DE UTSCHLANDS WI RTSCHAFTS- UND FI N A N ZZ E I T U N G Kraftlose Vignette So tickt der FC Bayern Vermögens-Report Grafik des Tages: Warum die Pkw-Maut nur wenig bringt. S. 28 CEO Karl-Heinz Rummenigge über Uli Hoeneß‘ Rückkehr und chinesische Investoren. S. 20 Die Zahl der Millionäre steigt – nur nicht in Großbritannien. S. 42 G 02531 NR. 227 PREIS 2,80 € MITTWOCH, 23. NOVEMBER 2016 Kurz notiert Bill McDermott: SAP habe die besten Softwareentwickler der Welt, sagt der Konzernchef. Dax E-Stoxx 50 10 713,85 3 044,33 +0,27 % +0,37 % Dow Jones S&P 500 18 972,13 2 196,07 +0,08 % -0,10 % Gold Euro/Dollar 1 211,22 $ 1,0620 $ -0,25 % -0,09 % STAND: 18:00 UHR Erdogan paktiert mit den Wölfen: Unbeeindruckt von Kritik des Westens und wachsender außenpolitischer Isolierung treibt der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan seine „Säuberungen“ voran und entlässt Tausende Staatsbedienstete. Zudem versucht er, die Opposition der ultranationalistischen „Grauen Wölfe“ für sein Präsidialsystem zu gewinnen. Seite 8 Der Erfolgscode von SAP · VW will in den USA keine Diesel mehr verkaufen: Die Marke Volkswagen steht kurz davor, Dieselmotoren in Nordamerika aus dem Angebot zu streichen. „Wir gehen derzeit davon aus, dass wir in den USA keine neuen Dieselfahrzeuge mehr anbieten“, sagte Markenchef Herbert Diess dem Handelsblatt. Mit Geländewagen und E-Autos will er wieder angreifen. Seite 18 Firmenchef Bill McDermott richtet den wertvollsten Dax-Konzern auf den nächsten großen Trend aus: Künstliche Intelligenz soll neuartige Geschäftsanwendungen ermöglichen. SAP will dabei die Nummer eins werden, sagt McDermott im Interview. Sven Afhüppe, Christof Kerkmann Berlin B ill McDermott ist der neue Star der Deutschland AG. Unter der Führung des Amerikaners ist der Softwarekonzern SAP mit einer Marktkapitalisierung von knapp 100 Milliarden Euro zum wertvollsten Unternehmen Deutschlands aufgestiegen. Nach Milliardeninvestitionen in das Cloudcomputing bereitet McDermott SAP nun auf den nächsten großen Trend vor: künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen. „Wir treiben maschinelles Lernen mit allem voran, was wir haben“, sagt der SAP-Chef im Handelsblatt-Interview. Ziel sei es, „die intelligentesten Geschäftsanwendungen zu entwickeln“ und „der führende Anbieter“ bei intelligenten Anwendungen für Unternehmen zu werden, sagt McDermott. SAP Aktienkurs in Euro 79,86 € 80 60 40 20 HB 1.2.2010 22.11.’16 Experten halten das Potenzial in diesem technologischen Bereich für enorm. Der Marktforscher IDC schätzt, dass mit maschinellem Lernen bis 2020 rund 47 Milliarden Dollar umgesetzt werden. Nach Angaben von McDermott arbeitet SAP unter anderem an einem intelligenten Assistenten, der vorurteilsfreie Stellenbesetzungen ermöglicht. Eine wichtige Rolle könnte die Technologie auch in der Industrie 4.0 spielen, etwa bei vorausschauender Wartung. Noch beschäftigen sich nur 100 Entwickler bei SAP mit dem Thema. „Es werden aber ständig mehr“, sagt McDermott. Sein Ziel ist klar: das wertvollste Unternehmen in Deutschland zu bleiben. > Interview Seiten 4, 5 Quelle: Bloomberg Der künftige US-Präsident will die Transpazifische Partnerschaft aufkündigen. D „Ohne die USA ist TPP bedeutungslos“, sagte Japans Premier Shinzo Abe. In Europa wächst die Sorge, dass nun auch die Verhandlungen über das transatlantische Freihandelsabkommen TTIP abgebrochen werden. Zwar erwähnte Trump TTIP nicht ausdrücklich, Handelsexperten gehen aber nicht davon aus, dass er das Projekt weiterverfolgen wird. Zumal die TTIPVerhandlungen auch deshalb festgefahren sind, weil die USA auf einer Bevorzugung amerikanischer Anbieter bei öffentlichen Ausschreibungen bestehen. Es gilt als undenkbar, dass Kampfansage an die Wall Street: Die USA und die EU gehen bei der Finanzmarktregulierung immer öfter getrennte Wege. Nun wollen die Europäer ihre Eigenkapitalvorschriften auf US-Banken ausdehnen. Seite 26 Anzeige Trump: TPP ohne Amerika onald Trump macht Ernst. Der designierte US-Präsident kündigte in einer Videobotschaft an, die USA würden sich am ersten Tag seiner Amtszeit aus dem Freihandelsabkommen der Transpazifischen Partnerschaft (TPP) zurückziehen. Er greift damit eine seiner zentralen Wahlkampfbotschaften auf. Egal, ob es darum gehe, Stahl herzustellen, Autos zu bauen oder Krankheiten zu heilen, die USA stünden an erster Stelle, sagte Trump. Am stärksten betroffen von einem Scheitern des Abkommens wäre Japan. · Reuters Handelsblatt GmbH Abonnentenservice Tel. 0800–0002053 (gebührenfrei innerhalb Deutschland), Fax 0211 887 3605, [email protected] Monatsabonnements: Handelsblatt Print: 60,00 Euro Handelsblatt Print + Digitalpass: 66,99 Euro Belgien 3,50 € Frankreich 3,90 € Großbritannien 3,40 GBP Luxemburg 3,50 € Niederlande 3,50 € Österreich 3,50 € Polen 21,50 PLN Schweiz 5,50 CHF Tschechien 130,00 CZK Ungarn 1200,00 FT Marc-Steffen Unger für Handelsblatt · Trump ausgerechnet diese Position aufgibt. Trumps Ankündigung sei ein „bedauerliches Signal“, sagte Anton Börner, Präsident des Außenhandelsverbands BGA, dem Handelsblatt. Er hoffe, dass damit „keine vollständige Abkehr der Amerikaner von offenen Märkten und der Gestaltung der Globalisierung begründet wird“. BDI-Präsident Ulrich Grillo warnte, für dauerhaften Wohlstand brauche es verlässliche Partner weltweit. „Jeder Rückschritt ist gefährlich.“ str/tor > Bericht Seiten 6, 7 © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected]. !
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