Video-Thema Begleitmaterialien DER DEUTSCHE WEIHNACHTSBAUM DER QUEEN Der Weihnachtsbaum ist eine deutsche Tradition, die sich ab dem 19. Jahrhundert auf der ganzen Welt verbreitete. Albert von Sachsen-Coburg und Gotha, der deutsche Ehemann der britischen Königin Viktoria, brachte 1848 den ersten Weihnachtsbaum nach England. Deshalb steht dieses Jahr vor Schloss Windsor in Großbritannien, dem Hauptwohnsitz der britischen Könige, ein Weihnachtsbaum aus der deutschen Stadt Coburg. Er ist ein Geschenk für Königin Elisabeth II. MANUSKRIPT SPRECHER: Kerzengerade und majestätisch: Zwölf Meter hoch und vier Meter breit ist der Weihnachtsbaum vor Schloss Windsor, der Hauptresidenz von Königin Elisabeth II. Die Nordmanntanne stammt aus der Heimatstadt ihres Ururgroßvaters. BIRGIT WEBER (zweite Bürgermeisterin der Stadt Coburg): Die Queen hat letztes Jahr in ihrer Weihnachtsansprache davon berichtet, dass der Weihnachtsbaum ja eigentlich aus Coburg kommt, als damals Albert die Queen Victoria geheiratet hat. Und das haben die Mitarbeiter aufgenommen, und dann kam die Idee: Lasst uns doch ’n Brief an die Queen schreiben und ihr einen Weihnachtsbaum schenken. SPRECHER: Im November 2015 wurde die Idee umgesetzt. Die Stadt Coburg schrieb einen Brief an die Queen und bot einen Weihnachtsbaum aus den Coburger Wäldern samt Baumschmuck an. Die Antwort aus dem Buckingham Palace ließ nicht lange auf sich warten: die Queen sagte prompt: „Yes, please.“ Zurück in Windsor: Auch die Bürgermeisterin des kleinen Ortes westlich von London ist „amused“. SAYONARA LUXTON (Bürgermeisterin von Windsor): Es ist eine große Ehre, so etwas aus Deutschland für Großbritannien zu bekommen, vor allem in unserer Stadt Windsor. Wir fühlen uns sehr privilegiert, den Baum hier zu haben, vor allem auch mit all der Dekoration. Er sieht toll aus. SPRECHER: Und so fing alles an: Königin Victoria ehelichte Albert von Sachsen-Coburg und Gotha. Der Deutsche brachte 1848 den ersten Weihnachtsbaum nach England. So wurde der Baum Teil der britischen Weihnachtstradition. Victoria und Albert sind die Ururgroßeltern von Königin Elizabeth II. Geboren wurde Prinzgemahl Albert hier, auf Schloss Rosenau bei Coburg im Jahre 1819. Noch heute lebt ein Teil der Familie in dieser Gegend, so auch Erbprinz Hubertus. Er hat den Weihnachtsbaum für die Queen gespendet. HUBERTUS VON SACHSEN-COBURG UND GOTHA (Urururenkel von Königin Victoria und Prinz Albert): Uns wurde gesagt, zwischen zehn und circa zwölf Meter. Die Höhe war Seite 1/6 Deutsch zum Mitnehmen www.dw.com/videothema Deutsche Welle Video-Thema Begleitmaterialien auch nicht so sehr das Thema. Es war eher das Thema die Breite. Er durfte maximal im Durchmesser vier Meter haben. Da an dem Standort, wo er aufgestellt wird, am Schloss Windsor direkt hinter der Queen-Victoria-Statue, auch ein „Changing of the Guards“ durchgeführt wird und dort natürlich die Wachen noch durchkommen müssen, ohne den Baum zu berühren. Das war eine gewisse Herausforderung, einen Baum zu finden, der eben diese Höhe hat, aber maximal die Breite. Wir haben’s geschafft, haben einen ganz tollen, gerade gewachsenen Baum gefunden und sind sehr froh darüber. SPRECHER: Die rund 30 Jahre alte Nordmanntanne wird im Coburger Wald gefällt und offiziell verabschiedet. Von der bayerischen Provinz startet eine rund 1000 Kilometer lange Reise über den Ärmelkanal nach Großbritannien. Ein paar Tage später: Die Tanne hat die Fahrt gut überstanden und thront nun vor dem Schloss Windsor. Die Residenz der britischen Monarchen ist das größte und älteste durchgängig bewohnte Schloss der Welt und Hauptwohnsitz der Queen. Dass der Weihnachtsbaum dieses Jahr aus Coburg kommt, ist kein Zufall. MICHAEL SELZER (Stadt Coburg): Es wird in Coburg der zweihundertste Geburtstag von Prinz Albert gefeiert mit jetzt schon in Planung befindlichen Veranstaltungen, und da haben wir einen großen Wunsch, ein großes Ziel, einen großen Traum vielleicht sogar: Wenn es uns gelingt, dann in zwei Jahren jemanden von der königlichen Familie in Coburg begrüßen zu dürfen, dann war das ein richtig voller Erfolg. SPRECHER: Damit die Bescherung perfekt ist, wird der Weihnachtsbaum traditionell geschmückt – mit rund 2000 Weihnachtskugeln aus Lauscha. Die deutsche Stadt in der Nähe von Coburg ist weltberühmt für ihren Glasschmuck. Mehr als ein halbes Jahr Arbeit steckt in dieser Dekoration. ROMY STEINER (Glasschmuck-Expertin aus Lauscha): Etwas ganz Besonderes ist es, weil die Kugeln handgemacht sind. Wir haben diese Kugeln auch aus über 30 Jahre alten Glasröhren hergestellt, die früher in der Nähe von Lauscha hergestellt worden sind. SPRECHER: Zwei Tage lang dauert es, bis alle Kugeln und Kerzen am Baum windfest angebracht sind. Der Weihnachtsbaum der Queen ist der neue Star von Windsor und zieht alle Blicke auf sich. EINE FRAU: Es ist herrlich vor dem Schloss. Es ist wunderschön. EIN MANN: Ich mag den Baum. Er ist groß und gut proportioniert. EINE FRAU: Einfach großartig! Seite 2/6 Deutsch zum Mitnehmen www.dw.com/videothema Deutsche Welle Video-Thema Begleitmaterialien EINE FRAU: Es ist sehr schön, es ist magisch. SPRECHER: Bis Anfang Januar kann diese Schönheit noch in Windsor bewundert werden. Seite 3/6 Deutsch zum Mitnehmen www.dw.com/videothema Deutsche Welle Video-Thema Begleitmaterialien GLOSSAR kerzengerade – vollkommen gerade; nicht schief; so gerade gewachsen wie eine Kerze majestätisch – hier: durch die Größe sehr beeindruckend Hauptresidenz, -en (f.) – das Gebäude, in dem eine wichtige Person (z. B. ein König) häufiger als anderswo wohnt Nordmanntanne, -n (f.) – ein Nadelbaum mit weichen Nadeln, der in Deutschland als Weihnachtsbaum sehr beliebt ist Ururgroßvater, -väter (m.) – der Großvater des Großvaters Weihnachtsansprache, -n (f.) – hier: die Rede, die eine besonders wichtige Person im Staat (der Präsident, der König), an Weihnachten hält. eigentlich – hier: ursprünglich; dem Anfang nach; zuerst auf│nehmen – hier: etwas hören und dazu passend handeln; an etwas anschließen; etwas (z. B. einen Gedanke) fortführen etwas um│setzen – etwas, was vorher geplant war, machen samt –mit Buckingham Palace – das Schloss, in dem die britischen Königsfamilie in London wohnt prompt – sofort; sehr schnell amused – hier englisch für: erfreut; fröhlich Ehre, -en (f., meistens im Singular) – hier: ein Zeichen dafür, dass man für bedeutend gehalten wird/dass man hoch angesehen ist privilegiert – hier: in einer besonderen Position Dekoration, -en (f.) – der Schmuck; die Verzierung jemanden ehelichen – jemanden heiraten Prinzgemahl, -en (m) – der Ehemann der Königin Erbprinz, -en (m.) – früher: der Prinz, der einmal der Nachfolger als König sein wird; heute: ein Adelstitel, der aber nur noch in einigen Familien verwendet wird und keine Bedeutung hat Seite 4/6 Deutsch zum Mitnehmen www.dw.com/videothema Deutsche Welle Video-Thema Begleitmaterialien etwas spenden – etwas schenken, oft um Menschen zu helfen Durchmesser, - (m.) –die Länge einer geraden Linie in einem Kreis oder einer Kugel, die von einer Seite durch den Mittelpunkt bis zur anderen Seite geht Statue, -n (f.) – eine Figur eines Menschen oder Tieres (meist aus Holz oder Stein); ein Denkmal Changing of the Guards – englisch für: das (regelmäßige) Wechseln der Personen, die auf etwas aufpassen Wache, -n (f.) – jemand, der auf etwas oder jemanden aufpassen und ihn vor Gefahren schützen soll gewiss – hier: nicht klein Herausforderung, en (f.) – hier: die schwierige Aufgabe einen Baum fällen – einen Baum abschlagen oder absägen, sodass er umfällt Provinz (f., hier nur Singular) – hier: eine ländliche Gegend ohne größere Städte in der Nähe Ärmelkanal (m., nur Singular) – die enge Stelle des Meeres (des Atlantiks) zwischen Großbritannien und dem europäischen Festland vor etwas thronen – sich vor etwas befinden und beeindruckend aussehen durchgängig – hier: ohne Pause; ohne Unterbrechung in Planung befindlich – so, dass etwas gerade geplant wird ein voller Erfolg – ein sehr großer Erfolg Bescherung (f., nur Singular) – hier: das Austeilen und Auspacken der Geschenke an Weihnachten Arbeit steckt in etwas – etwas hat viel Arbeit gemacht handgemacht – von Hand hergestellt; so, dass nicht die meiste Arbeit von Maschinen gemacht wurde Glasröhre, -n (f.) –ein langes rundes Stück Glas, das innen hohl ist/das innen leer ist windfest – so, dass der Wind etwas nicht kaputt machen oder umwerfen kann etwas an│bringen – etwas an etwas fest machen; etwas befestigen Seite 5/6 Deutsch zum Mitnehmen www.dw.com/videothema Deutsche Welle Video-Thema Begleitmaterialien alle Blicke auf sich ziehen – so schön oder besonders sein, dass einen alle anschauen gut proportioniert – mit gut anzusehender Form, nicht zu groß und nicht zu klein, nicht zu dick und nicht zu dünn Autoren: Kirstin Schumann /Anna-Lena Weber Redaktion: Ingo Pickel Seite 6/6 Deutsch zum Mitnehmen www.dw.com/videothema Deutsche Welle
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