SCHÜTZ BRAHMS A. MENDELSSOHN MESSIAEN POULENC PENDERECKI ADVENTSKONZERT SO 27. NOV 16 UHR 18 UHR STUTTGART EV. KIRCHE GAISBURG DIRIGENT: MARCUS CREED PROGRAMM HEINRICH SCHÜTZ MEINE SEELE ERHEBT DEN HERRN Deutsches Magnificat SWV 494 (1671) JOHANNES BRAHMS ES IST DAS HEIL UNS KOMMEN HER OP 29 (1864) ARNOLD MENDELSSOHN TRÄUFELT IHR HIMMEL VON OBEN (1923/24) Advents-Motette für achtstimmigen Chor und Soli op 90,5 Soloquartett: Kirsten Drope (Sopran), Sabine Czinczel (Alt), Rüdiger Linn (Tenor), Philip Niederberger (Bass) OLIVIER MESSIAEN O SACRUM CONVIVIUM (1937) FRANCIS POULENC SALVE REGINA (1941) KRZYSZTOF PENDERECKI CHERUBINISCHER LOBGESANG (1987) SWR Vokalensemble Marcus Creed Dirigent KL A NGVIELFA LT ERLEBEN SWR2 Sendung im Sonntagskonzert am 11. Dezember um 12.30 Uhr SWR FERNSEHEN am 11. Dezember um 8.45 Uhr VIDEO LIVE STREAM So 27. November auf swrclassic.de SWR WEB CONCERT ab Di 29. November auf swrclassic.de ADVENT Seit zweitausend Jahren denken Geistliche und Theologen darüber nach, was es bedeutet, dass der Sohn Gottes als Mensch geboren wurde. Sie haben geforscht, meditiert, philosophiert und diskutiert, haben die Schriften der Bibel durchkämmt und über Jahrhunderte hinweg ihre Auslegungen und Theorien ausgetauscht. Die besten Theologen ihrer Zeit haben sich über Jahrhunderte hinweg auf Konzilien und Synoden getroffen, um über die zentralen theologischen Fragen zu disputieren. Sie haben sich manchmal geeinigt, manchmal aber auch so zerstritten, dass es darüber sogar zu Kirchenspaltungen kam – etwa in der Frage, ob der Heilige Geist nur aus dem Vater oder auch aus dem Sohn hervorgegangen ist. Darüber, ob Jesus nun wahrer Mensch, wahrer Gott oder beides zugleich ist, ob Maria Gottgebärerin ist oder in der Frage nach der Jungfräulichkeit der Maria, hat der Papst ein Machtwort gesprochen und ein Dogma verkündet, das die Lehrmeinung zur verbindlichen »Wahrheit« erhob. Auch das Volk hat mitgewirkt bei der Entwicklung der kirchlichen Tradition. Viele Formen der Marienverehrung, die in der volkstümlichen Frömmigkeit seit dem Mittelalter eine wichtige Rolle spielte, gehen maßgeblich auf den Einfluss der Gläubigen zurück. In jüngerer Zeit war es zum Beispiel der Adventskranz, eine »Erfindung« des 19. Jahrhunderts, die zwischen den beiden Weltkriegen eine weite Verbreitung in der Bevölkerung fand und heute selbstverständlich in den Kirchen beider Konfessionen auftaucht. Der Erzengel Gabriel verkündet der Jungfrau Maria die Ankunft des Herrn. Ölgemälde von Robert Campin, 1420 – 1440, Brüssel Eine komplexe theologische und kirchengeschichtliche Tradition ist so entstanden, die sich in der West- und Oströmischen Kirche, bei Katholiken und Protestanten unterscheidet und die in ihren genauen Zusam- menhängen nur Fachleute überschauen. Sie spiegelt sich aber in den Bibeltexten und Liturgien, in den Liedern und Hymnen, die in den Kirchen in der Adventszeit gelesen und gesungen werden. Es ist also ein weites, aber auch extrem spannendes Feld zwischen Theologie, Kirchen- und Sozialgeschichte, das in dem musikalischen Programm dieses Adventskonzertes mit Liedern und liturgischen Gesängen zum Advent aufscheint. Das Wort »Advent« kommt bekanntlich vom lateinischen »adventus« und stand im römischen Reich ursprünglich für die Ankunft einer Gottheit im Tempel, den Antrittsbesuch eines neuen Herrschers oder die Thronbesteigung eines Kaisers. Im christlichen Kontext meint »Adventus« die Ankunft Christi unter den Menschen, aber auch seine Wiederkunft am Tag des Jüngsten Gerichts. Das muss man wissen, um zu verstehen, warum Bibeltexte, die nichts mit Weihnachten, also der Geburt Christi zu tun zu haben scheinen, von den Kirchenvätern der Adventszeit zugeordnet wurden. So ist als Bibellesung am ersten Advent in den protestantischen Kirchen das Evangelium vom Einzug Jesu in Jerusalem vorgesehen, das chronologisch ja eigentlich zum Palmsonntagsgeschehen gehört: Wie Jesus, auf einem Esel reitend, in Jerusalem einzieht, die Straßen geschmückt mit Palmenzweigen. In den katholischen Kirchen aber steht am ersten Advent die Prophezeihung im Mittelpunkt der Lesung, dass Christus wieder auf der Erde erscheint, wenn der Tag des Jüngsten Gerichts gekommen ist. Am zweiten Advent thematisiert die protestantische Kirche die Erscheinung Christi am Jüngsten Tag, während in der katholischen Kirche sich die Lesung mit der Bußpredigt von Johannes dem Täufer beschäftigt. In beiden Konfessionen ist der Beginn der Adventszeit also dem Sinn nach eine Zeit der inneren Einkehr und Buße. Erst mit dem dritten Advent wenden sich beide Konfessionen der Vorfreude auf die Ankunft des Herrn zu (»Gaudete«) und am vierten Adventssonntag ist die Vorgeschichte der Geburt Jesu das Thema der Lesung: In der protestantischen Kirche liest man das Magnificat, den Lobgesang der Maria, in der katholischen Kirche die Verkündigungen an Joseph, Maria oder Marias Besuch bei Elisabeth. Die Adventszeit ist also eine Zeit der Erinnerung und Erwartung, der Bereitung und nicht zuletzt der Buße. Und all diese Motive und Textbezüge finden sich auch in den Adventsliedern: Besonders häufig sind dabei der Einzug nach Jerusalem ( »Dein Zion streut Dir Palmen«), die Metaphern von Tor und Tür (»Macht hoch die Tür«) oder eines ankommenden Schiffs (»Es kommt ein Schiff geladen«), bußbereite Lieder wie »Mit Ernst o Menschenkinder« oder Lieder, die sich auf Prophetien der Erlösung beim Jüngsten Gericht beziehen wie »O Heiland reiß die Himmel auf«. Diese Textbezüge und Bilder werden Ihnen in diesem Adventskonzert in vielfältiger Weise wiederbegegnen Dorothea Bossert HEINRICH SCHÜTZ MEINE SEELE ERHEBT DEN HERREN In der Darstellung des Lukasevangeliums (Lk 1,26-56 ) besucht Maria wenige Tage nach der Verkündigung durch den Engel Gabriel ihre Cousine Elisabeth, die mit Johannes dem Täufer schwanger ist. Auf Elisabeths prophetischen Willkommensgruß antwortet Maria mit diesem Hymnus: »Meine Seele erhebt Gott, den Herren« (lateinisch: Magnificat anima mea dominum«). Viele Komponisten haben diesen Text, das »Magnificat« vertont, er ist einer der zentralen Texte nicht nur für die Adventszeit, sondern auch für die Marienfeste. Das »Magnificat« von Heinrich Schütz aber ist mehr als das. Es ist sein letztes Werk. Ganz bewusst schreibt der 86-jährige am Ende seines langen Lebens einen letzten Zyklus und nennt ihn seinen »Schwanengesang«. Er komponiert darin den 119. Psalm, ein »Jauchzet dem Herren« und zum Schluss dieses »Deutsche Magnificat«. Es ist bemerkenswert, dass Schütz für seine letzten Worte als Komponist ausgerechnet das »Magnificat« auswählt. Als Protestant, wohlgemerkt. Natürlich ist es ein Lobgesang, der demütig aufblickt und dankt. Aber da hätte es auch andere Texte gegeben. Nein, dieses Magnificat hat einen anderen Ton, es ist »das leidenschaftlichste, wildeste, ja man möchte fast sagen revolutionärste Adventslied, das je gesungen wurde. Es ist nicht die sanfte, zärtliche, verträumte Maria, wie wir sie auf Bildern sehen, sondern es ist die leidenschaftliche, hingerissene, stolze, begeisterte Maria, die hier spricht ... ein hartes, starkes, unerbittliches Lied von stürzenden Thronen und gedemütigten Herren dieser Welt, von Gottes Gewalt und von der Menschen Ohnmacht.« (Dietrich Bonhoeffer). Das »Magnificat« von Heinrich Schütz ist sein Abschied von dieser Welt im Vertrauen auf eine höhere Gerechtigkeit; sein Vermächtnis nach einem Leben, das den 30jährigen Krieg, die Pest und unzählige Religionskriege gesehen hat, ein ganzes Jahrhundert, geprägt von unvorstellbarer Not, Willkür und Gewalt. Meine Seele erhebt den Herren, und mein Geist freuet sich Gottes, meines Heilandes. Denn er hat seine elende Magd angesehen: siehe, von nun an werden mich selig preisen alle, alle Kindes Kind. Denn er hat große Dinge an mir getan, der da mächtig ist, und des Name heilig ist. Er übet Gewalt mit seinem Arm, er zerstreuet, die hoffärtig sind in ihres Herzens Sinn. Er stößet die Gewaltigen vom Stuhl, und erhöhet die Niedrigen; die Hungrigen füllet er mit Gütern und läßt die Reichen leer. Er denket der Barmherzigkeit und hilft seinem Diener Israel auf, wie er geredt hat unsern Vätern, Abraham und seinem Samen ewiglich. Ehre sei dem Vater und dem Sohn und auch dem Heilgen Geiste, wie es war im Anfang, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen. Lukas 1,46-49.51-55 JOHANNES BRAHMS ES IST DAS HEIL UNS KOMMEN HER ARNOLD MENDELSSOHN TRÄUFELT IHR HIMMEL VON OBEN Paul Speratus, ein Zeitgenosse von Martin Luther und früher Reformator, hat dieses Lied gedichtet, es stand im ersten lutherischen Gesangbuch, dem »Achtliederbuch«. In wenigen Worten fasst es den Kern der lutherischen Lehre zusammen: »Es ist das Heil uns kommen her von Gnad und lauter Güte. Die Werke helfen nimmermehr, ... der Glaub sieht Jesum Christum an, ... er ist der Mittler worden.« Wie Johannes Brahms ist auch Arnold Mendelssohn nach intensiver Auseinandersetzung mit der Kunst früherer Jahrhunderte überzeugt, dass die Zukunft der Musik in der Tradition der vergangenen Jahrhunderte wurzeln muss. Auch 1923 noch, als um ihn herum die letzten Tage der Tonalität angebrochen sind, ist der Großneffe von Felix Mendelssohn überzeugt, dass in der Kirchenmusik die alten Gesetze wie Kanon, Fuge und Cantus-Firmus-Motette unverbrüchlich ihren Ort haben. Diese Adventsmotette ist wie die meisten seiner zahlreichen geistlichen Werke dem Gedanken verpflichtet, die Kirchenmusik in der Tradition von Heinrich Schütz im 20. Jahrhundert fortzusetzen. Johannes Brahms vertont den Text gleich zweimal in seiner Motette: zunächst als Choral im Stile Johann Sebastian Bachs, mit maximaler Textverständlichkeit. Und dann gleich im Anschluss als fünfstimmige Fuge, die zeilenweise die Choralmelodie fugiert. Brahms macht aus dem protestantischen Choral eine absolute, ja instrumentale Musik, die den Text als semantischen Gehalt noch in sich trägt, dabei aber die polyphone Kunst der Alten Meister anstrebt. Für Johannes Brahms die überzeitliche und reinste Form geistlicher Musik. Es ist das Heil uns kommen her von Gnad und lauter Güte. Die Werke helfen nimmermehr, sie mögen nicht behüten. Der Glaub sieht Jesum Christum an: der hat g'nug für uns all getan, er ist der Mittler worden. Paul Speratus 1523 In seiner Adventsmotette »Träufelt ihr Himmel von oben« bilden protestantische Choräle das inhaltliche wie architektonische Gerüst. Arnold Mendelssohn geht mit den Chorälen äußerst vielgestaltig um: Er legt sie in verschiedene Stimmen des Chores, umgibt sie mit schlichtem homophonem Kantionalsatz oder mit einem polyphonen Stimmengeflecht. Die von Arnold Mendelssohn ausgewählten Texte bilden dabei ein eigenständiges und kenntnisreiches Gedankengebäude, in dem sich viele der eingangs beschriebenen Lesungen, theologischen Zusammenhänge und liturgischen Texte zum Advent wiederfinden. I. Chor V. Choral Träufelt ihr Himmel von oben, und ihr Wolken regnet Gerechtigkeit, die Erde tue sich auf und bringe Heil. Dein Zion streut dir Palmen und grüne Zweige hin, Und ich will dir in Psalmen ermuntern meinen Sinn. Mein Herze soll dir grünen in stetem Lob und Preis Und deinem Namen dienen so gut es kann und weiß. II. Soli und Chor VI. Soli und Chor Selig sind, die da hungert und dürstet nach Gerechtigkeit, denn sie sollen satt warden! Siehe! Ich stehe vor der Tür und klopfe an. Und der Geist und die Braut spricht: Komm! Siehe, Siehe! Von nun an wird es geschehen, dass ihr werdet sehen des Menschen Sohn sitzen zur Rechten der Kraft und kommen in den Wolken des Himmels! III. Choral Nun komm der Heiden Heiland, der Jungfrauen Kind erkannt, daß sich wundert alle Welt Gott solch Geburt ihm bestellt. IV Chor und Soli Du Tochter Zion, freu dich sehr, und du Tochter Jerusalem jauchze! Siehe dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer, arm und reitet auf einem Esel und auf einem jungen Füllen der Eselin. Hosianna dem, der da kommt im Namen des Herrn! Ja komm, Herr Jesu! Du bist das A und O, Anfang und Ende, der Erste und der Letzte. Tritt der Schlangen Kopf entzwei, dass ich aller Ängsten frei dir im Glauben um und an selig bleibe zugetan. OLIVIER MESSIAEN O SACRUM CONVIVIUM FRANCIS POULENC SALVE REGINA Eine Motette, die keine Adventsmusik im eigentlichen Sinne ist: komponiert als Meditationsmusik während der Eucharistiefeier, macht sie den Chor zu einer menschlichen Orgel. Mit beinahe unendlichem Atem lässt Messiaen dichte, dissonante Akkorde singen, so langsam, dass die Zeit gerinnt und alle harmonischen Spannungen und Zusammenhänge abfallen. Ein musikalischer Andachtsraum, der eine Ahnung vermitteln will von Unendlichkeit und Erlösung. Viele unserer Adventslieder sind Marienlieder. Der Text dieses alten Marienhymnus soll im 12. Jahrhundert von Hermann von Reichenau gedichtet worden sein, einem Mönch in der Benediktinerabtei Reichenau am Bodensee. Francis Poulenc hat ihn 1941 vertont, als er durch den plötzlichen Unfalltod eines nahen Freundes mit der Endlichkeit des menschlichen Lebens konfrontiert wurde. Die geistlichen Chorwerke von Francis Poulenc stammen alle aus dieser Zeit, das »Salve Regina« gehört zu den schönsten. Schwebende Klänge von luzider Klarheit, eine Musik, in der Effekte und Affekte keine Rolle spielen. O sacrum convivium, in quo Christus sumitur: recolitur memoria passionis eius, mens impletur gratia et futurae gloriae nobis pignus datur. Alleluia. O heiliges Gastmahl, bei dem Christus verzehrt wird: Das Gedächtnis seines Leidens wird erneuert, der Geist wird erfüllt mit Gnade und uns wird ein Pfand der zukünftigen Herrlichkeit gegeben. Halleluja. Salve, Regina, Mater misericordiae! Vita, dulcedo et spes nostra, salve! Ad te clamamus, exsules filii Evae. Ad te suspiramus, gementes et flentes in hac lacrymarum valle. Eia ergo, advocata nostra, illos tuos misericordes oculos ad nos converte; Et Jesum, benedictum fructum ventris tui, nobis, post hoc exilium, ostende. O clemens, o pia, o dulcis Virgo Maria! Sei gegrüßt, Königin, Mutter der Barmherzigkeit, unser Leben, unsere Wonne und unsere Hoffnung, sei gegrüßt! Zu dir rufen wir verbannte Kinder Evas; Zu dir seufzen wir trauernd und weinend in diesem Tal der Tränen. Wohlan denn, unsere Fürsprecherin, wende deine barmherzigen Augen uns zu; Und nach diesem Elend zeige uns Jesus, die gebenedeite Frucht deines Leibes! O gütige, o milde, o süße Jungfrau Maria. KRZYSZTOF PENDERECKI CHERUBINISCHER LOBGESANG Der Cherubim-Hymnus ist das Herzstück eines orthodoxen Gottesdienstes: Er rahmt mit seinen zwei Teilen den »Großen Gang« ein, einen rituellen Opfergang, bei dem die Gläubigen Gaben zum Altar bringen und symbolisch in den Kreis der Engel aufgenommen werden. Der erste, langsame Teil ist eine Meditation: Die Gläubigen sollen die Cherubime imaginieren und die Dreieinigkeit Gottes, bis sie alle Alltagssorgen loslassen können. Der zweite, schnelle Teil heißt die Gläubigen, ihre Herzen zu öffnen und den Erlöser willkommen zu heißen. Eine »Adventsbotschaft«, die das ganze Kirchenjahr hindurch fester Bestandteil des orthodoxen Gottesdienstes ist. Херувимская песнь Cherubim-Hymnus Иже Херувимы тайно образующе И животворящей Троице Трисвятую песнь припевающе, Всякое ныне житейское отложим попечение. Wir, die wir die Cherubim geheimnisvoll darstellen und das dreimal heilige Lied der lebensspendenden Dreieinigkeit singen, lassen alle Last des Lebens hinter uns. Аминь. Amen Яко да Царя всех подымем, Ангельскими невидимо дориносима чинми. Аллилуиа, аллилуиа, аллилуиа. Um aufzunehmen den König der ganzen Welt mit den himmlischen Heerscharen, die ihn unsichtbar begleiten. Halleluja. INTERPRETEN MARCUS CREED Der Dirigent ist an der Südküste Englands geboren und aufgewachsen. Er begann sein Studium am King’s College in Cambridge, wo er Gelegenheit hatte, im berühmten King’s College Choir zu singen. Weitere Studien führten ihn an die Christ Church in Oxford und die Guildhall School in London. Ab 1977 lebte Marcus Creed in Berlin. Stationen seiner Arbeit waren die Deutsche Oper Berlin, die Hochschule der Künste sowie die Gruppe Neue Musik und das Scharoun Ensemble. Von 1987 bis 2001 war Marcus Creed künstlerischer Leiter des RIAS-Kammerchores. 1998 folgte er einem Ruf auf eine Dirigierprofessur an der Musikhochschule Köln. Seit 2003 ist Marcus Creed künstlerischer Leiter des SWR Vokalensembles Stuttgart. Das besondere Anliegen von Marcus Creed gilt mit diesem Ensemble der Wiederaufführung herausragender Kompositionen der jüngsten Vergangenheit, darunter z. B. Werke von Luigi Nono, György Kurtág, Wolfgang Rihm oder Heinz Holliger. Marcus Creed ist regelmäßiger Gast bei internationalen Festivals der Alten und Neuen Musik. Er leitet seit 2015 den Kammerchor des Dänischen Rundfunks und konzertiert regelmäßig mit Spezialensembles der Alten Musik sowie der Neuen Musik. Seine CD-Veröffentlichungen wurden für ihre stilsicheren und klangsensiblen Interpretationen mit internationalen Auszeichnungen prämiert, darunter der Preis der deutschen Schallplattenkritik, der Edison Award, der Diapason d’Or, der Cannes Classical Award und der Echo Klassik. Marcus Creed © Jürgen Altmann SWR VOKALENSEMBLE Der Rundfunkchor des SWR gehört zu den internationalen Spitzenensembles unter den Profichören. Seit siebzig Jahren widmet sich das Ensemble mit Leidenschaft und höchster sängerischer Kompetenz der exemplarischen Aufführung und Weiterentwicklung der Vokalmusik. Die instrumentale Klangkultur und die enorme stimmliche und stilistische Flexibilität der Sängerinnen und Sänger sind einzigartig und faszinieren nicht nur das Publikum in den internationalen Konzertsälen, sondern auch die Komponisten. Seit 1946 hat der SWR jährlich mehrere Kompositionsaufträge für seinen Chor vergeben. Über 250 neue Chorwerke hat das Ensemble uraufgeführt und dabei häufig das Unmögliche möglich und das Undenkbare denkbar gemacht. Neben der zeitgenössischen Musik widmet sich das SWR Vokalensemble vor allem den anspruchsvollen Chorwerken der Romantik und der klassischen Moderne. Künstlerischer Leiter ist seit 2003 Marcus Creed. Unter seiner Leitung wurde das SWR Vokal ensemble für seine kammermusikalische Interpretationskultur und seine stilsicheren Interpretationen vielfach ausgezeichnet, unter anderem viermal mit dem Echo Klassik. Seine Leidenschaft für die Neue Vokalmusik gibt das SWR Vokalensemble in seiner Akademie, seinen Patenchor-und Schulprojekten sowie eigens konzipierten Kinder-und Jugendkonzerten weiter. Für die Qualität seiner Musikvermittlungsarbeit wurde es mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem »JungeOhren-Preis«, dem »Echo Klassik für Kinder« und dem Medienpreis »Leopold«. SWR Vokalensemble SWR VOKALENSEMBLE BESETZUNG 27. NOVEMBER 2016 KONZERTVORSCHAU SOPRAN TENOR Sonja Bühler * Elma Dekker * Kirsten Drope Ute Engelke * Keiko Enomoto * Margret Giglinger * Joanna Klisowska * Wakako Nakaso Eva-Maria Schappé Johanna Vargas * Stefan Berghammer * Frank Bossert Johannes Kaleschke Rüdiger Linn Hubert Mayer Julius Pfeifer Alexander Yudenkov KAMMERKONZERT »LIEBEN SIE BRAHMS?« ALT Sabine Czinczel Stephanie Firnkes * Anne Greiling * Judith Hilger Ulrike Koch Inga Schäfer Wiebke Wighardt Ute Wille BASS Emanuel Fluck ** Bernhard Hartmann Achim Jäckel Menno Koller * Torsten Müller Philip Niederberger Mikhail Nikiforov Mikhail Shashkov * als Gast ** Akademist DI 29. NOVEMBER 2016, 20 UHR REUTLINGEN, STADTHALLE Quartette und Lieder von Brahms, Jenner, Herzogenberg und Schumann Doriana Tchakarova, Klavier Mitglieder des SWR Vokalensembles Moderation: Katharina Eickhoff Karten: Kartenbüro am Markt: 07121-302292 Kulturamt Reutlingen: 07121-303 2834 DU GEHÖRST DAZU STUTTGARTER MUSIKFEST FR 2. DEZEMBER 2016, 11 UHR SCHULKONZERT STUTTGART, HOSPITALHOF (AUSVERKAUFT) SO 4. DEZEMBER 2016, 15 UHR FAMILIENKONZERT STUTTGART, HOSPITALHOF Henrik Albrecht »Die furchtlosen Stadtmusikanten – gemeinsam sind sie stark« Musikalisches Märchen nach einer Erzählung von Susanne Oswald Henning Nöhren, Erzähler (2.12.) Malte Arkona, Erzähler (4.12.) SWR Vokalensemble Dirigent: Klaas Stok Empfohlen für Kinder ab 5 Jahren und ihre Familien. Konzertdauer max. 60 Minuten. ZENDER ZUM 80. DO 15., FR 16. DEZEMBER, 20 UHR STUTTGART, LIEDERHALLE 19 UHR KONZERTEINFÜHRUNG SO 18. DEZEMBER, 19.30 UHR MANNHEIM, ROSENGARTEN 18.30 UHR KONZERTEINFÜHRUNG MO 19. DEZEMBER, 20 UHR FREIBURG, KONZERTHAUS 19 UHR KONZERTEINFÜHRUNG Hans Zender »Oh cristalina...« für drei Gruppen von Sängern und Instrumenten Vier Schubert-Chöre für Solo-Tenor, Chor und Orchester Alexander von Zemlinsky Die Seejungfrau, sinfonische Dichtung für Orchester Alexander Yudenkov, Tenor SWR Vokalensemble SWR Symphonieorchester Dirigent: Cornelius Meister Am Freitag voraussichtlich Live-Stream im Internet unter SWRCLASSIC.de. Ab 20.12. wird es als Video on Demand online gestellt. ECLAT · FESTIVAL NEUE MUSIK SA 4. FEBRUAR, 18 UHR STUTTGART, THEATERHAUS T1 ECLAT · FESTIVAL NEUE MUSIK SO 5. FEBRUAR, 18 UHR STUTTGART, THEATERHAUS T1 SWR JETZTMUSIK SWR JETZTMUSIK Bernhard Gander »Totenwacht« für Stimmen (UA) Brice Pauset Etüden für Klavier erste Sammlung, Nr. 2, 3 und 4 (UA) Richard Barrett everything has changed / nothing has changed für Orchester (UA) Johannes Schöllhorn »va« d’après Massenet Expressions lyriques für Stimme und 44 Instrumente (UA) Klaus Ospald Más ráiz, menos criatura (Entlegene Felder III) für Orchester, Solo-Klavier und 8 Stimmen (UA) Anna Korsun Neues Werk für Chor (UA) Mark Barden Neues Werk für Klavier (UA) Nicolaus A. Huber »Entschwindungen« für Chor, Schlagzeug und Elektronik (UA) Nicolas Hodges, Klavier SWR Vokalensemble Dirigent: Marcus Creed Sarah Maria Sun, Sopran Yukiko Sugawara, Klavier SWR Vokalensemble SWR Symphonieorchester Dirigent: Peter Rundel IMPRESSUM HERAUSGEBER Südwestrundfunk Kommunikation SWR Classic CHORMANAGEMENT Cornelia Bend REDAKTION Dorothea Bossert GESTALTUNG SWR Design DRUCK GO Druck, Kirchheim unter Teck KONTAKT SWR Vokalensemble Chormanagement 70150 Stuttgart Telefon + 49 711 929 12570 Telefax + 49 711 929 13636 [email protected] Rechtshinweis: Als Konzertbesucher räumen Sie dem SWR das Recht ein, Aufnahmen Ihrer Person zeitlich und räumlich unbegrenzt zu nutzen. Die Konzerte werden für Hörfunk, Online und/oder Fernsehen aufgezeichnet.Bild- und Tonaufnahmen sind während der Konzerte nicht gestattet. KL ANGVIELFALT ERLEBEN JEDERZEIT ONLINE SWR WEB CONCERTS SWRCLASSIC.DE
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