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PRESSEINFORMATION
Fachbereich Handel
Vereinte
Dienstleistungsgewerkschaft
Bezirk Augsburg
Handelskonzern LIDL will Betriebsrat kündigen
24.11. 2016
Lidl lohnt sich? Nicht für Betriebsräte!
Graben bei Augsburg, 24.11.2016.
Der Handelskonzern LIDL geht radikal gegen demokratisch gewählte Betriebsräte vor. An dem Lagerstandort Graben bei Augsburg ist es der Gewerkschaft
ver.di im Juli 2016 gelungen erfolgreich Betriebsratswahlen durchführen.
Schnell wurde deutlich, dass die Firma Lidl nicht viel von Mitbestimmungsrechten durch Betriebsräte hält. In kürzester Zeit musste der Betriebsrat
grundlegende Rechte der Beschäftigten anwaltlich und arbeitsgerichtlich
durchsetzten. Sehr zum Missfallen des Managements. Jetzt soll einem Betriebsratsmitglied fristlos gekündigt werden.
„Was bei Lidl in Graben zurzeit passiert, ist als Generalangriff auf Betriebsräte zu
werten. Den Initiator der Betriebsratswahlen und gewähltes Betriebsratsmitglied will
Lidl mit allen Mitteln loswerden. Angebliche, von Lidl unterstellte, geschäftsschädigende Äußerungen sollen für die fristlose Kündigung des Kollegen reichen. In Wirklichkeit möchte Lidl ein Exempel statuieren, um den Betriebsrat und die Belegschaft
einzuschüchtern, “ erklärt Thomas Gürlebeck, zuständiger Handelssekretär, ver.di
Augsburg. „Lidl lässt nach außen hin alle glauben, dass man kein Problem mit Gewerkschaften und Betriebsräten hat, tatsächlich entsteht jedoch der Eindruck, dass
Demokratie und Mitbestimmung bei Lidl nach wie vor kein Platz haben“, so Gürlebeck weiter.
Nachdem das Betriebsratsgremium der fristlosen Kündigung die Zustimmung verweigerte, möchte Lidl sich die Zustimmung des Betriebsrats durch das Arbeitsgericht Augsburg ersetzen lassen. „Unserer Auffassung nach, wird Lidl keinen Erfolg
haben. Das sieht Lidl wohl selbst so, denn heute ging ein weiterer Antrag auf fristlose Kündigung des betroffenen Kollegen beim Betriebsrat ein. Dieses Vorgehen verurteilen wir auf das Schärfste. Anstatt mit Betriebsräten vertrauensvoll zusammenzuarbeiten, will Lidl diese aus dem Unternehmen entfernen, “ sagt Gürlebeck abschließend.
Am 28.11.2016 um 11 Uhr findet der erste Arbeitsgerichtstermin statt. Von 10
Uhr bis 10:45 Uhr ruft die Gewerkschaft ver.di vor dem Arbeitsgericht Augsburg, Frohsinnstr. 2, zu einer Solidaritätskundgebung auf. Sie haben dort die
Möglichkeit mit den Betroffen zu sprechen.
Ansprechpartner:
Thomas Gürlebeck, ver.di Augsburg
0171 / 480 88 82
Internetadresse: www.handel.bayern.verdi.de
Mail: [email protected]