Medienmitteilung «Rasche Umsetzung ist notwendig!

Medienmitteilung
Luzern, 15. November 2016
31. internationales Europa Forum Luzern
«Rasche Umsetzung ist notwendig!»
In der Kontroverse um Fachkräfte und Zuwanderung forderten die Wirtschaftsvertreter eine konsensfähige Lösung, die Planungssicherheit
gebe und den Zugang zu internationalen Arbeitsmärkten weiterhin ermögliche. Sie sahen sich aber auch als Arbeitgeber in der Pflicht, neue
Arbeitsmodelle für Alle zu schaffen.
Gespannt verfolgten mehr als 300 Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft am 31. Europa Forum Luzern die unterschiedlichen Rezepte zur Behebung des Fachkräftemangels. Jürgen Rainalter, CEO Getzner Werkstoffe
GmbH, Bürs/AT, sprach über seine Herausforderung, dass es für die
Schwing- und Dämpfungsbranche kaum Ausbildungen gebe. Deshalb setze
Getzner auf eigene Ausbildungs- und Betreuungsprogramme. Das reiche von
der dualen Ausbildung junger Berufsleute über Trainee Programme für Hochschulabsolventen bis hin zu Weiterbildungskursen für Fachspezialisten und
Führungskräfte. Pro Mitarbeiter werde pro Jahr durchschnittlich 1‘000 Euro
aufgewendet. Als internationales Unternehmen müssten sie jedoch sowohl die
verschiedenen Sprachen als auch die verschiedenen Kulturen integrieren.
Arbeitsmarkt im Wandel
Dass Arbeitgeber künftig noch stärker geforderte sind, zeigte Sandra Peiti,
Manpower Switzerland, mit ihrer neusten Studie auf: „Der Arbeitsmarkt erfährt
eine fundamentale Transformation. Im Jahr 2020 werden vier verschiedene
Generationen im Arbeitsprozess stehen. Arbeitgeber sind mit dem demografischen Wandel, neuen Businessmodellen, einem rasanten Technologiewandel
und veränderten Ansprüchen der vier Generationen konfrontiert“.
Dass grosse Arbeitgeber die Entwicklung erkannt und neue Anreize geschaffen haben, zeigten die CEO’s von ABB Schweiz, Implenia, Pilatus Aircraft,
Partners Group, Swisscom und Ypsomed eindrücklich auf. „Top Rahmenbedingungen, attraktive Arbeitsplätze und ein ausgezeichneter Ruf sind entscheidende Faktoren für ABB Schweiz“, erläuterte CEO Remo Lütolf. Denn die Innovationen seien nur dank bestens qualifizierten Mitarbeitenden möglich.
André Frei, Co-CEO von Partners Gruop ergänzte: „Wir müssen genau das
bieten, was wir selbst von einer guten Stelle erwarten. Dazu gehören auch
moderne Arbeitsmodelle, um über 50-Jährigen eine Motivation zu geben“. Ab-
zuwarten sei die definitive Ausgestaltung der Umsetzung der Zuwanderungsinitiative. Hier setzte Marie-Gabrielle Ineichen-Fleisch, Seco-Direktorin, ein positives Zeichen. Sie bekräftigte, dass das Seco bei der Umsetzung des Parlamentsauftrages bestrebt sei, den bürokratischen Aufwand so klein wie möglich
zu halten.
Spannungsfeld Zuwanderung
Der Österreichische Bundesminister des Inneren, Wolfgang Sobotka, zeigte
sich am öffentlichen Abend des Europa Forum zuversichtlich: „Aufgrund der
Migrationsströme 2015, entstand ein diffuses Gefühl der Angst in der Bevölkerung. Gemeinsam werden wir in Europa jedoch die passenden Antworten auf
die Fragen von Gesetzlichkeit und Rechtsstaatlichkeit finden.“
Das anschliessende Podium mit CVP-Ständerat Pirmin Bischof, FDP-Präsidentin Petra Gössi, SVP-Nationalrat Roger Köppel und SP-Nationalrat Eric
Nussbaumer, moderiert von Sonja Halser, sorgte für einige Lacher bei den
rund 1‘000 Teilnehmern. Die einen bezeichneten die Vorschläge zur Umsetzung der Zuwanderungsinitiative als praktikable Lösung, um die Bilateralen
Verträge zu erhalten und gleichzeitig den Volksauftrag umzusetzen. Dagegen
monierte Roger Köppel, dass die Verfassung nicht ernst genommen werde.
Laufend würden neue esoterische Massnahmen gegen die Umsetzung geschaffen. Zum Wahlausgang in Amerika meinte Petra Gössi pragmatisch: „Donald Trump wird seine Aussagen wohl nicht immer umsetzen können. Erstaunlich ist, dass alle die Strömung in der Bevölkerung nicht wahrgenommen
haben. In der Schweiz müssen wir darauf achten, dass sich diese Politikverdrossenheit nicht so aufbauen kann.“
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<Kurzportrait> Europa Forum Luzern
Das Europa Forum Luzern ist seit 20 Jahren die führende nationale Veranstaltung zu Fragen über Europa und die Schweiz. Spitzenvertreter aus Politik,
Wirtschaft und Wissenschaft aus dem In- und Ausland tauschen im KKL Luzern ihre Meinungen und Standpunkte aus. Das Europa Forum Luzern informiert unabhängig und neutral über die neusten Entwicklungen in Europa und
deren Auswirkungen auf die Schweizer Wirtschaft und Politik. Die Veranstaltungen stehen unter dem Motto Wirtschaft, Wissenschaft und Politik im Dialog
und finden jährlich im Frühjahr und Herbst statt. Dem Europa Forum Luzern
unter dem Vorsitz des Stadtpräsidenten von Luzern gehören Kanton und Stadt
Luzern sowie private Körperschaften an. www.europaforum.ch
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Bilder der Veranstaltung können kostenlos unter Quellenangabe veröffentlicht
werden (alle Bilder sind ab 16.11.2016 verfügbar). http://www.akzent-media.ch/europaforum.html?tx_gooffotoboek_pi1%5Bsrcdir%5D=2016_31&cHash=5fd0efe3d101d1028460f583de8567f3
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