Katalog November 2016

Nürnberger
Buch- und Kunstantiquariat
Nürnberger
Buch- und Kunstantiquariat
Inh. Guido Schwald
Mohrengasse 10 · 90402 Nürnberg
Nürnberger
Buch- und Kunstantiquariat
Inh. Guido Schwald
Mohrengasse 10 · 90402 Nürnberg
Tel. (0911) 203482 · Fax (0911) 20 34 84
www.antbuch.de · [email protected]
Umschlagabbildungen
Vorderseite:„Die Christnacht“, Stahlstich von Ludwig Richter, 1854/55; siehe S. 19
Rückseite: „Der Portolan-Atlas von Battista Agnese“, Faksimile-Ausgabe; siehe S. 20
Die angebotenen Graphiken befinden sich nur dann unter Passepartout oder im Handarbeitsrahmen, wenn dies in der Beschreibung ausdrücklich erwähnt wird.
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Gerichtsstand ist Nürnberg. – Nürnberger Buch- und Kunstantiquariat · Inh. Guido Schwald.
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16/11-800
n ü rnberger bu c h - und kunstanti q uariat
Der König und der „Sächsische Schwan“
Spottgedicht. – Vers de Sa Majesté le Roi de Prusse addressés à Mr. Gottsched, Professeur
à Leipzig. – Avec la traduction Allemande. Suivie d’une parodie. Ohne Ort, Drucker und
Jahr (1757). 4° (21 x 17 cm). 4 Bl. Farbige Broschur d. Zeit mit floralem Muster.
Vgl. Mitchell XII, Nr. 699.
Spitze Parodie auf ein Gedicht, das Friedrich der
Große als Antwortstück für ein Gedicht von Johann
Christoph Gottsched verfaßt hatte. „Für jeden anderen Schriftsteller war es ein Ehrentitel, wenn Friedrich der Große ihn seiner Unterhaltung würdigte; für
G.(ottsched) schlug diese Ehre in ihr Gegentheil um,
und ein Lachen ging durch das litterarische Deutschland, als am 16. October 1757 der große König den
großen Duns allen Ernstes als ‚cygne saxon‘ („Sächsischen Schwan“) angesungen hatte“ (ADB 9, 508).
– In Französisch und Deutsch. – Sehr gut erhalten,
mit Büttenrand. – Exlibris: „Bibliothek Sr. K. H. des
Erzherzogs Friedrich“ von Österreich. – In kleinster
Auflage und nicht für den Handel gedruckt. – Überaus selten, nur in wenigen deutschen Bibliotheken
vorhanden.
€ 650,–
3
n ü rnberger bu c h - und kunstanti q uariat
Bibliophile Prachtausgabe
Louys, Pierre: „Aphrodite. Mœurs antiques“. Paris, Librairie des Amateurs / Ferroud
1909. 4° (27 x 20 cm). 5 Bl., VIII, 281 S., 2 Bl. Mit 43 Farbabbildungen von Raphael Collin. Halbleder d. Zeit mit goldgeprägtem Rückentitel und marmorierten Deckelbezügen;
mit Marmorpapiervorsätzen.
Eines von 355 numerierten Exemplaren der Ausgabe auf Japan-Papier (Nr. „350“, Gesamtauflage: 497). –
Ohne die Extratafel.
Der französische Lyriker und Romanschriftsteller Pierre Louys (1870–1925) gilt neben
de Sade und Verlaine als der große Meister der erotischen Erzählung. Sein sinnlicherotischer, in der Antike spielender Roman „Aphrodite“ erzählt die Geschichte von der
tragischen Beziehung der schönen Kurtisane Chrysis zu dem Künstler Demetrios. Das Erscheinen des Buches war aufgrund der freizügigen Szenen ein Skandal, was aber wohl auch
ein Grund für den großen Erfolg war. – Prachtvolle bibliophile Ausgabe in Halbmaroquin,
in sehr guter Gesamterhaltung. – Dieses Buch allein wäre ein Grund, um die französische
Sprache zu lernen !
€ 420,–
4
n ü rnberger bu c h - und kunstanti q uariat
Illustrierte Verlaine-Werkausgabe
Verlaine, Paul: „Œuvres complètes“. 8 Bände. Paris, Librairie de France 1930–1932. Gr.8°
(24 x 19 cm). Zusammen 2.500 S. Mit 96 Abb.-Tafeln (32 farbig) und weiteren Abb. im
Text. Halbleder d. Zeit mit goldgeprägten Rückentiteln und goldgeprägter Rückenverzierung; mit Kopfgoldschnitt, Büttenrand und Schmuckpapiervorsätzen.
Numeriertes Exemplar (Nr. „665“ von 1.500). – Die Buchrücken in der Farbe teils unterschiedlich. – Einzelne Lagen nicht aufgeschnitten. – Die fliegenden Vorsätze mit Buchhandelsmarke und Exlibris.
Schön illustrierte Werkausgabe des französischen Schriftstellers Paul Marie Verlaine
(1844–1896), einem der Hauptvertreter des literarischen Symbolismus und zusammen
mit Charles Baudelaire der Wegbereiter der modernen europäischen Lyrik. Seine zutiefst
musikalisch-lautmalerischen Verse hatten großen Einfluß auf viele spätere Dichter. –
Großformatige dekorative Ausgabe in guter Gesamterhaltung.
€ 480,–
5
n ü rnberger bu c h - und kunstanti q uariat
Pierre Joseph Redouté
(1759–1840)
Rosen. „GALLICA AGATHA (Var. Regalis).“ Kolorierter Farbkupferstich aus
„Les Roses“ von Pierre Joseph Redouté.
Erschienen 1824–1826. Ca. 18 : 14 cm. – In
Handarbeitsrahmung (41 : 34 cm). € 450,–
Rosen. „GALLICA PUYTRENEA.“ Kolorierter Farbkupferstich aus „Les Roses“
von Pierre Joseph Redouté. Erschienen
1824–1826. Ca. 18 : 14 cm. – In Handarbeitsrahmung (41 : 34 cm).
€ 450,–
6
n ü rnberger bu c h - und kunstanti q uariat
Pierre Joseph Redouté
(1759–1840)
Rosen. „Rosier de Bancks var. à fleurs jaunes.“ Kolorierter Farbkupferstich von Pierre
­Joseph Redouté. Aus „Les Roses“. Erschienen bei Rémond. 1817–1824. Ca. 25 : 18 cm. –
In Handarbeitsrahmung (54 : 47,5 cm).
Rosenzweig mit gelben Blüten und Knospen. – Die Rosenblätter von Redouté gelten als
die schönsten Rosendarstellungen aller Zeiten. Heute sind gute Exemplare sehr gesucht.
Großformatiges, dekoratives Blatt in ausgezeichneter Erhaltung.
€ 1.350,–
7
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Erste rechtmäßige Schiller-Gesamtausgabe
Schiller, Friedrich von: „Sämmtliche Werke“. 12 Bände in 14. Stuttgart und Tübingen
1812–1815. 8° (19,5 x 11,5 cm). Zusammen 6.800 S. Halbleder d. Zeit mit goldgeprägten
Rückenschildern.
Erste rechtmäßige Gesamtausgabe. – Goedeke V, 142, K; Wilpert/Gühring2 49. – Stellenweise etwas
braunfleckig. – Im Anhang von Band 1 das 56seitige Subskribentenverzeichnis.
Äußerst dekorative Ausgabe von Schillers Werken, die sieben Jahre nach seinem Tod erschien und welche die erste rechtmäßige Ausgabe seines Gesamtwerkes war.
€ 780,–
„Briefwechsel zwischen Schiller und Wilhelm
v. Humboldt“. Mit einer Vorerinnerung über
Schiller … von W. von Humboldt. Stuttgart
und Tübingen, Cotta 1830. Kl.8° (16 x 10,5
cm). 492 S. Halbleder d. Zeit mit goldgeprägtem
Rückentitel.
Erste Ausgabe. – Goedeke V, 101, 33 u. XIV, 552, 649. –
Die vorderen fliegenden Vorsätze mit alten handschriftlichen Eintragungen.
Der Briefwechsel umfaßt die Jahre 1793–1797, die
Zeit, in der Humboldt und Schiller in Weimar und
Jena direkten Umgang miteinander pflegten. Humboldt erwies sich hierbei als klug-kritischer Ratgeber
für Schiller und sein Werk. – Hübsches Exemplar in
guter Gesamterhaltung.
€ 280,–
8
n ü rnberger bu c h - und kunstanti q uariat
Ein Kleinod des deutschen Rokoko
Wieland, Christoph Martin (Anon.): „Die Grazien“. Leipzig, Weidmanns Erben und
Reich 1770. Kl.8° (15,5 x 9,5 cm). 206 S., 1 Bl. Mit gestochenem Titel, 6 gestochenen
Abb.-Tafeln (i. d. Kollation) und 8 gestochenen Textvignetten. Leder der Zeit mit goldgeprägtem Rückenschild und überaus reicher ornamentaler Rückenvergoldung.
Erste Ausgabe. – Goedeke IV/I, 555, 63; Hayn/Gotendorf VIII, 413; Wilpert/Gühring2 51. – Buchrücken
oben mit kleiner Fehlstelle. – Innerer Vorderdeckel mit Exlibris.
Mit den „Grazien“ schuf Wieland, einer der bedeutendsten Schriftsteller der deutschen
Aufklärung, ein poetisches Denkmal der Anmut und heiteren Sinnlichkeit. Die Ausgabe
mit ihren reizend-bezaubernden Abbildungen gilt als das wohl schönste deutsche illustrierte Buch des Rokoko. – Exemplar in vorzüglicher Innenerhaltung und im höchst dekorativen Einband der Zeit.
€ 580,–
9
n ü rnberger bu c h - und kunstanti q uariat
Brot und Spiele im fränkischen Rom
Nürnberg. – Fechthaus. „PALESTRA NORIBERGENSIS, SEU REPREAESENTATIO GYMNASY MARTIS ET ARTIS.“ Ansicht des Innenhofes. Kupferstich von Peter
Troschel nach Johann Andreas Graff. Um 1655. 16 : 23,5 cm. Minimal fleckig. Altmontiert, mit schmalem Rändchen um die Einfassungslinie. Kleiner Braunfleck. – Im Handarbeitspassepartout.
Müller, S. 175.
Es gibt ein vergleichbares Blatt aus der Reihe der sogenannten „Grafischen Prospecte“,
welche jedoch eindeutig später erschienen sind. Das 1628 errichtete Fechthaus hatte drei
Galerien mit Plätzen für bis zu 3.000 Zuschauer und zu seinem Programm gehörten, wie
auf dem Bild zu sehen, Artistik, Theater, Tierhatzen und natürlich die Fechtkunst – es war
offenbar die erste Multifunktionsarena der Stadt. – Seltenes Blatt.
€ 220,–
10
n ü rnberger bu c h - und kunstanti q uariat
Die Wilhelm Tells von Nürnberg
Nürnberg. – Volksleben. „EIGENTLICHE ABBILDVNG DES WEGEN VOLLIG
GESCHLOSENEN REICHSFRIEDENS in Nürnberg gehaltenen Armbrust Schießens, welches den 29. Julij seinen Anfang genomen, und den 28 des August=Monats sich
freudig geendet, Darbeij Michall Stoij das beste gewonnen. Anno 1650.“ Kupferstich von
Lucas Schnitzer. Um 1650. 18,8 : 33 cm. – Wegen Läsur unterhalb der Darstellung alt
montiert. – Im Handarbeitspassepartout.
Müller, S. 140.
Darstellung des Armbrustschießens auf der Hallerwiese. Die Schützenzelte im Bild bezeichnet. Im Hintergrund eine Teilansicht von Nürnberg. Unter der Darstellung ein Gedicht des Barockdichters Johann Klaj, einem der Mitbegründer des Pegnesischen Blumen­
ordens. – Exemplar aus der berühmten „Sammlung Hopf“ (Sammlungsstempel verso).
– Insgesamt ordentlicher Abzug des sehr seltenen Blattes.
€ 820,–
11
n ü rnberger bu c h - und kunstanti q uariat
Werner, Lorenz: „Geschichte der Stadt
Augsburg von der Zeit ihrer Gründung
bis zur Wiederaufrichtung des deutschen
Reichs“. Augsburg, Rieger 1900. Gr.8° (22 x
15,5 cm). VI S., 1 Bl., 428 S., 2 Bl. Mit 1­ doppelblattgroßen Tafel. Illustriertes Orig.-Leinen mit goldgeprägtem Rücken- und Deckeltitel.
Lentner 6604. – Einbandrücken gering fleckig, Titelblatt mit altem Besitzvermerk.
Informationsreiche und anschaulich vermittelte Augsburger Stadtgeschichte. – Schönes
Exemplar.
€ 120,–
Schirmer, Christian Wilhelm: „Geschichte Windsheims und seiner Nachbarorte“.
Nürnberg, Riegel und Wiesner 1848. 8° (21
x 13 cm). X, 310 S. Pappband im Stil d. Zeit
mit goldgeprägtem Rückenschild.
Lentner 11067; Pfeiffer 47360. – Der Buchschnitt
von privater Hand eingefärbt.
Beschreibt die Höhepunkte der Stadtgeschichte Windsheims und der Nachbargemeinden, u. a. den 30jährigen Krieg, die
napoleonische Besetzung, aber auch das
Schul- und Finanzwesen der Stadt. – In guter Gesamterhaltung.
€ 180,–
Sperl, August: „Castell. Bilder aus der Vergangenheit
eines deutschen Dynastengeschlechtes“. Stuttgart und
Leipzig, Deutsche Verlagsanstalt 1908. Gr.8° (24,5 x 17,5
cm). 569 S. Mit doppelblattgroßer Karte und 6 teils gefalteten Stammtafeln. Orig.-Halbleder mit goldgeprägtem
Rückentitel.
Pfeiffer 8986.
Beschreibt die Geschichte des fränkischen Adelsgeschlechts von 816 bis zum 19. Jahrhundert. – Prachtausgabe in Halbleder mit Schmuckpapiervorsätzen. – In sehr
guter Gesamterhaltung.
€ 150,–
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Das romantische Nürnberg
Ritter, Lorenz: „Malerische Ansichten aus Nürnberg“. Mit Text von Dr. Robert Dohme.
Berlin, Wasmuth (1876). Folio (41,5 x 32 cm). Mit radiertem Titel, 25 Orig.-Radierungen
und zahlreichen Textholzstichen. 3 Bl., 12 S. Mit umlaufendem Goldschnitt. Orig.-Leinen mit reicher Schwarz- und Goldprägung.
Pfeiffer 29706. – Hinterer Deckel etwas fleckig, die Gelenke, Kanten und Ecken stellenweise mit Läsuren.
Die schönen großformatigen Nürnberg-Ansichten im historisch-romantisierenden Stil
der Zeit zeigen die Burg, das Dürerhaus, die Frauenkirche, die Synagoge, den Henkersteg,
verschiedene Tore, den Weißen Turm, das Toplerhaus u. a. m. Lorenz Ritter (1832–1921),
ein Schüler Heideloffs, wirkte als Professor in Nürnberg und war einer der bedeutendsten
Nürnberger Künstler der Zeit. Seine Ansichten prägen bis heute die Vorstellungen über
das romantische Nürnberg. – Insgesamt gut erhaltenes Exemplar.
€ 550,–
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Johann Michael Merter
(um 1760–1789)
Landschaft mit einem Hause links auf der Anhöhe, vor welchem fünf Männer sitzen.
Radierung von Johann Michael Merter nach Anthonie Waterloo, 1783. 9,3 : 14,4 cm. Mit
schmalem Rändchen um die Randlinie. – Im Sammlerpassepartout.
Nagler, Monogrammisten III, 2800, Nr. 4.
Merter war Schüler von J. J. Dorner d. Ä. in München, später dortselbst Hofmaler und
Galerieinspektor. – Sauberes, kräftig gedrucktes Exemplar des seltenen Blattes.
€ 140,–
14
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Hermann Carmiencke
(1810–1867)
Die Silkeborger Mühle. Radierung von Hermann Carmiencke. Aus der Folge der großen
Landschaften (1849–1851). Datiert 1849. 16,7 : 23 cm. Links unten signiert. – Mit leichten Braunflecken vorwiegend im weißen Papierrand. – Im Sammlerpassepartout.
Andresen, Die Deutschen Maler-Radierer, IV, Nr. 14.
Nach Stationen in Dresden (als Schüler Dahls) und als Hofmaler in Kopenhagen, sowie
verschiedener Aufenthalte in Italien, Österreich und Schweden, lebte Carmiencke nach
1851 in New York, wo er die Akademie der Künste in Brooklyn mitbegründete. – Guter
Abdruck des dekorativen Blattes.
€ 150,–
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Die Geheimnisse der Sternenwelt
Herschel, (Frederick) William: „Über den Bau des Himmels“. Drey Abhandlungen aus
dem Englischen übersetzt. Nebst einem authentischen Auszug aus Kants allgemeiner Naturgeschichte und Theorie des Himmels. Königsberg, Nicolovius 1791. 8° (19 x 12 cm).
XII, 204 S. Mit 3 mehrfach gefalteten gestochenen Tafeln. Halbleder d. Zeit mit goldgeprägtem Rückentitel und goldgeprägter Rückenverzierung.
Warda 5; vgl. Carter/Muir 227. – Buchrücken am unteren Vordergelenk mit kleiner Fehlstelle, Buchdeckel
gering fleckig.
Erste deutsche Ausgabe von drei der wichtigsten Arbeiten eines der bedeutendsten Astronomen der Neuzeit, dem aus Deutschland stammenden britischen Naturwissenschaftler
und Musiker Frederick William Herschel (1738–1822). Die Aufsätze waren in den Jahren
1784–1789 in den „Philosophical Transactions of the Royal Society“ unter folgenden Titeln erschienen: 1. „Account of some Observations tending to investigate the Constitution
of the Heavens“ (1784); 2. „On the Construction of the Heavens“ (1785); 3. „Catalogue of
a second Thousand of new Nebulae and Clusters of the Stars; with a few introductory Remarks on the Construction of the Heavens“ (1789). In ihnen entwirft Herschel die Theorie
von der Entstehung des Universums und zugleich schafft er mit diesen Aufsätzen auch die
Grundlage für die wissenschaftliche Beschäftigung mit der Milchstraße.
Drei grundlegende Arbeiten zur modernen Astronomie in deutscher Erstausgabe. – Dekoratives Exemplar in sehr guter Innenerhaltung.
€ 1.800,–
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Die Kunst der Geometrie
Lambert, Johann Heinrich: „Die freye Perspektive, oder Anweisung, Jeden Perspektivischen Aufriß von freyen Stücken und ohne Grundriß zu verfertigen“. 2 Teile in 1 Band.
Zürich, Heidegger (2. Teil: Orell, Geßner u. Füeßli) 1759–1774. 8° (19 x 12 cm). Mit 10
mehrfach gefalteten Kupfertafeln. 6 Bl., 196 S., 1 Bl.; 181 S., 3 Bl. Leder im Stil d. Zeit mit
goldgeprägtem Rückenschild und goldgeprägter floraler Rückenverzierung.
Erste deutsche Ausgabe. – Steck I, 3 u. I, 26; Poggendorff I, 1355; vgl. ADB 17, 552. – Titelblatt gestempelt.
– Stellenweise etwas gebräunt oder braunfleckig.
Der elsässische Physiker und Mathematiker Johann Heinrich Lambert (1728–1777), der
sich sein Wissen vorwiegend autodidaktisch angeeignet hatte, gilt als bedeutendster Vertreter des deutschen Rationalismus nach Leibniz und vor Kant, mit dem er auch im Briefwechsel stand. Mit der „Perspektive“, seiner ersten mathematischen Veröffentlichung, berücksichtigt Lambert als Mathematiker auch die Bedürfnisse der praktischen Anwendung
und er begründet mit diesem Werk, noch vor Monge, die beschreibende Geometrie als
eigenständige mathematische Disziplin. – Der 1. Teil dieser wichtigen Schrift zur Perspektivlehre, hier vorliegend in der seltenen 1. Ausgabe, angebunden der erst 15 Jahre später
erschienene 2. Teil. – Gut erhaltenes Exemplar in einem dekorativen Einband im Stil der
Zeit.
€ 2.500,–
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Keller, Gottfried: „Werke“. 6 Bände. Zweite, unveränderte Auflage. Berlin, PropyläenVerlag o. J. (ca. 1920). Gr.8° (22,5 x 14 cm). Zusammen 4.300 S. Orig.-Halbleder mit farbig
illustrierten Deckeln, goldgeprägtem Rückenschild und goldgeprägter Rückenverzierung.
Äußerst dekorative und gut erhaltene Gesamtausgabe der Werke des Schweizer Schriftstellers Gottfried Keller (1819–1890). Er gilt als einer der größten Erzähler in der deutschen Literatur des 19. Jahrhunderts und schuf Meisterwerke wie „Romeo und Julia auf
dem Dorfe“ und „Der grüne Heinrich“.
€ 140,–
Eichendorff, Joseph von: „Gesammelte Werke“. Dritte Auflage. Berlin, Propyläen-Verlag
o. J. (ca. 1920). Kl.8° (17 x 11 cm). Zusammen 2.350 S. Orig.-Halbleder mit goldgeprägten
Rückenschildern und goldgeprägter Rückenverzierung.
Dekorative Werkausgabe des großen Lyrikers der deutschen Romantik. Enthält neben all
seinen Gedichten auch die wunderbare Novelle „Aus dem Leben eines Taugenichts“ und
alle anderen Prosastücke. – In guter Gesamterhaltung.
€ 110,–
18
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Ludwig Richter
(1803–1884)
Weihnachten. – Ludwig Richter. „Die Christnacht“. Stahlstich, gezeichnet und radiert
von Ludwig Richter. Entstanden 1854/55. Erschienen bei Dürr in Leipzig. Gedruckt
von Brockhaus. Ca. 57 : 43 cm. Auf aufgewalztem Japanpapier. – In Handarbeitsrahmung
(82 : 66,5 cm).
Hoff/Budde 271.
„1854 wurde ‚Die Christnacht‘ als Vereinsblatt des sächs. Kunstvereins beendet. Eine köstliche Radierung, die größte die aus Richters Hand hervorgegangen. In dieser poetischen
Komposition klingt der ganze geheimnisvolle Zauber der deutschen Weihnacht wieder“
(Paul Mohn 1896 über Ludwig Richter). – Eines der gesuchtesten Blätter des berühmten
Künstlers.
Überaus reizvolle und dekorative Darstellung in einem sehr schön erhaltenen Exemplar.
Blätter dieser Größe sind selten in solch gutem Zustand zu finden.
€ 1.280,–
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Der Portolan-Atlas von Battista Agnese
Agnese, Battista: „Der Portolan-Atlas des Battista Agnese von 1546 aus der Russischen
Nationalbibliothek Sankt Petersburg“. Faksimile-Ausgabe. Graz, Akademische Druckund Verlagsanstalt u. a. 1993. Folio (37 x 26 cm). Vollständige Faksimile-Ausgabe der 40
farbigen Seiten (davon 13 doppelseitige Karten) im Originalformat 42,5 x 28,7 cm. Orig.Leder mit Blind- und Goldprägung. Beiliegend: Kommentar, 48 S.
Eines von 700 numerierten Exemplaren (Nr. „136“; Gesamtauflage: 740).
Prächtige Faksimile-Ausgabe des berühmten, auf Pergament handgezeichneten Atlas’, der
1546 als Auftragswerk in der venezianischen Werkstatt des Battista Agnese (ca. 1500–1564)
angefertigt wurde. Agnese schuf insgesamt 80 hochwertige See-Atlanten, sogenannte Portolane, die schon seinerzeit als wertvolle Repräsentationsobjekte galten. Sein Atlas von 1546
beinhaltet die damals aktuellen Kenntnisse der Geographie und zeigt auch eine Darstellung
der Welt als Gesamtkarte in ovaler Projektion. – Als Besonderheit ist, wie auch im Original,
ein kleiner Kompaß im hinteren Innendeckel des Faksimile-Bandes eingearbeitet.
Das Faksimile wird ergänzt durch einen ausführlichen Kommentar. – Hochwertige Faksimile-Ausgabe in sehr guter Gesamterhaltung.
€ 980,–
20
n ü rnberger bu c h - und kunstanti q uariat
Battista Agnese, „Portolan-Atlas“ von 1546
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Basilius Besler
„Hortus Eystettensis“
„I. Früchtetragender Rizinus, II. Bärlapp.“ Kolorierter Kupferstich aus dem „Hortus Eystettensis“ von Basilius Besler. Entstanden Nürnberg 1613. Ca. 48 : 39,5 cm. – In Hand­
arbeitsrahmung (77 : 65,5 cm).
Dekorative frühe Pflanzendarstellung aus dem berühmten Werk über die Pflanzen im
Garten des Fürstbischofs von Eichstätt, vom Nürnberger Apotheker Besler als Buch erstmals 1613 herausgegeben. – Dekoratives Blatt aus dem prachtvollen Werk, in natürlichem
Kolorit und einem schönen Zustand.
€ 1.180,–
22
n ü rnberger bu c h - und kunstanti q uariat
Basilius Besler
„Hortus Eystettensis“
„I. Hundertblättrige Rose, II. Panaschierte rote Essig-Rose, III. Rosa Essig-Rose,
IIII. Gelbe Türkische Rose.“ Kolorierter Kupferstich aus dem „Hortus Eystettensis“ von
Basilius Besler. Entstanden Nürnberg 1613. Ca. 48 : 38 cm. – In Handarbeitsrahmung
(75,5 : 66,5 cm).
Die Abbildungen von Rosen zählen zu den gesuchtesten Blättern aus dem berühmten
Werk über die Pflanzen im Garten des Fürstbischofs von Eichstätt, vom Nürnberger Apotheker Besler erstmals 1613 herausgegeben. – Ausgezeichnet erhaltenes Blatt aus einer
Ausgabe ohne rückseitigen Text.
€ 3.200,–
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n ü rnberger bu c h - und kunstanti q uariat
Nürnberger Sternlesgucker
Rost, Johann Leonhard: „Atlas Portatilis Coelestis oder Compendiöse Vorstellung des
ganzen Welt-Gebäudes in den Anfangs-Gründen der wahren Astronomie“. Nürnberg,
verlegt bei Weigel (und gedruckt bei Adelbulner) 1723. 8° (18 x 11,5 cm). 9 Bl., 362 S.,
11 Bl. (Register). Mit 38 altkolorierten Kupfertafeln (1 doppelblattgroß). Späterer Ganzpergamentband mit rotgeprägtem Rücken- und Deckeltitel.
Erste Ausgabe. – Poggendorff II, 701. – Titelblatt mit altem handschriftlichen Besitzeintrag.
Der Nürnberger Schriftsteller und „Hobby-Astronom“ Johann Leonhard Rost (1688–
1727) studierte und arbeitete bei den berühmten Nürnberger Astronomen Georg
Christoph Eimmart und Johann Philipp von Wurzelbau. Im Jahr 1718 brachte er sein
„Astronomisches Handbuch“ heraus, das als das erste wissenschaftliche Handbuch der
Astronomie in deutscher Sprache gilt. Im Jahr 1723 folgte dann sein „Atlas Portatilis“, der
durch die herausragend schönen Darstellungen von Sternbildern besticht. – Sehr gut erhaltenes astronomisches Werk mit zahlreichen altkolorierten Kupfern von astronomischen
Darstellungen und Sternbildern. – Selten.
€ 3.800,–
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n ü rnberger bu c h - und kunstanti q uariat
Johann Leonhard Rost, „Atlas Portatilis“, 1723
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Island und die Nordamerikanische Prärie
Barrow, John: „Ein Besuch auf der Insel Island über Tronyem im Sommer 1834“. Stuttgart, Cotta 1836. 8° (21 x 13 cm). XIV, 186 S. Mit Holzschnitt-Titelvignette, 4 Textholzschnitten und 2 Musikbeispielen auf einer gefalteten Tafel. Halbleder d. Zeit mit goldgeprägten Rückenschildern.
Reisen und Länderbeschreibungen der ältern und neuesten Zeit, 8. – Vgl. Chavanne 2214; Leeds B 45.
– Buchdeckel fleckig, die Vorsatzecken mit Abdruck der Lederecken. – Vorderer Innendeckel mit Besitzstempel. – Ohne den Reihentitel.
Pittoresker Reisebericht u. a. mit einer Schilderung der heißen Quellen und Geysire, der
Beschreibung von Reykjavik und seiner Umgebung, Berichten über den Havnefjord und
Bessestad, Stappen und Snäfell Jökul u. v. a. m.
Vorgebunden:
Irving, Washington: „Ausflug auf die Prairien zwischen dem Arkansas und Red-river“.
Stuttgart und Tübingen, Cotta 1835. 1 Bl., 136 S.
Reisen und Länderbeschreibungen der ältern und neuesten Zeit, 4. – Engelmann 111. – Ohne den Reihentitel.
Frühe Reisebeschreibung der nordamerikanischen Prärie noch vor den großen Siedlerwellen.
Zwei erzählerisch unterhaltsame Reiseberichte in einem Band. – In guter Gesamterhaltung.
€ 380,–
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n ü rnberger bu c h - und kunstanti q uariat
Indien und Australien
Hodges, William: „Reisen durch Ostindien während der Jahre 1780, 1781, 1782 und
1783“. Aus dem Englischen. Hamburg, Hoffmann 1793. 8° (20,5 x 13 cm). 1 Bl., IV,
176 S. Mit 5 (davon 4 gefalteten) Kupfertafeln. Halbleder um 1820 mit goldgeprägtem
Rückenschild und Rückenornamentik.
Erste deutsche Ausgabe. – Neuere Geschichte der See- und Landreisen, Bd. VI/1. – Engelmann 141; Henze II, 595. – Rücken mit kleinen Läsuren. – Vorderer Innendeckel mit altem Exlibris. Titelblatt gestempelt.
Früher Reisebericht über Ostindien mit detailreichen Beschreibungen der dortigen Städte,
Landschaften und Bewohner. Der Autor, der englische Landschaftsmaler William Hodges
(1744–1797), nahm an Cooks zweiter Südsee-Expedition (1772–1775) teil und bereiste
später als erster europäischer Berufsmaler Indien. „Seine Gemälde der Ganges-Ufer weckten, zusammen mit Georg Forsters Südsee-Schilderungen, in Alexander von Humboldt
eine untilgbare Sehnsucht nach der Tropengegend“ (Henze).
Angebunden:
Tench, Watkin: „Geschichte von Port Jackson in Neuholland von 1788 bis 1792. Nebst
einer Beschreibung der Insel Norfolk.“ Aus dem Englischen. Hamburg, Hoffmann 1794.
Mit 1 gefalteten Karte von Port Jackson. VI, 244 S. (richtig: 240 S., die S. 225–228 in der
Paginierung übersprungen).
Erste deutsche Ausgabe. – Neuere Geschichte der See- und Landreisen, Bd. VI/2. – Ferguson 198.
Historische Beschreibung der australischen Siedlung Port Jackson, die der alte Naturhafen des heutigen Sydney war. Der Autor, der englische Marineoffizier Watkin Tench
(1758–1833), gehörte zu der Flotte, welche die ersten Sträflinge nach Botany Bay, Neu
Süd Wales/Australien, brachte. Er war auch der erste Autor, der ein Buch über die Sträflingskolonie Australien veröffentlichte.
Zwei historische Reiseberichte in einem Band. – Dekoratives Exemplar in guter Gesamterhaltung.
€ 650,–
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Nürnberg
Gesamtansicht von 1575
Nürnberg. – Gesamtansicht. „NVRNBERG“. Kolorierte Radierung aus „Civitates Orbis
Terrarum“ von Braun und Hogenberg. 1575. 30 : 48,5 cm. – Breitrandiges Exemplar mit
den üblichen Falten im Bugbereich. – In Handarbeitsrahmung (57,5 : 76,5 cm).
Fauser 10035.
Besonders dekorative großformatige Gesamtansicht der Stadt mit drei Wappenkartuschen
im Himmel und lebhafter Trachtenstaffage im Vordergrund. – Gut erhaltenes, dekoratives
Exemplar.
€ 1.560,–
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Exemplar
aus der „Sammlung Hopf“
Nürnberg. – Grundrißplan. „GEOMETRISCHER GRUNDRIS DER Des Heiligen
Römischen Reichs Freyen Stadt NÜRNBERG.“ Teilkolorierter Kupferstichplan. Monogrammiert B. F. A. G. Erschienen bei Conrad T. Lotter in Augsburg 1762. 52,5 : 58,5 cm.
– In Handarbeitsrahmung (74 : 80 cm).
Müller S. 15; vgl. Fauser 10099; Die Welt aus Augsburg, S. 45.
Die Titelkartusche links und rechts mit Legenden versehen. Links oben „Nürnbergische
Merckwürdigkeiten Welche auf diesem Geometrischen Grundriss denen Curieusen Liebhabern Iconice vorgestellet Werden“ und rechts unten „Fernere obigen bey zusetzende
Merckwürdigkeiten Allhier.“ Beide Legenden enthalten ausführliche Erklärungen über
Brunnen, Hauptmannschaften und andere Details über die Stadt und das Leben der
Bürger. Mit verschiedenen Allegorien reich dekoriert. Im Grundriß sind die wichtigen
Gebäude ansichtsartig ausgearbeitet. – Tobias Conrad Lotter übernahm als Schwiegersohn von Matthäus Seutter zahlreiche Karten aus dessen Verlag und ersetzte ab 1762 die
Verlagsadressen. – Sehr dekorativer Plan der Stadt aus der berühmten „Sammlung Hopf“
(Sammlungsstempel verso), der wohl größten privaten Graphiksammlung Nürnberger
Ansichten, welche in den 1920er Jahren aufgelöst wurde.
€ 1.290,–
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n ü rnberger bu c h - und kunstanti q uariat
Erdkundliche Nachschlagewerke
Banse, Ewald: „Lexikon der Geographie“. 2 Bände. Braunschweig und Hamburg, Westermann 1923. Gr.8° (23,5 x 15,5 cm). 4 Bl., 786 S., 1 Bl.; 785 S. Mit einigen Abb. im Text.
Orig.-Halbleder mit goldgeprägten Rückenschildern.
Umfangreiches Nachschlagewerk zu allen Fragen der Erdkunde. – Verfasser war der bis
heute umstrittene Kulturgeograph Ewald Banse (1883–1953), der eine ideologische Nähe
zu den Nationalsozialisten aufwies, u. a. befürwortete er die osteuropäische Expansion
Deutschlands im Rahmen der „Volk ohne Raum“-Ideologie. – Gut erhaltenes Exemplar
der Vorzugsausgabe in Halbleder.
€ 120,–
Ule, Otto: „Die Erde und die Erscheinungen ihrer
Oberfläche in ihrer Beziehung zur Geschichte derselben und zum Leben ihrer Bewohner.“ Eine physische Erdbeschreibung nach E. Reclus. 2 Teile in
1 Band. Leipzig, Frohberg 1874. 4° (27 x 17,5 cm).
VII, 512 S.; VI S., 1 Bl., 467 S. Mit 39 farbigen Karten und zahlreichen Abb. im Text. Orig.-Leinen mit
Schwarz- und Goldprägung.
Hinterer Deckel etwas fleckig, durchgehend etwas gebräunt
und stellenweise gering braunfleckig.
I. Teil: Das feste Land; II. Teil: Der Ocean, die Atmosphäre und das Leben. – Großformatiges und
reich illustriertes Handbuch zur Erdkunde. € 80,–
30
n ü rnberger bu c h - und kunstanti q uariat
Expeditionen ins südliche Afrika
Holub, Emil: „Sieben Jahre in Süd-Afrika“.
Erlebnisse, Forschungen und Jagden auf
meinen Reisen von den Diamantenfeldern
zum Zambesi (1872–1879). 2 Bände. Wien,
Hölder 1881. Gr.8° (24 x 16,5 cm). Mit 235
teils ganzseitigen Textholzschnitten und 4
mehrfach gefalteten teilkolorierten Karten.
XII, 528 S.; IX S., 1 Bl., 532 S. Orig.-Leinen
mit opulenter Rücken- und Deckelillustration in Schwarz und Gold.
Erste Ausgabe. – Henze II, 616; Kainbacher 183. –
Rückendeckel etwas fleckig, wenige Seiten gering
braunfleckig.
Der deutsch-böhmische Afrikaforscher Emil Holub (1847–1902) unternahm ab 1872
mehrere Forschungsreisen im südlichen Afrika. In „Sieben Jahre in Süd-Afrika“ berichtet
er spannend und detailreich über seine erste Unternehmung, die ihn durch die südlichen
Gebiete der Bantu nach Transvaal und bis zum Sambesi und zu den Viktoriafällen führte.
– In guter Gesamterhaltung.
€ 220,–
Holub, Emil: „Von der Capstadt ins Land
der Maschukulumbe“. Reisen im südlichen
Afrika in den Jahren 1883–1887. 2 Bände.
Wien, Hölder 1890. Gr.8° (24 x 16,5 cm).
Mit 205 teils ganzseitigen Textholzschnitten und 2 mehrfach gefalteten teilkolorierten Karten. XIV S., 1 Bl., 560 S.; XIV S.,
1 Bl., 542 S. Orig.-Leinen mit mehrfarbiger
Rücken- und Deckelillustration.
Erste Ausgabe. – Henze II, 615; Kainbacher 183. –
Einbände gering berieben.
Der deutsch-böhmische Afrikaforscher Emil Holub (1847–1902) unternahm ab 1872
mehrere Forschungsreisen im südlichen Afrika. Beschreibung der zweiten Expedition
Holubs, die ihn über die Viktoriafälle bis zu den Franz-Josef-Bergen führte. Dort wurde
er nach Angriffen von einheimischen Stämmen zur Umkehr gezwungen. – In guter Gesamterhaltung.
€ 220,–
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n ü rnberger bu c h - und kunstanti q uariat
Stein. Kupferstich von Lorenz Strauch. Um 1590. 5,4 : 13 cm. Wegen dünner Stellen
im Papier aufgezogen und alt montiert. Eine winzige Stelle fast unsichtbar ergänzt. Mit
schmalem Rändchen um die Darstellung. – Im Handarbeitspassepartout.
Nicht bei Fauser; Müller, S. 95 (die zweite Ansicht von Strauch); Andresen, Nr. 22.
Links im Bild neben der Brücke das Seegerische Herrenhaus mit den Laubengängen
vor den Obergeschossen, rechts der Geuderische Sitz mit dem links angebauten Türmchen. Vorne die Mühlen an der Rednitz. Frühe, sehr detailliert und liebevoll ausgeführte Stadtansicht des bedeutenden Künstlers. Rechts oben im Himmel monogrammiert.
Hier vorliegend in einem kräftig gedruckten, insgesamt gut erhaltenen Exemplar. – Sehr
selten.
€ 730,–
Fürth. „Hoff=Marck Fürth“. Radierung. Um 1760. 13,4 : 25,5 cm. – In Handarbeitsrahmung (36,5 : 49 cm).
Müller, S. 92; Heller, Nr. 506.
Offenbar der Ansicht von C. M. Roth nachempfunden. Kräftig gedrucktes Exemplar mit
schmalem Rand in tadelfreier Erhaltung. – Sehr seltenes Blatt.
€ 1.180,–
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Seltene Frankenkarte von 1593
Franken. „Franconia, nobilissim° Germaniae ducatus.“ Kupferstichkarte bei Gerard de
Jode. Aus „Speculum Orbis Terrae“. Antwerpen 1593. 34,5 : 45 cm. – Von alter Hand ersetzte kleine Fehlstelle in der rechten Hälfte. Bug im Bereich des unteren Randes gebrochen und hinterlegt. – Im Handarbeitspassepartout.
Koemann Jod. 2, 64; Müller, Nürnberg, Nachtrag I, S. 1; Heller, Bamberg, Nr. 27: „Diese für die damalige
Zeit ziemlich genaue Karte befindet sich in dem höchst seltenen Werk: Speculum Orbis Terrae …“
Sie zeigt in etwa das Gebiet zwischen Fulda und Schmalkalden im Norden, Selbitz und
Amberg im Osten, Altdorf im Süden und Aschaffenburg und Mosbach im Westen. Mit
zwei Kartuschen und einem Meilenzeiger. Feiner Plattenton. – Die seltene Karte in einem
insgesamt guten Exemplar.
€ 1.080,–
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Das deutsche Bäderwesen
Zückert, Johann Friedrich: „Systematische Beschreibung aller Gesundbrunnen und Bäder Deutschlands“. Berlin und Leipzig, Rüdiger 1768. 4° (25 x 20,5 cm). 4 Bl., 333 S., 5 Bl.
Leder d. Zeit mit goldgeprägtem Rückenschild und goldgeprägter Rückenverzierung. Die
Deckel mit goldgeprägter Bordüre; mit marmorierten Vorsätzen.
Erste Ausgabe. – Ferchl 598; Hirsch/Hübotter V, 1052; Martin 343. – Einband stellenweise mit Läsuren,
der Rücken fachmännisch restauriert. – Titelblatt mit schwachem Stempel und altem Namenszug, vereinzelt kleine Anstreichungen mit Bleistift.
Frühe Darstellung des deutschen Bade- und Kurwesens. Behandelt werden Diätbrunnen
und Badekuren, Schwefel- und Stahlbäder, Sauerbrunnen, alkalische und salinische Wasser, ihre Wirkung, Nutzen und Heilungseffekte. Die Darstellungen werden ergänzt mit
genauen topographischen Beschreibungen der einzelnen Orte und Gegenden. Es werden
ca. 200 Bäder genannt und ca. 70 Bäder detailliert beschrieben, darunter solche Kur­orte
wie Baden bei Wien, Wolkenstein, Hofgeißmar, Eger, Cleve, Kissingen, Helmstädt, Liebenstein, Schlangenbad, Reutlingen, Marienburg, Pyrmont, Karlsbad u. v. a. m. – Schön
patiniertes Exemplar in sehr guter Innenerhaltung.
€ 580,–
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Die Bäder von Teplitz
Reuss, (Franz) Ambrosius: „Die Bäder von Teplitz und ihre Heilkraft“. Prag, Leitmeritz
und Teplitz, bei Medau 1835. Kl.8° (17,5 x 11 cm). S. III–X, 1 Bl., 365 S. (richtig: 375).
Mit einem mehrfach gefalteten lithographischen Frontispiz, einer großen gefalteten Karte
(38 x 42 cm) und 8 Ansichten in Lithographie. Pappband im Stil d. Zeit mit goldgeprägtem Rückenschild (Titel des Orig.-Umschlags eingebunden).
Engelmann 976. – Ohne den Vortitel; die S. 171–180 doppelt gezählt, S. 9–16 vor S. 1–8 eingebunden;
anfangs im Falz hinterlegt; die Tafeln im Rand außerhalb der Darstellung etwas braunfleckig.
Detailreiche Beschreibung des böhmischen Arztes und Geologen Franz Ambrosius Reuß
(1761–1830) über die Kurbäder und mineralogischen Verhältnisse um Teplitz, illustriert
durch die hübschen Ansichten von Teplitz, Schönau, Bilin, Kloster ­Ossegg und der Wilhelmshöhe zu Graupen. Die Karte zeigt auch die Bodenschätze und Hüttenwerke der Gegend. – Exemplare mit dem Frontispiz, der Karte und allen Abbildungen sind nur selten zu
finden.
€ 380,–
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Der „Fränkische Kreis“ um 1720
Franken. „CIRCULI FRANCONIAE PARS ORIENTALIS ET POTIOR novissime
delineata …“ Teilkolorierte Kupferstichkarte von I. B. Homann. Um 1720. 55,5 : 48,5 cm.
Kaum sichtbare Quetschfalte sowie Hinterlegungen im Bereich des Mittelfalzes. – Im
Handarbeitspassepartout.
Die Karte erfaßt fast ganz Franken und die angrenzenden Gebiete. Sie reicht von Saalfeld im
Norden, Weiden im Osten, Ingolstadt im Süden bis nach Würzburg im Westen.
€ 280,–
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Hohenstein. – Kirchensittenbach. „Hohenstein bei Hersbruck“. Aquarell um 1830.
12 : 19,4 cm. Alt montiert und auf dem Trägerpapier betitelt. Etwas fleckig. – Im Handarbeitspassepartout.
Ansicht der Burganlage aus der eher selten dargestellten nördlichen Richtung. Im Vordergrund Wiesen und Wälder.
€ 240,–
Walberla. – Ehrenbürg. – Kirchehrenbach. „Der St. Walpurgisberg, insgem. Walperle
1833“. Aquarell. 9,8 : 22,5 cm. Von alter Hand montiert und auf dem Trägerpapier betitelt.
– Im Handarbeitspassepartout.
Blick auf den berühmten Berg der Fränkischen Schweiz, auf dem an jedem ersten Sonntag
im Mai das älteste bekannte Frühlingsfest Deutschlands gefeiert wird.
€ 180,–
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n ü rnberger bu c h - und kunstanti q uariat
Der satirische Tanz ums goldene Kalb
Philander, Joachim (Pseud.): „Das göldene Kalb, Ein Götzenbild der Anbetung. Oder
Physico-Critico-Patheologico-Moralische Untersuchung der Natur und Wirkung des
Goldes … Nebst einer Nachricht von den Wundern des Psychoptischen Spiegels, der
neulich erfunden ist“. Aus dem Englischen übersetzt. Hamburg, Hertel 1745. Kl.8 (17 x
11 cm). 1 Bl., 318 S., 2 Bl. Mit gestochener Titelvignette. Halbleder im Stil der Zeit mit
goldgeprägtem Rückenschild und ornamentaler Rückenvergoldung.
Erste deutsche Ausgabe. – Vgl. Ferguson II, 198.
Barocke Satireschrift im Stile eines alchemistisch-okkultistischen Werkes, deren erste
englische Ausgabe im Jahr 1739 erschienen war. Unter anderem berichtet es von: „Eine
anatomische Nachricht von einigen wunderbaren Phaenomenis, die bey der Eröffnung der
Hirnschale zweener junger Herren gesehen worden“; „Zeugnisse und Scheine von Lords,
Rittern und Edelleuten, die durch den psychoptischen Spiegel sind geheilet worden“;
„Von der Beraubung der menschlichen Sprache unter unsern jungen Leuten beyderley
Geschlechts“ u. a. m. – Bei dem Autor mit dem Pseudonym „Philander“ handelt es sich
nach Weller um den dänischen Pfarrer und Schriftsteller Friedrich Christian Schönau
(Weller, S. 434). – Sehr schönes und dekoratives Exemplar in sehr guter Erhaltung. –
Selten.
€ 980,–
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Der schreibende Kammerherr
Marquis d’Argens: „Jüdische Briefe“, oder philosophischer, historischer und kritischer Briefwechsel
zwischen einem Juden, der durch verschiedne Länder von Europa reiset, und seinen Correspondenten
an andern Orten. 6 Teile in 6 Bänden. Mischauflage. Berlin und Stettin, Nicolai 1764–1770. Kl.8°
(17 x 10 cm). Zusammen 2.470 S. Leder d. Zeit mit
goldgeprägten Rückenschildern und reicher goldgeprägter Rückenverzierung.
Teil 1 in 2. Auflage, die Teile 2–6 in 1. Auflage. – Vgl. ADB
I, 521 f. – Kopfschnitt etwas fleckig, durchgehend etwas gebräunt, stellenweise braunfleckig.
Autor war der französische Schriftsteller und Philosoph Jean-Baptiste de Boyer, Marquis
d’Argens (1703–1771). Einen großen Teil seines Lebens verbrachte er als Kammerherr
Friedrichs II. am preußischen Hof. In seinen zuerst in Fortsetzungen erschienenen „Jüdischen Briefen“ kommentiert er auf feuilletonistische Weise die gesellschaftlichen und
politischen Geschehnisse seiner Zeit und begründete damit seinen Ruhm als vielgelesener
Autor der Frühaufklärung. – Äußerst dekorative Ausgabe im zeitgenössischen Einband.
€ 480,–
Diderot, Denis: „Briefe an Sophie Voland“. Leipzig, InselVerlag 1904. Kl.8° (17,5 x 11,5
cm). 2 Bl., 302 S., 1 Bl. Orig.Pergament mit goldgeprägtem
Rückentitel und reicher goldgeprägter Rückenverzierung; mit
Kopfgoldschnitt.
Sarkowski 387.
Den Einband und Titelrahmen gestaltete Walter Tiemann. – Eine ausgewählte Sammlung von Briefen des großen französischen Aufklärers an seine Geliebte und intellektuelle
Gefährtin Sophie Volland (1716–1784). – Exemplar der Vorzugsausgabe in Ganzpergament. – In guter Gesamterhaltung.
€ 160,–
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Goethe, Johann Wolfgang von: „Goethes Briefe an Charlotte von Stein“. Herausgegeben
von Julius Petersen. 3 Bände. Leipzig, Insel-Verlag 1907. Kl.8° (18 x 11,5 cm). Zusammen
1.250 S. Mit 3 Frontispizes. Blaues Orig.-Ganzleder mit goldgeprägtem Rückentitel, reicher goldgeprägter Rückenornamentik und goldgeprägter Vignette auf den Vorderdeckeln; mit Kopfgoldschnitt, im Orig.-Schuber.
Sarkowski 555. – Der Orig.-Schuber beschabt und bestoßen.
Goethes bis heute beeindruckende und bewegende Briefkorrespondenz an eine der
Hauptpersonen des Weimarer Kosmos, deren Beziehung zu ihm in die deutsche Literaturgeschichte einging. – Der Titel, die Zierstücke und die Einbandzeichnung stammen
von Heinrich Vogeler. – Bibliophile Ganzlederausgabe in sehr guter Erhaltung. € 280,–
Stein, Fritz von: „Briefe an Fritz von Stein“. Herausgegeben und eingeleitet von Ludwig Rohmann. Leipzig,
Insel-Verlag 1907. 8° (19,5 x 14 cm). 2 Bl., XII, 306 S.,
1 Bl. Orig.-Leinen mit goldgeprägtem Rückentitel, reicher goldgeprägter Rückenverzierung und goldgeprägter Vignette auf dem Vorderdeckel; mit Kopfgoldschnitt.
Sarkowski 1634. – Vortitel und Titel mit Besitzeintrag in roter
Tinte.
Der Einbandentwurf stammt von Heinrich Vogeler. –
Durch die innige Beziehung seiner Mutter Charlotte
von Stein zu Goethe hatte auch Gottlob Friedrich Constantin (Fritz) von Stein (1772–1844) in seiner Kindheit ein inniges Verhältnis zum Dichterfürsten, der ihn
äußerst liebevoll behandelte. So gibt es auch eine Zeichnung des jungen Fritz von Goethes Hand. Die Briefe, die Fritz von Stein meist mit seiner Mutter und seinem Bruder
austauschte, zeichnen ein intimes Bild der deutschen Bildungsoberschicht zu Beginn des
19. Jahrhunderts. – In guter Gesamterhaltung.
€ 60,–
40
n ü rnberger bu c h - und kunstanti q uariat
Bibliophile Prachtausgabe
Goethe, Johann Wolfgang von: „Briefwechsel des Herzogs-Großherzogs Carl August
mit Goethe“. Herausgegeben von Hans Wahl. 3 Bände. Berlin, Mittler und Sohn 1915–
1918. Gr.8° (23,5 x 16 cm). Zusammen 1.490 S. Mit 3 farbigen Porträttafeln. Marmoriertes Kalbsleder mit goldgeprägten Rückentiteln, goldgeprägter Rückenverzierung, einer
goldgeprägten Rahmenlinie und goldgeprägtem Monogramm auf dem Vorderdeckel.
Carl August. Darstellungen und Briefe zur Geschichte des Weimarischen Fürstenhauses und Landes, IV.
Abt. – Numeriertes Exemplar der Vorzugsausgabe („Nr. 143“ von 400). – Band 1 mit großem JugendstilExlibris „Martha Hane“ (Entwurf von Carl Otto Czeschka) auf dem vorderen Innendeckel, Bände 2 und 3
mit kleinerem Monogramm-Exlibris von Martha Hane.
Der Schriftwechsel zwischen Goethe und
seinem großen Mäzen, Förderer und wohl
auch persönlichen Freund gibt nicht nur
einen intimen Einblick in diese Beziehung,
sondern beschreibt auch ausführlich die Verhältnisse am Hof und in der Stadt Weimar.
– Der Einbandentwurf stammt von Emil
Rudolf Weiß. – Bibliophile Prachtausgabe in
vorzüglichem Gesamtzu­stand.
€ 680,–
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Nürnberg
Grundrißplan von 1648
Nürnberg. – Grundrißplan. „Warhafter Geometrischer Grundtriß der Statt Nürmberg
sampt den Vorstätten vnndt Außenwercken / Anno 1648“. Altkolorierter, stellenweise
goldgehöhter Kupferstich von Matthäus Merian. 1648. 29 : 34 cm. – In Handarbeitsrahmung (52 : 59 cm).
Plan mit der dritten Stadtmauer und den Schanzen. – Gutes Exemplar.
€ 590,–
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n ü rnberger bu c h - und kunstanti q uariat
Nürnberg
Grundrißplan von 1720
Nürnberg. – Grundrißplan. „Geometrischer Grund-Riß des H. Römichen Reichs Freyen
Stadt Nurnberg.“ Kupferstichplan bei Johann C. Weigel. Nürnberg um 1720. 31 : 40 cm.
Leichte Bugfalte. – In Handarbeitsrahmung (59 : 66 cm).
Müller, S. 15; vgl. Fauser 10100.
Detailreicher Plan der Stadt innerhalb der Mauer. Die wichtigsten Gebäude ansichtsartig
ausgearbeitet. Mit vier Legenden (A–Z, a–z, a–h und 1–136), Gebäude, Tore, Türme und
Straßen und Gassen erfassend. Der sehr ausführliche Plan in einem sehr kräftig gedruckten und tadelfrei erhaltenen Exemplar. – Selten.
€ 980,–
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n ü rnberger bu c h - und kunstanti q uariat
Rotteck, Karl von: „Allgemeine Geschichte vom Anfang der historischen Kenntniß bis
auf unsere Zeiten“. 9 Bände und 2 Ergänzungsbände in 7 Bänden. Zwanzigste Auflage.
Braunschweig 1858–1859. Kl.8° (17,5 x 12 cm). Zusammen 4.270 S. Mit einem Porträt
des Verfassers, 24 Stahlstichtafeln und 10 mehrfach gefalteten Tabellen. Halbleder d. Zeit
mit goldgeprägten Rückentiteln, goldgeprägter Rückenverzierung und goldgeprägten Ornamentlinien auf den Deckeln.
Vgl. ADB 29, S. 385 ff.
Das von dem deutschen Historiker und Staatswissenschaftler Karl Wenzeslaus Rodeckher von Rotteck (1775–1840) verfaßte Geschichtswerk erschien erstmals in den Jahren
1812–1816. Durch die bedrückende persönliche Erfahrung der napoleonischen Eroberung Deutschlands und Europas geprägt, „kennzeichnete er selbst sein Werk als ein nicht
so fast wissenschaftliches als vielmehr tendenziöses und agitatorisches“ (ADB 29, S. 386).
Das tat dem Erfolg des Werkes aber keinen Abbruch, es wurde in der Folgezeit zu einem
der meistgedruckten und meistübersetzten deutschen Geschichtswerke. – Äußerst dekorative Ausgabe in guter Gesamterhaltung.
€ 380,–
Heine, Heinrich: „Heines Briefe“. Ausgewählt
und eingeleitet von Hugo Bieber. Berlin u. a., Bong
o. J. (1914). 8° (18,5 x 12,5 cm). LXXX, 444 S. Mit
17 Abb.-Tafeln und einem mehrfach gefalteten
Brief-Faksimile. Orig.-Halbleder mit goldgeprägtem Rückentitel und reicher goldgeprägter Rückenverzierung.
Dekoratives Exemplar der ansprechenden Briefesammlung. – In guter Gesamterhaltung.
€ 60,–
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n ü rnberger bu c h - und kunstanti q uariat
Smitt, Friedrich von: „Denkwürdigkeiten eines Livländers“. (Aus den Jahren 1790–1815).
2 Bände in 1. Leipzig und Heidelberg, Winter 1858. 8° (19 x 12,5 cm). 4 Bl., 320 S.; VI S.,
1 Bl., 303 S. Mit gestochenem Porträt. Halbleder d. Zeit mit rotem Rückenschild und
Rückenvergoldung.
Erste deutsche Ausgabe. – Winkelmann, Livland 10735. – Titelblatt mit Abklatsch der Porträttafel, stellenweise gering braunfleckig.
Die Memoiren des deutsch-baltischen Adligen Woldemar Hermann von Löwenstern
(1776–1858), der als Offizier in russischen Diensten gegen Napoleon kämpfte und dessen
Erinnerungen als besonders authentische und detailreiche Schilderungen der Kämpfe und
des Zeitgeschehens gelten. – Sehr schönes Exemplar.
€ 480,–
Heine, Heinrich: „Sämmtliche Werke“. Rechtmäßige Original-Ausgabe. 21 Bände in 11.
Hamburg, Hoffmann und Campe 1861–1866. 8° (18 x 11 cm). Zusammen 7.400 S. Orig.Halbleder mit goldgeprägtem Rückentitel und goldgeprägter Rückenverzierung.
Wilpert/Gühring2 29. – Die Buchrücken farblich teils unterschiedlich. – Die vorderen fliegenden Vorsätze
mit Signaturnummer, die Vorsätze von 5 Bänden stärker leimschattig.
Umfassende Ausgabe der Werke eines der bedeutendsten und wirkmächtigsten deutschen
Publizisten des 19. Jahrhunderts, die fünf Jahre nach seinem Tod erschien. Im Jahr 1884
erschienen dann noch 2 Supplementbände. – Dekorative Ausgabe in guter Gesamterhaltung.
€ 480,–
45
n ü rnberger bu c h - und kunstanti q uariat
Der „Fränkische Kreis“ um 1790
Franken. „Der FRAENKISCHE KREIS“. Kolorierte Kupferstichkarte, aus: „Schauplatz
der Welt“ von Reilly. Wien, um 1790. 22,5 : 25,5 cm. – In Handarbeitsrahmung (43,5 : 48
cm).
Dargestellt ist das durch Flächenkolorit hervorgehobene Gebiet Frankens. Etwa im Mittelpunkt der Karte Bamberg.
€ 380,–
46
n ü rnberger bu c h - und kunstanti q uariat
Nürnberg
Gesamtansicht von 1730
Nürnberg. – Gesamtansicht. „NVRNBERG.“ Kupferstich von Johann Trautner d. Ä. Um
1730. 25,5 : 32 cm. – Etwas schwacher Abdruck. Links oben fast unsichtbar restaurierter
Riß. – In Handarbeitsrahmung (50 : 57 cm).
Fauser 10095; Müller, S. 76.
Darstellung aus südöstlicher Richtung, den Ansichten von Merian und Böner ähnelnd.
Wichtige Gebäude mit Nummer versehen und in der Legende unten erklärt. Figuren- und
Reiterstaffage im Vordergrund. – Außerordentlich seltenes Blatt.
€ 1.100,–
47
n ü rnberger bu c h - und kunstanti q uariat
Stadler, August: „Kant. Akademische Vorlesungen“. Leipzig, Barth 1912. 8° (22 x 14 cm).
2 Bl., 248 S., 2 Bl. Orig.-Leinen.
Erste Ausgabe. – Einband gering berieben.
Der in Zürich Philosophie lehrende August Stadler (1850–1910) galt als einer der profundesten Kenner der kantischen Philosophie. In den kurz nach seinem Tod erschienenen
„Akademischen Vorlesungen“ gibt er grundlegende Einführungen zum Leben und Denken Kants. – In guter Gesamterhaltung. – In der Erstausgabe selten.
€ 80,–
„Geschichte der Deutschen Kunst“. 5 Bände. Berlin, Grote 1885–1891. 4° (29 x 20 cm).
Zusammen 1.930 S. Mit zahlreichen ganzseitigen Abb.-Tafeln (teils farbig) und zahlreichen Abb. im Text. Rotes Halbleder mit goldgeprägten Rückentiteln und goldgeprägter
Rückenverzierung, die Vorderdeckel mit reicher Schwarz- und Goldprägung; umlaufender
marmorierter Schnitt und Schmuckpapiervorsätze.
I. Die Baukunst (von Robert Dohme); II. Die Plastik (von Wilhelm Bode); III. Die Malerei (von Hubert Janitschek); IV. Der Kupferstich und Holzschnitt (von Carl von Lützow);
V. Das Kunstgewerbe (von Jakob von Falke). – Äußerst aufwendig gestaltete, reich illustrierte großformatige Prachtausgabe zur Geschichte der deutschen Kunst. – In sehr guter
Gesamterhaltung.
€ 280,–
48
n ü rnberger bu c h - und kunstanti q uariat
Nietzsche, Friedrich: „Werke und Briefe“. Historisch-kritische Gesamtausgabe. 9 Bände.
München, Beck 1934–1942. Gr.8° (23 x 14,5 cm). Zusammen 4.960 S. Mit 40 farbigen
Abb.-Tafeln (30 gefaltet). Orig.-Leinen mit goldgeprägten Rückentiteln.
Die erste kritische Gesamtausgabe von Nietzsches Werken, die 1942 kriegsbedingt abgebrochen wurde. Die ersten 5 Bände umfassen das Werk, die letzten 4 Bände die Briefe
Nietzsches. Die 40 Abb.-Tafeln mit Faksimiles von Nietzsche-Autographen. – In sehr
guter Gesamterhaltung.
€ 380,–
Die klassischen Sanskrit-Epen
Deussen, Paul: „Vier philosophische Texte des Mahabharatam: Sanatsujata-Parvan – Bhagavadgita –
Mokshadharma – Anugita“. In Gemeinschaft mit Dr.
Otto Strauss aus dem Sanskrit übersetzt. Leipzig, Brockhaus 1906. Gr.8° (23 x 15 cm). XVIII, 1.010 S., 1 Bl.
Dunkelgrüner privater Ganzlederband.
Erste Ausgabe. – Vortitel mit alter handschriftlicher Widmung.
Noch heute wichtige Übersetzung der klassischen
Sanskrittexte, verfaßt von dem Indologen und Nietzsche-Freund Paul Deussen (1845–1919). – In guter
Gesamterhaltung.
€ 150,–
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n ü rnberger bu c h - und kunstanti q uariat
Heinrich Göttler
Heinrich Göttler (1890–1969) besuchte 1909–1912 die Kunstgewerbeschule in Nürnberg.
Als Meisterschüler von Rudolf Schiestl errang er diverse Preise. In den Jahren 1912–1916
Besuch der Akademie in München. Nach Krieg und Gefangenschaft als freischaffender
Künstler und Illustrator tätig.
Maria mit dem Kind von Personen verschiedenen Alters flankiert und mit Engeln zu Füssen. Lavierte Tuschezeichnung von Heinrich Göttler. Ohne Jahr. 24 : 24 cm. Links oben
„H. Göttler“. Verso Nachlaßstempel. In den Ecken Spuren alter Montage. – Im Handarbeitspassepartout. – Reizende Darstellung.
€ 220,–
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Maria mit dem Kind auf einem Esel reitend, welcher von Josef geführt wird. Im Hintergrund Fachwerkhäuser. Lavierte Tuschezeichnung von Heinrich Göttler. Datiert (19)56.
34 : 26,5 cm. Rechts unten „H. Göttler“. Verso Nachlaßstempel. In den Ecken Spuren alter
Montage. – Im Handarbeitspassepartout.
€ 240,–
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Wilde, Oscar: „Gedichte von Oscar Wilde“. Leipzig, Insel-Verlag 1907. Gr.8° (24 x 16
cm). 2 Bl., 121 S., 1 Bl. Mit farbiger Titelillustration. Orig.-Halbpergament mit goldgeprägtem Rücken- und Deckeltitel und goldgeprägter Deckelverzierung.
Sarkowski 1908. – Der Buchrücken unten etwas gestaucht, der Vortitel mit alter handschriftlicher Widmung.
Der Einband wurde von Karl Schmoll von Eisenwerth entworfen, der Titel von Marcus
Behmer. Auf Bütten gedruckt. Die Gedichte wurden von Gisela Etzel übertragen. – Der
englische Schriftsteller und Lebenskünstler war nicht nur ein Meister des Bonmots, sondern beherrschte auch vorzüglich die Form der Lyrik.
€ 80,–
Krumsdorf, Edwin: „Das Lachen des großen Pan und andere panische Geschichten“.
Wiesbaden, Zikaden Presse 1959. 2° (45 x 30 cm). Mit 8 Orig.-Lithographien von Elfriede Weidenhaus. 10 Bl. Farbig illustrierter Orig.-Pappband.
Eines von 500 numerierten Exemplaren (Nr. „152“). – Erster Pressendruck der Wiesbadener Zikaden Presse. Im Druckvermerk von der Künstlerin signiert. – Großformatiger
Pressendruck in guter Gesamterhaltung.
€ 220,–
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Mit Orig.-Lithographien von Alfred Kubin
Stoessl, Otto: „Der bedenkliche Kauf oder der verlorene Kopf“. Berlin 1930. 4° (26 x 20,5
cm). 51 S., 1 Bl. Mit 3 Lithographien von Alfred Kubin und einem Nachwort von ihm.
Orig.-Pappband mit goldgeprägtem Deckeltitel.
Raabe 407; Wilpert/Gühring2 35.
Eines von 320 numerierten Exemplaren (Nr. „44“). – Die bibliophile Ausgabe der Novelle
„Der bedenkliche Kauf“ des österreichischen Schriftstellers Otto Stoessl (1875–1936) erschien als Festgabe zum 25jährigen Bestehen des Berliner Bibliophilen-Abends. – Auf van
Gelder-Bütten gedruckt, mit Büttenrand. Die Lithographien von Alfred Kubin (im Stein
signiert) wurden auf der Pan-Presse von Otto Felsing in Charlottenburg gedruckt. – Mit
dem Monogramm-Exlibris von Martha Hane. – In sehr guter Gesamterhaltung. € 380,–
Mit einer Orig.-Lithographie von Max Ernst
Spies, Werner: „Max Ernst – Collagen. Inventar und
Widerspruch“. Köln, DuMont Schauberg 1974. 4°
(33,5 x 25 cm). 499 S. Mit 757 teils farbigen Abb.
Orig.-Leinen mit illustriertem Schutzumschlag.
Erste Ausgabe. – Schutzumschlag am Rücken mit kleinem Fleck,
vorderer fliegender Vorsatz mit Exlibris.
Das grundlegende Werk zur Collagen-Kunst des be­
deutenden Künstlers und Mitbegründers der DadaBewegung. – Mit einer im Stein signierten farbigen
Orig.-Lithographie von Max Ernst. – In guter Gesamterhaltung.
€ 150,–
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„Der teutsche Obstgärtner“
Pflaume. „Die rothe oder cyprische
Eyerpflaume“. Altkolorierte Radierung
aus: „Der teutsche Obstgärtner …“,
Weimar 1796–1804. Ca. 17 : 9 cm. – In
Handarbeitsrahmung (30 : 22 cm).
Dekorative Pflaume in schönem, natürlichem Altkolorit.
€ 180,–
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Apfel. „Der graue Kurzstiel“. Altkolorierte Radierung aus: „Der teutsche
Obstgärtner …“, Weimar 1796–1804.
Ca. 17 : 9 cm. – In Handarbeitsrahmung (30 : 22 cm).
Dekorativer Apfel in besonders schönem Altkolorit.
€ 180,–
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