Veranstaltung zur Herzwoche am 22. November 2016 im Kursaal Bad Mergentheim Auch bekannt als „stille Killer“ werden sie häufig unterschätzt, mit fatalen Folgen für viele Millionen Betroffene: Bluthochdruck, Diabetes sowie zu hohe Cholesterinwerte können unerkannt und unbehandelt zu einer Gefahr für Herz und Gefäßsystem werden. Aber auch beruflicher oder privater Dauerstress kann zu Herz-KreislaufErkrankungen führen. Um die Bevölkerung über die Risiken und aktuellen Möglichkeiten der Risikovorsorge aufzuklären, startet die Deutsche Herzstiftung ihre bundesweiten Herzwochen 2016 im November unter dem Motto „Herz unter Stress“. Auch die Kurverwaltung Bad Mergentheim beteiligt sich an dieser Aktion und lädt am Dienstag, 22. November 2016 in das Kurhaus ein. Mit Unterstützung namhafter Experten aus Bad Mergentheim und Umgebung findet folgendes Programm statt: Ab 18 Uhr bietet der DRK-Ortsverein Bad Mergentheim im Foyer des Kurhauses Herz-Lungen-Wiederbelebungsschulungen an. Ab 19:30 Uhr führt Privatdozent Dr. Mathias M. Borst, Kardiologe und Chefarzt am Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim, ins Thema der Herzwoche 2016 ein. Für die Vorbeugung und die Therapie von Herzerkrankungen einschließlich des Bluthochdrucks sind nicht nur Medikamente, sondern vor allem ein gesunder Lebensstil von großer Bedeutung. Dauerstress wird u. a. als bedeutsamer Risikofaktor für Bluthochdruck, Herzinfarkt, Herzrhythmusstörungen und Schlaganfall angesehen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Stress zu einer der größten Gesundheitsgefahren des 21. Jahrhunderts erklärt. „Allerdings ist Stress nicht grundsätzlich etwas Schlechtes für den Menschen. Stress ist eine normale Anpassungsreaktion des Körpers, um die Anforderungen der Umwelt zu bewältigen“, erläutert Dr. Borst. „Auf die Anspannung muss aber Entspannung folgen. Dauerstress ohne Erholung macht krank und führt außerdem zu gesundheitsschädlichen Verhaltensweisen, wie z. B. Rauchen, übermäßiges Essen oder Alkoholkonsum. Dauerstress bedingt Blutdruckanstieg, Überlastung des HerzKreislaufsystems und Veränderungen von Blutgefäßen und Herzmuskel“, betont der Kardiologe. „Trotzdem ist Stressbewältigung durch einen veränderten und ausbalancierten Lebensstil mit ausreichender Bewegung, gesunder Ernährung und Entspannung möglich und sinnvoll. Sie bleibt die Basis dafür, dass Herz und Kreislaufsystem gesund bleiben.“ Dr. med. Ulrich Hahn beantwortet in seinem Vortrag „Stressabbau durch Bewegung“, wie wichtig regelmäßige Bewegung ist. Sie zählt zu einem wichtigen Baustein bei der Behandlung der sogenannten kardiovaskulären Risikofaktoren. Aber auch bei Dauerstress kann Bewegung helfen, diesen abzubauen und auch wenn bereits eine Schädigung am Herz-Kreislaufsystem eingetreten ist oder eine Herzerkrankung vorliegt, ist eine regelmäßige sportliche Betätigung richtig und sinnvoll. „Bei der Bewegung müssen keine sportlichen Höchstleistungen erzielt werden. Jeder kann mit seinen persönlichen Möglichkeiten viel für seine Herzgesundheit tun“, so der Kardiologe. Als weitere Referentin an diesem Abend konnte Dr. med. Gerda Sutthoff gewonnen werden. In ihrem Vortrag geht die Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie unter anderem auf die Psychosomatik insbesondere des Herzens ein. „In unserem Herzen wirken biologische, psychische und soziale Faktoren untrennbar zusammen. Das gilt für das gesunde wie für das kranke Herz. Störungen dieses Zusammenwirkens können in allen Abschnitten unseres Lebens über kürzere oder längere Zeit auf unser Herz-Kreislauf-System einwirken“, erläutert Dr. Sutthoff. Anhand von einigen typischen Fallbeispielen wird im Vortrag aufgezeigt, wie dieses Zusammenwirken stattfindet, welche Symptomatik daraus resultieren kann und welche Möglichkeiten es gibt, Abhilfe zu schaffen. „Das muss nicht immer Psychotherapie im engeren Sinne sein, sondern beginnt mit der eigenen Offenheit für psychosomatische Zusammenhänge. Ziel ist es, in einem verbesserten Bewusstsein für die Sprache des Herzens besser für sich zu sorgen und dafür die eventuell notwendigen und heilsamen Angebote kennenzulernen“. Abschließend wird Dr. med. Gerhard Bauer zum Thema „Stress durch falsche Ernährung“ sprechen. Es ist bekannt, dass zu energiedichte Nahrung mit konzentriertem Zucker, zu fettreiche und ballaststoffarme Nahrungsmittel mit vorwiegend gesättigten Fettsäuren zu „innerem Stress“ führen. „Es werden übermäßige Stresshormone und stoffwechselanregende Hormongruppen aktiviert, die bei andauernd erhöhten Wirkspiegeln zu Gefäßveränderungen, zu Bluthochdruck, zu Adipositas mit Schlaf-Apnoe-Erkrankungen oder auch zu Diabetes mellitus führen können“, unterstreicht der Kardiologe und Ernährungsmediziner aus Bad Mergentheim. In seinem Vortrag wird Dr. Bauer u. a. auf die mediterrane Ernährung eingehen, die nicht nur die Essgewohnheiten der Bevölkerung in den Mittelmeergebieten beschreibt, sondern vielmehr den gesamten Lebensstil umfasst. Erfahren Sie in den Vorträgen der Herzwoche 2016 mehr darüber, was Sie selbst für Ihre Herzgesundheit tun können. Alle Referenten des Abends stehen den Fragen des Publikums sehr gerne zur Verfügung. Der Eintritt ist für Kur- und Gästekarteninhaber frei.
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