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Pressemitteilung Straßen.NRW vom 16.11.16
Groschek fordert Respekt: Kein Frustabbau an Straßenwärtern
Gelsenkirchen (straßen.nrw). NRW-Verkehrsminister Michael Groschek und
Straßen.NRW-Direktorin Elfriede Sauerwein-Braksiek fordern dazu auf, die Arbeit
von Straßenwärtern mehr zu würdigen und Frust über Staus und stockenden Verkehr
nicht an denen auszulassen, die dafür sorgen, dass das Fahren auf nordrheinwestfälischen Straßen sicher bleibt. Hintergrund für diesen Appell ist die "Woche des
Respekts", zu der die Landesregierung vom 14. - 18. November 2016 aufgerufen hat.
Groschek und Sauerwein-Braksiek haben deshalb heute (16.11.) eine Arbeitsstelle
an der A52 bei Willich-Schiefbahn besucht und den Straßenwärtern dort,
stellvertretend für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Straßen.NRW, für ihre
tägliche Arbeit gedankt.
"Unsere Straßenwärter werden beschimpft und aggressiv angehupt, und das nur,
weil sie ihren Job machen. Dieser Frustabbau an den Menschen, die für unser aller
Verkehrssicherheit sorgen, ist für mich nicht akzeptabel", sagte Groschek. "Eine
Gesellschaft kann nur zusammenhalten, wenn sie anständig und respektvoll
miteinander umgeht. Darum sage ich ganz klar "Hut ab" vor den Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern von Straßen.NRW. Ohne sie wäre der Verkehr auf den Straßen viel
gefährlicher, daran möchte ich alle Autofahrerinnen und Autofahrer erinnern."
Respektlosigkeiten gegenüber Straßenwärtern stehen im krassen Gegensatz zur
Bedeutung ihrer Arbeit. Elfriede Sauerwein-Braksiek erinnert: "Wer an Autobahnen
und Straßen in NRW arbeitet, macht einen verantwortungsvollen, aber auch
gefährlichen Job. Das Risiko eines Straßenwärters bei einem Arbeitsunfall ums
Leben zu kommen, ist 13-mal höher, als in der gewerblichen Wirtschaft".
Die Gefahren, die mit der Arbeit von Straßenwärtern, Straßenvermessern,
Baustellenabsicherern oder Bauarbeitern verbunden sind, waren auch Thema bei der
traditionellen Gedenkstunde an der Autobahnkapelle "St. Antonius" bei Gescher.
Groschek und Sauerwein-Braksiek hatten an der Gedenkstätte für tödlich
verunglückte Straßen.NRW-Mitarbeiter einen Kranz niedergelegt. Seit 1993 sind
Straßenwärter im Dienst in mehr als 500 Unfälle verwickelt worden. 19 Menschen
haben dabei ihr Leben verloren. Allein in diesem Jahr sind bereits vier Straßen.NRWMitarbeiter verletzt worden.
Trotzdem sind Straßenwärterinnen und Straßenwärter bei Straßen.NRW mit ganzem
Herzen bei der Sache: Sie sind sich ihrer Verantwortung für die Verkehrssicherheit
aller Verkehrsteilnehmer bewusst. Streckenkontrolleure "kreisen" im Streckennetz
um Schadstellen und Gefahren zu erkennen oder abgefallenes Ladegut oder
Autoteile von der Autobahn einzusammeln. Bevor eine Fahrbahn repariert werden
kann, müssen Straßenwärter die Baustellen verkehrssicher "einrichten" und bewegen
sich dabei ganz nah am rasenden Verkehr. Schutzplanken werden repariert,
Entwässerungsschächte gereinigt, Schilder und Leitpfosten geputzt und
freigeschnitten, damit sie lesbar und reflektierend bleiben. Das ganz Jahr über, bei
Wind und Wetter. Im Winter sind Straßenwärter die ersten, wenn die Straßen bei
Schnee und Glatteis geräumt und gestreut werden müssen. Speziell in den
Wintermonaten schneiden die Fachleute Bäume und Sträucher zurück. Das Ziel der
Gehölzpflege: Bäume müssen standsicher sein, Äste dürfen nicht den Blick auf
Straße und Schilder behindern. Zur Absicherung der eigenen Arbeitsstellen warnen
Absperrtafeln, riesige Blinkpfeile oder Warnschwellen die Autofahrer. Trotzdem
müssen Straßenwärter immer mit einem Auge den Verkehr beobachten.
Wer selber einen Unfall erlitten hat, wer neben einem Kollegen stand, der tödlich
verletzt wird, wer hinter einer Warntafel arbeitet, in den ein LKW gekracht ist, der hat
es schwer, im Berufsalltag wieder sicheren Tritt zu fassen. Straßen.NRW-Direktorin
Sauerwein-Braksiek: "Wir sorgen dafür, dass traumatisierte Kollegen
schnellstmöglich psychologische Hilfe bekommen. Mit den Landschaftsverbänden
und der Alexianer GmbH haben wir entsprechende Verträge. Außerdem gibt es bei
Straßen.NRW ein Netz von geschulten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die als
soziale Ansprechpartner oft erste Anlaufstation sind." Dabei sind die Reaktionen auf
traumatisierende Erlebnisse, aber auch auf Beschimpfungen und Respektlosigkeiten
so unterschiedlich wie die Menschen selbst: Die einen stecken es gut weg und die
anderen suchen das Gespräch, machen sich im Kreis der Kollegen Luft, wiederum
andere tragen es mit sich herum.
Alles, was Straßenwärter selber tun können, um ihre Sicherheit zu erhöhen, wird
gemacht: Im Sicherheitsparcours halten sie sich fit und schulen ihre Aufmerksamkeit:
Wie viel Zeit bleibt mir zum Überqueren einer dreistreifigen Autobahn, wenn ich einen
LKW im Rückspiegel heranfahren sehe? Wie schnell kann ich eine Autobahn
überqueren, wenn ich schwere Schilder oder Baumaterial mit mir trage? Die
Einschätzung der eigenen und der Geschwindigkeit anderer - für Straßenwärter eine
überlebenswichtige Fähigkeit.
Pressekontakt: Ingrid Scholtz, Telefon 0209-3808-333
-Landesbetrieb Straßenbau NRW, Zentrale Kommunikation Fon (0209) 3808-333, Fax
(0209) 3808-549
Mail: [email protected] - Internet: www.strassen.nrw.de
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