Projektheft 2016

2016
© HEKS
Projekte der Entwicklungszusammenarbeit
der Schweizerischen Evangelischen Werke
Impressum und KontaKte
Projektauskunft der Evangelischen Werke
Maria Dörnenburg, Brot für alle
Bürenstrasse 12
Postfach 1015
3000 Bern 23
Tel. 031 380 65 62, Fax 031 380 65 64
[email protected],
www.brotfueralle.ch
Brot für alle
Maria Dörnenburg
Beratung und Fundraising
Kirchgemeinden
Tel. 031 380 65 62
[email protected]
Mission 21
Miriam Glass
Tel. 061 260 23 03
[email protected]
HEKS
Sara Baumann
Tel. 044 360 88 10
[email protected]
Regula Demuth
Tel. 044 360 88 07
[email protected]
Vermittlung von Referentinnen
und Referenten
Brot für alle
Gerne vermitteln wir Ihnen Fachleute aus
Nord und Süd, die zu entwicklungspolitischen Fragen und Projekten mit Schwerpunkt Recht auf Nahrung und Ethisch
Wirtschaften referieren.
Stephan Tschirren
Fachperson Bildung und Katechese
Tel. 031 380 65 95
[email protected]
Mission 21
Vermittlung von ökumenischen Mitarbeitenden in den Projekten, Programmverantwortlichen in Basel und Gästen aus
Übersee als Referentinnen und Referenten
für Ihren Anlass
Christa Nadler
Tel. 061 260 22 67
[email protected]
HEKS
Vermittlung von Fachpersonen als Referentinnen und Referenten über HEKSProjekte für Ihren Gemeindeanlass
Sara Baumann
Tel. 044 360 88 10
[email protected]
Audiovisuelle Medien
Filme und Videos für den Unterricht
und die Erwachsenenbildung, Fachstelle
«Filme für eine Welt»
Daniel Gassmann und Dorothee Lanz
Monbijoustrasse 31
Postfach 8366
3001 Bern
Tel. 031 398 20 88
www.filmeeinewelt.ch
HEKS-Fotodienst
Fotos und Kleinausstellungen über einzelne
HEKS-Projekte für Ihren Gemeindeanlass
Sabine Buri
Postfach
8042 Zürich
Tel. 044 360 88 30
[email protected]
Redaktion
Pascale Schnyder, Brot für alle
Layout
grafik.trieb, 2560 Biel
www.grafik.trieb.ch
Druck
Rub Media AG, 3084 Wabern
Regula Demuth
Tel. 044 360 88 07
[email protected]
*Folgende Werke sind zertifiziert: Brot für alle, HEKS,
Mission 21, Horyzon, cfd,
TearFund
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
Wo fInde Ich Was?
Gut zu wissen
5
Ein Auftrag – drei Werke
Brot für alle sammelt für Partnerwerke
5
5
Wie funktioniert die Projektunterstützung ?
6
Ökumenische Kampagne 2016
Ökumenische Zusammenarbeit
7
7
projekte geordnet nach Werk
Brot für alle
8 - 12
Mission 21
13 - 21
HEKS – Hilfswerk der Evangelischen Kirchen Schweiz
22 - 37
DM-échange et mission
38 - 40
Internationales Blaues Kreuz (IBK)
41
Christlicher Friedensdienst (CFD)
42 - 43
Connexio
44 - 45
Heilsarmee
46 - 47
Horyzon
48
Mission Evangélique Braille (MEB)
49
Service de Missions et d’Entraide (SME)
50
TearFund
51
projekte geordnet nach Land
Algerien
43
Angola
39
Argentinien
44
Äthiopien
22
Bangladesch
Benin
23, 48
9, 40, 49
Bolivien
19, 44
Brasilien
24, 46
Burkina Faso
Chile
China / Hongkong
Costa Rica
Ecuador
49
13, 45
11, 15, 18
17
8, 17, 46
Elfenbeinküste
49
Ghana
15
Guatemala
8
Haiti
25, 46
Honduras
Indien
9, 26
15, 27
Indonesien
9, 15
Japan
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
18
3
Kambodscha
Kamerun
Kenia
Kolumbien
Kongo (Demokratische Republik und Republik Kongo)
28, 45
16, 38, 49
9
29, 48
10, 14, 30, 41, 45, 47, 49
Kuba
39
Laos
50
Madagaskar
40
Malaysia
15
Marokko
43
Mauritius
40
Mexiko
39
Mosambik
39
Myanmar
47
Nepal
50
Niger
31
Nigeria
17
Pakistan
Palästina/Israel
Peru
47
18, 32, 42
19, 51
Ruanda
38
Schweiz
8, 9, 18, 48
Senegal
33, 50
Sierra Leone
9
Simbabwe
35
Südsudan
20, 36
Südafrika
20, 39
Südkorea
18
Tansania
21
Togo
40
Tschad
41
Uganda
51
auf Gebiete und Kontinente bezogene projekte
Afrika
Asien
Europa
Lateinamerika
weltweit
9, 10, 13, 37, 38, 39, 40, 47, 49
18, 37
8, 9, 11
17, 37
9, 11, 40
thematische projekte
Bildung
37
Dialogue4change
12
Ethisch Wirtschaften
10, 11
Frauenförderung
21
Kooperationsgemeinschaft
12
PEP! (Professionals Exposure Program)
21
Recht auf Nahrung
4
8, 9
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
Gut zu WIssen
ein auftrag – drei Werke
Als die Reformierten der Schweiz ihre
Entwicklungs-, Hilfs- und Missionswerke gründeten, wollten sie weit gehen. Bis
heute, mehr als 50 Jahre danach, fruchtet
die Zusammenarbeit noch immer und es
konnten auf dem gemeinsamen Weg unzählige Projekte und Programme in aller
Welt umgesetzt und realisiert werden.
Die drei Organisationen hätten den langen Weg nicht ohne ihre Kirchgemeinden
und ihre Mitglieder gehen können: Mit
Suppentagen, Basaren, Rosenverkäufen,
Kollekten und Aktionen haben sie zur
Projektunterstützung beigetragen und
engagierten sich solidarisch mit ihren
Werken für die Not leidenden Menschen.
Dafür danken wir von Herzen!
© ACT Alliance
Nachfolgende Abbildung zeigt auf, wie
die Zusammenarbeit geregelt und Synergien geschaffen werden.
« Wenn du schneLL Gehen WILLst, Geh aLLeIn.
Wenn du WeIt Gehen WILLst, Geh mIt anderen.»
Afrikanische Weisheit
Brot für alle sammelt für partnerwerke
Das Missionswerk
- Weltweite Gemeinschaft von
Kirchen und christlichen
Organisationen
- Unterstützung der Arbeit und Projekte
von rund 70 Partnerkirchen und
-organisationen in Asien, Afrika und
Lateinamerika
- Weltweite Kirche
Sammelschwerpunkt:
Oktober/November,
Missionssonntag
(1. Advent)
Das Hilfswerk
- Kirchliche Zusammenarbeit in
Osteuropa
- Entwicklungszusammenarbeit
und Humanitäre Hilfe in Afrika,
Asien, Lateinamerika, Osteuropa
- Soziale Integration und
Anwaltschaft für sozial
Benachteiligte in der Schweiz
Diakonie
weltweit
Flüchtlingssammlung im
Juni, Sammlung im
Dezember
Der Entwicklungsdienst
- Entwicklungspolitische Arbeit in den Bereichen Recht auf
Nahrung und Ethisch Wirtschaften
- Ökumenische Informations- und Sammelkampagne mit Fastenopfer
- Finanzielle Unterstützung und Qualitätssicherung von
Projekten neun evangelischer Partnerwerke
Brot für alle leistet im Auftrag des Evangelischen Kirchenbundes SEK Sensibilisierungsarbeit, engagiert sich entwicklungspolitisch im Norden wie im Süden,
koordiniert die gemeinsame Qualitätssicherung der Partnerwerke und führt Informations- und Spendenkampagnen durch.
Mit den Einnahmen können rund 350 Projekte und Programme der evangelischen
Werke unterstützt werden. Diese werden
nach gemeinsam erarbeiteten Qualitätsstandards überprüft.
Verschiedene Arbeitsgruppen mit externen
und internen Fachleuten beurteilen die gesamte Programm- und Projekttätigkeit und
wachen über die Einhaltung der gemeinsamen Grundsätze. Sie prüfen, ob die Standards für Planung, Abwicklung, Begleitung
und Evaluation eingehalten werden.
Aktions- und Sammlungsschwerpunkt:
Passions-/Fastenzeit
Abbildung 1
© by Ev.–ref. Landeskirche Zürich
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
5
Jede der drei landeskirchlichen
Organisationen hat ihre spezifische Sammlungszeit. Helfen
Sie uns, die Kräfte zu bündeln
und unterstützen Sie während
den jeweiligen Zeitfenstern die
entsprechende Organisation.
Im Interesse aller Werke bitten
wir Sie, bei Ihrer Sammlung die
ZEWO-Richtlinien zu beachten.
Diese schreiben vor, dass die
Gelder derjenigen Organisation
zufliessen, in deren Namen gesammelt wird. Die Organisation
leitet die Gelder gemäss ihrem
Auftrag weiter.
© HEKS
Projektbezogene und projektunabhängige Spenden variieren von Jahr zu Jahr. Um den
Spenderinnen und Spendern
grösstmögliche Transparenz zu
bieten, werden im Projektheft
deshalb nicht mehr die budgetierten Beträge aufgeführt, die
Brot für alle voraussichtlich im
kommenden Jahr an die Partnerwerke überweisen möchte.
Sondern es werden die effektiven Beiträge des vergangenen,
abgeschlossenen Geschäftsjahres ausgewiesen.
Wie funktioniert die
projektunterstützung?
Wenn Sie eines der in diesem Heft aufgeführten Projekte unterstützen möchten, erwähnen Sie bei der Überweisung an Brot für
alle die Projektnummer. Brot für alle leitet
den Betrag zu 100 Prozent an das Projekt
weiter. Fliessen mehr Mittel in ein Projekt
als vorgesehen, darf die Trägerorganisation
den Überschuss für das Folgejahr, das entsprechende Landesprogramm oder einen
Kontinentalfonds verwenden.
6
Beiträge an Brot für alle, die nicht projektgebunden sind, werden gemäss dem Verteilschlüssel des SEK auf die Partnerwerke von
Brot für alle aufgeteilt. Dieser Verteilschlüssel
wird zurzeit überarbeitet und ist bei Drucklegung des Hefts noch nicht verabschiedet.
Sobald er in Kraft tritt, werden wir Sie über
www.brotfueralle.ch/projekte informieren.
Indem Sie uns mitteilen, für welches Projekt
Sie sammeln und welchen Betrag Sie ungefähr vorsehen, helfen Sie uns die Finanzierung vorausschauend zu planen. Für Fragen
rund um die Projektunterstützung steht
Ihnen die Projektauskunft (Kontakt im Impressum) gerne zur Verfügung.
Im Projektheft 2016 sind deshalb die effektiv erfolgten Zuwendungen aus dem Jahr 2014
aufgeführt. Sie dienen als
Richtwert, in welchem Umfang
Brot für alle ihre Partnerwerke
im Jahr 2016 unterstützen
möchte. Davon ausgenommen
sind die eigenen Projekte von
Brot für alle, die ausschliesslich
durch Eigenmittel und die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit Deza finanziert
werden. Hier wird weiterhin das
Budget für das kommende Jahr
aufgeführt.
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
ÖKumenIsche KampaGne 2016
Verantwortung tragen –
Gerechtigkeit stärken
Die Welt rückt zusammen. Die Wirtschaft
arbeitet immer globaler. Doch das Recht
bleibt hinter dieser Entwicklung zurück.
Genau das nehmen Brot für alle und Fastenopfer zusammen mit Partner sein in
der Ökumenischen Kampagne 2016 unter
die Lupe. Denn leider werden Menschenrechte heute sehr oft durch transnationale
Konzerne verletzt. Brot für alle und Fastenopfer stossen bei ihrem Engagement in
Armutsregionen der Welt immer wieder
auf gravierende Probleme. Beim Abbau von
Rohstoffen, zum Beispiel in der DR Kongo
oder in Burkina Faso, werden Wasser, Luft
und Böden vergiftet oder Menschen von
Sicherheitskräften getötet. Menschrechtsverletzungen werden dort nicht geahndet,
weil die Justiz korrupt oder die staatlichen
Instanzen zu schwach sind. Warten, bis
rechtsstaatliche Strukturen in fragilen Staaten hergestellt sind, ist keine Lösung.
Wo Gold den Glanz verliert.
Die Jagd nach Gold vertreibt Menschen von ihrem Land:
sehen-und-handeln.ch
Es braucht darum auch bei uns verbindliche Regeln zu sorgfältigem und verantwortungsbewusstem Wirtschaften. Dafür
setzen sich Fastenopfer und Brot für alle
im Rahmen der Ökumenischen Kampagne 2016 mit der Konzernverantwortungsinitiative ein. Sie soll Konzerne mit Sitz in
der Schweiz zu einer Sorgfaltsprüfung ver-
pflichten, damit die Verantwortung nicht
an der Landesgrenze aufhört. Denn es gehört zu unserer Grundüberzeugung als
kirchliche Werke, dass die Wirtschaft dem
Leben dienen soll – nicht umgekehrt.
Weitere Informationen zur Kampagne
finden Sie auf: www.sehen-und-handeln.ch
ÖKumenIsche zusammenarbeIt
Wenn Sie gemeinsam mit einer katholischen oder christkatholischen Gemeinde sammeln, gibt es die folgenden
drei Möglichkeiten, Ihre Spenden einzusetzen:
sammeln für das gleiche projekt:
entwicklungspolitisches engagement in Kongo, asien und Guatemala
In diesen Ländern und Regionen engagieren sich Fastenopfer und Brot für alle gemeinsam in der Entwicklungspolitik. Projektfinanzierung und Abrechnung erfolgen getrennt.
sammeln für parallele projekte:
brasilien, Indien, Kolumbien, Kongo und senegal
In diesen Ländern engagieren sich Fastenopfer und Partner von Brot für alle in Projekten mit ähnlichen Zielsetzungen. Projektfinanzierung und Abrechnung werden auch hier separat geführt.
sammeln für projekte im gleichen Land:
Kongo, madagaskar, senegal, südafrika, brasilien, Guatemala, haiti, Kolumbien, Indien und Laos
In den aufgeführten Ländern sind sowohl Fastenopfer als auch Brot für alle und ihre Partnerwerke tätig.
Eine detaillierte Liste der ökumenischen Projekte finden Sie auf www.brotfueralle.ch/projekte oder bei der
Projektauskunft Brot für alle (Kontakt im Impressum).
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
7
Brot für alle
Bürenstrasse 12
Postfach 1015, 3000 Bern 23
Tel. 031 380 65 65
[email protected]
www.brotfueralle.ch
Brot für alle
Brot für alle ist die Entwicklungsorganisation der Evangelischen Kirchen der Schweiz. Wir bewegen Menschen im Norden zu einem nachhaltigen Lebensstil und engagieren uns entwicklungspolitisch für ethisches Wirtschaften und das Recht auf Nahrung. Im Süden unterstützen wir
Menschen dabei, sich aus eigener Kraft von Armut, Not und Hunger zu befreien und ein selbstbestimmtes und würdiges Leben zu führen. Wo
Ungerechtigkeit und Profitgier dies verhindern, stärkt Brot für alle ihre Partner vor Ort darin, Missstände aufzudecken, die Rechte der Betroffenen zu verteidigen und nach Alternativen zu suchen.
Brot für alle programm 000.8007
2015 hat sich die Uno-Staatengemeinschaft
mit der Agenda 2030 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung gesetzt, die für Entwicklungs- und für Industrieländer gelten.
Ernährungssicherheit und eine nachhaltige
Landwirtschaft stehen ganz oben auf der
Agenda. Dies bestärkt Brot für alle darin,
sich weiterhin für eine selbstbestimmte Ernährung einzusetzen: in Entwicklungsländern wie in der Schweiz; auf Projektebene
wie bei den politischen Rahmenbedingun-
Die Ausweitung eines industriellen Agrarmodells und der Ausverkauf von Agrarland an private Investoren verdrängen
diejenigen vom fruchtbaren Ackerland, die
die Lebensmittel für die Bevölkerung produzieren: die Bäuerinnen und Bauern. Ihre
Stellung gilt es zu stärken. Sie müssen mitbestimmen, wenn es um die Ausgestaltung
nachhaltiger Ernährungssysteme geht. Brot
für alle engagiert sich zusammen mit der
internationalen Bauernbewegung La Via
Campesina für die Erarbeitung einer UnoDeklaration, die die Rechte der Bäuerinnen
und Bauern stärken und schützen soll.
© ACT Alliance
rechte der bäuerInnen und ÖKumenIsche südpartnerschaften
gen. Denn der Überkonsum bei uns hat in
vielen Entwicklungsländern Umweltzerstörung und schlechtere Ernährung zur Folge.
Die industrielle Tierproduktion oder die
Herstellung von Soja und Palmöl sind Beispiele dafür.
Gesamtbudget des Programms 2016 Fr. 223 000.–
835.8047
835.8016
835.8046
835.8070
835.8097
weltweit
Ecuador
Guatemala
weltweit
Schweiz und Europa
paradIGmenWechseL
LandWIrtschaft
Brot für alle programm 000.8005
Für eine regionale, vielfältige und bäuerliche Landwirtschaft
Brot für alle engagiert sich für einen Richtungswechsel in der Landwirtschaft und bei
der Ernährung: Vielfalt statt Einheitsbrei,
Nahrungsmittel statt Rohstoffe, mit der Natur statt gegen die Natur. Wir sensibilisieren
8
Schutz der Rechte von Bäuerinnen und Bauern, La Via Campesina
Umsetzung des Rechts auf Nahrung, Stärkung Bauernrechte, FIAN
Ernährungssouveränität, Saatgutvielfalt, Bauernrechte, REDSAG
Ökumenische Partnerschaften im Bereich Recht auf Nahrung
Entwicklungspolitische Arbeit und Kampagnen im Bereich Recht auf Nahrung
und informieren Öffentlichkeit und Politik
dafür, dass eine moderne Landwirtschaft auf
das Wissen der Bäuerinnen und Bauern setzen und ohne Gift und Chemie produzieren
muss. Unser politisches Engagement zielt auf
die Förderung einer Landwirtschaft ab, die
eine gesunde und ökologische Lebensmittelproduktion und die in der Landwirtschaft
tätigen Menschen stärkt – und nicht die Interessen der Agrarkonzerne.
So hat die Regierung in Kenia ein neues Gesetz erlassen, das es Bäuerinnen und Bauern
verbietet, Saatgut aus eigener Ernte zu verkaufen. Im Hintergrund wirken auch Agrarkonzerne wie die Schweizer Syngenta für sol-
che Gesetze, die ihnen den Marktzugang in
Afrika erleichtern sollen. Brot für alle unterstützt ein Netzwerk in Kenia, das sich gegen
dieses Gesetz wehrt. Lernen können die Organisationen in Kenia von den Erfahrungen
aus anderen Ländern, wie zum Beispiel von
Guatemala. Dort konnte die Verabschiedung
eines ähnlichen Gesetzes durch Massenproteste verhindert werden. Auch in Honduras
mobilisiert das Netzwerk ANAFAE gegen
ein solches Gesetz. Brot für alle ermöglicht
es den Partnerorganisationen, an wichtigen
internationalen Treffen und Seminaren teilzunehmen, an denen gemeinsam Strategien
zum Schutz bäuerlicher Saatgutsysteme entwickelt werden.
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
Gesamtbudget des Programms 2016 Fr. 332 000.–
835.8037
835.8036
835.8026
835.8097
Kenia
Honduras
weltweit
Schweiz/Europa
Kampf GeGen
LandGrabbInG
Brot für alle programm 000.8004
In Afrika ist Landgrabbing durch private
oder staatliche Investoren ein grosses Problem. So hat etwa die Schweizer Firma Ad-
Netzwerk für das Recht auf Nahrung, ökologische Landwirtschaft und Saatgutvielfalt, KEFRA
Ökologische Landwirtschaft, Ernährungssouveränität, ANAFAE
Lokale Saatgutvielfalt und Bauernrechte, GRAIN
Entwicklungspolitische Arbeit und Kampagnen im Bereich Recht auf Nahrung
dax Bioenergy in Sierra Leone über 10 000
Hektar Land für die Agrotreibstoffproduktion gepachtet. Brot für alle unterstützt die
lokale Partnerorganisation Silnorf in der
Begleitung und Rechtsberatung der betroffenen Dorfgemeinschaften. Es ist wichtig,
dass sich die Organisationen auch über
die Landesgrenzen hinweg zusammenschliessen, um sich gegen Landgrabbing
zu wehren. Mit der Bauerngewerkschaft
Synergie Paysanne in Benin und den internationalen Organisationen GRAIN und
FIAN organisiert Brot für alle Workshops
und Konferenzen, an der sich Bauern- und
Basisorganisationen aus westafrikanischen
Ländern austauschen und weiterbilden. Sie
entwickeln Strategien, wie sie gegen Landgrabbing vorgehen können und fordern
von ihren Regierungen, die Landrechte der
Bäuerinnen und Bauern zu schützen. Denn
fruchtbares Ackerland ist die wichtigste
Grundlage für die Ernährungssicherheit
und das ‚Brot‘ für alle.
Gesamtbudget des Programms 2016 Fr. 495 000.–
835.8066
835.8056
835.8076
835.8057
835.8097
Ostafrika
Westafrika und Benin
Sierra Leone
Westafrika und Indonesien
Schweiz und Europa
Netzwerk gegen Landgrabbing, ASO
Plattform und Kampagne gegen «Land- und Water Grabbing»
Vom Land Grabbing betroffene Gemeinschaften stärken, Silnorf
Widerstand gegen Landgrabbing für Palmölproduktion
Entwicklungspolitische Arbeit und Kampagnen im Bereich Recht auf Nahrung
GerechtIGKeIt Im
KLImaWandeL
Entwickeln von Strategien im Umgang
mit dem Klimawandel
Veränderte Wetterbedingungen und
häufigere Extremereignisse wie Wirbelstürme, Dürren und Überschwemmungen gefährden die Ernährungssicherheit
noch mehr als bisher. Am meisten davon
betroffen sind arme Menschen im Süden,
die am wenigsten dazu beitragen. Die
Industrieländer, deren Wirtschafts- und
Konsummodell zur Erwärmung des Klimas führen, sind bisher vergleichsweise
wenig betroffen. Zudem verfügen sie über
die Ressourcen, mit den Veränderungen
umzugehen. Brot für alle engagiert sich
für politische Rahmenbedingungen, die
im Alltag der Menschen und in der Wirtschaft zu mehr Klimaschutz führen. Andererseits setzt sich Brot für alle dafür ein,
dass die Schweiz auch ihre Verantwortung
wahrnimmt und die Entwicklungsländer
bei der Bewältigung der Folgen des Klimawandels unterstützt.
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
© Brot für alle
Brot für alle programm 000.8006
Um die Bäuerinnen und Bauern im Süden
besser vor den Folgen des Klimawandels
zu schützen, führt Brot für alle seit 2007
mit lokalen Partnerorganisationen Klimatrainings durch. In Workshops wird mit
der betroffenen Bevölkerung nach Möglichkeiten und Massnahmen gesucht, um
ihre Verletzbarkeit gegenüber dem Klima
zu verringern. Ziel ist es, den lokalen Partnerorganisationen die von Brot für alle
entwickelten Instrumente zu vermitteln,
damit sie eigenständig und mit der lokalen
Bevölkerung Anpassungsstrategien gegen
den Klimawandel entwickeln können. Entstehen daraus konkrete Projekte wie z.B.
ein Bewässerungssystem oder holzsparende Brennöfen, können diese über den Klimafonds von Brot für alle und Fastenopfer
finanziert werden.
9
Gesamtbudget des Programms 2016 Fr. 244 000 .–
835.8017
835.8027
835.8097
weltweit
weltweit
Schweiz und Europa
WIrtschaft und
menschenrechte
Brot für alle programm 000.8003
Südafrika: Schweizer Rohstoffhändler
unter der Lupe
In den letzten 15 Jahren ist die Schweiz zu einer Drehscheibe für den Rohstoffhandel geworden: 65 Prozent der Metalle, 35 Prozent
der Getreide und 35 Prozent des Rohöls werden über die Schweiz gehandelt. Gleichzeitig
sind die Menschenrechtsverletzungen und
Umweltverschmutzungen durch Rohstoffkonzerne jedoch besonders häufig.
Durch Analysen und Fallstudien über die
Tätigkeiten von Schweizer Konzernen im
Ausland trägt Brot für alle dazu bei, das
Bewusstsein von Unternehmen, Politik
und Öffentlichkeit für die Problematik der
Rohstoffkonzerne zu schärfen. Im September 2015 haben Brot für alle und ihre südafrikanische Partnerorganisation Bench
Marks Foundation eine Studie zur Menschenrechtspolitik des Genfer Rohstoff-
© Brot für alle
Die Wirtschaft muss im Dienste der Menschen stehen – nicht umgekehrt. Deshalb
setzt sich Brot für alle dafür ein, dass Unternehmen die Menschenrechte respektieren
und verantwortungsvoll mit der Umwelt umgehen. Gemeinsam mit über 70 anderen Organisationen hat Brot für alle im April 2015
die Konzernverantwortungsinitiative lanciert. Schweizer Unternehmen sollen damit
verpflichtet werden, bei ihren Tätigkeiten im
Ausland zu überprüfen, ob Menschenrechte
oder Umweltschutzbestimmungen verletzt
werden und entsprechend handeln.
Gemeinsam den Klimawandel angehen (Klimatrainings)
Entwicklungspolitik Klimagerechtigkeit
Entwicklungspolitische Arbeit und Kampagnen im Bereich Recht auf Nahrung
handelsunternehmens Vitol veröffentlicht.
Mit rund 250 Milliarden Franken Umsatz
ist Vitol das grösste Schweizer Unternehmen. Dabei hat sich gezeigt dass die Inbetriebnahme von zwei Kohleminen für die
lokale Bevölkerung ernsthafte Probleme in
Bezug auf ihr Recht auf Wasser, Behausung
und Beschäftigung haben wird. Trotz der
zahlreichen Risiken hat Vitol im Vorfeld die
sozialen und ökologischen Folgen der Rohstoffförderung nicht analysiert. Das Vorgehen von Vitol unterstreicht die Wichtigkeit
einer verbindlichen Sorgfaltsprüfung.
Stärkung der lokalen Gemeinschaften
Um die Bevölkerung vor den Folgen der
Rohstofftätigkeiten zu schützen, müssen
auch die lokalen Gemeinschaften im Umgang mit Politik und Wirtschaft gestärkt
werden. Brot für alle unterstützt deshalb das
«Community Monitoring Programme» der
Bench Marks Foundation. In Workshops
lernen die Mitglieder lokaler Gemeinschaften die Folgen der Rohstoffförderung
kennen und erfahren, wie sie diese durch
Befragungen, Bodenanalysen oder Wasserproben dokumentieren können. Damit
bauen sie öffentlichen Druck auf und schaffen eine Grundlage für die Verhandlung
mit Unternehmen und Behörden.
Ebenfalls zur Stärkung der lokalen Gemeinschaften trägt Afrewatch bei, der neue Südpartner von Brot für alle in der DR Kongo.
In Weiterbildungen lernen Zivilgesellschaft
und Gemeindevertreterinnen Bergbaurechte und –vorschriften kennen und erfahren,
wie sie Umweltverschmutzungen, Arbeitsunfälle, Polizeigewalt etc. dokumentieren
können. Weiter wird ihnen Wissen zu den
Menschenrechten und Umweltschutzgesetzen vermittelt und wie sie Beschwerden
gegen Unternehmen einreichen können.
Im März 2014 fand ein erster Workshop
mit über 70 Nichtregierungsorganisationen
und lokalen Akteurinnen und Akteuren
statt. 2015 wurde diese Arbeit in fünf Dörfern weitergeführt. Als weiterer Schritt ist
die Bildung von unabhängigen lokalen Gemeindekomitees geplant.
Gesamtbudget des Programms 2016 Fr. 417 000.–
835.8018
835.8072
835.8092
10
DR Kongo
Südliches Afrika
Schweiz und Europa
Menschenrechte im Bergbau, Afrewatch (ökumenisch)
Bench Marks Foundation
Entwicklungspolitische Arbeit und Kampagnen im Bereich Ethisch Wirtschaften
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
faIre LIeferKetten
Brot für alle programm 000.8002
Brot für alle engagiert sich auf verschiedenen
Ebenen für faire Lieferketten. In der Schweiz
hat Brot für alle Fairhandels-Labels wie
Max Havelaar, das Teppichlabel STEP und
SwissFairTrade mitbegründet und unterstützt diese Organisationen auch weiterhin.
Mit Öffentlichkeitskampagnen sensibilisiert
Brot für alle für die Arbeitsbedingungen in
der Elektronik- und Textilindustrie. Zudem
setzt sich Brot für alle als aktives Mitglied
von Electronics Watch für eine faire öffentliche Beschaffung ein. Im Süden arbeiten wir
mit verschiedenen Partnerorganisationen
zusammen mit dem Ziel, die Arbeitsbedingungen in den Fabriken zu verbessern.
Bessere Arbeitsbedingungen in der Elektronikindustrie
In Honkong arbeitet Brot für alle mit der
Partnerorganisation SACOM zusammen,
die sich für die Rechte der Angestellten in
der IT-Industrie einsetzt. SACOM deckt
Missstände in den Zuliefererbetrieben von
Apple, Samsung und Co. auf und bringt
diese an die Öffentlichkeit. Ausserdem
schult SACOM die Arbeiterinnen und Arbeiter bezüglich ihrer Rechte.
Seit 2014 arbeitet Brot für alle zudem mit
dem Chinese Women Working Network
CWWN zusammen, das sich für die Anliegen und Rechte der Fabrikarbeiterinnen
einsetzt. Die meisten Arbeiterinnen stammen aus ländlichen Gebieten. Weit weg von
ihren Familien arbeiten sie in Spielzeugfabriken, in der Textil- oder Elektronikindustrie mit der Hoffnung, Geld für ein besseres
Leben zu sparen. Doch ihre Lage ist prekär:
Wegen des chinesischen «Hukou»-Systems, bei dem Wanderarbeiterinnen und
© Fairphone
Smartphone, T-Shirts oder Wohnzimmerteppich: Die meisten unserer Konsumgüter
werden nicht in der Schweiz hergestellt. Oft
basiert die Produktion auf einer Lieferkette,
die sich an den günstigsten Anbietern orientiert und quer über den Globus verteilt ist.
Menschenrechte und Umweltschutz bleiben
dabei häufig auf der Strecke.
-arbeiter in den Städten kein Bürgerrecht
erhalten, sind sie von Sozialleistungen, Bildungsangeboten und Gesundheitsdiensten
ausgeschlossen.
CWWN organisiert monatliche Treffen,
an denen sich die Frauen austauschen und
vernetzen können. Zudem führt CWWN
Schulungen durch zu Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz, zum chinesischen
Arbeitsrecht und internationalen Arbeitsstandards. Über Diskussionsgruppen,
monatliche Newsletter und eigens erstellte
Handbücher trägt CWWN zum Empowerment der Fabrikarbeiterinnen bei. Schritt
für Schritt erhalten sie Vertrauen in ihre
Fähigkeiten und Rechte und lernen, wie sie
diese verteidigen können. CWWN führt
dazu auch eine Telefonlinie, über die Fabrikarbeiterinnen Fragen zum Arbeitsrecht
stellen können und Ratschläge erhalten.
Die Macht der öffentlichen Hand nutzen
Seit 2014 ist Brot für alle aktives Mitglied von
Electronics Watch (EW), welche über die
Macht der öffentlichen Beschaffer Europas
die Arbeitssituation in der IT-Branche verbessern will. Öffentliche Beschaffer, die EW
beitreten, fordern von den Herstellern, die
Produktionsstandorte ihrer Lieferanten ihnen gegenüber offenzulegen. Zusammen mit
lokalen NGOs und Gewerkschaften führt
EW anschliessend unabhängige Kontrollen
in den Fabriken durch und berichtet über
deren Ergebnisse, welche den Kaufentscheid
der Beschaffer massgeblich beeinflussen.
2015 hat Brot für alle verschiedene Workshops und Treffen organisiert mit dem Ziel,
die öffentlichen Beschaffer der Schweiz für
einen verantwortungsvollen Einkauf im
Elektronikbereich zu sensibilisieren. Derzeit finden Gespräche mit Repräsentanten
von Kantonen und Städten statt, um sie
für einen offiziellen Beitritt zu EW zu gewinnen. Weiter unterstützt Brot für alle
insbesondere die Ausbildung unabhängiger
Kontrolleurinnen und Kontrolleure in den
Produktionsländern.
Gesamtbudget des Programms 2016 Fr. 315 000.–
835.8032
835.8052
835.8019
835.8014
835.8042
835.8092
weltweit
China
weltweit
China
Weltweit und China
Schweiz und Europa
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
Faire Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie, Fair Wear Foundation (FWF)
Faire Arbeitsbedingungen in der Computerindustrie, SACOM
Faire Bedingungen in der Herstellung und im Handel mit Teppichen, STEP
Chinese Working Women Network (CWWN)
Electronics Watch
Entwicklungspolitische Arbeit und Kampagnen im Bereich Ethisch Wirtschaften
11
KooperatIonen und netzWerKe brot für aLLe
Die heutige Welt steht vor grossen globalen Herausforderungen ökologisch wie ökonomisch, die nur mit neuen Ansätzen angegangen werden
können. Einerseits muss das ganze Konzept unserer Entwicklung überdacht werden: Sowohl der Norden wie auch der Süden müssen neue,
nachhaltige Lebensweisen entwickeln. Andererseits sind die Herausforderungen so gross, dass einzelne Organisationen dagegen nicht ankommen. Koalitionen und Kooperationen sind wichtiger denn je, um Wissen zu verbreiten und alternative Lebensmodelle zu fördern. Deshalb
setzt sich Brot für alle in nationalen und internationalen Netzwerken ein.
dIaLoGue4chanGe
Von brot für aLLe
und fastenopfer
«Entwicklung neu überdenken» - dies will
die Dialogplattform Dialogue4change,
die Brot für alle und Fastenopfer ins Leben gerufen haben. Als Drehscheibe fördert Dialogue4change den internationalen
Austausch zu Fragen der Entwicklung und
Transformation. Im Zentrum stehen folgende Fragen:
− Was verstehen wir unter Entwicklung
und welche Art von Entwicklung wollen
wir?
− Was lernen wir von bestehenden
alternativen Lebenskonzepten?
− Wie können wir möglichen alternativen
globalen Entwicklungsparadigmen zum
Durchbruch verhelfen?
Suche nach alternativen Lebenskonzepten
Dialogue4change sucht nach innovativen
Konzepten, die all jenen Orientierung bieten
sollen, die sich in irgendeiner Form für eine
© Brot für alle
dialogplattform programm 835.80.90
gerechtere und nachhaltige Welt einsetzen.
Ein Schwerpunkt ist die Analyse der verändernden Kräfte, die den globalen Herausforderungen wie Armut, Unsicherheit und
Marginalisierung begegnen und das Modell
des unbegrenzten Wachstums ablösen. Die
Plattform ist interdisziplinär angelegt und
bindet Menschen aus allen Weltregionen mit
unterschiedlichen Hintergründen, Kulturen
und Weltsichten in den Dialog ein.
Gesamtbudget Fr. 150 000.–, Brot für alle-Beitrag Fr. 135 000.–
KooperatIonsGemeInschaft
Brot für alle programm 870.8001
Der Austausch und das gegenseitige Lernen
sind für Brot für alle zentral. Deshalb hat
sich Brot für alle mit Partnerwerken in der
Schweiz zu einer Kooperationsgemeinschaft
zusammengeschlossen. Sie hat zum Ziel,
verschiedene Fragen, die für alle Organisationen wichtig sind, gemeinsam zu bearbeiten.
Hierfür treffen sich Programmverantwortliche der Werke, um Themen wie Korruptionsbekämpfung, Recht auf Nahrung,
Projektmanagement und Organisationsentwicklung sowie Religion und Entwicklung
in Fachgruppen zu diskutieren. Expertise
und Know-how werden ausgetauscht und
gemeinsame Grundlagen, Leitlinien, Standards und Instrumente erarbeitet, welche in
Pilotprojekten getestet werden.
Zentral ist auch der Wissenstransfer in den
Süden über die Durchführung entsprechender Projekte. Die Zusammenarbeit
im Süden wird gestärkt z.B. über gemeinsame Weiterbildungen für die Südpartner.
Die Erfahrungen aus den Projekten fliessen wiederum in die Fachgruppen zurück,
Lessons Learned werden mit anderen Kooperationspartnern geteilt.
Mitglieder der Kooperationsgemeinschaft
sind Mission 21, DM échange et mission,
SEM (Service de Missions et d’Entraide),
MEB (Mission Evangelique Braille), Connexio, Tearfund, Horyzon, Heilsarmee, das
Internationale Blaue Kreuz und der cfd. Je
nach Thema sind zudem Vertreterinnen und
Vertreter von Fastenopfer und HEKS am
Austausch beteiligt.
Gesamtbudget Fr. 155 000.–
12
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
Mission 21
Missionsstrasse 21
Postfach, 4009 Basel
Tel. 061 260 21 20
[email protected]
www.mission-21.org
Mission 21 Mission 21 setzt in 20 Ländern in Afrika, Asien und Lateinamerika zusammen mit 70 Partnerorganisationen Zeichen der Hoffnung auf der
Grundlage des Evangeliums. In rund 100 Projekten stehen Armutsbekämpfung, Bildungsarbeit, Gesundheitsförderung, Friedensarbeit und
Frauenförderung im Mittelpunkt.
afrIKa
mission 21 Kontinentalprogramm
100.1001
Allafrikanische Kirchenkonferenz (AACC)
Die Zusammenarbeit mit der AACC konzentriert sich darauf, Leitungspersonen un-
serer afrikanischen Partnerkirchen in den
Bereichen Finanz- und Projektmanagement
zu schulen sowie Einkommen schaffende
Projekte zu starten. Darüber hinaus fördern
wir die theologische Arbeit der AACC, von
der unsere afrikanischen Partnerkirchen
ebenfalls direkt profitieren.
Programm für christlich-muslimische
Beziehungen in Afrika (PROCMURA)
PROCMURA fördert seit vielen Jahrzehn-
ten die Begegnung und die Beziehung
zwischen christlichen und muslimischen
Gemeinschaften in Afrika. Mission 21 unterstützt die Aktivitäten von PROCMURA
in Kamerun, Tansania, Nigeria, in der
DR Kongo und im Südsudan, damit ein
friedliches Miteinander der Religionen
möglich wird. Ein weiterer Schwerpunkt ist
die Ausbildung von Fachpersonen zu den
Themen Islam und christlich-muslimische
Beziehungen in unseren Partnerländern.
Gesamtbudget der Projekte 2016 Fr. 103 500.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 19 200.–
100.1100
100.1200
Afrika Kontinental
Afrika Kontinental
afrIKa
mission 21 regionalprogramm
100.1020
Allafrikanische Kirchenkonferenz
Frieden und Freiheit für Christen und Muslime in Afrika
HIV/Aids: Gesundheit schützen,
Menschenwürde bewahren
Mission 21 unterstützt in Afrika HIV/
Aids-Projekte ihrer Partnerkirchen in der
DR Kongo, in Tansania, Kamerun, Nigeria sowie im Südsudan. Der kongolesische
HIV-Experte Emery Mpwate begleitet die
Projektpartner vor Ort, bietet Weiterbildungen an und stellt eine länderübergreifende Vernetzung her.
Schwerpunkt der aktuellen Arbeit sind Präventions- und Aufklärungsprogramme, um
weitere Ansteckungen zu verhindern und
gegen die Stigmatisierung Infizierter vorzugehen. Auch die Unterstützung von Menschen mit HIV und Aids sowie ihrer Angehörigen ist ein wichtiger Arbeitsbereich – sei
dies im Rahmen von Selbsthilfegruppen, von
Mikrokrediten oder durch vielfältige Angebote für die grosse Zahl von Waisenkindern.
Gesamtbudget des Programms 2016 Fr. 368 460.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 25 000.–
chILe
mission 21 Kooperationsprogramm
426.1001
Soziale Ungleichheit
Chiles Wirtschaft wächst stark und der Wohlstand des Landes ist gross. Dieser Reichtum
ist jedoch extrem ungleich verteilt: Chile ist
weltweit eines der Länder mit den grössten
sozialen Unterschieden. Die Folgen dieser
Unterschiede tragen die einkommensschwachen Bevölkerungsgruppen: Ihre Wahlmöglichkeiten sind eingeschränkt. Sie sind häufig
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
von der Teilnahme an politischen Entscheidungsfindungen ausgeschlossen und ungenügend über ihre Rechte informiert.
Einsatz für eine gerechtere Gesellschaft
Alle Partnerorganisationen von Mission 21
leisten einen wichtigen Beitrag, um die soziale Ungleichheit zu reduzieren. In den
theologischen Bildungsprogrammen der
CTE (Evangelisch-Theologische Gemeinschaft von Chile) lernen Teilnehmende einen
kritischen Umgang mit Glaubensinhalten und
werden dazu befähigt, sich für ein Leben in
Würde zu engagieren. Andere Partnerorganisationen von Mission 21 sind im Bereich der
Bürgerinnen- und Bürgerbeteiligung tätig oder
setzen sich für die Stärkung von Basiskompe-
tenzen, Gendergerechtigkeit oder für gewaltfreie Konfliktlösung ein. In diesen Projekten
geht es vor allem darum, dass die Zielbevölkerung in der Lage ist, sich kritisch mit der eigenen Identität und mit der Gesellschaft auseinanderzusetzen und sich aktiv am öffentlichen
Leben zu beteiligen. Dabei liegt der Fokus
darauf, das Demokratieverständnis, die Vermittlung von Werten sowie Lebensformen zu
fördern, die ein Leben in Würde ermöglichen.
Nach wie vor unterstützt Mission 21 auch
das langjährige Heilkräuterprogramm von
SEDEC (Entwicklungs- und Ausbildungsdienst der Methodistischen Kirche von Chile). Dieses Programm trägt zur Förderung der
alternativen Medizin in der Region von Concepción bei.
13
Gesamtbudget der Projekte 2016 Fr. 310 500.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 114 100.–
426.1004
426.1007
426.1009
426.1010
426.1016
426.1018
Santiago, Concepción
Santiago
Santiago
Concepción
Santiago
Santiago
demoKratIsche
repubLIK KonGo
mission 21 Kooperationsprogramm
197.1001
Ende 2016 abtreten. Im Januar 2015 hat
die kongolesische Nationalversammlung
jedoch ein Gesetz verabschiedet, wonach
vor den im November 2016 angesetzten
Präsidentschaftswahlen eine Volkszählung
stattfinden muss. In einem Land, das flächenmässig sechseinhalb Mal grösser ist
als Deutschland und über fast keine Infrastruktur verfügt, ist eine Volkszählung sehr
langwierig und aufwändig. Experten gehen
davon aus, dass diese Volkszählung bis zu
vier Jahren dauern kann. Die kongolesische
Opposition interpretiert dieses Gesetz da-
© Mission 21 / Heiner Heine
Spannungen vor den kommenden Wahlen
Nach zwei Amtszeiten müsste der aktuelle
Präsident Joseph Kabila gemäss Verfassung
Ausgebildet für die Arbeit in Basisgemeinschaften
Ökumenisches Zentrum für soziale Gerechtigkeit
Bildungszentrum zur Stärkung der Zivilgesellschaft
Starke Frauen und heilende Kräuter
Genderbewusstsein durch Bildung
Gewalt überwinden durch Sensibilisierung
her als Taktik zur Verschiebung der Wahlen
und protestiert deshalb schon seit Monaten
dagegen, insbesondere in der Hauptstadt
Kinshasa. Ihr Anliegen wird von der Zivilgesellschaft, den Kirchen und der internationalen Gemeinschaft unterstützt.
Vernetzung im Gesundheits- und
Landwirtschaftsprojekt
Seit über einem Jahr ist die Versorgung von
Patientinnen und Patienten mit antiretroviralen Therapien für HIV-Infizierte nicht nur
in Kinshasa, sondern auch in den Spitälern
des Service de Santé Communautaire (SSCCEK) möglich. Zudem besteht zwischen
dem Gesundheitsprojekt und dem deutlich
besser ausgerüsteten Spital in Vanga neu
eine Zusammenarbeit. Im Zentrum stehen
die Weiterbildung der medizinischen Fachkräfte des SSC-CEK durch Praktika sowie
der Erfahrungsaustausch.
Da die Kwangoregion sehr abgelegen ist,
kommt dem Wissenstransfer eine grosse Bedeutung zu. Deshalb hat auch das
Landwirtschaftsprojekt eine Vernetzung
mit Crafod (Centre Régional d’Appui et de
Formation pour le Développement) in die
Wege geleitet. Im Oktober 2014 reisten zwei
Mitarbeitende des Projekts zudem zu einer
von Brot für alle finanzierten Weiterbildung
(Atelier sur les Changements Climatiques
au RDC) nach Kimpese in der Bas-CongoRegion. Die wertvollen Erkenntnisse aus
diesem Workshop konnten sie als Multiplikatoren wiederum ins Projekt einbringen.
Gesamtbudget der Projekte 2016 Fr. 525 435.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 135 600.–
197.1004
197.1020
197.1021
197.1210
197.1803
197.1808
197.1809
197.1813
197.1814
197.1817
14
Kinshasa
Kinshasa, Lubumbashi
Kwangoregion, Kinshasa
Kinshasa
Kwangoregion
Kwangoregion, Kinshasa
Kwangoregion
Kwangoregion
Kwangoregion, Kinshasa
Kwangoregion
Université Protestante: Eine gestärkte Zivilgesellschaft ist möglich
Capacity Building durch Stipendien
HIV/Aids: Aufklärung und Bewusstseinsbildung
Junge Erwachsene mit neuen Perspektiven
Entwicklung durch Gemeinschaft
Verbesserung der Bildung und sozialen Stellung von Frauen
Handwerksschule Wamba-Luadi
Landwirtschaft, Ernährung und Umwelt
Pädagogische und materielle Unterstützung von Schulen
Gesundheit: Grundversorgung für die Bevölkerung
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
Ghana
mission 21 projekt
130.1106
Ländliche Gesundheitsversorgung
Die Gesundheitsdienste der Presbyterianischen Kirche von Ghana (PCG) sind in acht
der zehn Regionen Ghanas mit Gesundheitszentren,
Basisgesundheitsdiensten,
vier Distriktkrankenhäusern, 14 Kliniken
und zwei Schwesternschulen vertreten. Im
Norden des Landes sind die Gesundheits-
dienste der PCG oft die einzige Möglichkeit
für arme Patientinnen und Patienten, eine
medizinische Behandlung zu erhalten. Der
«Poor and Sick Fund» der PCG unterstützt
Menschen, die keine staatliche Krankenversicherung haben und sich medizinische
Versorgung nicht leisten können.
Gesamtbudget des Projekts 2016 Fr. 10 000.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 3000.–
IndIen
mission 21 Kooperationsprogramm
224.1101
Bildung: Ein Ausweg aus der Not
Indien war eines der ersten Einsatzgebiete
der Basler Mission, des grössten Trägervereins von Mission 21. Obwohl das Land heute eine aufstrebende Wirtschaftsmacht ist,
liegt die Analphabetenrate bei 30 Prozent.
Besonders betroffen sind Mädchen und
junge Frauen. Die Kirche von Südindien
setzt sich für bessere Bildungschancen von
Mädchen und ein praxisnahes Lernen der
benachteiligten Bevölkerung ein.
Gesamtbudget der Projekte 2016 Fr. 24 500.–
224.1102
224.1105
Südindien
Südindien
IndonesIen & maLaysIa & honGKonG
mission 21 Kooperationsprogramm
225.1001
Interreligiöser Dialog und
Frauenförderung
In Indonesien, Malaysia und Hongkong unterstützt Mission 21 den Dialog und die Zusammenarbeit zwischen Angehörigen verschiedener Religionen sowie die Förderung
von Frauen. Diese Schwerpunkte liegen allen Projekten des Kooperationsprogramms
zugrunde, welche auf die Überwindung von
Gewalt und Ungerechtigkeit abzielen.
Schutz und Förderung indischer Mädchen
Praxisnahes Lernen
Einkommen durch Kunsthandwerk
Viele Menschen in Kalimantan und Sabah
haben kein oder ein ungenügendes Einkommen. Besonders alleinstehende oder
verwitwete Frauen mit Kindern geraten
schnell in die Armutsfalle. Mission 21 hat
deshalb gemeinsam mit ihren Partnerorganisationen ein Kontaktnetz aufgebaut.
Dieses ermöglicht Frauen, die nähen oder
flechten können, Absatzmöglichkeiten für
ihre kunsthandwerklichen Produkte und
somit ein Einkommen. Gruppen von Pro-
duzentinnen profitieren von Schulungen,
in denen sie neue Produkte entwerfen und
bis zur Marktreife entwickeln. Das lokale Personal unterstützt die Frauen dabei,
Handelskontakte zu pflegen und auszubauen. Inzwischen hat das Nettoeinkommen der Produzentinnen die jährlichen
Investitionskosten überschritten. Um die
Nachhaltigkeit des Programms zu garantieren, schult der Schweizer Experte Ulrich
Knecht das lokale Personal in dieser wichtigen Projektphase.
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
© Mission 21 / Karin M. Praxmarer
Recht auf Bildung
Da die nächste Schule häufig weit vom Elternhaus entfernt ist, müssen viele Kinder
während der Woche an ihrem Schulort wohnen. Bereits Sekundar- und Mittelschulen
verlangen hohe Gebühren. Die Partnerkirchen von Mission 21 in Kalimantan, Papua
(Indonesien) und Sabah (Malaysia) unterstützen Jugendliche aus armen Familien mit
Stipendien für eine Berufsausbildung und
betreiben Wohnheime für Schülerinnen
und Schüler. Über die Hälfte der Stipendien
geht an Mädchen. Dank ihrer Ausbildung
zu Lehrpersonen, Krankenschwestern oder
Technikerinnen tragen sie später zu einer
nachhaltigen Entwicklung der Region bei.
15
Gewalt an Frauen und Kindern
überwinden
Per Gesetz ist sowohl in Indonesien als auch
in Malaysia die Gleichstellung von Frauen
und Männern festgelegt und häusliche Gewalt als Straftat anerkannt. Dennoch dominieren weiterhin patriarchale Verhältnisse.
Gewalt in der Familie wird als «normale»
innerfamiliäre Angelegenheit betrachtet.
Die Frauensektionen der Partnerkirchen von
Mission 21 haben deswegen in den letzten
zehn Jahren ein Programm zur Überwindung von Gewalt aufgebaut und das kirchliche Personal in der Begleitung von Gewaltopfern geschult. Diese Arbeit trägt Früchte:
In Sabah nehmen dank der Zusammenarbeit
der Kirche mit der etablierten NGO Sabah
Women’s Action Resource Group immer
mehr Betroffene Hilfe in Anspruch. Geschulte Teams unterstützen Gewaltopfer mit
rechtlicher Beratung, Seelsorge und medizinischer Hilfe. In der indonesischen Grossstadt Bandung führt die Pasundan-Kirche
das Durebang Centre. Dieses Beratungszentrum dient als Anlaufstelle und vorübergehender Unterschlupf für gewaltbedrohte
Frauen und Kinder.
Gesamtbudget der Projekte 2016 Fr. 1 369 075.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 293 900.–
200.1005
200.1010
200.1017
225.1007
225.1008
225.1012
225.1020
256.1004
256.1010
222.1005
222.1012
Indonesien / Malaysia
Indonesien / Malaysia
Indonesien / Malaysia, Borneo
Indonesien, landesweit
Indonesien / Malaysia
Indonesien / Malaysia
Indonesien / Malaysia
Malaysia, Sabah
Malaysia, Kota Kinabalu, Sabah
Hongkong
Hongkong
Fachkräfte ausbilden – Kompetenzen stärken
Stärkung von Basisgemeinschaften
Einkommen für Produzentinnen von Handwerksprodukten
Interreligiöse Zusammenarbeit für Frieden und Gerechtigkeit
Solidarität gegen Gewalt an Frauen und Kindern
Berufsausbildung für Jugendliche
Aufklärung und Schulung im Kampf gegen HIV/Aids
Schulbildung für benachteiligte Kinder
Führungskräfte für eine weltoffene Gesellschaft
Soziale Gerechtigkeit für Migrantinnen und Industriearbeiter
Universitäre Ausbildung für ein China im Wandel
Kamerun
Gesellschaftliches Vorbild
2010 hatte sich Kamerun Ziele zum Wirtschaftswachstum gesetzt, die innerhalb von
drei bis vier Jahren erreicht werden sollten:
Vor allem wollte man neue Arbeitsplätze
schaffen und die Armut reduzieren. Diese
Vorgaben konnten bis heute nicht erfüllt
werden. Kamerun gilt wegen grassierender
Korruption, Missmanagement und intransparenten Gerichtsverfahren als eines der
wirtschaftsfeindlichsten Länder der Welt.
Ausserdem wird die Diskrepanz zwischen
Reichen und Armen immer grösser. Die
Folgen sind soziale Spannungen und eine
zunehmende Bedrohung für den Frieden
innerhalb des Landes, auch weil die aus
Nigeria stammende islamistische Terrororganisation Boko Haram seit einigen Jahren
im Norden von Kamerun wütet. Die Presbyterianische Kirche in Kamerun (PCC),
die Protestant University of Central Africa
(PUCA) und Aid International Christian
Women of Vision (AIChrisWov) leisten einen wichtigen Beitrag zu einer qualifizierten
Wertediskussion in der Gesellschaft. Die-
© Mission 21
mission 21 Kooperationsprogramm
134.1001
se Partnerorganisationen von Mission 21
verhelfen durch ihre Projekte vielen Menschen in Kamerun zu einem Leben in Würde und gehen mit gutem Beispiel voran.
Bessere Lebensbedingungen für alle
Im Spital Manyemen leistet Martin Witmer,
der neue Techniker von Mission 21, zurzeit
einen Einsatz. Er unterstützt die PCC dabei,
die medizinische Grundversorgung für die
ländliche und oft benachteiligte Bevölkerung sicherzustellen. Zudem führt er Wei-
terbildungskurse in Elektronik und Stromversorgung für die lokalen medizinischen
Fachkräfte durch.
Das Women‘s Economic Empowerment
and Literacy Programme WEELP, das bisher auf die Nordwest-Region Kameruns
beschränkt war, erstreckt sich nun auch auf
die Südwest-Region. In praktischen Workshops erlernen Frauen, wie sie ihre Lebensbedingungen verbessern können.
Gesamtbudget der Projekte 2016 Fr. 591 215.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 101 400.–
134.1002
134.1006
134.1009
16
Kamerun engl. Teil
Kamerun engl. Teil
Kamerun engl. Teil
Vorbild sein im Dienst der Allgemeinheit
Frauen in Kamerun: Gemeinsam zum Erfolg
Arbeit mit Jugendlichen – Arbeit mit Zukunft
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
134.1014
134.1017
134.1019
134.1021
134.1029
134.1042
Kumba
Kamerun engl. Teil
Kamerun engl. Teil
Bamenda
Südwest-Provinz, Manyemen
Bamenda, Bali-Nyonga,
Bamessing, Bafut
LateInamerIKa
mission 21 Kontinentalprogramm
400.1001
Ein Kontinent vor grossen
Herausforderungen
In vielen Ländern Lateinamerikas haben
positive Veränderungen stattgefunden: Die
extreme Armut hat sich innerhalb der letzten zehn Jahre annähernd halbiert und auch
die Mangelernährung konnte in den meisten
Ländern erheblich reduziert werden. Zudem
besuchen insgesamt mehr Menschen eine
Universitäre Bildung für die Gesellschaft von morgen
Verantwortung gestalten – gemeinsam neue Wege gehen
Menschen stärken – Organisationen entwickeln
HIV/Aids-Arbeit: Unterstützung von Witwen und Waisen
Spital Manyemen – Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum
Kunsthandwerk: Zukunft mit Perspektive
Schule. Dennoch steht der Kontinent weiterhin vor grossen Herausforderungen und
sieht sich zum Beispiel mit der Abholzung
der Regenwälder oder einer relativ hohen
Müttersterblichkeit konfrontiert. Nach wie
vor prägt grosse soziale Ungleichheit alle
lateinamerikanischen Länder: Zehn der
fünfzehn Länder mit den grössten sozialen
Unterschieden weltweit befinden sich in Lateinamerika oder der Karibik. Dies äussert
sich im ungleichen Zugang zu Boden, Gesundheit, qualitativ hochstehender Bildung
und Vorsorgeleistungen. Besonders betroffen sind Frauen, Kinder, ältere Personen,
Menschen mit Behinderungen und indigene
sowie afroamerikanische Bevölkerungsgruppen.
Kontinentale Netzwerke
Die drei theologischen Partnerorganisationen im Kontinentalprogramm von
Mission 21 stellen sich diesen Herausforderungen. Sie betonen die soziale Relevanz der
Theologie und leisten durch ihre Projekte
und Bildungsangebote einen Beitrag zu gerechteren Verhältnissen in den lateinamerikanischen Gesellschaften. Durch eine kritische Auseinandersetzung mit theologischen
Fragestellungen und Glaubensthemen befähigen sie Menschen aus ganz Lateinamerika
und motivieren sie dazu, Verantwortung in
Kirche und Gesellschaft zu übernehmen.
Gesamtbudget der Projekte 2016 Fr. 120 865.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 36 800.–
400.1003
400.1005
428.1205
Ecuador, Quito
Costa Rica, San José
Costa Rica, San José
Netzwerkarbeit für den Aufbau einer solidarischen Gesellschaft
Forschung im Dienst von Basisgruppen
Solidarisches Handeln durch kontinental vernetzte Ausbildung
nIGerIa
Auf der Suche nach Frieden
in unruhigen Zeiten
Trotz zwischenzeitlicher Vorstösse durch
das nigerianische Militär befinden sich
immer noch grosse Teile Nordnigerias unter der Terrorherrschaft der islamistischen
Gruppierung Boko Haram. Diese Region
ist zugleich die Heimat der Kirche der Geschwister in Nigeria (EYN), Partnerkirche
von Mission 21. Mehrere Tausend Menschen sind der Gewalt bereits zum Opfer
gefallen, Millionen befinden sich auf der
Flucht. Die EYN nimmt sich der humanitären Versorgung der Flüchtlinge an,
unterstützt sie bei der Verarbeitung der
erlittenen Traumata und engagiert sich
in Umsiedlungs- und Wiederaufbauprogrammen. Besondere Aufmerksamkeit gilt
dabei der Situation und den Bedürfnissen
von Frauen und Kindern, die am meisten
unter der aktuellen Not leiden: Christen
ebenso wie Muslime. Durch diese unter-
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
© Mission 21 / David Sollenberger
mission 21 Kooperationsprogramm
162.1001
schiedslose Hinwendung an alle, die in
Not sind, setzt die EYN als traditionelle
Friedenskirche bewusst ein deutliches Zeichen für ein versöhntes Zusammenleben
von Christen und Muslimen in Frieden
und Gerechtigkeit. Und wendet sich dabei
gegen die von Boko Haram vorangetriebene religiöse Radikalisierung und Spaltung
der nigerianischen Gesellschaft.
17
Im Dienst für Land und Menschen
Die EYN setzt sich zusammen mit Mission 21 für den Aufbau des Landes ein. Dabei ist die Frauenarbeit eine wichtige Säule.
Sie vermittelt den Begünstigten wertvolle
Fähigkeiten, um zum Lebensunterhalt der
Familien beitragen zu können. Der allen
Interessierten zugängliche theologische
Ausbildungsgang behandelt dringende
gesellschaftliche Themen und motiviert
dadurch zum Einsatz für eine gerechtere
Gesellschaft, für die nachhaltige Nutzung
natürlicher Ressourcen sowie für Frieden
und Versöhnung. Die von Mission 21 unterstützte Gesundheitsarbeit wirkt der Verbreitung von HIV/Aids entgegen und verbessert die Lebensumstände von infizierten
Menschen. Schliesslich fördert eine aus einer EYN-Initiative entstandene NGO den
Einsatz von Naturmedizin und die Verbreitung energieeffizienter Kochherde. Dieses
Engagement findet auch in muslimischen
Gemeinschaften statt und leistet damit
einen konkreten Beitrag zur Friedensarbeit.
Eine weitere Partnerorganisation von Mission 21 ist die NGO Lifeline Compassionate
Global Initiatives (LCGI). Sie engagiert sich
insbesondere in Jos im Rahmen gemeinsamer Projekte zur Wasserversorgung, Schulund Berufsausbildung sowie Mikrokreditvergabe für ein friedliches Zusammenleben
von Christen und Muslimen.
Gesamtbudget der Projekte 2016 Fr. 461 265.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 41 600.–
162.1002
162.1003
162.1006
162.1007
162.1010
162.1011
162.1030
Nordnigeria
Mubi
Nordnigeria
Nordnigeria
Jos
landesweit
Nordnigeria
ostasIen
mission 21 ostasienprogramm
200.1001
Projekte in Südkorea, Japan und China
In diesen Ländern des ostasiatischen Raums
ist Mission 21 aktiv. Ein Projektbeispiel:
Frauen stärken – Leben fördern
Nigeria im Umbruch: Mitbauen an der Gesellschaft von morgen
Nigeria: Werte wachsen von unten
Gräben überwinden – gemeinsam am Frieden bauen
Koordination Nigeria
Menschen im Dienst an der Gesellschaft
Dorfentwicklung – den eigenen Kräften vertrauen
Nach dem rasanten Wirtschaftsaufschwung
Südkoreas in den letzten vier Jahrzehnten
sind heute die negativen Auswirkungen des
vernachlässigten Umweltschutzes immer
deutlicher spürbar. Das im Jahr 2008 gegründete Ecology Community Movement
Centre (ECMC) der Presbyterianischen Kirche in der Republik Korea (PROK) engagiert
sich in der noch jungen Umweltbewegung.
Seit Anfang 2012 ist die Ökologin und Umweltaktivistin Karina Schumacher im Auf-
trag von Mission 21 und der Evangelischen
Mission in Solidarität (EMS) für die PROK
im Einsatz. Sie bringt ihre Erfahrungen in
die Umweltbildungs- und Kampagnenarbeit
der Kirche ein und verstärkt deren Vernetzung. Ziel ist es, über die Kirchgemeinden
der PROK die Menschen für einen verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt zu
gewinnen. Das Zentrum setzt sich zudem für
erneuerbare Energien ein.
Gesamtbudget der Projekte 2016 Fr. 218 132.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 56 600.–
216.1010
232.2415
276.2521
China, Yunnan, Shaanxi,
Guangdong
Japan / Schweiz
Südkorea, Seoul
Kaderentwicklung für ein China im Wandel
Austausch mit dem Sozialhilfswerk KISWEC
Stärkung der Umweltbewegung in Südkorea
paLästIna
mission 21 projekt «sternberg»
296.1510
18
© Mission 21
Arbeit mit geistig behinderten Kindern
und Jugendlichen
Das Rehabilitationszentrum «Sternberg» in
der Nähe von Ramallah fördert Kinder und
Jugendliche mit Behinderungen. Sozialarbeiterinnen, Physio- und Kunsttherapeutinnen unterstützen die Kinder und Jugendlichen zusätzlich durch Hausbesuche und
tragen damit zu ihrer sozialen Integration
in die Gesellschaft bei. Für die Jugendlichen
besteht die Möglichkeit, im Zentrum eine
Berufslehre in der Landwirtschaft, in Handarbeit oder Hauswirtschaft zu absolvieren.
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
Gesamtbudget des Projekts 2016 Fr. 23 000.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 5100.–
peru & boLIVIen
mission 21 Kooperationsprogramm
476.1001
Wirtschaftspolitischer Kontext
Im Jahr 2014 ist Perus Wirtschaft gewachsen und die extreme Armut konnte weiter
reduziert werden. Dennoch nimmt die soziale Ungleichheit nach wie vor zu. Die Ausrichtung der Wirtschaft auf den Rohstoffabbau führt zu gewaltsamen Konflikten mit
lokalen, oft indigenen Bevölkerungsgruppen. Die Regierung hat bis heute keinen
demokratischen Umgang mit den Protesten
gefunden. Die Medien rücken NGOs, welche die indigene Bevölkerung unterstützen,
oft in die Nähe des Terrorismus.
Ernährungssicherung und Einkommensförderung
Die Partnerorganisationen von Mission 21
unterstützen Kleinbäuerinnen und -bauern
dabei, ihre landwirtschaftliche Produktionsweise besser an die extremen Naturbedingungen in der Andenregion anzupassen. Dadurch gelingt es ihnen, die Böden
zu verbessern, Ernteerträge zu steigern, ihre
Ernährung zu sichern und das Familieneinkommen zu erhöhen.
Erwachsenenbildung
Die Partnerorganisationen von Mission 21
setzen sich dafür ein, dass sich die Bevölkerung mindestens auf lokaler und regionaler
Ebene an gesellschaftlichen Prozessen betei-
ligen kann. Zum Beispiel, indem die Menschen am Erstellen von Kommunalhaushalten teilnehmen oder in Gremien mitwirken,
die deren Umsetzung kontrollieren. Dies
funktioniert nur, wenn der politische Wille
seitens der Regierungen vorhanden ist. Zudem brauchen die Bürgerinnen und Bürger
Wissen, das sie zur politischen Beteiligung
befähigt. Die Bildungsarbeit richtet sich
an verschiedene Zielgruppen: Bäuerinnen
und Frauen aus Basisorganisationen, sozial
engagierte Jugendliche, kirchliche Mitarbeitende, engagierte Laien sowie Mitarbeitende von politischen Gemeinden und
staatlichen Einrichtungen.
© Mission 21
Bolivien wies 2014 das höchste Wirtschaftswachstum in Lateinamerika auf. Seit dem
Amtsantritt von Evo Morales als Präsident
im Jahr 2006 boomen weltweit die Rohstoffpreise. Dadurch sind die Exporteinnahmen
Boliviens um das Neunfache angestiegen.
Morales nutzte diese Gewinne, um Subventionen für Schulkinder und Pensionierte einzuführen. Zudem gelang etwa fünf Prozent
der Bevölkerung der Weg aus der extremen
Armut. Politisch ist das Land relativ stabil. Bei
den Parlaments- und Präsidentschaftswahlen im Herbst 2014 wurde Morales mit rund
60 Prozent für eine dritte Amtszeit gewählt.
Es ist eine Besonderheit Boliviens, dass das
Konzept des «Buen Vivir» – ein gutes Leben
in Einklang mit der Natur – in der Verfassung
verankert ist. Obwohl es auch im politischen
Diskurs immer wieder thematisiert wird, tut
die Regierung de facto kaum etwas für mehr
Umweltschutz in der Wirtschaftspolitik.
Gesamtbudget der Projekte 2016 Fr. 609 385.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 122 800.–
420.1005
420.1013
420.1016
420.1017
420.1018
476.1003
476.1005
476.1006
476.1008
476.1011
476.1012
476.1019
476.1021
476.1022
Bolivien, La Paz
Bolivien, Combaya, Mocomoco
Bolivien, Sorata
Bolivien, Ayata
Bolivien, El Alto, La Paz
Peru, Lima
Peru, Puno
Peru, Puno
Peru, Puno
Peru, Puno
Peru, Puno
Peru, Puno
Peru, Puno, Cusco
Peru, Huancayo, Depto, Junin
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
Gelebte Vielfalt durch interkulturellen Dialog
Ein Leben in Würde für Kleinbauernfamilien
Ausgewogene Ernährung und Steigerung des Familieneinkommens
Gärtnern und Weben für ein besseres Leben
Lichtblick Stadtgarten
Bildung für eine Kultur der Offenheit und Solidarität
!Ella puede! Frauen zum Leiten befähigen
Gemeinsam die Gesellschaft verändern
Interreligiöser Dialog im südandinen Raum
Konflikte bewältigen, Gewalt überwinden
Ernährungssicherung in den Südanden
Alphabetisierungsprogramm
Menschenrechte und Bergbau
Ganzheitliche Theologie im indigenen Kontext
19
mission 21 Kooperationsprogramm
179.1001
Hoffnung trotz Kriegswirren
Über 50 000 Menschenleben hat der Krieg
im Südsudan bisher gefordert, der Ende 2013
im jüngsten Staat der Welt ausgebrochen ist.
Etwa zwei Millionen Einwohnerinnen und
Einwohner sind auf der Flucht, das entspricht
knapp einem Fünftel der Gesamtbevölkerung. Der Krieg zerstört auch die ohnehin
dürftige Infrastruktur, weshalb Lebensmittel, Spitäler und Schulen fehlen. Die beiden
grössten Konfliktparteien haben insgesamt
mindestens 12 000 Kinder als Soldatinnen
und Soldaten zwangsrekrutiert, jeden Tag
werden Menschen vergewaltigt und getötet.
Am stärksten betroffen ist die Region Greater Upper Nile – also genau jene, in der die
Partnerkirche von Mission 21, die Presbyterianische Kirche des Südsudan (PCOSS),
verwurzelt ist. Mit grossem Engagement
leistet sie der notleidenden Bevölkerung Hilfe, insbesondere in der Friedens- und Traumaarbeit und in der Bildung.
Mit einem Landwirtschaftsprojekt und
einer Hebammenschule leistet die Presbyterianische Nothilfe- und Entwicklungsagentur (PRDA) zudem einen wichtigen
Beitrag, um die lokale Ernährungslage zu
verbessern sowie die extrem hohe Kinder- und Müttersterblichkeit im Land zu
reduzieren.
© Mission 21 / Ulrich Kleiner
südsudan
40 Jahren Bürgerkrieg wünschen sich die
Menschen nichts sehnlicher, als endlich
versöhnt und in Frieden miteinander leben
und ihr junges Land gemeinsam aufbauen
zu können. Daher macht sich die Kirche
für Frieden stark und engagiert sich für
Traumabearbeitung. Angesichts einer Analphabetenquote von über 73 Prozent unterstützt sie auch die Ausbildung von Lehrkräften und den Bau von Schulen.
Da die Menschen aus Greater Upper Nile
geflohen sind, hat die Kirche ihre Projekte
in Flüchtlingslager verlegt, die sich im Süden des Landes sowie in Kenia, Äthiopien, Uganda und im Sudan befinden. Nach
Gesamtbudget der Projekte 2016 Fr. 762 450.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 209 500.–
179.1002
179.1003
179.1005
179.1006
179.1007
179.1010
179.1011
179.1015
179.1021
179.1022
179.1023
179.1024
179.1025
179.1026
landesweit
landesweit
landesweit
landesweit
landesweit
landesweit
landesweit
Juba
Pochalla
Lokichoggio (Nordkenia)
landesweit
landesweit
landesweit
landesweit
südafrIKa
mission 21 projekt
181.1502
Im Einsatz für den Aufbau eines neuen Landes
Friedens- und Versöhnungsarbeit
Starke Frauen für Kirche und Gesellschaft
Frauen- und Jugendarbeit
Jugendarbeit und Strassenkinderheim
Bildung für die Zukunft
Die Qualität macht den Unterschied: Projektberatung im Südsudan
Befähigung zum Engagement für eine gerechtere Welt
Ernährung und Entwicklung auf dem Land
Leben für Mütter und Kinder
HIV/Aids: Aufklärung und Hilfe im Südsudan
Gesellschaft und Gemeinschaft gestalten
Kompetenz und Engagement für den Südsudan
Hoffnung dank geistlicher Kraft
Heim für behinderte Kinder und Jugendliche
Mission 21 unterstützt die Fürsorge der
Herrnhuter Brüdergemeine in Südafrika
für geistig Behinderte. In Elim (Kapprovinz) begleitet und fördert die Kirche die
Entwicklung von 50 behinderten Kindern
und Jugendlichen.
Gesamtbudget des Projekts 2016 Fr. 11 500.–
20
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
tansanIa
mission 21 Kooperationsprogramm
186.1001
Kirche für die Armen
Im unwegsamen Hochland im Südwesten
Tansanias engagieren sich die Südprovinz
und die Südwestprovinz der Herrnhuter
Brüdergemeine für Menschen am Rande
der tansanischen Gesellschaft. An abgelegenen Orten, an denen die staatliche Fürsorge nicht greift, unterhalten die Kirchen
Projekte zur Bekämpfung der Armut. Sie
betreiben Berufsbildungszentren, Sekundarschulen und theologische Ausbildungsstätten. Bildung verstehen sie dabei als
Schlüssel zu einer besseren Zukunft.
Mission 21 unterstützt ihre beiden Partnerkirchen, damit Frauen und Waisenkinder
Bildungschancen erhalten und ermöglicht
ihnen so Wege aus der Armut. Eine grosse
Herausforderung für die tansanische Gesellschaft ist die HIV/Aids-Epidemie. An
manchen Orten in der Region Mbeya ist jeder Fünfte mit dem HI-Virus infiziert. Die
langfristigen gesellschaftlichen Folgen sind
noch nicht absehbar. Unzählige Waisen-
kinder wachsen ohne Eltern auf und sind
auf sich selbst gestellt. Mission 21 und ihre
tansanischen Partnerkirchen engagieren
sich in den nächsten Jahren besonders dafür, dass noch mehr Waisen eine umfassende Schul- und Berufsbildung erhalten und
durch gut geschulte kirchliche Mitarbeitende auch psychosozial begleitet werden. Dies
geht einher mit einem umfangreichen Programm zur Prävention neuer HIV-Infektionen und der Begleitung von Erkrankten
durch Selbsthilfegruppen. Die Herrnhuter
Brüdergemeine in Tansania ist eine Kirche,
die nicht nur predigt, sondern auch sozial
handelt und damit die gesamte Gesellschaft
fördert.
Gesamtbudget der Projekte 2016 Fr. 529 575.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 88 900.–
186.1002
186.1003
186.1004
186.1005
186.1022
186.1503
186.1504
186.1507
186.1508
186.1509
Mbeya, Rungwe
Mbeya, Rungwe
Mbeya, Rungwe
Mbeya, Rungwe
Südwest-Tansania
Mbeya, Rungwe
Lutengano, Utengule
Mbeya, Kyela
Mbozi, Isoko
Mbeya, Rungwe
frauenfÖrderunG
mission 21 frauenförderungsfonds
840.1005
Frauennetzwerke weltweit stärken
Mission 21 unterstützt die regionalen und
kontinentalen Frauennetzwerke ihrer Partnerkirchen und -organisationen. Diese Netzwerke bieten Raum zur Reflexion über Geschlechterrollen und faire Arbeitsverteilung.
Qualifizierte Fachkräfte verändern die Gesellschaft
Kompetenzen stärken – die Gesellschaft entwickeln
Gewaltfrei leben
Qualität macht den Unterschied: Koordination in Tansania
Eintreten für das Leben – HIV/Aids–Programm Tansania
Frauen auf dem Weg in die Zukunft
Lernen für die Gesellschaft von morgen
Bildung für die Zukunft
Medizinischer Dienst
Arbeit mit Waisenkindern
Die Herausforderung besteht darin, die aus
der Projektarbeit gewonnenen Erfahrungen
zugänglich zu machen, damit alle von diesem Wissen profitieren und einen respektvollen Umgang mit anderen Menschen und
der Umwelt vertiefen können. Über den neuen Blog berichten die Frauennetzwerke über
ihre aktuelle Arbeit und tauschen sich über
Themen wie Bildung, Einkommens- und
Friedensförderung, Gesundheit und kontextuelle Theologie aus.
In Afrika liegt der Schwerpunkt auf der
Förderung der gesellschaftspolitischen und
theologischen Führungsrolle der Frau. An
der Frauenkonferenz im Juni 2015 diskutierten die afrikanischen Partnerorganisationen
über Handlungsmöglichkeiten und hielten diese in einem Aktionsplan fest. Dieser
Schwerpunkt wurde auch in Lateinamerika
mit dem Projekt «Schulung für feministische
Theologie und Führung» aufgenommen. Die
Frauennetzwerke in Asien sensibilisieren die
Partnerkirchen für die Probleme im Zusammenhang mit Menschenhandel und engagieren sich in der Präventionsarbeit.
Gesamtbudget des Fonds 2016 Fr. 138 000.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 25 000.–
pep!
mission 21
professionals exposure program (pep!)
840.1020
Kurzeinsätze im Süden
PEP! ist ein Bildungsangebot von Mission 21 für junge Menschen im Alter von 22
bis 30 Jahren. PEP! umfasst einen Vorbereitungskurs, sechs bis zwölf Monate Einsatz in einem Projekt sowie die Nachbereitung. Die Aufgabe der Teilnehmenden
im Einsatz steht im Zusammenhang mit
ihrer fachlichen Ausbildung. Sie vertiefen
ihr Fachwissen und erwerben interkulturelle Kompetenzen. Jährlich werden fünf
bis zehn PEP!-Stellen ausgeschrieben. Die
Projektpartner in Afrika, Asien und Lateinamerika erhalten durch PEP! qualifizierte und motivierte Fachkräfte.
Gesamtbudget des Programms 2016 Fr. 179 950.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 5500.–
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
21
HEKS
Seminarstr. 28
Postfach, 8042 Zürich
Tel. 044 360 88 00
[email protected]
www.heks.ch
Hilfswerk der Evangelischen Kirchen Schweiz (HEKS)
HEKS ermöglicht Menschen den Zugang zu lebenswichtigen Ressourcen wie Land, Wasser, Nahrung, Bildung und hilft Unterdrückten, ihre
Rechte einzufordern. Rund 250 Projekte im In- und Ausland zielen auf ein selbstbestimmtes Leben in Würde für alle Menschen, unabhängig
davon, welcher Volksgruppe oder Religion sie angehören.
äthIopIen
heKs Landesprogramm 370.600
Äthiopien zählt nahezu 100 Millionen
Einwohnerinnen und Einwohner. Die natürlichen Ressourcen wären grundsätzlich
ausreichend, um die Ernährung der Bevölkerung zu sichern. Klimawandel, Abholzungen und viele zusätzliche Probleme
verhindern jedoch ein menschenwürdiges
Leben für Millionen. HEKS, in Koordination mit andern Akteuren der Entwicklungszusammenarbeit, leistet mit seinen
Projekten einen konkreten Beitrag zur Verbesserung der Ernährung in ausgewählten
Regionen, fördert den Zugang zu sauberem
Trinkwasser und stärkt lokale Gruppen
und Organisationen, damit sich diese mit
eigenen Kräften für eine menschenwürdige
Zukunft einsetzen können.
Zugang zu sauberem Trinkwasser
Das Recht auf Nahrung bedingt den Zugang zu sauberem Trinkwasser. HEKS unterstützt sowohl bauliche Vorhaben (Brunnen, Zisternen, Wasserrückhaltebecken)
als auch Erosionsschutzmassnahmen im
Wassereinzugsgebiet (Wiederaufforstung,
Terrassierung). In einer interdisziplinären
Zusammenarbeit mit dem Eidgenössischen
Forschungsinstitut EAWAG unterstützte
HEKS die Entwicklung einfacher Filtermethoden, um die Qualität des Trinkwassers
zu verbessern. Diese Methoden haben sich
auch für Gemeinschaftsfilter bewährt, die
nun für ganze Dörfer installiert werden.
Ökologische Bewirtschaftung
natürlicher Ressourcen
Der Bevölkerungsdruck in Äthiopien hat
zur Folge, dass sich immer mehr Menschen
und Tiere den landwirtschaftlich nutzbaren Boden teilen müssen. Nur wo Boden
und Wasser schonend genutzt werden, können Erosionsschäden vermieden werden.
Eine Landwirtschaft, die den ökologischen
Grundsätzen Rechnung trägt, kann selbst
in sehr trockenen Zonen die Bodenfruchtbarkeit verbessern und die Erträge erhöhen.
Kleinbauernfamilien testen von HEKS vermitteltes Wissen wie Kompostierung, Gründüngung und pflanzliche Befestigung von
Terrassenrändern und geben es untereinander weiter. Damit Quellen auch in der trockenen Jahreszeit Wasser führen, muss das
umliegende Land genügend Wasser zurückhalten können. HEKS unterstützt deshalb die
Aufforstung von Hangflächen oder den Aushub von Wasserrückhaltegräben.
© HEKS
HEKS arbeitet mit engagierten lokalen
Partnerorganisationen zusammen. Diese
unterstützen die Initiativen der ländlichen
Bevölkerung und Selbsthilfegruppen mit
folgenden Aktivitäten:
Ernährungssicherung und
Einkommensförderung
Nur eine Landwirtschaft, die neben der
Selbstversorgung auch Produkte zur Vermarktung erzeugt, hilft den Bauernfamilien, ihre Ernährung und Lebensgrundlage
langfristig zu sichern. Auf den lokalen Wochenmärkten können sowohl traditionelles
Gemüse und Obst als auch neue Nischenprodukte, wie zum Beispiel Honig und Äpfel,
gut verkauft werden. Die beiden Partnerorganisationen Gurmuu und EFDA vermitteln
Wissen über nachhaltige Produktionsmethoden und Vermarktung und begleiten Bauernfamilien dabei, innovative Ideen umzusetzen
und Vermarktungskanäle für ihre Produkte
aufzubauen. Ein grosses Potential liegt im
Ausbau der Produktion und der Vermarktung von Honig. Um diese potentielle Einnahmequelle nachhaltig zu fördern, wird
HEKS den Aufbau einer Selbsthilfeorganisation unterstützen, welche über das nötige
Wissen zur Vermarktung des Honigs verfügt.
22
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
Gesamtbudget Programm und Projekte 2016 Fr. 1 505 000.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 37 500.–
706.350
706.365
706.370
706.384
Rift Valley
Guduru
Walensu und Kerensa
Guduru und Hababo
banGLadesch
besiedelten Länder der Welt ist. Mit diesen ungünstigen Voraussetzungen gehört
Bangladesh zu den ärmsten Ländern überhaupt. Über 30 Prozent der Bevölkerung
müssen mit weniger als 1,25 Dollar pro Tag
auskommen. Die Unterstützung von HEKS
© HEKS
heKs Landesprogramm 361.000
Fluorfilter für sauberes Trinkwasser (Heks-Projektbudget 2016 Fr. 130 000.–)
Wasserversorgung und Quellschutz für Dörfer im Hochland (Fr. 156 000.–)
Sauberes Wasser für Schulkinder und Familien (Fr. 182 000.–)
Honigproduktion und Vermarktung (Fr. 215 000.–)
Bangladesch erlangte 1971 seine Unabhängigkeit. Trotz Wirtschaftswachstum und
wichtigen sozialen Fortschritten, beispielsweise im Gesundheits- und Bildungsbereich, leidet das Land bis heute unter weit
verbreiteter Armut, politischer Instabilität
und Korruption. Die geographische Lage
von Bangladesh im grössten Flussdelta der
Welt und nur wenige Meter über dem Meeresspiegel macht das Land zudem anfällig
für Überschwemmungen. Auch wird es
regelmässig von tropischen Wirbelstürmen
heimgesucht. Dies ist umso dramatischer,
als Bangladesh eines der am dichtesten
richtet sich an soziale, ethnische und religiöse Minderheiten, die es in diesem Land
besonders schwer haben. Im Rahmen des
Landesprogramms zielen die einzelnen
Projekte auf die Ernährungssicherung und
Verbesserung des Einkommens einerseits
und die Förderung von Gleichheit und Gerechtigkeit für marginalisierte Minderheiten andererseits ab. Die Bildung und der
Aufbau von Kompetenzen der benachteiligten Menschen sind zentrale Begleitthemen.
Daneben leistet HEKS auch Not- und Aufbauhilfe nach Naturkatastrophen.
Ziele, Schwerpunkte, Aktivitäten
Um die Lebensumstände der Ärmsten zu
verbessern, stützt sich HEKS in Bangladesh
auf zwei Schwerpunkte:
1. Ländliche Entwicklung
Die Förderung von nachhaltigen landwirtschaftlichen Nutzungsmethoden, ergänzt
durch Kleinviehhaltung und Gemüsegärten,
sichert die Ernährung der Familien. Spezialisierte Partnerorganisationen unterstützen
die landlosen Arbeiterinnen und Arbeiter
im Bemühen, Zugang zu – wenn möglich
eigenem – Land zu erhalten, das ihnen und
ihrer Familie genügend Nahrung garantiert.
Die Familien werden darin unterstützt, innovative Kleingewerbe aufzubauen. Dies
können beispielsweise die Herstellung und
der Verkauf von Kompost, Blumen, Gemüse oder auch Saatgut sein. Wichtig ist, dass
die Produkte zu einem fairen Preis verkauft
werden können, sei dies lokal oder auch regional. Die Familien werden deshalb auch
in den Bereichen Verarbeitung und Vertrieb
unterstützt. Damit können die Begünstigten
ihre Einkommen steigern und sich in die Gesellschaft integrieren.
2. Konflikttransformation
Bildung, Ausbildung und Kompetenzen
der ländlichen Bevölkerung werden gefördert, Dorfbewohnerinnen und –bewohner
nehmen aktiv an der Dorfpolitik teil und
Basisorganisationen werden aufgebaut
und untereinander vernetzt. Die soziale
Integration der Minderheiten wird gefördert, indem sie in lokale und regionale
Wertschöpfungsketten eingebettet und die
Gesellschaft sowie die Behörden für ihre
Anliegen und Rechte sensibilisiert werden.
Dieser Prozess wird auf lokaler, regionaler
und nationaler Ebene zusätzlich unterstützt, indem Behörden und Ministerien
systematisch durch Lobbyarbeit und Anwaltschaft in die Pflicht genommen werden.
Gesamtbudget Programm und Projekte 2016 Fr. 1 109 000.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 95 400.–
610.312
Nordwest-Bangladesch
610.314
610.404
610.405
610.408
Thakurgaon, Dinajpur
Nordwest-Bangladesch
Nilphamari, Dinajpur
Nordwest-Bangladesch
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
Grundrechte und Menschenwürde für Dalits und Adivasi
(HEKS-Projektbudget 2016 Fr. 183 000.–)
Schulbildung und würdige Arbeit für Dalits und Adivasi (Fr. 200 000.–)
Bessere Lebensbedingungen für Latrinenreiniger (Fr. 140 000.–)
Grundrechte und Ausbildung für Dalits und Adivasi (Fr. 175 000.–)
Marktzugang und Integration von Minderheiten (Fr. 115 000.–)
23
brasILIen
heKs Landesprogramm 381.200
Das Landesprogramm Brasilien 2014-2018
konzentriert sich auf den Cerrado, die Savannenregion in den Bundesstaaten Minas
Gerais, Goias, Bahia und Mato Grosso do
Sul. Die thematischen Schwerpunkte sind
der Zugang zu Ressourcen (Land, Wasser),
der Erhalt der Biodiversität, die Förderung
einer nachhaltigen Landwirtschaft und die
Entwicklung von Wertschöpfungsketten
(Anbau, Verarbeitung und Vermarktung)
sowie die Stärkung der Zivilgesellschaft.
Durch nationale und internationale Advocacy-Arbeit sollen die ländlichen Gemeinschaften, Landlosen, Indigenen und ethnische Minderheiten (Quiombolas) in der
Einforderung ihrer Rechte auf Land, Territorium und Nahrung unterstützt werden.
CAA, (Centro de Agricultura Alternativa),
eine weitere Partnerorganisation von HEKS,
bildet Kleinbauernfamilien in ökologischer
Landwirtschaft aus und unterstützt die Bauerngemeinschaften und ethnischen Minderheiten (Quilombolas) beim Kampf um ihre
Landrechte und gegen die massive Zerstörung der Umwelt durch grosse Monokulturen und Bergbau. Deren Kooperative Grande
Sertão, der rund 3000 Familien angehören,
verarbeitet die landwirtschaftlichen Erzeugnisse für den Markt: Zuckerrohr zu Blockund Rohrzucker, Früchte zu Fruchtmark,
Medizinpflanzen und ölhaltige Pflanzen zu
Speiseöl und Kosmetika. Eine wichtige Komponente des Projektes ist auch die Ausbildung von Jugendlichen in Agroökologie und
Vermarktung, damit sie auf dem Land bleiben und nicht in die Grossstädte abwandern.
Stärkung von Kleinbauernfamilien und
traditionellen Gemeinschaften im
Wasserbecken des Rio Pardo
Die Region um den Rio Pardo ist eine der
Schwerpunktregionen von HEKS in Brasilien. Hier bedroht ein grosses Bergbauprojekt das Land und die Lebensgrundlage
der Kleinbauernfamilien. Mit umfassender
Advocacy-Arbeit, die vor allem auch durch
die HEKS-Partnerorganisation CEAS (Centro de Estudos e Ação Social) geleistet wird,
wehrt sich die Bevölkerung gegen die Zerstörung ihrer Umwelt. Neben der Arbeit
im Bereich der Landrechte fördert CEAS
die Kleinbauernfamilien und traditionellen Gemeinschaften in der ländlichen Entwicklung. Ein starker Akzent wird auf die
Bildung von jungen Anführerinnen und
Anführern gesetzt. Mit Elementen der lokalen Kultur (Capoeira und Theater) werden
Jugendliche aus ländlichen Gemeinden und
neuen Landlosen-Siedlungen für Themen
wie Gewalt, Drogen, Bürger- und Menschenrechte sensibilisiert.
Recht auf Stammesland für die Guaraní
HEKS unterstützt über die Partnerorganisation FIAN (Food First International Network) den Kampf der Guarani-Kaiowá um
ihr angestammtes Land in Mato Grosso do
Sul. Die Guarani-Kaiowá leben auf engstem
Raum und sind umzingelt von riesigen Sojaund Zuckerrohrfeldern. Sie haben nicht genügend Land, um sich zu ernähren und sind
auf staatliche Nothilfe angewiesen. Viele
Kinder sind mangelernährt. HEKS bestärkt
die Guarani-Kaiowá einerseits dabei, bei der
interamerikanischen Kommission für Menschenrechte Klage bezüglich ihrer Rechte auf
Nahrung und Territorium einzureichen und
Eingaben zur Umsetzung von Schutzmassnahmen zu machen. Zudem fördert FIAN
die ländliche Entwicklung von 90 Familien,
welche bereits Land zurückerhalten haben.
© HEKS
Zugang zu Land und Erhalt
der Biodiversität
Im Norden von Minas Gerais unterstützt
HEKS beispielsweise die nationale Bewegung der Landlosen, MST (Movimiento dos
Trabalhadores Rurais Sem Terra). MST setzt
sich dafür ein, dass Familien Landrechte erhalten, damit sie als Kleinbauern und -bäuerinnen eine Lebensgrundlage haben. Zudem
unterstützt HEKS ein Projekt zur biologi-
schen Saatgutproduktion. Die 117 verschiedenen Saatgutsorten, welche die Bauern und
Bäuerinnen produzieren, sind mit dem Label
Bionatur vom brasilianischen Umweltministerium anerkannt.
24
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
Gesamtbudget Programm und Projekte 2016 Fr. 1 301 000.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 285 000.–
812.029
Landesweit
812.354
812.359
812.369
812.370
812.373
812.375
812.377
Minas Gerais
Goias
Mato Grosso do Sul
Mato Grosso do Sul
Minas-Gerais und Bahia
Minas-Gerais
National/Cerrado
haItI
heKs Landesprogramm 383.001
Nahrungssicherheit und ländliche
Entwicklung
Die HEKS-Partnerorganisationen fördern
den Anbau von landwirtschaftlichen Produkten mit hoher Wertschöpfung. Dazu
gehören z.B. Kaffee, Früchte, Kleintierzucht
(wie etwa Schweine) und Kakao. Auch die
Verarbeitung und Vermarktung werden miteinbezogen, damit der Erlös der Produkte zusätzlich gesteigert wird. Die so gewonnenen
finanziellen Mittel erlauben es den Gemeinschaften und Produzierenden-Gruppen, in
die Verarbeitung und Veredelung ihrer Erzeugnisse zu investieren. Viele der Kakaopflanzen wachsen an steilen Hängen, deren
Baumbestand durch die Übernutzung abgenommen hat. Bei starken Regenfällen drohen
die Hänge zu erodieren. Um dies zu verhindern, wird den Kakaoproduzentinnen und
-produzenten der Bau von Rinnen vermittelt,
die den Abfluss des Wassers kanalisieren.
Ländliche Gemeindeschulen
Die Dörfer und Weiler im Departement
Grand’Anse sind derart abgelegen, dass
ein- bis zweistündige Schulwege keine Seltenheit sind. HEKS unterstützt 29 von Elternkomitees getragene Gemeindeschulen,
damit auch Kinder aus abgelegenen Dörfern zur Schule gehen können. Ihre Eltern,
die meisten Kleinbauernfamilien, erhalten
Unterstützung, um den Anbau, die Verarbeitung und den Verkauf ihrer Früchte
und Gemüse sowie die Kleintierzucht zu
optimieren. Dank dem daraus erzielten
Gewinn können sie sich den Schulbesuch
ihrer Kinder leisten.
Sichere Schulen und Strassen
Nachdem bereits 21 Schulen saniert werden
konnten, werden nun innert drei Jahren
(2016-2018) weitere sieben Gemeindeschulen erdbeben- und sturmsicher neu gebaut
oder umfassend renoviert. Zudem sollen
Landstrassen befestigt und Marktplätze instand gestellt werden. Die Arbeiten werden
durch die ansässige Bevölkerung ausgeführt und ermöglichen den Kleinbauernfamilien ein Zusatzeinkommen.
© HEKS
Haiti ist eines der ärmsten Länder der
Welt. Schätzungen zufolge leben 80 Prozent der Bevölkerung unter der Armutsgrenze, 54 Prozent davon in extremer
Armut. Mehr als sechs der acht Millionen
Haitianerinnen und Haitianer können
ihre Grundbedürfnisse nicht befriedigen
und haben beispielsweise keinen Zugang
zu Gesundheitsversorgung. Über die Hälfte der Bevölkerung ist arbeitslos. Ursachen
für die prekäre Situation des Landes sind
politische Instabilität, schlechte Regierungsführung und Vernachlässigung von
öffentlichen Investitionen. Zudem machen
jährlich wiederkehrende Wirbelstürme
die Anstrengungen der Bevölkerung, ihre
Nahrungsversorgung zu sichern, immer
wieder zunichte.
Landrechte und Starthilfen für bedrohte Gemeinschaften
(HEKS-Projektbudget 2016 Fr. 140 000.–)
Ländliche Entwicklungen für Minderheiten (Fr. 250 000.–)
Land, Nutzungsrechte und Marktzugang für Bauernfamilien (Fr. 70 000.–)
Rechtsbeistand im Landkampf für Guaraní Kaiowá (Fr. 100 000.–)
Sicherung der Lebensgrundlagen für die Guaraní Kaiowá (Fr. 60 000.–)
Landtitel und Förderung ökologischer Anbaumethoden (Fr. 120 000.–)
Unterstützung der Landlosenbewegung (Fr. 80 000.–)
Advocacy- und Lobbyarbeit der ökumenischen Hilfswerke (Fr. 40 000.–)
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
25
Gesamtbudget Programm und Projekte 2016 Fr. 1 815 000.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 54 800.–
Grand’Anse
Grand’Anse
Jérémie und Roseaux
Grand’Anse
Jérémie und Roseaux
Grand’Anse
honduras
heKs Landesprogramm 383.500
Honduras gehört zu den Ländern mit der
höchsten Rate an Morden und andern Gewalttaten an Zivilpersonen. Die Risiken
für zivilgesellschaftliche Gruppen, ihre
Rechte einzufordern, haben sich im Verlauf der letzten Zeit massiv erhöht. Das
Engagement von HEKS konzentriert sich
deshalb auf drei Bereiche: Unterstützung
von Kleinbauernfamilien, damit ihre Ernte zum Leben ausreicht, Unterstützung
bei Konflikten, insbesondere in Bezug auf
Landkonflikte und Schutz der Menschenrechte. HEKS arbeitet mit lokalen Partnerorganisationen zusammen und fördert deren Kompetenzen durch gezielte Aus- und
Weiterbildungen.
Recht auf Nahrung und sichere
Existenz für ländliche Familien
HEKS unterstützt die Kleinbauernfamilien dabei, ihre Parzellen optimal zu nutzen. Sie lernen einfache Techniken, mit
denen sie die Bodenfruchtbarkeit erhöhen,
Schädlinge mit natürlichen Mitteln bekämpfen und die Erträge erhöhen können.
HEKS setzt sich auch dafür ein, dass die
Familien ihre Erzeugnisse verarbeiten und
lokal vermarkten können. Im Rahmen eines innovativen Projektes in Pespire wird
versucht, die lokal produzierten Früchte mit der Verarbeitung zu Fruchtsäften
besser als bisher zu nutzen. Ein wichtiger
Aspekt ist zudem der Schutz des lokalen
Grundschulen und ländliche Entwicklung (Heks-Projektbudget 2016 Fr. 45 000.–)
Stärkung der Kakaoproduzentinnen und -produzenten (Fr. 110 000.–)
Neubau von fünf Schulen (Fr. 500 000.–)
Mehr Einkommen für Bauernfamilien (Fr. 25 000.–)
Befestigungen der Landstrassen (Fr. 210 000.–)
Stärkung von Kaffeeproduzentinnen und -produzenten (Fr. 35 000.–)
Saatguts. Die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern lernen, ihr eigenes Saatgut kontinuierlich zu verbessern, damit sie kein
fremdes Saatgut zukaufen müssen.
Sensibilisierung der Bevölkerung durch
Lokalradios. HEKS unterstützt die Arbeit
der beiden Lokalradios in Zacate Grande
und Lepaterique.
Schutz der Rechte der Kleinbäuerinnen
und -bauern
In Honduras sind Kleinbäuerinnen und
Kleinbauern oft dem Risiko ausgesetzt,
von ihrem Land vertrieben zu werden.
Einer von vielen Landkonflikten findet in
Zacate Grande statt. Die Bewohnerinnen
und Bewohner der Halbinsel wehren sich
dafür, dass sie ihr seit Generationen bewirtschaftetes Land weiterhin nutzen können. Alleine wären sie der Übermacht der
Grossgrundbesitzer chancenlos ausgeliefert. HEKS unterstützt die Selbsthilfeorganisation der Kleinbäuerinnen und -bauern
in Zacate Grande mittels Rechtshilfe und
hilft ihnen bei der Verbesserung ihrer Anbaumethoden.
Schutz und Verteidigung der
Menschenrechte
Wer sich in Honduras für Gerechtigkeit
einsetzt, lebt gefährlich. Menschenrechtsaktivistinnen und -aktivisten werden gezielt eingeschüchtert und verfolgt. HEKS
unterstützt deshalb die Arbeit von Menschenrechtsorganisationen. Gruppen aus
ländlichen Gemeinschaften werden ausgebildet mit dem Ziel, ihre Rechte eigenständig verteidigen zu können. Dank der
Zusammenarbeit mit der evangelischen
Kirche Agape wird ein Beitrag geleistet
zur Sensibilisierung kirchlicher Mitarbeitender für Menschenrechtsfragen. Ebenfalls ein wichtiges Mittel zum Schutz der
Menschenrechte ist die Information und
© HEKS
830.344
830.347
830.362
830.364
830.365
830.367
Gesamtbudget Programm und Projekte 2016 Fr. 1 178 000.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 70 000.–
835.350
835.354
835.355
835.356
835.361
835.363
835.371
835.374
26
Departemente Choluteca,
Valle und Francisco Morazán
Tegucigalpa
Region Guarumas
Departemente Choluteca
und Valle
Perspire, Choluteca
Zacate Grande
Lepaterique
Konfliktregionen
Einheimisches Saatgut züchten und verbreiten (HEKS-Projektbudget 2016 Fr. 100 000.–)
Ökumenische Beobachtungsstelle für Menschenrechte (HEKS-Projektbudget 2015 (Fr. 45 000.–)
Existenzsicherheit und Würde für Kleinbauernfamilien (Fr. 106 000.–)
Die Menschenrechte kennen und einfordern (Fr. 68 000.–)
Lokal produzierte Fruchtsäfte für Schulen (Fr. 116 000.–)
Verteidigung der Lebensgrundlagen (Fr. 60 000.–)
Ein Lokalradio schützt die natürlichen Ressourcen (Fr. 58 000.–)
Schutz durch Menschenrechtsbeobachtung (Fr. 20 000.–)
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
IndIen
heKs Landesprogramm 363.000
Nebst der Unterstützung der Kleinbauern
liegt das Hauptaugenmerk von HEKS in der
aktuellen Phase auch auf der institutionellen
Stärkung der Landrechtsforen in zwei Bundesstaaten. Aus der Landrechtsbewegung
entstanden, entwickeln sich die Foren heute
zu einer wichtigen Anlaufstelle für Kleinbauernfamilien sowie zu einer verlässlichen
Informationsquelle für Medienschaffende
und Behördenvertreterinnen und -vertreter.
Kultivierung und Vermarktung von
Cashewnüssen und Fingerhirse
Weitere Projekte gehen über den Zugang
zu Land und die Urbarmachung von Boden hinaus. Sie fördern zusätzlich die Einbindung lokaler Kleinbauernfamilien in
profitable Wertschöpfungsketten. Als erster
Schritt lernen die Familien, ihr Land mit
ökologischen Methoden zu bewirtschaften und ihre Produktion zu diversifizieren.
Mit guten landwirtschaftlichen Praktiken
lässt sich die Ernte steigern und die Qualität
verbessern. Zurzeit fokussieren die HEKSPartnerorganisationen ihre Unterstützung
auf die Wertschöpfungsketten von Cashewnüssen und Fingerhirse. Sie bieten Trainings
zur verbesserten Produktion, Verarbeitung
und Vermarktung an, fördern Gruppen von
Produzentinnen und Produzenten sowie den
Zugang zu subventionierten Produktionsmitteln. Damit wird den Kleinbauernfamilien der Zugang zum Markt ermöglicht und
werden die Verkaufserträge vergrössert.
© HEKS
Ernährungssicherheit bedeutet, täglich über
Nahrung in ausreichender Quantität und
Qualität zu verfügen, die selbstbestimmt erwirtschaftet wird. Dalits («Unberührbare»)
und Adivasi (Urbevölkerung) müssen sich
den Zugang zu Land, Wasser und Bildung,
zu naturnahen Landwirtschaftstechniken, zu
medizinischer Versorgung und zu zusätzlichen Einnahmequellen durch Kleinprojekte
noch immer erkämpfen. Zusammen mit lokalen Partnern unterstützt HEKS Dalit- und
Adivasi-Familien in den langwierigen Verhandlungen mit den Behörden um Landzuteilung und um Zugang zu staatlichen
Armutsbekämpfungsprogrammen. Des Weiteren fördert HEKS in Indien die nachhaltige
Bewirtschaftung von Land sowie die Einbindung der Kleinbauernfamilien in profitable
Wertschöpfungsketten. Die HEKS-Projekte
in Indien sind in den südlichen Gliedstaaten
Telangana und Andhra Pradesh sowie Karnataka und Tamil Nadu angesiedelt. Die Umsetzung des Programmes wird durch das HEKSKoordinationsbüro in Chennai von indischen
Mitarbeitenden begleitet und unterstützt.
Landrechtsforen für und mit Dalits
und Adivasi
Mithilfe der in Foren organisierten Partnerorganisationen erhalten Landlose Zugang
zu Land und zu anderen landwirtschaftlichen Ressourcen wie Wasser, Saatgut und
Krediten, um so ihre Lebensgrundlagen zu
verbessern. Ziel ist die Existenzsicherung
für Dalits und Adivasi. Alle Aktivitäten beinhalten zudem die Bewusstseinsbildung der
begünstigten Familien. Dank Aufklärung
und Ausbildung durch die HEKS-Partnerorganisationen stärken die Adivasi und
Kleinbauernfamilien ihr Selbstbewusstsein:
Vertreterinnen und Vertreter der AdivasiSiedlungen und der Dorfgemeinschaften
werden zusammengeführt, damit sie sich in
Frauengruppen, Jugendgruppen, Gruppen
von Landlosen und Bauerngruppen organisieren können. Sobald ein Stück Land errungen worden ist, erhalten die neuen Landbesitzenden eine Ausbildung in nachhaltiger
Landwirtschaft: Gezieltes Wassermanagement verhilft zu höheren Erträgen; ein Gemüsegarten und Kleinvieh ermöglichen
ein zusätzliches Einkommen. Wenn immer
möglich, wird dazu der Staat im Rahmen
von Armutsbekämpfungsprogrammen in
die Pflicht genommen.
Gesamtbudget Programm und Projekte 2016 Fr. 802 000.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 37 400.–
630.338
630.346
630.358
630.359
630.360
630.361
Tamil Nadu
Tamil Nadu
Andhra Pradesh
Karnataka
Andhra Pradesh
Karnataka
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
Land und Lebensgrundlagen für Dalits und Adivasi (HEKS-Projektbudget 2016 Fr. 35 000.–)
Land und Lebensgrundlagen für Dalits und Adivasi (Fr. 35 000.–)
Adivasi kultivieren und vermarkten Cashewnüsse (Fr. 12 000.–)
Dalits und Adivasi kultivieren und vermarkten Fingerhirse (Fr. 15 000.–)
Bauernfamilien festigen ihre Lebensgrundlagen in Andhra Pradesh (Fr. 350 000.–)
Bauernfamilien festigen ihre Lebensgrundlagen in Karnataka (Fr. 180 000.–)
27
Kambodscha
heKs Landesprogramm 365.200
Kambodscha gehört zu den ärmsten Ländern Asiens. Achtzig Prozent der Bevölkerung lebt in ländlichen Gebieten. HEKS
unterstützt Projekte in den fünf Provinzen
Kampong Chhnang, Kampong Speu, Prey
Veng, Pursat und Tbong Khmum.
Ausbildung in der Landwirtschaft
Bäuerinnen und Bauern lernen nachhaltige Landwirtschaftstechniken kennen und
anwenden; dazu zählen unter anderen die
Herstellung von Kompost, die Verwendung
von Gründünger, neue Reisanbaumethoden
sowie eine naturschonende Schädlingskontrolle. Um Ernteausfällen vorzubeugen und
Synergien besser nutzen zu können, wird die
Diversifizierung der kleinen Bauernbetriebe
gefördert. Mit einer ökologischen Landwirtschaft können Kleinbauernfamilien ihre
Ernteerträge erhöhen, Kosten senken und
neue Einkommensquellen erschliessen.
Forschung und Ausbildung für
Kleinbäuerinnen und -bauern
In Kambodscha sind die Reis- und Gemüseerträge sehr niedrig, unter anderem, weil das
Saatgut nicht an die lokalen Bedingungen
angepasst ist. Das von HEKS unterstützte
Forschungszentrum Larec erforscht und
produziert passendes Saatgut, z.B. für Reis,
Bohnen, Melonen und Chili, das von speziell ausgebildeten Bäuerinnen und Bauern
in den Projektdörfern vermehrt wird, um
es anschliessend den Kleinbauernfamilien
zur Verfügung zu stellen. Die HEKS-Partnerorganisation Sacred führt zudem ein
© HEKS
Zugang zu Bewässerungsanlagen
Um die Landwirtschaftserträge zu erhöhen,
werden alte, versandete Kanäle und erodierte Dorfteiche wiederhergestellt. Eine verbesserte Bewässerung ermöglicht den Bäuerinnen und Bauern eine grössere Reisernte,
nachhaltigen Gemüsebau sowie Zwischenkulturen auf den Reisfeldern. Ziel ist es, dass
die Bauernfamilien einen Teil der Ernte verkaufen können.
Ausbildungszentrum, wo Kleinbäuerinnen
und Kleinbauern bessere Anbaumethoden
kennenlernen.
Zugang zu Märkten
Der Verarbeitung und dem Verkauf von
Landwirtschaftsprodukten (Gemüse und
Früchte) kommt eine grosse Bedeutung zu.
Bevor ein Produkt produziert wird, werden
die Verkaufsmöglichkeiten auf den lokalen
Märkten abgeklärt. So wissen die Bäuerinnen und Bauern, welche Reissorten, welches Gemüse oder welche Früchte sich gut
verkaufen lassen. Zudem werden die Bäuerinnen und Bauern in der Lagerung und
Weiterverarbeitung ihrer Produkte geschult.
Dies erlaubt ihnen, den Verkauf ihrer Erzeugnisse an den Bedarf des Marktes anzupassen und damit höhere Preise zu erzielen.
Stärkung der Dorfgemeinschaften
Mit der Gründung von Dorfkomitees und
Interessengruppen treiben die Dorfbewohnerinnen und -bewohner ihre eigene Ent-
wicklung voran. HEKS unterstützt sie dabei,
Projekte zu planen und durchzuführen, welche die Lebensumstände auf dem Land verbessern helfen. Die Menschen erhalten auch
wichtige Informationen zu ihren Rechten
und Pflichten als Bürgerinnen und Bürger.
Im Zuge der politischen Dezentralisierung,
die momentan in Kambodscha stattfindet, ist
die Stärkung der ländlichen Gemeinschaften
sehr wichtig, damit diese gut organisiert auf
die Prozesse Einfluss nehmen können.
Stärkung des Dialogs und Bearbeitung
von Konflikten
Gegenseitiges Misstrauen sowie ungelöste
Konflikte (u.a. um Ressourcen) haben eine
lähmende Wirkung auf die ländliche Entwicklung Kambodschas. HEKS fördert die
Weiterbildung von Zivilgesellschafts- und
Behördenvertreterinnen und -vertretern sowie von Mitgliedern traditioneller Schlichtungsgremien in Sachen Konfliktbearbeitung und Friedensförderung.
Gesamtbudget Programm und Projekte 2016 Fr. 1 253 000.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 45 000.–
652.102
652.103
652.106
652.318
652.323
652.325
28
Kampong, Chhnang
und Kampong Speu
Prey Veng
Pursat
Kampong Chhnang
Tbong Khmum
Tbong Khmum Provinz
Kampong Chhnang
Ernährungssicherung und Entwicklung ländlicher Gemeinschaften
(HEKS-Projektbudget 2016 Fr. 197 000.–)
Mehr Einkommen und Mitbestimmung für Bauernfamilien (Fr. 224 000.–)
Bauernbetriebe produzieren vielfältig und profitabel (Fr. 132 000.–)
Einheimisches Saatgut erforschen und verbreiten (Fr. 100 000.–)
Ergiebigere Pfeffer-Ernten für Kleinbauernfamilien (Fr. 216 000.–)
Bauern machen Land- und Wasserkonflikte publik (Fr. 154 000.–)
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
KoLumbIen
heKs Landesprogramm 384.200
der Ernährungssituation (Observatorio)
eingerichtet. Anhand der erarbeiteten Daten
werden von der Regierung konkrete Massnahmen gefordert, um die Ernährungssituation der Bevölkerung zu verbessern. So
wird beispielsweise am Fluss Sogamoso ein
Staudamm für die Elektrizitätsgewinnung
gebaut. Viele Menschen wurden vertrieben,
viele Kleinbauern- und Fischerfamilien haben ihre Lebensgrundlage verloren. Durch
das Observatorio werden die Menschen gestärkt, sich für ihre Rechte einzusetzen. Sie
fordern von der Regierung und der Elektrizitätsfirma eine Kompensation sowie Massnahmen zum Schutz der Umwelt. Der Prozess ist noch im Gang.
einer gemeinsamen Lobbystrategie des
Bauernbündnisses «Cumbre Agraria», um
erfolgreich Einfluss auf die öffentliche Politik zu nehmen und so die Unabhängigkeit
der Kleinbauernfamilien von internationalen Biotechnologieunternehmen zu stärken.
sammen. Diese unterstützt Frauen dabei,
selbständig ein kleines Einkommen zu erwirtschaften. Beispielsweise, indem sie Lebensmittel verarbeiten, Sojaprodukte oder
ein Reisgetränk herstellen oder Kleintiere
(Hühner, Wachteln) züchten. 150 Frauen
können so ihr Einkommen steigern und
die Ernährung ihrer Familie dadurch verbessern. Zudem werden die lokalen Märkte
(mercados campesinos) gefördert, wo die
Produkte verkauft werden können. OFP
begleitet auch den Wiedergutmachungsprozess für Frauen, die Opfer des bewaffneten Konflikts wurden. Dazu gehören
Frauen sichern Überleben und Frieden
In der Region Magdalena Medio arbeitet
HEKS mit der Frauenorganisation OFP
(Organización Femenina Popular) zu-
© HEKS
Die Friedensverhandlungen zwischen der
Regierung und der Guerilla kommen voran
und lassen auf einen baldigen Frieden hoffen.
Die beiden Parteien sind sich in drei von fünf
Punkten (Landreform, Drogenhandel und
politische Beteiligung) einig geworden. Obwohl die Zeichen gut stehen, wird der Weg
zum Frieden ein steiniger sein. Denn die Ursachen für Ungleichheit und Armut können
nicht von heute auf morgen aus dem Weg geräumt werden. Mehr als 32 Prozent der Bevölkerung Kolumbiens gelten als arm. Zehn Prozent der Ärmsten erwirtschaften nicht einmal
ein Prozent des nationalen Einkommens.
und Wasser, fördert die agroökologische
Produktion und die solidarische Vermarktung der Produkte sowie den Aufbau von
zivilgesellschaftlichen Organisationen. Ziel
ist es, dass die Begünstigten Produkte, die
einen guten Absatz versprechen, anbauen,
verarbeiten und zu fairen Preisen verkaufen können. Ein wichtiger Bestandteil für
einen ökologischen und diversifizierten
Anbau ist der Schutz und Gebrauch von
einheimischem Saatgut. Aufgrund einer
Verordnung (Ley 970) ist der Anbau mit
traditionellem Saatgut verboten und nur
vom Staat «zertifiziertes» Saatgut darf von
den Bauern verwendet werden. HEKS unterstützt einerseits die Partnerorganisation
Grupo Semillas, welche 120 Kleinbauern
und -bäuerinnen in den Bereichen Produktion und Konservierung des traditionellen
und einheimischen Saatguts ausbildet. Andererseits begleitet HEKS die Erarbeitung
Ernährungssicherung und
Friedensförderung
Nach Abschluss der Projektaktivitäten in
Chocó konzentrieren sich die Aktivitäten von HEKS in den nächsten Jahren auf
den Nordosten des Landes (Departemente
Santander und Norte de Santander). Dies
ist eine strategisch bedeutende Region, in
der sehr heftige bewaffnete Konflikte ausgetragen wurden. HEKS hilft intern vertriebenen Familien und ländlichen Gemeinschaften dabei, ihre Lebensbedingungen
zu verbessern. HEKS unterstützt ländliche
Gemeinschaften beim Zugang zu Land
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
Recht auf Nahrung
Ein besonderer Akzent wird auf das Recht
auf Nahrung gelegt, unter anderem durch
eine enge Zusammenarbeit mit FIAN. Zusammen mit der internationalen Organisation, die auf dieses Thema spezialisiert ist,
wurde ein Instrument zur Überwachung
29
eine juristische Begleitung, Informationsveranstaltungen, Vorbereitungen für den
Dialog mit der Regierung sowie vor allem
auch Schutzmassnahmen. Denn dadurch,
dass die Frauen ihr Recht auf Wiedergutmachung einfordern, setzen sie sich der Ge-
walt der Verantwortlichen für die erlittenen
Menschenrechtsverletzungen aus.
Gesamtbudget Programm und Projekte 2016 Fr. 868 000.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 136 100.–
842.353
842.366
842.372
842.376
842.378
842.380
842.381
842.382
842.383
Landesweit
Magdalena Medio
Nordosten, Norte de Santander
Barancabermeja
Santander
Bucaramanga
Norte de Santander
und Santander
Matanza
KonGo
heKs Landesprogramm 378.801
Mit Gärten und Trinkwasser zur Nahrungssicherheit (Fr. 80 000.–)
te Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Rebellengruppen – auch aus
den Nachbarländern Ruanda und Uganda – und der kongolesischen Armee statt.
HEKS steht der leidgeprüften Zivilbevölkerung zur Seite und unterstützt sie dabei,
ihre Ernteerträge zu verbessern, ihr Einkommen zu erhöhen und den Zusammenhalt in den Gemeinschaften zu stärken.
Hilfe zur Selbsthilfe für Bauernfamilien
In Rutshuru hat HEKS gemeinsam mit
seiner Partnerorganisation Bauernvereinigungen aufgebaut. Dank naturnaher
Landwirtschaft verbessern die Bauernfamilien ihre Ernten. Mit Vieh und Fischzucht sowie dem Aufbau von kleinen
Unternehmen stabilisieren sie ihre Lebensgrundlagen nachhaltig. In Bildungszentren werden die Mitglieder der Bauernvereinigungen und weitere Interessierte in
Lesen und Schreiben, in Landwirtschaft,
Vieh- und Fischzucht sowie in Mathematik, Sprachen und Naturwissenschaften
unterrichtet. Junge Erwachsene werden
zu Landwirten ausgebildet oder in handwerklichen Berufen wie Schreiner, Maurer
oder Schneiderinnen angelernt.
© HEKS
Die Geschichte der Demokratischen Republik Kongo (DRK) ist seit 1994 geprägt von
Kriegen und ihren Folgen wie ermordete
Zivilpersonen, vergewaltigte Frauen und
Kinder, Plünderungen und zerstörte Dörfer. In der Provinz Nord Kivu, wo HEKS
tätig ist, finden immer wieder bewaffne-
Schweizer Lobbyarbeit für Menschenrechte (Fr. 27 000.–)
Schutz durch internationale Beobachtende (Fr. 12 000.–)
Recht auf Nahrung einfordern (Fr. 40 000.–)
Schweizer Friedensprogramm in Kolumbien (Fr. 25 000.–)
Frauen fordern das Recht auf Nahrung ein (Fr. 121 000.–)
Beistand für die Opfer eines Staudamm-Baus (Fr. 50 000.–)
Förderung der Artenvielfalt und Honigproduktion (Fr. 70 000.–)
Bauernfamilien verteidigen ihr traditionelles Saatgut (Fr. 130 000.–)
30
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
Eine weitere Partnerorganisation kümmert sich in Masisi um die besonders verletzlichen Frauen eines Pygmäen-Volkes.
Sie werden dabei unterstützt, ihre Lebensgrundlagen zu sichern und mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen aus eigenem
Anbau ein Einkommen zu generieren.
den, werden juristisch begleitet, damit sie
für ihr Land einen Landtitel oder einen
Pachtvertrag zu guten Konditionen erhalten. Auch die Provinz- und Lokalbehörden werden über die Rechte der Bäuerinnen und Bauern rund um den Zugang zu
Land aufgeklärt.
Zugang zu Land
Die meisten Bauernfamilien, die von
HEKS unterstützt werden, haben keine
Eigentumsrechte für die Felder, die sie
bewirtschaften und damit auch keinen
gesicherten Zugang zu Land. HEKS klärt
die Bevölkerung über ihre Landrechte auf,
damit sie diese bei den Behörden einfordern können. Bäuerinnen und Bauern,
welche sich in einem Landkonflikt befin-
Prävention von sexueller Gewalt
In Rutshuru und Masisi unterstützen die
Partnerorganisationen von HEKS Überlebende von sexueller Gewalt und behandeln sie nach neusten medizinischen
Erkenntnissen. Fast immer ist eine psychologische Betreuung notwendig. Im Beratungszentrum können die Frauen auch
einige Nächte bleiben. Nach einer Vergewaltigung erhalten die Frauen Medi-
kamente zur Verhütung von Infektionen
und Geschlechtskrankheiten. Wenn eine
Operation notwendig ist, werden die Kosten übernommen, insbesondere im Falle
von Fisteln und Verletzungen. Wichtig
ist zudem die rechtliche Unterstützung,
um gegen die Straflosigkeit der Täter zu
kämpfen. Die Prävention von sexueller
Gewalt ist ein wichtiges Ziel des Projektes.
Dies soll durch verschiedene Massnahmen erreicht werden. Männer reflektieren
ihre sozioökonomische Rolle und ihre
Identität als Mann. Zudem wird über die
schweren Strafen informiert, die je länger
desto mehr verhängt werden, wie Untersuchungen zeigen.
Gesamtbudget Programm und Projekte 2016 Fr. 937 000.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 285 000.–
788.338
788.339
788.355
788.359
788.362
Rutshuru
Masisi
Nord Kivu
Rutshuru
Masisi
nIGer
In Niger unterstützt HEKS die Landbevölkerung in den Regionen Tahoua und
Maradi in ihrem Bestreben nach besseren Lebensbedingungen. Gemeinsam mit
seinen Partnerorganisationen baut HEKS
für Viehzüchterfamilien und ihre Herden
Brunnen. Für Schulen und Krankenstationen werden Latrinen erstellt, zudem werden sie an die dörfliche Wasserversorgung
angeschlossen. HEKS fördert den Anbau
von Moringabäumen und Gemüse sowie
deren Vermarktung und arbeitet daran, das
© HEKS
heKs Landesprogramm 375.600
Prävention von sexueller Gewalt in Ruthuru (HEKS-Projektbudget 2016 Fr. 100 000.–)
Prävention von sexueller Gewalt in Masisi (Fr. 120 000.–)
Landrechte kennen und einfordern (Fr. 75 000.–)
Bessere Erträge für Bauernfamilien (Fr. 150 000.–)
Nahrung und Einkommen für geschwächte Familien in Masisi (Fr. 70 000.–)
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
31
Hirse- und Bohnensaatgut zu verbessern.
Die Doum-Palme wird geschützt und nachhaltig bewirtschaftet. Weitere Arbeitsfelder
sind die Schädlingsprävention, Ressourcenmanagement, der Kampf gegen Erosion, die
Klärung der Landnutzungsrechte zwischen
Ackerbauern- und Viehzüchterfamilien sowie die Schaffung von Durchgangspassagen
für Viehherden.
heit von Kleinkindern. Insbesondere gilt es,
neben den Müttern auch deren Ehemänner
mit ins Boot zu holen und sie genauso über
die Wichtigkeit und den Zusammenhang
zwischen Hygiene und Gesundheit zu informieren. Denn oftmals entscheiden die
Ehemänner über gewisse Haushaltsausgaben wie Seife, den Bau einer Latrine oder
den Besuch eines Gesundheitszentrums.
Friedliches Zusammenleben und
lokale Entwicklung
Längst nicht alle Dörfer und Weiler besitzen
einen Brunnen, und oft müssen die Menschen ihr Wasser aus verschmutzten Wasserlachen schöpfen. Latrinen für Schulen
und Krankenstationen sowie saubere Brunnen schaffen hygienischere Verhältnisse
und senken das Krankheitsrisiko vor allem
für Kinder. Die Sensibilisierung und Information der Bevölkerung zu Gesundheitsund Präventionsfragen spielen neben dem
Vorhandensein von Wasserversorgung und
sanitären Einrichtungen eine entscheidende Rolle für die Verbesserung der Gesund-
Entlang von festgelegten Durchgangspassagen für Viehherden finanziert HEKS
zudem den Bau von Brunnen für Viehzüchterfamilien und deren Viehherden.
HEKS fördert den Gemüseanbau in der
Trockenzeit und insbesondere den Anbau
des Moringabaums sowie die Vermarktung
seiner Erzeugnisse. Moringablätter bereichern den Speiseplan der Familien, bringen
ein Zusatzeinkommen und verringern die
Abhängigkeit von der oft ungenügenden
Hirse- und Sorgho-Ernte. Bauern- und
Viehhalterfamilien machen ihre Äcker und
die Viehweiden mit erprobten Techniken
fruchtbarer und schützen sie gegen Erosion.
Der Aufbau und die Stärkung von Landrechtskommissionen tragen massgeblich
zur Verhinderung von Konflikten zwischen
Viehhalter- und Ackerbaufamilien bei und
fördern die lokale Entwicklung.
Schutz und nachhaltige Nutzung
der Doum-Palme
Das Goulbi N’Kaba-Tal war früher reich an
Doum-Palmen. Doch seit einigen Jahren
sinkt deren Zahl massiv, weil die Palmen
von der Bevölkerung zu intensiv genutzt
und teilweise auch abgeholzt werden: Da
die Hirseernten wegen Regenmangels in
den letzten Jahren sehr schlecht ausfielen
und die Weideflächen für die Viehherden
nicht ausreichten, setzen die Familien auf
den Verkauf von Palmenprodukten, um zu
überleben. Die Nutzung der Doum-Palmen
ist für viele Familien eine Möglichkeit, ihr
Einkommen zu verbessern. HEKS unterstützt sie dabei, die Palmen zu schützen und
sich so langfristig diesen Zusatzverdienst zu
sichern.
Gesamtbudget Programm und Projekte 2016 Fr. 1 861 000.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 88 500.–
756.329
756.338
756.343
756.349
756.350
756.351
756.352
756.353
Tahoua
Maradi, Departemente
Mayayi und Dakoro
Maradi
Tahoua, Maradi
Maradi, Departement Mayayi
Maradi, Departement Mayayi
Tahoua, Departement
Guidan Iddar
Maradi, Departemente
Mayayi und Dakoro
paLästIna / IsraeL
heKs Landesprogramm 360.501
HEKS möchte im Nahen Osten dazu beitragen, die negativen Folgen der Konflikte zu
mildern und einen Frieden zu fördern, der
auf Gerechtigkeit und der Einhaltung der
Menschenrechte aufbaut.
Open Forum: Friedens- und
Menschenrechtsarbeit
Das Open Forum ist eine Plattform für israelische und palästinensische Partnerorganisationen, die sich für eine Konfliktlösung
auf Basis der Menschenrechte einsetzen. Sie
treffen sich regelmässig, um gemeinsame
Strategien und Projekte zu entwickeln. Diese
haben zum Ziel, allmählich jene Strukturen,
Systeme, Einstellungen und Ideologien zu
verändern, die den Konflikt und die damit
32
Familien vermarkten Moringa (HEKS-Projektbudget 2016 Fr. 110 000)
Schutz für nomadische Viehzüchterfamilien (Fr. 200 000.–)
Schutz und Bewirtschaftung der Doum-Palme im N‘Goulbi Kaba-Tal (Fr. 100 000.–)
Familienväter für Gesundheit und Hygiene sensibilisieren (Fr. 130 000.–)
Moringa- und Gemüseanbau (Fr. 61 000.–)
Stabile Nahrungsgrundlagen für Mensch und Tier (Fr. 60 000.–)
Gesunde Kinder dank Trinkwasser und Latrinen (Fr. 205 000.–)
Wasserversorgung und sanitäre Anlagen für zwölf Dörfer (Fr. 270 000.–)
verbundenen Menschenrechtsverletzungen
aufrechterhalten. Das bedeutet, die Zivilbevölkerung Israels und Palästinas für die
Ursachen des Konflikts zu sensibilisieren,
mögliche Lösungen auf der Basis der Menschenrechte aufzuzeigen und benachteiligte
Bevölkerungsgruppen zu stärken.
EAPPI: Ökumenisches Begleitprogramm
Im Rahmen des EAPPI-Programms des
Ökumenischen Rats der Kirchen (ÖKR) leisten jedes Jahr zwölf Schweizer Menschenrechts-Beobachterinnen und –Beobachter
zusammen mit Teilnehmenden aus anderen Ländern einen dreimonatigen freiwilligen Einsatz in den besetzten Gebieten. Ihre
Präsenz schützt die Bevölkerung und lokale
Organisationen vor Übergriffen und stärkt
deren gewaltfreies Engagement für einen gerechten Frieden.
Intern Vertriebene organisieren sich
Rund ein Jahr nach dem Krieg vom Sommer
2014 hat der Wiederaufbau in vielen zerstör-
ten Stadtteilen und Dörfern im Gazastreifen
noch kaum begonnen. Tausende von Menschen leben nach wie vor in behelfsmässigen Unterkünften oder sind bei Verwandten
untergekommen. Während 80 Prozent der
Bevölkerung des Gazastreifens auf humanitäre Hilfe angewiesen sind, sind die intern
Vertriebenen zusätzlichen Problemen ausgesetzt. Deshalb unterstützt HEKS den Aufbau
einer Organisation der intern Vertriebenen,
damit sie sich für ihre Anliegen und Rechte
gemeinsam einsetzen können. Jugendliche
und junge Erwachsene, die in besonders
stark vom Krieg zerstörten Stadtteilen und
Dörfern leben, werden darin unterstützt, eigene kleine Initiativen zu realisieren, um ihre
Situation zu verbessern, ihre Fähigkeiten zu
fördern und um der Hoffnungslosigkeit etwas entgegenzusetzen. So wurden beispielsweise aus alten Autobatterien Beleuchtungen hergestellt, sodass die Jugendlichen am
Abend bei Stromausfällen trotzdem Hausaufgaben machen können.
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
© HEKS
Gesamtbudget Programm und Projekte 2016 Fr. 1 553 000.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 95 400.–
605.323
Palästina, Israel EAPPI
605.325
605.339
605.340
Palästina, Israel
Gaza
Gaza
seneGaL
heKs Landesprogramm 376.400
Anbau von Gemüse und Früchten
Ein wichtiges Ziel von HEKS in Senegal ist
die Verbesserung der Lebensbedingungen
von Gemüse- und Früchteproduzierenden,
damit die Bauernfamilien ein höheres Einkommen erwirtschaften können. Die zum
Teil verödeten und von Erosion bedrohten
Böden werden wieder belebt und aufgeforstet. Viele Bauernfamilien produzieren ihr
Gemüse und ihre Früchte mit ökologischen
Methoden. Bis jetzt ist es ihnen jedoch noch
nicht gelungen, bessere Preise für die gesund
produzierten Produkte zu erzielen. Mit der
Erschliessung von neuen Märkten und der
Professionalisierung im Vermarktungsbereich soll diese wichtige Lücke geschlossen
werden. Die Beratung und Unterstützung der
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
Ökumenisches Begleitprogramm HEKS/Peace Watch Schweiz, Patronat des SEK
(HEKS-Projektbudget 2016 Fr. 225 000.–)
Open Forum für Konflikttransformation (Fr. 760 000.–)
Vertriebene aus zerstörten Häusern organisieren sich (Fr. 100 000.–)
Initiativen für kriegsbetroffene Jugendliche in Gaza (Fr. 70 000.–)
Bauernfamilien bei Bodenrechtsfragen und
drohenden Landkonflikten sind ebenfalls
wichtiger Bestandteil der Arbeit von HEKS.
etwa mit dem Aufbau einer kleinen Joghurtproduktion oder der Aufzucht von Schafen
und Ziegen.
Dorfentwicklung
In der Region Ferlo im Nordosten von Senegal arbeitet HEKS mit der mehrheitlich von
der Viehzucht lebenden Bevölkerung zusammen: HEKS finanziert Weiterbildungen zu
Themen wie lokale Entwicklung, Bodenrecht,
Ressourcenschutz und Konfliktprävention.
Ressourcenschutz
Der Raubbau an der Natur führt vielerorts zu
einer ökologischen Verarmung und bedroht
die Einkommensgrundlage der Familien.
Wild wachsende Nutz- und Heilpflanzen haben früher vor allem den Frauen ein Einkommen gesichert. Heute sind viele der Nutz- und
Heilpflanzen verschwunden oder selten geworden. HEKS unterstützt Frauengruppen
beim Anlegen von dörflichen Baumschulen. Die Frauen nutzen Parzellen, für die sie
dank der Unterstützung von HEKS einen
offiziellen Landtitel erhalten haben, um im
Verschwinden begriffene lokale Bäume und
Medizinpflanzen aufzuforsten. Langfristig
sichern sie sich damit ihr Einkommen.
Ländliche Basisorganisationen
HEKS unterstützt den Aufbau und die Stärkung von ländlichen Basisorganisationen
und finanziert deren Entwicklungsprojekte.
Auf diese Weise wird beispielsweise die Wasserversorgung durch gut funktionierende
Brunnenkomitees sichergestellt, die Ausbildung von Dorfhebammen unterstützt und es
werden Alphabetisierungskurse in der Sprache Pulaar sowie Französischkurse angeboten. Ein wichtiges Ziel der Projekte ist die
Einkommensförderung für Frauengruppen,
Schutz der Mangroven im Saloum-Delta
Für die Bevölkerung im Saloum-Delta ist der
Fortbestand der Mangroven eine Voraus-
33
Kleinbauernfamilien verteidigen ihr Land
Der Landbesitz von Kleinbauernfamilien
ist zunehmend bedroht: Private Investoren
und auch der Staat eigenen sich Ländereien
an, für welche die lokale Bevölkerung keine
offiziellen und im Grundbuch eingetragenen
Landtitel besitzt. Diese ungesetzliche Landnahme hat sich in den letzten Jahren enorm
verschärft und ist in allen Regionen des Landes präsent. In Thiès lebt die Dorfbevölkerung in ständiger Angst, ihre Parzellen an
Investoren zu verlieren: Der Bau eines neuen
internationalen Flughafens in der Region
hat grosse Folgen: Zahllose Zulieferbetriebe
und für den Flughafen nötige Infrastruktu-
ren entstehen, die Bodenpreise steigen ins
Unermessliche und der Spekulation ist Tür
und Tor geöffnet. HEKS unterstützt die lokale Bevölkerung aus sieben Bezirken darin,
ihre Interessen gegenüber staatlichen und
privaten Grossprojekten geltend zu machen
und diese bei der Kommission, die mit der
laufenden Bodenrechtsreform beauftragt ist,
schriftlich zu deponieren. Öffentliche Debatten, Plädoyer-Aktionen sowie Radio- und
Fernsehsendungen über das geltende Bodenrecht und die vorgesehene Reform verhelfen
den Kleinbauernfamilien dazu, sich Gehör
zu verschaffen und sich durchzusetzen.
© HEKS
setzung für den Erhalt ihrer Lebensgrundlage. Die Mangrovenwälder werden jedoch
übermässig ausgebeutet. Austern, Muscheln,
Crevetten und andere Meerestiere leben von
und in den Mangroven. Ihr Fortbestand
ist in Gefahr und damit auch eine wichtige
Nahrungs- und Einnahmequelle für die Bewohnerinnen und Bewohner des SaloumDeltas. HEKS unterstützt den Schutz der
Mangroven im Saloum-Delta und die Einkommenssicherung der Dorfbevölkerung.
Es gilt, Lösungen zu finden, wie die Mangroven bewirtschaftet werden können, ohne
dass sie Schaden nehmen.
Gesamtbudget Programm und Projekte 2015 Fr. 1 685 000.–, Brot für alle-Beitrag 2013 Fr. 51 500.–
764.302
764.305
764.316
Diender, Keur Moussa
Ferlo
Popenguine
Förderung ökologischer Landwirtschaft (HEKS-Projektbudget 2015 Fr. 150 000.–)
Viehzüchterfamilien im Ferlo organisieren sich (Fr. 140 000.–)
Frauen der Petite Côte setzen auf Wildpflanzen (Fr. 120 000.–)
Die folgenden vier Projekte (764.322, 764.326, 764.328, 764.330) werden ab Anfang 2016 unter einem neuen Projekttitel und einer neuen Nummer (764.339) zusammengefasst. Weitere Informationen siehe www.heks.ch
764.322
764.326
764.328
764.330
764.332
764.335
764.337
34
Ferlo
Ferlo
Ferlo
Ferlo
Diender
Fatick
Thiès
Vernetzung, Weiterbildung und Starthilfen
Sechs Hebammen für 24 Dörfer in Vélingara und Barkedji
Mitspracherecht für die Viehhalterfamilien in Dolly
Herstellung und Verkauf von Joghurt in Thiargny
Nachhaltiger Früchte- und Gemüseanbau in den Niayes (Fr. 100 000.–)
Bewohnerinnen und Bewohner des Saloum-Deltas schützen ihre Mangroven (Fr. 120 000.–)
Kleinbauernfamilien vertreten ihre Interessen bei Bodenrechtsfragen (Fr. 75 000.–)
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
sImbabWe
Gebieten zu leisten und das Mitwirken dieser Menschen beim Aufbau einer friedlichen
Gesellschaft zu unterstützen.
Simbabwe durchlebte eine schlimme wirtschaftliche und gesellschaftliche Krise, die
ihren Höhepunkt im Jahr 2008 erreicht hat.
Nun erholt sich das Land langsam, bleibt jedoch sehr instabil. Die Wirtschaft hat Mühe,
wieder in Schwung zu kommen.
Ernährungssicherung
In seinen Landwirtschafsprojekten fördert
HEKS die ökologische Landwirtschaft.
Durch verbesserte Anbaumethoden kann
Wasser eingespart und auf Dünger, Insektizide und Pestizide verzichtet werden. Die
ausgebildeten Frauen und Männer geben
ihr Wissen anschliessend in ihrer Dorfgemeinschaft weiter.
Das HEKS-Landesprogramm hat es sich
zum Ziel gesetzt, einen Beitrag zur nachhaltigen Verbesserung der Lebensbedingungen
von Frauen und Männern in den ländlichen
Konfliktbewältigung
Der Alltag vieler Menschen in Simbabwe ist
von Gewalt geprägt. Mit einem Sonderprogramm zur Friedensförderung für Jugendli-
heKs Landesprogramm 376.801
che fördert HEKS die gewaltfreie Beteiligung
der Jugend am Wandlungsprozess. Im Zentrum stehen gewaltfreie Konfliktlösungen,
die Stärkung von Jugendorganisationen,
Hilfe für Gewaltopfer und die Verankerung
der Menschenrechte. Mit Gemeinschaftsgärten und einem Rechtsbeistand für Bauernfamilien im Bereich der Landrechte leisten die
Partnerorganisationen einen wichtigen Beitrag zum friedlicheren Zusammenleben im
Projektgebiet. Zudem werden die Begünstigten betreffend ihrer Rechte sensibilisiert
und informiert, sodass sie sich gemeinsam
für deren Umsetzung engagieren können.
Die Sensibilisierung im Bereich HIV/Aids
ist in vielen Projekten Thema. Die ländliche
Bevölkerung erhält wichtiges Wissen über
die Krankheit HIV/Aids. Dadurch können
Stigmatisierung und Diskriminierung von
Erkrankten verringert werden.
© HEKS
Berufsausbildung und neue Arbeitsplätze
Im Bezirk Matobo unterstützt HEKS Jugendliche und junge Erwachsene dabei,
eine Erwerbsarbeit zu erlernen. Bis Ende
2015 sollen rund 230 junge Frauen und
Männer einen handwerklichen Beruf erlernen und das nötige geschäftliche Wissen
erwerben können, um damit eine berufliche
Perspektive zu haben.
Zugang zu Wasser, Latrinen und
verbesserter Hygiene
Zugang zu sauberem Trinkwasser ist in der
Projektregion ein schwieriges Unterfangen,
da sich das Grundwasser tief im Boden befindet und die Regenzeit kurz ist. Deshalb
startet HEKS ein WASH (Water, Sanitation,
Hygiene)-Projekt, um den Zugang zu Trinkwasser für die ländliche Bevölkerung in
Dörfern und Schulen mittels Bohrungen von
Brunnen und der Wiederherstellung von defekten Brunnen zu gewährleisten. Es werden
auch Latrinen in Schulen gebaut und der Bau
von Familienlatrinen gefördert sowie Hygienekampagnen durchgeführt. Mit Trinkwasser, Zugang zu Latrinen und einem besseren
Verständnis für den Zusammenhang von
schlechter Hygiene und Krankheiten soll
die Gesundheit der Menschen, vor allem der
Kinder und Mütter, verbessert werden.
Gesamtbudget Programm und Projekte 2016 Fr. 1 327 000.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 70 800.–
768.335
Matobo
768.336
768.348
Matobo
Matobo
768.351
768.352
768.359
768.365
768.366
Landesweit
Matobo
Matobo
Matabeleland, South Province
Matobo
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
Gemeinschaftsgärten für ein friedliches Zusammenleben
(HEKS-Projektbudget 2016 Fr. 120 000.–)
Rechtsbeistand für Bauernfamilien bei Landfragen (Fr. 100 000.–)
Jugendliche in Matobo zu Kleinunternehmern und –unternehmerinnen
ausbilden (Fr. 150 000.–)
Jugend für die Zukunft (Fr. 80 000.–)
Neue Anbautechniken und Marktzugang für Kleinbauernfamilien (Fr. 90 000.–)
Bauernfamilien fordern ihre Rechte ein (Fr. 120 000.–)
Trinkwasser und Latrinen für Dörfer und Schulen, (Fr. 250 000.–)
Freiräume für eine gerechte Entwicklung schaffen (Fr. 100 000.–)
35
südsudan
heKs Landesprogramm 377.400
Unterstützung für Kleinbauernfamilien
Die HEKS-Projekte werden in der Provinz
Central Equatoria in vier Distrikten durchgeführt, welche bisher vom Konflikt nicht
direkt betroffen sind. Zusammen mit seinen
Partnerorganisationen unterstützt HEKS die
ländliche Bevölkerung in unterschiedlichen
Bereichen: Latrinen und Brunnen verbessern
die Hygiene und damit die Gesundheit der
Familien. Die Schulung der Bäuerinnen und
Bauern in nachhaltiger Landwirtschaft sowie
in Fisch- und Viehzucht stabilisieren die Lebensgrundlagen, verbessern die Ernährungssituation und ermöglichen ein Einkommen.
Bauernfamilien erhalten zudem Saatgut und
Werkzeug und Fischerfamilien Netze zu vergünstigten Preisen. Alphabetisierung, Berufsausbildung und friedensfördernde Massnahmen helfen, die Zivilgesellschaft zu stärken
und den Frieden zu festigen.
Zudem engagiert sich HEKS im Bereich Zugang zu Land. Die Gefahr ist gross, dass Menschen aus ihren Dörfern vertrieben und ihrer
Lebensgrundlage beraubt werden, damit Firmen Landwirtschaft für den Export betreiben
können. Die betroffenen Kleinbauernfamilien werden informiert und dazu befähigt, ihre
Rechte auf einen gesicherten Zugang zu Land
einzufordern.
Viele der Begünstigten sind Familien, die seit
der Unabhängigkeit aus den angrenzenden
Ländern in ihre Heimat zurückgekehrt sind
und sich dank der Unterstützung eine neue
Existenz aufbauen können.
© HEKS
Der seit Juli 2011 vom Sudan unabhängige
Südsudan ist eines der ärmsten Länder Afrikas. Die HEKS-Schwerpunktprovinz Central Equatoria liegt inmitten der Region, die
während des Bürgerkriegs von 1982 bis 2005
bitter umkämpft war. Die mit der Unabhängigkeit verbundenen Hoffnungen der Menschen auf ein besseres Leben waren gross.
Doch hat sich ein interner Machtkampf im
Dezember 2013 zwischen dem Präsidenten
Salva Kiir und seinem ehemaligen Vizepräsidenten Riek Machar zu einem internen Konflikt entwickelt, welcher sich von der Hauptstadt Juba aus auf die nördlichen Provinzen
ausgebreitet hat. Dieser erneute Konflikt hat
bereits über 10 000 Menschen das Leben ge-
kostet und mehr als 2 Millionen Menschen
aus ihren Dörfern vertrieben (1.6 Millionen
Intern Vertriebene, 592 795 Flüchtlinge,
Stand UNOCHA, 30. Juni 2015). Der Friedensprozess zwischen der südsudanesischen
Regierung und der Opposition hat bisher zu
keiner Konfliktlösung geführt.
Gesamtbudget Programm und Projekte 2016 Fr. 1 685 000.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 86 600.–
774.346
774.347
774.349
774.350
774.354
774.356
36
Central Equatoria
Central Equatoria
Central Equatoria
Central Equatoria
Central Equatoria
Central Equatoria
Zugang zu Land für Kleinbauernfamilien (HEKS-Projektbudget 2016 Fr. 100 000.–)
Alphabetisierung und Starthilfen für Frauen in Laianya County (Fr. 150 000.–)
Ergiebigere Ernte für Bauernfamilien in Yei River County (Fr. 200 000.–)
Ein besseres Leben für Bauern- und Fischerfamilien (Fr. 100 000.–)
Trinkwasser und Latrinen für die Landbevölkerung in Laynia und Yei (Fr. 390 000.–)
Trinkwasser für Familien in Juba County (Fr. 230 000.–)
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
bILdunG
heKs bildungsprogramm 302.035
Stärkung des ökumenischen Netzwerkes
durch Bildung
HEKS unterstützt das Diakonia-Stipendienprogramm des Ökumenischen Rats der
Kirchen (ÖRK). Dieses unterstützt Aus- und
Weiterbildungen von Einzelpersonen und
Gruppen in Afrika, Asien und Lateinamerika. Damit stärkt HEKS die institutionellen
Kapazitäten der Partnerkirchen für ihren diakonischen Auftrag.
Ökumene lernen
Studentinnen und Studenten aus den ÖRKPartnerkirchen absolvieren in Bossey ein
ökumenisches Studienprogramm. Durch
Zusammenleben, Vorlesungen an der Theologischen Fakultät der Universität Genf und
gemeinsamen spirituellen Erfahrungen setzen sich die 50 bis 60 Studierenden aus den
unterschiedlichsten Konfessionen und Kulturen ganz konkret mit Ökumene auseinander und leben sie.
© HEKS
Weiterbildung von HEKS
Partnerorganisationen
Für ihre Entwicklung brauchen die Länder
des Südens qualifizierte Fachkräfte, die den
Aufbau einer starken Zivilgesellschaft unterstützen und die Bevölkerung bei der Realisierung ihrer Projekte begleiten. Nur so können diese ihre Rechte geltend machen und
ihre Lebensbedingungen verbessern. HEKS
unterstützt die Qualifizierung von Partnerorganisationen und ihren Mitarbeitenden.
Institutionelles Lernen steht dabei im Vordergrund. Im Praxisaustausch vertiefen sie
ihr Wissen und entwickeln ihre Projektarbeit
weiter. Wichtige Themen und Fragen sind:
Monitoring und Evaluation, nachhaltige
landwirtschaftliche Entwicklung, Gemeindeentwicklung, Genderfragen und Frauenförderung, Aufbau von Nothilfebereitschaft,
Klima, Menschenrechte, Bürgerrechte und
Friedensarbeit. Wenn angebracht und sinnvoll werden auch individuelle Weiterbildungen unterstützt. Einzelne Mitarbeitende von
Partnerorganisationen vertiefen ihr Wissen
und ihre Praxiskenntnisse in Fachkursen, die
– wenn immer möglich – vor Ort angeboten
werden (z.B. Rechnungswesen, Management,
Informatik, Erwachsenenbildung oder Kommunikation). Capacity Building ist ein wichtiges Kernelement aller Landesprogramme.
Gesamtbudget Programm und Projekte 2016 Fr. 245 000.–
302.035
900.388
900.387
Afrika, Asien, Lateinamerika
Bossey
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
Capacity Building der HEKS- Partnerorganisationen (HEKS-Projektbudget 2016 Fr. 145 000.–)
Stipendienprogramm des Ökumenischen Rates der Kirchen (Fr. 50 000.–)
Ökumenisches Institut Bossey (Fr. 50 000.–)
37
DM–échange et mission
Chemin des Cèdres 5
1004 Lausanne
Tel. 021 643 73 73
[email protected]
www.dmr.ch
DM – échange et mission (DM)
DM-échange et mission ist ein Werk der protestantischen Kirchen der Westschweiz. Zusammen mit Partnerkirchen im Süden unterhält es
Projekte für Mission, Bildung und Entwicklung in Afrika, Lateinamerika und auf Inseln im Indischen Ozean.
afrIKa
secaar – unterstützung der
Ländlichen entwicklung
dm-échange et mission
100.7001
Der «Dienst für die Unterstützung der ländlichen Gebiete» SECAAR ist ein Netzwerk,
dem 18 Kirchen und Organisationen angehören. SECAAR unterstützt durch seine
Arbeit im sozialen, materiellen und spirituellen Bereich die ganzheitliche Entwicklung
in armen ländlichen Gebieten. Mit Ausbildungsprogrammen, Erfahrungsaustausch
und der Förderung von Gemeinschaftsinitiativen werden Männer und Frauen dazu
befähigt, ein Einkommen zu erwirtschaften.
Kirchliche Mitarbeitende werden zu Wissensmultiplikatorinnen und -multiplikatoren ausgebildet. Das Kursangebot reicht
von Informationen zu Kleinkrediten über
die Leitung von Genossenschaften bis hin
zur Viehzucht. Besonders wichtig sind Fragen der Ernährungssouveränität, einer dem
Klima angepassten Landwirtschaft und der
Agrarökologie.
Gesamtbudget der Projekte 2016 Fr. 307 600.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 51 200.–
100.7061
Afrika
ruanda
dm-Landesprogramm
164.7001
In Ruanda leben 40 Prozent der Kinder unter
18 Jahren nicht mit ihren Eltern zusammen.
Dies, weil die Familien getrennt wurden oder
Entwicklung mit Respekt vor Mensch und Natur SECAAR
weil ein Elternteil gestorben ist. Die EPR
(Presbyterianische Kirche von Rwanda) hat
sich diesem Problem angenommen und betreibt zahlreiche Primar- und Sekundarschulen, die mittlerweile von der Regierung für
ihre Unterrichtsqualität anerkannt sind. Die
EPR versteht Erziehung als ganzheitliches
Konzept, in dem neben der Grundausbildung auch Gesundheitsfragen, Ernährung,
staatsbürgerliche Erziehung und Sensibilisierung für Umweltfragen integriert werden.
So werden im CPAJ (Centre presbytérien
d’amour des jeunes) 300 Strassenkinder aufgenommen und von EPR-Mitarbeitenden
betreut. Bei den Lehrkräften wird der Akzent auf deren pädagogische Ausbildung
sowie auf Initiativen zur Verbesserung der
Lebens- und Arbeitsbedingungen gesetzt.
Ihnen ist es zu verdanken, dass die neue Generation von Ruanderinnen und Ruandern
den Aufbau ihres Landes fortführt und weiterhin für den Frieden kämpft.
Gesamtbudget der Projekte 2016 Fr. 239 200.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 57 800.–
Ruanda
Ruanda
Ruanda
Kamerun
dm-Landesprogramm
134.7001
Wie sieht die Zukunft der Kinder und Jugendlichen in Kamerun aus, wo die Hälfte
der Bevölkerung unter der Armutsschwelle lebt? Welchen Platz haben Entwicklung
und Gerechtigkeit in diesem Land von 20
Mio. Einwohnerinnen und Einwohnern?
Zusammen mit seinen Partnern in Ka-
38
Autonomie der Gemeinden und gemeinschaftliche Entwicklung
Weiterbildung der Pfarrer
Mit Bildung die Zukunft schmieden (Schulen, CPAJ, PIASS)
merun setzt sich DM-échange et mission
für Lösungen ein und unterstützt in den
Schulen Bildungsprojekte zum Thema
Umwelt sowie Schulungsprogramme für
eine umweltschonende Landwirtschaft,
welche die mit dem Klimawandel verbundenen Risiken einbezieht, und Berufsausbildungen für Jugendliche.
Für die Internationale Vereinigung zur
Förderung der Schöpfung (CIPCRE) ist
Entwicklung nur unter Achtung von
Mensch und Umwelt möglich. Ziel von
CIPCRE ist es, in Afrika zum Aufbau einer Gesellschaft beizutragen, die auf den
Werten des Evangeliums basiert: Eine demokratische, gerechte, menschenfreundliche und gesunde Gesellschaft.
© DM-échange et mission
164.7011
164.7031
164.7041
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
Gesamtbudget der Projekte 2016 Fr. 105 900.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 26800.–
134.7061
134.7141
Kamerun
Kamerun
südLIches afrIKa
dm-regionalprogramm
100.7201
Spiritualität und Entwicklung gehören
für die DM-Partnerkirchen untrennbar zusammen. In Mosambik bemüht
Der Glaube in Aktion: Staatsbürgerschaft, Umwelt, ländliche Entwicklung (CIPCRE)
Mit Bildung die Zukunft schmieden
sich die Presbyterianische Kirche von
Mosambik(IPM) nicht nur um Aktivitäten
im religiösen Bereich, sondern sucht auch
geeignete Lösungen für die Bedürfnisse
der Gemeinschaften. Ab 2016 will sie ein
soziales Aktionsprogramm in den Weg
leiten und ihre Kirchgemeinden dazu anregen, sich selbstständig für die lokale Entwicklung einzusetzen. Für die Reformierte
Evangelische Kirche von Angola (IERA)
kommt dem gesellschaftlichen Zeugnis
ebenfalls eine prioritäre Rolle zu (Gesundheit, Empowerment der Frauen, ländliche
Entwicklung). Weiter fördert sie die Ausbildung von Amtsträgern und Laien sowie
die institutionelle Entwicklung der Kirche,
um ihr Zeugnis zu verstärken. In Südafrika
setzt sich DM-échange et mission in Partnerschaft mit kommunalen Netzwerken für
ein gemeinschaftliches Gesundheitsprojekt
in ländlichen Gebieten ein.
Gesamtbudget der Projekte 2016 Fr. 294 100.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 11 500.–
100.7231
104.7231
104.7251
Angola, Mosambik
Angola
Angola
104.7271
156.7151
181.7251
Angola
Mosambik
Südafrika
Kuba/mexIKo
dm-regionalprogramm
400.7001
Das Regionalprogramm Lateinamerika
fasst die Arbeit von DM-échange et mission
und seinen Partnern in Kuba und Mexiko
zusammen. Im Zentrum der Arbeit stehen
die theologische Ausbildung und die Sozi-
Befähigte Amtsträger der Kirche: biblische und theologische Ausbildung
Ganzheitliche Ausbildung: biblische und theologische Ausbildung, Stipendien, Animationen
Menschliche Entwicklung: gesundheitliche Grundversorgung,
Ausbildung der Frauen, ländliche Entwicklung
Leben und Zeugnis der Reformierten Kirche Angolas (IERA)
Soziales Aktionsprogramm der Presbyterianischen Kirche von Mosambik
Basisgesundheitsversorgung in ländlichen Gebieten (Care Groups)
alpastoral in ländlichen indigenen Gemeinschaften sowie am Rande der Grossstädte.
Zur Förderung und Erhaltung des Friedens
ist das DM-Regionalprogramm auf Gewaltprävention, die Unterstützung schutzbedürftiger Gruppen und Selbstversorgung
ausgerichtet. Ziel ist eine ganzheitliche Entwicklung der Menschen, die den körperlichen, psychischen, sozialen, spirituellen
und umweltbezogenen Faktoren Rechnung
trägt. Ökumenische Zusammenarbeit,
Umweltschutz und Genderfragen sind die
zentralen Themen. Um die lokalen Partner
zu stärken und die Kompetenzen in der
Sozialpastoral zu fördern, werden gezielte
Ausbildungen bereits für Kinder angeboten. Zudem werden lokale Führungspersönlichkeiten (vor allem Jugendliche und
Frauen) aufgebaut. Sie sollen dazu beitragen, die Gemeinschaften zu entwickeln und
Aktionsnetzwerke aufzubauen. Die Hilfe
von DM-échange et mission erfolgt insbesondere durch die Unterstützung der Projektvernetzung und durch die Entsendung
von Personen als Trägerinnen und Träger
der Beziehungen.
Gesamtbudget der Projekte 2016 Fr. 255 300.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 21 300.–
400.7021
400.7031
400.7051
400.7071
Kuba , Mexiko
Kuba , Mexiko
Kuba , Mexiko
Kuba , Mexiko
IndIscher ozean
dm-regionalprogramm
148.7101
In Madagaskar steht eine von Korruption
geprägte geldgierige Minderheit in kras-
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
Bildung für Kinder und Jugendliche
Pastoralarbeit und Diakonie
Spiritualität und ganzheitliche Entwicklung
Stärkung der lokalen Partner
sem Gegensatz zur Bevölkerung, von der
75 Prozent in Armut lebt. Die Schulbesuchsquote der Kinder ist gesunken, und
die Unterrichtsqualität verschlechtert sich.
Vor diesem Hintergrund führt die Reformierte Kirche Madagaskars (FJKM) 560
Schulen, an denen rund 150 000 Kinder
unterrichtet werden. DM-échange et mission setzt sich für bessere Arbeitsbedingungen und die Unterrichtsqualität ein:
Sanierung von Klassenzimmern, Verstärkung der pädagogischen Kompetenzen
und Verbesserung der Französischkenntnisse der Lehrerschaft. Zudem werden
auch geistig und materiell schutzbedürftige Gruppen wie Waisen, alleinstehende ältere Menschen, Obdachlose und Schulabbrecherinnen und –brecher begleitet und
unterstützt.
39
Auf Mauritius motiviert die Presbyterianische Kirche (EPM) ihre Mitglieder dazu,
aktiv am Gemeinschaftsleben teilzunehmen und gegen aussen ein konkretes Zeugnis abzulegen. Jede Woche heisst sie Obdachlose zu einer Mahlzeit und zu einem
Gottesdienst willkommen und fördert die
Eingliederung und das Verantwortungsbewusstsein von Jugendlichen durch soziale
und künstlerische Tätigkeiten, regionale
Treffen und Ausbildungsangebote.
gramme und entsendet Personen – unter
ihnen Zivildienstleistende – mit pädagogischer oder mit biblischer und theologischer
Ausbildung.
Auf Madagaskar wie auf Mauritius begleitet DM-échange et mission die Partnerpro-
Gesamtbudget der Projekte 2016 Fr. 350 500.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 7100.–
148.7141
148.7151
148.7171
154.7171
Madagaskar
Madagaskar
Madagaskar
Mauritius
WestLIches afrIKa
dm-regionalprogramm
100.7101
In Togo verbessern sich das politische Umfeld und die Wirtschaftslage allmählich.
Konkrete Auswirkungen auf den Alltag der
Bevölkerung bleiben bislang jedoch aus, was
zu grossen Frustrationen führt. Vor diesem
Hintergrund setzen sich die Kirchen weiterhin für die Schwächsten ein. So führt die
Evangelisch-Presbyterianische Kirche von
Schulen für die Kinder FJKM
Schutzbedürftige Bevölkerung und Waisenhaus FJKM
Pastorale Unterstützung und Sonntagsschule FJKM
Talitakum (Steh auf!): Neubelebung der Kirche EPM
Togo EEPT Gesundheitsstationen, Ambulatorien und das Bethesda-Spital in Agou. In
Kativou, einer entlegenen ländlichen Region,
haben DM-échange et mission und die EEPT
ein regionales Gesundheitszentrum wieder
in Betrieb genommen und führen ein Gesundheitsprogramm auf gemeinschaftlicher
Ebene durch. Ein neues verstärktes Ärzteteam geht hinaus und sucht den Kontakt zur
Bevölkerung zwecks Sensibilisierungs-, Informations- und Vorbeugungsmassnahmen
(Impfungen, Zugang zu sauberem Wasser,
Verhütung von Vergiftungen durch in der
Landwirtschaft eingesetzte Pestizide usw.).
Ein Projekt zum Schutz der Rechte der Frau
und des Kindes ergänzt dieses Engagement.
Die Evangelische und die Methodistische
Kirche nehmen an einem Schulungsprogramm für friedliche Kommunikation teil
und stehen mit Politikerinnen und Politikern im Dialog, um gegen die Gewalt in Politik und innerhalb der Familie, der Schule
oder der Pfarrgemeinden anzukämpfen.
In Benin unterstützt die PresbyterianischMethodistische Kirche (EPMB) die Ausbildung der Pfarrerinnen und Pfarrer, damit
sie den zahlreichen spirituellen und sozialen Herausforderungen besser gerecht werden können.
Gesamtbudget der Projekte 2016 Fr. 135 300.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 25 400.–
112.7171
188.7151
188.7171
Benin
Togo
Togo
WeLtWeIt
cevaa – eine Gemeinschaft
im dienste der Kirchen
dm-échange et mission 840.7101
Das Netzwerk Cevaa betrachtet sich vor
allem als eine Lebensgemeinschaft. Die 35
Mitgliedskirchen aus Afrika, Ozeanien, Südamerika und Europa arbeiten zusammen,
Theologische und biblische Ausbildung
Pflege für alle: medizinische Versorgung und Seelsorge
Frieden und Gewaltlosigkeit
um das Evangelium «aus der ganzen Welt
überallhin» zu bezeugen. Die Gemeinschaft
vereint spirituelle, menschliche und materielle Ressourcen im Dienste des Bekenntnisses und der Hilfeleistung der Kirchen. Sie
stellt sich den folgenden Herausforderungen:
Den Kirchen zu helfen, damit sie sich nicht
abschotten; in den säkularisierten und multireligiösen Gesellschaften das Evangelium
zu verbreiten; für die Würde aller zu kämpfen, insbesondere für diejenigen, die in Not
sind. Die Cevaa lässt uns entdecken, dass
der Glaube nur in der Vielfalt gelebt werden
kann und im Kontext jeder Kultur neu überdenkt werden muss.
In der Überzeugung, dass Mann und Frau
voll am Leben und an der Führung der
Kirche teilnehmen und sich sozial, kulturell, politisch und für die Umwelt einsetzen
können, gibt die Cevaa der theologischen
Betreuung die höchste Priorität. Sie arbeitet auf zwei Ebenen: jener der theologischen
Betreuung sowie jener der Programme und
Projekte der Mitgliedskirchen, die auch den
Austausch von Personen beinhalten.
Gesamtbudget der Projekte 2016 Fr. 411 800.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 74 800.–
840.7111
840.7112
840.7113
840.7114
840.7115
40
Beziehungsförderung und Vernetzungsprogramm der Mitgliedkirchen
Austausch von Personen, Beauftragten, Gruppenreisen der Cevaa
Missionarische Programme der Kirchen der Cevaa
Theologische Betreuung, Stipendien und Unterstützung theologischer Institute
Gemeinsame thematische Aktionen der Kirchen
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
Internationales Blaues Kreuz
Gesellschaftsstrasse 78
3012 Bern
Tel. 031 301 98 04
[email protected]
www.ifbc.info
Internationales Blaues Kreuz (IBK)
Das Internationale Blaue Kreuz ist eine weltweit tätige Gesundheitsorganisation mit dem Auftrag, Menschen mit Alkohol- und Drogenproblemen zu helfen. Sie will das Bewusstsein der Bevölkerung für die negativen Auswirkungen des Alkohol- und Drogenmissbrauches stärken
und suchtkranken Menschen in den Bereichen Prävention, Behandlung und Nachsorge Unterstützung anbieten.
repubLIK KonGo /
tschad
Jugendliche engagieren sich in
der Suchtprävention
Jedes Jahr kostet der missbräuchliche Alkoholkonsum rund 3.3 Millionen Menschen
das Leben. Dies sind 5.9 Prozent aller Todesfälle weltweit – mehr als die Zahl der
Todesfälle durch HIV/AIDS, Gewalt oder
Tuberkulose. In Afrika lebt ein Grossteil der Bevölkerung abstinent. Trotzdem
verzeichnete der Kontinent in den letzten
Jahren eine besorgniserregende Zunahme
des Alkoholkonsums, welcher sich speziell
unter Jugendlichen rasant ausbreitet. Trotz
einer hohen Abstinenzrate besitzt Tschad
den weltweit höchsten Pro-Kopf-Konsum
von Alkohol. Er beträgt 33.9 Liter reinen
Alkohols pro Person und Jahr (abstinente
Bevölkerung ausgeschlossen).
Jugendliche ganzheitlich fördern
Das Internationale Blaue Kreuz unterstützt
ein ganzheitliches Präventionsprogramm
im Suchtbereich für und mit Jugendlichen,
Lehrern, Eltern sowie Lokalpolitikerinnen in Brazzaville (Republik Kongo) und
Ndjamena (Tschad). Neben breit angelegten Präventionskampagnen in Schulen,
Freizeitzentren und Kirchen werden jugendliche «Peer Educators» (gleichaltrige
Mentorinnen und Mentoren) in modernen
Präventionsmethoden ausgebildet. Ziel der
«Peer Educators» ist es, Schwellenängste
unter Jugendlichen abzubauen und gleichzeitig deren Wissen und Lebenskompetenzen (sogenannte «Life Skills») zu vergrössern. Dabei werden wichtige Kompetenzen
wie Konflikt- und Problemlösefähigkeit,
Selbst- und Fremdwahrnehmung, Kommunikationsfähigkeit etc. bei Jugendlichen
© IBK
blaues Kreuz präventionsprogramm
100.4202
systematisch und gezielt aufgebaut und
gefördert. Dieser Ansatz geht davon aus,
dass Jugendliche, die in ihrer Persönlichkeitsentwicklung ganzheitlich gefördert
werden, verantwortungsbewusster handeln
und entsprechend weniger gefährdet sind
für Suchterkrankungen, für HIV/AIDS,
Teenager-Schwangerschaften oder Gewalt.
Gerade im Umfeld öffentlicher Schulen ist
dieser Ansatz in Tschad und Kongo neu
und einmalig. Langfristiges Ziel ist es, «Life
Skills»-Unterricht in das Schul-Curriculum integrieren zu können und damit den
Lehrpersonen sowie den Schülerinnen und
Schülern neue Perspektiven für den Schulunterricht und das Leben zu eröffnen.
Die Arbeit im schulischen Umfeld wird
durch Jugend- und Erwachsenenarbeit in
den umliegenden Quartieren ergänzt. Im
Zentrum stehen die Sensibilisierung von lokalen Verantwortungsträgerinnen und -trägern für das Alkoholgesetz sowie die Durchsetzung von Jugendschutzbestimmungen.
Starke Mädchen und Jungen
In seiner Ganzheitlichkeit dient dieses
Programm der Gesundheitsförderung im
Allgemeinen. Das Resultat: Starke Mädchen und Jungen! Salma, die am BlaukreuzProjekt in Tschad teilnimmt, erzählt: «Als
ich mich für das Amt der Präsidentin unseres Jugendklubs bewarb, meinten meine
Kolleginnen und Kollegen, ich könne keine
Gruppe mit Mädchen und Jungen führen.
Aber ich habe mein Mandat zu Ende geführt. Ich merkte, dass ich auch als Mädchen mit einem guten Selbstbewusstsein
und einigen Ambitionen mein Ziel erreichen kann.»
In den beiden Ländern nahmen 2015 insgesamt elf Mittelschulen mit mehr als 22‘000
Schülerinnen und Schülern am Programm
teil. Ab 2016 wird dieses Programm zusätzlich mit Kirchen zusammenarbeiten mit
dem Ziel, dass diese in den Bereichen Sucht
sowie HIV/Aids als treibende Kraft für Veränderung und Erneuerung agieren.
Gesamtbudget des Programms 2016 Fr. 260 000.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 25 000.–
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
41
Christlicher Friedensdienst
Falkenhöheweg 8
Postfach, 3001 Bern
Tel. 031 300 50 60
[email protected]
www.cfd-ch.org
Christlicher Friedensdienst (cfd) Als feministische Friedensorganisation arbeitet der cfd mit einem weiten Friedensbegriff, der alle Formen von Gewalt und Ausschluss berücksichtigt. Der cfd orientiert sich an der Vision eines guten Lebens für alle Menschen, unbesehen ihres Geschlechts, ihrer Herkunft und ihrer
Religion. Die cfd-Projekte haben zum Ziel, die Rechte von Frauen und deren Umsetzung zu stärken sowie den Zugang von Frauen zu Bildung,
Einkommen und politischer Partizipation zu verbessern. Der cfd unterstützt Frauen und ihre Familien in psychosozialen Notlagen und arbeitet
zu Schutz und Prävention von Gewalt in der Familie.
IsraeL / paLästIna
cfd programm naher osten
200.4501
Die prekären und gewaltgeprägten Lebensbedingungen im Gazastreifen wie
auch in der Westbank führen zu einer
signifikanten Zunahme von häuslicher
Gewalt. Auch sexuelle Gewalt an Kindern
nimmt zu. Der cfd unterstützt psychoso-
ziale Beratungszentren der Palestinian
Working Woman Society for Development PWWSD. Diese Zentren in Jenin,
Nablus, Tulkarem, Bethlehem, Yatta und
Gaza bieten Gruppen- und Einzel-Gespräche für gewaltbetroffene Frauen an.
Für traumatisierte und sozial benachteiligte Kinder finden Spiel- und Lernnachmittage statt.
Im Empowerment-Programm baut PWWSD neue Gemeindezentren auf, wo
Frauen sich zum Austausch, für Weiterbildung, gemeinsame Gemeindeprojekte und zu Informationsveranstaltungen
treffen. PWWSD setzt sich kompetent und
wirksam gegen Gewalt an Frauen und gegen jede Form der Diskriminierung ein.
Sie verfügt über viel Erfahrung im Empowerment von Frauen sowie im politischen
Engagement für die Menschenrechte.
© cdf
Psychosoziale Begleitung und
Empowerment
Der Gaza-Krieg im Sommer 2014 hat einen Grossteil der 1,8 Millionen Bewohnerinnen und Bewohner im Gazastreifen
traumatisiert zurückgelassen. Noch immer leben viele Menschen in Trümmern.
Häuser und Strassenzüge konnten, bedingt durch Einfuhrblockaden von dringend benötigtem Baumaterial, noch nicht
wieder aufgebaut werden.
Seit Jahren verschlechtern sich Alltag und
Lebensbedingungen der Palästinenserinnen und Palästinensern in den besetzten
Gebieten der Westbank und im Gazastreifen. Wegen der anhaltenden Gewalt sind
die sozialen Strukturen vielerorts zusammengebrochen, die staatlichen Strukturen
stehen auf schwachen Füssen. Die israelische Militärbesatzung sowie die innerpalästinensischen Spannungen in den besetzten Gebieten fördern die Rückkehr zu alten
Traditionen und Regeln: Frauen werden
zunehmend aus dem öffentlichen Raum
verdrängt und ins Private verwiesen.
42
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
Frauenzentren und Rechtsbegleitung
Die palästinensische Bevölkerung macht
etwa 20 Prozent der Staatsbürgerinnen
und -bürger Israels aus. Trotz ihrer Staatsbürgerschaft werden sie vom israelischen
Gesetz diskriminiert und sozial und politisch marginalisiert. Zusätzliche Diskriminierung erfahren die Frauen in ihrer
eigenen Gesellschaft: Sie dürfen oft das
Haus oder Dorf nicht alleine verlassen,
ein Studium absolvieren oder einen Beruf
erlernen. Mangels Bildung und fehlendem
Rechtsschutz haben sie keine Rechtssi-
cherheit und werden deswegen im Erbrecht, Scheidungsrecht und Sorgerecht für
ihre Kinder benachteiligt. Viele Frauen
arbeiten zu einem Minimallohn in Fabriken oder in der Landwirtschaft und tragen
damit zum Überleben der Familie bei.
Die cfd-Partnerorganisation Kayan arbeitet seit 1998 mit und für palästinensische
Frauen in Nordisrael. Durch den Aufbau
von Frauenzentren in Gemeinden werden
Frauen sozial und politisch besser integriert. Dank der Kurse und Aktivitäten in
diesen Zentren erlangen Frauen grössere Selbständigkeit und Bewegungsfreiheit. Die Rechtsberatung und -begleitung
durch Kayan ermöglicht den Frauen, ihre
Rechte einzufordern. Kayan hat sich zu einer anerkannten Anlaufstelle für Rechtsbegleitung und Frauenzentren entwickelt.
Kayan stärkt zudem das gesellschaftliche
Bewusstsein für die Rechte von Frauen
und für den Schutz vor häuslicher Gewalt
und Tötung («Ehrenmorde»).
Gesamtbudget der Projekte Fr. 800 000.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 123 000.–
Palästina
230.4517
Israel, Haifa
maroKKo / aLGerIen
cfd programm nordafrika
200.4501
Schutz vor Gewalt und Perspektiven
für Frauen in Marokko
Die Verfassung Marokkos stärkt die Menschenrechte und stellt Mann und Frau gleich.
Seit 2004 ist ein fortschrittliches Familiengesetz in Kraft, das Frauen mehr Rechte gibt.
Die Realität sieht jedoch anders aus: Minderjährige werden verheiratet und Polygamie ist
weiterhin erlaubt. Gewalt gegenüber Töchtern, Ehefrauen oder weiblichen Hausangestellten durch männliche Familienmitglieder
ist weit verbreitet und sozial akzeptiert. Viele
Frauen kennen ihre Rechte nicht. Aus Angst
und Scham holen sich Frauen oft keine Hilfe
und gehen nicht rechtlich gegen gewalttätige
Männer vor. Mangelnde Sensibilität von Polizei und Gerichten sowie oft langwierige und
teure Verfahren sind weitere Faktoren, die es
Frauen erschweren, sich zu wehren.
Der cfd unterstützt das Frauenhaus der
Fédération de la Ligue Démocratique des
Droits des Femmes FLDDF in der Nähe von
Casablanca. Dort finden Frauen in einer
akuten Notlage mit ihren Kindern einen
vorübergehenden sicheren Aufenthaltsort.
Sie werden psychosozial und juristisch unterstützt. Die Kinder werden im Frauen-
Psychosoziale Unterstützung und Begleitung,
Palestinian Working Woman Society for Development PWWSD
Aufbau von Frauenzentren und Rechtsbegleitung für Araberinnen in Israel, Kayan
haus altersgerecht gefördert. Und sie erarbeiten mit Unterstützung eine mittel- und
langfristige Lösung für die Zeit nach dem
Frauenhaus. Alphabetisierungskurse und
Veranstaltungen über Frauenrechte vermitteln Informationen für die nötigen Entscheide. Die Beratungsstellen der FLDDF
bieten Rechts- und Sozialberatung an und
begleiten die Frauen in juristischen Verfahren und bei medizinischen Behandlungen.
Kontakte knüpfen und sich austauschen
können, Informationen erhalten und Solidarität erleben. Kinder aus benachteiligten Familien werden in einem geschützten
Spiel- und Lernraum professionell gefördert. Das Jugendprojekt leistet einen Beitrag
zur Gewaltprävention und Sensibilisierung
zur Geschlechtergleichstellung.
Unterstützung von Gewaltopfern in
Algerien
In Algerien ist die Erinnerung an den blutigen Konflikt der 1990er-Jahre noch stark
präsent. Die danach gesetzlich festgelegte
«nationale Versöhnung» führte pauschale
Amnestie-Regelungen ein. In der Region
von Sidi Moussa hat ein grosser Teil der Bevölkerung Massaker miterlebt oder Angehörige verloren. Das Schweigen über diese
Erlebnisse hat in vielen Familien zu einer
Zersplitterung der Beziehungen geführt.
Häusliche Gewalt ist weit verbreitet.
Die cfd-Partnerorganisation Association pour
l‘Aide, la Recherche et le Perfectionnement en
Psychologie SARP unterstützt Menschen, die
politische und häusliche Gewalt erlebt haben.
SARP hilft ihnen mit psychologischer, juristischer und psychosozialer Begleitung, ihre
traumatischen Erlebnisse zu verarbeiten und
neue Lebensperspektiven zu entwickeln.
Der Frauenraum «Espace femmes» bietet Frauen einen geschützten Ort, wo sie
© cdf
296.4587
Gesamtbudget der Projekte Fr. 500 000.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 45 900.–
152.4520
Marokko
102.4517
Algerien
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
Rechtsberatung und Frauenhaus, Information und Lobbying
für Frauenrechte, FLDDF
Psychosoziale Unterstützung für Gewaltopfer, SARP
43
Connexio
Evangelisch-methodistische Kirche
Badenerstr. 69
Postfach, 8026 Zürich
Tel. 044 299 30 70
[email protected]
www.connexio.ch
Connexio,
das Netzwerk für Mission und Diakonie der Evangelisch-methodistischen Kirche, unterstützt Methodistenkirchen in insgesamt zwanzig
Ländern. Schwerpunkte sind die Förderung von Führungskräften, die Kirchenentwicklung sowie Entwicklungs- und Sozialprojekte, die
der gesamten Bevölkerung zugutekommen. Im Weiteren fördert Connexio interkulturelle Begegnungen, Beziehungen und Partnerschaften
zwischen Menschen, Kirchen und Institutionen in der Schweiz und in den Einsatzländern.
Um alle Aufgaben wie geplant erfüllen zu können, benötigt Connexio jährlich etwa 2.5 Mio. Franken. Die Finanzierung erfolgt grösstenteils
durch Spenden aus der Evangelisch-methodistischen Kirche, den Evangelisch-reformierten Landeskirchen der Schweiz sowie durch Beiträge der DEZA, der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit der Schweiz.
arGentInIen
connexio Landesprogramm
408.5101
Kirche im Umbruch
Um sich für die Zukunft zu rüsten und
den gesellschaftlichen Veränderungen
anzupassen, will die Methodistenkirche
in Argentinien vermehrt mit Freiwilligen
arbeiten. Durch Online-Schulungen und
Fortbildungs-Workshops werden diese
befähigt, mehr Verantwortung in der Kirche zu übernehmen, wobei erfreulicherweise viele Frauen von diesen Angeboten
Gebrauch machen. Daneben werden moderne Kommunikationskanäle und -mittel
wie Facebook, Twitter, Issuu etc. innerhalb
der Kirche und gegen aussen eingesetzt.
Weiter unterstützt Connexio ein Jugendzentrum in Buenos Aires, welches Jugendliche am Rande der Gesellschaft in ihrer
Entwicklung begleitet, sowie das ISEDET
(Instituto Superior Evangélico de Estudios
Teológicos), welches theologische Studien
auf verschiedenen Stufen anbietet. Besucht
wird das Institut von Angehörigen neun
verschiedener Kirchen.
Gesamtbudget 2016 Fr. 85 400.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 15 600.–
boLIVIen
gut organisierte Jugendarbeit der Methodistenkirche. Diese hat unter anderem zum
Ziel, Jugendliche für soziale Einsätze in
Notsituationen wie zum Beispiel den Wiederaufbau von Häusern nach Überschwemmungen oder Erdrutschen, zu befähigen.
connexio Landesprogramm
420.5101
Entwicklungs- und Sozialprojekte
auf dem Altiplano
Die Methodistenkirche ist in Bolivien
hauptsächlich bei der Urbevölkerung der
Quechua- und Aymara verankert. Als Kirche der Armen betreibt sie Schulen, Kinderhorte, Gesundheitszentren und landwirtschaftliche Beratungszentren im Hochland.
Die Methodistengemeinden bieten den Familien Kinderbetreuung und Beratungen
bei sozialen Problemen an.
© Connexio
Weiter profitieren Frauen von Stipendien,
um eine Ausbildung als Pflegerin, Ärztin,
Lehrerin, Buchhalterin etc. absolvieren zu
können. Da es meist die Frauen sind, die
das Überleben der Familie sichern, kommt
ihrer Förderung eine Schlüsselrolle zu.
Darüber hinaus unterstützt Connexio die
Gesamtbudget 2016 Fr. 185 400.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 46 750.–
44
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
chILe
Einsatz für die Mapuche-Urbevölkerung
sowie für Migrantinnen und Migranten
Die Methodistenkirche in Chile engagiert
sich seit vielen Jahren für die Mapuche-Urbevölkerung. Eng mit ihrem Boden verbunden,
sind Landwirtschaft und Selbstversorgung
für die Mapuche von zentraler Bedeutung.
Sehr wichtig für die Verbesserung ihrer Lebensgrundlagen sind die Angebote des Obra
Rural, der landwirtschaftlichen Arbeit der
Methodistenkirche. Sie hat ihren Schwerpunkt in und um Temuco im Süden Chiles.
Die Teilnehmenden lernen unter anderem,
wie sie ein Gewächshaus aufbauen sowie
Marmelade oder handwerkliche Produkte
herstellen können, die sie anschliessend verkaufen. Weiter werden Saatgut und Setzlinge
verteilt und traditionelle Tauschbörsen für
© Connexio
connexio Landesprogramm
426.5101
landwirtschaftliche Produkte organisiert.
Ganz im Norden Chiles nimmt sich die
Kirche den Migrantinnen und Migranten
an, welche mehrheitlich aus Kolumbien,
Peru und Bolivien stammen und oftmals
aus wirtschaftlichen Gründen ihre Heimatländer verlassen. Sie sind in der Regel ohne
offiziellen Status in Chile, und es fehlt ihnen
praktisch an allem. Die Kirche berät die Migrantinnen und Migranten in rechtlichen
Fragen und bietet ganz praktische Hilfe an,
indem sie Kleidung verteilt, Übernachtungsmöglichkeiten anbietet, Kurse in den Bereichen Alphabetisierung und Gesundheitsprävention durchführt oder Kinderprogramme
in den Migrantensiedlungen gestaltet.
Gesamtbudget 2016 Fr. 55 000.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 15 600.–
Kambodscha
connexio Landesprogramm
238.5101
Kirchenaufbau und gemeinschaftliche
Gesundheits- und
Landwirtschaftsentwicklung
Die Methodistenkirche in Kambodscha befindet sich im Aufbau. Sie unterstützt ihre
Gemeinden bei der Realisierung von Kleinprojekten, die der gesamten Bevölkerung
zugutekommen wie z.B. die Einrichtung
von Saatgutspeichern (Reis), der Bau von
Gemeinschaftsbrunnen, die Verteilung von
Wasserfiltern oder der Aufbau von kleinen
Genossenschaften. Dazu werden Kurse für
Verantwortungsträgerinnen und -träger in
den einzelnen ländlichen Gemeinden oder
zentralisiert an grösseren Orten durchgeführt.
Seit 2015 werden im landwirtschaftlichen Bereich neue Methoden eingesetzt, welche der
Bevölkerung helfen sollen, weniger anfällig
auf durch die Klimaveränderung verursachte
Notsituationen wie z.B. Überschwemmungen, zu sein. Connexio unterstützt zudem den
Aufbau der kirchlichen Strukturen im Land.
Gesamtbudget 2016 Fr. 141 550.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 4500.–
KonGo
connexio Landesprogramm
197.5101
Gesundheitsprojekte sowie Förderung
von Kindern, Jugendlichen und
Führungskräften
Die Methodistenkirche setzt sich im Kongo für verbesserte Lebensumstände der gesamten Bevölkerung ein. Spitäler und Ge-
sundheitszentren in entlegenen Gegenden
bringen der dort ansässigen Bevölkerung
die wichtige Basis-Gesundheitsversorgung.
Daneben betreibt die Methodistenkirche
Grund- und Berufsschulen sowie eine Universität und setzt sich in Ernährungs- und
Förderungsprojekten für gefährdete Kinder
ein. Abgesehen von einer nahrhaften Mahlzeit erhalten die Kinder dort ein offenes
Ohr und werden ermutigt und darin unterstützt, zur Schule zu gehen und eine Ausbildung zu machen. Connexio unterstützt
diese Arbeit finanziell und durch die Vermittlung von Fachleuten, welche die Ver-
antwortlichen vor Ort beim Aufbau neuer
Projekte unterstützen.
Dazu kommt ein Stipendienprogramm für
Berufsleute und Führungskräfte, welche
nach abgeschlossener Ausbildung ihre Fähigkeiten in diversen Arbeiten und Projekten der Methodistenkirche einsetzen. Somit
wird Nachwuchskräften die Möglichkeit
gegeben, in ihrem eigenen Land einer qualifizierten Arbeit nachzugehen, anstatt im
Ausland ihr Glück zu suchen. Gleichzeitig
steigt die Professionalität innerhalb der Kirche und ihrer sozialen Institutionen.
Gesamtbudget 2016 Fr. 431 300.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 56 000.–
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
45
Heilsarmee
Heilsarmee, Mission & Entwicklung
Laupenstrasse 5,
Postfach 6575, 3001 Bern
Tel. 031 388 05 91
[email protected]
mission.heilsarmee.ch
Heilsarmee
Die Heilsarmee ist eine internationale soziale Bewegung mit christlichem Hintergrund. Ihre praktische Tätigkeit umfasst unter anderem
Programme im Bereich Gesundheit, soziale Arbeit, Einkommensverbesserung und Bildung. Wir verfolgen einen ganzheitlichen Ansatz und
unsere Hilfe richtet sich an Menschen aller Altersgruppen, ohne Diskriminierung und ungeachtet ihrer kulturellen oder sozialen Herkunft.
brasILIen
heilsarmee Landesprogramm
422.5401
Programm zur Förderung der
sozialen Integration
In Brasilien leistet die Heilsarmee Unterstützung und Ausbildung für gefährdete
Frauen, Männer und Jugendliche in fünf
sozialen Einrichtungen in Recife, São Paulo und Minas Gerais. Mit Massnahmen
wie zusätzliche Bildungsangebote, dem
Aufbau von Sozialkompetenzen zur Ver-
besserung der Jobaussichten bis hin zu
Workshops zur Gewaltbekämpfung werden die Fähigkeiten und Kenntnisse der
jungen Menschen verbessert, um ihre Integration in die Gesellschaft zu erleichtern.
Das Programm trägt dazu bei, Risikogemeinschaften in solche zu verändern, die
ihre Mitglieder akzeptieren, respektieren
und auf ihre Bedürfnisse eingehen.
Gesamtbeitrag Heilsarmee Schweiz 2016 Fr. 191 210.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 16 600.–
ecuador
heilsarmee Landesprogramm
434.5410
Kapazitätsaufbau zur Prävention von
häuslicher Gewalt in Ecuador
Gewalt an Frauen, Kindern und älteren
Menschen ist eines der sozialen Hauptprobleme in Ecuador. Die Heilsarmee engagiert sich deshalb für die Eindämmung
und Prävention von häuslicher Gewalt. Sie
sensibilisiert fürs Thema und informiert die
Opfer darüber, wo sie Hilfe holen können.
Das Programm unterstützt die Bemühungen der Regierung gegen häusliche Gewalt
durch ein Informationszentrum in Manta,
durch Kapazitätsaufbau und Gemeindeaktivitäten in der Hauptstadt sowie in sechs
wichtigen Städten.
Gesamtbeitrag Heilsarmee Schweiz 2016 Fr. 103 750.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 43 300.–
haItI
Schulprogramm Haiti
Öffentliche Schulen in Haiti stehen gegenwärtig nur 20 Prozent der Jugendlichen zur
Verfügung. Und dies zu einem Zeitpunkt,
in dem nahezu 50 Prozent der haitianischen Bevölkerung unter 18 Jahren alt ist.
Die Heilsarmee leistet einen Beitrag zu den
Ausbildungszielen des Landes, indem sie
21 Primarschulen und eine Sekundarschule
mit insgesamt 5‘074 Schülern in verarmten
Gebieten unterstützt und sich für eine Verbesserung der Unterrichtsqualität einsetzt.
© Heilsarmee
heilsarmee schulprogramm
450.5411
Im Sinne einer ganzheitlichen Erziehung
fördert die Heilsarmee zudem den Einbezug
der Eltern, um ihnen Fähigkeiten für ihre
Verantwortung als Eltern zu vermitteln.
Gesamtbeitrag Heilsarmee Schweiz 2016 Fr. 234 700.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 55 200.–
46
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
KonGo
heilsarmee Gesundheitsprogramm
197.5410
Verbesserung der Gesundheit und Ernährung in ländlichen Gegenden
Ein grosses Problem in der DR Kongo und
der Republik Kongo ist die schlechte Ernährung der Landbevölkerung. Um dagegen
anzukämpfen, unterstützt die Heilsarmee
acht Gesundheitszentren. Ziel ist die signifikante Reduktion unterernährter Kinder.
Nebst der allgemeinen Gesundheitsversorgung werden Familien in den Zentren
auch in Ernährungsfragen beraten. Zudem
werden Weiterbildungen in Landwirtschaft
angeboten und Familien finanziell darin
unterstützt, ihre eigenen Lebensmittel zu
produzieren und Wissen und Ressourcen
miteinander zu teilen.
Gesamtbeitrag Heilsarmee Schweiz 2016 Fr. 216 200.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 33 350.–
heilsarmee Landesprogramm
259.5401
Integrierte Lebensunterhaltsysteme von
Gemeinschaften stärken
Das Programm richtet sich mit verschiedenen Massnahmen an die landlose und ärmere, aber auch an die mit dem HIV infizierte
Bevölkerung in ländlichen Gebieten. Ziel ist
es, die Armut zu bekämpfen und die Widerstandsfähigkeit der Familien zu stärken.
Gleichzeitig wird die Bevölkerung für die
Gleichwertigkeit der Geschlechter und für
Massnahmen zur Gesundheitsvorsorge
sensibilisiert.
© Heilsarmee
myanmar
gestärkt und Krankheiten bekämpft. Die
Heilsarmee sorgt mit Prävention und Pflege
für HIV-Infizierte und ihre Familien. Um
der individuellen Situation jeder Gemeinschaft gerecht zu werden, hat die Heilsarmee
ein System von Dorfinitiativen und Mikrokrediten aufgebaut, die es den Dorfentwicklungsräten ermöglicht, kleinere Initiativen
für die ärmsten Familien zu lancieren.
Durch einen besseren Zugang zu trinkbarem Wasser werden ganze Gemeinschaften
Gesamtbeitrag Heilsarmee Schweiz 2016 Fr. 60 000.–
paKIstan
heilsarmee Landesprogramm
264.5401
Starke Unabhängige und Nachhaltige Gemeinschaften und Sally Ann Programme
Durch das Landesprogramm der Heilsarmee werden Gemeinschaften in drei Regionen dazu befähigt, sich gegen natürliche
Katastrophen zu schützen und ihre wirtschaftliche und rechtliche Verletzbarkeit
zu verringern. Um dieses Ziel zu erreichen,
wird eng mit Dorfentwicklungsräten zu-
sammengearbeitet. Diese planen Massnahmen vor Ort, welche die Lebensbedingungen der Bevölkerung verbessern wie etwa
Gesundheits-, Ausbildungs- und Alphabetisierungskurse. Zudem werden praktische
Tätigkeiten angeboten und Themen wie
Gender, Hygiene, Drogen oder Gewalt in
Familien aufgegriffen.
Gesamtbeitrag Heilsarmee Schweiz 2016 Fr. 105 400.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 37 100.–
264.5406
südLIches afrIKa
heilsarmee regionalprogramm
181.5402
Armutsbekämpfung durch Stärkung der Lebensunterhaltssysteme
Regionales Programm zur Stärkung von lokalen Ressourcen in Entwicklungsprojekten
Das Programm ermöglicht sozial benachteiligten Menschen einen besseren Zugang
zu den Gesundheits-, Bildungs- und Sozialdiensten in Sambia, Simbabwe, Südafrika
und Malawi durch die Stärkung von loka-
len Kapazitäten in Projektmanagement.
Gleichzeitig werden auch bestimmte lokal
entwickelte Projekte finanziell unterstützt
und der verstärkte regionale Austausch von
Fähigkeiten und Ressourcen gefördert.
Gesamtbeitrag Heilsarmee Schweiz 2016 Fr. 296 200.–
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
47
Horyzon – die Schweizer Entwicklungsorganisation für Jugendliche
Florastr. 21, 4600 Olten
Tel. 062 296 62 68
[email protected]
www.horyzon.ch
Horyzon engagiert sich für benachteiligte Jugendliche in Entwicklungs- und Krisenregionen
Die Stiftung Horyzon und ihre Partner sind auf das Thema Bildung spezialisiert, weil Bildung nachhaltig ist. Die begünstigten Jugendlichen werden befähigt, der Armutsspirale zu entkommen, Ausbildungen zu besuchen, Arbeit zu finden, sich eine selbständige Zukunft
zu erarbeiten und aktiv die Entwicklung der Zivilgesellschaft mit zu prägen. Damit können sich Menschen unabhängig von ethnischer,
religiöser und politischer Zugehörigkeit, Geschlecht oder sozialem Status eine würdige Existenz aufbauen.
banGLadesch
Lese- und Schreibfähigkeit hilft den Frauen bei der Suche einer Arbeitsstelle oder
beim Aufbau eines Kleinbetriebs.
horyzon Gesundheits-und
Quartierentwicklungsprogramm
208.4802
© Horyzon
Armutsbekämpfung durch die Ausbildung
von jungen Frauen
Das Programm von YWCA (Young
Women’s Christian Association) in Bangladesh unterstützt junge Frauen dabei,
sich aus ihrer prekären wirtschaftlichen
und sozialen Lage zu befreien. Es betreut
27‘000 Teilnehmerinnen in den Bereichen Gesundheit, Bildung, Gemeindeentwicklung, Einkommensbeschaffung und
Stärkung der Frauen- und Kinderrechte.
Dadurch sinken HIV-Infizierungsrate sowie Mütter- und Kindersterblichkeit. Die
Gesamtbudget des Programms 2016 Fr. 252 000.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 22 900.–
KoLumbIen
horyzon förderung und bildung von
Jugendlichen
458.4801
Positive Perspektiven für benachteiligte
Jugendliche
In den Armenquartieren Kolumbiens kämpfen illegale Gruppen brutal um die Vorherrschaft im Waffen- und Drogenhandel. Der
Druck auf Jugendliche, sich einer Bande anzuschliessen, ist enorm. Das Programm von
YMCA (Young Men’s Christian Association)
in Kolumbien hilft Jugendlichen dabei, alter-
native Lebensperspektiven zu finden. Dank
Projekten gegen Gewalt, Korruption, Drogenhandel und -missbrauch sowie Bildung
in den Bereichen Gesundheit, wirtschaftliche Eigenständigkeit und ziviles Engagement entwickeln sich die Jugendlichen zu
gesunden, selbstbestimmten und aktiven Erwachsenen. Das Programm erreicht jährlich
26 000 Jugendliche und ihre Familien.
Gesamtbudget des Programms 2016 Fr. 360 000.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 51 200.–
schWeIz
horyzon bildungsprogramm
840.4805
Sensibilisierungs- und Bildungsprogramm
für die Jugendarbeit
Mit dem Bildungsprogramm sensibilisiert Horyzon Jugendliche in der Schweiz
für die Entwicklungsproblematik in den
Partnerländern in Asien, Lateinamerika
und im Nahen Osten. Zusammen mit den
YMCA- und YWCA-Partnerorganisationen vermittelt Horyzon Lerneinsätze vor
Ort, organisiert Begegnungen mit Menschen aus den Partnerländern und bildet
Leiteinnen und Leiter für die Vermittlung
von Nord-Süd Themen aus.
Gesamtbudget des Programms 2016 Fr. 60 000.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 19 700.–
48
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
Mission Evangélique Braille
Avenue Louis-Ruchonnet 20
1800 Vevey
Tel. 021 921 66 88
[email protected]
www.mebraille.ch
Mission Évangélique Braille (MEB)
Seit 25 Jahren dient die MEB blinden und sehbehinderten Menschen im französischen Sprachraum. Die Arbeit von MEB in Afrika umfasst
die Sensibilisierung für die Problematik der Blindheit, die Alphabetisierung und Schulung der Betroffenen, eine angepasste
Berufsausbildung sowie die Stärkung der NGO-Partner.
franKophones afrIKa
meb, rehabilitations- und entwicklungs-programm für blinde und
sehbehinderte
100.6505
Blinde und sehbehinderte Menschen sind in
Afrika besonders benachteiligt: Sie werden
von der Gesellschaft als «nutzlose Esser»
stigmatisiert und haben oft keinen Zugang
zu Schul- und Berufsbildung. Seit 25 Jahren setzt sich die MEB dafür ein, dass sich
die soziale Integration von behinderten und
anderen sozial benachteiligten Menschen in
Afrika verbessert – mit Erfolg. Heute können
auch blinde, sehbehinderte und mehrfach
behinderte Menschen Schul- und Berufsausbildungen antreten. Die MEB und ihre Partner unterstützen die Betroffenen auf diesem
Weg hin zu einem selbstbestimmten und
eigenständigen Leben.
die MEB aktiv dazu bei, das vorherrschende
Bild der «nutzlosen Blinden» in Afrika zu
verändern und ihre Anerkennung als gleichwertige Mitglieder der afrikanischen Gesellschaft zu fördern.
Ziel-Länder dieser Tätigkeiten sind Benin,
Burkina Faso, Elfenbeinküste, Kamerun,
Kongo Brazzaville, Kongo Kinshasa. In diesen Ländern leben insgesamt 4 Millionen
Blinde und sehbehinderte Menschen, von
denen bislang nur 1.5 Prozent lesen und
schreiben können.
Nebst Schule, Berufsausbildung und Sensibilisierung stärkt die MEB auch die Kapazitäten ihrer lokalen Partnerorganisationen.
MEB unterstützt die 25 lokalen Partnerorganisationen über Erfahrungsaustausche,
Weiterbildungen und Hilfsmittel darin, ihre
Arbeit mit sehbehinderten Menschen so gut
und effektiv wie möglich zu machen. Darüber hinaus arbeitet MEB mit den lokalen
Kirchen, staatlichen Institutionen und Medien zusammen, um sie für die Anliegen und
Rechte der Blinden zu sensibilisieren.
© MEB
In ihrer 25-jährigen Tätigkeit haben die
MEB und ihre Partner zahlreiche Lernhilfsmittel in Brailleschrift (Blindenschrift)
sowie auf Tonträgern für den französischen
Sprachraum Afrikas entwickelt. Die Alphabetisierung der blinden und sehbehinderten
Menschen trägt erheblich zu deren sozialen
Integration bei. Kinder und Jugendliche
können eine Schule besuchen und eine Berufslehre absolvieren. Und auch blinden und
sehbehinderten Erwachsenen werden Fähigkeiten vermittelt wie Lesen, Schreiben, Gemüseanbau, Geflügelzucht, Weben, Schreinerarbeiten, Informatik etc. als Grundlage
für ein eigenständiges Leben. Damit trägt
Gesamtbudget des Programms 2016 Fr. 500 000.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 27 700.–
112.6515
117.6505
Benin
Burkina Faso
122.6510
134.6510
197.6510
197.6510
Elfenbeinküste
Kamerun
Kongo Brazzaville
Kongo Kinshasa
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
Angemessene agroökologische Ausbildung für Blinde
Nationales Alphabetisierungsprogramm in Brailleschrift samt
angemessener Berufsausbildung
Informatik und Sprachsynthesen sind Zukunft für Blinde
Blindenschule in Yaoundé
Mehrzweckzentrum mit Schule Brazzaville
Rehabilitierung für ausgeschlossene blinde Familien
49
Service de Missions et d’Entraide
En Glapin 8
1162 St-Prex
Tel. 021 823 23 23
[email protected]
www.sme-suisse.org
Service de Missions et d’Entraide (SME)
Der SME ist das Hilfswerk der Föderation Evangelischer Kirchen der Westschweiz (FREE) und trägt zur Entwicklung und Zusammenarbeit von Organisationen, Strukturen und Gemeinschaften bei. Ziel ist die Persönlichkeitsentwicklung und Verbesserung der persönlichen
Fähigkeiten der Begünstigten. Der SME setzt sich in den Bereichen der Erziehung, Schulausbildung und beruflicher Weiterbildung ein, insbesondere im Erziehungs- und Gesundheitsbereich. Zurzeit unterstützt der SME 14 Projekte in Afrika, dem Mittleren Osten und in Asien
und betreut mehrere Mitarbeitende und Freiwillige, die in Partnerprojekten in Afrika und Asien tätig sind.
studentenwohnheim im ländlichen
Gebiet von savannakhet
249.6304
Es ist schwierig für Schüler aus abgelegenen
Gebieten, nach Ende der obligatorischen
Schulzeit ihr Studium weiterführen zu können. Ein Umzug in die Stadt bringt viele
Veränderungen mit sich. Die logistischen
Die Stadt Savannakhet ist auf Grund ihrer
Einwohnerzahl die zweitgrösste Stadt des
Landes. SME hat seine Partnerorganisationen dort beim Kauf und der Einrichtung
eines Studentenwohnheims unterstützt.
Ziel ist es, 20 Schülerinnen und Schülern
aus umliegenden Dörfern die Möglichkeit
zu bieten, ihre Studien fortzusetzen. Zudem
erhalten sie Unterstützung, die sowohl ihren persönlichen als auch schulischen Bedürfnissen angepasst ist.
© sme
Laos
und finanziellen Herausforderungen sind
für die Familie oft nicht tragbar.
Gesamtbudget Projekt 2016 Fr. 16 400.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 68 744.–
nepaL
schule für Laborantinnen und Laboranten
Wenn die Befunde medizinischer Laboratorien nicht exakt sind, kann dies gra-
vierende Folgen haben für die betroffenen
Patientinnen und Patienten. Deshalb sind
gut ausgebildete und kompetente Laborantinnen und Laboranten zentral. In Nepal
gibt es jedoch kaum qualitativ hochwertige
Ausbildungen in diesem Bereich. Die lokale Partnerorganisation von SME engagiert
sich deshalb für den Aufbau einer Schule
für Laboranten und Laborantinnen . Sie
soll eine theoretische und praktische Aus-
bildung anbieten in direkter Zusammenarbeit mit dem angrenzenden Spital, welches
300 bis 400 Kranke pro Tag betreut. Die
Ausbildung soll drei Jahre dauern (30 Lernende pro Jahr) und es erlauben, eine neue
Generation von qualifizierten Laborantinnen und Laboranten auszubilden und einen
Lehrgang zu entwickeln, der auch von anderen Schulen benutzt werden könnte.
stark benachteiligten Familien im Senegal
vielen Gefahren ausgesetzt sind und keinerlei Zugang zu elementarer sozialer Hilfe haben. Die für sie vorgesehenen Einrichtungen sind noch unzureichend, insbesondere
ausserhalb der Hauptstadt. Die Eröffnung
eines Zentrums in Ziguinchor, der grossen
Stadt im Süden des Landes, entspricht einem
wirklichen Bedürfnis. Ziel ist es, gefährdeten Kindern und Jugendlichen den Zugang
zu einer Ausbildung zu ermöglichen. Die
8- bis 12-Jährigen können die Grundschule besuchen und die über 12-Jährigen werden durch Alphabetisierung und/oder eine
praktische Berufsausbildung gefördert.
Gesamtbudget Projekt 2016 Fr. 65 410.–
seneGaL
ausbildungszentrum für psychosozial
gefährdete Kinder
172.6031
Verschiedene Untersuchungen haben ergeben, dass Strassenkinder und Kinder aus
Die ansässigen Partner leisten eine grosse
Aufklärungsarbeit bei den religiösen Führern (Marabouts), damit die ihnen anvertrauten Kinder Schulunterricht erhalten
anstatt betteln gehen zu müssen.
Gesamtbudget Projekt 2016 Fr. 79 760.–
50
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
TearFund Schweiz
Josefstrasse 34
8005 Zürich
Tel. 044 447 44 00
[email protected]
www.tearfund.ch
TearFund – ein Hilfswerk der Schweizerischen Evangelischen Allianz
TearFund Schweiz ist eine christliche Entwicklungs- und Nothilfeorganisation. Seit über 30 Jahren stärken wir benachteiligte Familien in Ländern des globalen Südens, unabhängig von ethnischer Zugehörigkeit, Religion oder Konfession. TearFund arbeitet zusammen mit lokalen christlichen Partnerorganisationen, welche die Gegebenheiten vor Ort sehr gut kennen. Die Schwerpunkte unserer
Arbeit bestehen aus Bildung, Basisgesundheit, Existenz- und Einkommensförderung.
tearfund Landesprogramm
476.6101
Selbstversorgung für arme
Kleinbauernfamilien
Pachitea gehört zu den ärmsten Provinzen
im Hochland von Peru. Die Kleinbauernfamilien wohnen abgelegen in Streusiedlungen und arbeiten auf kleinen Ackerflächen
auf 2500 bis 4000 Metern über Meer. Weil
sie vorwiegend Kartoffeln anbauen, sind
über 40 Prozent der Kinder in der Region
mangelernährt. Die TearFund-Partnerorganisation EFOD leistet einen Beitrag, um
die Lebensgrundlagen der ärmsten Kleinbauernfamilien zu verbessern. Sie vermittelt den Familien Wissen und Fertigkeiten
über Gesundheit und Landwirtschaft, damit sie sich ausreichend und ausgewogen
selbst versorgen können. Als Starthilfe er-
zusammengeschlossen: Das Zusatzeinkommen, das sie über den Verkauf auf lokalen Märkten erwirtschaften, ermöglicht
es ihnen beispielsweise, ihre Kinder in die
Schule zu schicken. EFOD verfolgt einen
ganzheitlichen Ansatz. Besonderes Gewicht
haben die Stärkung von Frauen in ihren
Rechten und die Integration von Menschen
mit Behinderung.
© tearfund
peru
halten sie ein Schaf sowie Saatgut. Sie lernen, Gemüsegärten anzulegen und die Haltung und Zucht von Tieren zu verbessern.
Zu einem gesunden Umfeld tragen auch die
Sanierung von Kochstellen, der Bau von Latrinen und Hygieneschulungen bei. Mit der
Unterstützung von EFOD haben sich die
Bauern und Bäuerinnen erstmals in dieser
Gegend zu einer Handelsgenossenschaft
Gesamtbudget Programm und Projekte 2016 Fr. 470 000.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 13 200.–
uGanda
tearfund Landesprogramm
193.61.01
Sauberes Wasser für eine gesunde Zukunft
Im ländlichen Kabale (1800 bis 2600
m.ü.M.) ist genügend sauberes Wasser
keine Selbstverständlichkeit. Viele Familien müssen jeden Tag mit nur drei Liter
Wasser pro Person auskommen. Gemäss
WHO sind für Grundbedürfnisse wie
Waschen, Trinken und Kochen mindes-
tens 20 Liter Wasser nötig. Die Dorfgemeinschaften bauen ihre Häuser häufig
an Hängen, während die fruchtbaren
Böden in den Tälern landwirtschaftlich
genutzt werden. Das Wasser in den Dörfern stammt mehrheitlich aus den Flüssen
im Tal. Zweimal pro Tag steigen Frauen
und Kinder hinab, um die Kanister zu
füllen. Eine mühsame Arbeit, die bis zu
vier Stunden täglich in Anspruch nimmt.
Hinzu kommt, dass das Wasser oftmals
Krankheitserreger enthält. Die TearFundPartnerorganisation Kigezi Diocese Water and Sanitation Programme (KDWSP)
unterstützt Dorfgemeinschaften dabei,
den Zugang zu Wasser zu verbessern.
Zusammen mit den Familien werden Regenwassertanks für die Haushalte gebaut.
Weiter wird Quellwasser gefasst und im
Dorf werden Zapfstellen eingerichtet, die
sich in Gehdistanz befinden. Ein Komitee
ist für den Betrieb der Wasserversorgung
zuständig. Zudem werden den Familien
die Zusammenhänge zwischen Wasserqualität und Krankheiten vermittelt und
sie erhalten Schulungen in Hygienemassnahmen, Ernährungssicherung und Familienplanung, Ökologie und Umwelt.
Weiter wird Wissen und Kompetenzen
zum nachhaltigen Umgang mit Wasserressourcen vermittelt.
Gesamtbudget Programm und Projekte 2016 Fr. 495 000.–, Brot für alle-Beitrag 2014 Fr. 15 100.–
Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2016
51
Projekte der Entwicklungszusammenarbeit
der Schweizerischen Evangelischen Werke
Brot für alle
Entwicklungsorganisation der Evangelischen
Kirchen der Schweiz
heKs
Hilfswerk der Evangelischen Kirchen
Schweiz
Bürenstrasse 12
Postfach 1015, 3007 Bern
Tel. 031 380 65 65
Fax 031 380 65 64
[email protected]
www.brotfueralle.ch
Seminarstrasse 28
Postfach, 8042 Zürich
Tel. 044 360 88 00
Fax 044 360 88 01
[email protected]
www.heks.ch
PC 40-984-9
Bankverbindung: Basler Kantonalbank
Konto 16 534.598.78
PC 80-1115-1
IBAN: CH37 0900 0000 8000 1115 1
Brot für alle ist die Entwicklungsorganisation der Evangelischen Kirchen der Schweiz.
Wir engagieren uns entwicklungspolitisch
für das Recht auf Nahrung und für ethisches
Wirtschaften. Wir nehmen Einfluss auf Entscheidungsträgerinnen und Träger in Politik
und Wirtschaft, sensibilisieren die Öffentlichkeit für die Zusammenhänge zwischen
unserem Lebensstil und den Auswirkungen
auf die Menschen im Süden und fördern
einen nachhaltigen Lebensstil.
HEKS ermöglicht Menschen den Zugang
zu lebenswichtigen Ressourcen wie Land,
Wasser, Nahrung, Bildung und hilft Unterdrückten, ihre Rechte einzufordern. Das Ziel
ist ein selbst bestimmtes Leben in Würde für
alle Menschen, gleich welcher Volksgruppe
oder Religion sie angehören.
Im Süden unterstützen wir Menschen dabei,
sich aus eigener Kraft von Armut, Not und
Hunger zu befreien und ein selbstbestimmtes und würdiges Leben zu führen. Wo Ungerechtigkeit und Profitgier dies verhindern,
stärkt Brot für alle ihre Partner vor Ort darin, Missstände aufzudecken, die Rechte der
Betroffenen zu verteidigen und nach Alternativen zu suchen. Wir sammeln Mittel für 350 Projekte unserer Partnerwerke, die nachhaltige Hilfe zur
Selbsthilfe leisten. Brot für alle stellt zudem die
Qualität der finanzierten Projekte sicher und
berät Kirchgemeinden und Institutionen bei
der Projektunterstützung.
HEKS arbeitet in folgenden Bereichen:
Im Ausland: Entwicklungszusammenarbeit,
Humanitäre Hilfe, Kirchliche Zusammenarbeit. Schwerpunkte bilden die Entwicklung
ländlicher Gemeinschaften, Nothilfe und
Wiederaufbau, Konfliktbewältigung und
Friedensförderung.
Im Inland: Soziale Integration und Anwaltschaft für sozial Benachteiligte. Schwerpunkte bilden Sprache, Arbeit, Wohnen und
Obdach, Tagesstrukturen, interkulturelle
Vermittlung und Übersetzungen, Frühförderung für Kinder.
mission 21
Evangelisches Missionswerk Basel
Missionsstrasse 21
Postfach, 4009 Basel
Tel. 061 260 21 20
Fax 061 260 22 68
[email protected]
www.mission-21.org
PC 40-726233-2
Bankverbindung: Basler Kantonalbank
Konto 16 438.558.80
Mission 21 setzt in 20 Ländern in Afrika,
Asien und Lateinamerika zusammen mit
70 Partnerkirchen und -organisationen
Zeichen der Hoffnung auf der Grundlage
des Evangeliums. In rund 100 Projekten
stehen Armutsbekämpfung, Bildungsarbeit,
Gesundheitsförderung, Friedensarbeit und
Frauenförderung im Mittelpunkt. Durch
vielfältige Ausbildungsformen und konkrete Unterstützung werden Menschen befähigt, in Würde zu leben und sich für eine
gerechtere Gesellschaft zu engagieren.
Der persönliche und fachliche Austausch
zwischen Kirchen weltweit wird durch die
Entsendung von ökumenischen Mitarbeitenden und durch Kurzeinsätze bereichert.
Begegnungen, Bildungsangebote sowie Forschungsarbeiten konkretisieren die internationale Lerngemeinschaft von Mission 21.
Mission 21 ist das Missionswerk der evangelisch-reformierten Kirche in der deutsch- und
italienischsprachigen Schweiz, getragen von
der Basler Mission, der Evangelischen Mission im Kwango und der Herrnhuter Mission.
Die internationalen Partnerkirchen und -organisationen haben im Missionswerk gleichberechtigt Sitz und Stimme.