52 AUSSTELLUNG BIPOLAR ROADSHOW 53 RUND UM DEN KONGRESS © Heinz Heiss © Uwe Granzow RUND UM DEN KONGRESS 20 Jahre überlebte der Plantagenarbeiter André Dembele mit einer Eisenstange zwischen seinen Knöcheln. Sein jüngerer Bruder hat sie ihm angelegt, weil er überfordert war. Seit 2014 tourt die Deutsche Gesellschaft für Bipolare Störungen e. V. (DGBS) mit der „Bipolar Roadshow“ durch deutsche Städte. Ziel des ist es, die breite Öffentlichkeit auf Krankheitsbilder aufmerksam zu machen. Kettenmenschen – Vom Umgang mit psychisch Kranken in Westafrika Mit Kultur gegen das Stigma und Medikamenten. Ziel ist die Rückkehr in die Dörfer und eine Langzeitversorgung Mittwoch bis Samstag | ganztags | Halle B mit Psychopharmaka. Die beste Aufklärung gelingt, wenn die Kranken sich wieder in die Begleitausstellung zum Symposium „MenGemeinschaft integrieren, was besonders schenrechtsverletzungen in der internatiden Familien die Angst nimmt. onalen Psychiatrie – was können wir tun?“ (Mi, 23.11.16 | 15:30 – 17:00 Uhr | Raum M6) Die Ausstellung „Kettenmenschen – vom Umgang mit psychisch Kranken in WestafTausende psychisch kranke Menschen leben rika“ wurde durch das Göppinger Psychiain den Dörfern der Elfenbeinküste und des triemuseum MuSeele in Zusammenarbeit Benin als sogenannte „Kettenmenschen“. mit dem Reutlinger Verein konzipiert. Sie Sie werden an einen Baum gekettet oder in besteht aus großformatigen Farbfotos der dunklen Verschlägen weggeschlossen. Wie Fotografen Heinz Heiss und Uli Reinhardt Tiere werden sie angebunden, teils über mit kurzen erläuternden Texten. Begleitend Wochen, teils über Jahre. Manche sterben dazu gibt es eine Broschüre mit weiteren in der Gefangenschaft. Die Gesellschaft hat Hintergrundinformationen. Angst vor ihnen; es herrscht noch immer die Vorstellung, psychisch Kranke seien von Dä- www.kettenmenschen.de monen besessen. www.museele.de Seit 1991 bemüht sich die einheimische Organisation St. Camille de Lellis, diese Menschen von ihren Ketten zu befreien und sie in geeigneten Therapiezentren zu behandeln. Der gemeinnützige Verein Freundeskreis St. Camille e. V. in Reutlingen unterstützt dieses Bemühen seit mehr als 20 Jahren mit personellem Engagement, Lebensmitteln Künstler gehen selbstbewusst in die Öffentlichkeit und sprechen bzw. singen von ihren Erfahrungen mit der Erkrankung. „Ich bin Mit der Bipolar Roadshow macht die DGBS fest davon überzeugt: Nur wenn wir offen auf die besondere Problematik von bipolar und angstfrei darüber reden, können wir Erkrankten und ihrer Angehörigen aufmerkdas Stigma nach und nach abbauen“, sagt sam. 2016 macht das kulturelle Programm Martin Kolbe, Mitwirkender und Initiator erstmals Halt auf dem DGPPN Kongress des Projekts. und zeigt, wie modern präventive Arbeit Begrüßung und Vorstellung des Konzepts geleistet werden kann. Martin Schäfer, Essen Anders als etwa bei Fachvorträgen spricht Andreas Reif, Frankfurt am Main die Bipolar Roadshow das Publikum auf einer eher emotionalen Ebene an: Informationen HipHop / Rap mit deutschen Texten über das Krankheitsbild werden leicht ver- „Das Leben ist ein Wunschkonzert“ ständlich und unterhaltsam vermittelt, um so Flowin Immo, Bremen eine Brücke zwischen Kunst und Erkrankung Lesung zuschlagen. Vor dem kulturellen Teil des „Lieber Matz, dein Papa hat'ne Meise“ Abends erfolgt eine kurze Einführung in die Sebastian Schlösser, Hamburg wichtigsten Aspekte der Erkrankung. Konzert vom Album „Songs from the Inside“ Während der Buchlesung von Sebastian Martin Kolbe / Jean-Pierre von Dach, Zürich Schlösser und den musikalischen Beiträgen (Schweiz) von Flowin Immo und Martin Kolbe mit Jean-Pierre von Dach werden Arbeiten von www.bipolar-roadshow.de bipolar betroffenen bildenden Künstlern gezeigt. Fr, 25.11.16 | 17:15 – 18:45 Uhr | Saal A2 Die Bipolar Roadshow versteht sich auch als Anti-Stigma-Projekt: Drei selbst betroffene
© Copyright 2025 ExpyDoc