine“. Am Ende unten links datiert, rechts signiert mit der Angabe „for
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Antiquariat Thomas Rezek
Memory’s sake wrote it G. E. Schmeling“. – Elisabeth Schmeling (später verheiratete Mara) war die berühmteste
Opernsängerin ihrer Zeit. Sie kam 1766 nach Leipzig, wo sie mit Corona Schröter rivalisierte. Auf den jungen
Goethe machte ihre Kunst einen so nachhaltigen Eindruck, dass er ihr 1771 ein Gedicht widmete und sich noch als
greiser Dichter ihrer lebhaft erinnerte. – Laut alter beiliegender Aufnahme an Karl Johann Matthaei (1744-1830),
der durch seinen Freund Rudolph Erich Raspe bei „Miss Betty“ eingeführt worden war und sich hoffnungslos in
sie verliebte. Vor seiner Abreise aus Leipzig nach Kassel im Jahr 1768 scheint ihm die Sängerin dieses Blatt geschenkt zu haben. – Gebräunt, etwas fleckig.
Kestner, Johann Christian Gottfried (Jurist und Archivar, Ehemann von „Werthers
Lotte“. 1741-1800). Eigenhändiges Albumblatt mit Signatur. Hannover, 12. März 1786.
circa 19,4 x 29,5 cm. 1 Blatt, alt auf Karton montiert.
380,Seltenes Albumblatt von Johann Christian Gottfried Kestner, der in Goethes „Werther“ als Lottes Albert literarisch
verewigt wurde. Bis 1773 war er am Reichskammergericht in Wetzlar tätig und verlobte sich dort mit Charlotte
Buff. Der junge Goethe wurde mit beiden bekannt. Er verliebte sich in die anmutige und lebensfrohe 19-jährige
„Lotte“, als jene bereits versprochen war. Diese Liebe und der Suizid eines jungen Juristen-Kollegen mit Kestners
geliehener Pistole wegen einer unglücklichen Liebe bildeten den „Rohstoff“ für Goethes berühmten Brief-Roman
„Die Leiden des jungen Werthers“, erschienen 1774. Die Lotte im Roman trägt Züge der wirklichen Charlotte; für
die Leser war auch der Albert im Roman eine Charakterisierung ihres Ehemannes Kestner. Nach der Heirat 1773
noch in Wetzlar, ging das Paar nach Hannover, wo Kestner eine Stelle als Vizearchivar antrat und königlich großbritannisch-hannoverscher Hofrat wurde. – Alt montiert und dadurch gebräunt, auch etwas fleckig. Ungewöhnlicher Autograph aus dem Goethe-Umkreis.
Ein hessischer Leutnant im Spanienfeldzug Napoleons – Sammlung von 4 handschriftlichen Dokumenten (3 Briefe mit Postvermerken, Stempeln und Siegeln, ein
juristisches Zeugnis) zum Schicksal eines hessischen Leutnants, der mit Napoleon
nach Spanien zog. Dabei auch sein letzter Brief, sowie die Todesnachricht, verfasst von
seinen Kameraden. Perpignan und Gerona, 1809. circa 21 x 19,5 bis 29,5 x 21,5 cm.
Zusammen 9 Blatt (18 Seiten).
500,Die Belagerung von Gerona 1809 war eine der wichtigsten Kampfhandlungen während des Spanischen
Unabhängigkeitskrieges gegen die französische Besatzung in Katalonien. Beteiligt war auch der aus Hanau
stammende Leutnant Louis Fay. In seinem letzten Brief zu Lebzeiten berichtet er ausführlich über die
Schwierigkeiten des Anmarsches und sein Leben im französischen Heer. Zwei seiner Regimentskameraden
übernehmen dann die unangenehme Aufgabe, der „Madam Fay Wolgeboren in Hanau bei Frankfurt“ von
seinem Tod zu berichten. Dabei ferner ein Bericht des Bataillonskommandeurs vom 2. August 1809 sowie
eine Art Führungszeugnis in französischer Sprache. – Wenige Gebrauchsspuren. – Beeindruckendes, wenn
auch trauriges Ensemble historischer Dokumente aus der Zeit, als Hessen mit Napoleon in den Krieg zogen.
Ausführlichere Beschreibung auf Anfrage.
Adam Müller an Motte Fouqué – Müller, Adam (Schriftsteller; 1779-1829). Eigenhändiger Brief mit Unterschrift. Leipzig, 20. 7. 1819. circa 25 x 20 cm. 1 Blatt.
750,Schöner, anspielungsreicher, ungedruckter Brief an Friedrich Baron de la Motte Fouqué über die Voss-Stolberg-Kontroverse, seinen Freund Carl Ludwig von Haller (1768-1854) und eine „Art von Glaubensbekenntniß“ politischer Natur sowie über die bisher unbekannte Tatsache, dass Müller im Jahr 1815 in der „Kaiserlichen Burg zu Insbruck“ aus Fouqués Ritterroman „Der Zauberring“ vorgelesen habe („die sechs oder sieben
heiteren Abend, die wir Ihnen verdankten...“). – Etwas fleckig, Faltspuren mit kleinen Einrissen ohne Verlust.
Schönes Dokument einer Freundschaft zwischen zwei großen Repräsentanten der Romantik. – Ausführlichere
Beschreibung auf Anfrage.
Stein, Charlotte von. Eigenhändiges Gedicht. wohl Weimar, den 8ten Juli 1822. circa
20 x 15,5 cm.
380,Laut älterem Bleistiftvermerk auf der Rückseite handelt es sich hier um ein „Geburtstagsgedicht an ihre Enkelin
Louise von Stein in Kochberg“. Die Verse begleiteten offenbar ein Geldgeschenk („Von mir nimm Münze hin
die Summe ist zwar klein...“). Überraschend sind die beiden ersten Zeilen, nicht nur durch die für eine Hofdame
eher derbe Wortwahl, sondern auch wegen der leicht makabren Anspielung auf drohenden Tod, wenn die Moira
Klotho den Lebensfaden durchschneidet: „Die Parze ruft, Clotho schneid schon am Faden / Halt doch das Maul
ich will dich nicht einladen.“ Das Gedicht, nach Schriftvergleich eigenhändig, ist am Ende signiert „Von Stein
geb. von Schardt“.
– 20. Jahrhundert –
Leppin, Paul. Die Thüren des Lebens. Prag, Symposion, 1901. 8°. 55 SS., mit einer
Vignette. Illustrierte Original-Broschur (von Ferdinand Krombholz).
1.100,Symposion XII, Deutsche Serie I. Erstlingswerk des Prager Dichters in der ersten Ausgabe. – Vorsatz mit handschriftlicher Widmung von Leppin an den Schriftsteller Wilhelm von Scholz über fünf Zeilen, datiert 28. November 1901, voll signiert. – Nur geringfügig gebräunt, Umschlag leicht berieben und etwas stockig. Unbeschnitten.
Sehr selten und hier noch mit Widmung!
Antiquariat Thomas Rezek
Expressionismus – Achmann, Josef und Georg
Britting (Hrsg.). Die Sichel. 1.-3. Jahrgang.
Komplette Folge und Heft 1 doppelt (in beiden
Fassungen). Regensburg (später München), 19191921. circa 25,4 x 19,8 cm. Reich illustriert mit
vielen Original-Holzschnitten. Halblederband d.
Zt. mit geprägtem Rückentitel.
4.000,Raabe, Zeitschriften 82; Söhn HDO 4420. Vollständige Folge
aller erschienenen Hefte und hier außerdem das Heft 1 zweimal
eingebunden mit beiden Varianten der Seite 8, einmal mit dem
Holzschnitt Fabrys und einmal dieser durch einen signierten und
betitelten Original-Holzschnitt Achmanns ersetzt. Beiträge von
Achmann, Britting, Däubler, Dietrich, Oskar Maria Graf, Haringer, Paula Ludwig, Mynona, Pannwitz und Gustav Sack. Dabei
vom Stock gedruckte Original-Holzschnitte von Achmann (mindestens 22, davon 3 signiert), Ass Si (1), Aureo Issima (1), Bruno Beye (1), Birckenbach (3), Eberz (5, davon 1 sign.), Erbach
(1), Ewerbeck (1), Fabry (2), Felixmüller (2, aufgrund der in beiden Varianten vorhandenen ersten Nummer), Arthur Goetz (2),
Carl Krayl (1), Opfermann (2, davon 1 sign.), Richter-Berlin (1),
Otto Ritschl (2 sign.), Schaefler (1 sign.), Schrimpf (1), Stegemann (1), Tappert (3), E. Adam Weber (1), Zacharias (1, sign.).
– Wie immer papierbedingt etwas gebräunt, ein Rückumschlag lose. – So vollständig und mit beiden Varianten
sehr selten – laut Vorbesitzer das Exemplar der Haushälterin Georg Brittings.
Ringelnatz / Karl Arnold. Kuttel Daddeldu. München, Kurt Wolff, 1923. 8°. Mit 25
ganzseitigen kolorierten Illustrationen von Karl Arnold. Original-Pergament mit kolorierten Ilustrationen auf dem Vorderdeckel und Rücken, mit dem Schuber (illustriert und mit
Deckelschild).
2.500,Kayser-des Coudres 22. Von Ringelnatz signierte Vorzugsausgabe, die Illustrationen handkoloriert. Eines von 100
Exemplaren (hier nicht numeriert). – Wenige Blätter durch die Kolorierung leicht gewellt. Der seltene, illustrierte
Schuber etwas berieben, Buch sehr frisch.
Flugschrift 1944 – Kojève, Alexandre. Aussenpolitische Blaetter. Fortsetzung von
„Documents libres / Freie Dokumente“. Etudes de politique etrangere. Review of foreign
affairs. ohne Ort (wohl Frankreich), Oktober 1944. circa 24,4 x 16 cm. Titel, 12 SS., 1 w.
Bl. Original-Broschur.
1.200,Äußerst seltenes, wohl privat und illegal hergestellte Heft, das noch vor Ende des Krieges Vorschläge für eine
Neuordnung Europas macht und besonders das deutsch-russische Verhältnis betrachtet. Nur der erste Absatz französisch, sonst durchgehend deutsch. Die Herausgeber Kojève und „J. Bass (André)“ stellen Überlegungen an zu
„Intelligenz oder Charakter?“, dem Bolschewismus, den Juden, der Frage, ob Hitler „zu gross oder zu klein geshen
(sic)“ habe etc. Der russisch-französische Philosoph Kojeve wurde besonders durch seine Vorlesungen über Hegel
berühmt, denen eine illustre Zuhörerschaft lauschte, darunter Bataille, Lacan, Merleau-Ponty, Sartre, Hannah
Arendt u.a. Nach dem Krieg hatte er als Berater der französischen Regierung weiter Gelegenheit seine Ideen einer
neuen Ordnung Europas vorzutragen. – Papierbedingt etwas gebräunt, sonst gut erhalten.
Doderer, Autographen und Widmungsexemplare – Sammlung von 8 Briefen
oder Karten und 5 Widmungsexemplaren. meist Wien, 1954-1965. verschiedene
Formate.
3.800,Hübsche kleine Sammlung mit teils sehr persönlichen und originellen Autographen von Doderer, dabei 4 handschriftliche und 4 maschinengeschriebene, signierte Briefe bzw. Karten an verschiedene Empfänger sowie 5
Widmungsexemplare, davon 3 mehrfarbig, in der für Doderer typischen Poikilographie: (1951, Ein Umweg),
(1960, Die Dämonen.), (1959, Grundlagen und Funktion des Romans.), (1966, Meine neunzehn Lebensläufe),
(1963, Die Wasserfälle von Slunj). – Genauere Beschreibung auf Anfrage.
Physiker – Max Planck, Hans Jensen u.a. – Umfangreiche Sammlung von Autographen und Dokumenten zur Publikations- und Wirkungsgeschichte des Werkes „Umsturz
im Weltbild der Physik“) von Ernst Zimmer. Verschiedene Orte, 1932 bis 1951. 2.800,Umfangreiche Original-Dokumentation mit mehr als 120 auch zeitgeschichtlich interessanten, eigenhändigen
und maschinenschriftlichen Dokumenten zur Publikations- und Wirkungsgeschichte eines der erfolgreichsten
Physikbücher deutscher Sprache „Umsturz im Weltbild der Physik“ von Ernst Zimmer (1887-1965). Enthält
neben der Korrespondenz mit Verlagen einen eigenhändigen Brief von Max Planck sowie das eigenhändige
Manuskript mit Unterschrift seines Geleitwortes für Zimmers Buch. Ferner einen bedeutenden Brief von Hans
Jensen (1907-1973, 1963 Nobelpreis für Physik). Alle gelocht, sonst nur leichte Gebrauchsspuren, meist schön.
– Eingehendere Beschreibung auf Anfrage.
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Antiquariat Sander
Dr. Torsten Sander • Wachsbleichstraße 22 • D – 01067 Dresden
Telefon (03 51) 79 60 96 07 • Fax (03 51) 79 60 96 08
E-Mail: [email protected] • www.antiquariat-sander.de
Wissenschaftliche Literatur aller Fachgebiete und Themen • Seltene und wertvolle
Bücher des 16. bis 20. Jahrhunderts • Dekorative Graphik und Künstlergraphik
Stand 23
Bottschild, Samuel. Opera varia historica, poetica & iconologica, inventa & edita. (Hg.
von Moritz Bodenehr). (Nürnberg), Weigel, (1693). Fol. Mit gestoch. Titel, 2 gestoch.
Titelvignetten von Bodenehr sowie 36 (21 ganzseit.) gestoch. Tafeln auf 29 Bl. Hldr. um
1880 (Rücken beschädigt).
1.200,Seltene, wie meist nur teilweise mit den bei Hollstein nachgewiesenen 48
bzw. im Katalog der Berliner Ornamentstichsammlung nachgewiesenen
40 Tafeln übereinstimmende Folge. Hier vorhanden sind u. a. ein Alphabet (4 auf 2 Bl., gestochen von Bodenehr), die Tageszeiten (4 Bl.), Glaube
& Liebe bzw. Hoffnung & Geduld (2 Bl.), Aeneas mit seinem Vater Anchises sowie Hercules und Jole. – Vgl. Hollstein IV, 141, 1-48. Ornamentstichslg. Berlin 3956. – Titel und Tafeln rückseitig dezent gestempelt.
Weitgehend fleckenfrei.
Conring, Hermann. Opera. Curante commentariisque suis
haec opera passim augente et illustrante J. W. Goebelio. 6
Bde. Braunschweig, Meyer, 1730. Fol. Mit 2 (wdh.) gestoch. Porträts und einer gestoch. gefalt. Tafel. Pgt. d. Zt. mit
handschriftl. Rtit. (kl. Klebezettel am Rücken).
7.500,Einzige Ausgabe der maßgeblichen Werkausgabe. – Dazu: Repertorium
Conringianum. (Unveränderter reprographischer Neudruck der Ausgabe
Braunschweig 1730). Aalen 1973. – Ebert 5133a. Stintzing/L. II, 165f. –
Exlibris einer Adelsbibliothek, Spiegel gestempelt. Schönes, nahezu
fleckenfreies Exemplar.
Dix, Otto. Malpalette. Holz mit Eingriffsloch, beidseitig
mit starken Farbresten. Ca. 25,5 x 35 cm. Mit beiliegender
masch. Bildpostkarte mit eigenhändiger Unterschrift.
800,Vom Maler Otto Dix (1891-1969) im Jahr 1966 im Zusammenhang mit der Auflösung seines Dresdner
Ateliers auf der Kesselsdorfer Straße 11 an einen Umzugshelfer geschenkt. – Die beiliegende Karte mit
„herzliche[m] Dank für Ihre lieben Grüsse und guten Wünsche zu meinem 75. Geburtstag“, den Dix ebenfalls im Jahr 1966 feierte.
Eisenbahn – Eisenbahn-Spiel / Jeu de
chemin de fer. Kolorierter lithogr. Bilderbogen mit 36 Spielfeldern und Spielanleitung in Deutsch und Französisch.
Weißenburg, Burckhardt / Ackermann
(Wentzel), um 1918. Ca. 30,5 x 38,8 cm
(Bildgröße mit Text), 34 x 43,2 cm
(Blattgröße). – (Verlagsnr. 34 f).
220,Seltener Spielplan der bekannten Elsässer Firma. –
Mit kl. Läsur im unteren weißen Rand. Von guter Erhaltung.
Exlibris – Klinger, Max. Exlibris Fritz
Gurlitt (I). Radierung, ohne Jahr (1885).
Ca. 8,6 x 6,3 cm (Bildgröße), 13 x 10,3 cm (Blattgröße).
350,-
Frühes, für den Berliner Kunsthändler Gurlitt angefertigtes Blatt. Selten. – „[…] die nächste Gruppe der Klingerschen Exlibris entspricht der prächtigen technischen und künstlerischen Entwicklung, die sich am wundervollsten
in den Rettungen ovidischer Opfer offenbart. Sie umfaßt die beiden mit dem Namen Fritz Gurlitt versehenen, im
Jahre 1885 entstandenen Exlibris, von denen das herrliche Blatt mit der sich spiegelnden nackten Frau Klinger ursprünglich für sich selbst bestimmt hatte“ (Schmidt 1912, zit. nach Tauber S. 54; ausführlich). – Tauber 5, III (von
3). Singer 307. – Verso mit geringen Resten alter Montierung.
Antiquariat Sander
Hamsun, Knut (eigentl. Knud Pedersen,
1859-1952). Original-Porträtfotografie mit
eigenhändiger Unterschrift, dat. 11.8.(19)39.
Ca. 11 x 14,5 cm.
600,Stimmungsvolles Porträt des Dichters in seinem Wohnhaus,
entstanden wohl anlässlich seines 80. Geburtstages. – Rückseitig alt beschriftet. Obere rechte Ecke mit kleiner Falte.
Hauptmann, Gerhart. Masch. Brief mit eigenhändiger Unterschrift mit gedrucktem
Briefkopf „Wiesenstein / Agnetendorf i. R.“,
datiert 15.12.1943. 1 Bl.
180,Ausgesprochen freundschaftlicher Brief des Dichters an
Max Pfund (1881-1950), Inhaber von Pfunds Molkerei
Dresden: „Lieber Freund! Ein Mensch fördert den Mitmenschen oder tut es nicht oder schädigt ihn. Das Fördern
kann über Seele zu Körper gehen, über Körper zu Seele oder auf beiden Wegen. Das ist Ihr Fall mir gegenüber, sehr
werter Freund. […] Ich lebe still und suche auf meine Weise zu wirken, wozu immer noch einige Hoffnung ist.“ –
Hauptmann war mit der Familie Pfund durch seine Freundschaft mit dem Fliegerleutnant Krafft Tesdorpf (18921959), Urbild des ‚Till Eulenspiegel‘ (1928) und Hauptmanns ‚fünfter Sohn‘, bekannt, da dieser mit der Schwester
des Adressaten, Charlotte Pfund (1884-1949), verheiratet war. – Leichte Mittelfalte, insgesamt schönes Stück.
Hippologie – Carl Kuntze, Pferdegeschirr- und Sattlerwaren-Fabrik, Penig. Pferdebeschirrung und Reitausrüstung. Musterbuch. (Penig 1914). Quer-4°. Mit 57 tls. farb.
Tafeln (in Pag.). 59 S., 1 Bl. Farb. OLwd. (kaum fleckig).
600,Expl. Nr. 1996 dieses prachtvollen Kataloges u. a. für Geschirre, Zaumzeuge, Kumte, Scheuleder, Gebisse, Sättel,
Gamaschen, Sporen, Schellenbänder und Kopfstutze. – Schönes, weitgehend fleckenfreies Exemplar.
Historiographie – Reuber, Justus (Jobst). Veterum scriptorum, qui Caesarum et Imperatorum Germanicorum res per aliquot saecula gestas litteris mandarunt, tomus unus.
Nova hac editione [...] curante Georgio Christiano Ioannis. Frankfurt, Sand, 1729. Fol.
Mit gestoch. Titelvignette. 5 Bl., X S., 3 Bl., 1336 S., 48 Bl. Pgt. d. Zt. mit hs. Rtit. (tls.
etwas gebräunt, etwas angestaubt).
850,Letzte Ausgabe von Reubers Quellensammlung in der mustergültigen Bearbeitung durch Georg Christian Joannis.
– „Selten, weil der grösste Teil der Auflage am 21. Juni 1726 zu Frankfurt am Main verbrannte“ (Ebert 18981). –
Titel dezent alt gestempelt, das letzte Blatt mit geringen Randläsuren. Tls. im breiten Rand etwas fleckig, wenige
Anmerkungen mit Bleistift.
Homosexualität im Kaiserreich – Linden, Karl Friedrich von (Pseud.). Die Süßen.
Ein Berliner Roman. 9. Auflage. Budapest, Grimm, 1910. 2 Bl., 348 S. OKart. (leicht
lichtrandig, geringe Läsuren).
450,Erstmals 1909 erschienener, vom Skandal um Philipp Fürst zu Eulenburg-Hertefeld und den homosexuellen
Neigungen seiner Liebenberger Tafelrunde inspirierter Roman. – Sehr selten. Laut KVK/WorldCat in keiner
Bibliothek weltweit nachweisbar. – Vgl. Hayn/Gotendorf IX, 292 (ohne Kollation, nicht gesehen). Polunbi²
200. BMCF 32, 1820 (andere Auflage; inkomplett). – Unbeschnitten. Wohlerhaltenes, frisches Exemplar.
Kempowski, Walter. Eigenh. Brief mit Unterschrift und
gedrucktem Briefkopf „Walter Kempowski / Landlehrer /
2131 Nartum“, dat. 25.10.(19)76. 4°. 1 Bl. (1 S.). 150,Nach Rückkehr von einer Reise aus den USA an einen Germanistikprofessor ebd. gerichteter Dank „für die Betreuung und für die fabelhafte
Gastfreundschaft“. – „Nun sind wir wieder in Nartum, und uns schwirrt
der Kopf von all den Eindrücken.“ – Bugfalten, leicht lichtrandig.
Kinderspielzeug – Ehmke, Susanne. Ein Hampelmann
zum Selbstanfertigen. (Ravensburg, Maier, 1937). Mit 3
farb. Ausschneidebögen mit 14 Teilen und 2 vorgestanzten
Pp.-Karten (je ca. 19 x 13 cm) im farb. illustr. OPp.-Schuber (verso kl. Klebezettel einer Papierhandlung, gering
fleckig). – (O.M. 1461).
250,Erste Ausgabe des seltenen Bastelsets in der für Ehmke typischen Gestaltung: „E.s. Bilder sind klar, tektonisch, von leuchtender Farbe und schöpfen ihre Formgebung häufig aus der Spielzeugwelt (Doderer I, 337).“ –
Bloch 33a (mit Abb.). – Schönes Exemplar.
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Antiquariat Sander
Konditorei – Besselich, N. (Hg.). Konditorlieder. Zusammengestellt vom Verlage der
Konditor-Zeitung Trier. 2., (erweiterte) Auflage. Trier ohne Jahr (1908). 16°. 94 S., 1 Bl.
OKart. (hintere Einbanddecke gering berieben und leicht fleckig).
200,Letzte Ausgabe des einzigen Liederbuches für Konditoren. – Sehr selten. – Laut KVK nur in einer deutschen Bibliothek
(SBB Berlin) nachweisbar. – Enthält 58 ausschließlich der Konditorei gewidmete und von Konditoren gedichtete, jeweils
zu bekannten Melodien zu singende Lieder. – Titel mit altem Besitzvermerk. Schönes Exemplar.
Medizin – Celsus, Aulus Cornelius. Von der Arzneiwissenschaft in acht Büchern. Aus
dem Lateinischen übersetzt, mit dem Leben des Celsus nach Bianconi und einigen erläuternden Anmerkungen versehen. Jena / Leipzig, Gabler, 1799. 2 Bl., IX, 509 S., 13 Bl.
Hldr. d. Zt. mit goldgepr. Rsch. (Rücken mit Läsuren, etwas berieben).
350,Erste deutsche Ausgabe der „wichtigsten Quelle für die Medizingeschichte des Hellenismus“ (Eckart/Gradmann S.
91; ausführlich). Selten. – “The De medicina is the oldest medical document after the Hippocratic writings. [...]
Celsus has left the best account of Roman medicine; he was the first important medical historian” (Garrison/Morton4 20). – Vorsatz mit Eckabschnitt. Gutes, sauberes Exemplar.
Militärgeschichte / Revolutionskriege – David, Pierre. Pichegrü’s Feldzüge oder Chronologische Geschichte der Operationen der Nord-Sambre- und Maas-Armee im Jahre
1794. Aus den Ordrebüchern dieser Armee gezogen. Ins Deutsche übersetzt und durch
militairische Anmerkungen erläutert von G. Venturini. Leipzig, Reim, 1798. XXIV, 270
S. Mod. marmor. Pp. im Stil d. Zt. mit typograph. Rsch.
250,Einzige deutsche Ausgabe dieser Darstellung vom „Feldzug des Generals Pichegrü in den Niederlanden im Jahre
1794“ (Vortitel). Selten. – Titel dezent alt gestempelt. Wohlerhaltenes, nahezu fleckenfreies Exemplar.
Miniaturbuch – Sanders, Daniel. Konversations-Lexikon. Berlin, Steinitz bzw. Verlag der
Piccolo-Ausgaben bei S. Cohn, 1896. Ca. 2,3 x 3,2 mm. 465 S. Blauer OKart. mit goldgepr.
Titel (gering berieben) in Original-Metallkassette mit integrierter Lupe und Aufhängung. 280,Erste Ausgabe. – “To this day the smallest encyclopedia in existance” (Spielmann 445). – Schönes Exemplar.
Napoleon I. – Müller, Niklas. Liederbuch für die Veteranen der grossen Napoleonsarmee
von 1803 bis 1814. Noch nicht im Druck erschienene Gesänge, mit Angabe ihrer Singweisen. Mainz, Wirth, 1837. Mit 6 lithogr. Tafeln. XXII, 426 S. Auberginfarbenes, gold- und
blindgepr. Ldr. d. Zt mit dreiseit. Goldschnitt und mont. OBrosch. auf den Spiegeln (vordere
Einbanddecke mit ersetztem Besitzermonogramm, Kanten gering berieben).
320,Einzige Ausgabe dieses Liederbuches mit 191 Gesängen. – Die Tafeln zeigen das Grab Napoleons auf St. Helena,
den Obelisken der Mainzer Veteranen sowie Porträts des Großherzogs von Hessen und bei Rhein, des Prinzen Emil
von Darmstadt, des Mainzer Bürgermeisters Metz und Napoleons. – Spiegel mit Exlibris des hessischen Politikers
Franz Xaver Heerdt (1846-1935 Mainz). – NDB XVIII, 461. Kosch³ X, 1521. – Stellenweise leicht braunfleckig.
Pantomime – Robertus (Pseud.; Hg.). Das Buch der Pantomimen, Schattenspiele, Kartoffel-Komödien und Lebenden Rebusse. Mühlhausen, Danner, ohne Jahr (1907). 304 S.
Illustr. OBrosch.
200,Einzige Ausgabe. Selten. – Enthält Spielanleitungen für 40 Pantomimen, 16 Schattenspiele, 8 Kartoffel-Komödien
und 2 Lebende Rebusse. – Gutes, sauberes Exemplar.
Philosophie / Willensfreiheit – Crusius, Christian August. Dissertatio philosophica de
corruptelis intellectus a voluntate pendentibus. Leipzig, Langenhem, 1740. Kl.-4°. 40 S.
Heftstreifen (Fehlstelle).
250,Erste Ausgabe. – „Hier stellt Crusius zum erstenmal die These vom Primat des Willens über den Verstand auf, eine
These, die sich bereits mit Thomasius durchgesetzt hatte. Crusius bringt diese These aber in einen breiteren begrifflichen Zusammenhang, in dem Ethik, Psychologie und Gnoseologie eng miteinander verbunden sind“ (Carboncini
1991, S. 197). – Ziegenfuß I, 213. – Tls. im unteren
Rand etwas gebräunt und mit geringen Läsuren.
Porzellan – Älteste Volkstedter Porzellanfabrik AG (Hg.). Musterkatalog. Rudolstadt-Volkstedt (um 1930). Mit 22 montierten Original-Fotografien und 5 Tafeln. 1
Bl., 28 Bl. (Preislisten). Quer-4°. OBrosch.
(Rücken etwas beschädigt).
300,Seltener Katalog mit zahlreichen Mustern überwiegend
für Figuren (u. a. Tänzerinnen, Rokokopaare, Friedrich
der Große, Jagdszenen und Vögel), aber auch Leuchter
und Vasen. – Stellenweise leicht braunfleckig.
Antiquariat Sander
Recht / Lehnsrecht – Schilter, Johann. Codex juris Alemannici feudalis, proutis in
comitiis noricis anno MCCIIX autoritate imperiali publicatus, in foro feudali tritus,
anno MDV argentorati primum typis impressus, a Meichsnero ex MS. suo repetito editus, nunc vero ex MSS. plurimis plenius emaculatus, auctus, et interpretatione Latina
donatus: accedit praefatio de ejusdem origine, usu et auctoritate, itemque commentarius,
quo hoc jus feudale cum communi sive Longobardico, et saxonico confertur, explicatur,
et rebus judicatis confirmatur ; quae ulterius, adjecta peculiari pagina designantur. Editio
secunda auctior et emendatior. Cum praefatione Joh. Georgii Schertzii. 5 Tle. in 1 Bd.
Straßburg, Beck, 1728. Fol. Mit gestoch. Tafel und 3 gestoch. Vignetten im Text. 3
(statt 4) Bl., XVIII S., 1 Bl., 398 S., 7 Bl., 63, 51, 219, 104 S. Pgt. d. Zt. mit hs. Rtit.
(dieser berieben, kl. Klebezettel am oberen Kapital).
380,Letzte, maßgebliche von J. G. Scherz hg. Ausgabe der wichtigen Sammlung zum mittelalterlichen Lehnsrecht.
– Ohne den Vortitel. – „Geradezu bahnbrechend sind [Schilters] [...] Leistungen über das Lehenrecht, indem er
zuerst an der Hand der Quellen nachwies, daß es nicht ein universelles sogenanntes lombardisches Lehenrecht,
sondern wie dieses auch ein alemannisches, sächsisches, fränkisches gab, jedes mit eigenthümlichem Charakter
und selbständiger, volksgemäßer Entwickelung. Er veröffentlichte deshalb den ältesten Text des salischen
Gesetzes und anderer Quellenschriften, und betonte die Notwendigkeit des geschichtlichen Studiums der
deutschen Rechtsgewohnheiten früherer Jahrhunderte [...]. Hierher zählt auch der ‚Codex jur. aleman. feudalis,
germanice et latine cum comment. ad singula capitula‘ etc. etc. Argent.
1697 in 4°. Eine spätere, sorgfältiger behandelte Ausgabe von 1728 unternahm Scherz, welcher sie mit einer Vorrede einleitete“ (ADB XXXI, 268).
– Enthält u. a. das „Jus feudale Alemannicum“ (Edition des deutschen
Textes mit lateinischer Übersetzung und Kommentar), Eike von Repgows
„Jus feudale Saxonicum“ (Edition nach der Leipziger Handschrift) sowie
Texte von Altaserva, Bitschio und Mincucci. – Stintzing/L. II, 240. NDB
XXII, 775. – Titel in Rot und Schwarz. – Schönes, frisches Exemplar einer
alten Adelsbibliothek, mit deren Exlibris auf dem Spiegel.
Studentica – Korpsstudent (Hampelmann). Kolor. lithogr. Ausschneidebogen mit 7 Teilen. Weißenburg, Ackermann / Wentzel, (um 1918). Ca. 42,5 x 35 cm (Blattgröße)
– (Verlagsnr. 1641).
200,Leicht gebräunt, mittlere Bugfalte.
Tabak – Hermann Schött AG. Kistenschmuck. Brandetiketten, Stirnetiketten, Formetiketten, Streifen, Ringe.
(Musterbuch). Rheydt (um 1938). 4°. 1 Bl. (Preisliste), 20
farb- und goldgepr. Musterblätter. OKart. mit Aufhängung (geringe Läsuren).
120,Aufwendig gedruckter Katalog mit Musteretiketten für Zigarren bzw.
Zigarrenkisten. – Die Preisliste dezent alt gestempelt, wenigen alten
Anstreichungen. Gutes Exemplar.
Vexierbuch – Vexierbilder zur Unterhaltung und Erheiterung. Neue Folge, Heft V. Berlin-Schöneberg, Nagel,
ohne Jahr (1909). 1 Bl., 62 Tafelseiten. OKart. mit Vignette
(Vexierbild).
220,Scherzbilderbuch von größter Seltenheit. – Laut KVK/WorldCat in keiner
Bibliothek weltweit sowie anderweitig bibliographisch nachweisbar. Ebenso
sind andere Hefte der Reihe nicht bekannt. – Schönes Exemplar.
Zeppelin – Luftschiffbau Zeppelin GmbH
(Hg.). 10 farb. Postkarten mit Innenansichten
von LZ 129 „Hindenburg“. Tübingen, Gebr.
Metz, 1936. Ca. 10,6 x 14,9 cm.
400,Selten so vollständige Folge mit Ansichten der Räumlichkeiten
des im März 1936 in Betrieb genommenen, am 6. Mai 1937
bei der Landung in Lakehurst (USA) zerstörten Luftschiffs. –
Die Karten zeigen den Gesellschaftsraum (3), den Speisesaal
(3), das Schreib- und Lesezimmer, eine Schlafkabine sowie
das Rauchzimmer (2). – Rückseitig mit Stempel „Zur Erinnerung an den Besuch d. Zeppelin-Halle auf dem Luftschiffhafen
Rhein-Main“. – Ungelaufen. Zwei Karten mit Eckfalten.
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Antiquariaat Die Schmiede
Annemieke u. Gerhard Leyerzapf
Brouwersgracht 4 • NL – 1013 GW Amsterdam
Telefon +31 (20) 6 25 05 01
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Deutsche Literatur • Illustrierte Bücher und Pressendrucke • Buchwesen
Stand 10
Eros. [Jg. 2, ] Heft 1 – 6 [alles]. Wien, Frisch 1921. Zus. 192 S., 47 teils mont. Abb. u.
Taf. sowie 3 lose beigelegte sign. Or.-Radierungen v. J. Eberz (2) u. St. Eggeler, 1 (unsign.) OLitho v. O. Herschel, 1 sign. OLitho v. P. Werner (?) u. 1 sign. OHolzschnitt von
A. Hotter. OKt. 4°.
1.400,Dietzel/H.895; Hayn/G.IX,152. Kompletter Jahrgang dieser mehrfach verbotenen bzw. konfiszierten Zeitschrift
für erotische Kunst, von der nach Unterbrechung 1925 noch 8 Hefte erschienen. Hrsg. v. Leo Feld. Beitr. außer
von älteren Autoren wie Balzac, Crebillon, Diderot, Grillparzer von u.a. A. J. Koenig, Emil Lucka u. Mynona.
Illustrationen nach Fragonard, Klimt, L. Legrand, M. Petrucci , Schiele u.a. 1 von 100 num. Expl. der 2. Vorzugsausgabe auf Bütten mit den signierten Graphiken. (Insges. 1000 Expl.).
George, Stefan. Das Jahr der Seele. Bln., Blätter für die
Kunst 1897. 50 nn. S., Titelillustr. (auf VUmschlag wiederholt) u. Typographie v. Melchior Lechter. Grüner Leinenband
d.Zt. m. VDeckel- u. RVerg. u. gemusterten Vorsätzen
(Umschläge mitgebunden).
3.500,1.Ausg. der 1. von Lechter ausgestatteten Veröffentl. Georges. Landmann 89; Raub
A7; Schauer II,15 (m. Abb.). Dreifarbiger Druck in der Römischen Antiqua bei Otto
v.Holten in 200 Expl. auf unbeschnittenem holländischem Bütten (insges. 206 Expl.).
Hauschner, Auguste. Der Tod des Löwen. Lpz., André 1922.
176 S., Bandentwurf u. 11 (10 ganzs.) ORadierungen v. Hugo
Steiner-Prag. OLed. auf 5 Bünden m. VDeckel-, Rücken- u.
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u. handumstochenen Kapitalen. 4°.
1.800,1.Ausg. dieses im mittelalterlichen Prag spielenden Romans. Großzügiger Druck v. Poeschel & Trepte auf unbeschnittenem Bütten in 300 num. Expl. 1 von 145 Expl. d. Vorzugsausgabe A im Handeinband, alle ganzseitigen
Graphiken mit Remarquen u. vom Künstler signiert.
Heine, Heinrich. Die Cholera in Paris. (Bln., Kuhn-Foelix 1923). 20 S., 3 signierte
ganzs. OHolzschnitte v. Hans Orlowski, 1 große in rot handgemalte Initiale v. Friedrich
Dobe. OPgt. mit 4 durchgezog. Bünden u. Deckel- u. RVerg. 2°.
750,1.Einzelausgabe aus „Französische Zustände“. Breitrandiger Druck auf Bütten in der mageren Koch-Fraktur in 50
num.Exemplare, Druckvermerk vom Künstler signiert. Hier 1 von 15 Expl. der 2. Vorzugsausgabe in Pergamentband.
Hoepfner, Paul Christoph. Hierosolyma antiqua oder kurtze Fragen von denen ProfanGebräuchen der Juden. Halle, Renger 1715. Titel, 9 Bl. Widmung u. Vorrede, 312 S.,
5 Bl. Register, Druckfehler u. Anzeigen, doppelseitiges gest. Frontispiz „Synedrium
magnum“. Marm. Pp.d.Zt.
475,1.Ausg. Der Autor war Lehrer in Halberstadt u. behandelt hier in zeittypischer Frage- u. Antwort-Manier Aspekte der
in der Bibel beschriebenen jüdischen Kultur. Erschien als Anhang zu Chr. Semler’s „Antiquitäten der heiligen Schrift“.
[Horkheimer, Max Ps.]. Heinrich Regius. Dämmerung. Notizen in Deutschland. Zürich,
Oprecht 1934. 277 S. OBr. (v. Max Bill).
1.200,1.Ausg. dieser noch vor dem Exil entstandenen Aufsätze. Vortitel m. mont. maschinenschr. Brief (m. Unterschrift)
d. Verf. vom 19.1.1973 an den Frankfurter Autor Hans Frick, u.a. über Korrektur der negativen Äußerungen
Brechts über Horkheimer.
Jona. In der Übertragung von Martin Luther. Hamburg, Grillen-Presse (1950). 12 nn. S.,
Titelschrift u.8 Illustr. in OHolzschnitt v. Gerhard Marcks. Dunkelblauer gegl. Lederband
m. schlichter Filetenverg. a. Deckelrändern u. Stehkanten, verg. RTitel u. gefüttertem
Schuber m. Lederkanten (sign.: C[hristian] Z[wang]). Gr.4°.
1.250,(3.Druck d. Grillen-Presse). Spindler 43,3; Tiessen 3; Schauer II,153 (m. Abb.). Breitrandiger Handdruck von
Richard v. Sichowsky auf Hahnemühlebütten in Garamond-Versalien in 300 num. Expl. (hier statt Nr. mit
Eindruck: Archivstück), Druckvermerk vom Künstler signiert.
Antiquariaat Die Schmiede
Jüdischer Almanach. Hrsg. v. Felix Weltsch. Jahrgänge 5694-5698. 5 Bände. Prag,
Selbstwehr 1933-1937. Zus. 988 S., zahlr. Illustr. OKt. (von O. Wallisch).
1.450,Komplettes Expl. aller von der „Selbstwehr“ verlegten Jahrbücher, von denen bis 1929 bereits 7 Jahrgänge im Verlag des Jüdischen Nationalfonds Prag erschienen waren. Nach 2jähriger Pause von ihren früheren Herausgebern
Weltsch u. Fr. Thieberger fortgesetzt. Ihres literarischen Teils wegen gesuchte Reihe mit Erstdrucken von O. Baum,
Beer-Hofmann, Brod, Rud. Fuchs, Haas, Georg Hermann, Kafka, Politzer, Sturmann, G. Tergit, Torberg, Werfel,
Wolfenstein, St. Zweig u.a. Jg. 1934/35 mit Beiträgen zum 50. Geburtstag Max Brods von u.a. H. u. Th. Mann.
Lasker-Schüler, Else. Mein blaues Klavier. Neue Gedichte. Jerusalem, (Jerusalem Press)
1943. 47 S., VDeckelzeichnung „Abschied von den Freunden“ von der Verf. OPp. 1.700,1.Ausg. der letzten Veröffentl. d. Verf. zu ihren Lebzeiten. Raabe 182,21 u. St/T 296. Druck in 330 Expl. Rücken
(und Vorsätze?) fachgerecht erneuert.
Marceau, N. Cinq ans de dictature Hitlerienne. Paris, Comité Thaelmann 1938. 38 nn.S.,
in rot gedruckte VDeckelvignette, 2 illustr. Initialen u. 28 (10 ganzs.) Holzschnitte v.
Heinz Kivitz [=Kiwitz]. Illustr. OKt. 4°.
575,HdE II,624; Exilarchiv 3007 (beide nur die Neuauflage). Vermutlich letzte Veröffentlichung des 1937 exilierten Künstlers,
dem manche Bibliographen irrtümlich auch den Text zuschreiben. Begleitbuch zu der im Januar 1938 eröffneten gleichnamigen Pariser Ausstellung, an der u.a. die Emigranten Fr. Hagen, Alfred Herrmann, Jean Kralik, Heinz Lohmar u. E. Oehl
mitarbeiteten. Nach Protest der Nazis aus dem Handel genommen, später durch eine veränderte Neuausgabe ersetzt, in der
4 der beanstandeten Graphiken von Kiwitz fehlen.Geleitwort v. Romain Rolland. Typographie von V. Glaeser.
Piscator, Erwin. Das politische Theater. Bln., A.Schultz (1929), 264 S., 29 Abb. u. 30
Taf., darunter Fotos v. Sascha Stone u. Zeichnungen v. George Grosz, Umschlagentwurf
u. Typographie von L. Moholy-Nagy. Farbig illustr.OBr.
1.600,1.Ausg. dieses zusammen mit Felix Gasbarra hrsg. Standardwerks zum Theater der Weimarer Republik.
Seghers, Anna. Visado de Transito. Mexico, Nuevo Mundo 1944. 335 S. Illustr. OBr.
650.-
1.Ausg., aus dem Manuskript übersetzt v. Angela Selke u. A. Sanchez Barbudo. Noch vor der amerikanischen
Übersetzung desselben Jahres hrsg. Erstausgabe des Romans „Transit“, der erst 4 Jahre später auf deutsch erschien.
Exemplar mit einem nirgends beschriebenen farbigen Schutzumschlag, der eventuell erst später zur Verkaufsförderung beigegeben wurde. Dieser Umschlag am Oberrand m. Fehlstücken (etw. Textverlust).
Spanien. 12 Plakate aus dem spanischen Bürgerkrieg. Circa
1937. Alle im Format 41,5 x 29,5 cm.
1.400,Farbige Originalaquarelle, meist mit Text, darunter Porträts von Juan Negrin,
Durrutti, Aufrufe von C.N.T., U.G.T., Frente Popular und „Los Internationales“
(das von den Brigadas Internationales hrsg. Plakat von Parrilla). 3 Plakate mit
Werbung für Franco-General C. Martinez de Campos u. die Falange. Möglicherweise handelt es sich um zeitgenössische Kopien damals gezeigter Plakate.
Steinitz, Käte. 4 Originalfotos ihrer Werke, fotografiert v.
Hein Gorny u. A. Renger-Patzsch. [Hannover ca. 1927].
Formate zwischen 14,4 x 11,3 u. 22,3 x 16,7 cm.
550,Jeweils am Oberrand auf Karton montiert. Rückseitig von der Künstlerin eigenhändig signiert, bezeichnet u. mit Angabe des Fotografen versehen. Es handelt
sich um Schwarzweiss-Wiedergaben von 3 Porträts (2 Zeichnungen u. 1 Aquarell), darunter ein Porträt der Opernsängerin I. Mandelbrot. Das 4. Foto zeigt ein
Aquarell zweier Elefanten, das sich laut Vermerk der Künstlerin in der Sammlung Dr. Bode befindet. Die Fotos sind von der Künstlerin wohl zu Archivzwecken veranlasst worden, in den
einschlägigen Ausstellungskatalogen wird nur das Mandelbrot-Porträt erwähnt.
Werkman [Nijhoff, Martinus]. Holland. In plaats van foto. [Groningen] 1942. 4 nn. S.,
VDeckel-u. (zweifarbiger) Innendeckelentwurf, Typographie u. 2 farbige Textillustrationen von H. N. Werkman. Farbig illustr. Or.-Kt. 4°.
1.800,(De blauwe schuit 20). Zwei Gedichte des holländischen Dichters über das einfache Bauernleben, zu Weihnachten
1942 für die Freunde der „Blauwe schuit“ mit der Hand gedruckt in 120 Expl.
Zeit-Echo. Ein Kriegs-Tagebuch der Künstler. Jg. 1, Nr. 1-23/24 in 23 Heften. München,
Graphik-Vlg. 1914-15. Zus. 368 S.+ 4 S. Register, jedes Heft mit OLithos, darunter ganzseitige Graphiken von K. Caspar, Fr. Feigl, W. Geiger, Grossmann, Heckendorf, F. M.
Jansen, Klee, Kokoschka, Kubin, Willy Nowak, Edwin Scharff, Seewald, Unold. OKt.
mit illustr. Deckelschild.
1.400,Raabe, Ztschr. 22. Kompletter 1. Jahrgang dieser v. Otto Haas-Heye hrsg. Zeitschrift, deren literarischer Teil von
F. M. Huebner redigiert wurde. Erstdrucke von u.a. Becher, Blei, Brod, Csokor, Däubler, Edschmid, Ehrenstein,
E. Gutkind, Hesse, Hiller, Hofmannsthal, Kerr, E. Keyserling, Klabund, A. Kolb, Lask, Lemm, Leonhard, Loerke,
Th. Mann, Mombert, Mühsam, Rilke, Scheerbart, H. Siemsen, H. Sonnenschein, Susman, Trakl, Robert Walser,
Wassermann, Werfel, Wolfenstein u. Zech.
121
122
Studio Bibliografico Giuseppe Solmi
Via Stradelli Guelfi 2 • I – 40064 Ozzano Emilia
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Handschriften • Miniaturen • Inkunabeln
Stand 26
Ibn al-Wardī. The pearls of wonders and the unequalled strange things.
2.400,-
Arabic manuscript on paper, North Africa, late XVI-th century, written in an elegant many-coloured (red,
black or brown ink) maġribī calligraphy of the same hand, incomplete in the final part.
Leaf average dimensions: mm. 210/215 x 160/165; written space: mm. 171/182 x 125/131. Since the margins
are too tight to house more written text, this manuscript contains no marginalia at all.
The manuscript contains a drawing of the Kaaba on leaf 124.
Gold-tooled red leather binding with flap.
Fair conditions, edges frayed, some wormholes and sign of use.
This is the masterpiece of the famous Arab historian and geographer Abū Ḥafs Zayn al-Dīn ʻUmar ibn alMuẓaffar Ibn al-Wardī (‫( )يدرولا نبا رفظم نبا رمع‬691-749 AH. (1291/92-1348/49 AD.), entitled Kharîdat
al-'Ajâ'ib wa farîdat al-gharâib (‫)بئارغلا ةديرفو بئاجعلا ةديرخ‬, which is reasonably to be translated as
‘The pearls of wonders and the unequalled strange things’. This text is one of the most renowned treatises
about geography in the Arab world of the XIII/XIV-th centuries, a large, uneven and ‘herodotean’ narration,
which mixes up informations of all kinds, loosely related in the very experience of the storyteller, about the
places, peoples and traditions more or less known to the muslim audience of that age. The geographical conception of al-Wardī was organized around the sacred places of islam, that is to say Mecca and Medina, unfolding
the world around that ‘centre’ according to precise criteria, even if there still is a large amount of mythological
bias in his tales (let’s think, for instance, to the unexisting mount Qāf, whose description is to be met in the very
first pages of his work). Al-Wardī’s pen, nevertheless, is always eager to draw the readers’ attention by telling
strange and bizarre stories, albeit stretching the readers’ trust to its limits.
His description of the known world articulates starting from the various regions and kingdoms of the Earth,
adding every detail thought to be of interest, whatever it may be: the evaluation of the distance between one
or more geographical points, the comparison between cities, tribes or geopolitical situations, fauna and flora,
buildings or legends. The main purpose of this work was, indeed, that of delighting the cultivated, cosmopolitan
Arab urban élite.
Giuseppe Solmi
Medieval manuscript fragment
Missal with music.
320,Leaf on vellum in gothic script, to be dated to
the end of XIII century, of French provenance.
Leaf dimensions: about mm. 270 x 200; writing space: mm. 190 x 130.
Text in black ink with red headings, arranged
on 30-lines double column.
The decoration set includes two big red or
blue initials with contrasting penworks and
several smaller in black ink with red lines.
Liturgical codex with texts set to music: the
gothic neumatic notation on a tetragram has
been drawn in red ink. This leaf has been reused from a binding marked by writings and
traces of use.
Verso line 3 chant:
Dixit autem Maria ad angelum ecce ancilla
domini fiat mihi secundum verbum tuum.
Medieval manuscript fragment
Missal.
200,Leaf on vellum in gothic script, to be dated to
the XV century, of German provenance.
Leaf dimensions: about mm. 325 x 235; writing space: mm. 235 x 155.
Text in black ink with red headings, arranged
on 21-lines single column. The decoration set
includes several red and blue initials extending over one or two lines, with watermarked
colour contrasting extensions, as well as red
and blue pilcrows. This leaf has been re-used
from a binding marked by writings and traces
of use.
Recto, line 12, Epistle Of Saint Paul To The
Galatians, chapter 4:
Quanto tempore haeres parvulus est, nihil differt a servo, cum sit dominus omnium sed sub
tutoribus et actoribus est usque ad praefinitum tempus a patre ita et nos cum essemus
parvuli, sub elementis mundi eramus
servientes. At ubi venit plenitudo temporis,
misit Deus Filium suum factum ex
muliere, factum sub lege, ut eos, qui sub lege
erant, redimeret, ut adoptionem filiorum
reciperemus.
123
124
Stader Kunst-Buch-Kabinett
Michael Schleicher • Schützenstraße 12 • D – 21682 Hansestadt Stade
Telefon (0 41 41) 77 72 57 • Messetelefon (01 51) 12 01 55 46
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Kunst des 20. Jahrhunderts, Bibliophilie und Interessantes • Besuche gerne jederzeit
nach Vereinbarung
Stand 19
– Erotica –
[Kreis um Achille Devéria]. Handkolorierte Original-Lithographie. Darstellung eines Mannes mit zwei
Frauen in einem Geschäft; [wohl Frankreich] um
1820-40; ca. 11 x 9,8 cm (Darstellung). Einzelblatt
aus einer Folge von mindestens 10 Blättern. Alte
Montagespuren; leicht faltig.
260,Louys, Pierre. Poèmes erotiques inedits. Avec douze
lithographies hors texte. Preface de G. H. [ d.i. Georges
Hugnet]. Paris [Nice], [André Bottin & R. Bonnel],
1945, ca. 29 x 23 cm, 131 Seiten mit 12 ganzseitigen
schwarz-weiß Lithographien, lose Lagen [so wie
erschienen] im Original-Karton-Umschlag, auf Büttenpapier (mit Wasserzeichen „Pur Fil Marais“) gedruckt, teils
unaufgeschnitten in den Druckbogen und unbeschnitten. Vereinzelt geringe Gebrauchsspuren,
gutes Exemplar. Exemplaire No 96<.
625,Exlibris Peter & Helga Lobkowicz, Palais Lobkowicz, Prague.
Verlaine, Paul. Femmes. Handeinband, [ohne
Ort], [ohne Verlagsangaben; wohl ein Privatdruck des Kurt Wolff-Verlages München], [ohne
Jahresangabe], 19 x 13 cm, 48 (4) Seiten, dreiseitiger Goldschnitt, gedruckt auf schwerem Velin
in Grün und Schwarz. >Cette édition a été tirée à
cent exemplaires. Elle ne peut être mise dans le
commerce<. Handbemalter Ganzpergamentband.
Signiert H. Sperling Leipzig. Lesebändchen. Eines von 100 Exemplaren. Exlibris
von Robert Potone
auf der Innenseite des Vorderdeckels montiert.
400,Hayn/Gotendorf IX, 603. – Nicht bei Göbel. – Diese erotische Gedichtsammlung rückte in Frankreich als auch in Deutschland in den Fokus der
Zensurbehörden.
– Illustrierte Bücher –
Druckerei – Werbeschrift – A. Ruckenbrod. Druckerei
für Künstlergraphik. Berlin SW Wilhelmstr. 106. Berlin
SW, A.[lfred] Ruckenbrod Verlag und Druckerei, [um
1920], 24,8 x 16,5 cm, 12 einseitig bedruckte Blätter,
bedruckte Original-Broschur (mit Band gebunden), gutes
Exemplar. „Der Text, die Radierungen, der Holzschnitt,
die Gravüre und der Künstlersteindruck sind auf Zerkall-
Stader Kunst-Buch-Kabinett
Bütten gedruckt. Erzeugnis der Papierfabrik Zerkall bei
Düren Renker & Söhne“.
165,Nur ein Exemplar für mich in der Deutschen Nationalbibliothek
nachweisbar. – Mit Original-Grafiken in der Technik Radierung,
Holzschnitt, Lithographie (Steindruck), Photogravüren.
Kubin, Alfred. Tristan und Isolde. Ein Liebesroman des
13. Jahrhunderts von Heinrich von Freiberg. Herausgegeben und mit einem Geleitwort von Alois Bernt. Dies ist
der vierte Band der Böhmerland-Drucke. Die Texte hat
Alois Bernt besorgt. Die Steinzeichnungen schuf Alfred
Kubin. Verlag Stiepel Reichenberg, 1935, 30,3 x 20,4 cm,
61 Seiten, 6 ganzseitige handschriftlich mit Bleistift signierte Original-Lithographien von Alfred Kubin
und farbigen Initialen,
Original-Pergamentband
mit schwarz geprägter Deckelvignette und schwarzem
Rückentitel, Kopfgoldschnitt. Einband etwas nachgedunkelt. Die Lithografien wurden auf Japan gedruckt, der
Text auf Flinsch-Bütten. Die Initialen in Blau gedruckt
und Rot koloriert. Exemplar Nummer 13 von 25 der Vorzugsausgabe A. (Gesamtauflage 600 Exemplare). 1.750,Böhmerland-Drucke 4. – Marks A 128. – Raabe 526.
Nauen, Heinrich – Droste-Hülshoff, Annette von.
Die Judenbuche. Ein Sittengemälde aus dem gebirgigten [!] Westfalen.
25. Flechtheim-Druck.
Frankfurt am Main,
Querschnitt-Verlag A. G., 1923, 18,7 x 14,5 cm, 114
Seiten, 1 Blatt. Mit 10 (davon wie immer nur 9) handschriftlich mit Bleistift monogrammierte Original-Radierungen von Heinrich Nauen. Schlichter OriginalPappband (etwas lichtrandig), innen teilweise etwas
fleckig (wie immer papierbedingt), zweiseitig unbeschnitten, Farbkopfschnitt, die Grafiken mit den Seidenhemdchen, insgesamt ein gutes Exemplar. Exlibris auf
dem leeren Vorsatzblatt montiert, Eigner: Fredy Wang.
Nummer 148 von 250 Exemplaren.
925,Rodenberg 256. – Lang 226. –
Jentsch, Expressionismus 139.
– Kunst –
Altripp, Alo (1906-1991). Arbeiten aus den Jahren
1928-1948. Ausstellung Galerie Hillesheimer Wiesbaden.
Druck: Bechtold & Comp., 1948, 20,7 x 14,8 cm, 20
montierte schwarz-weiß Tafeln, eine signierte und datierte Original-Lithographie von Altripp als Frontispiz,
Original-Fadenheftung (lichtrandig), eine Seite mit altem Knick, sonst ein gutes Exemplar dieses bibliophil
gestalteten Kataloges.
145,Impressum: „Von diesem Katalog erschienen 100 Exemplare mit Original-Lithographie vom Künstler handsigniert. Dieses Exemplar trägt die
Nummer [handschriftlich] 24.“
125
126
Stader Kunst-Buch-Kabinett
Edzard, Dietz (1893-1963). Alte Marien Lieder. Mit vier
Radierungen von Dietz Edzard. Alle nummeriert (hier
Nummer 30 von 100 Exemplaren) und signiert. München,
Michael Verlag, [1923], 22,5 x 17,3 cm, (29) Seiten, Original Ganzpergamentband auf fünf Bünden, Vorderdeckel
etwas verzogen, sonst ein gutes Exemplar.
380,Vollmer II, 12. – Sennewald 39, 23.3.
Galerie Flechtheim. Wiedereröffnung – Ostern 1919, I.
Ausstellung Expressionisten. Vorzugsausgabe. Nummer 1
von 50 Exemplaren. Düsseldorf Königsallee 34. „Herausgegeben anlässlich der Wiedereröffnung der Galerie Alfred
Flechtheim in Düsseldorf. Mit zwei signierten OriginalHolzschnitten von [Eberhard] Viegener und [Richard]
Schwarzkopf und über 60 Abbildungen“, Potsdam/Berlin,
Kiepenheuer Verlag, 1919, 23,4 x 15,8 cm, 88 Seiten, 72
schwarz-weiss Abbildungen, mit dem Signet AF illustrierte
Original-Broschur, die Holzschnitte von Viegener und
Schwarzkopf signiert. Alter Eckknick Vorderdeckel, Umschlag etwas berieben, alter handschriftlicher Namenszug
[Oskar Söhn; Düsseldorfer Fotograf] auf dem Titelblatt,
sonst ein ordentliches Exemplar.
1.450,Dokumentations-Bibliothek VI, 527.3. – Bolliger 1, 332; 6, 510.2. – Dascher
(2011) Seite 121ff., mit Abbildung. – Söhn, HDO VII, 705-1 und 705-2. –
Perkins 131a. – Spalek 13. – Holzschnitt Viegener WVZ Kerber Nr. 97.
Hentzen, Alfred (Geleitwort). T. Beermann – K.
Goris – Jens Cordes – H. H.
Steffens. Ausstellungskatalog mit vier von den Künstlern signierten Original-Serigraphien. Zimmergalerie Klaus Franck, Frankfurt am
Main Vilbelerstraße 29 vom 19. Februar bis 10. März
1959 – Galerie Boisserée, Köln Am Wallraf-RichartzMuseum, Drususgasse 7-11 vom 24. März bis 30. April
1959. 1959, 21,1 x 14,8 cm, (12) Seiten, vier signierte
Original-Graphiken, schlichte Original-Klammerheftung,
tadelloses Exemplar.
165,Hirsch, Karl Jakob (18921952). Grotekse. Original-Radierung. Unten rechts mit
Bleistift signiert und von ihm falsch datiert (spätere Widmung). Ursprünglich waren die Abzüge nicht handschriftlich signiert, sondern nur in der Platte monogrammiert.
1923, ca. 13,4 x 9,5 cm. Spätere handschriftliche Widmung von Hirsch an >Alexandra Lefèvre. K. J. H. 1935<.
Alte Montagespuren.
200,WVZ 1.23.11. – Literatur: Elze, Peter, Karl Jakob Hirsch. Das druckgraphische Werk. Worpsweder Verlag, 1994.
Jawlensky, Alexej – Weiler, Clemens. Jawlensky. Köpfe,
Gesichte, Meditationen. – Vorzugsausgabe – Hanau, Dr.
Hans Peters Verlag, 1970, 39 x 30 cm (Buch), 41,3 x 32,4
cm (Kassette), 162 Seiten, 71 Farbabbildungen, davon 33
ganzseitige montierte Farbtafeln und 4 Abbildungen im
Text, 38 farbige Kleinabbildungen auf montierten Tafeln,
Stader Kunst-Buch-Kabinett
ein Brieffaksimile. Brauner Original-Ganzlederband mit goldgeprägten Initialen „AJ“ auf dem
Vorderdeckel, mit Rückentitel, aufklappbare Ganzleinenkassette mit schwarzgeprägten Initialen „AJ“
auf dem Deckel, im Innendeckel Abbildung des
>letzten Selbstbildnisses vom 3. 1. 1938<; einliegend das Faksimile einer Meditation (Archäologischer Fund, Nr. 9/VII, 1935). Die Leinenkassette
am Rücken etwas nachgedunkelt, sonst ein schönes
und gut erhaltenes Exemplar.
680,Arntz I, 57. – Spalek 2610. – Mason/Ludman² p. 160. – Vorzugsausgabe. Handschriftlich nummeriertes (Nr. 30) und von Andreas
Jawlensky, dem Sohn des Künstlers, signiertes Exemplar.
Kirchner, E. L. –
Huggler, Max / Marsalle,
Louis
de
(Pseudonym von E.
L. Kirchner). E L Kirchner. Ausstellungskatalog [Ausstellung vom 5. März bis 17. April 1933], Bern, Buchdruckerei
K. J. Wyss Erben, 1933, 22,4 x 15,4 cm, 51 (9) Seiten, 22
Tafeln, 6 Original-Holzschnitte
(einschließlich der Holzschnittsignatur auf dem Vorderdeckel),
schlichte Original-Broschur,
gutes Exemplar. Gedruckte
Widmung: „Elfriede Bock zum
Gedächtnis“.
800,Dube 741-743, 744/II, 751/II und 843/II.
Kunze, Paul (1892 – Bremerhaven – 1977). Handkolorierter Original-Holzschnitt „Ziegenhirte“, unten rechts mit
Bleistift signiert. Rückseitig
Stempel „50“ [wohl die Druckauflage des Blattes] am unteren
Rand; um 1920. 12,2 x 10,0 cm
Darstellung; 30 x 21 cm Blattformat. Schönes, kräftiges Blatt mit einigen Papierquetschungen vom Druck.
275,Möller, Rudolf (1881 Schmiedefeld – 1967 Lörrach). Original Handzeichnung mit Tusche: Straßen-Szene, Mann mit
Handkarren. Nicht datiert, unten
rechts voll signiert. Ohne Jahresangabe. 14,6 x 10 cm, (Blattformat).
340,Müller-Kludt, Kurt (1894- nach 1976). „Alchymist I“. Original-Aquatinta-Radierung, unten rechts mit Bleistift bezeichnet, unten links voll signiert. In der Platte ebenfalls signiert
und datiert [19]24, ca. 11,5 x 7,8 cm (Darstellung).
75,Vollmer 3, 441. – Müller-Kludt war in Dresden ansässig und tätig.
Porta – Lewis, Frederik Christian (1779-1856) (engraver);
Salviati, Guiseppe. The world turned upside down: in twenty-eight plates from the designs of Guiseppe Salviati. Mit
der Liste der Subskribenten. London, Published by John &
Arthur Arch, Cornhill; R.Triphook, Old Bond Street and
127
128
Stader Kunst-Buch-Kabinett
F. C. Lewis 9, Southhampton Row, Paddington, 1822, ca.
19 x 14,5 cm, [3], 28 leaves. Original-Broschur (Einband mit Gebrauchsspuren, Abriebe und Randläsuren), innen wenige Flecken. Printed by B. Watts, Crown Court,
Temple-Bar. Alter handschriftlicher Namenszug auf dem
Vorderumschlag.
750,First Edition. Limited to a small number, with only 30 subscribers listed.
Rohlfs, Christian / Barbakoff, Tatjana. Original-Fotopostkarte, Motiv: Blick auf die Uferpromenade von Ascona,
beschrieben hauptsächlich in der Handschrift des „Seelöwen“ [unaufgelöst] an den Kunstsammler Heinrich Kirchhoff in Wiesbaden. Ascona, Verlag von Foto-Pancaldi, datiert vom 12. September 1931, 14,2 x 8,9 cm, mit zwei skizzenhaften Zeichnungen mit Tinte,
beide wohl die Tänzerin Tatjana Barbakoff darstellend, eine mit ihrem
handschriftlichen Zusatz: „Kommen!!“ und ihrer Unterschrift, die
Skizzen von Christian Rohlfs, eine
von ihm monogrammiert, die andere
nur mit „T.B. [= Tatjana Barbakoff]“
bezeichnet, daneben eine weitere unaufgelöste Signatur. Ferner noch
weitere Grüße von „Kulli“ und
„Schäfchen“.
1.450,Schmidt-Rottluff – Karl Schmidt-Rottluff zum 1.12.1979. H. G. [= Hermann Gerlinger]. Karl Schmidt-Rottluff wäre am 1. Dezember 1979 95 Jahre alt geworden. Im
Gedenken an diesen Tag ist dieses Bändchen entstanden. Es ist kein AusstellungsKatalog, strebt keine kunsthistorische Perfektion
an und wendet sich nicht an die Öffentlichkeit.
21,8 x 21,5 cm, (32) Seiten, 6 schwarz-weiß Abbildungen und 5 montierte Farbtafeln, OriginalLeinenband mit eingelegter farbiger Vorderdeckelillustration, gutes Exemplar. „Diese Skizze
über den Künstler Karl Schmidt-Rottluff wurde
als Liebhaberdruck hergestellt in einer Auflage
von 12 [zwölf] Exemplaren. Dieses Exemplar
trägt die Nummer 12.“
550,Aufwändiger Privatdruck. –
Über den kvk ein Exemplar in
der Schleswig-Holsteinischen
Landesbibliothek in Kiel
nachweisbar.
Walden, Herwarth (d. e. Georg Levin). Wolff, Marta.
Gesammelte Schriften. Erster Band. Kunstkritiker und
Kunstmaler. [Mehr ist nicht erschienen]. Auf dem leeren
Vorsatzblatt ist das Original-Fotoporträt von Herwarth
Walden (aufgenommen von Marta Wolff 1914) montiert.
Berlin, Verlag DER STURM. 1916, 24 x 16,5 cm, 154 (6)
Seiten, Original-Broschur (aufgehellt), untere Ecke bestoßen; unbeschnittenes Exemplar.
2.250,Alma/Steinmetz 276. – Pirsich 666. – Raabe, Autoren des literarischen Expressionismus 322, 35. – Abbildung des Fotoporträts in: Alms/Steinmetz siehe Seite 11. – Auktion 721 Lempertz Köln am 17. November 1995, Los 318.
Stader Kunst-Buch-Kabinett
–Varia –
Guckkastenbild. Berlin. Prospectus Armamentarii Regii versus Arcem Principis
Regis Haereditarii Berolini. Vista de L’Arsenal Real Hazia el Palacio del Principe
Hereditario a Berlin. Prospect des Königlichen Arsenals. [Berliner Zeughaus]. Altkolorierter Kupferstich. [Bassano del Grappa, Remondini],
um 1780, 30,8 x 42,6 cm (ungleichmäßig beschnitten);
Kleiner hinterlegter Randeinriss. Rückseitig alte Montierungsspuren.
225,Handschrift – Veterinärmedizin – [Anonym]. „Pathologie
für Johann [...] [...] ller von Tübingen 1839. „Patologie von
Herrn Professor Haering vorgetragen im Jahr 1839“ [= Vortitelblatt]. Gut lesbare deutsche
Handschrift in Sütterlin. [Tübingen], 1839, ca. 21 x 17,5 cm, 426 (4) Seiten, Einleitung, Text, alphabethisches Inhaltsverzeichnis am Schluss, Original Halblederband der Zeit, unleserlich gemachtes
Titeletikett, berieben, Gebrauchsspuren.
350,Krankheit – Diagnose – Symptome – Behandlung; z. B. Kraetze beim Pferd, Tollheit, Klauenseuche, Kuhpocken,
Schafpocken...
Literatur – Shakespeare, William. Shakespeare’s
sämmtliche Schauspiele, frei bearbeitet von [Joseph]
Meyer. Wohlfeile Taschenausgabe mit Kupfern.
Gotha, Erfurt, gedruckt bei Hennings & Hopf,
Hennings’sche Buchhandlung. 1824 bis 1834, je
Bändchen 14,8 x 10 cm, Halb-Pergamentbände der
Zeit. Gebrauchsspuren; Papier leicht fleckig. Insgesamt 17 Bände.
280,52 Lieferungen (inklusive Supplementband I und II.).
Literatur – Wildermann, Hans. Eleusinische
Sekunden. Ein Schöpfungsakt. Rudolstadt in
Thüringen. Der Greifenverlag, 1924, 30,4 x 23,6
cm, (29) Seiten,
7 ganzseitige
Drucke in blau,
eine Textseite,
Tafelverzeichnis. Original-Kartonage mit Bezugspapier, Fadenheftung, Bezugspapier mit Abriebe, etwas licht randig, innen ein gutes Exemplar.
120,Photographie – Derp – Sakharoff, Clotilde von.
Original-Fotografie von Emil Otto Hoppé (1878
München – 1972 London). Handschriftlich von Clotilde Sacharoff signiert; unten rechts von E. O. Hoppé
handschriftlich signiert. Sehr frühes Rollenfoto;
[wohl München], [1910er Jahre]. Ca. 25 x 18,2 cm.
Rechts mit Randknick, Oberfäche gering beschabt.
Rückseitig der Atelierstempel.
2.950,-
129
130
Günther Trauzettel
Haumühle 8 • D – 52223 Stolberg
Telefon (0 24 02) 8 15 42
E-Mail: [email protected] • www.antiquariat-trauzettel.de
Deutsche Literatur und Wissenschaften vom Barock bis zur Romantik in ersten oder
frühen Ausgaben; bibliophil und wissenschaftlich
Stand 15
Dohm, Christian Wilhelm. Ueber die bürgerliche Verbesserung der Juden. Berlin und
Stettin, bei Friedrich Nicolai 1781 – 1783. (4) Bll., (3 -) 200 S. [so kplt.]; Titel, 376 S.
Halblederbände d.Zt. mit zwei farb. Rückenschilden und -vergoldung. an Bd.2 Rücken im
unteren Drittel restauriert und Bandschild teils abgerieben, Ecken teils restauriert. 3.800,Erste Ausgabe (Goedeke VI,285,9.,4 [nur Bd.1]; Fürst I,210; Eichstädt 90 u. 106; Borst 410 [nur Bd.1]; Meyer,
Mendelssohn 294 u. 295). – Bd.1 teils etwas, Bd.2 nur gelegentlich etwas stockfleckig, beide Bde vom oberen Schnitt
her mit eher leichtem Feuchtfleck außerhalb des Textes. Zeitgenöss. Anmerkungen und Besitzeintrag „Freyberg“ a.d.
Vorsatz von Bd.1. – Mit beiden Teilen in erster Ausgabe zeitgenössisch einheitlich gebunden ist das „bahnbrechende“,
„epochemachende“ Werk äußerst selten. „Dohm, ein Mitglied des Kreises um Moses Mendelssohn, hatte 1780 zusammen mit diesem eine Denkschrift zugunsten der elsässischen Juden verfaßt. Doch Anspruch auf Unsterblichkeit gewann er mit ... Über die bürgerliche Verbesserung ..., im September 1781 veröffentlicht. Der etwas doppelsinnige Titel
läßt erkennen, daß diese Verbesserung in beiden Richtungen vonstatten gehen sollte.“ (R.Gay, Geschichte der Juden in
Deutschland, München 1993, S.104). Als erster Nichtjude forderte Dohm die völlige bürgerliche Gleichstellung der Juden in Deutschland zu einer Zeit, als z.B. die Frankfurter Juden noch in einem mauerumschlossenen Ghetto lebten, dessen Tore allabendlich versperrt wurden. Die Resonanz auf den Traktat war groß, aber zwiespältig; die Auseinandersetzung damit bestimmt den Inhalt des zweiten Bandes, der einen Text Mendelssohns im Erstdruck enthält.
Forster, Georg. Unterricht für die Gemeineversammlungen, und die in den Städten
einzurichtenden Urversammlungen, nebst einem Anhang von den Verrichtungen der
Municipalitäten, u.s.f. zum Gebrauch der Einwohner der Gegenden zwischen dem Rhein
und der Mosel. Mainz, gedruckt in der St. Rochusdruckerei, durch Johann Wirth 1793.
Im zweiten Jahr der Frankenrepublik. Kl-4°. 20 S. Rückenbroschur d.Zt.
2.800,Erste Ausgabe (Fiedler, Forster 266; Haasis² S.39 [mit drei ganzseitigen Abbildungen]; Deutsche Jakobiner 3,176;
Ausstellungskat. „Die Publizistik der Mainzer Jakobiner“ 116). – S.9ff im Außenrand etwas fleckig, sonst ein sauberes, gutes Exemplar. – Äußerst selten; nur in wenigen Bibliotheken, im Handel nur das von mir früher angebotene und dann in W.Braeckleins Katalog „Bibliothek Heinz Wiedemann“ (II, 676) nachweisbar. – Bei dem „Unterricht für Gemeineversammlungen“ handelt es sich um die Wahlordnung für die ersten, trotz aller vorrangig der
prekären Lage in Mainz geschuldeten Einschränkungen demokratischen Wahlen auf deutschem Boden. „Der 47
Paragraphen umfassende Unterricht vom 10.Februar bildete die organisatorische und juristische Grundlage für die
Wahlen, die auf den 24.Februar festgesetzt wurden. Ein Anhang erläutert nochmals auf verständliche Weise die
wichtigsten Begriffe und Verfahrensweisen. Maßgeblichen Anteil an der Abfassung hatte Georg Forster.“ (Publizistik S.237f.). Für Forster waren die Wahlen ein entscheidender praktischer Schritt bei der Verwirklichung seiner
Vision einer republikanischen Verfassung für Deutschland. Der ganz von ihm formulierte Anhang zeigt sein
Bemühen, „einfachen“ Menschen konkret und ohne Abstraktionen etwas ihnen so Unbekanntes wie Wahlen und
deren Umstände verständlich zu machen. Wie in anderen Texten dieser Zeit fand er auch hier zu einer Rhetorik,
„die bildreich, fast dichterisch wirkt und gewiß zu den ‚Kostbarkeiten deutschen Vor- und Frühparlamentarismus
gehört‘ – um sie mit Gerhard Steiner zu charakterisieren.“ (Publizistik S.84).
Francisci, Erasmus. Das eröffnete Lust-Haus Der Ober- und Nieder-Welt; Bey Mehrmaliger
Unterredung Vor dißmal so wol Von der Natur, Welt, Himmel und dem Gestirn insgemein
Als auch insonderheit von dem Mond, der Sonnen und allen übrigen wandelbaren Sternen;
Imgleichen von den Haar-Sternen oder Kometen wie auch gestirnten Einflüssen, StuffenJahren, Talismannen oder vermeinten Krafft-Bildern, Würck- und Vorverkündigungen aus
dem Gestirn, aus den Komet-Sternen und Geburts-Zeichen. Allen Natur- Kunst- und Tugendliebenden Augen zu beliebiger Ergetzung angewiesen. Mit einem Titel- und einem Textkupfer und 28 Kupfertafeln (davon zwei gefaltet). Nürnberg, In Verlegung Wolffgang Moritz
Endter und Johann Andreae Endters Sel. Erben Anno MDCLXXVI. Kl-4°. Front., (7) Bll.,
1576 S., (16) Bll. Pergamentband d.Zt. mit handschriftl. Rückentitel und Schutzkanten,
ebda Pergament unten jeweils ca 3cm aufgeplatzt. Etwas fleckig, etwas angestaubt.
1.200,Erste Ausgabe (Dünnhaupt 26 [zählt nur 26 Tafeln]; Faber du Faur 737d). – Vorderes Vorsatz erneuert, Front. und Titel
mit kleinen Randfehlstellen, mit Japanpapier hinterlegt, Einriss in einer Falttafel hinterlegt, gelegentlich etwas fleckig.
– Trotz der beschriebenen Mängel ein gutes Exemplar dieses voluminösen Werks zur Popularisierung der astronomischen Erkenntnisse seiner Zeit. E.v. Finx (Lübeck 1627 – 1694 Nürnberg), der wegen seines „unstandesgemäßen
Günther Trauzettel
Broterwerbs“ (Dünnhaupt) als einer der ersten vollberuflichen Schriftsteller das Adelsprädikat abgelegt hatte, hat sein
Werk dem berühmten Astronomen Johannes Hevelius (1611 Danzig 1687) gewidmet, mehr als 100 Seiten beziehen
sich auf dessen Beobachtungen (Kartografie des Mondes und der Sonne). Die Theorien Keplers, Kopernikus’, Galileis
u.a. werden ausführlich dargestellt und illustriert, daneben aber „auch der Astrologie, dem Prognostikationswesen,
kabbalistischen, mythologischen und legendären Elementen ein breiter Raum eingeräumt.“ (Seebass, NF 325).
Hackert, Jakob Philipp und Balthasar Anton Dunker. Vues de la Sicile, peintes par
Ia.Ph. Hackert, gravées par B.A.Dunker. Dediées à Son Altesse Royale Madame Marie
Therese Infante des Deux Siciles Par son très humble très obeissant et très Soumis Serviteur Ja.Ph. Hackert. Mit zwölf Radierungen (inkl. Titel). À Naples chez Georges Hackert
Graveur de S.M. le Roi de Deux Siciles (ca 1786). Quer-kl-4°. Zwölf Kupfertafeln (Plattengröße: ca 20x16cm; Blattgröße: ca 21,5x17cm). Halblederband d.Zt. mit vergoldetem
Rückentitel. Berieben, Ecken und Kapitale bestoßen, Leder über den Gelenken rissig,
kleine Fehlstelle im unteren Feld.
2.500,Erste Ausgabe (Nicolas, Dunker 44). – Papierbedingt leicht gebräunt, ein alter engl. Zeitungsartikel über „Pompeii“ a.d. Vorsatz montiert. Der zeitgenöss. Buchbinder hat den Kupfern nur wenig weißen Rand gelassen. – Selten
komplette Folge der sizilischen Ansichten, deren Vorlagen während Hackerts Reise dorthin in den Jahren 1777
entstanden. Ausführlich beschreibt Goethe die Reise nach dessen Aufzeichnungen in seiner 1811 erschienenen
Biographie, die Hackerts Ruf als herausragender Landschaftsmaler seiner Epoche untermauerte.
(Knorr von Rosenroth, Christian; pseud.). Des Vortrefflichen Herrn Johann Baptista
Portæ von Neapolis Magia Naturalis oder Haus- Kunst- und Wunder-Buch. Zu erst von
demselben Lateinisch beschrieben; hernach von Ihm selbst vemehret; nunmehr aber allen
Liebhabern der natürlichen Wissenschafften zum besten, nicht nach dem alten Druck der
Frantzösischen und Teutschen Edition, darinnen nur vier Bücher; sondern durch alle zwantzig Bücher gantz aufs neu in die Hochteutsche Sprache übersetzet; von allen Fehlern, so in
dem Lateinischen Druck mit grossem Hauffen übrig geblieben und aufs neue eingeschlichen, aufs fleissigste gereiniget; in gewisse mit Zahlen unterschiedene Absätze abgetheilet;
mit deutlichen Teutschen Kunstreimen gezieret; an Figuren gebessert, mit schönen Kupfern
geschmücket; mit nothwendigen Anmerckungen und Auflösungen der darinn enthaltenen
Rätzel wie auch vielen neuen ungemeinen guten Chymi[s]chen und andern Stücken
vermehret, auch mit guten Registern versehen und in zweyen Theilen, deren das erste die
ersten sieben; das andre die letzten dreyzehen Bücher in sich enthält, heraus gegeben Durch
Christian Peganium, sonst Rautner genannt. (Erster -) Ander Theil. In zwei Bänden. Mit
einem Titelkupfer, zwanzig Kupfertafeln und einigen Textholzschnitten. Nürnberg, in
Verlegung Johann Ziegers Buchhändlers. Gedruckt zu Sultzbach durch Abraham Lichtenthaler Im Jahr Christi 1680. Front., (5) Bll., 990 S., (38) Bll. Register, (19) Bll. „ChymischeZugabe“; Titel, 876 S. [r. 874 S., Pag. springt von 846 zu 849], (18) Bll. Register. Halblederbände (um 1900) mit zwei farb. Rückenschilden und -vergoldung. Etwas berieben,
Ecken etwas bestoßen, Kanten etwas beschabt, Schilde mit kleinen Fehlstellen.
3.200,Erste Ausgabe bzw. erste vollständige dt. Ausgabe (Dünnhaupt 15.1 [Knorr v.R.]; Knorrs Übersetzung nicht bei
Ferguson und nicht bei Duveen, wo keiner der alchemistischen Texte Knorrs erwähnt wird; Graesse V,417 nur die
zweite Auflage 1713/4). – Vereinzelt etwas fleckig, Eckabriss mit wenig Abbildungsverlust an einem Kupfer, insgesamt ein bemerkenswert frisches Exemplar. Zeitgenöss. Name a.d. Titeln, Exlibris a.d. Innendeckeln. – Christian
Knorr (Alt-Raudten Schlesien 1636 – 1689 Groß-Albershof bei Sulzbach), 1668 in den Freiherrenstand erhoben mit
dem Namenszusatz „von Rosenroth“, ist heute noch eher als Dichter, als Mystiker und vor allem wegen seiner
Kabbala denudata (zwei Teile, 1677 – 1684) als neben J.Reuchlin bedeutendster christlicher Kenner der Kabbala
bekannt. Erst seit den 60er Jahren des 20.Jhrdts ist ein von England ausgehender Wandel in der Betrachtungsweise
zu erkennen, seit 1990 trägt die Christian Knorr von Rosenroth-Gesellschaft in Sulzbach dazu bei. Besonders Allison P. Coudert eröffnet mit etlichen Arbeiten zum Thema einen neuen Blick auf Zusammenhänge, die das Wirken
Knorrs und des kongenialen Freundes und Mitarbeiters F.M.van Helmont als einen bisher unbeachteten, aber
wesentlichen Aspekt in der Entwicklung zur Moderne darstellen. Denn „... the kabbalistic philosophy of van Helmont, Knorr, and their colleagues contributed to the emergence of modern science by promoting the idea that man
was essentially good, human ingenuity a noble tool in the inevitable march of progress, and experiment a legitimate
way to comprehend the book of nature and glorify God. ... van Helmont’s and Knorr’s kabbalistic philosophy offered
a viable vitalistic alternative to atomism, Cartesianism, and the mechanical philosophy. Furthermore, it was perfectly
possible to adhere to the Kabbalah while employing a genuine scientific methodology involving a skeptical, empirical, and mathematical approach to scientific knowledge. And finally, as we shall see, van Helmont and Knorr were
deeply interested in the practical and technological aspects of their scientific endeavors, another characteristic of the
scientific revolution.“ (The Kabbalah, Science, and the Enlightenment, S.2). Leibniz, der Knorr erst in dessen letzten
Lebensjahren persönlich kennengelernt hatte und hoch schätzte und mit van Helmont intensiv zusammenarbeitete,
ist in seiner Monadenlehre vermutlich sehr viel stärker von diesen beeinflusst, als bisher angenommen.
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Günther Trauzettel
(Lichtenberg, Georg Christoph). Ueber Physiognomik; wider die Physiognomen. Zu
Beförderung der Menschenliebe und Menschenkenntniß. [Motto:] Not working with the
Eye without the Ear, / And, but in purged Judgment, trusting neither. Shakespeare.
Zweyte vermehrte Auflage. Göttingen, bey Johann Christian Dieterich 1778. (4) Bll., 93
S., (1) Bl. weiß. Späterer marmorierter Pappband mit Rückenschild.
1.400,Erste Buchausgabe (Goedeke IV,639,4; Jung 23). – Etwas stockfleckig, zeitgenöss. handschriftl. Verfasser- und Besitzername a.d. Titel. – Der berühmte Aufsatz, der schärfste Angriff auf die „physiognomische Raserei“ (Lichtenberg), die im
Gefolge von Lavaters Physiognomischen Fragmenten (1775-1778) nicht nur in Deutschland zur beherrschenden Mode
wurde, erschien zuerst auf 24 eng bedruckten Seiten des Göttinger Taschen Calenders für 1778 und bewirkte solches
Aufsehen bei Anhängern wie Gegnern der Physiognomik, dass Lichtenberg sich veranlasst sah, ihn leicht überarbeitet, in
besser lesbarer Schriftgröße und v.A. mit einer 19seitigen Einleitung, datiert „im Jenner 1778“, erneut drucken zu lassen.
Loen, Johann Michael von. Gesammlete Kleine Schrifften: Besorgt und heraus gegeben von
J.C.Schneidern [Th.4:] J.B.Müllern. Erster (- Vierter) Theil. In vier Bänden. Mit vier Titelkupfern und vier gestochenen Titelvignetten (davon zwei wiederholt). Frankfurt und Leipzig, zu finden Bey Heinrich Ludwig Brönner [Th.4:] bei Philipp Heinrich Huttern 1753/1751 – 1752. Lederbände d.Zt. auf fünf Bünden mit zwei Rückenschilden und -vergoldung. Kapitale teils leicht
bestoßen, etwas berieben, kl. Fehlstelle durch Wurmfraß im vorderen Gelenk an Bd.4. 1.500,Bd.1: Vierte Auflage; Bd.2: Zweyte Auflage; Bde.3 u.4: Erste Ausgabe (Goedeke III,348,10; FdF 1594). – Bd.1 mit
Wurmgang im Bund. Zeitgenöss. Name a.d. Titeln. Marmorierte Vorsätze. – J.M.v.Loen (Frankfurt 1694 – 1776 Lingen), Großonkel Goethes, vielseitig gebildet und zu seiner Zeit hochangesehen. „Mehrfach äußerte der preußische
Staat Interesse an der Person Loens, aber erst 1752 nahm dieser den Ruf Friedrichs II. ... an.“ (Killy 7,322). Als staatswissenschaftlicher Autor vertrat er stets einen „reformkonservativen“ Standpunkt (Epstein). Die vorliegende, selten
vollständige Sammlung bringt in Bd.1 Moralische Schildereyen, teils literarisch, teils biographisch (darunter Eosander
von Göthe); Bd.2 bringt Kleine Staatsschrifften, darunter einiges zur Geschichte Frankfurts; Bd.3 enthält die kleinen
Schriften zur Lebensweisheit; Bd.4 schließlich in drei Abteilungen unterteilt Critische Anmerckungen über die schöne
Künste und Wissenschaften (u.a. vom Bücherschreiben; von der Thon-Kunst; von der Wahrsagerey), Briefe und Betrachtungen über allerhand Materien (u.a. Von der Staats-Kunst des Machiavels; von der Erziehung eines Printzens;
Beweis, daß das Geld den ersten Rang habe), Jugendliche Reisen mit allerhand Anmerckungen (u.a. nach Berlin;
dabei auch Anmerckungen über einige Höfe und abschließend Beschreibung der Alpen-Gebürge).
Malthus, Thomas Robert. Versuch über die Bedingung und die Folgen der Volksvermehrung. Aus dem Englischen von Franz Hermann Hegewisch. Erster (- Zweiter) Theil. In einem Band. Altona, bei J.F.Hammerich 1807. Gr-8°. XVI, 368 S.; VIII, 358 S., (1) Bl. Halblederband d.Zt. mit Rückenschild und -vergoldung. Leder a.d. oberen Kapital weitgehend
schmal abgestoßen, Lederoberhaut etwas rissig, Ecken etwas bestoßen.
1.900,Erste dt. Ausgabe (PMM 251; Humpert 13008; Menger 484; Kress B.5222). – Papierbedingt leicht gebräunt. – Ursprünglich aus einem Streitgespräch auf der Grundlage von William Godwins Enquiry Concerning Political Justice
(1792) zwischen T.R.Malthus und seinem Vater über die Möglichkeiten zur Vervollkommnungsfähigkeit menschlicher Gesellschaften entstanden und 1798 anonym veröffentlicht, arbeitete er seine epochemachenden Thesen in
neuen Auflagen weiter aus. „Die gegenwärtige Uebersezung ist nach der dritten Ausgabe, Oktav, London 1806.
Die Quartausgabe ist minder vollständig.“ (Hegewisch; S.V). Diese erste Übersetzung überhaupt machte Werk,
Autor und Theorie in Deutschland umgehend berühmt.
Marpurg, Friedrich Wilhelm (pseud.). Legende einiger Musikheiligen. Ein Nachtrag
zu den musikalischen Almanachen und Taschenbüchern jetziger Zeit, von Simeon Metaphrastes, dem jüngern. Nebst 2. Notentafeln (auf einer gefalteten Tafel). Cölln am Rhein,
bey Peter Hammern (d.i. Breslau, bei Johann Friedrich Korn) 1786.(8) Bll., 331, (1) S.
Kleisterpapierbezogener Pappband d.Zt. Etwas berieben, etwas bestoßen.
800,Erste Ausgabe (Eitner VI,S.341; Holzm/Boh. Pseud. S.181; Weller, fing. Druckorte I,S.131). – Vereinzelt leicht
stockfleckig. – Sehr seltene Orig.-Ausgabe, seit Jahrzehnten kein Exemplar im JAP nachweisbar. F.W.Marpurg
(Wendemark 1718 – 1795 Berlin), der „wohl bedeutendste Musikgelehrte seiner Zeit“ (ADB 20,S.407) versammelt
hier in „Sechzehn Dutzenden“ Musikeranekdoten, deren „historische Authentizität“ diese „erste deutsche Sammlung“ zugleich zur „wertvollsten“ (W.Reich, Nachwort zum Neudruck 1980, S.IX) macht. Nur zu einem geringen
Teil schöpft er aus älteren Autoren, wo es um zeitgenöss. Personen (u.a. vielfach Bach, aber auch M.Mendelssohn
[Meyer, Mendelssohn unbekannt] geht, bürgt er für Authentizität. Als Pseudonym, das schon früh gelüftet war, benutzte er den byzantinischen Verfasser einer Sammlung von Heiligenlegenden aus der Mitte des 10.Jahrhunderts.
(Oppenheimer, Leopold; seit 1836: Odrell). Göthe und Satan. Ein dramatisirter Dialog.
Heidelberg, bei G.Reichard 1833. Gr-8°. 44 S. Bedruckte Orig.-Broschur. Etwas fleckig. 400,Einzige Ausgabe (Goedeke IV/II, 285, b.1 und IV/III,711,8; Engel, Bibliotheca Faustiana 1117). – Etwas stockfleckig.
Geschenkexemplar des Verfassers an „Frau Dr.Meisinger“ dat. „Frankfurt July 1839“. Zwei handschriftl. Korrekturen
von des Verfassers Hand. – Wohl die einzige literarische Veröffentlichung des Juristen Leopold Odrell (1804 Frankfurt
am Main 1884). Odrell war der Sohn des „Frankfurter israelitischen Bürgers und Handelsmannes“ (lt. Stadtarchiv
Günther Trauzettel
Frankfurt) Isaac Abraham Oppenheimer und seiner Frau Rahel, geb. Lippmann. Nach Studium der Rechte in Heidelberg
und Promotion ließ er sich 1835 als Anwalt in Frankfurt nieder. Nach der Prüfung vor dem Stadtgericht aus diesem Anlass wurde ihm ein „ungewöhnliches Talent“ bescheinigt. Ein Jahr später beantragte er die Änderung seines Namens von
Oppenheimer zu Odrell. Konvertiert war er vermutlich schon früher, was der Gebrauch des Vornamens Leopold in dieser Schrift von 1833 nahelegt (sein Geburtsname war wohl Löb Oppenheimer; Details gemäß einer Auskunft des Stadtarchivs Frankfurt in einem Exemplar des Buchs in der HAAB Weimar). Der vermögende, unverheiratet und kinderlos
Gebliebene brachte vor seinem Tod sein Vermögen von einer dreiviertel Million Goldmark in eine nach ihm benannte
Stipendienstiftung ein. Diese wurde 1939 (!) mit anderen Stiftungen von Personen meist jüdischer Herkunft umbenannt
in „Pestalozzi-Stiftung“; sie arbeitet noch heute unter diesem Namen. In Frankfurt trägt eine Straße Odrells Namen.
(Orth, Johann Philipp). Ausfürliche Abhandlung von den berümten zwoen Reichsmessen
so in der Reichsstadt Frankfurt am Main järlich gehalten werden worinnen gar viele wigtige
und merkwürdige materien vorkommen und gründlich ausgefüret werden welche auch zugleich zu besserer erkäntnis und erleuterung der deutschen geschichte, stats- und bürgerlichen rechte, samt gewonheiten älterer, mittlerer und neuerer zeiten überhaupt, dienen können mit beilagen, an den zalen 1. bis 85. vieler und zum teil noch ungedruckten Kaiserlichen freiheitsbriefe, urkunden und anderer nachrichten, auch einigen zusäzen und register.
(Frankfurt), gedruckt mit Brönnerischen schriften 1765. 4°. (9) Bll., 724 S., (17) Bll. Pergamentband d.Zt. mit eingefärbtem Rückenschild. Leicht fleckig, etwas angestaubt. 2.700,Erste Ausgabe (Humpert 6192; Demandt I, 690; Stintzing/L. III/1,245). – Vereinzelt leicht fleckig, zeitgenöss.
Name a.d. Innendeckel „Balthasar Beyer“, handschriftl. Datum a.d. hinteren Innendeckel „24.Juni 1914“, schwache rote Tintespuren a.d. Titel. – „Unentbehrliche Schatzkammer zur Kenntnis jener in ihrer Blütezeit ersten Messe
der Welt mit ihren mancherlei kulturhistorischen Bezügen.“ (ADB XXIV,442). J.Ph.Orth (1698 Frankfurt 1783)
„gehörte mit Heinrich Christian von Senckenberg und Johann Daniel von Olenschlager zu den Frankfurter Juristen
des 18.Jhdts, die sich ‚durch umfassendes Wissen, tiefschürfendes Eindringen in die Rechtsquellen und Auslegung
der Gesetze und Rechtsverordnungen‘ auszeichneten. ... [Er] betätigte sich als Privatgelehrter und juristischer
Schriftsteller und erwarb sich ‚um das Frankfurter Recht und die frankfurtische Rechtsgeschichte ... ein unvergängliches Verdienst‘ durch seinen alles Bisherige sprengenden Kommentar zum Frankfurter Stadtrecht und seine Geschichte der Frankfurter Messe, ‚ein für die Frankfurter und deutsche Wirtschaftsgeschichte höchst wichtiges Quellenwerk.‘ Goethe bemerkt in Dichtung und Wahrheit ...: ‚Die historischen Kapitel desselben habe ich in meinen
Jünglingsjahren fleißig studiert‘.“ (A.Ottermann, Woher unsere Bücher kommen, Mainz 2011, S.97f.).
Savigny, Friedrich Carl von. Vom Beruf unsrer Zeit für Gesetzgebung und Rechtswissenschaft. Heidelberg, bey Mohr und Zimmer 1814. (2) Bll., 162 S., (1) weißes Bl. Pappband d.Zt. mit Rückenschild. Rücken und teils Deckel etwas ausgebleicht, Ecken leicht
bestoßen, Reste eines kleinen Aufklebers unterhalb des Schildes.
750,Erste Ausgabe (Goedeke VI,233,2; Borst 1210). – Auf schneeweißem Schreibpapier, nahezu fleckfrei. – „Savignys
programmatische Publikation erschien 1814, dem Jahr, in dem der Wiener Kongreß begann, dessen Anliegen einer politischen Restauration sie gleichsam intellektuell legitimierte. Das Recht, so der Verfasser, sei wie die Sprache und die Dichtung ein Ausdruck des historisch gewachsenen Volksgeistes“ (K.Günzel. Die Romantiker, 1995, S.255). Die berühmte
Schrift wurde über den engeren rechtswissenschaftlichen Rahmen hinaus zu einem wesentlichen Beitrag zur romantischen
Theorie des Staates. „Der Begriff „Volksgeist“ wird zur magischen Formel, mit deren Hilfe sich bestehende politische und
soziale Antagonismen als sekundär relativieren lassen.“ (H.Schanze, Romantik-Handbuch, Tübingen 1994, S.512).
Weise, Christian. Der Grünen Jugend Nothwendige Gedancken, Denen Uberflüßigen
Gedancken entgegen gesetzt Und zu gebührender Nachfolge, so wol in gebundenen als ungebundenen Reden allen curiösen Gemüthern recommendirt. Mit einem Kupfertitel. Leipzig,
Verlegts Johann Fritzsche, Weißenfels, Druckts Joh. Brühl, Illustr.August. Buchdr. 1675.
Front., (7) Bll., 304, (1), 305 – 687 S. [durch die ungezählte Seite nach 304 bedingt sind die
ungeraden Seiten von 305 an links]. Pergamentband d.Zt. mit durchgezogenen Bünden und
Schutzkanten, zeitgenöss. handschriftl. Rückentitel. Leicht fleckig, leicht angestaubt. 1.500,Erste Ausgabe (Dünnhaupt 30.1; Goedeke III,279,5a [ungenau]; F.d.F. 1616; Wolfskehl 431; Seebass I,1807). Der übergroße Kupfertitel ca 1cm eingefaltet und außen außerhalb der Abb. etwas ausgefranst. Zeitgenöss. Name
a.d. Titel, älterer Namenstempel a.d. Vorsatz. Vereinzelt leicht fleckig. - Bemerkenswert frisches, wohlerhaltenes
Exemplar der „höchst seltenen ersten Ausgabe“ dieses „in vieler Hinsicht bedeutsamen Werks ... enthält im ersten
Teil (S.1 - 304) die seit etwa 1668 in Weises Leipziger- und vor allem Weißenfelser Zeit entstandenen lyrischen
Gedichte, größtenteils Gelegenheitsgedichte auf Personen, auf Hochzeits- und Geburtstagsfeiern, auf Begräbnisse
usw. Manches davon ist als Libretto für musikalische Kompositionen gedacht. (Eitner X,215 hebt an Weise besonders hervor, daß er ‚Komponisten bewog, seine Gedichte in Musik zu setzen.‘). Der zweite Teil (S.305 - 433) enthält eine Poetik in Prosa mit zahlreichen Gedichtbeispielen (aus Weises Feder), in der Weise seine Gedanken über
Vers- und Reimkunst, Rhetorik, Wort- und Fremdwortgebrauch in der lyrischen Poesie entwickelt; ... S.350ff. wird
Einiges über das Verhältnis von Poesie und Komposition gesagt“ (Seebass). „Weises Lyrik ist bürgerlich, sie betont das Natürliche und Selbstgewachsene, ... Deshalb wurden viele seiner Gedichte zu Volksliedern.“ (Newald).
Ausführliche, illustrierte Beschreibungen auf Wunsch.
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Tresor am Römer
Inhaberin Sibylle Wieduwilt
Braubachstraße 32 • D – 60311 Frankfurt
Telefon (0 69) 28 12 48 • Fax (0 69) 28 21 60
E-Mail: [email protected] • www.tresor-am-roemer.de
Seltene Bücher und Graphiken des 15.-20. Jahrhunderts
Stand 31
Curtis, John. British Entomology; being illustrations and descriptions of the genera of
insects found in Great Britain and Ireland. 16 Bände. London, Printed for the Author,
1824-1839. 8°. Mit 770 handkolorierten, teils eiweißgehöhten gestochenen Tafeln. Halbleder
der Zeit mit Rückenschildern und reicher Rückenvergoldung, (minimal beschabt).
9.800,Seltene, numerisch angeordnete Ausgabe in 16 Bänden. Nissen ZBI, 1000; Horn/Schenkling 4184. In Monatslieferungen
von jeweils 4 Tafeln mit Text herausgegebenes, umfassendes Werk über Insekten. Die detaillierten, gestochenen Tafeln jeweils mit Darstellungen von Insekten und Pflanzen, in hervorragendem, teils eiweißgehöhtem Kolorit. “Not only a great
entomological work, but also a splendid botanical work.” (de Belder 85). Band 16 mit einer 8-seitigen Einleitung. Alle
Bände mit Titelblatt und Widmung sowie einem Index. Band 16 zusätzlich mit einem 36-seitigen Gesamtregister. Einige
wenige Bleistiftanmerkungen, teils etwas Abklatsch, Schnitt gering stockfleckig. Sehr schönes, dekoratives Exemplar.
Kraaz – Canticum Canticorum. Das Hohe Lied. Frankfurt, Ars Libri, Gotthard de Beauclair,
(1962). Groß-Folio. 40 S., 2 nn. Bl., mit 30 Lithographien im Text und 4 (2 doppelblattgroßen)
zusätzlichen handsignierten Lithographien von Gerhart Kraaz. Maroquin mit Deckeltitel und
goldgeprägtem Rückentitel, (gering beschabt, Einband gering unfrisch).
2.200,Nr. 14 von 25 römisch nummerierten Exemplaren der Vorzugsausgabe in Maroquin und mit den zusätzlich beigelegten
Lithographien. Druckvermerk vom Künstler und Verleger signiert. Das erste Werk der von Gotthard de Beauclair gegründeten Edition „Ars Libri“ wurde bereits im Jahr seines Erscheinens vom Bund Deutscher Buchkünstler im Rahmen seiner
jährlichen Auszeichnung unter die schönsten Bücher des Jahres gewählt wurde. Deutsche Neufassung des Hohen Liedes
von Gotthard de Beauclair nach dem hebräischen Urtext. Schweres Büttenpapier. Unbeschnitten. Ohne die Kassette.
Orlik – Eduard Arnhold. Ein Gedenkbuch. Berlin, Privatdruck, 1928. 4°. 318 S., mit 1
signierten Originalradierung von Emil Orlik, 1 Faksimile und 4 Lichtdrucktafeln. Originalhalbleder mit Rückentitel, Kopfgoldschnitt, (etwas beschabt und leicht lichtrandig). 350,Gedenkschrift für Eduard Arnhold (1849-1925), herausgegeben von seiner Frau Johanna. Arnhold, der mit dem
Handel von schlesischer Kohle ein großes Unternehmen aufbaute, war unter anderem Mitglied des Aufsichtsrates
der Dresdner Bank, wurde aber vor allem als Mäzen der Berliner Kunstszene bekannt. Er förderte zahlreiche
Künstler, indem er einen Großteil seines Vermögens in deren Kunst investierte. So war er u.a. mit Max Liebermann, Lovis Corinth, Adolf Menzel und Max Klinger bekannt. 1913 stiftete er dem preußischen Staat die Villa
Massimo in Rom als Kulturinstitut. Leicht stockfleckig, Ränder etwas gebräunt, Radierung ebenfalls betroffen.
Penck, A.R. (d.i. Ralf Winkler). Ich bin....
Amsterdam, Galerie Aschenbach, 1988. Quer-Folio.
6 nn. Bl. Karton, mit 12 Serigraphien von A.R.
Penck. Illustriertes Originalhalbleinen, (minimal
beschabt).
450,Eins von nur 100 nummerierten und signierten Exemplaren. Im
Stil eines Künstlerbilderbuches geschaffenes Buch von dem
zeitgenössischen, in Dresden geborenen Maler A.R. Penck. Mit
folgendem Text: „Ich bin ... ein Mann. Ich zeichne einen Strich.
Die Grenze überschreite ich. Jetzt gibt es hier + dort verschieden
ist der Ort. Ich zeichne zwei. Was wird ist einerlei. Ich mach der
Striche drei. Und bin frei.“ Schönes Exemplar.
(Pückler-Muskau, Hermann Ludwig Heinrich Fürst von). Südöstlicher Bildersaal.
3 Bände. Stuttgart, Hallberger, 1840-1841. 8°. Mit 15 (4 kolorierten) lithographischen
Tafeln. Halbleder der Zeit mit Rückenvergoldung, (minimal beschabt, kleine Fehlstelle
am Gelenk von Band 1).
840,Erste Ausgabe. Slg. Borst Borst 1959; Goedeke XIV, 719, 451; WG 9. Beschreibung von Pückler-Muskau’s (17851871) Reise nach Malta und Griechenland in den Jahren 1836-1837, die er im Anschluss an seine Afrikareise von
Tunis aus unternahm. Zusammen mit dem österreichischen Gesandten von Prokesch-Osten reiste er auf den Spuren
des Odysseus und Lord Byrons und erlebte so das antike und das ihn eher enttäuschende moderne Griechenland.
Die Tafeln mit Landschaftsdarstellungen, einer Wildschweinjagd, dem Seearsenal von Malta, Trachtendarstellungen, einer Karte von Ithaka, archäologischen Funden, usw. Etwas stockfleckig, dekoratives Exemplar.
Tresor am Römer
Hertwig, R. Struwwelpeter von heute. Lustige Geschichten und Bilder von Franziska
Schenkel. Fürth, Löwensohn, o.J. (um 1910). 4°. 16 nn. Bl., mit 15 farbigen und 15 s/w
Illustrationen. Illustriertes Originalhalbleinen, (etwas berieben und fleckig).
650,Erste Ausgabe, sehr selten. Rühle 501. „In achtundzwanzig teils ineinander übergehenden Geschichten wird ein
neuer, am Ende gebesserter Struwwelpeter vorgestellt.“ (Rühle). Neu geheftet, Blätter im Bug etwas verstärkt.
Etwas gebräunt, an den Rändern fingerfleckig. Widmung (Weihnachten 1916) auf Innendeckel.
Tille, Lotte. Höckchen-Döckchen. Frankfurt, Rütten & Loening, o.J. 4°. 13 nn. Bl., mit
12 farblithographischen Illustrationen von Paul Brockmüller. Illustrierter Originalpappband, (leicht berieben, Ecken und Kanten bestoßen, leicht fleckig).
280,Erste Ausgabe, selten. Ries 449,1; Schug 473; Slg. Hürlimann 1119. „Originell und witzig steht in diesem Bilderbuch
des Berliner Illustrators Paul Brockmüller (1864-1925) die Jugendstilornamentik auch in einem inhaltlichen Bezug zu
den Bildmotiven.“ (Schug). Der auch als Werbegrafiker arbeitende Brockmüller wurde später vor allem durch seine
Bilderserien für Stollwerck-Schokolade bekannt. Leicht fingerfleckig, Vorsatz und erstes Blatt mit Einriss im Bug.
Khunrath, Conrad. Medullae Destillatoriae & Medicae; Das ist: Der aus den Geheimnissen
der Natur hervorgesuchten unschätzbaren und höchstbewährten Destillier- und ArtzneyKunst... Darinnen vorgestellet, wie der Spiritus Vini... künstlich destillirt..... Medicamenta,
Krafft- und Wund-..... Wasser praeparieret.... werden.... Nebst einem Anhang... vollkommen
vermehrtet von L.C.H.P.T. 2 Bände. Frankfurt, Leipzig, Joh.Herbord Klosse, 1703. Klein-4°.
8 nn. Bl., 608 S., 28 nn. Bl.; 4 nn. Bl., 552 S., 25 nn. Bl. Ohne das Frontispiz. Pergament
der Zeit mit Rückentiteln, (minimal beschabt und gering fleckig).
850,Letzte und zugleich umfangreichste Auflage, überarbeitet durch Christoph von Hellwig. Ferguson I, 462; Brüning 3100;
vgl. Duveen 318; Rosenthal 480; Partington II, 88. Im 17. Jahrhundert in mehreren Auflagen erschienenes Destillierbuch
paracelsischer Prägung von Conrad Khunrath (um 1555-1613), dem Bruder des bekannten Alchemisten Heinrich Khunrath.
Mit zahlreichen Rezepturen und Kapiteln zur Anwendung, sowie Kapiteln zum Lorbeer, zu Oliven, Met, destillierten
Wassern, Salben usw. Ohne das gestochene Frontispiz. Ex-Libris auf Innendeckel, gutes, sauberes Exemplar.
Rossel, Karl. Album von Nassau. Sammlung der schönsten Ansichten des Herzogthums nach Original-Aufnahmen. Erste
(und einzige) Abtheilung. Wiesbaden,
Roth, 1864. Quer-4°. 59 nn. Bl., mit 30
getönten Lithographien nach Michael
Sachs. Schlichtes Halbleder der Zeit, Teilumschlag der Originalbroschur auf Vorderdeckel montiert, (etwas berieben, Ecken
und Kanten bestoßen).
2.200,Erste und einzige Ausgbe, komplett selten. Demandt
I, 89; vgl. Thieme-Becker 29, 296. Mit Ansichten
von Herborn, Arnstein, Kloster Eberbach, Eppstein,
Westerburg, Höchst, Sonnenberg, Schaumburg, Weilburg, Idstein, Adolphseck, Dillenburg, Kronberg, Hadamar,
Oranienstein, Usingen, Limburg, u.a. Stockfleckig und gebräunt, die Tafeln jedoch kaum betroffen, fingerfleckig, Namensstempel (Louis Wagner) auf Innendeckel und Vorsatz.
Schuh, M. Die Feuer-Waffen der königl. baierischen Infanterie und Kavallerie. Ein
Handbuch für den Unterricht... nebst einem Anhange über die Anwendung des KnallPulvers zu Kriegs-Feuergewehren. München, Lindauer, 1825. Kl.-8°. VIII, 188 S., 6 nn.
Bl., mit 2 gefalteten Tabellen und 3 gefalteten lithographischen Tafeln. Schlichtes späteres Halbleinen mit neuem Rückenschild, (minimal berieben).
400,Interessantes Handbuch zur Technik und Handhabung von Gewehren, sowie das Herstellen von Munition. Die
Tafeln mit zahlreichen Abbildungen technischer Details. Gut erhaltenes Exemplar.
Ulmenstein, F.W. Freiherr von. Geschichte und topographische Beschreibung der
Kaiserlichen freyen Reichsstadt Wetzlar. 3 Bde. Hadamar, Wetzlar, Stock, 1802-1810. 8°.
Mit 3 gestochenen Frontispizen, 3 gestochenen Titeln, 2 gefalteten gestochenen Ansichten
und 1 gefalteten gestochenen Plan. Pappbände der Zeit mit Rückenschildern, (etwas berieben,
Überzugspapier an den Gelenken teils abgeplatzt, Ecken etwas gestaucht).
1.900,Erste Ausgabe, komplett sehr selten. Demandt I, 838; DW. 119/1392. Mit den beiden schönen Ansichten von
Wetzlar, gestochen von T.V. Poll, und dem Plan, gestochen von F.S.v. Seelmann nach G. Schäfer. Die Titel jeweils
mit einer kleinen Ansicht. Etwas braunfleckig, Band 1 am Ende etwas wasserfleckig, die Tafel auch betroffen.
Stempel auf Vorsatz
135
136
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Stand 27
Autograph – Alfred Krupp. Eigenhändiger Brief, 2 Bll., einseit. beschrieben, 6 Zeilen,
Gruß und Unterschrift. „Gussstahlfabrik bei Essen in Rheinpreussen“ 13. Mai 1861 „Erlauben Sie mir, geehrter Herr Doktor! Ihnen meinen wärmsten Dank für Ihren so bereitwilligen Beistand bei der Erkrankung meines Gott lob! nun genesenen Jungen hiermit
nochmals auszudrücken.“ Ihr ganz ergebener Alfred Krupp.
500,Adressat war der jüdische Arzt Dr. Hirschland. Beigefügt: Verlobungskarte Berta Eichhoff, Alfred Krupp, Köln und Essen
im April 1853. Ferner: Personalkarte für Herrn Dr. Hirschland Essen 3. April 1865, des weiteren: 2 Briefe u. Brieffragmente, 2 Fotos sowie Briefkuverts der Essener jüdischen Familie Hirschland, nach der Emigration aus Utrecht u. ein Brieffragment des Kuratoriums der Huyssens-Stiftung aus dem Jahre 1857 mit den eh. Unterschriften der Kuratoriumsmitglieder u.a. L. Huyssen u. Eduard Baedeker. Schließlich: Berdrow, Wilhelm. Alfred Krupps Briefe 1826-1887, Berlin 1928.
Benn, Gottfried. Späte Strophen. Berliner Bibliophilen Abend. Zum zehnten Todestage Gottfried Benns am 7. Juli 1966. Typographie und Einbandgestaltung H. Bartkowiak. Druck der
Monotype-Baskerville auf Daunendruckpapier, Bezug auf Bugra-Bütten in Blockbuchbindung.
4°, 50 S., 5 Bll., OHPgmt. mit Titel auf VDeckel und Rücken. Nr. 81 von 150 num. Exemplaren.
[In Klarsichtfolie eingeschlagen, leicht zu entfernen] – Von sehr guter Erhaltung.
150,Dunlop Zeitung. H. Degen (Schriftleiter). VIII.
Jahrgang. 12 Hefte. Hanau, Deutsche DunlopGummi-Compagnie 1933. Gr-4°, 189 (3) S.,
OHLdr. m. geprägtem RTitel u. Deckelbezügen
aus dunkelblauem Kleisterpapier. – [Einband ecken l. bestoßen] – Ansonsten sehr schön erhaltenes Exemplar der seltenen Zeitschrift. Beilage: 2
weitere Einzelhefte.
200,Fichte, Johann Gottlieb. Reden an die deutsche
Nation. Berlin, In der Realschulbuchhandlung 1808.
8°, 490, 2 Bll., auf Bütten privater Meistereinband
für Ernst Magnus. Halbleder mit vergoldeten Marmorpapierbezügen. Rücken auf fünf Bünden mit
vergoldetem Rückentitel und monogrammiert EM.
Ecken pergamentverstärkt, Vorsätze mit vergoldetem Brokatspapier und Exlibris von Max Liebermann „Helfet alle mich belehren“ (Goethe). – OBroschur eingebunden. [Einband l. ber., innen altersentsprechend] – Insgesamt ein sehr gut erhaltenes und außergewöhnliches Exemplar.
800,Erstausgabe- Borst 1068; Ziegenfuss I, 1342; Volpi I, S. 490: Die Schrift ist das wohl meistgelesene Werk F.s. Mit stark
zeitpolitischemEngagement wirkte es als Mittel der Nationalerziehung gegen die Okkupation durch das Napoleonische
Frankreich. Das Werk wirkteauf die Entstehung des deutschen Nationalismus bis über die Mitte des 20. Jh.s hinaus. – Der
Berliner Regierungsrat Dr. jur. Ernst Magnus, von 1883 bis 1903 Direktor der 1881 in Berlin gegründeten Nationalbank
für Deutschland baute eine bedeutende Bibliothek deutscher Literatur des 18. und 19. Jahrhunderts auf mit Sammlungsschwerpunkten Goethe, Schiller und Heine, die im Jahre 1923 im Frankfurter Auktionshaus Baer versteigert wurde.
Heartfield – (Olden, Rudolf). Hitler, der Eroberer. Die Entlarvung einer Legende von
einem deutschen Politiker. Umschlag-Entwurf von John Heartfield. 1.-6. Tausend. Berlin
(d. i. Prag im Mai 1933), Malik-Verlag 1933. 8° (20 x 13,5), 46 S., 1 Bl., Illustr. OBroschur. [Einband etwas berieben u. knickspurig, Rücken u. Hinterdeckel m. kl. Schadstellen, innen tls. stockfleckig).
300,Erste Ausgabe – Haufe 163; Malik-Verlag, S. 251; Sternfeld-Tiedemann, S. 374. Aufklärungsschrift über die Hintergründe der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler. Rudolf Olden (geb. 1885) zählte als Redakteur des „Berliner
Tagblatts“ zu den legendären Journalisten der Weimarer Republik und war Verteidiger im Hochverrats-Prozess gegen Karl von Ossietzky. Es war Heartfields erste Arbeit im Exil.
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Kraft, Robert. Ein moderner Lederstrumpf. Erzählung. Mit (ganzseitigen) Illustrationen von
C. Arriens. Zweite Auflage. Freiburg im Breisgau, Friedrich Ernst Fehsenfeld (o. J. ca. 1910).
8°, 456 S., (3 S. Verl.Anz.), illustr. graue OLwd. m. farbig gepr. VDeckel u. vergold. RTitel.
[Einband l berieben u. bestoßen u. am RDeckel etw. fleckig, innen zu Beginn und am Schluss
gebräunt, NaV.] – Insgesamt noch sehr gut erhaltenes Exemplar des seltenen Werkes. 200,In erster Ausgabe als Zeitschriftendruck.
Küppers, Paul Erich (Hrsg.). Das Kestnerbuch. Mit 12 Originalgrafiken von Erich
Heckel (Holzschnitt), Wilhelm Plünnecke (Holzschnitt), Max Unold (Steinzeichnung),
Richard Seewald (Steinzeichnung), Eberhard Viegener (Holzschnitt), Felixmüller (Steinzeichnung), Otto Gleichmann (Steinzeichnung), Ernst Barlach (Holzschnitt), Paul Klee
(Steinzeichnung), Max Burchartz ( Steinzeichnung), Lyonel Feininger (Holzschnitt), Kurt
Schwitters ( Holzschnitt). Textbeiträge von Thomas Mann, Alfred Döblin, Else LaskerSchüler, Theodor Däubler, Wilhelm Worringer u.a. Hannover, Heinrich Böhme Verlag,
im Winter 1919 bei Edler & Krische in einer einmaligen Auflage auf Bütten gedruckt. 4°,
158 S., 1 Bl., OHLwd. [Einband etw. fleckig, Rdeckel etw. beschabt, vord. Falz am unt.
Ende l. einger., innen sauber] – Insgesamt noch sehr gut erhalten.
1950,Erste Ausgabe dieses berühmten Sammelwerks, herausgegeben von dem Gründer und künstlerischen Leiter der
Kestner-Gesellschaft in Hannover, mit literarischen Originalbeiträgen und zwölf Originalgrafiken. – Söhn, HDO I,
130; Raabe, Zeitschriften 139; Raabe, Autoren 174.
Laguille, Louis. Histoire de la Province d’Alsace depuis Jules César jusqu’au mariage de
Louis XV, roy de France et de Navarre. Avec des figures en taille douce, des plans, des
cartes géographiques et un recueil de pièces, qui peuvent servir de preuves aux faits importants. Dediée au Roy par le Père Louis Laguille de la Compagnie de Jesus. – À Strasbourg, chez Jean Renauld Doulssecker 1727. Fol., 3 Teile in einem Band: 4 Bll., XVI, 4
Bll., 372 S., 16 Bll. (Table des matières); 7 Bll, 362 S., 9 Bll. (Table des matières), 1 Bl.,
(Avertissement); 1 Bl., 185 S., 5 S., (Liste des Pièces contenus), 1 Bl. Abb. u.Tafeln:
Titelvignette u. Frontispiz v. Jacob Andreas Friedrich; gefalt. Carte de la Haute et Basse
Alsace in 3 Teilen von Doulseker (jew. Ca. 35 x 34 cm); 1 Taf. „Krutzmanna“) S. 44; 1
Falttafel Sainte Odile, S. 84; eine Faltkarte Strasbourg en 1680 u. ein Plan von Strasbourg
en 1726 (Teil II, S. 264/65). OHLdr. m. vergold. RTitel. [Einband berieben u. bestoßen,
Rücken beschädigt und Schadstellen ausgebessert, innen zum großen Teil gut erhalten,
die Tafeln sauber] – Insgesamt befriedigend erhaltenes Exemplar.
750,Première édition. – Graesse IV, S. 79.
(Mehring, Walter). Naziführer sehen dich an. 33
Biographien aus dem Dritten Reich. Mit 33 meist
ganzseitigen Abbildungen von Adolf Hitler bis
Generaldirektor Kurt Schmitt. Paris, Editions du
Carrefour 1934. 8°, 226 (1) S., schwarze OLwd.
mit gelbem Deckel- und Rückentitel. Erste Ausgabe, anonym erschienen. – Sehr gut erhaltenes
Exemplar.
500,Erstausgabe – Sternfeld/Tiedemann S. 584 ( verzeichnet unter den
anonymen Schriften). Eine spöttische und zugleich entlarvende Replik auf die antisemitische Hetzschrift „Juden sehen dich an“.
Merian Topographia Westphaliae. Das ist, Beschreibung der Vornembsten, und bekantisten Stätte,
und Plätz, im Hochlöbl. Westphälischen Craiße. an
Tag gegeben von Mattheo Merian. Mit 1 gestochenen Titel, 1 doppelblattgroßen Karte und 86 Ansichten und Plänen auf 50 (davon 31 doppelblattgroßen
und 3 mehr als doppelblattgroßen) Kupfertafeln.
Frankfurt am Main, Merian, 1647. Folio (32,5 x 21
cm) Seiten 3-94 (Text von Martin Zeiller), 3 Blatt
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138
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(Register), OPgmt auf 5 Bünden m. Resten eines RTitels. [Einband m. Altersspuren,
vord. Vors. m. Ausschnitt am ob. Rand, eine Tafel Bückeburg u. Cleve zusammebgefügt,
Tafeln in Orig.-Größe, Papierformat etwas kleiner.]
5.800,Erste Ausgabe der nur in zwei Ausgaben erschienenen Topographie Westfalens. – Wüthrich Bd, 4 S. 209-228.
Meseck – Goethe, Johann Wolfgang von. Prometheus. Dramatisches Fragment. Drucke
der Marées-Gesellschaft. Herausgegeben von J. Meier-Graefe. Mit 21 z. T. ganzseitigen
Radierungen. Die Bilder und Leisten radierte 1918-20 Felix Meseck. Der Text wurde von
Anna Simons geschrieben, von Franz Hanfstaengl, München auf Kupfer übertragen und
mit den Radierungen auf der Handpresse gedruckt im Jahre 1920. Gesamte Auflage 200.
135 numerierte Stücke wurden auf das handgeschöpfte Maréesbütten abgezogen. Hier: Nr.
130. München, Verlag R. Piper & Co. 1920. Gr.-4°, 54 (1) S., OHPgmt. m. goldgeprägtem
RTitel u. Buntpapierbezug auf vier Bünden in gleichfarbigem OPappschuber. [1 Rad. l.
stockfleckig, Schuber etw. berieben u. bestoßen] – Insgesamt sehr gut erhalten.
300,Mörike, Eduard. Das Stuttgarter Hutzelmännlein. Märchen. 2. Aufl. Stuttgart, E.
Schweizerbart’sche Verlagshandlung 1855. Kl.-8°. IV S. (1 S. Vlg.Anz.), 1 Bl., 168 S.,
schwarzer blindgeprägter illustr. OPpbd. m. goldgepr. Titel u. goldgepr. Deckelvignette.
Titel in rot und schwarz mit Vignette von F. Fellner. [Einband etw. berieben u. bestoßen,
Vorsätze m. Abklatsch.
200,Neutra, Richard J. Amerika. Die Stilbildung des
neuen Bauens in den Vereinigten Staaten. Mit 260
Abbildungen. (= Neues Bauen in der Welt herausgegeben von Josef Gantner, Bd. II). Wien, Verlag von
Anton Schroll & Co. 1930. 4°, 163 S., OBroschur
mit OU (gestaltet von El Lissitzky, monogrammiert
rechts unten „el“). [Originalumschlag mit kleinerer
Fehlstelle und Knicken auf der Vorderseite, Rücken
u. Rückseite gleichfalls mit mehreren Fehlstellen, innen gut] – Insgesamt befriedigend erhalten.
600,Erste Ausgabe – Gössel-Leuthäuser 1990, S. 411f. Richard Josef
Neutra (1892-1970) veröffentlichte 1927 sein erstes Buch „Wie
baut Amerika“, – hier vorliegend die erste Ausgabe seines zweiten
Buches mit dem seltenen Originalumschlag von El Lisitzky. Neutra war in Deutschland zunächst Assistent von Erich Mendelsohn,
ging 1923 in die USA, wo er 1926 sein eigenes Büro eröffnete und
erste Apartmentbauten „mit einer versuchsgesinnten baulichen
Entwurfsarbeit im Verhältnis zum Schnellfortschritt einer selbständigen Baustoff- und Bauzubehörindustrie“ in Angriff nahm, um
„der Zeit angemessene bauliche Entwürfe“ zu realisieren. (Aus der
Einleitung). Seine Ideen einer menschenfreundlichen Architektur legte er nach dem Zweiten Weltkrieg in seinem
Buch „Survival through Design“ (1954) dar.
Olfers, Marie von. Himmelsschlüssel und Gänseblume von einer Kindermuhme. Gezeichnet von Marie von Olfers. Geschnitten von A. Gaber. Kaiserswerth a. Rh., Verlag
der Diakonissen-Anstalt, im Buchhandel bei Fr. Volckmar in Leipzig o. J. 23 S., OHLn.
[einige winzige Randeinrisse] – Sonst gut erhalten. Sehr selten.
220,Papierantiquität – Panorama der Berliner Gewerbe-Ausstellung 1896. Diorama mit 6
farbig-lithographischen Kulissenbildern von ca. 40 cm Tiefe. Berlin, Verlag von Oskar
Michaelis 1896. Lith. u. Druck v. S. Schottlaender, Breslau. Kl.-8° (15,5 x 12 cm). In farbig
illustriertem Original-Pappschuber [dieser mit ergänzten Seitenteilen, berieben, hinterer
Deckel mit Fehlstelle, das letzte Bild mit kleinen Fehlstellen in der Hinterlegung der Ausstanzung] – Sonst in gutem Zustand.
600,Reizvolles dreidimensionales Panorama mit fünf farbig ausgestanzten Innenansichten der großen Haupthalle. Die
Rückseite des Schubers mit farbigem Situations-Plan.
Papierantiquität – Teleorama. Faltperspektive mit 8 Ebenen. Parklandschaft mit herrschaftlichem Haus im Hintergrund. (Deutschland oder Wien, ohne Verlagsangaben (ca.
1820-1840). Kolorierte Radierungen mit sechs ausgeschnittenen Ebenen und einem Hin-
Antiquariat Wirkus
tergrundbild. Quer-kl.-8°. (14,5 X 11,5 cm). Vorderdeckel mit koloriertem lithographierten Bild und einem ovalen Guckloch mit Titel Teleorama. [Vorderdeckel an den Ecken
stark berieben, Rückdeckel etwas fleckig, Faltbälge original erhalten mit einigen kleinen
Flecken] – Innen sehr gut und farbfrisch. Selten.
800,Vgl. Gottschalk, Papierantiquitäten, S. 86.
Preetorius – Niebergall, Ernst Elias. Datterich. Lokalposse in sechs Bildern in Mundart
der Darmstädter. Die Vollbilder [7 Lithographien] und den Einband zeichnete Emil Preetorius. (hier: nachträglich eigenh. sign. von Emil Preetorius, 26. Mai 1963 in Aachen).
Gedruckt als achtzehntes Buch der Ernst Ludwig Presse zu Darmstadt und erschienen im
Insel-Verlag zu Leipzig im Jahre 1913. 4°, 105 S. Illustr. OPpbd. 400 Exemplare. – [Einband l. gebräunt] – Insgesamt sehr gut erhaltenes Exemplar.
350,Erstausgabe – Rodenberg 76; Sarkowski 1192; Schauer Bd. II, 63 mit Abb.
Rabus – Goethe, Johann Wolfgang von. Die Novelle. München, Hesperos-Verlag o. J.,
(um 1920). Gr.- 8° (26 x 20 cm). 39, (1) S., braunes OHLdr. auf 5 Bünden m. goldgeprägtem RTitel u. goldenen Begrenzungsleisten auf Vorder- und Rückdeckel, Kopfgoldschnitt. Dieses Exemplar trägt die Nr. 275 von 500 numerierten und vom Illustrator im
Druckvermerk signierten Exemplaren. Von der Offizin der Mandruck in München in der
alten Schwabacher gedruckt. [Einband l. berieben u. bestoßen, innen sauber] – Insges.
sehr gut erhaltenes Expl.
150,Erstausgabe – Rodenberg, S. 402,5.
Wells, H. G. The War of the Worlds. London, William Heinemann 1898. 8°, VIII, 303 S.
16 S. Verlagsanzeigen am Schluss, unbeschnitten, auf starkem Papier, graue OLwd. m. geprägtem schwarzen Deckel- u. Rückentitel, Verlagsmonogramm auf Rückendeckel. [Einband etw. berieben, bestoßen u. etw. nachgedunkelt; am Schluss einige Seiten etw. fleckig
u. Ausriss auf letzter Seite d. Verl.anz.] – Ansonsten gut erhaltenes Exemplar.
750,Erstausgabe – KLL 10142; Schwonke, S. 46: Wells Roman begründete die Gattung „Science fiction“ mit. „Marsbewohner“, die nur aus Gehirn, Händen und einem Kreislaufsystem bestehen und ihre schwer beweglichen Körper durch
eine riesige, dreibeinige Maschine, in der sie gewissermaßen nur das Hirn sind, ergänzen, ernähren sich mittels einer
Art Transfusion vom Blut anderer Lebewesen. Die in Südengland gelandeten Kampfmaschinen massakrieren mit ihren
Hitzestrahlen die Bevölkerung; die Gesellschaftsordnung bricht zusammen. Die zivilisierte Menschheit scheint in Barbarei zurückzufallen, bis sie durch eine überraschende Wendung selbst einem Gegner zum Opfer fallen, mit dem sie
nicht gerechnet hatten: irdischen Krankheitserregern, die auf ihrem Planeten unbekannt waren. Die Schockwirkung dieses Buches auf die Zeitgenossen war wohl nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass Wells mit exakten Orts- und Zeitangaben arbeitete. Sein Ziel war es, die Kehrseite des technischen Fortschritts zu zeigen und eine Kritik am Imperialismus der Zeit zu üben. Der amerikanische Regisseur Orson Welles machte aus dem Stoff ein Hörspiel, das 1938 in New
York als angebliche „Livesendung“ ausgestrahlt, im ganzen Land eine Massenpanik hervorrief.
Werkman – Grieshaber, HAP (Hrsg.). The Next Call 9. Hommage à Werkman. Gedruckt
auf der Achalm, in Reutlingen, Stuttgart und Karlsruhe. Auslieferung: Buchhandlung Fritz
Eggert Stuttgart/Schmale Straße 14. 1957/1958. Gedruckt in 400 Exemplaren. Grieshaber
hat die Drucke Werkmans in Holz nachgeschnitten und vom Stock gedruckt in das Buch
aufgenommen. Typographisch außergewöhnlich gestalteter Druck einer kleinen Auflage
(400 Exemplare) zum Andenken an den holländischen avantgardistischen Künstler und
Grafiker Hendrik Nicolaas Werkman (1882-1945), der kurz vor Kriegsende von der Gestapo
ermordet wurde. Das Werk besteht aus drei Teilen, die Blätter in verschiedenen Farben,
Größen, Papiersorten und Schrifttypen. Die aus drei Teilen bestehende Hommage enthält in
der ersten Abteilung Texte und Illustrationen (teils in Originalgröße) aus der Heftsammlung
„De Blauwe Schuit“, die Werkman 1940-1944 mit dem Freund F. R. A. Henkels herausgab,
darin eine Auswahl der seinerzeit in „De Blauwe Schuit“ abgedruckten „Chassidischen Legenden“ von Martin Buber, mit von HAP Grieshaber in Holz nachgeschnittenen Drucken
Werkmans. Der zweite Teil enthält Texte und künstlerische Originalbeiträge von F. R. A.
Henkels, W. Sandberg, K. Martin, HAP Grieshaber, H. L. Greve, R. Gregor, H. Schwöbel,
E. Kiess, R. Ubac, H. Antes, h.m. erhardt u. a. Der letzte Teil mit Briefen von H. N. Werkman aus den Jahren 1940-45, zusammengestellt von J. van Loenen Martinet. 4° (29,6 x 21,0
cm), ohne Seitenzählung, illustr. Orig.-Halbleinen.
450,Erste und einzige Ausgabe – Fichtner 200.
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140
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Karolinenstraße 18 • D – 96049 Bamberg
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Schöne und rare Bücher aus allen Gebieten
Stand 6
– Barocke Einbandkunst –
Brullus, Jan Georg. Silberbeschläge des frühen 18.
Jahrhunderts auf einem Missale von 1777. Fol.,
Holzdeckelbd. d. Zt. mit bordeauxrotem Samtbezug,
Goldschnitt, Vorsätze um 1880. Die Deckel mit
14-teiligen, getriebenen und durchbrochenen Silberbeschlägen. 2 getriebene, massive Silberschließen.
Die prachtvollen, einem älteren Einband entlehnten
Beschläge (Bandelwerk und florale Elemente, mittig
große umrankte und puttengekrönte Medaillons mit
reliefierten biblischen Szenen), stammen den wiederholten Beschauzeichen auf einigen Beschlägen zufolge vom Prager Silberschmiedemeister Jan Georg
Brullus (1678 – 1716), der u.a. bekannt ist als Schöpfer einer bedeutenden Monstranz für die Dresdner
Hofkirche Ss. Trinitatis; (vergl.: Cornelius Gurlitt,
Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen,
1900, Heft 21, S. 256F, 296).
2.800,Inhalt: Missale Romanum. Kempten, Galler, 1777. Rot-Schwarz-Druck,
Titel mit großer Abendmahlszene, 22 nn. Bll., 542 SS., 2 n.n. Bll. Nachtrag von 1888, CXXII, 21 SS., 9 Bll., 168 weiße (alte) Bll. 8 Kupfertafeln von Rudolph Störcklin, mehrere gr. Vignetten.
Alle Seiten regliert und mit kräftig abgezogenen, zahlreichen figürlichen Holzschnitt-Initialen, 7 Blattweiser. An den Vorsätzen etwas wurmstichig, 14 weitere Bll. im unteren Rand am Falz stärker wurmspurig; sonst sauber und wohlerhalten.
– Weltliche Gerichtsbarkeit –
Boerius, Nicolaus. Secunda Pars Decisionum Aurearum D. Nicolai Boerii Senatus Burdegalen(sis) clarissimi praesidis, quae summaris & indice locupletissimo. Venedig, Cominus,
1551. 259 Bll., 33 n.n. Bll. Indices. Druckermarke auf Titel und auf letztem Blatt vor Index,
Bl. 2 mit größerem, schönem Holzschnitt, der Boerius auf dem Katheder sitzend, umgeben
von Gelehrten, zeigt. 8°, flexibles Pgt. d. Zt., beide Schließbändchen fehlend.
680,Boerius (auch Boyer oder Bohier), 1469 – 1539, Jurist, Professor des Rechts zu Bourges, Präsident des Parlaments
zu Bordeaux. Expl. aus dem Bestand des Erzherzogs Franz-Josef, Revier Steinhof, mit dessen Besitzstempel und
einer handschr. Besitzeintragung. – Einige unauffällige Unterstreichungen in Tinte von alter Hand. Bl. 244 bis Bl.
259 und etw. darüber hinaus im unteren Rand wurmstichig mit minim. Buchstabenverlust. Titel alt gestempelt.
Vom Drucker des Ulrich Fugger – Justinianus. Autokratoron, Iustinianu, Iustinu Leontos
nearai diataxeis. Iustinianu edikta (graece). Impp. Iustiniani, Ivstini, Leonis nouellae constitutiones. Iustiniani edicta. Ex bibliotheca illustris viri Hvldrici Fvggeri. Iustiniani quidem opus antea
editum, sed nunc primum ex vetustis exemplaribus studio & diligentia Henrici Scrimgeri Scoti
restitutum atque emendatum, & vigintitribus Constitutionibus, quae desiderabantur, auctum. Cui
& Edicta eiusdem imperatoris, non prius edita, tam quam corollarium, accesserunt. Iustini autem
& Leonis Constitutiones (quae & ipsae in antiquis codicibus novellae cognominantur) nunquam
antea in lucem prolatae. Genf, Henricus Stephanus, 1558. 10 Bll., 529 SS., 3 Bll. Folio, Lederband des 17. Jahrhunderts auf 6 Bünden (etwas berieben, Ecken gering bestoßen).
5.000,Graesse III, 510 – Ebert 11092 – Renouard 117, 1 – Schweiger 481/482 – Adams J 682 – Spangenberg S. 802, Nr. 227 –
DNB 59, 150 ff. (ausführlich zu Scrimger (Scrymgeour). – Die dritte und maßgebliche Ausgabe der „Leonis novellae“ in
griechischer Sprache, von außerordentlicher Seltenheit, auf Veranlassung von Ulrich Fugger gedruckt. Der auf dem Titel
genannte, aus Schottland stammende Jurist Henry Scrimger fungierte als Herausgeber, er war zudem maßgeblich am Aufbau der Bibliothek Fuggers beteiligt, und lehrte später Philosophie und Jura in Genf. – Titel etwas angestaubt, teils in den
Rändern minimal fleckig, sonst sauberes, breitrandiges und sehr schönes Exemplar. Innenspiegel mit Wappenexlibris.
Antiquariat Dieter Zipprich
Landfriedensbruch und Fürstenmord. (Anonym). Grumbach’sche Händel O. O u. Dr.
1564. 8º, flex. Pgt. d. Zt. (gefärbt, oberes Kapital mit Ausbruch). Der Edlen und Ernvesten
Wilhelmen von Grumbachs, Ernsten von Mandesloe, und Wilhelmen vom Stein zum Altenstein, Warhaffte, gegründte, und unverneinliche Anzeig, Ausfürung, und offen Ausschreiben.
1563 (handschr.). 52 Bl. (letztes weiß). – VD 16 G 3701. Beigebunden: Copia des Vertrags,
zwischen dem Bischoff zu Wirtzburg, und Wilhelm von Grumbach. 1563. 6 Bl. – VD 16 W
4565. Copia etlicher Vertrege, so der Bischoff von Wirtzburg mit Marggraff Alberten zu
Brandenburg und Wilhelmen von Grumbach, auffgericht. 1552. 12 Bl. (letztes weiß). – VD
16 W 4556. Copia Wilhelm v. Grumbachs, und seiner Mitverwandten, an jre Oheim, Vettern,
Schweger, und Freunde etc. 1563. 4 Bl. – VD 16 G 3688. Copia des Schreibens, so an … die
Curfürsten und Fürsten, auff den 4. Februarij dieses instehenden 64. Jars, zu Wormbs bey einander versamlet, Wilhelm von Grumbach … ausgehen lassen. 1564. 20 Bl. (letztes weiß). –
VD 16 G 3690. Stärker gebräunt und braunfl., Innengelenke aufgeplatzt, vereinzelte zeitgen.
Eintragungen. – Dazu (anon.): Dess Hochwirdigen Fürsten… Friderichen Bischofes zu
Würtzburg … verantwortung und ableynung, des … lasterbuchs, welches … Wilhelm von
Grumbach, Wilhelm vom Steyn, und Ernst von Mandesloe … publicieren und verschieben
lassen. 1565. 8 nn., 182 num. Bl. 8°, Pappband d. 20. Jh. VD 16 W 4569.
1.200,Siehe Lentner 3258. Wilhelm von Grumbach (* 1. Juni 1503 Rimpar bei Würzburg; † 18. April 1567 in Gotha),
Fränkischer Reichsritter und Abenteurer, im Bauernkrieg auf Seiten Markgraf Kasimirs von Brandenburg-Kulmbach,
gab den Meuchelmord an Florian Geyer in Auftrag. Bekannt wurde er hauptsächlich durch die „Grumbach’schen
Händel“, den letzten Bruch des Ewigen Landfriedens und deren spektakuläres Ende in Gotha.
Südtirol, Karneid – Konvolut von 6 Urkunden. Die Urkunden, alle aus dem Umkreis der
Trapp von Pisein, Churburg und Schwanburg, Grafen zu Matsch, beziehen sich auf Landverpachtung, bzw, -kauf oder -verkauf in der Nähe von Karneid, heute Südtirol.
2.000,1. Tirol, Carneidt 1676, deutsche Handschrift auf Pergament (ca. 24 x 58 cm), Trapp’sches Siegel in der Holzkapsel, ohne Deckel. Carl Trapp zu Pisein, Churburg und Schwanburg, Graf zu Matsch etc. verpachtet an Balthasar
Weichler Waldungen, eine Wiese ( „Hungerhof“) und Land. – 2. Tirol, Carneidt 1622, dt. Handschr. auf Pgt. (ca.
35 x 60 cm) Grebmer’sches Siegel in der Holzkapsel, ohne Deckel. – Christoff Grebmer zu Wolfsthurn belehnt
Georg Trapp und dessen Erben mit den Pfandrechten an einem „Wirth names Seyfriedt“. – 3. Tirol, Carneidt 1690,
dt. Handschr. auf Pgt. (ca. 24 x 64 cm). Siegel in der Kapsel. Mattheis Kelch beim Obersoller auf Gummer der
Herrschaft Carneidt belehnt (verkauft) als bestallter Gewalthaber der Helena Meisterin anstatt und im Namen derselben und für deren Erben eine Liegenschaft im Wert von 350 Gulden an das Kloster Neustift bei Brixen. – 4. Tirol,
Carneidt 1676, dt. Handschr. auf Pgt. (ca. 38 x 57 cm). Geöffnete Siegelkapsel vorhanden, das Siegel fehlt jedoch.
Carl Trapp zu Pisein, Churburg und Schwanburg, Graf zu Matsch etc. erneuert die Belehung mit Wald und Land in
der Gegend von Karneid an Balthasar Weichler. – 5. Tirol, Carneidt 1656, dt. Handschr. auf Pgt. (ca. 19 x 64 cm).
Ohne Siegel. Georg Psenner belehnt sich und seine Erben vom Grafen Trapp zu Pisein, Churburg und
Schwanburg, Graf zu Matsch, etc... mit den Pfandrechten an einem Wirt namens Seyfriedt, mit dem „Hungerhof“ (Wiesen) und mit Waldungen. – 6. Tirol, Carneidt 1656, dt. Handschr. auf Pgt. (ca. 18 x 62 cm) Ohne die
Siegel. Elisabeth Kramerin weilande Hannsen Sehgratens in Bozen
gewesste Ehehauswirtin und verlassene Wittib verkauft für 190
Gulden Besitzungen an die Grafen Trapp zu Pisein etc.
– Leibesertüchtigung –
Mercuriale, Girolamo. De Arte Gymnastica Libri
Sex ... quarta editione correctiores, & auctiores facti.
Venedig, Giunta, 1601. 8 n.n. Bll., 308 (recte 326)
SS., 13 n.n. Bll. Mit 25 ganzseitigen Holzschnitten
und 1 Textholzschnitt von C. Coriolani nach P. Ligorio. Kl.-4° (24 x 18,5 cm), flex. Pgt. d. Zt., handschr.
Rückentitel, Vorsätze erneuert.
2.000,Hirsch/H. IV, 171. Waller 6480. Krivatsy 7784. Vgl. Garrison/M.
1986,1: “One of the earliest books to discuss the therapeutic value
of gymnastics and sports generally for the cure of disease and disability, and an important study of gymnastics in the ancient world”. –
Enthält interessante Darstellungen, u.a. von Ballsportarten, Boxen,
Ringen, Diskuswerfen, Kugelstoßen und Schwimmen. – Titel mit
hinterlegten Randdefekten, Papier in den breiten Rändern leicht gewellt, hie und da etwas altersfleckig, 1 Bl. mit gelöschtem Stempel,
Holzschnitte teils etwas flau im Druck, der hintere Teil im unteren
rechten Eck mit Wasserrand (nicht im Text).
141
Aktuelle Kataloge der Aussteller
142
Alexanderplatz Books
Available on request: Leonard Bernstein – Presentation and Association Copies from the Library of Jack Gottlieb.
Antiquariat Der Büchergärtner
Am Messestand ist auch das Klimmt/Rösslersche Taschenbuchopus „Reihenweise, die Taschenbücher der 1950er Jahre
und ihre Gestalter“ zum Preis von 249,00 € erhältlich.
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Antiquariat T. Hatry
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Verlages (1911-1942). Heidelberg, 2016. 80 S. mit 81 farb. Abb.; 4 weitere farb. Abb. auf beigelegten nn. dblgr.
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Verlages in Heidelberg und Baden-Baden (1926-1932); mit einem Anhang zu Herbert Grossberger. 2. verbesserte
Auflage. Heidelberg, 2016. 112 S. mit 136 farb. Abb. Engl. Broschur mit Schutzumschlag. (20,- € zzgl. Porto)
Antiquariat J. J. Heckenhauer
Zur Frankfurter Antiquariatsmesse erscheinen zwei Listen: „Neueingänge Kunst 20. Jahrhunderts“, mit Werken von
Erich Heckel, David Hockney, Max Beckmann, Willi Baumeister etc. sowie eine Liste „Architektur 20. Jahrhunderts“.
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8. Oktober: Bibliophiler Salon im Antiquariat Kainbacher. Thema: Kaperfahrer, Freibeuter und Beachcombers.
Sklavenhändler und Abenteurer in der Südsee. – wiss. Vorträge von Prof. H. Mückler.
Antiquariat Hans Lindner
Messeliste (Kinderbücher, Bilderbücher, ABC-Bücher, Fibeln)
Antiquariat Daniel Osthoff
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Antiquariat Reiss & Sohn
• Auktion 180, 15.-16. Nov., Wertvolle, Bücher, Handschriften ca. 1500 Nrn., Schutzgebühr 20 €
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Kunst, Künstlerbücher, Künstlergraphik, Illustrierte Bücher, Pressendrucke,
Einbandkunst, Architektur Musik, Photographie, Design und Buchkunst.
Antiquare, Künstler und Galerien stellen am 3. 12. 2016 im Bonner Kunstverein aus.
Veranstalter: abooks.de und das Antiquariat Walter Markov, Bonn.
Kontakt: +49 6597 901071, [email protected]
Öffnungszeiten, Adresse, Ausstellerverzeichnis u. weitere Infos demnächst bei www.abooks.de
Hamburger
Antiquariatstag
www.abooks.de
19.11. 2016
Samstag
Museum für Kunst und Gewerbe, Steintorplatz (gegenüber Hbf), 11 -19 Uhr
Verkaufsausstellung für antiquarische Bücher, Graphik, Autographen
Berliner
Antiquariatstag
27.11. 2016
Sonntag
Hotel Ellington, Nürnberger Str. 50-55, 10789 Berlin, 11 -18 Uhr
Verkaufsausstellung für antiquarische Bücher, Graphik, Autographen
Zum Berliner Antiquariatstag erscheint am 15. 11. ein Onlinekatalog der Aussteller unter www.abooks.de
Der zweite Gemeinschaftskatalog, der
nur im Internet veröffentlicht wird.
Michael Banzhaf (Tübingen) • Michael Butter (Stuttgart) • Wolfgang
Dommershausen (Tübingen) • Dr. Paul Kainbacher (Wien) • Martin
Klaußner (Fürth) • Meinhard Knigge (Hamburg) • Krikl (Wien) • Manuscryptum (Berlin) • Rainer Friedrich Meyer (Berlin) • QuerschnittAntiquariat (Berlin) • Redivivus (Regensburg) • Thomas Rezek
(München) • Heinz Rohlmann (Köln) • Dr. Ulrich Rose (Greifswald) •
Sander (Dresden) • Winfried Scholl (Wunstorf) • Scripta Scientium
(Berlin) • Wolfgang Stöger (Köln) • Turszynski (München) • Dr. Wolfgang Wanzke (Gessertshausen) • Joachim Wilder (Hannover) u.a.
Der Katalog wird am 15. 1. 2017 um 15.00
unter www.abooks.de freigeschaltet.
40 Kollegen werden ihr reich bebildertes Angebot auf ca. 150 Seiten veröffentlichen.
Ihre Auktions-Einlieferung
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248
228
218
208
188
148
108
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Breiten
15
22
30
35
40
50
60
75
40
50
60
70
80
78
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Sachregister
Sachregister
2. Weltkrieg
11, 74, 98
ABC-Bücher
72
Adel
109
Adressbücher
23
Afghanistan
17
Afrika
16, 22, 46, 48,
49, 63-65, 73, 88, 105
Ägypten
64
Almanache
121
Alpen
112
Alte Drucke 4-6, 10, 1215, 25, 27, 41, 62-64, 67, 77,
95, 104, 109, 130, 140, 141
Amerika
5, 37, 50
Anthropologie
52
Antike
70, 104
Arabien
122
Archäologie
70
Architektur
17, 47,
67, 74, 85, 86, 138, 139
Armenien
8
Asien 7, 10, 17, 20, 40,
50, 64, 65, 92, 93, 105
Astrologie
27
Astronomie 6, 27, 32, 130
Atlanten
6, 22, 23, 29
Australien
74, 112
Autographen
16, 4244, 54-56, 60, 61, 78,
113-115, 117, 128, 136
Automobile
136
Bavaria
8, 14, 87
Berlin
85, 88, 138
Bibliographien
48
Botanik
27, 66, 70,
83, 84, 85
Brasilien
92, 113
Breslau
15
Buchenwald
102, 103
Buchwesen
98, 101
Burgen
82, 86
Burgund
64
Chemie
China
27
40, 50, 92
Destillation
135
Deutschland 15, 91, 108
Donau
105
Einbände
4, 6, 39,
47, 85, 87, 98, 99-101,
111, 136, 140
Eisenbahn
75, 116
Elektrizität
97
Elsass
137
Emblemata
110
England
15, 64, 69, 84
Erdbeben
75
Erotika
120, 124
Estland
96
Ethnologie
12, 17, 22,
49, 83
Etrusker
69
Europa
105
Exil
11, 36, 37, 54, 56,
57, 102, 120, 121, 136, 137
Expressionism. 115, 126
Faksimile
94, 99
Falknerei
10
Farbenlehre
89
Faschismus
35
Fibeln
72
Film
22, 97
Firmenschriften 97, 117,
119, 124
Fische
10
Flandern
10, 41
Forstwirtschaft
10
Frankfurt / M.
86, 87,
107, 133
Frankreich
6, 15, 64,
84, 88, 104, 111, 137
Fürstenhäuser 92, 88, 105
Garten (-bau) 17, 83, 85
Genealogie
9
Geographie
6, 29, 53,
75, 113
Geologie
75, 112
Gesamtausgaben 38, 76,
95, 116, 128, 129
Geschichte / Politik
6,
10-12, 14, 15, 22, 23, 25,
31, 35-37, 42, 46, 50, 6264, 71, 74, 84, 88, 91, 92,
95, 103, 104, 107, 109111, 114-118, 121, 122,
130, 132, 136, 137, 141
Griechenland
134
Grönland
50
Guckkasten-Blätter 66, 129
H andschriften
28, 108,
109, 129, 123
Handwerk
22, 39, 73
Hessen
76, 105
Hexen
76
Homosexualität
117
Hunde
83, 107
Indien
20, 65, 92, 93
Inkunabeln 4, 24, 95, 109
Insekten
134
Iran
Island
Italien
9
112
18, 69, 70, 90,
91, 93, 108, 131
Jagd
10, 107
Japan
7, 10
Jena
91
Judaica
8, 10, 11, 20,
102, 111, 120, 121, 130
Jugendstil
90
Kalender
76
Karikaturen
113
Kinderbücher 9, 20, 39,
72-75, 96, 102, 135, 138
Kochbücher 8, 108, 118
Köln
30
Kolonien
22
Konditorei
118
Konstantinopel
104
Konzentrationslager 102,
103
Korsika
104
Kostüme
87, 89
Kriminologie 35, 69, 71
Kuba
42
Kunst 16, 17, 19-21, 23,
31, 38, 40, 41, 57-59, 6769, 84-86, 89, 90, 92,
93,102, 103, 115, 116,
120, 121, 124-128, 134,
139
Künstlerbücher 18, 97,
100, 134
Künstlergraphik
40,
41, 58, 59, 67, 68, 116,
124, 126, 127
Kutschen
76
Lateinamerika 10, 92, 113
Lexika
76, 83, 118
Luftfahrt
119
Malta
134
Märchen
22, 22, 46,
46, 72, 138
Marokko
46
Mathematik 14, 38, 77
Medizin
5, 13,
25, 28, 35, 69, 76, 82, 83,
90, 109, 118, 135
Messen
133, 138
Mexiko
10
Militärgeschichte
22,
23, 118, 135
Mineralogie
84, 86
Miniaturbücher
118
Musik
11, 22,
23, 40, 103, 112, 113,
118, 123, 132
Mythologie
83
Nassau
135
Nationalsozialismus 103,
136, 137
Naturwissenschaften 6,
25, 27, 30, 32, 33, 38, 66,
70, 77, 84, 89, 115, 130
Neu-Kaledonien
52
Niederlande 10, 41, 121
Okkultismus 85, 87, 131
Ökonomie
7, 9, 10,
111, 133, 134, 136
Olympiade
11
Orient
63, 64, 88,
106, 110, 111, 113, 122
Orig.-Zeichnungen 41,
59, 68, 127, 121
Orts- und Landeskunde 7,
8, 10, 14, 17, 21-23, 30,
52, 63, 65, 69, 74, 76, 82,
84-89, 91, 93, 104-107,
112, 135, 137
Österreich
31
Oympiade
11
Pantomime
118
Pest
76
Petersburg
20
Pferde
117
Pharmazie 17, 27, 71, 109
Philologie
112
Philosophie
12, 13,
35, 40, 54, 66, 67, 84, 95,
112, 120, 118
Photographie
20, 21,
74, 103, 117, 129, 121
Physik
35, 70, 89
Plakate
83, 121
Polynesien
65
Pop-up-Bücher
74
Porzellan
118
Potsdam
86, 88
Pressendrucke 9, 18, 23,
47, 84, 92, 94, 99, 101,
120, 125, 136, 138, 139
Preußen
89
Psychologie
109, 132
Recht
4, 7, 59,
119, 133, 140
Reisen
5, 10, 16, 18,
20, 48-53, 64, 65, 70, 77,
82, 87, 88, 92, 93, 105,
108, 112, 113, 131, 134
Rhein
82
Rom
91
Russland
20, 51, 107
Saarland
Sachsen
Schach
23
62, 87
8
157
158
Sachregister / Autoren- und Künstlerregister
Schottland
84
Schweiz
108
Seefahrt
7, 11, 50
Sibirien
51
Signierte Bücher 16, 18,
20, 22, 23, 35-38, 47, 54,
55, 57, 82, 84, 85, 86, 92,
93, 98-101, 107, 113-115,
120, 121, 125, 126, 129,
134, 139
Sizilien
131
Skandinavien
14
Spanien
11
Span. Bürgerkrieg 11, 121
Spiele
77
Spielzeug
38, 116, 117
Sport
11, 141
Sprachwiss.
14, 41,
77, 96
Struwwelpetriaden 39,
73, 77, 135
Studentica
17, 119
Südafrika
65, 65
Sudan
88
Südpol
77
Südtirol
141
Syrien
64, 106
Tabak
119
Tanz
9
Technik
52, 53, 136
Theater 38, 39, 118, 121
Theologie
13, 24, 25,
28-30, 41, 63, 77, 84, 91,
94, 108, 109, 120, 123, 140
Thüringen
21
Topographie 10, 29, 63
Totentanz
16
Trachten
29
Türkei
63, 104, 110
Typographie
110
Urkunden
141
Utopie
25
Verlagsgeschichte
34
Veterinärmedizin
129
Vulkanologie
112
Westfalen
137
Wetzlar
135
Wien
93, 113
Wiener Werkstätte
67
Wörterbücher
40, 77
Zauberei
8
Zeitschriften 31, 35, 74,
84, 91, 115, 120, 121, 136
Zeppelin
119
Zirkus
83
Zoologie
27, 30, 83,
107, 134
Autorenregister
Achmann, J.
115
Aelianus, C.
23
Albinus, B. S.
82
Alechinsky, P.
20
Alexander, H.
57
Altripp, A.
125
Alvensleben, L. v.
8
Andersen, H. C. 46, 72
Antral, L.-R.
46
Apuleius
86
Archenholtz, J. W. v. 69
Archimedes
14
Argens, J.-B. de
111
Arnhold, E.
134
Arnold, K.
115
Arriens, C.
137
Avenarius, H. M.
85
Avierinós, M.
73
Bach, J. S.
23
Bachmann, I.
78
Baedeker, K.
20, 82
Balde, J.
110
Barbakoff, T.
128
Barbarus, J.
96
Baum, H.
101
Baumgärtel, M.
82
Beauclair, G. de
134
Bedford, F. D.
9
Beermann, T.
126
Bellew, H. W.
17
Benn, G.
136
Bernard-Aldebert, J. 102
Bernardi d. Mirandola 13
Bernhard, T.
54
Bernstein, F.
54
Besselich, N.
118
Bidloo, G.
28
Bingham, J.
22
Bischoff, T. L. W.
30
Blancquaert, E.
41
Boemus, J.
12
Boerius, N.
140
Boissier de Sauvages 69
Bosquier, P.
63
Boswell, J.
104
Bottschild, S.
116
Boudon, L.
112
Brecht, B.
38, 54
Breitschwert, W. v. 72
Brentano, B. v.
36
Britting, G.
115
Broch, H.
54
Brockes, B. H.
35
Brockmüller, P.
135
Brown, A.
Brué, A.-H.
Brullus, J. G.
Brun, V.
Brunningen, H. F.
Brunschwig, H.
Büchner, G.
Bulgakov, M.
Bury, R. de
Bury, Richard de
Busch, W.
98
6
140
36
36
109
33
96
98
98
74
Dunmore Lang, J.
Durandus, G.
74
109
Eco, U.
35
Edzard, D.
126
Ehmke, S.
117
Eichendorff, J. Frhr. v. 83
Einziger von Einzing 14
Eluard, P.
99
Erasmus v. Rotterdam 12
Faber, E.
Camden, W.
64
Campanella, T.
66
Campbell, J.
65
Canetti, E.
54
Carey, M.
76
Carle, E.
16
Carré de Montgeron 61
Casaretto, G.
113
Casserius, J.
5
Castorena, I. de
10
Celsus, A. C.
118
Cervantes, M. de
82
Charpentier, H.
8
Chasseneux, B. de 109
Che Guevara, E.
42
Chukovsky, K.
8
Clemens-Milw., W. v. 21
Colette
38
Conradi, J. W. H.
69
Conring, H.
116
Contag, V.
40
Cordes, J.
126
Creuzer, F.
83, 84
Crusius, C. A.
118
Curtis, J.
134
Custos, D.
7
Daub, C.
David, P.
Dietrich, F. G.
Disney, W.
Dix, O.
Döblin, A.
Döblin, Alfred
Dohm, C. W.
Dombay, F.
Dominguin, L. M.
Doppler, C.
Dostojewski, F. M.
Dovski, L. v.
Dovski, Lee van d
Droste-Hülshoff, A. v.
Duncan, I.
Dunker, B. A.
Dunmore Lang, J
84
118
83
74
116
36
36
130
46
21
32
98
36
36
125
9
131
74
40
Fallersleben, A. H. v. 9
Färber, A.
91
Faselius, J. F.
69
Favier, A.
102
Ferrier, J. L.
38
Fichte, J. G.
136
Flaubert, G.
84
Flechsig, P. E.
83
Földessy, P.
47
Fontane, T.
94
Forrest, A. C.
73
Forster, G.
50, 130
Foucault, L.
35
Francisci, E.
130
Frankel, M.
9
Freiberg, H. v.
125
Friedrich, A.
100
Fromentin, E.
16
Fugger, Die
140
Fülleborn, F.
48
Garreau, A.
64
Gavard, C.
84
Geiler v. Kaysersberg, J. 25
George, S.
94, 120
Gerland, G.
22
Gernhardt, R.
54
Gerstenberg, K. v.
39
Giles, H.
40
Glaser, O.
72
Goethe, J. W. v.
16,
47, 84, 99, 138, 139
Golding, W.
54
Goris, K.
126
Gorius, A. F.
69
Gorny, H.
121
Götz, K. O.
41
Graf, O.
16
Graf, O. M.
36
Grandville, J. J.
18
Grass, G.
55
Gratianus
4
Greis, O.
41
Greville, R. K.
84
Grienwaldt, F. J.
70
Grieshaber, HAP
139
Autoren- und Künstlerregister
Grosz, G.
72, 121
Grundig, L.
102
Guerreiro, F.
50
Guevara, A. de
61
Gulbransson, O.
72
Günther, A.
99
Gutkind, C. S.
35
Haasen, P.
Habas, B.
Hachez, K.
Hackert, J. P.
Hahn, O.
Hamsun, K.
Hansen-Bahia
Harrison, J.
Hartmann, R.
Hasemann, A.
Hauptmann, G.
16
102
72
131
84
117
16
52, 53
49
82
85, 99,
117
Hauschner, A.
120
Heartfield, J.
136
Heine, H.
120
Heine, T. T.
60
Helmholtz, H.
70
Hélyot, P. H.
29
Hendrickx, Ill.
18
Henningsen, T.
98
Henry of Prussia
9
Hentzen, A.
126
Herold, R.
47
Herrmann-Neisse, M. 36
Hertwig, R.
135
Hesse, H.
38, 40, 55,
60, 85
Hettner, O.
18
Hiller, J. W.
111
Hirsch, K. J.
126
Hirsch, K.-G.
47
Hirschfeld, C. C. L. 85
Hirt, A.
85
Hitler, A.
136
Hoepfner, P. C.
120
Hoffmann, E.T.A.
19
Hoffmann, L.
85
Hofmannsthal, H. v. 18, 36
Holm, S. M.
112
Homer
4
Hoppé, E. O.
129
Horkheimer, M.
120
Horvath, Ö. v.
36
Hrabal, B.
97
Huggler, M.
127
Ibn al-Wardi
122
Ibn-Abi-Zar, A. I.-A. 46
Irminger, V. H. N.
68
Isselt, M.
77
Jacquin, N. J. v.
70
Janosch
55
Jardel, P.
103
Jawlensky, A.
126
Jensen, H.
115
Johannes Friburgensis 24
Jourdain, H.
39
Jünger, E.
22, 55
Junker, C. L.
112
Justinianus
140
Kaempfer, E.
7
Kahler, E.
36
Kainbacher, P.
48
Kalbus, O.
22
Kant, I.
95
Kaschnitz, M. L. 55, 56
Kästner, E.
39, 55, 73
Kaus, M.
84
Kehrer, H.
17
Kempowski, W.
117
Kerner, J.
85
Kerr, A.
56
Kersten, P.
99
Kesten, H.
36
Kestner, J. C. G.
114
Keun, I.
36
Khunrath, C.
135
Kilb, G. A.
59
Kirchner, A.
86
Kirchner, E. L.
127
Klein, P.
99
Klemm, W.
86
Klinger, M.
86, 116
Knorr von Rosenroth 131
Kocman, J. H.
97
Kojève, A.
115
Kolb, A.
37
König Ludwig
8
Kopisch, A.
86
Kotzebue, A. v.
70
Kraaz, G.
134
Kraft, R.
137
Krantz, A.
14, 62
Kreidolf, E.
73
Kreutz, H.
41
Krupp, A.
136
Krusenstern, A. J. v. 51
Kubin, A.
125
Kunze, P.
127
Küppers, P. E.
137
Lachmann, K.
99
Laguille, L.
137
Langley, N.
22
Lasker-Schüler, E. 60, 121
Le Clerc, S.
38
Le Roy, J. D.
70
Lechter, M.
94, 120
Leitner, Q.
86
Leonhard, R.
37
Leonhardt, C. C. v.
86
Leppin, P.
114
Lerski, H.
20
Lersner, A. A. v.
87
Leske, N. G.
87
Lessing, G. E.
19
Lewis, F. C.
127
Lichtenberg, G. C. 132
Liepmann, H.
37
Linden, K. F. v.
117
Lippert, E.
49
Livius, T.
95
Loen, J. M. v.
132
Loewe, E.
20
Louys, P.
124
Lucianus Samosatensis 62
Ludwig, E.
37
Lüpertz, M.
41
Lurie, E.
102
Machard, A.
46
Macrobius, A. A. T. 63
Mainssieux, L.
16
Malet, H.
76
Malleolus, N.
27
Mallet, F.
53
Malthus, T. R.
132
Man Ray, Ill.
99
Mania, P.
102
Mann, E.
56
Mann, K.
37
Mann, T.
56, 100
Mara, E.
113
Marceau, N.
121
Marcks, G.
120
Maria Stuart
15
Markart, H.
31
Marpurg, F. W.
132
Marquis of Ruvigny 15
Marra, J.
51
Martinet, J.
21
Martyr, P.
5
Masjutin, W.
95
Maskelyne, N.
52
Masson, F.
6
Maurel, E.
17
Mauthner, F.
35
May, K.
44, 45
Mehring, W.
137
Meier-Graefe, J.
31
Meister, H.
34
Menin, L.
87
Menzel, K. A.
15
Mercuriale, G. 27, 141
Merimée, P.
21
Meseck, F.
Meuter, R.
Meyer, J. F. v.
Millot, S.
Mizauld, A.
Moholy-Nagy, L.
Möller, A.
Möller, R.
Mone, F. J.
Montfaucon, B. de
Montigny, A
Mopp
More, T.
Mörike, E.
Muller, F.
Müller, A.
Müller, N.
Müller-Kludt, K.
Münzner, R.
Musil, A.
138
100
87
40
27
121
110
127
83
88
8
37
25
138
21
114
118
127
47
88
Nachtigal, G.
88
Napoleon Buonaparte 6
Nebel, O.
100
Nerman, E.
73
Nerval, G. de
35
Neumann, R.
37
Neutra, R.
138
Nicolai, F.
88
Niebergall, E. E.
139
Nietzsche, F. W.
67
Nossack, H. E.
56
Nückel, O.
21
Odrell
Olden, R.
Olfers, M. v.
Opitz, H.
Oppenheimer, L.
Oppenheimer, M.
Optatus Milevitanus
Orlik, E.
Orlowski, H.
Orth, J. P.
Ovidius Naso, P.
132
136
138
13
132
37
63
134
120
133
88
Palacios, F.
Penck, A. R.
Pfaff, C. H.
Pfeil, J. G. B.
Philosophus, L.
Picart, B.
Picasso, P.
Piloty, F.
Piscator, E.
Planck, M.
Plutarch
Pompadour
71
134
89
71
23
89
21
89
121
115
6
111
159
160
Autoren- und Künstlerregister
Ponc. de La Roche-T. 15
Poppel, J.
89
Prediger, C. E.
101
Preetorius, E.
139
Procopius
12
Prokop
12
Prokop von Templin 63
Ptolemaeus, C.
6
Pückler-Muskau
134
Purkinje, J.
90
Puschkin, A.
95
Pustkuchen, J. F. W. 90
Rabus
139
Ramberg, J. H.
58
Ranftl, J. M.
19
Regler, G.
37
Reich-Ranicki, M. 101
Rembrandt
58
Renger-Patzsch, A. 121
Renn, L.
37
Rennell, J.
65
Retcliffe, Sir J.
35
Reuber, J. J.
117
Reyem, M
73
Ricci, M.
50
Rieber, R.
40
Rilke, R. M.
43, 61
Ringelnatz, J.
115
Robertus
118
Rohlfs, C.
128
Roskoschny, H.
22
Rossel, K.
135
Roth, D.
57
Roth, J.
57
Rousseau, J.-J.
112
Rumohr, C.
90
Rüstow, A.
37
Sadeghi, A. A.
Sahl, H.
Sakharoff, C. v.
Salter, G.
Salviati, G.
Sanders, D.
Sarasin, F.
Saryan, M.
Sattler, J.
Savigny, F. C. v.
Schaffner, W.
Scheffler, K.
Scheible, J.
Scheuchzer, J. J.
Schiller, F.
Schilter, J.
Schoonhovius, F.
Schoppe, A.
9
57
129
55
127
118
52
8
90
133
98
31
90
91
91
119
110
113
Schorm, E.
97
Schottelii, J.-G.
14
Schreiber, C.
91
Schuh, M.
135
Schulin, J. P.
91
Schultze, B.
41
Schur, I.
74
Schwab, G.
91
Schwind, M. v.
92
Scotus, R.
15
Seghers, A.
121
Seyfart, J.
75
Seyfried, I. R. v.
11
Shakespeare, W. 76, 129
Siadnieu, M.
97
Sieben, G.
92
Siebold, P. F. v.
10
Simond, L.
64
Skinner, I.
101
Smarandescu, P.
47
Smith, A.
92
Solinus
104
Sparkes, B.
8
Spix, J. B. v.
92
Steffens, H. H.
126
Stein, C. v.
114
Steinel, K.
101
Steiner-Prag, H.
19,
92, 120
Steinitz, K.
121
Stendhal, M. de
18
Stengel, S. v.
112
Sternfeld, D.
35
Stiefel, M.
73
Stone, S.
121
Storm, T.
23, 113
Streich, T. F.
39
Stutinsky, L.
99
Sulpicius Severus
13
Sylius Italicus
95
Sylvius, A.
110
Taslitzky, B.
Taunt, E.
Tegner, H.
Templier, L.
Teschner, R.
Thaeter, J.
Thevenot, J.
Thomson, J.
Thukydides
Tille, L.
Tinayre, M.
Trier, W.
Trojan, J.
Trumm, P.
Trusler, J.
102, 103
11
46
103
18
92
105
101
12
135
39
39, 73
75
107
75
Uhl, J.
23
Ulmenstein, F. Frhr v. 135
Ungerer, T.
18
Vahtra, J.
96
Valentia, V. G. A.
92
van de Poll, W.
103
Vehse, E.
92
Verlaine, P.
124
Villiers de l’Isle-Adam 18
Vitruvius Pollio, M. 67
Vogeler-Worpswede, H. 67
Volkmann, J. J.
93
Volney, C.-F.
64
Von Strauß, V.
40
Vorobeichic, M.
11
Wächter, F. K.
54
Wagner, J. M.
93
Waldemar v. Preussen 93
Walden, H.
128
Wargentin, P.
53
Warhol, A.
93
Weber, F. C.
107
Webster, J.
76
Wehner, J. M.
107
Weiler, C.
126
Weise, C.
71, 133
Wellmann, J. C.
107
Wells, H. G.
139
Wellsted, J.
113
Werkman, H. N. 21, 139
Werro, H.
22
Wieland, W. M.
101
Wilder, C.
93
Wildermann, H.
129
Williams, J.
65
Winkelmann, J. J.
105
Wöhler, H.
59
Wolff, F.
56
Wood, R.
106
Wussin, C.
77
Zamorensis, R.
66
Zech, P.
23
Zech, R.
23
Ziegler, L.
107
Ziel, G.
103
Zielezinski, G.
103
Zorn, I.
66
Zur Mühlen, H.
72
Zwart, P.
21
Zweig, S.
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