cornelius Obonya - Altkalksburger Vereinigung

Altkalksburger 2
Erscheinungsort Wien, Verlagspostamt 1010 Wien • P.b.b. • 03Z034951M
OKT. 2016
Rundschreiben & Mitteilungsblatt der Alt-Jesuitenschüler
Burgstar
Cornelius
Obonya
zu Gast
im Club
Seite 6
personal view
Robert La Roche (MJ 56)
8
­Einkehrnachmittag
im Club
9
Gösta Fürnkranz (MJ89)
am Werk
12
17
Was wurde aus ...
Prof. Helmut Harfmann
k
Ec
s 6
ck ite 1
Be Se
4
2
Altkalksburger 2/oktober 2016
Termine
................................................................................................................
Di., 8. November 2016
Jahreshauptversammlung im Club
18.00 Uhr: Seelenmesse für unsere ­Ver­storbenen in St. Michael
18.45 Uhr: Versammlung im Club
20.00 Uhr: „Die 7 Todsünden“ - TRÄGHEIT
mit P. Hans Brandl SJ
................................................................................................................
Di., 15. November 2016, 19 Uhr
Prof. Lotte Tobisch zu Gast im Club
Sektionschef i.R. Prof. Dr. Manfred Matzka wird
Frau Prof. Lotte Tobisch von ­Labotyn über ihr Leben als
Schauspielerin, Opernballorganisatorin und Präsidentin von
„Künstler helfen Künstlern“ interviewen.
................................................................................................................
Di., 22. November 2016, 19 Uhr
Besuch der Österreichischen ­Nationalbibliothek
Generaldirektorin Dr. Johanna Rachinger heißt uns in
„ihrem Haus“ willkommen. Führung durch den Prunksaal und die
Highlights der Aus­stellung „Der ewige Kaiser“.
................................................................................................................
Di., 29. November 2016, 19 Uhr
Vernissage im club »Weihnachtsausstellung«
Kuratiert von Prof. Peter Baum (MJ58)
................................................................................................................
Mi., 7. Dezember 2016, 18 Uhr
Feier des Hauptfestes im Kollegium
18:00 Uhr Festmesse, Erneuerung der Sodalenweihe,
anschließend Buffet in der Schülermensa
................................................................................................................
Di., 13. Dezember 2016, 19 Uhr
ADVENTFEIER IM CLUB Einstimmung auf das Fest der Feste
................................................................................................................
Sa., 17. Dezember 2016, 14-18 Uhr
ADVENT-EINKEHR IM CLUB
mit Univ.-Prof. DDr. Matthias Beck
................................................................................................................
Di., 10. Jänner 2017, 19 Uhr
Ök.Rat Dr. Christian Konrad zu Gast im Club
Ein Abend mit dem Meister des Netzwerks.
Wir werden bei dieser Gelegenheit die Altstrebersdorfer
mit ihrem Präsidenten Dr. Paul Gessl bei uns willkommen heißen.
................................................................................................................
Fr., 20. Jänner 2017
73. Altkalksburger Ball + Galadinner im Palais Auersperg
................................................................................................................
Fr., 27. Jänner 2017, 19 Uhr
Finissage im club »Weihnachtsausstellung«
von und mit Prof. Peter Baum (MJ58)
................................................................................................................
Di., 31. Jänner 2017, 19 Uhr
maturantenberatung im Club
................................................................................................................
Bitte um Anmeldung zu den
­Veranstaltungen
Clubsekretariat Tel. 0664/527 42 44 bzw per Email unter
[email protected] bzw. online www.altkalksburger.org
Impressum
Altkalksburger Vereinigung, Ballhausplatz 1/7, A-1010 Wien, (Eingang Innerer Burghof/Amalientrakt, Tor
unter der Mondphasen/Sonnenuhr) , T. 01/533 09 26 • [email protected] • www.altkalksburger.org
• mobil 0664/5274244 Frau Monika Hölzl (Clubsekretärin) • Bank: Ktn. 7014400, BLZ: 32000, Raiffeisenbank Wien • IBAN (AT243200000007014400) • BIC (RLNWATWW) • ­Medieninhaber und Herausgeber: Altkalksburger Vereinigung • Redakteur: P. Michael Zacherl SJ, Grafische Gestaltung: Mag.art. Georg Lohmer;
Beiträge, Fotos, Vorschläge für das Rundschreiben bitte an das Vereins­sekretariat.
Editorial
Liebe Altkalksburgerin,
lieber Altkalksburger,
liebe Leserin,
lieber Leser!
Der Sommer ist fast vorbei – und damit haben wir auch die harte,
karge, AKV-abstinente Zeit überstanden.
Der Start in die neue Saison scheint gut gelungen. Als besonders
erfreulich empfinde ich den wachsenden Zuspruch, den unsere
Veranstaltungen bei jungen und jüngeren Altkalksburgerinnen
und Altkalksburgern erfahren. Auch der Besuch „wachsender Abordnungen“ höherer Jahrgänge aus dem Kollegium freut nicht nur
mich, sondern durchwegs auch die Vortragenden. An dem – vorsichtig formuliert – noch steigerbaren Interesse der Jüngeren an
Veranstaltungen mit spirituellem Charakter müssen wir allerdings
noch arbeiten.
Zur diesjährigen Hauptversammlung am 8. November 2016 bitte
ich um besonders pünktliches Erscheinen:
Nach der Seelenmesse für unsere Verstorbenen um 18 Uhr in der
Michaelerkirche, die wie immer Pater Dr. Michael Zacherl (MJ55)
zelebrieren wird, treffen wir uns zur Versammlung im Club; da
heuer keine Neuwahlen und damit – wahrscheinlich – auch keine
längeren Diskussionen anstehen werden, haben wir für 20 Uhr den
Beginn der Veranstaltung „TRÄGHEIT“ im Rahmen unserer Reihe
„Die sieben Todsünden“, mit Pater Hans Brandl SJ, angesetzt.
Die Ballvorbereitungen werden nun immer intensiver und diese
Tatsache ruft mir in Erinnerung, dass der Ball nicht nur ein sehr
wichtiges, außenwirksames Ereignis darstellt, sondern darüber
hinaus auch ein wesentlicher Bestandteil des finanziellen Erfolgs
oder Misserfolgs unseres Clubjahres darstellt. Ich bitte Euch daher,
unsere Bemühungen so intensiv wie möglich zu unterstützen, sei
es durch Euren Ballbesuch (vielleicht lässt sich ja ein „Jahrgangs­
treffen“ auf dem Ball organisieren), sei es durch Buchung von
­Werbeeinschaltungen oder – schlicht – durch Spenden!
Auch das Rundschreiben ist übrigens auf Eure finanzielle Unterstützung angewiesen, sodass ich Euch (wie schon in einer der letzten Ausgaben) neuerlich ersuche, entweder bei uns zu inserieren
oder uns – im Rahmen Eurer Möglichkeiten – eine Spende zukommen zu lassen.
Zum Schluss wünsche ich Euch noch viel Spaß beim Lesen.
Bis bald im Club,
Euer
Stefan Wurst (MJ79)
präsident der altkalksburger vereinigung
3
Altkalksburger 2/oktober 2016
c l u b v e r a n s ta lt u n g
Saisoneröffnung 2016
Saisoneröffnung des AK-Clubs – wieder im Kollegium
So wie im Vorjahr fand die Saisoneröffnung des Clubs auch heuer im Kolleg statt.
Eine gute Idee, wie ich denke, zumal ja die
Besuche im Kolleg nicht mehr so einfach
sind wie früher, in der „guten, alten Zeit“.
Die Gelegenheit des Kollegsbesuchs bei der
Saisoneröffnung hat der Maturajahrgang
1981 auch gleich genutzt, um das 35jährige
Maturajubiläum zu feiern.
Direktor Michael Dobes begrüßte unseren Präsidenten und alle, die der Einladung gefolgt sind, herzlich und hatte für
uns ein interessantes Besuchsprogramm
mit dem Highlight „Silberkammer“ des
ehemaligen Mack‘schen Schlosses im Bereich der seinerzeitigen Ökonomie des Kollegiums vorbereitet. Lange Zeit war dieser
Raum als Lagerraum der Jesuiten benutzt
worden, ohne den außergewöhnlichen
Wandmalereien Beachtung zu schenken.
Gemeinsam mit dem Bundesdenkmalamt
wurde vor einigen Jahren die Restauration
durchgeführt, sodass sich der Raum jetzt
als Kleinod mit seinen in „al secco“-Technik
gemalten Landschaften präsentiert. Er wird
heute von der Wohngemeinschaft B.R.O.T
als Meditationsraum verwendet.
B.R.O.T nutzt heute das Areal des ehemaligen Patrestraktes, der Ökonomie, der
heute abgerissenen Reitschule und des
Rauchtempels sowie der ehemaligen Ten-
Feuerfester, romantischer Zugang zur
­Kalksburger „Silberkammer“
nisplatze als sozialen Wohnraum für etwa
60 Erwachsene und 40 Kinder. Wer über
diesen gemeinnützigen Verein mehr wissen
möchte, liest im Internet unter www.brotkalksburg.at einfach nach.
Da das B.R.O.T-Areal vom übrigen
Schulgelände abgetrennt und nur für die
BewohnerInnen zugänglich ist, kann auch
der Rauchtempel nicht mehr für uns ehemalige Schüler besucht werden. - Anlässlich der Saisoneröffnung konnten wir erfahren, dass die traditionsreiche Stätte ein
schlichter Abstellraum für Gartengeräte
wurde.
Während des Rundganges wurde ich
gebeten, einige G‘schichterln von „damals“
zum Besten zu geben. Der Rundgang bot
sich förmlich an, denn es gab natürlich
genug über die spätabendlichen, wenn
nicht nächtlichen Rückkehrversuche über
die Ökonomie/Schweinestall zu berichten.
Auch über Aufenthalte in der Krankenabteilung bei Schwester Ehrenfrieda, über die
Werkstätten von Frater Huber als Haustischler, Herrn Franz als Hausschlosser und
auch Frater Sommerauer als Hauselektriker und Hausmaler gab es so manches
Schmankerl zu erzählen. Auch wenn ich es
selbst nicht mehr erlebt habe, die Duschräume befanden sich einst ebenfalls im Bereich der Werkstätten direkt an der Mauer
zum Patrestrakt (ehe P. Gamper die neuen
Duschräume mit der grafischen Gestaltung
von Joe Buttinger neben dem Ausgang in
den Oberen Park nächst dem Patresrefektorium bauen ließ.
Einige Sportliche erstürmten den
­„Chineser“ - und Erinnerungen an die
ehemalige Schi- & Rodelwiese sowie den
wegen Schneemangels längst abgebauten
Schilift kamen auf. Geklärt werden konnte auch, dass die Kuhwiese, die ebenfalls
dem Rodel- und Schisport diente, westlich
­außerhalb des Kollegsgeländes war und
durch das Tor beim Rauchtempel erreicht
werden konnte.
So kamen nach und nach viele Bilder
aus längst vergangener Zeit hervor. Direktor Dobes will ja einiges mit Schülerinnen
und Schülern noch erforschen und dokumentieren. (Ich habe ihn darum schon vor
einigen Jahren gebeten, bevor die Möglichkeit der „oral history“ verschwindet.)
Gerade die ersten Nachkriegsjahre wären
– nach dem Anfang der Fachbereichs­arbeit
von Tamara Höfer (MJ15) – dringend
­weiter zu dokumentieren.
Nachdem sich die Jubilare des 81er
Jahrganges zu einem Heurigen „zurückgezogen“ hatten, verblieb noch ein kleines
Grüppchen im Seminarraum (ehemals Kleiner Speisesaal), um sich am Buffet zu delektieren. Ein herzliches „Danke“ gilt allen,
die zum Gelingen dieses Spätnachmittags
beigetragen haben.
Klaus Daubeck (MJ68)
4
Altkalksburger 2/oktober 2016
c l u b v e r a n s ta lt u n g
Personal View
Besuch der Robert-La Roche-Ausstellung im MAK
Am Dienstag, dem 13. September 2016, war es soweit: Über 40
Besucher fanden sich im Foyer des Österreichischen Museums für
Angewandte Kunst ein, um die unserem Altkalksburger Freund
Dipl.-Kfm. Robert La Roche (MJ56) gewidmete Ausstellung
­„PERSONAL VIEW“ zu besuchen. Robert positionierte in den
70er- und 80er- Jahren, teils bis in die 1990er hinein, Österreich
als eine Weltmacht in der Brillenbranche. International war er mit
Niederlassungen in München und New York hochkarätig vertreten. Durch seine Zusammenarbeit mit Andy Warhol (insbesondere
für dessen legendäres Magazin „Interview“) wurde beispielsweise
auch Calvin Klein auf ihn aufmerksam, für den er dann auch jahrelang Brillenkollektionen entwarf. Seine „Robert La Roche-Modelle“, die von Hollywood-Stars wie Meg Ryan (in Harry & Sally),
­Arnold Schwarzenegger (Kindergarten Cop) oder Meryl Streep
5
Altkalksburger 2/oktober 2016
c l u b v e r a n s ta lt u n g
(Grüße aus Hollywood) in erfolgreichen Film-Produktionen getragen wurden, fanden sich auch „privat“ auf den Nasen zahlreicher
weltberühmter Persönlichkeiten.
Nach dem Zusammentreffen im MAK-Foyer wurden wir auf
der Terrasse über dem Innenhof mit einem sehr willkommenen
Glas Sekt begrüßt. Solchermaßen beschwingt begaben wir uns in
die höchst narrativ aufgebaute Ausstellung, durch die uns Robert
dann auf ebenso originelle wie interessante Weise führte; ebenso
wie seine Ausführungen zu den einzelnen Stationen der Ausstellung gaben uns auch einige seiner köstlichen Anekdoten Einblick,
nicht nur in seine persönliche Karriere, sondern auch ganz besonders
in das Lebensgefühl der 70er-, 80er- und 90er.
Im MAK-Restaurant „Plafond“ klang der Abend dann für
­einige von uns noch sehr unterhaltsam aus.
So mancher schaffte es sogar noch zur Finissage der Ausstellung
am 25. September 2016, wo man sich neben dem Genuss der Performance „Vier Hände: Soundpainting“ auch noch von Robert, unterstützt durch Fachoptiker, bei der persönlichen Brillenauswahl
beraten lassen konnte.
Überraschend war für mich, dass ­Robert La Roche erst im Zuge
des Interviews, das ich für die letzte Nummer unseres Rundschreibens mit ihm machte, von mir erfuhr, dass der Direktor des Museums für angewandte Kunst, DDr. Christoph Thun-Hohenstein
(MJ78) ebenfalls ein Altkalksburger ist.
Stefan Wurst (MJ79)
Präsident Stefan Wurst mit Designer Robert La Roche in der Ausstellung
6
Altkalksburger 2/oktober 2016
c l u b v e r a n s ta lt u n g
Cornelius Obonya zu Gast im Club
Präsident Stefan Wurst bedankt sich beim Burgschauspieler für Besuch und Lesung im Club.
Beim dritten Anlauf hatte es schließlich
geklappt. Der vielbeschäftigte und umtriebige Cornelius Obonya (MJ87) gab am 26.
September 2016 dem Altkalksburger Club
in den gut gefüllten Räumlichkeiten in der
Hofburg die Ehre. Nach der Einleitung und
Vorstellung mit der Erwähnung zahlreicher
Auszeichnungen durch Clubpräsidenten
Stefan Wurst legte Cornelius gleich fulminant mit einer Lesung los.
Er zitierte und las mehr als eine halbe
Stunde aus Robert Gernhardt (einem deutschen Poeten und Lyriker) wie es sich für
den Spross aus der Hörbiger-Dynastie gehört (Sohn von Elisabeth Orth und Hannes
Obonya) mit sonorer und klarer Stimme,
was das Publikum total begeisterte.
Danach startete eine lange und breit
gefächerte Fragerunde. Zunächst, ­warum
er nicht mehr den „Jedermann“ spiele; dies
hänge nach seiner Information mit dem Intendantenwechsel bei den Salzburger Festspielen und einer 4-jährigen (2013-2016)
Dauerbelastung während der Sommermonate zusammen. Nun habe er endlich mehr
Zeit für seinen Sohn ­Attila (nach dem Ur-
opa benannt) und für seine Frau. Für die
Jedermann-Rolle gibt es grundsätzlich nur
(verlängerbare) Jahresverträge, für den finanziellen Erfolg ist diese Aufführung aber
mit Abstand der wichtigste Beitrag bei
den Salzburger Festspielen. Bei jeder Aufführung sind 2500 Zuschauer anwesend,
es gibt keine Zweitbesetzung wie bei der
Oper, das heißt alles ist auf den Schauspieler und seine Leistungsfähigkeit fokussiert.
Wie es sich gehört, gab es eine Buffetpause
(Catering von Peter Halama) wie im Theater. Diese wurde von den Altkalksburgern
7
c l u b v e r a n s ta lt u n g
Altkalksburger 2/oktober 2016
SUJET ERDBEEREN 4600X2650+50 SEITE A
SUJET PARADEISER 4600X2650+50 SEITE A
SUJET ROSEN 4600X2650+50 SEITE B
SUJET KIRSCHEN 4600X2650+50 SEITE A
SUJET PARADEISER 4600X2650+50 SEITE A
LUFTFRACHT „KLASSISCHER“ AUFLIEGER
LHR
VIE
NYC
Müller Transporte – Ihr Spezialist in Europa für temperaturgeführte Transporte
Müller Transporte GmbH | Palmersstraße 10 | A-2351 Wiener Neudorf | Telefon: +43 2236 64510 | [email protected] | www.muellertransporte.at
gleich für Gespräche und für Bekundungen
von Wiedersehensfreude benutzt.
Danach ging es mit Fragen zu seiner
Herkunft weiter. Ursprünglich stammt die
Familie aus Tirol, Wildschönau. Der Nachname „Hörbiger“ bedeutet so viel wie „der
die Herberge betreibt.“ Seine berühmten
Vorfahren Attila und Paul Hörbiger sprachen bis zu ihrem sechsten Lebensjahr
ungarisch und waren dem Land und der
Region sehr verbunden (Budapest, Westungarn, heutiges Burgenland).
Cornelius erwähnte auch den „reichen
Industriezweig“ der Familie Hörbiger:
Erfolgreiche High-Tech Produktion von
Ventilen. Auch die NSDAP-Vergangenheit
der Großeltern kam zur Sprache, unter
anderem die Mitwirkung im Film „Die
Heimkehr“ (Propagandafilm der National-
sozialisten mit seiner Großmutter Paula
Wessely). Cornelius verstand es feinfühlig
die damaligen Verhältnisse (u.a. massiver
Druck des NS-Regimes) zu schildern und
die Rolle seiner Vorfahren ins richtige Licht
zu rücken. Er selbst beteiligte sich während
der Waldheim-Debatte in den 80er Jahren
an der Mahnwache vor dem Stephansdom,
wo das Symbol des Widerstandes eingraviert ist (OE 5).
Sodann entstand auch eine Debatte
über die aktuellen Präsidentenwahlen in
Österreich. Konsens zwischen den Diskutanten bestand darin, dass sowohl extreme
rechte als auch linke Positionen in einer
Demokratie fehl am Platz seien. Es wurde
im Zuge dieser Debatte auch die Gleichschaltung und die „Repetition and Simplicity“ der Gratis-U-Bahn-Zeitungen erwähnt.
Hinsichtlich seiner Zeit als Schüler im Kolleg (insgesamt 4 Jahre in den 80er Jahren)
kam klar zum Ausdruck, dass Obonya
bereits damals sich mehr seinem schauspielerischen Talent widmete, als diversen Hauptgegenständen. Sein Verhältnis
zu Religion und Katholizismus sei durch
­diverse Vorkommnisse der jüngeren Vergangenheit auch eher ambivalent gewesen. Cornelius schätze aber noch heute
den Gemeinschaftssinn und die Ordnung,
die er im Kollegium Kalksburg erlebte.
Zum Abschluss wurde er über
seine Zukunftspläne befragt. Derzeit ist er
am Akademietheater tätig (Coriolan von
­William Shakespeare). Eine Intendantenrolle strebt er derzeit nicht an, vielleicht in
10 Jahren. Für 2018 plant er, eine Regie an
der Mailänder Scala zu übernehmen.
Somit ging ein interessanter Abend zu
Ende, wobei es Cornelius Obonya exzellent
verstand, das Publikum sowohl schauspielerisch als auch in der Fragerunde durch
Empathie und Feingefühl für die vergangenen und gegenwärtigen Ereignisse zu
begeistern.
Ingmar Schatz (MJ87)
8
Altkalksburger 2/oktober 2016
E i n k e h r n ac h m i t tag
Splitter, Bruchstücke
Einkehrnachmittag im Club am 23. September 2016
Wir waren zu fünft! Alle außerhalb der
Zielgruppe. Da wir das aber erst vor Ort
erfuhren, berührte es uns Einkehrer wenig,
P. Christian Marte SJ vielleicht mehr.
Welches Format wäre eher geeignet für
eine junge Zielgruppe, die Angst vor dem
Stillehalten hat? So wandten wir uns einander zu und klärten den Ablauf dieses
Nachmittags, der sich so gut entwickeln
sollte.
P. Marte hatte Unterlagen zum „Führungsverhalten – aus der Sicht der Jesuiten“ vorbereitet. Auf den begleitenden
Abbildungen war dreimal Papst Franziskus
zu sehen, der wie seine Ordensbrüder und
wie viele andere mit dem Status quo in
Kirche und Gesellschaft unzufrieden ist.
Wir verstehen, dass wir uns zuerst selbst
führen müssen, bevor wir andere zu führen
vermögen. Um dem Anspruch der Langfristigkeit zu genügen, blicken wir sowohl
nach vorne als auch zurück, denken in
Zeitachsen. Um mit Druck umzugehen, das
Erlebte zur eigenen Erfahrung zu machen,
hilft uns Reflexion. Zur Unterstützung des
Innehaltens im Alltag bekommen wir eine
Sanduhr: Memento mori. Gemeinsam lesen wir „Die Fußwaschung“. Jesus befindet sich nicht auf Augenhöhe, als er Simon
Petrus die Füße wäscht; dennoch bleibt er
sein Herr und Meister. Im Anschluss verbringen wir eine halbe Stunde mit dem
Bibeltext aus dem Johannesevangelium
im Freien bei Sonnenschein. Die Gedanken über den Umgang mit Erwartungen
führen folgerichtig zur Notwendigkeit des
Nein-Sagens, was ich nur vermag, wenn
ich weiß, was ich möchte, mir meine Ziele und Prioritäten klar sind. Woher kommt
meine Inspiration für Neues und wo finde
ich Orte der Inspiration? Oft sind es Grauzonen! Mir bleiben in Erinnerung: Das
Lego-Kreuz in der Wiener Jesuitenkirche
und die Aufforderung „Extra omnes!“, womit alle außer den Kardinälen aufgefordert
werden, die Sixtinische Kapelle vor dem
Konklave zu verlassen. „There is a crack in
everything, that’s how the light gets in“.
Emotion und Entschiedenheit spielen eine
große Rolle bei der Entscheidungsfindung.
Gemeinsam lesen wir „Der barmherzige
Samariter“. Der Text wird verständlicher,
wenn wir das „ewige Leben“ durch das
„eigentliche Leben“ ersetzen. „Wer erweist
sich als der Nächste dessen, der von Räubern überfallen wurde? Der, der barmherzig an ihm gehandelt hat“. Bereits in der
Dämmerung verbringen wir wieder Zeit im
Freien, alleine mit dem Bibeltext aus dem
Lukasevangelium: Vermag dieser Text das
Christ-Sein im Wesentlichen zu erklären
und zusammenzufassen? Durch entschiedenes Handeln werden wir zum Nächsten,
nicht durch unsere Blutsverwandtschaft.
In der Schlussrunde geht es um nichts
weniger als die Deutung der Welt. Welches
sind unsere persönlichen normativen Prägungen?
•Was die Mehrheit um Dich herum macht,
machst Du auch.
•Ich wollte nach 16 Uhr nichts mehr essen
und jetzt fällt es mir schwer der Versu-
Begleiter: P. Christian Marte SJ
chung zu widerstehen, Weintrauben oder
Salzstangerln mit Liptauer zu essen.
•Was ist der größere Horizont?
•Immer wieder kommt die Rede auf
Flüchtlinge.
•Nach den Lesehinweisen reflektieren
wir: Manchmal frage ich mich, warum ich
nicht zum jüdischen Glauben wechseln
sollte.
•Ich habe mein Leben gelebt, jetzt bin ich
müde.
•Innehalten und Kraft für Neues schöpfen.
•Mit ganzer Aufmerksamkeit eine Bibelstelle lesen.
•Unterscheidung in Liebe als alle Menschen umfassendes Gefühl und Liebe als
Tat, die Vorzugsregeln beachten muss.
Zum Abschluss beten wir gemeinsam eines
von Kardinal Königs Lieblingsgebeten einer Ordensfrau aus dem 17. Jahrhundert.:
Bewahre mich vor der Aufzählung endloser Einzelheiten und hilf mir die Dinge auf
den Punkt zu bringen.
Vielen Dank der Altkalksburger Vereinigung für diesen gelungenen Einkehrnachmittag. Gestaltet und geführt von P.
Christian Marte SJ, Direktor des Kardinal
König Hauses; Teilnehmer: Claudia Drexler, ­Markus Frank (MJ78), Ruggiero-Savino Rizzi (MJ61), Wolfgang Schachinger
(MJ59), Stephan Schwarz (MJ83) und Stefan Wurst (MJ79).
Stephan Schwarz (MJ83)
9
Altkalksburger 2/oktober 2016
s p ot o n
In unserer Rubrik „Spot on” sprechen wir mit Mitgliedern unserer Vereinigung.
Dabei interessieren uns private wie berufliche Aspekte sowie das „Geheimnis ihres Erfolges”.
Der Wortlaut ist so originalgetreu wie möglich gehalten.
Mit Karikaturen in den Physikunterricht
Mag. Walter Friedl (MJ81) interviewt Mag. Gösta Fürnkranz (MJ89)
In diesem Sommer ist Manfred Deix gestorben. Wie beurteilst Du als HobbyKarikaturist die Arbeiten Deines Kollegen? Was war das Besondere seines
Werkes?
Was das Handwerkliche anbelangt, war es
sicher seine Technik, die eben nicht digital
war. Er hat hauptsächlich Acrylfarben verwendet. Das ist entsetzlich aufwendig, die
Kolorierung erfolgt in mehreren Schichten,
das dauert Stunden. Da hat es die Digitalfraktion viel leichter, deren Spitzenvertreter Gerhard Haderer ist.
Und was sagst Du zur inhaltlichen Positionierung von Meister Deix?
Er hat dem österreichischen Habitus in
einzigartiger Weise und schamlos einen
Spiegel vorgehalten. Er hat dabei einen unverkennbaren Stil entwickelt, der mit dem
Ausdruck „Deix-Figur“ sogar Eingang in
den Sprachgebrauch gefunden hat.
Das heißt also, Du zählst zu seinen
­Bewunderern?
Ja, absolut.
Steckbrief
Mag. Gösta Fürnkranz (MJ89)
Geboren 1970 in Mödling
1981-89 Humanistisches Gymnasium im
Kollegium Kalksburg
1999-2005 Lehramt in Mathematik und
Physik, Universität Wien
Bis 2009 Unternehmer (Firma Lernstudio
Mödling)
2000-05 Vertragslehrer am Bundesgymnasium und -Realgymnasium Wien XVII. und in
Perchtoldsdorf
Seit 2006 Vertragslehrer in der HTL-Mödling
Karikatur-Vernissagen
2009 DDr. Antolini Wien III.
2012 Posthof Mödling (Gaststar Gerda
Rogers)
2014 Gemeindeamt Hinterbrühl
2015 Altkalksburger Club
Und wen findest Du noch gut?
Natürlich Michael Pammesberger vom KURIER. Bei ihm gefällt mir auch seine Technik und seine tagesaktuelle Spontaneität.
Gustav Peichl („Ironimus“) kann mit ganz
wenigen Strichen große politische Inhalte
transportieren, allerdings ist seine Technik
nicht mehr zeitgemäß. Und gut finde ich
auch Bruno Haberzettl von der „Kronen
Zeitung“.
Wie kamst Du selbst dazu, Karikaturen zu malen? Hast Du damit schon in
Kalksburg begonnen?
Nein, überhaupt nicht. Ich habe zwar in
den faden Latein- und Zeichenstunden
schon herumprobiert, aber nichts Ernsthaftes. Das Talent hat jahrelang geschlummert in mir. Zumal ich mir gedacht habe,
als Zeichner endest du arm wie eine Kirchenmaus.
10
Altkalksburger 2/oktober 2016
s p ot o n
Wann war dann also die Initialzündung?
Erst nachdem ich zu unterrichten begonnen
habe (nach dem Jahr 2000; Anm.). Weil das
Niveau ohnehin immer weiter sinkt, wollte
ich meine Schüler mit witzigen Elementen
zu mehr Leistung anspornen und bin auf
die Karikaturen gekommen, die ich in den
Physik-Stunden eingesetzt habe. Dieses
Show-Element ist bei den Schülern sehr
gut angekommen.
Mein Motto lautet: Greife nach den Sternen, damit du wenigstens die Planeten
erreichst. Als Lehrer kommst du durch die
vielen strukturellen Reformen – zuletzt
etwa die Zentralmatura – aus dem Glaskasten kaum noch hinaus. Mit diesem Buch
schaffe ich mir den Freiraum, über den
Kernlehrstoff hinauszugehen und meine
Vorstellung von Wissenschaft auf meine
Art auszuleben.
Und machst Du jetzt auch Ausstellungen?
Ja, mittlerweile schon. Ich hatte schon vier
Vernissagen mit meinen Karikaturen, die
ich teilweise mit Blei- oder Grafitstift, teilweise wie Deix mit Acrylfarben mache.
Warum bist Du überhaupt Pädagoge geworden?
Im Wesentlichen war es meine Liebe zur
Physik. Während meines Studiums habe
ich als Nebenjob Nachhilfe gegeben. Das
lief so gut, dass ich dann dafür sogar eine
eigene Firma hatte. Erst als das Nachhilfegeschäft abgeflaut ist, bin ich als Lehrer in
die Schule gegangen, weil ich gemerkt hatte, dass ich mit Schülern ganz gut umgehen
kann. Und irgendwie war ich von meinem
Vater geprägt, der auch Lehrer war, allerdings in einem ganz anderen Metier: Er
unterrichtete an der Gendarmerie-Zentralschule in Mödling Kriminologie.
oder Banken knacken. Deshalb brauchen
wir dringend eine Quanten-Kryptografie.
In diesen Fragen werde ich eng mit Jörg
Schmiedmayer zusammenarbeiten (er ist
ebenfalls Altkalksburger, MJ78; Anm.).
Der Wittgenstein-Preisträger forscht unter
anderem an Bauteilen für Quanten-Computer.
Welche Personen werden auf den Karikaturen zu sehen sein?
Alles, was in der Physik Rang und Namen
hat: Von Einstein und Heisenberg bis hin
zu Schrödinger. Zudem (der Quantenphysiker; Anm.) Zeilinger und Schmiedmayer,
aber eventuell auch Politiker oder Vertreter der Wirtschaft.
Und jetzt hast Du, wie ich gehört habe,
ein besonders spektakuläres Projekt in
Planung.
Ich möchte ein für jedermann verständliches Buch über Quantenphysik herausbringen. Es soll zur Hälfte aus dem Erklärtext
und zur anderen Hälfte aus Karikaturen
bestehen – beides von mir. Ich möchte die
Mysterien dieses Physikzweiges einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen und
dabei auch eine Lanze für die österreichische Grundlagenforschung brechen. Die
Zeichnungen können dabei helfen, die vermeintlich trockene Materie anschaulicher,
spritziger aufzubereiten.
Ein Kapitel wird sich auch mit dem Quanten-Computer beschäftigen. Warum?
Weil das potenziell ein Monster ist, das den
totalen Lauschangriff ermöglicht. Einmal
ausgereift, kann es alle bestehenden Verschlüsselungsprogramme von Regierungen
Und woher stammt Dein Interesse an
Naturwissenschaften?
Das weiß ich so genau nicht, denn in meiner Familie hatte niemand diese Laufbahn eingeschlagen. Vielleicht war es
Das alles zusammen klingt nach einem
großen und äußerst komplexen Vor­
haben.
aber jenes Erlebnis in den Ferien nach
der zweiten Klasse. Da gab mir Professor
Ploner in Physik nämlich einen Fünfer im
Abschlusszeugnis. Und das zurecht, weil
ich wirklich nichts gelernt hatte. Für die
Nachprüfung im September habe ich das
Lehrbuch von vorne bis hinten auswendig
11 Altkalksburger 2/oktober 2016
gelernt, alles über Newton und Pascal. Bei
der Prüfung habe ich wie eine Aufziehpuppe gesprochen – und ein „sehr gut“
erhalten. Seit damals interessiere ich mich
für das Fach.
Welche Professoren aus Kalksburg blieben Dir besonders gut in Erinnerung?
Zum einen Professor Balac, der mir zur
mündlichen Matura als Hörbeispiel eine
Beethoven-Sonate gegeben hat, die ich zuvor am Klavier geübt hatte, was er wusste.
… Dann an Professor Sitte, an dem ich als
Schüler des humanistischen Zweiges die
Schärfe, Genauigkeit und auch Strenge geschätzt habe. Denn man muss als Pädagoge
im richtigen Moment die Zügel anziehen,
sonst galoppieren alle in unterschiedliche
Richtungen davon – das weiß ich auch
jetzt aus meiner eigenen Erfahrung als
Lehrer. Und natürlich Professor Schmid,
der so menschlich und liebevoll war.
Letzte Frage: Du hast einen eher außer­
gewöhnlichen
Vornamen.
Woher
stammt der?
Meine Mutter war freischaffende Schriftstellerin. Ihr Lieblingsroman war „Gösta
Berling“ von der schwedischen Autorin
Selma Lagerlöf. Die Zentralfigur hat ihr so
imponiert, dass sie mich nach ihr benannte.
s p ot o n
V e rsi c h e ru n gs m a k l e r
Univ. Lektor KR Christian Schäfer (MJ74)
gerichtlich beeideter Sachverständiger
Ihr kompetenter Ansprechpartner in allen Versicherungs­
angelegenheiten.
Unsere Schwerpunkte liegen in den Bereichen
•Immobilienversicherungen
•Gewerbeversicherungen
•Haftpflichtversicherungen (z.B. Steuerberater,
Rechtsanwälte)
Über 20 Versicherungsspezialisten (6 Juristen) stehen
Ihnen von der Risikoanalyse bis zum professionellen
­Schadenmanagement zur Verfügung.
A-1130 Wien, Altgasse 3
Tel.: +43 1 877-03-02, Fax +43 1 876-40-10
[email protected] • www.vbschaefer.at
12
Altkalksburger 2/oktober 2016
Mat u r aj u b i l äu m s t r e f f e n
Maturajubiläumstreffen im Club
Die Matura-Jahrgänge 1986, 1991, 1996, 1201, 2006 und 2011 trafen sich
am 8. Juni 2016 zum Cocktail im Club.
13 Altkalksburger 2/oktober 2016
Mat u r aj u b i l äu m s t r e f f e n
14
Altkalksburger 2/oktober 2016
serie: bekannte jesuiten
Fr. Alois Oberparleiter SJ (1920-2007)
Der zwitschernde Sakristan
Alois Oberparleiter wurde am 30. Juli
1920 in Auhofen bei Bruneck, Pustertal,
Südtirol, Italien als neuntes von elf Geschwistern geboren. Gleich am nächsten
Tag, dem Fest des hl. Ignatius, wurde er
getauft. Seine Eltern, Josefa und Andreas, besaßen einen Bauernhof, der Vater
war auch gelernter Schuster. Beide waren
redlich darum besorgt, dass ihre Kinder im
christlichen Glauben heranwuchsen. Erst
kürzlich, nach Ende des Ersten Weltkriegs,
wurde Südtirol politisch Italien zugerechnet. So besuchte Alois von Anfang an eine
italienische Volksschule. Während des
Zweiten Weltkriegs sollte ihm die dadurch
erworbene Zweisprachigkeit von Vorteil
sein. Nach der Schule arbeitete er zunächst
am elterlichen Hof mit, dann auch als
Knecht bei anderen Bauern und in einem
Gasthaus. Dort sorgte er vor allem an den
Tanzabenden – heute würden wir sagen als
Disque Jockey - für die Musik.
Von seinem Geburtsjahrgang her blieb
es ihm nicht erspart, in der Deutschen
Wehrmacht zu dienen. Bis in sein Alter
wusste er davon so manche Geschichten
zu erzählen. Neben vielen Gefahren war
da auch Zeit, sich über den späteren Beruf Gedanken zu machen. Dabei kam ihm
sein Vorname zu Hilfe: In der Beteiligung
an den „Sechs Aloisianischen Sonntagen“
erhoffte er schon in jungen Jahren Klarheit über seinen Ordensberuf. Der Jugendheilige Aloisius von Gonzaga ebnete ihm
die Wege in die Gesellschaft Jesu, zu den
Jesuiten. Das hat ihn allerdings ganz gut
beschäftigt. Schon die Zeit beim Militär
war da eher abträglich. In den sympathischen jungen Mann verliebte sich nach
seiner Entlassung aus der Gefangenschaft
ein italienisches Mädchen. P. Felix Löbe
SJ verwies ihn nach einem Aufnahmegespräch 1947 nach Österreich. Ohne „Papiere“ machte er sich zu Fuß auf den Weg
über die Brennergrenze. Er meldete sich im
Innsbrucker Canisianum, aber man hielt
ihn für einen Spion oder Kriminellen und
lieferte ihn der Polizei aus, die ihn in Haft
nahm. Erst nach einigen Tagen konnte P.
Rektor seine Freilassung erreichen. All das
konnte ihn nicht abhalten, seine Aufnahme in den Orden zu betreiben. Noch vor
seiner Aufnahme als Brudernovize hatte er
ein halbes Jahr „Postulatur“ als Prüfungszeit zu bestreiten, ehe er am 2. März 1948
ins Noviziat in St. Andrä im Lavanttal eintreten konnte. Seiner Schaffenskraft und
seiner bestechenden Freundlichkeit hatte
er es zu verdanken, dass er nach Abschluss
des Noviziats als „unentbehrlich“ noch ein
weiteres Jahr in St. Andrä behalten wurde.
1951 erhielt er als erste Destination den
Auftrag, der kleinen Gruppe von Mitbrüdern an der Grazer Stiegenkirche als Pförtner und Hausmeister behilflich zu sein; nur
ein Jahr. Dann schickte ihn der Provinzial
weiter zu den Mitbrüdern im Linzer Collegium Aloisianum auf dem Freinberg; auch
wieder nur für ein Jahr.
Dann aber, im Juli 1953, sollten die
Kurzeinsätze ein Ende haben: Im Kollegium Kalksburg wurde durch Schule und
Internat zusehends das ganze Haus in Anspruch genommen. Das russische Militär
hielt zwar noch Teile des Hauses besetzt,
aber die großen Kapellen am östlichen
Ende des langen Trakts konnten von den
Jesuiten in Gebrauch genommen werden.
Und so benötigte man einen tüchtigen Sakristan. Fr. Oberparleiter wurde das zugetraut und damit begann eine fast 50-jährige Karriere als Sakristan, im Laufe der Zeit
für alle Kapellen im Haus. Ob seiner tiefen,
schon von Kindheit an datierenden Frömmigkeit, war das tatsächlich ein Lebensposten, den er sehr schätzte. Dazu gesellte
sich bald die Gärtnerei als Arbeitsgebiet,
das ihm als Bauernsohn nur lieb sein konnte. Mit Hingabe zog er die Blumen, besonders zum Schmuck in den Kapellen und
für den Friedhof, aber auch Obst- und Gemüse-Ernten waren der Kollegsküche sehr
willkommen. Er bediente darüber hinaus
die Mitbrüder bei Tisch, war verlässlicher
Kellermeister, sorgte sich um ihre Wäsche
und kümmerte sich verantwortungsvoll um
die Angestellten des Hauses.
Auch bei den Schülern war „Frater
Opa“ - wie man ihn abkürzend nannte –
sehr beliebt, besonders bei den Ministranten. Schon von weit konnte man ihn
kommen hören, wenn er auf dem langen
Gang zur Kapelle gleich fröhlichen Vögeln
unverkenntlich zwitscherte.
Wie schon vermerkt war Fr. Oberparleiter ein überdurchschnittlich frommer
Mann. Er betete viel, vor allem für die
Priester und ihr Wirken, nahm schöne
Radio-Messen und Predigten auf Kassetten auf und überbrachte sie Freunden
und Verwandten. Sein ganzes Leben war
Dienst. Selbstloser Dienst für Gott und die
Menschen.
Im Sommer 2002 teilte er das Schicksal der Mitbrüder, das geliebte Kolleg zu
verlassen und ins nahegelegene Hildegardishaus der Caritas Socialis zu übersiedeln.
Auch dort gewann man ihn recht bald ob
seiner Freundlichkeit und Anspruchslosigkeit lieb. Zuletzt kam er in einen sehr bedauerlichen Zustand: Fast ein Jahr lang lag
er regungslos im Bett, konnte nicht mehr
sprechen und wurde über eine Sonde ernährt, bis sich der Herr seiner erbarmte
und ihn am 9. März 2007 zu sich holte.
Generationen von Schülern haben ihn
in Kalksburg schätzen gelernt. Für viele ist
er ein „bekannter Jesuit“ geworden.
P. Michael Zacherl SJ (MJ55)
15 Altkalksburger 2/oktober 2016
au s d e m ko l l e g i u m
„Helmut, Helmut noch ein Jahr!“
Die Verabschiedung von Prof. Maria Kurz
und Prof. Helmut Harfmann war eine ganz
besondere Veranstaltung: Zwei Lehrer wurden hier von ihren
Kollegen und Vorgesetzten auf so herzliche
Art verabschiedet, dass es wirklich berüh-
rend war. So viele wirklich nette, amüsante, liebenswert freche und vor allem persönliche Reden können nur bedeuten, dass
den verbleibenden Kollegen der Abschied
wirklich schwer fällt. Aber nicht nur die
Reden waren in ihrer Herzlichkeit etwas
Besonderes, auch die Kreativität, mit der
für Maria Kurz von einigen sangesfreudigen Kolleginnen und Kollegen ein wunderschönes Kärntner Lied umgedichtet und
vorgetragen wurde, war beeindruckend
und brachte alle von ganzem Herzen zum
Lachen. Und dass Prof. Zahornicky eigentlich für die Bühne geboren ist, stellte er
in unnachahmlicher Weise mit seinen auf
der Gitarre selbst begleiteten Gstanzeln
für Helmut Harfmann unter Beweis. Hoffentlich gibt es die bald auf der neuen KKHomepage nachzulesen! Auch die Segler und die Altkalksburger
ließen es sich nicht nehmen, zum Abschied
persönliche Worte zu finden.
Diese Veranstaltung hat allen Anwesenden ganz eindrucksvoll vor Augen geführt mit welchem persönlichen Engagement hier Schule gemacht wird. Ich glaube, wenn wir diese Feier auf
die Homepage stellen würden, könnten wir
uns vor Schulanmeldungen nicht mehr er­
wehren!
Katja Schnell
Lehrerausflug zur Bauminsel
Segelgruppe
Allen Wettervorhersagen zum Trotz schien
bereits in der Früh des 24. September die
Sonne, als sich ein kleines, dem (Schul-)
Alltag trotzendes Team in der Gräfin-­ZichyStraße einfand, voll Freude auf einen
(ent-)spannenden Tag am Neusiedlersee.
Mit dem Autobus fuhren wir nach Jois. Im
Heeresyachtclub wurden wir bereits von
weiteren Ausflüglern erwartet, dann ging
es an Bord der MS Joseph Haydn. Welch
ein wunderbares, kleines, feines Schiff
mit Sonnendeck und gemütlichen Sitzgelegenheiten! Unser Wunsch nach Kaffee
und Kuchen (oder doch lieber ein Glaserl
Sekt?) ging zu unser aller Verblüffung
­früher als gedacht in Erfüllung.
Das Ziel war die Bauminsel. Etwas wie
ein Baum wurde zwar gesichtet, ob es sich
bei der Bauminsel tatsächlich um eine Insel
handelt, da gingen die Meinungen etwas
auseinander. Aber wer braucht schon eine
Insel, wenn es an Bord alles gab, was das
Herz und der Magen begehrten?
Inzwischen waren auch unsere beiden
Wenn „unser“ Helmut als einer der Urväter
der Segelgruppe Kalksburg schon in Pension geht, dann konnten wir Segler es uns
nicht nehmen lassen, ihm ein ordentliches
Absegeln mit einigen Überraschungen zu
schenken.
Am 24. September 2016 stachen wir
mit einigen Gästen aus dem Lehrerkollegium, ehemaligen MitarbeiterInnen und dem
geschätzten Dir. a.d. HR Dr. Walter Schauer
in (den Neusiedler-) See.
Begleitboote eingetroffen. Die Mutigsten
unter uns, wagten dann sogar noch eine
Umrundung der Bauminsel, motorisiert
versteht sich, obwohl das Wetter zum
Schwimmen einlud. Schließlich stachen wir
wieder in See – man konnte ja fast meinen,
man sei am Meer.
Ein wunderbarer Tag ging im Heeresyachtclub zu Ende, wo wir doppelt verzaubert wurden, mit einer Zaubershow und
köstlichem Gegrillten.
Dr. Maria Pöckl-Ulbel
Lieber Helmut, auch für die schulfreie
Zukunft – von ganzem Herzen „Mast und
Schotbruch“ !
Im Namen der gesamten Segelgruppe,
Fritzi, Romed und Katja
16
Altkalksburger 2/oktober 2016
serie becks eck
Zunächst ist wichtig zu wiederholen, dass
der göttliche Logos sich inkarniert in der
Person Jesu. Die Lehre der Kirche sagt,
dass in Jesus Christus ganz das Göttliche und ganz das Menschliche präsent
ist. Er kommt aus dem göttlichen Bereich
(aus der Trinität, aus der Ewigkeit), er
wird Mensch und trägt nun beide Naturen in sich: ganz die göttliche und ganz
die menschliche: ungetrennt und unvermischt, wie es im Dogma heißt. Er ist
wirklicher Mensch wie jeder von uns, er
freut sich und leidet wie jeder von uns. Er
lebt nicht nur zum Schein - wie manche
meinen. Und doch ist er gerade darin ganz
Wie geht das?
Der Mensch kommt fremdbestimmt auf
die Welt (das wurde schon im Artikel über
die Selbstfindung ausgeführt und muss
hier kurz wiederholt werden). Die Eltern
haben ihn gezeugt, niemand ist gefragt
worden. Nach der Geburt ist die Pubertät
die erste große Krise. Der 12 jährige Jesus
bleibt im Tempel, die Eltern suchen ihn
und er sagt: Wusstet ihr nicht, dass ich
im Hause meines Vaters sein muss? Vater
heißt auch „Ursprung“ im Aramäischen.
Er muss als Mensch zu seinem göttlichen Ursprung zurück, von dem er herkommt. Leben ist ein Zurückfinden zum
Ursprung. Und das ist ein lebenslanger
Prozess. Jesus Christus - und damit jeder
Mensch - soll immer mehr den Willen des
Vaters erfüllen. Nur von dort her findet
er seine wahre Identität und Berufung:
Du musst Gott mehr gehorchen als den
Eltern.
Gottesgehorsam.
Gehorsam ist das zentrale Wort: Gottesgehorsam. Das haben Adam und Eva am
Anfang der Welt abgelehnt. So kam das
Unheil in die Welt, von dem wir alle betroffen sind. Die Kirche nennt das Erb-
k
Ec
Wie geht diese Befreiung
vonstatten?
Gott. Wie kann man sich das erschließen?
Wenn Jesus zwei Naturen hat, dann hat
er auch zwei Willen: einen göttlichen
und einen menschlichen. Der Wille des
Vaters liegt seinem menschlichen Willen voraus und zugrunde. Was will der
Vater? Er will den Menschen durch die
Vermittlung seines Sohnes zeigen, wie er
die Welt gemeint hat: Das oberste Prinzip
ist die Liebe und die Wahrheit. Die Wahrheit Gottes und jene des Menschen. Die
Liebe muss ins konkrete Leben umgesetzt
werden mit jener Barmherzigkeit, die die
reine Gerechtigkeit übersteigt. Sie hat Jesus vorgelebt. Es geht nicht um ein Gesetzesdenken wie einige Pharisäer meinten,
sondern um eine persönliche Beziehung
zu Gott, die den Menschen liebesfähig
macht. Dazu muss der Mensch aus der
Fremdbestimmung zur Selbstbestimmung
befreit werden.
s
In der letzten Folge ging es um das Dogma von der Dreifaltigkeit Gottes. Hier
nun wird das zweite große Dogma von
der Zwei-Naturen-Lehre Jesu behandelt.
Es wurde gesagt, dass man die Dreifaltigkeit vor Erschaffung der Welt von der
Dreifaltigkeit in dieser Welt unterscheiden kann. Gott „existierte“ schon vor der
Erschaffung der Welt als ein innergöttlicher Dialog der drei Personen. Diese Beziehungseinheit ist ein Liebesgeschehen
in Gott selbst und gleichzeitig die Bedingung der Möglichkeit für Liebe in dieser Welt. Es ist ebenfalls Bedingung der
Möglichkeit von Freiheit in der endlichen
Welt. Gott ist Liebe, heißt es im 1. Johannesbrief (1 Joh 4,16) und Liebe geht nur
in Beziehung. Diese Beziehung ist schon
immer da, Gott ist diese Beziehung. Er ist
sich selbst genug. Er braucht den Menschen zunächst nicht. Er ist ganz frei,
die Welt und den Menschen zu schaffen. Er hätte es auch lassen können. Die
Freiheit Gottes ist die Voraussetzung für
die Freiheit des Menschen. Der Gott des
Alten Testaments befreit das Volk Israel
aus der äußeren Unfreiheit. Der Gott des
Neuen Testaments befreit den Menschen
aus seiner inneren Unfreiheit, die durch
biographische Verstellungen und die
grundsätzliche Tendenz zur Abwendung
von Gott besteht. Zur Freiheit hat euch
Christus befreit, heißt es im Galaterbrief
(Gal 5.1).
ck
Be
Die Zwei-Naturen-Lehre Jesu
sünde, oder moderner ausgedrückt: In
jedem Menschen wohnt die Tendenz
inne, Gott nicht zu gehorchen. Dabei ist
Gottesgehorsam etwas ganz anderes als
Gesetzesgehorsam im Sinne des Gehorsams einer äußeren Macht gegenüber.
Gottesgehorsam meint, die Stimme Gottes
im eigenen Inneren wahrzunehmen, zu
hören (Ge-hor-sam) und ihr zu folgen. So
soll der Mensch seinen Lebensweg finden
und schrittweise – unter „Mithilfe“ der
Sakramente - immer mehr vergöttlicht
werden. Jesus hat das ganz „geschafft“,
er war ganz Gott und gerade dadurch
ganz Mensch. Er hat die Zerrissenheit der
Welt und der verschieden Seelen in seiner Brust, also zwischen den beiden Willen des göttlichen und des menschlichen,
immer neu überwunden. Das ging nicht
ohne inneren Kampf ab, wie die Szene in
Gethsemane zeigt: Lass diesen Kelch an
mir vorübergehen, aber nicht mein Wille
geschehe, sondern der deine. Daher nennt
Hans Urs von Balthasar seine Ethik: Theodramatik. Es geht um das dramatische Geschehen zwischen Gott und Mensch. Der
Ungehorsam Adams wird so überwunden
durch den Gehorsam Jesu. Durch diese
Überwindung kann auch der Mensch in
der Anbindung an Jesus Christus seine je
eigene innere Spaltung schrittweise überwinden. So kann er zu sich selbst und zu
Gott hin erlöst werden. Dogmen sagen
also zum Einen etwas über Gott aus, aber
auch Wesentliches über den existentiellen Lebensvollzug des Menschen. Das je
neue Erfüllen des göttlichen Willens führt
den Menschen langsam aus der Fremdbestimmung und Selbstentfremdung zum
eigenen Ich und zum inneren Heilsein.
Daher ist das Christentum eine Heils- und
Heilungsbotschaft.
Univ. Prof. Dr. med. Dr. theol. Mag. pharm.
Matthias Beck
Professor für Moraltheologie-(Medizinethik) an der
Universität Wien. Geweihter Priester und Kaplan in
der Pfarre St Joseph zu Margarethen (Wien).
Als Sachverständiger in der Päpstlichen Akademie
für das Leben, der österr. Bioethikkommission beim
BKA, im Deutschen Bundestag sowie beim Deutschen
Ethikrat. Verfasser zahlreicher Artikel über Ethik /
Medizin­ethik, ebenso wie mehrerer, teils spiritueller
Bücher (zuletzt erschienen: „Leben-Wie geht das?“)
17 Altkalksburger 2/oktober 2016
s e r i e : wa s w u r d e au s . . .
Was wurde aus ...
Prof. Helmut Harfmann
1979 bis 2016 war er am Kollegium Kalksburg.
Er lehrte Darstellende Geometrie, Mathematik und EDV.
Ab 1991 war er Leiter des Tagesinternats, ab 1998 Administrator.
„Eine Eliteschule hat Elitelehrer.
Dann werden auch die Schüler
hervorragend.“
Manfred Stohlawetz (MJ83): Warum
hast Du die Lehrerlaufbahn eingeschlagen?
Nach dem Realgymnasium und dem Wehrdienst wusste ich 1971 nicht genau, was
ich studieren soll. Mir erschienen 3 Möglichkeiten interessant: Maschinenbau,
Architektur und Lehramt. Und bei einem
Lehramtsstudium kamen die Fächerkombinationen Latein/Geschichte oder Mathematik/Darstellende Geometrie in Frage.
Die endgültige Entscheidung für Lehramt
Mathe/DG traf ich erst am Inskriptionsschalter der Technischen Hochschule.
Durch meine langjährige Nachhilfetätigkeit
habe ich meine pädagogische Ader gespürt
und deswegen die Entscheidung dafür getroffen.
Was waren Deine ersten beruflichen
Schritte?
Ich war während meines Studiums Erzieher am Theresianum und hab 1979 den Abschluss gemacht. Während meines Lehrprobejahres im Gymnsasium 1040 Wien
Waltergasse habe ich im Probelehrerseminar gehört, dass ein DG Professor im Kollegium Kalksburg gesucht wird, als Vertretung für Prof. Kautny, der krank geworden
war. Und so nahm das Schicksal seinen
Lauf - Prof. Kautny starb und Dir. Schmutz
bat mich, aus der Vertretung ein Fixum zu
machen, und so hatte ich gleich in meinem
ersten Lehrjahr 79/80 eine ­Maturaklasse
zu betreuen, neben den beiden anderen
Aufgaben, die noch parallel liefen, nämlich am Theresianum und im Gymnasium
­Waltergasse.
Und wie ging´s dann weiter?
Ab dem Schuljahr 80/81 war ich dann ganz
in Kollegium Kalksburg und unterrichtete
Mathematik und DG. 1981 hab ich begonnen, zusätzlich Informatik zu unterrichten.
Dir. Schmutz hat drei Apple-Computer gekauft und mit diesen habe ich begonnen,
die Schul EDV aufzubauen. Ich war bis
1990 an der Schule für die EDV zuständig.
Das war sehr zeitaufwändig. Das KK war
eine der ersten Schulen in Österreich mit
eigenem Webauftritt. Mit meinem EDV
Engagement hab ich wahrscheilich den
grössten Fussabdruck im KK hinterlassen.
1991 hab ich die Leitung des Tagesinternats (TI) übernommen gemeinsam mit
Karl Tutschek. AB 1998 war ich zusätzlich
zur Lehrertätgikeit Administrator und reduzierte meine Tätigkeit im TI. Zusätzlich
habe ich immer wieder Vertretungen gemacht, auch für Herrn Dir. Schmutz sechs
Monate lang.
Da warst Du ja sehr vielfältig im Einsatz in Kalksburg!
Ja, das Kollegium war mein Leben, auch
durch die enge Freundschaft mit Pater Paul
Eckhart. Mit ihm war ich eng befreundet,
mit ihm gemeinsam und Präf. Hannes ­Hötzl
haben wir die Segelgruppe organisiert.
Auch heuer wieder in den Sommerferien.
Da waren immer um die 100 Schüler dabei! Mir gefällt beim Segeln der Anspruch
an die Teamfähigkeit, deswegen haben wir
in der Segelgruppe immer grössere Boote
im Einsatz – da lernt man, sich aufeinander
zu verlassen und sich gegenseitig zu unterstützen.
Ist das Segeln Dein grosses Hobby?
Ja, aber davor habe ich auch viel Basketball gespielt, auch wettkampfmässig. Dann
war ich auch Basketball Schiedsrichter, und
dann kam das Reiten. Aber beim Segeln
bin ich „gelandet“. Schon während des
Studiums war Segeln mein grosses Hobby,
ich habe auch an Segel Wettkämpfen teilgenommen. Ja, des Segelns wegen hab ich
mich einst gegen einen Job auf der TU entschieden. Prof. Wunderlich vom Institut
für Geometrie hatte mich einmal gefragt,
ob ich Interesse hätte, als Assistent bei ihm
zu arbeiten. Er fügte hinzu: „So viel Zeit
für´s Segeln werden´s als Assistent nicht
haben“. Da war meine Entscheidung klar.
Welche Erfahrungen hast Du gemacht, nach welchen Leitlinien hast
Du gearbeitet?
Es gibt keine grösste Leidenschaft, sondern
man soll alles, was man tut, mit Leidenschaft tun! Kinder muss man gern haben.
Dann sind sie motiviert. Im Lehrberuf sind
18
Altkalksburger 2/oktober 2016
die Jugendlichen das Primäre, das Fach sekundär. Im Fach hab ich oftgenug „nachgelassen“, wenn es das Kind wert war. Ich
war mit Leidenschaft Lehrer und Erzieher.
Vor langer Zeit hat der ehemalige Landesschulinspektor Novotny gesagt: „Eine Eliteschule hat Elitelehrer, dann werden auch
die Schüler hervorragend.“
Ich bin mit dem sehr zufrieden, was ich
gemacht habe. Ich hab in Kalksburg gelebt.
Nur woanders geschlafen. Trotzdem hab
ich eine Frau gefunden. Ich hab sie bei den
Segelgruppen kennengelernt. Wie könnte
es auch anders sein :-).
Wie siehst Du die ständigen Veränderungen in unserem Schulsystem bzw.
im KK?
Leider werden Veränderungn in der Schule prinzipiell immer negativ gesehen, auch
typischerweise in der Altkalksburger Vereinigung. Stattdessen muss uns allen klar
sein, dass sich die Schule an neue Rahmenbedingungen anpassen und neue Ideen
einbringen muss. Das KK steht im Leben.
Das muss anerkannt werden. Die AKV soll
nicht ein oft verklärtes Bild aus der Vergangenheit verfolgen, Beispiel Abschaffung des DG Unterrichts.
Ja, auch ich wünsche mir mehr Ruhe
für´s Schulsystem. Wir hetzen von einer
Reform zur anderen. Lasst die Schulen in
Einladung zur
s e r i e : wa s w u r d e au s . . .
Ruhe arbeiten. Ständige Reformen verschleudern zu viel Energie. Hehre Ziele
sind gut, aber kleine Schritte sind notwendig, Beispiel Zentralmatura.
Ich sehe im KK bei den jungen Lehrern
wirklich viele mit Leidenschaft und grösstem Engagement. Deswegen bin ich optimistisch, dass das KK auch in Zukunft eine
besondere Schule bleibt. Meine 2 Töchter
gab ich nicht ins KK, da ich dort als Lehrer aktiv war. Sie sind noch immer traurig
deswegen. Aber in der Segelgruppe waren
sie intensiv dabei und haben deswegen
intensiven Kontakt zu Kalksburgern und
Altkalksburgern.
übernommen, besonders mit denen möchte ich auch in nächster Zeit in Verbindung
bleiben.
Seit 1. September bin ich in Pension,
aber ich helfe weiterhin mit bei admini­
strativen Dingen, Primaner-Aufnahmegesprächen, ... und das will ich auch weiterhin tun. Ich werde in Verbindung bleiben
mit dem KK auch durch meine vielfältigen
Freundschaften und Kontakte zu meinen
Ex-Kollegen und Ex-Schülern.
Welche lustige Erinnerung fällt Dir
spontan ein?
Ich war auch in der Theatergruppe engagiert gemeinsam mit Prof. Hans Gramm.
Wir beide haben auch immer das Bühnenbild gestaltet. In einem Stück musste die
Lokomotive auf der Bühne natürlich rauchen. Dieses Rauchen habe ich mit Hans
gerne übernommen – wir saßen hinter dem
Schlot der Lokomotive und es qualmte!
Google Hangout machts möglich: „Heute“
berichtet am Donnerstag, 22. September
2016, von einer Diskussionsrunde zwischen Bundeskanzler Christian Kern und
„Heute“-Lesern, darunter Achtklässler aus
dem Kollegium Kalksburg. Der Bundeskanzler weilt im 31. Stock der Österreichischen Vertretung in New York, die Schüler
im Tagungsraum des Kollegiums. Patrick
fragt: „Was halten Sie von Viktor Orbans
Flüchtlingspolitik?“ Kerns Antwort: „Millionen sind bereit, ihr Land zu verlassen.“
Die EU müsse ihre Außengrenzen schützen. Zugleich sollen „die Interessen Europas mit größtmöglicher Menschlichkeit
vertreten“ werden.
Wirst Du auch in Zukunft in Verbindung mit Kalksburg bleiben?
Ich habe auf meinen Wunsch zum Ende
meiner Laufbahn noch einmal „kleine“
Schüler, eine Unterstufenklasse in Mathe
Pressestimmen
Jahreshauptversammlung der AKV
am 8. November 2016
Der Vorstand und das Präsidium der Altkalksburger Vereinigung laden zur ordentlichen Jahreshauptversammlung am ­8.
­November 2016, um 18.45 Uhr in den Club der Vereinigung,
Ballhausplatz 1/7, 1010 Wien, ein.
Tagesordnung:
1)Begrüßung
2) Genehmigung des Protokolls der ordentlichen
Jahreshauptversammlung 2015
3) Vorstandsbericht über das Vereinsjahr 2015/16
4)Bericht über die Jahresabschlussrechnung des
Vereinsjahres 2015/16
5)Bericht der Rechnungsprüfer
6) Genehmigung des Jahresabschlusses 2015/16
7) Genehmigung des Vorstandsberichts
8)Entlastung von Präsidium, Vorstand und
Rechnungsprüfern
9) Allfälliges
Stimmberechtigt sind bei Abstimmungen der Jahreshauptversammlung nur jene Altkalksburger(innen), die vor Beginn der
Versammlung ihren Beitritt zur Vereinigung erklärt haben und
diesem stattgegeben wurde.
Anträge von Mitgliedern an die Jahreshauptversammlung müssen spätestens drei Tage vor der Versammlung schriftlich beim
Präsidium oder im Sekretariat eingebracht werden.
Die Jahreshauptversammlung ist beschlussfähig, wenn mindestens ein Viertel der stimmberechtigten Mitglieder anwesend ist.
Ist dies zum anberaumten Zeitpunkt nicht der Fall, findet statutengemäß eine halbe Stunde später eine neue Jahreshauptversammlung mit der gleichen Tagesordnung statt, die ohne Rücksicht auf die Zahl der erschienenen Mitglieder beschlussfähig ist.
Möglichkeit zur Einsichtnahme in den Jahresabschluss:
Dienstag, 25. Oktober 2016, 18.30 – 20.00 Uhr, im Club
Zu diesem Zeitpunkt wird ein ausführlicher Einblick in das
­Rechenwerk des abgelaufenen Vereinsjahres ermöglicht. Das
Präsidium wird dabei gerne Rede und Antwort stehen.
19 Altkalksburger 2/oktober 2016
bundesländer
Leserbrief
Zur Serie Becks Eck
Das Dogma vom dreifaltigen
Gott
Die Qualität des Gottesbildes wird für das
Überleben der Menschheit auf unserem Planeten zukünftig wohl ausschlaggebend sein.
Diese Qualität hat aber nur teilweise
etwas mit dem Gottesbild der unterschiedlichen Religionen und Kirchen zu tun, da
es in diesen selbst eine enorme Divergenz
und Vielfalt gab und gibt.
Daher erstaunt es, dass Dr. Beck offensichtlich so genau und detailliert über das
Gottesbild der Christen Bescheid weiß.
Ich frage mich, woher er wissen kann,
wie Gott vor oder nach der Erschaffung der
Welt wohl „gedacht“ hat, woher er „wissen“ kann, dass Gott den Menschen nicht
als Gegenüber braucht, woher er „wissen“
kann, dass die Liebe Gott drängt, den Menschen teilhaben zu lassen, dass das „Böse“
vom Menschen und nicht von Gott kommt,
wie Gott „denkt“ und „fühlt“ und so weiter
und so fort.
Aus meiner Sicht sind das zumindest
gewagte Behauptungen, die nicht wirklich
mit der Demut vor dem Geheimnis Gottes
vereinbar sind, speziell des christlichen
Gottes (wie z.B. bei Kant, der – auch ein
gläubiger Christ – niemals in die Nähe von
derart detaillierten Aussagen kam, konnte
er doch nicht einmal die Frage beantworten, ob es Gott gibt oder nicht).
Eine detaillierte Aufschlüsselung, wie
Gott „tickt“, „denkt“ oder „fühlt“ zu erstellen, scheint mir doch eine ziemliche Selbstüberschätzung zu sein, die nebenbei auch
die Frage cui bono aufwirft.
Wichtig erscheint mir vielmehr, wie
Gott im Menschen – Christ oder nicht wirksam werden kann und welches Gottesbild für diesen Vorgang des Wirksamwerdens Gottes tauglich ist.
Dafür aber spielen die Überlegungen
und Behauptungen in Becks Artikel eine
untergeordnete und nachrangige Rolle.
Wir wissen hinreichend über die Auswirkungen der Religionen auf die Geschichte Bescheid und ich denke, dass
dabei das jeweilige Gottesbild eine entscheidende Rolle gespielt hat.
Auf Schein- und Nebenschauplätzen werden wir dem für unsere Zeit – also für das
Jetzt - so überlebenswichtigen und notwendenden Gottesbild nicht begegnen.
Meint Euer
ÖR Mag.Alfons Piatti (MJ69)
Memento
Richard Schillinger (MJ66) ist am 22.
September 2016 völlig unerwartet aus einem Leben voller Aktivitäten und Pläne
von uns gegangen.
.....................................................................
Dkfm. Helmut Weihs (MJ40) ist im 94.
Lebensjahr am 26. September 2016 verstorben.
.....................................................................
Herbert Simon (MJ78) wurde uns kürzlich als verstorben gemeldet.
Bundesländer-TERMINE 2016 Mit herzlichen Grüßen Euer Heinz Rassaerts (MJ58)
Landes­ausstellung
Ganslessen
Weihnachtsbrunch
„200 Jahre Salzburg
bei Österreich“
Legendär, traditionell
aktiv, biologisch
Traditionell, besinnlich.
stimmungsvoll
Sa., 15. Okt. 2016, 10.45 Uhr
Treffpunkt im Eingangsbereich des
Landesmuseums
Führung durch die Landesaustellung.
Nachsitzung in der „Goldenen Kugel“,
­Judengasse, Salzburg.
Fr., 18. Nov. 2016, 18.00 Uhr
Gasthof Obermühle/Marzoll
Tumpenstr. 11,
D-83435 Bad Reichenhall, Bayern
Ich darf wie stets um zahl­reiches
Erscheinen, intellektuelle, aber auch
lustige Gespräche ersuchen.
Sa., 17. Dez. 2016, 11.30 Uhr
Gasthof Auerhahn
Bahnhofstraße 15, 5020 Salzburg
Ich freue mich darauf, euch zahlreich zu
einem interessanten Beisammensein in
lehrreicher, aber auch stimmungsvoller
Atmosphäre begrüßen zu dürfen.
20
Altkalksburger 2/oktober 2016
73. Altkalksburger Ball
am 20. Jänner 2017
Für Sponsoring und Inserate
in diesem Rund­schreiben
danken wir sehr herzlich:
................................................................
Mag. Witold Szymanski (MJ79)
lincoln International
................................................................
Kommerzialrat Christian Schäfer (MJ74)
Schäfer
Versicherungsmakler GmbH
................................................................
Dr. Georg Konradsheim (MJ80)
Dr. Georg Konradsheim
Liebe Altkalksburger
und Altkalksburgerinnen, liebe Schüler
und
Schülerinnen,
liebe Professoren und
Professorinnen, liebe Eltern und liebe
Freunde!
Ich bin glücklich, denn es ist wieder soweit, die Organisation für den kommenden Altkalksburger Ball ist voll angelaufen, wir treffen uns zu konstruktiven,
gemütlichen, lustigen Besprechungen
und lassen unsere Köpfe rauchen, um
bestmöglich zu planen, was denn heuer
unbedingt organisiert und realisiert gehören sollte, damit wir alle wieder einen
lustigen, kurzweiligen, unvergesslichen
und rauschenden Ballabend erleben
können.
Und es wären ja nicht wir, das gut eingespielte Organisationsteam, wo jeder für
sich ganz essenziell wichtige Arbeit leistet – jetzt kann ich mich an dieser Stelle
auch bei allen meinen wertvollen Helfern, rechten und linken Händen, Gehirnen und Vorausdenkern bedanken,
die es mir ermöglichen, meine Aufgabe
als Ballpräsidentin einfach zu genießen
– hätten wir nicht auch schon ein Motto
für den kommenden Ball gefunden. Das
Motto ist kürzer als der Schachtelsatz,
den ich gerade formuliert habe (ja ich
stehe dazu, ich hatte nie ein „Sehr gut“
in Deutsch), aber die Länge des Satzes
ist wohl doch irgendwie durch das neue
Motto beeinflusst – Habe ich Neugierde
erweckt?
Porsche aller Typen
................................................................
Friedrich Müller (MJ80)
20. Jänner 2017
Müller-Transporte GmbH
Palais Auersperg
1927 bis 2017 - 90 Jahre
Altkalksburger Vereinigung
Geprägt durch diesen runden Geburtstag wollen wir unseren Ballgästen einen kurzen, aber prägnanten Einblick
in die Geschichte unserer Vereinigung
ermöglichen. Das Motto wird sich auch
in der für die Gründungszeit der AKV
typischen Musik wiederfinden, eine
Überraschung dieser Stilrichtung entsprechend wird als Mitternachtseinlage zum Besten gegeben und wer weiß,
was heuer als kleines Accessoire in den
Sträußen der Jungdamen entdeckt werden kann.
Ich freue mich auf euer zahlreiches Erscheinen, denn nur mit euch und durch
euch kann dieser Ballabend ein weiteres
unvergessliches Ereignis in der schon so
langen Geschichte unserer Vereinigung
werden.
Danke für eure Unterstützung, bis
spätestens am 20. Jänner 2017, herzlichst,
Angelika Bühler (MJ93)
Ballpräsidentin
Anmeldung zum
Eröffnungs­komitee
bis zum 31. Okt. 2016 per Email
unter [email protected]
Weiters danken wir für bis Ende
September 2016 e­ ingegangene
Spenden:
Prim. ad. Dr. Helmuth Amsüss (MJ57)
Mag. Dr. Johannes Attems (MJ66)
Mag. Alexander Eberle (MJ70)
Dr. Gerhard Erlacher (MJ61)
Hans Christian Evert (MJ70)
Dr. Herbert Frühwirt (MJ62)
Dr. Erwin Hanslik (MJ87)
Dr. Michael Hauser (MJ81)
Mag. rer. soc. Anton Heldwein (MJ81)
Dr. Erich Kehres (MJ63)
Dr. Maximilian Kindler, LL.M., MBA
(MJ96)
Dr. Erwin Klein (MJ80)
Dr. Georg Klein (MJ78)
Dr. med. Christian Kohnen-Zülzer (MJ64)
Ing. Andreas Kollmann (MJ81)
Konstantin Kopp (MJ13)
Dr. Michael Kraus (MJ65)
Dkfm. Wilfried Marzi (MJ61)
Martin Mayer-Mallenau (MJ58)
Dipl. Ing. Fritz Müller-Uri (MJ73)
Dr. Wladimir Ostheim-Dzerowycz (MJ58)
Dkfm.Dr. Hugo Powondra (MJ58)
MR Univ. Med. Dr. Christoph Schönbauer (MJ66)
Baron Mag. Karl Stipsicz-Ternova (MJ77)
Mag. Witold Szymanski (MJ79)
Mag. Heinrich Wallner (MJ81)
Mag. Robert Wegerer (MJ83)
Mag. Heinz Wentenschuh (MJ68)
Dr. Georg Westphal (MJ95)
MR Dr. Peter Wirth (MJ77)