Programm 09.00 - 9.15 Begrüßung 09.15 - 9.50 Bipolare Störung aus Sicht der Ärzte Herausforderungen. Vortrag Prof. Nenad Vasic und PD. Dr. Leo Hermle, Beschreibung der Störung/Krankheit. 09.50 - 10.10 Pause 10.10 - 10.40 Bipolare Störung aus Sicht der Betroffenen Vortrag Dr. Peter Maier, Störung aus Sicht eines betroffenen Arztes. 10.40 - 11.10 Bipolare Störung aus Sicht der Angehörigen Vortrag Barbara Wagenblast, Die Schwierigkeiten der Angehörigen beim Umgang mit Betroffenen und mit den Profis. 11.10 - 11.30 Pause 11.30 - 12.00 Die Arbeit der DGBS Vortrag Martin Kolbe, stellv. Vorsitzender DGBS 12.00 - 12.30 Mittagspause 12.30 - 13.30 Was ist wünschenswert? Trialogische Podiumsdiskussion: (Prof. Nenad Vasic, PD. Dr. Hermle, Martin Kolbe, Barbara Wagenblast, Dr. Peter Maier) 13.30 - 14.00 Abschluss: Musikalischer Ausklang mit Martin Kolbe und Möglichkeiten der Vernetzung und Austausch im Gespräch, Standbesichtigung. Referenten: Ärzte: PD. Dr. Leo Hermle und Prof. Dr. Nenad Vasic Angehörige: Barbara Wagenblast Betroffene: Dr. Peter Maier, Martin Kolbe In den Pausen gibt es Kaffee, Getränke und Brezeln Unsere Arbeit wird unterstützt von der Deutschen Gesellschaft für Bipolare Störungen, der AOK Neckar-Fils und dem Klinikum Christophsbad dgbs.de Eingeladen sind: Ärzte, Therapeuten, Pflegerinnen und Pfleger Betroffene Angehörige Freunde alle an dieser Erkrankung Interessierte Unser Ziel ist ein offener Erfahrungsaustausch aller drei Gruppen im Sinne eines Trialogs 1. Trialogischer Selbsthilfetag Bipolare Störung früher manisch-depressive Erkrankung in Göppingen Samstag 19.11.2016 9-14 Uhr Herrensaal Klinikum Christophsbad Krankheitsbild Bipolare Störung Die Bipolare Störung, vor 20 Jahren noch manischdepressive Erkrankung genannt, ist eine Störung, bei der im Laufe des Lebens unter bestimmten AuslöserBedingungen manische und depressive Krankheitsphasen auftreten können. Dies sind Veränderungen der Stimmungs- und Antriebslage nach oben, = Manie, oder nach unten, = Depression. Die Anlage, bipolare Phasen zu entwickeln, wird vererbt. Zur Diagnosestellung ist mindestens eine durchgemachte depressive und eine manische / hypomanische Phase und/oder familiäre Vorbelastung notwendig. Es werden zwei Hauptgruppen der Bipolaren Störung unterschieden: Bipolar 1: Betroffene mit schweren Manien und Depressionen. Häufigkeit: 1-1,5 % der Bevölkerung, 800.000 bis 1,2 Millionen in Deutschland. Männer und Frauen sind gleich oft betroffen. Bipolar 2: Betroffene mit schweren Depressionen und wesentlich leichteren Manien bis Hypomanien. Häufigkeit 3-4 % der Bevölkerung, 2,4 bis 3,2 Millionen in Deutschland. Frauen sind doppelt so häufig betroffen wie Männer. Die ersten Erkrankungsphasen treten meist zwischen dem 15. und 25. Lebensjahr auf und haben einen zweiten Häufigkeitsgipfel zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr. Die Depression zeigt Störungen von Stimmung und Antrieb mit Schwermut, gedrückter Stimmung, Gleichgültigkeit, Angst. Das Denken ist gehemmt, verlangsamt. Am quälendsten sind die depressive Pseudodemenz, welche das Zurechtkommen im Alltag unmöglich macht, das zwanghafte Grübeln, und die massive Selbstabwertung, welche schließlich in Suizidgedanken münden. Es entwickeln sich wahnhafte Befürchtungen, zum Beispiel zu verarmen. Motorisch besteht eine Verlangsamung, seltener eine nicht mehr zu steuernde, ziellose Überaktivität. Der Schlaf ist gestört, es kommt zu Appetitlosigkeit. Es können psychosomatische Beschwerden entstehen. Dies erschwert eine Behandlung ungemein oder macht eine freiwillige Behandlung sogar unmöglich. Unbehandelt gehen Partnerschaften, Freundschaften, Familien, Arbeitsverhältnisse und damit die ganze Existenz in die Brüche und der Betroffene steht am Ende seiner Phasen vor einem mehr oder weniger großen finanziellen und sozialen Trümmerhaufen. Betroffene in der Depression sind oft Mobbingopfer am Arbeitsplatz, in der Familie und Bekanntenkreis. Oft scheinen dann Alkohol oder Drogen die einzige Lösung zu sein. Die Suizidrate ist 23mal höher als in der Normalbevölkerung. Die Manie ist das genaue Gegenteil, die Stimmung ist euphorisch, das Denken massiv beschleunigt, die Gedankenflut nicht mehr zu steuern, die Assoziationen scheinbar gigantisch. Im Rahmen des euphorischen Glücksgefühls kommt es zu gravierender Selbstüberschätzung und Größenideen. Die Ideenflut verändert das Verhalten massiv. Der Mensch ist nicht mehr der alte, sondern völlig verändert, distanzlos, hält sich nicht mehr an die bisher für ihn geltenden Normen. Schlaf scheint nicht mehr nötig. Es kommt im Rahmen der Gedankenflut und der Selbstüberschätzung zu gravierenden, die gesamte Existenz gefährdenden Fehlentscheidungen und -Verhalten, Kaufrausch, Größenwahn und Hypersexualität. Die Folgen können von dem Betroffenen in der Manie nicht abgeschätzt werden. (Geschäftsunfähigkeit!) Im manischen Zustand lebt der Betroffene weit über seine Verhältnisse, die Leistungsfähigkeit ist scheinbar gesteigert (endogenes Doping). Es besteht ein nicht enden wollendes Mitteilungsbedürfnis (Logorrhoe). dgbs.de Betroffene in der Manie sind in der Regel behandlungsund krankheitsuneinsichtig ! Unbehandelt können sowohl manische als auch depressive Phasen über Monate dauern. Wiederholen sich diese Phasen, drohen sozialer und finanzieller Abstieg! Darum ist therapeutische Unterstützung unter Einbeziehung von Angehörigen und Freunden so wichtig! Gruppentreffen: Freitags 19.00h Betroffene jeden 2. u. 4. Freitag im Monat Angehörige jeden 3. Freitag im Monat Beide Gruppen gemeinsam (nach Bedarf) jeweils 1. Freitag im Monat Kontakt [email protected] [email protected]
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