Botschaft für die Gemeindeversammlung vom Mittwoch, 30. November 2016 Sehr geehrte Stimmbürgerinnen und Stimmbürger Der Gemeinderat hat beschlossen, der Gemeindeversammlung folgende Geschäfte zu unterbreiten: Traktandum 2: Budget für das Jahr 2017 Der projektierte Aufwand und die Erträge des Voranschlags basieren auf dem Voranschlag 2016 und den Erkenntnissen aus dem laufenden Jahr. Die wichtigsten Anpassungen des Voranschlags 2017 werden nachfolgend kurz erläutert. Bei der Gruppe 0 Administration ist ein beträchtlicher Betrag für die Evaluation von neuen Computerprogrammen enthalten, welche aufgrund von neuen Vorschriften des Kantons betr. Buchführung (HRM2) nötig werden. Um sämtliche Optionen offen zu halten, wurde die Zahl der vollumfänglichen Lösung integriert, was aber heute noch nicht bedeutet, dass diese auch realisiert wird. Die Evaluierung findet im ersten Halbjahr 2017 statt. In der Gruppe 1 Öffentliche Sicherheit sind die Kosten für den Kreis (Projekt INFRA Flugplatz Samedan) wie auch Kosten für die Feuerwehr, welche nächstes Jahr gewisse Investitionen vorsieht, enthalten. Im Bereich Schule und Bildung (Gruppe 2) sind die Kosten für Kindergarten und Primarschule etwa im Rahmen des diesjährigen Budgets. Bei den Ausflügen sind die Kosten für einen Besuch der Ski-WM im Februar in St. Moritz enthalten. Auffällig sind die erhöhten Kosten für die Plaiv-Schule. Beim Unterhalt sind verschiedene Arbeiten im Schulhaus sowie eine Erhöhung der Abwartskosten vorgesehen, welche aber teilweise mit dem Parkhaus Mareg verrechnet werden. In der Gruppe 3 Kultur und Freizeit gibt es eine Verschiebung der Lohnkosten für den Eisplatz Purtum, da diese Arbeit an einen Dritten vergeben wurde und nicht mehr von der Werkgruppe gemacht wird. Zudem ist ein Betrag für die Lancierung des Projektes Jugendtreff enthalten, ein Projekt welches auch im Aktionsplan Zuoz 2020 enthalten ist. In der Gruppe 4 Gesundheit muss ein Betrag für die Planung des Alters- und Pflegeheimes Promulins budgetiert werden, da dieses Projekt langsam konkret wird. Bei der Gruppe 6 Strassen sind verschiedene Unterhaltsarbeiten am Strassennetz vorgesehen, sowohl bei den Gemeindestrassen wie an der alten Kantonsstrasse. Nach bald drei Jahren Zusammenarbeit mit der Gemeinde S-chanf im Bereich Werk- und Forstdienst liegen konkrete Zahlen vor, um diese im Budget zu integrieren. Neue Beträge müssen im Zusammenhang mit dem Parkhaus Mareg budgetiert werden, welches voraussichtlich Mitte 2017 den Betrieb aufnehmen wird. Einerseits gibt es natürlich Unterhaltskosten in versch. Bereichen, anderseits kann aber auch mit Einnahmen aus Gebühren und Mieten gerechnet werden. Es muss wohl eine erste Periode abgewartet werden, um genauere Prognosen erstellen zu können. 2 In der Gruppe 7 Planung und Umwelt kann festgehalten werden, dass die Spezialfinanzierungen in den Bereichen Wasser, Abwasser und Abfallbewirtschaftung gut gefüllt sind. Aus diesem Grund hat der Gemeinderat entschieden, die Gebühren wie folgt zu vermindern: die Wassertaxen von 0,1%o auf 0,05%o, die Abwassertaxen von 0.3%o auf 0,1%o und die Kehrichtgebühren von CHF 110.00 auf CHF 100.00 pro Einheit. Im Bereich 8 Volkswirtschaft zeigen sich verschiedene Veränderungen zum Budget 2016. Es sind verschiedene Unterhaltsarbeiten an den Alpgebäuden und –strassen, bei den Weiden und Brunnen vorgesehen. Beim Forstdienst könnte es weniger Einnahmen geben, da kein neuer Holzschlag vorgesehen ist. Wie bereits erwähnt, konnten die Zahlen in diesem Bereich genauer kalkuliert werden, basierend auf den vorliegenden Erfahrungswerten. Bei der Tourismuspromotion gibt es nur kleine Anpassungen. Einerseits wurde der Beitrag an die Tourismusorganisation, welche sich in einer Übergangsphase befindet angepasst, andrerseits wurden sämtliche Aufwendungen für touristische Veranstaltungen in einem Konto zusammengefasst, um eine bessere Übersicht zu haben. Die Holzschnitzelheizung wurde noch einmal für ein volles Jahr budgetiert. Es kann aber damit gerechnet werden, dass es in diesem Bereich Änderungen gibt, da die Fernwärmeleitung von Vuorcha bis Curtinellas im nächsten Frühling erstellt wird. In Anbetracht der wirtschaftlichen Ausgangslage wurden die Einnahmen an Gemeindesteuern in der Gruppe 9 mehr oder weniger analog dem Vorjahr budgetiert. Einzig bei den Einkommenssteuern wurde der Betrag leicht nach unten korrigiert. Der Beitrag an den Kantonalen Finanzausgleich ist beträchtlich tiefer budgetiert. Somit schliesst der Voranschlag 2017 mit einem budgetierten Gewinn von CHF 16‘800.00 ab; dies unter Berücksichtigung von Abschreibungen in der Höhe von insgesamt CHF 440‘000.00 bei den Gebäuden und Anlagen der Gemeinde und von CHF 237‘500.00 bei der Finanzierung der Sessel- und Skilifte Zuoz AG. Der Voranschlag für die Investitionen 2017 sieht solche in der Höhe von CHF 5‘574‘500.00 (netto) vor. Fast die Hälfe davon ist für die Fertigstellung des Parkhauses Mareg reserviert. Die andere Hälfte ist für Investitionen in die GemeindeInfrastruktur vorgesehen, wie zum Beispiel für die Sanierung der Via Dorta Etappe 3A (gesamthaft CHF 900‘000.00, bereits mittels Gesamtkredit durch die Gemeindeversammlung bewilligt). Oder für die Erschliessung der Parzelle 2735 in Curtinellas, für den Bau der Wasser- und Fernwärmeleitung (beide Projekte sind bereits durch die Gemeindeversammlung bewilligt). Für den Umzug der Käserei-Gerätschaften von der Alp Timun hinüber in die Alp Es-cha Dadoura ist ein Betrag von CHF 100‘000.00 und für die Sanierung des Stall-Daches der Alp Schuoler sind CHF 50‘000.00 vorgesehen. Für die Erschliessung eines Glasfasernetzes sind CHF 250‘000.00 geplant, damit das Projekt gemeinsam mit der Repower und Mia Engiadina starten kann. Für den ersten Teil der Erstellung der neuen Abwasserreinigungsanlage in S-chanf sind CHF 627‘000.00 budgetiert und für die erste Etappe der Phase 1 im Projekt Lawinenverbauungen Albanas sind CHF 550‘000.00 abzüglich Subventionen in der Höhe von CHF 350‘000.00 vorgesehen. In Zusammenhang mit dem Projekt Bellaria sind Einnahmen in der Höhe von CHF 525‘000.00 kalkuliert. Die jährlichen Zahlungen an die Sessel- und Skilifte Zuoz AG in der Höhe von CHF 237‘500.00 sind ebenfalls im Finanzplan vorgesehen. Traktandum 3: Steuerfuss der Gemeindesteuer für das Jahr 2017 Aufgrund des vorgelegten Budgets für das Jahr 2017 beantragt der Gemeinderat, den Steuerfuss der Gemeindesteuer auf 85% der einfachen Kantonssteuer zu belassen. 3 Traktandum 4: Kreditgesuch über CHF 4‘700‘000.00 betr. Projekt Lawinenverbauung Albanas (1. Etappe 2017 – 2022) Nach den grossen Lawinen im Jahre 1951 wurden die Lawinenverbauungen Albanas zum Schutz der Wohnquartiere Albanas und Mariöl gebaut. In diesem Zusammenhang wurden Schutzeinrichtungen mit einer Länge von 1‘447m in Beton und später 520m in Stahl erstellt. Diese schützen ca. 45 Gebäude vor Lawinenschäden. Die Betoneinrichtungen stammen aus einer Zeit, in der man noch nicht über die heutigen Erkenntnisse betr. Planung und Konstruktion verfügte. So muss heute festgestellt werden, dass die Lawinenverbauungen Albanas nicht mehr den heutigen Vorschriften entsprechen - mit der Konsequenz, dass sich Lawinen immer noch mitten im Perimeter lösen und bis ins Dorf gelangen könnten. Solche Szenarien bedrohen nicht nur die betroffenen Quartiere, sondern auch die übrigen Lawinenverbauungen aus Stahl am Albanashang selbst. Mit einem neuen umfassenden Sanierungsprojekt sollen deshalb alle Betonverbauungen mit solchen aus Stahl ersetzt werden, konzipiert und erstellt nach den neuesten technischen Kenntnissen. So kann der Zustand der Gefahrenzonen von Zuoz garantiert werden ohne befürchten zu müssen, dass diese aufgrund des Verfalls der Anlagen vergrössert werden müssten. Dieses grosse Projekt wird in drei Etappen aufgeteilt. Die erste Etappe ist für die Jahre 2017 bis 2022 geplant. Der Gemeinderat empfiehlt, das Kreditgesuch von CHF 4‘700‘000.00 für die erste Etappe zu genehmigen. Traktandum 5: Kreditgesuch über CHF 4‘600‘000.00 betr. neue regionale Abwasserreinigungsanlage Die bestehenden ARA's Staz in Celerina, Sax in Bever und Furnatsch in S-chanf sind auf 114‘000 Einwohnerwerte (EW) ausgelegt. Das gereinigte Abwasser dieser ARA's wird im Ableitungskanal bis nach S-chanf und von dort über den Kanal der Engadiner Kraftwerke abgeleitet. Die bestehenden ARA's sind 33 bis 45 Jahre alt. Die Reinigungsleistungen können den heutigen Anforderungen nicht mehr gerecht werden. Statt die drei ARA's zu sanieren und auszubauen, soll eine zentrale ARA Oberengadin in S-chanf erstellt werden (auf dem heutigen Gelände der ARA Furnatsch). Die Jahreskosten – bestehend aus der Verzinsung der Investitionen, dem Aufwand für den Werterhalt sowie den Betriebskosten – der zentralen ARA liegen mit CHF 6.13 Mio. um CHF 1.23 Mio. tiefer als die zu erwartenden Kosten bei der Weiterführung der dezentralen Abwasserreinigung. Die neue ARA Oberengadin soll bezüglich Technologie, Energieeffizienz, Kompaktheit, Nachhaltigkeit und vor allem Wirtschaftlichkeit Zeichen setzen. Der modulare Aufbau garantiert eine grosse Flexibilität. So kann die neue ARA auf die aktuelle Einwohnerzahl ausgelegt werden und nach Bedarf jederzeit erweitert werden. Neben der Vermeidung von teuren Überkapazitäten ist ebenfalls der mögliche spätere Anschluss weiterer Oberengadiner Gemeinden gewährleistet. Für die Erstellung der ARA Oberengadin in S-chanf unterbreitet die Delegiertenversammlung des ARO den Mitgliedsgemeinden ein Kreditbegehren von CHF 76,5 Mio. (inkl. MwSt). Gemäss Art. 6 Abs. 1 Ziff. 5 in Verbindung mit Art. 6 Abs. 2 der Statuten des ARO gilt dieser Antrag als genehmigt, wenn die Mehrheit der Mitgliedsgemeinden zustimmt. Mit der Genehmigung des Kreditbegehrens durch eine Mehrheit der Mitgliedsgemeinden werden alle Mitgliedsgemeinden verpflichtet. Die Finanzierung des Neubaus und des Betriebs der ARA's hat über die Abwassergebühren (Spezialfinanzierung) der Gemeinden zu erfolgen. In unserer Gemeinde sollten in den nächsten Jahren keine Anpassungen der Gebühren nötig sein, da bei der Planung der Gebührenansätze die vorliegenden Investitionen mitberücksichtigt wurden. Weitere Informationen finden sich im beiliegenden Flyer. 4 Die vollständige Botschaft kann auf der Gemeindeverwaltung bezogen oder auf der Homepage www.zuoz.ch gelesen und heruntergeladen werden. Der Gemeinderat beantragt der Gemeindeversammlung, das Kreditgesuch von CHF 4‘600‘000.00 zu genehmigen. Traktandum 6: Schaffung einer zusätzlichen 50%-Stelle für eine Lehrperson für das Schuljahr 2017/2018 Im Hinblick auf die Schülerzahlen für das Schuljahr 2017/2018 beantragt der Schulrat eine zusätzliche 50%-Stelle für eine Lehrperson zu genehmigen, um die Klasseneinteilung möglichst optimal zu organisieren. Traktandum 7: Baurechtsverträge Parzelle 2735 in Curtinellas Nachdem die Arealplanung über die Parzelle 2735 abgeschlossen ist, sind als nächster Schritt die Baurechtsverträge mit den interessierten Unternehmen zu genehmigen. Für beide Parteien wurden die Verträge basierend auf den anderen bereits abgeschlossenen Verträgen im Gewerbegebiet Resgia/Curtinellas erarbeitet, welche der Gemeindeversammlung nun zur Genehmigung vorgelegt werden. Der Gemeinderat empfiehlt, die beiden Verträge zu genehmigen, damit im Frühling 2017 mit dem Bau der Gewerbeliegenschaft begonnen werden kann. Traktandum 8: „Zuoz 2020“ Präsentation Bilanz 2016 und Projekte 2017 Nachdem die Arbeitsgruppe ihre jährliche Bilanztagung durchgeführt hat, möchte der Gemeinderat die realisierten und eingeleiteten Massnahmen des Jahres 2016 sowie die prioritären Projekte für das Jahr 2017 präsentieren. * Das Protokoll der Gemeindeversammlung vom 24. August 2016, das Budget 2017 und die detaillierte Botschaft zur neuen regionalen Abwasserreinigungsanlage können auf der Homepage der Gemeinde Zuoz (www.zuoz.ch) unter „Gemeindeversammlung“ oder auf der Gemeindekanzlei eingesehen werden. Zuoz, 22. November 2016 DER GEMEINDERAT VON ZUOZ
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