ZO/AvU Donnerstag, 24. November 2016 Schweizerinnen sind an der EM gescheitert CURLING Keine Medaille für die Weltmeisterinnen an der EM in Schottland: Die Dübendorferin Irene Schori und ihre Flimser Teamkolleginnen verpassen die Halbfinals. Für die Weltmeisterinnen um Skip Binia Feltscher gehen die Curling-Europameisterschaften in Glasgow auf enttäuschende Weise zu Ende. Sie verpassen die Halbfinals und werden das Turnier ohne Medaille abschliessen. Nach Niederlagen gegen Schweden (2:7) und Aussenseiter Tschechien (7:8 nach Zusatzend) kommen Christine Urech, Franziska Kaufmann, die Dübendorferin Irene Schori und Binia Feltscher schon vor dem letzten Vorrundenspiel gegen Deutschland nicht mehr für einen Platz unter den besten vier infrage. Mit 3:5 Siegen ist die Zwischenbilanz der Schweizerinnen weit hinter den Erwartungen. An ihren letzten drei Auftritten an internationalen Meisterschaften hatten die Flimserinnen ausnahmslos den Titel gewonnen, als Weltmeisterinnen 2014 und 2016 sowie als Europameisterinnen ebenfalls 2014. Die Enttäuschung dieser Woche werden die Spielerinnen wegstecken können, die wichtigsten Termine in ihren Agenden sind die Wettkampftage des Olympiaturniers in Pyeongchang im Februar 2018. Der Schweizer Verband hat den Startplatz an den Winterspielen bei den Frauen auf sicher. Feltschers Quartett muss sich aber noch in der internen Ausscheidung durchsetzen. Männer machen es spannend Mit der Zwischenbilanz von 5:3 Siegen stiegen die Schweizer Männer um Skip Peter De Cruz ins letzte Vorrundenspiel. Mit einem Sieg gegen Dänemark würden sie in die Halbfinals gelangen. Die Partie ging gestern Abend nach Redaktionsschluss zu Ende. Nach dem bitteren 1:8 gegen Schweden verloren die Schweizer auch den zweiten Match gegen einen Medaillenanwärter, diesmal mit 3:7 gegen Norwegen. Gegen die Norweger spielten die Schweizer wesentlich besser als beim Desaster gegen Titelverteidiger Schweden, zum sechsten Sieg in diesem EM-Turnier reichte es ihnen aber dennoch nicht. sda Sport l 27 Die Findungsphase dauert an UNIHOCKEY Diese Saison sollte vieles anders werden im UHC Uster. Doch Ende November liegt das Team wie stets in den letzten Jahren unter dem Strich. Was läuft falsch im Kampf gegen den Mythos, Uster sei «unplayoffbar»? Trainer Simon Meier nimmt Stellung. Manchmal sind es Nuancen, die ein Bild verändern – und manchmal ist es ein einziges Tor. 2:2 stand es am letzten Samstag vor dem Schlussdrittel zwischen dem UHC Uster und Waldkirch St. Gallen. Ein Treffer fiel noch. Er gelang den Gästen – und das hatte Folgen. Statt zum achtplatzierten WaSa aufzuschliessen, liegen die Ustermer nun bereits sechs Punkte hinter dem Trennstrich. Die Situation ist ihnen aus den Vorjahren sattsam bekannt. Und das ist gelinde gesagt ernüchternd. Schliesslich wurde die Mannschaft gezielt verstärkt, die erstmalige PlayoffQualifikation war eigentlich fest eingeplant. «Wir haben die Voraussetzungen dafür geschaffen», liess Sportchef Thomas Schwarz vor der Saison verlauten. Nun sagt Trainer Simon Meier: «Wir tun uns schwerer als gedacht mit der neuen Anspruchshaltung.» Der Profi-Coach spart implizit auch nicht mit Selbstkritik. «Wir sind immer noch in der Findungsphase», sagt er und fügt schmallippig an: «Sie dauert länger als erwartet.» Noch zu inkonstant Bereits der Saisonauftakt gegen WaSa (3:8) erwies sich als erster Knackpunkt. «Die Resultate sind bisher eher enttäuschend», fasst Meier das Offensichtliche zusammen. Es gab aber auch Stimmungsaufheller. Gegen Leader Wiler-Ersigen holte Uster einen Punkt, und gegen Cup-Sieger Köniz gewann das Team zu Hause. Hinzu kommt: Der UHC Uster hat getreu seinem neuen Selbstverständnis ein Playoff-Kandidat zu sein, er hat mehr Ballbesitz als in der Vergangenheit, und es ist ihm sogar gelungen, stärker einge schätzte Gegner zu dominieren. Zumindest phasenweise. Besser gesagt: nur phasenweise. Gegen Rychenberg lag Uster nach dem ersten Drittel zum Beispiel 5:0 in Führung. 20 Minuten später hiess es 5:5. Auf Unerfahrenheit lassen sich die Schwankungen nicht zurückführen. «Die Floskel vom jungen Hängende Köpfe auf der Bank: Die Ustermer verarbeiten eine Niederlage Team, die elf von zwölf Trainern benutzen, kann und will ich nicht bringen», sagt Meier. Denn die Mischung stimmt eigentlich. Und mit Captain Raphael Berweger und Florian Bolliger sind auf diese Saison zwei Spieler zum UHC Uster zurückgekehrt, die wissen, wie man Titel gewinnt. Das Ausländerthema Meier lobt die beiden für ihre vorbildliche Einstellung und ihre Bereitschaft, im Training und im Spiel mit gutem Beispiel voranzugehen. Die grosse Verantwortung sei aber ihren persönlichen Leistungen nicht immer zuträglich gewesen, sagt er. Zuletzt habe die Formkurve jedoch aufwärtsgezeigt. Bolliger wurde dennoch nicht von Nationaltrainer David Jansson ins WM-Kader berufen. «Offensichtlich konnte er seine Position gegenüber den Konkurrenten seit dem Sommer nicht verbessern», sagt Meier. Zufrieden ist der Ustermer Trainer mit seinen beiden Ausländern Markus Kulmala und Überlegen, aber ohne Stängeli EISHOCKEY Mit einem überzeugenden 9:2-Erfolg gegen Seewen verteidigt Erstligist Dübendorf Rang 2 und hält den Druck auf den ebenfalls siegreichen Leader Bülach aufrecht. Der EHC Dübendorf dominierte Seewen 55 Minuten lang nach Belieben. Erst nach dem 9:0 liess die Konzentration der Glattaler etwas nach, wodurch sie das Stängeli verpassten und den Schwyzern noch zwei Ehrentreffer ermöglichten. Schon nach 73 Sekunden lag das Team von Trainer Andrea Cahenzli 1:0 in Führung. Den grössten Anteil am ersten Treffer hatte Raoul Seiler, der sich nach einem energischen Lauf über das gesamte Feld noch in Abschlussposition brachte. Den Abpraller verwertete Joshua Blasbalg. Zwei Minuten später erhöhte Raphael Röthlisberger bereits auf 2:0 für Dübendorf. Die Glattaler dominierten auch in der Folge das Spiel klar. Eine perfekte Kombination im Powerplay brachte dem EHCD durch Andreas Bührer das 3:0 (19.). Dübendorf machte im zweiten Abschnitt druckvoll weiter und spielte die Gäste phasen weise schwindlig, doch hielt Seewen-Hüter Samuel Schweiger seine Mannschaft mit einigen guten Paraden im Spiel. Ein satter Distanzschuss von Remo Sägesser brachte Dübendorf zur Spielmitte das längst fällige vierte Tor. Die Schwyzer machten nicht den Eindruck, dass sie ein Rezept gegen die Glattaler Dominanz finden würden. Im Gegenteil: Jann Falett tanzte drei Gegner auf engstem Raum aus und markierte das 5:0, als ob es das Einfachste auf der Welt wäre (35.). Bald darauf netzte Bührer ein sechstes Mal ein. Souverän bis zum 9:0 Schweiger machte Fabian Gisler im Tor der Gäste Platz. Sekunden vor der zweiten Sirene sah der Schwyzer Mathias Arnold im Powerplay seinen Schuss von der Latte abprallen. Dafür nutzte Bührer das freie Eis in Unterzahl zum 7:0 (41.). Weitere gute Möglichkeiten blieben vorerst ungenutzt. Zehn Minuten vor dem Ende schoss Röthlisberger scharf ins hohe Eck. Damian Reichart veredelte eine Überzahl vier Minuten später mit einem gefühlvollen Weitschuss. Jonas Fries und Simon Schnüriger verhinderten für die Schwyzer das totale Debakel und erwischten den weitgehend arbeitslosen EHCD-Keeper Remo Trüb noch zweimal zum Endstand von 9:2. bg Oskar Henriksson. Dass Letzterer nicht der grosse Skorer sei, habe er bereits vor der Saison gewusst. Meier verweist darauf, dass die meisten Teams in der NLA deutlich mehr Ausländer beschäftigen als Uster. «Wir tun uns schwerer als gedacht mit der neuen Anspruchshaltung.» Uster-Trainer Simon Meier Archivbild Christian Merz Der punktgleiche Kantonsrivale Kloten-Bülach hat zum Beispiel fünf im Kader. «Fast alle Teams ausser WaSa haben aufgerüstet, die Liga ist ausgeglichener geworden», urteilt Meier. Vor der Saison hatte er moniert, dass in Uster das Körperspiel lange vernachlässigt worden sei. Haben sich die Zürcher Oberländer mittlerweile mehr Zweikampfhärte angeeignet? «Es ist besser geworden», sagt Meier. Aber die Niederlagen gegen GC und Malans, als Uster chancenlos blieb, zeigten ihm eines klar auf: «Im Vergleich zu den Spitzenteams haben wir in diesem Bereich nach wie vor Rückstand.» Er will bereits die jetzige WM-Pause nutzen, um eine Verbesserung zu erreichen. «Pragmatischer werden» Das Hauptproblem der Ustermer ist jedoch ein anderes: Sie müssen einen zu grossen Aufwand betreiben, um ein Tor zu erzielen. Zuletzt gegen WaSa widerspiegelte das Ergebnis in keiner Weise das Chancenverhältnis. Den Trainingsfokus will Meier deshalb in den kommenden spielfreien Wochen auch auf das Abschlussverhalten legen. «Wir müssen pragmatischer werden und den Mut haben schneller vorwärtszuspielen», sagt er. Das sollte sich rasch ändern, denn in den letzten beiden Spielen vor dem Jahreswechsel, am 17. Dezember in Chur (5.) und tags darauf bei Köniz (7.), steht der auf dem zehnten Platz liegende UHC Uster bereits unter Druck. Meier sieht das anders. «Der Playoff-Zug wird nach der Doppelrunde so oder so nicht abgefahren sein.» Rein theoretisch stimmt das. Würde der Rückstand auf den Strich aber weiter anwachsen, dann liesse sich die Schieflage in den verbleibenden acht Qualifikationsrunden im neuen Jahr kaum mehr korrigieren. «Wir schauen nicht nach jedem Wochenende auf die Tabelle», behauptet Meier, «sondern wir konzentrieren uns auf das, was wir besser machen müssen.» Noch lässt sich das Gesamtbild entscheidend verschönern. Dazu braucht es aber mehr als bloss Nuancen. Nikolas Lütjens Der unkonzentrierte EHCW EISHOCKEY Erstligist Wetzikon muss in Chur für Unkonzentriertheiten in der Defensive büssen und verliert 3:4. In einer strafenreichen Partie gab der EHCW einen Zweitorevorsprung preis. Der EHC Wetzikon erwischte beim EHC Chur einen schwachen Start. Die Gastgeber drückten mit viel Tempo nach vorne und kamen so früh zu gefähr lichen Angriffen. Schon in der 3. Minute verpasste Holenstein den Führungstreffer nur knapp, zwei Minuten später parierte EHCW-Keeper Simon Scherrer gegen Peer. Es dauerte bis zur Hälfte des Startdrittels, ehe die Oberländer gefährlich wurden. Nachdem das Team von Andy Ritsch eine Unterzahl gut überstanden hatte, schloss Schneider in der 14. Minute eine sehenswerte Kombination mit Hürli- mann und Nägeli zum Führungstreffer ab. Die Wetziker kamen besser ins Spiel, wurden aber durch Strafen gebremst. Steigerung im Mitteldrittel Im Mittelabschnitt brachten die Wetziker mehr Tempo ins Spiel. Im Angriff zeigten sich die Oberländer gefährlicher als die Bündner, obwohl ein Grossteil der Chancen den Churern gehörte. Nachdem Scherrer gegen Horber (21.) und gegen den allein anstürmenden Däscher (26.) Sieger geblieben war, glänzte die Parade linie der Wetziker: Butty zog hinter dem gegnerischen Tor durch, passte den Puck quer vor das Tor, und Vesely vollendete die Kom bination mit dem 2:0 für den EHCW (32.). Der Zweitorevorsprung hatte nur kurz Bestand: John gelang eine halbe Minute später mit einem präzisen Schuss unter die Latte der Anschluss- treffer. Wenige Sekunden vor Drittelende setzte sich Scherrer wiederum in Szene, als er einen Penalty parierte. Was Holenstein mit seinem schwachen Versuch verpasst hatte, holten die Churer zu Beginn des Schlussdrittels nach: Mit einem Doppelschlag drehten die Gastgeber die Partie: Erst traf Bucher im Powerplay, dann liessen die Wetziker bei vier ge gen vier den Bündnern zu viel Freiraum. Und als die Wetziker selber in Überzahl spielen konnten, bauten sie kaum Druck auf und waren unkonzentriert – Durisch baute die Führung mit einem Shorthander aus (52.). Für den EHCW war das ein Weckruf. Er machte nun Druck, und eine Minute später gelang Hürlimann das 3:4. Mehr lag nicht drin – auch, weil eine fragwürdige Strafe gegen Rüedi der Schlussphase die Spannung nahm. pan
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