6 FORSCHEN & HEILEN FUNKTIONIERT WIE GESCHMIERT Wenn das eigene Knie nicht mehr funktioniert, dann hilft vielen Schmerzpatienten ein neues Gelenk. Im Universitätsklinikum Münster verwenden die Operateure seit Kurzem bei einigen Patienten eine ganz spezielle Prothese – sie ermöglicht es, die Kreuzbänder zu erhalten. Großer Vorteil: Betroffene wie Robby Hofmann kommen schneller wieder auf die Beine. Das Kniegelenk im Modell: Menschen mit Knieproblemen können heute auf Gelenkersatz zählen. Von Martina Döbbe B eugen, strecken, beugen strecken. Klappt vorzüglich! Genau so soll es sein. Wenn aber das eigene Gelenk nicht mehr funktioniert wie geschmiert, wenn Schmerzen jeden Schritt zur Qual machen, dann muss ein neues Knie her – Gelenkersatz bei Arthrose, Tumorerkrankungen oder Unfällen gehört längst mit zu den häufigsten Eingriffen überhaupt. Rund 200 Knieoperationen stehen al- lein im Universitätsklinikum Münster jährlich auf dem OP-Plan. Seit Kurzem setzen die Ärzte dort auch auf eine ganz neue Prothese: Es ist eine sogenannte „kreuzbanderhaltende Endoprothese“, die speziell den Patienten zugute kommt, deren Kreuzbänder intakt sind. „Früher mussten wir die Kreuzbänder bei einer Operation mitentfernen. Dass sie nun erhalten bleiben können, macht das Kniegelenk viel stabiler, der Patient ist schneller wieder auf den Beinen“, erläutert Dr. Ralf Dieckmann. Zwölf Patienten hat der Leiter des Endoprothetik-Zentrums der Klinik für Allgemeine Orthopädie und Tumororthopädie am UKM mittlerweile mit diesem neuen Modell „ausgestattet“. Robby Hofmann ist einer von ihnen. Und sozusagen „lebender Beweis“ für alle Theorie: „In der Reha war ich deutlich schneller fit als die anderen“, sagt er nicht ohne Stolz. Und: „Der Stationsarzt Foto: Jürgen Christ SCHON GEWUSST? 12 Patienten sind am Uniklinikum Münster bereits mit der „kreuzbanderhaltenden Endoprothese“ ausgestattet worden.
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