Nachrichten aus der Schloss-Schule Kirchberg/Jagst • Gymnasium und Internat • Heft 39 / August 2016 Verabschiedung und Einsetzung In der Einladung zum Leiter-Wechsel möchten Herrn Dr. Mayer herzlich die Leitung der Schloss-Schule war zu lesen: „… in Kürze verlässt für seine hervorragende Arbeit an übernehmen wird. …“ – soweit, was uns Herr Dr. Mayer, der langjährige unserer Schule danken. Dass wir im Voraus gesagt werden konnte. Gesamtleiter unserer Schloss-Schule neben dem weinenden Auge wegen Was aber fiel den Festrednern zum Kirchberg, in Richtung Malaysia. Ge- dieses Weggangs auch mit einem scheidenden, was zum neuen Ge- nauer gesagt, wird er die Deutsche lachenden Auge auf die aktuelle samtleiter ein, und was haben die Schule Kuala Lumpur leiten. Wir, die Situation blicken können, verdan- beiden selbst zu sagen? Schulgemeinde der Schloss-Schule, ken wir Herrn Helmut Liersch, der … mehr dazu ab S. 12 Bildungsplan Medien im Internat Abitur 2016 Lehrplanänderung Experiment zur Feierliche Zeugnis- in den Klassen 5 Aufstellung von übergabe in und 6 Seite 4 Regularien Seite 14 Wiesenbach Seite 16 Inhalt Impressum Zu dieser Ausgabe... Von Dr. Ulrich Mayer 3 Der neue Bildungsplan 4 Referendare an der Schloss-Schule 6 Herausgeber: Von Alexander Franz und Angelika Breitner Schloss-Schule Kirchberg Schulstraße 4 74592 Kirchberg/Jagst Von Anja Sigloch und Hanne Zilles Mathematik hautnah im Alltag erleben Fax 07954-9802-15 7 8 Von Friedrich Vüllers und Dr. Peter Schaarschmidt Projekttage 2016 E-mail: [email protected] Webseite: www.schloss-schule.de Von Yvette Hübner Nachruf auf Heinz Borchers und Franz Kadidlo Fon 07954-9802-0 Bankverbindung: Sparkasse Schwäb. Hall – Crailsheim Konto 3806689 • BLZ 62250030 9 Von Julika Jost Verantwortlich: Helmut Liersch, Miriam Sonke Redaktion: Ralf Martius, Miriam Sonke, Schulfest 2016 Von Ralf Martius 10 Verabschiedung und Einsetzung 12 Hartmut Volk Gestaltung und Satz: Häusler & Bolay Marketing GmbH, Bayreuth Von Hartmut Volk Handys & Co. am Internat Druck: Dollmann Druckerei, Kirchberg 14 Von Anna Schaller Zeitreise aus dem Tintenfass Fotos: Archiv der Schloss-Schule, Hartmut Volk Gedruckt auf umweltfreundlichem Papier (chlor- und säurefrei hergestellt) 15 Von Jan Wiechert Schloss-Schule Kirchberg Staatlich anerkanntes Gymnasium und Internat mit Ganztagsbetreuung Sapere aude! – Abitur 2016 16 Von Dr. Ulrich Mayer Gründungsmitglied des Internatsschulverbunds DIE INTERNATE VEREINIGUNG Abiturienten und Preisträger 18 Mit Senator Aurelius durch Trier Von Regina Bokelmann 20 Schullandheim Schapbachhof Von Linda Glöckner 21 DANKE – zur Verabschiedung von Kollegen 22 in der fabrik 23 Jugend musiziert 2016 Von Steffi Reinhardt 24 Termine24 SCHLOSS-SCHULE KIRCHBERG 3 Zu dieser Ausgabe … dem Motto „Die Welt von morgen“ sowie Kurzporträts unserer Klassenfahrten, die dank des ungewöhnlich späten Erscheinungsdatums dieser Ausgabe nach den Sommerferien erstmals den Sprung in die Berichterstattung geschafft haben. Sie sehen also, es wird in dieser 39. Ausgabe von Schloss-Schule Intern viel Spannendes und Neues Nun ist es also so weit: Die ur- möchten oder in den wohlverdienten zu entdecken geben – wie immer sprünglich ach so lange Zeit bis Ruhestand gehen – auch davon wird und doch ist etwas anders: Wenn Sie zum Abschiednehmen ist vorbei, die zu lesen sein. diese Ausgabe in Händen halten und offizielle Verabschiedung von mir hoffentlich wieder viel Freude beim sowie die Einsetzung meines Nach- Tja, und darüber hinaus sollen die Durchblättern und Lesen empfin- folgers, Helmut Liersch, liegt hinter ersten Referendare der Schloss-Schu- den, dann grüße ich Sie von neuer uns. Von der Feier, den Festreden le überhaupt gebührend begrüßt Wirkungsstätte aus dem fernen und dem tollen Rahmenprogramm werden, unsere Bemühungen, den Malaysia, verbunden mit den besten wird auf den folgenden Seiten ge- neuen Bildungsplan für das Gymna- Wünschen für die Schul- und Inter- nauer berichtet werden. Und wenn sium in Baden-Württemberg Schloss- natsgemeinschaft unserer Schloss- wir gerade beim Abschiednehmen Schul-gerecht zu gestalten, beschrie- Schule Kirchberg. sind, dann sind natürlich unsere ben und die Aufnahme unserer diesjährigen Abiturienten, die wir Schule in den illustren Kreis der mit einer feierlichen Zeremonie Matheforscher-Schulen Deutschlands entließen, ebenso zu erwähnen, wie gewürdigt werden. Und zudem gibt manche Kolleginnen und Kollegen, es einen Rückblick auf unsere Pro- die sich neuen Aufgaben zuwenden jekttage und unser Schulfest unter Dr. Ulrich Mayer Ballonfahrt Am 11. Mai fand die Ballonfahrt, die zum 100-jährigen Schulfest verlost wurde, endlich statt. Die beiden Gewinner Helmut Klingler und sein Sohn, sowie Schulleiter Dr. Mayer, Kurator Herr Rochlitzer und der Elternvertreter Herr Eberlein fuhren mit einem erfahrenen Ballonfahrer mit. Die Hülle des Ballons wurde von der Firma LEONHARD WEISS aus Crailsheim gesponsert. Aufgrund war ca. 30 km/h stark, so dass die von schlechten Wetterverhältnissen Fahrt relativ flott verlief. Es bedurfte und terminlichen Problemen hat es mehrerer Versuche, einen geeigne- recht lange gedauert, bis die Aktion ten Landeplatz zu finden – und der stattfinden konnte. Der problem- letzte Teil der Fahrt verlief recht lose Start fand am Hornwasen an abenteuerlich. der Jagst statt und endete äußerst ruppig ca. 50 km weiter. Der Wind Ralf Martius SCHLOSS-SCHULE SCHLOSS-SCHULEINTERN INTERN••Heft Heft35 39 • August 2016 4 SCHLOSS-SCHULE KIRCHBERG Der neue Bildungsplan Ab dem Schuljahr 2016/2017 wird im Zuge der Lehrplanumstellung durch die Landesregierung BadenWürttemberg ein neuer Bildungsplan eingeführt. Das Besondere daran ist die Einführung in gleich zwei Klassenstufen, nämlich den Klassenstufen 5 und 6. Zu den Neuerungen gehören neben anders formulierten Zielsetzungen auch neue Bezeichnungen für Fächerverbünde sowie neue Fächer und ein sogenannter Basiskurs Medienbildung. Dadurch wird der seit 2004 von der Landesregierung diese neuen Ziele in vollem Umfang also der Zeit und den schulpoliti- eingeschlagene Weg kompetenzori- umsetzen zu können. schen Entscheidungen immer einen entierter Bildungspläne konsequent Schritt voraus und werden durch fortgesetzt. Die präzisierten und Nun aber zu einigen konkreten konsequente Weiterentwicklung un- differenzierten Kompetenzbeschrei- Veränderungen gegenüber dem seit serer schulischen Konzepte im Sinne bungen bilden dabei eine Grundlage 2004 gültigen Bildungsplan: Die unserer Schülerinnen und Schüler für individualisiertes Lernen. Die bisher existierenden Fächer Na- auch weiterhin zukunftsorientiert Entwicklung von Verantwortung für turphänomene und Biologie werden arbeiten. das eigene Lernen sowie die Entfal- in den Klassenstufen 5 und 6 nun tung des eigenen Potenzials sind zum Fächerverbund BNT (Biologie, Eines dieser schulspezifischen Ziele, welche die Schloss-Schule Naturphänomene und Technik) zu- Konzepte, unser SKIL, hat nun seit Kirchberg schon immer nachhaltig sammengeführt. In diesem Zusam- bereits vier Jahren einen festen Platz verfolgte. Zu den neuen Leitperspek- menhang haben wir auch für das an der Schloss-Schule und wird im tiven zählen „Bildung für nachhaltige bisher als KoTöTe (Kochen, Töpfern, Schuljahr 2016/2017 in Klasse 9 Entwicklung“, „Bildung für Toleranz Technik) bezeichnete Fach ein ange- weitergeführt. Das Ziel des Kon- und Akzeptanz von Vielfalt“, „Prä- passtes Curriculum geschrieben und zepts verbirgt sich im Namen SKIL: vention und Gesundheitsförderung“, es in HwG (Handwerk und Gestal- Schloss-Schule Kirchberg: Individu- „Berufliche Orientierung“, „Medien- tung) umgetauft. Zu den wenigen elles Lernen. In den Klassen 5 – 7 bildung“ und „Verbraucherbildung“. Veränderungen in unserer Kontin- können die Schülerinnen und Schüler Damit werden die Schülerinnen und gentstundentafel kommt dann ab in einem sogenannten Wahlpflicht- Schüler bei uns auf die Herausforde- dem Schuljahr 2018/2019 noch der bereich entsprechend ihrer individu- rungen von Gegenwart und Zukunft neue Fächerverbund WBS (Wirtschaft, ellen Fähigkeiten und Fertigkeiten vorbereitet. Berufs- und Studienorientierung) als Kurse wählen, die sich nach den einstündiges Fach ab Klassenstufe 8 vorgegebenen Inhalten des Bildungs- zu unserem Fächerkanon hinzu. planes sowie des Schulcurriculums Durch die einheitliche Neugestaltung der Curricula in allen an der richten und ihnen genügend Raum Schloss-Schule Kirchberg ange- Weiterhin sei erwähnt, dass das Land lassen, ihre persönlichen Fähigkeiten botenen Fächern, durch gezielte Baden-Württemberg für das Schul- weiterzuentwickeln. Der Kursbereich Fortbildungsmaßnahmen unserer jahr 2016/2017 in Klassenstufe 10 ist frei von Noten, sodass sich die Lehrerinnen und Lehrer, durch eine jeweils eine halbstündige Vertiefung Schüler ohne Druck und mit beson- Weiterentwicklung unserer bereits der Fächer Mathematik und Eng- derer Motivation innerhalb ihrer existierenden schulischen Konzepte, lisch anbieten wird (was beim Fach Stärken entfalten können. sowie einer umfangreichen techni- Mathemetik bei uns an der Schloss- schen Modernisierung unserer Klas- Schule bereits seit vielen Jahren fest Außerhalb des Kursangebots besteht senräume, sind wir nun in der Lage, etabliert ist). Wir sind und bleiben der Pflichtbereich mit den fachlichen SCHLOSS-SCHULE INTERN • Heft 39 • August 2016 Bildungsplan SCHLOSS-SCHULE KIRCHBERG 5 Inhalten des Bildungsplanes sowie Während der Wahlpflichtbereich nur Bis zum Abitur begleitet die Schü- einer jeweils einstündigen Mathe- einschließlich bis Klasse 7 existiert, lerinnen und Schüler auch das Werkstatt, Englisch-Conversation zieht sich der Methoden-Kurs bis Konzept der Studientage, die an und Methoden-Stunde. Zudem wird Klasse 9 durch. Hier erwerben die der Schloss-Schule schon seit vielen in einer Klassenlehrerstunde intensiv Schülerinnen und Schüler Jahr für Jahren integriert sind. Im Schuljahr mit den Schülerinnen und Schülern Jahr Fertigkeiten, die sie in jedem 2016/2017 werden diese allerdings gearbeitet, einerseits, um Konflikte Fach immer wieder benötigen. unter dem Begriff „Lebenskompeten- untereinander aufzugreifen, ande- Hierzu gehören u.a. Bereiche wie zen“ weitergeführt. Hierdurch wird rerseits, um die Schüler zur Eigen- Präsentieren, 10-Finger-Computer- den Schülerinnen und Schülern ein ständigkeit im Hinblick auf Konflikt- schreiben, Zuhören und Konzentrie- angemessener Umgang mit unseren lösungen zu erziehen. Hierzu gehört ren, Exzerpieren und PowerPoint. In Mitmenschen sowie Problemen und auch der Klassenrat, bei dem die Klasse 5 wird der im neuen Bildungs- Stresssituationen im alltäglichen Le- Schülerinnen und Schüler lernen, wie plan erwähnte „Basiskurs Medienbil- ben vermittelt. Von Klasse 5 – 10 gibt sie jegliches Anliegen auf demokra- dung“ in den bei uns bereits beste- es pro Klassenstufe zwei Studien- tische Art besprechen und selbst zu henden Methoden-Kurs integriert. tage, die einerseits soziale Kompe- einer Lösung kommen können. In Hierbei werden vor allen Dingen die tenzen vermitteln (Kennenlernen, den Klassen 5 – 7 wird der Klassenrat Grundlagen digitaler Medienarbeit Klassenrat, Erlebnispädagogik) und angebahnt, ab Klasse 8 können die sowie Regeln zur digitalen Kommu- andererseits sich mit dem Schüler Schüler diesen selbstständig durch- nikation vermittelt. Neben der Erstel- selbst befassen (Suchtvorbeugung, führen. lung eigener Medienprodukte zählt Sexualerziehung, Mentales Training). auch die kritische Betrachtung des In den Kursstufen 1 und 2 werden eigenen Medienverhaltens zu den jeweils drei Studientage angeboten, wichtigen Bestandteilen des Kurses. wobei der Schwerpunkt auf der Abiturvorbereitung liegt. Die Struktur des neuen Bildungsplanes ermöglicht eine Vernetzung der Durch die Einführung des neuen Fächer, wodurch die Schülerinnen Bildungsplanes fühlen wir uns in und Schüler die erworbenen Fach- unseren schulspezifischen und pä- kenntnisse in verschiedenen Berei- dagogischen Konzepten, die bereits chen anwenden und dadurch das seit Jahren an der Schloss-Schule Erlernte in einem Fach als Grundlage durchgeführt werden, weiterhin für neues Wissen in weiteren Fächern bestätigt und sehen durch unsere dienen kann. So werden auch die stetige Weiterentwicklung der nächs- erworbenen Fertigkeiten des Metho- ten Bildungsplanreform gelassen denkurses in den anderen Fächern entgegen. aufgegriffen und somit vertieft. Diese Vernetzung ist Grundlage des Alexander Franz und Lernweges bis zum Abitur. Angelika Breitner Der neue Bildungsplan Informationstechnische Ausbildung Vernetzung der Fächer Klasse 5 Klasse 6 Klasse 7 Klasse 8 Klasse 9 Klasse 10 ABITUR Methodencurriculum SCHLOSS-SCHULE INTERN • Heft 39 • August 2016 6 SCHLOSS-SCHULE KIRCHBERG Referendare an der Schloss-Schule Wie üblich, wenn sich etwas Neues und einem 10-monatigen Erasmus- macht gerne alles, was mit Sport anbahnt, waren wir sehr gespannt, Aufenthalt in Lyon hat für sie das und Geschwindigkeit zu tun hat. als uns die Genehmigung erteilt Referendariat in einem anderen Teil Seine Reiselust ließ ihn während wurde, künftig auch Referendare Baden-Württembergs begonnen: des Studiums auch längere Zeit ausbilden zu dürfen. Voll freudiger auf der Hohenloher Ebene. Den in den USA studieren. Besonders Erwartungen blickten wir unseren praktischen Teil ihrer Ausbildung begeistert haben ihn dabei Austin ersten Referendaren entgegen. als Lehrerin absolviert sie nämlich in Texas und die Hauptstadt von an der Schloss-Schule, wo sie sich Nebraska, der man häufig nach- nach eigenem Bekunden „sehr gut sagt, „in the middle of nowhere“ aufgehoben“ fühlt. Nicht minder gilt zu sein. Tatsächlich aber gebe es dieser „Befund" für die Schüler in dort viel Interessantes zu entde- Frau Hergerts Unterricht. Schwung- cken und v.a. die Herzlichkeit und voll, ideenreich, ob in Gestalt einer Bodenständigkeit der Menschen Modenschau oder eines Lesetage- seien ihm positiv in Erinnerung buchs, und mit unwiderstehlicher geblieben – Eigenschaften, die er Freundlichkeit gelingt ihr ein mitrei- in seiner neuen Heimat Hohenlohe ßender Unterricht, dem die Schüler ähnlich erlebe! hingebungsvoll folgen und den sie mittragen. Motivation ist hier keine Im Unterricht haben bisher fast alle Frage des „Wie", sondern eine Selbst- Schüler Herrn Ntomchukwu erleben verständlichkeit. Ihr Engagement können, da er immer wieder ein- hat sie nicht zuletzt anlässlich der zelne Stunden unterrichtet hat. Für Projekttage an der Schloss-Schule „ das kommende Schuljahr wird er in unter Beweis gestellt, indem sie ihr beiden Fächern eigenständig Klassen eigenes Projekt mit einer Rope-Skip- unterrichten. Begleitet und beraten ping-Truppe zum Erfolg führte. wird er hierbei von seinen Fachmen- Ich freue mich sehr auf das kommende Schuljahr und bin gespannt, welche Erfahrungen es für mich bereithält! toren und Seminarlehrern. Zum Schluss gilt es noch zwei Mysterien zu lösen: Für alle, die rätseln, welche Schuhgröße Herr Ntomchukwu hat: Er kommt auf 48-49 (!) und lebe daher „auf großem Fuß, ...betonte sie dieser Tage. Wir auch – [weshalb er] zumindest in dieser auf und über sie. Die Freude ist ganz Kategorie […] in einer Liga mit unsererseits! Michael Jordan [spiele]“. Und auf die häufigste Frage aus Schülermund, Frau Hergert und Herr Ntomchukwu Für die Fächer Englisch und Sport ist warum er habe Lehrer werden wol- Kilian Ntomchukwu bei uns, dessen len, antwortet er augenzwinkernd: Nachname und Äußeres ihn schnell „Dadurch sind möglichst viele Men- als „Exoten“ an unserer Schule schen gezwungen, meinen Namen herausheben. Doch auch wenn der korrekt auszusprechen!“ Bisher sei Das Outdoorsport-Paradies Schwarz- Name tatsächlich auf nigerianische er hier aber nicht enttäuscht worden wald, die erfrischende Rheinebene, Wurzeln zurückgeht, kommt Herr und v.a. die Fünft- bis Siebtklässler das Dreiländerdreieck mit der Nähe Ntomchukwu gebürtig aus Bayern, bestätigten ihm täglich, dass sein zu Frankreich – das ist die Heimat wo er auch studiert hat. Name kinderleicht sei, vorausge- von Anne-Sophie Hergert. Nach ih- setzt, man traue sich! rem Studium des Französischen und In seiner Freizeit bleibt Herr Ntom- der Geschichte im schönen Freiburg chukwu seinen Fächern treu und SCHLOSS-SCHULE INTERN • Heft 39 • August 2016 Anja Sigloch und Hanne Zilles „ SCHLOSS-SCHULE KIRCHBERG 7 Mathematik hautnah im Alltag erleben Für was brauche ich das denn? Nachdem das Kursthema gemeinsam entschieden wurde, bekamen die Schüler die Möglichkeit, eigene So lautet die häufigste Frage aller Fragen für ihre Recherche zu formu- Zeiten im Mathematikunterricht. Mit lieren. zahlreichen abstrakten Formeln und Diese lauteten beispielsweise: Gesetzen der Mathematik verlieren Wie viel Flüchtlinge passen in das Schüler zu oft das alltägliche Anwen- Schloss? den der Mathematik aus dem Auge. Wie viele Dachziegel hat das Das neue Programm der Hochschule Schloss? Heilbronn, „Mathe.Forscher", hat für Wie viel Farbe wurde beim Strei- dieses Problem eine spannende Lö- chen des Schlosses verwendet? sung: Denn die Schüler stellen selber Wie viele Bäume und Grashalme Fragen und suchen durch eigene sind im und rund um das Schloss? Forschung und Entdeckung die Ant- Was ist die Gesamtlänge aller worten darauf. Selbstständige Pro- Gänge im Schloss? jektarbeit soll vor allem die (Alltags-) Relevanz der Mathematik hervorhe- Danach überlegte sich zum Beispiel ben und dabei Spaß bereiten. die Gruppe, die sich mit der An- Schüler stellen am Kirchberger Schloss Berechnungen an. zahl der Dachziegel des Schlosses Dieses Jahr ging es im „Mathe. beschäftigte, welche Formen die ein Prozess, der die Welt erfahrbar Forscher"-Programm, welches im Dächer des Schlosses haben und wie macht.“ Rahmen der Skilkurse zum ersten man diese Flächen berechnen kann. Mal von Frau Hübner, Frau Klemm Hierbei entdeckten die Schülerinnen Die entsprechenden Berechnungen und Frau Leibig angeboten wurde, und Schüler frühzeitig die Flächen- und Ergebnisse stellten die Schüle- um das Thema „Mathematik rund formel für das Parallelogramm, für rinnen und Schüler auf Plakaten dar, um das Schloss“. Die Gruppe von das Trapez und das Dreieck und die sie in der Abschlusspräsentation 18 Schülerinnen und Schüler der lernten zugleich diese anzuwenden. im Team vorstellten. Klassen 5 – 7 sollten das Schloss mit Auch die Problematik, wie häufig einer mathematischen Brille analy- die Außenwand eines Schlosses Für die Teilnehmer zeigte sich die sieren und Fragen stellen, die sie in- gestrichen wurde, um die möglichst Mathematik von einer ganz anderen, nerhalb des Unterrichts beantworten exakte Literanzahl an Farbe zu be- spannenden Seite. Die angewandte sollten, um die Ergebnisse am Ende rechnen, schlossen die Schülern mit Mathematik im Kirchberger Schloss zu präsentieren. in ihre Berechnungen ein. stellte eine willkommene Abwechslung zum Unterricht im Klassenzim- Nach mühsamer Vorbereitung ging mer dar. Erfreulich war es auch, als es endlich zum Forschen an das sie es „am Ende mit einem sichtbar Schloss Kirchberg. Dort wurde ge- guten Ergebnis gemeistert haben,“ zählt, gemessen und befragt. Die Re- so Luca Meyer aus der Klasse 6a. cherche der Schülerinnen und Schüler bestätigte die eigene Behauptung Mit weiteren Fortbildungen an der des „Mathe.Forscher"-Programms, Hochschule Heilbronn soll das dass „dank des größeren Freiraums Programm in den nächsten Jahren die Jugendlichen individuelle Lö- weiterentwickelt und weitergeführt sungsstrategien entwickeln und das werden, damit Schloss-Schüler die erworbene Wissen nutzen, um wei- Frage „für was brauche ich das terführende Fragen zu formulieren. denn?“ nicht mehr stellen müssen. Lernen ist dabei keine Anhäufung von abstraktem Fachwissen, sondern Yvette Hübner Mathematikunterricht mal anders SCHLOSS-SCHULE INTERN • Heft 39 • August 2016 8 SCHLOSS-SCHULE KIRCHBERG Nachruf auf Heinz Borchers zu machen, dass es zwischen ihm gern zu erziehen. Einen Faschismus, (auch seiner Frau) und uns eine ganz Totalitarismus sollte es nie mehr ge- normale Distanz geben musste, ben, das war ein ganz großes Anlie- auch dann, wenn wir bei ihm in der gen von ihm. Und so unterstützte er Familie sein durften. auch alle demokratischen Bestrebungen von uns im Internat (Internatsrat Man konnte ihm nichts vormachen, und Anderes), wobei er aber auch schließlich war er ja selbst mal Schü- klar machte, dass es da Grenzen gab ler der Schloss-Schule gewesen. Aber im Sinne von seiner und der Schule er konnte großzügig sein und über Verantwortlichkeit. manche von unseren „Unregelmäßigkeiten“ hinwegsehen. Ich weiß nicht, Was aber das Wichtigste für uns wie oft er da innerlich über unsere war, gemeinsam mit seiner Familie Ausreden geschmunzelt hat. und der Familie seines Schwagers Albrecht Pfündel schafften sie es, Als ich heute auf dem Schulfest Er gab keinen von uns auf, bestärkte für uns die Schloss Schule zu einem und Altschülertreffen war, da fehlte uns, setzte auf unsere Fähigkeiten familiären Zuhause zu machen, so etwas. Es fehlte Heinz Borchers. Er und Stärken. Er war streng und dass wir uns in der „Fremde“ nicht war bei diesen Schulfesten immer gerecht zugleich und methodisch verloren vorkamen. da, freute sich über Kontakte mit ein Genie. So konnte er z.B. in Sport So konnte für uns die Schloss – uns Altschülern und Altschülerin- ohne es selbst vorzuturnen, mit Schule, das Internat, zu einer zwei- nen, war interessiert an unserem Sprache und Gesten den Bewegungs- ten Heimat werden. weiteren Werdegang, genoss die ablauf eines Felgaufschwunges so alten Erinnerungen. Und doch war erklären, dass man es schnell konn- Wenn ich das nächste Mal nach er heute auch unsichtbar da, so te. Das, was ich bei ihm in Geschich- Kirchberg komme, dann wird Heinz wie er früher als Erzieher, Lehrer, te lernte, weiß ich noch heute. Borchers, unser Bo, wieder fehlen und doch wird er da sein, zumin- Leiter immer da war, auch wenn er nicht zu sehen war. Seine Autorität Ich denke aber, dass ihm das dest in den vielen Erinnerungen, die war immer präsent. Ja, sie war auch Wichtigste als Lehrer war, uns über bleiben. präsent, wenn er mit uns kamerad- Geschichte und Gemeinschaftskunde schaftlich rumalbern konnte, denn er zu mündigen und verantwortungs- Friedrich Vüllers schaffte es immer irgendwie deutlich vollen Demokraten und Staatsbür- Altschüler Nachruf auf Franz Kadidlo Franz Kadidlo, ein geschätzter beeindruckt und motiviert hat. Er Kollege an unserer Schule, ist im wurde von seinen Klassen geliebt, es Alter von 70 Jahren in diesem Jahr war der gute „Papa Kadidlo“, der in verstorben. 17 Jahre hat er ununter- den Unterrichtsstunden und darüber brochen am Kirchberger Gymnasium hinaus agierte. Schüler, Eltern und als Mathematiklehrer gearbeitet. Wir Kollegen haben ihn bereits vermisst, konnten ihn 2008 in den Ruhestand als er auf einmal nicht mehr früh- verabschieden, den er sich in den morgens zur Schule kam. Jetzt be- vielen Jahren seiner Lehrtätigkeit wahren wir unsere Hochachtung vor in Rumänien und in Deutschland seiner Lebensleistung und denken wahrhaft verdient hat. Stets ging von gern an die gemeinsame Zeit. Herrn Kadidlo viel Ruhe und Zuversicht aus, was die Schüler zugleich SCHLOSS-SCHULE INTERN • Heft 39 • August 2016 Dr. Peter Schaarschmidt SCHLOSS-SCHULE KIRCHBERG 9 Projekttage 2016 Auch in diesem Jahr hatten unsere Skipping“ von Frau Hergert, ebenfalls halten werden konnte, sorgte neben Schüler, wieder die Möglichkeit, Referendarin an unserer Schule, zu unseren Theatergruppen, die sehr an einem der zahlreichen Projekte nennen. Hier versuchten sich die viel Zeit in ihre Proben investierten, teilzunehmen. Die große Auswahl Schüler an verschiedenen Tricks auch Frau Maurer mit ihrem Schü- an Angeboten konnte sich sehen beim Seilspringen. lerchor für musikalische Unterhal- lassen, sodass für Unter-, Mittel- tung. Schon während der Projekttage aber auch Oberstufe eine Vielzahl an Wer sich weniger für Sport begeis- wurde fleißig geprobt. Aber auch die unterschiedlichen Aktionen geboten tern lässt, war in anderen Projekten Kinderbetreuung gab sich mit Hilfe wurde. Das Thema „die Welt von womöglich besser aufgehoben. So von Frau Ohr in den drei Tagen viel morgen“, ermöglichte bei der Ge- zeigten die Schüler auch am Projekt Mühe, um den jüngeren Besuchern staltung der Projekte einen kreativen von Frau Zilles, Frau Baumann und des Schulfestes eine ebenso gute Freiraum, sodass wahrscheinlich alle Frau Breitner großes Interesse, bei Unterhaltung bieten zu können. Schüler auf ihre Kosten kommen dem aus alten Alltagsgegenständen, So übten die Schülerinnen schon konnten. wie Zeitschriften und Mülltüten, früh das Kinderschminken an ihren wunderschöne Taschen und Tüten Mitschülern, so dass man sich nicht Für Kochbegeisterte bot Frau Mack gebastelt wurden. Ähnlich entstan- wundern brauchte, wenn der eine mit ihrem Projekt „Kochen in der Zu- den bei Frau Bokelmann und Frau oder andere verschlafenen Schüler kunft“, die Möglichkeit einmal ganz Noack-Fischer großartige Dinge. Mit am Donnerstagmorgen einen Hasen besondere Rezepte auszuprobie- Serviettentechnik und Farben wur- oder sogar einen Batman auf dem ren, und nebenher auch eine, wenn den aus langweiligen Holzkästchen Schulhof angetroffen hat, was hof- auch etwas gewöhnungsbedürftige, bunte und ausgefallende Aufbewah- fentlich nicht für allzu große Irritati- Vorstellung über unsere zukünftigen rungsmöglichkeiten gestaltet. Auch onen gesorgt hat. Lebensmittel in der Küche in Erfah- unser 3D-Drucker kam dieses Jahr rung zu bringen. Bis der Seetang als wieder zum Einsatz. Wer sich für Gefreut über das gelungene Schul- Alltagsprodukt auf unseren Tellern Modellbau interessiert, war bei Herrn fest haben sich nicht nur alle Betei- landet, bleiben uns aber hoffentlich Nickel richtig. In seinem Projekt ligten, sondern ebenso der Freun- noch einige Jahrzehnte mit unserem „Schloss-Schule 2.0“ wurden einige deskreis Asyl. Der Freundeskreis geliebten Salat. Ideen für das zukünftige Aussehen erhielt eine Spende in Höhe von der Schule entworfen. 500 € – der Erlös der vielen in den Wer während der Schulzeit seinen Be- Projekttagen gefertigten Utensili- wegungsdrang nicht ausleben konn- All diese Projekte erlaubten eine en, die am Schulfest einen Käufer te, dem versprach eines der Sport- vielfältige Gestaltung unseres fanden. projekte endlich einen Ausgleich. Schulfestes. Damit das Fest wieder Das Skateprojekt unseres Referen- mit einem vollen Programm unter- Julika Jost, Klasse 12 dars Herr Ntomchukwu genoss einen großen Zulauf. Vor allem die Jungs waren begeistert über die Spiele und Stunts, die ihnen gezeigt wurden. Begleitet von passender Musik wirkte die Szene auf dem Gelände des alten Bauhofes, wirklich authentisch. Aber auch Herr Heim bot Sportlern in seinem Projekt „The world speaks English and plays very British sports“ ein passendes Angebot. Neben Football und Rugby konnten sich alle Teilnehmer drei Tage lang in den traditionellen englischen Sportarten ausprobieren. Im sportlichen Bereich ist schließlich noch die Gruppe „Rope SCHLOSS-SCHULE INTERN • Heft 39 • August 2016 10 SCHLOSS-SCHULE KIRCHBERG Schulfest 2016 Herr Liersch, der kommende Schulleiter, wurde vom Vorstand des Schloss-SchulVereins Rainer Horn begrüßt. Anschaulich wurde in einem 3D-Modell das politische System Deutschlands erklärt. Schulleiter Dr. Mayer hielt seine letzte Eröffnungsrede am Schulfest 2016. Gegen 11:15 Uhr fand die Hauptversammlung des Schloss-Schul- Eine Schülergruppe hatte sich zur Mit seiner letzten Eröffnungs- Vereins im Speisesaal der Schule Aufgabe gemacht, das politische rede begann Schulleiter Dr. Mayer statt. Vereinsvorsitzender Rainer System Deutschlands anschaulich das Schulfest der Schloss-Schule Horn konnte den zukünftigen darzustellen. So konstruierten sie Kirchberg am Samstag, den Schulleiter Herrn Liersch begrü- ein 3D Modell, das mit Fäden und 2. Juli. Trotz des einsetzen- ßen. Nicht nur er, sondern auch Kugeln die vielfältigen Beziehun- den Regens lud Herr Dr. Mayer (Noch-)Schulleiter Herr Dr. Mayer gen innerhalb der Gremien und die Gäste ein, die Projekte der und einige Altschüler nahmen bei den Entscheidungsträgern in Schülerinnen und Schüler zum teil. Man tauschte sich über Deutschland zeigt. Dazu veran- Thema „die Welt von morgen“ zu Vergangenes aus und unterhielt staltete diese Gruppe noch ein besuchen. Leider hatten sich die sich über Zukünftiges. Natürlich Quiz zum selben Thema. Prognosen der Schulleitung zum wurden auch wieder die Jubilare In der Welt von morgen leben in Wetterverlauf nicht bestätigt. So des Schloss-Schul-Vereins geehrt. Deutschland auch Menschen, die war das Bühnenprogramm auf der Der Vereinsvorstand berichtete geflohen sind. Deshalb lud eine unbedachten Bühne in Gefahr. über die Aktionen im Schuljahr, Schülergruppe Flüchtlinge aus Doch die kurzen Regenpausen wie zum Beispiel die Berufsbera- den Kirchberger Flüchtlingsunter- ließen zu diesem Zeitpunkt der tung, die Zuschüsse und über die künften ein, die über ihre Flucht Veranstaltung noch Hoffnung Fördermaßnahmen für Schülerin- und ihr Heimatland berichten aufkommen. nen und Schüler. konnten. Das wurde von den Schülern am Schulfest durch Plakate der Interviews dokumentiert. Dazu gab es in den Projekttagen selbst hergestellte Gerichte und Snacks aus den jeweiligen Ländern zum Probieren für die Besucher. Dass dies gelungen war, wurde von den Gästen aus den Flüchtlingsunterkünften, die Frau Maurer mit ihrem Schülerchor kurz vor dem ersten Auftritt. Sowohl Publikum als auch Schüler waren im Trockenen. Der nun doch stärker einsetzende Regen machte dem Ablauf des Bühnenprogramms einen Strich durch die Rechnung. Frau Maurer und Herr Moog bauten im Regenguss die Bühnentechnik um und konnten so den Schülerchor, die Schülerband und die Bläserklasse auftreten lassen. So kamen die Gäste, welche gut geschützt unter den großen Sonnenschirmen saßen, doch noch in den Genuss der auftretenden Schüler. Leider konnten nicht alle geplanten Bühnenaktionen gezeigt werden. Die Rope-SkippingGruppe zum Beispiel hatte im überdachten Durchgang zu wenig Höhe, um zu zeigen, was die Schüler in den Projekttagen eingeübt hatten. SCHLOSS-SCHULE INTERN • Heft 39 • August 2016 vorbeischauten, bestätigt. Schulfest SCHLOSS-SCHULE KIRCHBERG 11 Mit Serviettentechnik verschönerte Alltagsgegenstände. Im Raum des Medienteams wurde ein selbst aufgenommener Film über die Projekttage gezeigt. In den drei Projekttagen wurden un- die Technik, sondern die Kondition zählige Alltagsgegenstände wie zum zum Sieg. Das Ergebnis ist nicht Beispiel Tabletts, Einkaufstaschen entscheidend, es fielen viele Tore, Eine Schülergruppe arbeitete oder auch kleine Dekorationsbilder sondern das unterhaltsame Spiel an auch am Schulfest weiter. Das bemalt und mit Serviettentechnik sich. Dies traf auch für das zweite Medienteam musste nicht nur die verschönert. Am Schulfest wurden Fußballspiel zu, in dem eine Aus- Projekttage dokumentieren, son- diese kleinen Kunstwerke zum Ver- wahl von Flüchtlingen gegen die dern auch das Schulfest. So liefen kauf angeboten. Im selben Raum gab Schülermannschaft antrat. die Mitglieder des Teams über es, gegen eine kleine Spende für Kin- das gesamte Schulgelände und der in den Kirchberger Flüchtlingsun- Töpfermeister Stefan Fitzlaff hatte filmten und fotografierten, damit terkünften, Muffins und Getränke. sich für das Schulfest etwas Beson- später darüber berichtet werden deres überlegt. Er schuf am Schul- kann. Im Raum des Teams wurde Zum Thema „Die Welt von morgen“ fest mit den Besuchern ein neues eine selbstgedrehter Film über durfte natürlich der schuleigene 3D- kleines Kunstwerk. Bestehend aus die Projekttage gezeigt und eine Drucker nicht fehlen. Was für zukünf- einzelnen Tontäfelchen, welche Bilderschau der Schloss-Schulfes- tige Ingenieure bald zum Standard die Besucher individuell zerteilten, te aus den letzten 100 Jahren. gehört, das konnten einige Schüler baute er einen Turm aus eben die- den Gästen im Kleinen vorführen. sen Täfelchen. Je nachdem, wie die Neben dem Symbol der Schloss- Täfelchen zerteilt wurden, hatten Schule, der Kugel, wurden auch diese ein entsprechendes Muster. praktische Gegenstände gedruckt. Auch Mitglieder der Flüchtlings- Ob diese den Belastungstest über- Fußballmannschaft machten unter standen haben, ist nicht bekannt. Anleitung von Herrn Fitzlaff mit. „SSK 2.0“, so hieß eine Projektgrup- Angeleitet von der Referendarin pe der Projekttage, die sich Gedan- hatte eine Gruppe von Schülern drei ken über ein zukünftiges fabrik- Tage lang ein Programm mit gro- Gebäude gemacht haben. Wie ßen Sprungseilen (Rope-Skipping) kann ein Veranstaltungsgebäude im Takt von Musik einstudiert. aussehen, in dem die Theater-AG, Geplant war dann zum Schulfest Musikgruppen und auch handwerk- auf der Bühne aufzutreten und das liche Angebote stattfinden können? eingeübte Programm zu präsentie- In Form von Modellen wurden die ren. Doch das Regenwetter machte Ergebnisse dieser Schülergruppe dies unmöglich. Deshalb gab es vorgestellt. eine kleine Vorführung im Klassen- Wie bei jedem Schulfest der zimmer. Die Proben in den Pro- Schloss-Schule fand auch wieder jekttagen wurden zum Glück vom um 14 Uhr ein Fußballspiel Schüler Medienteam gefilmt. So konnten gegen Altschüler statt. Trotz meh- die Besucher wenigstens einige rerer Regengüsse konnte das Spiel Kunststücke per Film ansehen. Gestärkt durch die Hauswirtschaft der Schloss-Schule gab es für die Besucher viel zu entdecken. auf feuchtem Untergrund stattfinden. Dieses Jahr führte weniger Ralf Martius SCHLOSS-SCHULE INTERN • Heft 39 • August 2016 12 SCHLOSS-SCHULE KIRCHBERG „ Verabschiedung und Einsetzung Ein Teil der besonderen Schul- und Internatsgemeinschaft der Schloss-Schule gewesen zu sein und deren Entwicklung, zusammen mit anderen, begleitet und vorangebracht zu haben, dafür verspüre ich große Dankbarkeit. Ich wünsche der Schloss-Schule, dass es für sie zum Wohl ihrer Schülerinnen und Schüler immer gut weitergehen möge, dass neue und spannende Projekte dazukommen werden, und dass eine Sehnsucht, über das Vorhandene hinaus zu denken, in allem spürbar bleibt. Dr. Ulrich Mayer Mit viel Dank und guten Wünschen de verlässt er Kirchberg und siedelt ist der Rektor der Kirchberger nach Kuala Lumpur in Malaysia über, Schloss-Schule, Dr. Ulrich Mayer, wo er die dortige deutsche Schule verabschiedet worden. Nachfolger leiten wird. ist Helmut Liersch. Locker und smart begrüßte der Nach seiner neunjährigen Tätigkeit stellvertretende Kuratoriumsvorsit- als Gesamtleiter der Schloss-Schule zende Jochen Rochlitzer die vielen nahmen die Schulgemeinschaft des Abschieds- und Ehrengäste in der Privatgymnasiums mit Internat, das Festhalle, moderierte das dreistündi- Schulleitungskollegium der Nachbar- ge Festprogramm und überbrachte schulen sowie Bürgermeister Stefan die Gruß- und Dankesworte des ver- Ohr im Namen der Stadt Kirchberg hinderten Kuratoriumsvorsitzenden am Samstag feierlich Abschied von Dr. Peter Gutöhrle. Für den Elternbei- Etliche zukunftsweisende bauliche Dr. Ulrich Mayer. Zum Schuljahresen- rat attestierte dessen Vorsitzender wie pädagogische Innovationen Wolfgang Eberlein dem scheidenden seien unter Mayers Ägide auf den Schulleiter eine stets „konstruktiv- Weg gebracht worden, lobte Ingrid kritische Zusammenarbeit zum Wohl Schneider-Winter vom Regierungs- der Schüler und der Schulentwick- präsidium Stuttgart. Die Referats- lung“. Viel Gutes sei in den vergan- leiterin für allgemeinbildende genen Jahren an der Schloss-Schule Gymnasien hob besonders die neu entstanden, sie stehe heute „super“ konzipierten individuellen Förder- da, so Eberlein. möglichkeiten an der Schule hervor, wie das Konzept „SKIL“ für die Un- Für das Kollegium sprach Musik- terstufe oder das 10plus-Modell für lehrer Winfried Koch ein in Sona- die Klassen neun und zehn, das die tensatzform angelehntes Grußwort. Schülerinnen und Schüler bestmög- Rückblickend auf Mayers schulisches lich auf die Kursstufe und das Abitur Wirken zog er eine durchwegs posi- vorbereite. tive Bilanz und bedauerte lediglich, SCHLOSS-SCHULE INTERN • Heft 39 • August 2016 dass der Mathematiker und Physiker Auf Mayers expliziten Wunsch hin an der Schule leider nie musikalisch sprach auch der Ende des vergange- aktiv tätig geworden sei. Aus der nen Schuljahres in Pension gegange- Schülerschaft gab es witzige Ab- ne frühere Leiter der benachbarten schiedsworte von Hanna Willuhn und städtischen August-Ludwig-Schlözer- Maria Mann. Mit ihrer Feststellung Schule, Michael Szutta, ein Gruß- „Alle wollen nach Deutschland rein, wort. Er habe seinen ehemaligen nur Herr Mayer will raus“ hatten sie Nachbarkollegen auch bei Mei- die Lacher auf ihrer Seite. nungsverschiedenheiten stets als SCHLOSS-SCHULE KIRCHBERG konstruktiv, kompromissbereit und Alle Festredner wünschten dem wertschätzend erlebt und beneide neu bestellten zukünftigen Schloss- ihn um seinen kommenden Lebens- Schulleiter Helmut Liersch das Beste abschnitt mit der Möglichkeit, eine für seinen Start in Kirchberg. Dass neue Kultur und viele neue Eindrü- der ehemalige Leiter des traditi- cke erleben zu dürfen. onsreichen Landerziehungsheims Schloss Bieberstein alle Vorausset- Bürgermeister und Kuratoriumsmit- zungen erfülle, um die erfolgreiche glied Stefan Ohr äußerte sich erfreut Nachfolge Mayers anzutreten, darin über die langjährige gute Zusam- war man sich einig. Mit seinem menarbeit zwischen der Stadt und unprätentiösen Auftritt ohne Krawat- der Privatschule, zu der Mayer als te und Manuskript erwarb sich der ein „jederzeit verlässlicher Partner“ gebürtige Niedersachse schnell das ganz entscheidend beigetragen Vertrauen seiner Zuhörerschaft. habe. Die Abschieds- und Willkommensfeier wurde musikalisch anspruchs- Er verspüre tiefe Dankbarkeit, wenn voll wie ansprechend umrahmt von er an seine Kirchberger Zeit zurück- instrumentalen und gesanglichen denke, sagte der vielfach geehrte Schülerbeiträgen unter der Leitung und gelobte Hauptdarsteller des der Musiklehrer Winfried Koch und Festnachmittags. Mit Tränen in den Sarah Maurer sowie der Schloss- Augen und Enkel Levi auf dem Arm Schul-Big-Band unter Oleg Mook. nahm Mayer gerührt die lang anhaltenden stehenden Ovationen seiner HARTMUT VOLK | Hohenloher Abschiedsgäste in Empfang. Tagblatt 19.07.2016 13 „ In den letzten Jahren und Jahrzehnten ist hier in Kirchberg hervorragende Arbeit geleistet worden – deshalb steht die Schloss-Schule ganz offensichtlich so gut da! In dieser Kontinuität möchte ich gerne arbeiten und meine Erfahrungen einbringen, um auch weiterhin den Schülerinnen und Schülern eine sehr gute Schule zu bieten. Helmut Liersch Die Feier anlässlich der Verabschiedung von Dr. Ulrich Mayer und der Begrüßung des neuen Schloss-Schul-Gesamtleiters Helmut Liersch wurde von einem abwechslungsreichen Programm geprägt, das besinnliche Momente mit kurzweiliger Unterhaltung kombinierte. SCHLOSS-SCHULE INTERN • Heft 39 • August 2016 14 SCHLOSS-SCHULE KIRCHBERG „ Handys & Co. am Internat Ich glaube, im Internat ist es halt auch ganz praktisch, so den Kontakt mit den Leuten zuhause zu halten. Schülerin (14) und BetreuerInnen wurden zudem In einem einwöchigen Sozialex- Probleme, Potentiale und Risiken der periment soll daher eine Situation Mediennutzung angesprochen. geschaffen werden, wie sie möglicherweise auch in Zukunft um- Es zeigte sich, dass besonders die setzbar sein könnte. Dazu soll ein Fünft- bis SiebtklässlerInnen teilwei- „Zeitkonto“ geführt werden, das se sehr unzufrieden mit den beste- den SchülerInnen ein wöchentliches henden Mediennutzungsregeln sind. Mediennutzungskontingent zur Ver- Vor allem die stark eingeschränkte fügung stellt. So sollen diese lernen, Nutzungszeit von Handys und sich ihre Mediennutzungszeit selbst Smartphones stellt für die Schüler- sinnvoll und vernünftig einzuteilen. Onlinemedien, insbesondere Smart- Innen ein großes Problem dar. Des In einer zweiten Gruppe soll eine phones, gewinnen in der heutigen Weiteren bemängelten sie, dass Extremsituation geschaffen werden, Zeit immer mehr an Bedeutung – vor ihnen kein WLAN-Zugang zur Ver- „ indem für diese SchülerInnen der fügung gestellt wird, was auch die Medienkonsum eine Woche lang Verwendung von Onlinemedien für überhaupt nicht eingeschränkt wird. schulische Zwecke schwierig macht. Bei einer weiteren Gruppendiskus- allem für junge Menschen. Natürlich ist es in erster Linie Aufgabe der Eltern, ihren Kindern den passenden Umgang mit diesen Geräten zu vermitteln. Doch auch die Schule als weitere wichtige Bildungsinstanz sollte ihren Teil zur Ausbildung einer umfassenden Medienkompetenz der Ich würde mein Handy gerne immer haben, weil wenn ich es nicht habe, fühl' ich mich so leer. Schülerin (14) Jugendlichen beitragen. Das gilt erst sion sollen die Beteiligten anschließend das Erlebte reflektieren. Das Ziel der Masterarbeit ist es schließlich, auf Grundlage des aktuellen Forschungsstandes zum Recht im Falle eines Internats. Doch Die LehrerInnen und BetreuerInnen Thema Mediennutzung mithilfe der welche Regeln sind sinnvoll? Wie ist hingegen zeigten sich besorgt, dass Beispiele aus den Gruppendiskus- es möglich, den Medienkonsum der eine Lockerung der Regeln negative sionen Handlungsempfehlungen für SchülerInnen auf ein angemessenes Auswirkungen auf die schulischen die Schloss-Schule zu erarbeiten. und dem Schulalltag zuträgliches Leistungen der SchülerInnen hätte, Aus diesen können im Anschluss Maß zu regulieren und ihnen gleich- da diese – auch nachts – zu viel Zeit neue Mediennutzungsregeln entste- zeitig die nötige Medienkompetenz an den Geräten verbringen würden. hen, die einerseits wissenschaftlich zu vermitteln? Diesem Thema widmet Außerdem stellen auch Cyber-Mob- fundiert sind, andererseits aber auch sich die Masterarbeit „Handys & Co. bing und die Bedeutung der Smart- den konkreten Bedürfnissen der am Internat: Bestandsaufnahme und phones als „Statussymbole“ in den Schloss-Schule gerecht werden. Entwicklung eines Regelwerkes zur Augen des Internatspersonals ein Nutzung von Onlinemedien am Bei- ernstzunehmendes Problem dar. Anna Schaller, Studentin Uni Bamberg spiel der Schloss-Schule Kirchberg“. Als erster Schritt des Forschungs- Für welche Tätigkeiten nutzt du dein Handy/Smartphone hauptsächlich? projekts wurden dazu im März 2016 20 häufig sechs Gruppendiskussionen mit SchülerInnen aus verschiedenen Klassenstufen sowie mit LehrerInnen und BetreuerInnen durchgeführt. In den Diskussionsrunden ging es vor allem gelegentlich selten nie 15 10 um die eigene Mediennutzung, die Bedeutung und Funktion von Online- 5 medien für die SchülerInnen, die Sicht auf die bisherigen Regeln zur Mediennutzung sowie Vorstellungen und Wünsche für neue Regeln. In der Gruppendiskussion mit den LehrerInnen SCHLOSS-SCHULE INTERN • Heft 39 • August 2016 s n ls et en en ai re tie rn ht g ni -M te hö ic fan u E r n I k p i m ch m le us im Na n/e om Te M n -C e fe e r d n lin Su se On n re ie n fo s to Fo le ec W r r ke ie Sp e de en l Ka D o pr st n ie n m m a gr N n/ te r Ka tio ga i av SCHLOSS-SCHULE KIRCHBERG 15 Zeitreise aus dem Tintenfass Drachen töten und Abenteuer für Unterlagen aus dem Hohenlohe- reiste, später bei der Besichtigung die Jungs, pinke Glitzerkrönchen Zentralarchiv in Neuenstein, nicht des Kölner Doms und im Kaffeehaus und hier und da einen Frosch küssen zuletzt die gedruckte Leichenpredigt zu Amsterdam. für die Mädchen. Im Märchen klingt des Erbgrafen, lassen ein lebendiges das Dasein der Prinzen und Prinzes- Bild des jungen Mannes und seines Kurz nach seiner Rückkehr heiratete sinnen ausgesprochen reizvoll und Lebens erstehen. Leider kommen Albrecht die Prinzessin Christiane beneidenswert – märchenhaft eben. darin keine Drachen und nur we- Luise von Holstein-Plön, die Ehe Und in der Realität? Im Rahmen nige Abenteuer vor, dafür aber 27 blieb kinderlos. Im Juli 1744 folgte eines SKIL-Kurses haben wir uns auf Taufpaten und eine Prunk-Wiege mit der erwähnte, verhängnisvolle Sturz Spurensuche begeben und unter Olivenholzfurnier und den silbern vom Pferd, der dem jungen Erbgra- dem Motto „Zeitreisen aus dem eingelegten Initialen A.L.F. Im SKIL- fen das Leben kostete. Tintenfass“ einen Blick in die hohen- Kurs haben wir uns genauer mit lohische Vergangenheit gewagt. der Ausbildung des kleinen Grafen Originalquellen mit ihrer altertümli- beschäftigt und festgestellt, dass chen Sprache, der verqueren Gram- Subjekt unseres Interesses war neben Religion, Sprachen und Ma- matik und seltsamen Einschüben in Albrecht Ludwig Friedrich von thematik auch Fächer gelehrt wur- Latein… Kann das als spannendes Hohenlohe-Weikersheim. Der Erbgraf den, die uns heute recht exotisch Unterrichtsmaterial taugen? Auf der Herrschaft kam 1716 zur Welt erscheinen: Albrecht hatte einen jeden Fall! Bei pädagogischen Ange- und wurde als einziger Sohn seiner Fecht- und einen Tanzmeister, nahm boten des Hohenlohe-Zentralarchivs Eltern von Kindesbeinen an auf seine Reitstunden und musste sich mit der kommen immer häufiger alte Hand- Rolle als Landesherr vorbereitet. Theorie der Fortification, also dem und Druckschriften zum Einsatz, Ein unglücklicher Sturz vom Pferd Festungsbau auseinandersetzen. die nebst ihrer Verstaubtheit den ließ diesen Traum jäh zerplatzen: Charme des Originals in sich ber- Albrecht starb im Alter von 28 Umfänglich gebildet machte er sich gen. Historische Themen, die ihrem Jahren und sein Familienzweig starb im Mai 1733 auf seine Kavalierstour. Wesen nach die Lebenswelt von mit seinem Vater Karl Ludwig von Dabei begegneten wir ihm auf dem Schülern betreffen, können auf Hohenlohe-Weikersheim aus. Schiff, mit dem er den Rhein hinauf diesem Weg exemplarisch betrachtet werden. Wesentliche Hürde zum Verständnis ist die Schrift, der wir uns auf andere Weise genähert haben, als es bei Lesekursen mit Erwachsenen üblich wäre. Buchstabe für Buchstabe, zur Not auch mittelst einer Partie „Galgenmännle“ haben wir uns selbst lange und schwierige Wörter erarbeitet, ohne den Spaß an der Sache aus den Augen zu verlieren. Schade nur, dass bei diesem SKIL-Angebot der übliche Besuch im Hohenlohe-Zentralarchiv Neuenstein ausfallen musste. Aber vielleicht birgt ein neues Schuljahr neue Möglichkeiten für einen Blick in die Schatzkammern der hohenlohischen Geschichte. Kupferstich des Erbprinzen Albrecht Ludwig Friedrich von Hohenohe Weikersheim des Hohenloher Zentralarchivs. Jan Wiechert Hohenloher Zentralarchiv SCHLOSS-SCHULE INTERN • Heft 39 • August 2016 16 SCHLOSS-SCHULE KIRCHBERG 2016 Sapere aude! – Abitur 2016 Am 24. Juni endete für 53 Abiturientinnen und Abiturienten der SchlossSchule Kirchberg die Schulzeit – sie konnten im Rahmen einer feierlichen Zeremonie in der Mehrzweckhalle in Blaufelden ihr Abiturzeugnis in Empfang nehmen. Worauf das Abitur allerdings vorbereiten kann und worauf eben nicht, das war Gegenstand der Festrede von Schulleiter Dr. Ulrich Mayer: Zum Dank überreichten die Schüler Geschenke an die Lehrer. „Für meine Ansprachen anlässlich der Abiturfeiern der letzten Jahre teien mit klaren Profilen eingeteilt in unser globalisierten Welt habt Ihr habe ich stets eine einheitliche Me- schien, zeigt sich jetzt in vielfältige Euer Englisch von der Fremdsprache tapher gewählt, die die sich entwi- Interessensgruppen aufgespalten, zur Gebrauchssprache hin entwi- ckelnden Gedanken einer Klammer mit teilweise kaum mehr nachvoll- ckelt, und selbst diejenigen, die die gleich zusammenhalten sollte. Es ziehbaren Motiven. Und so spannend zweite Fremdsprache nach Klasse 10 ging dabei um Gipfelbesteigungen, Industrie 4.0 mit ihren technischen mit Freude abwählten, haben doch Reisen über das Meer, Fußballwelt- und wirtschaftlichen Möglichkeiten die grundlegende Technik parat, meisterschaften und vieles mehr. sein wird, so grundlegend werden eine einem nicht leicht zugängliche Diese Bilder kamen mir oft lange vor sich Berufs- und Rollenbilder da- Sprache zu erlernen – wichtige Vor- der eigentlichen Erstellung der Rede durch verändern. Was heute noch aussetzung, um sich später weitere in den Sinn, waren gewissermaßen von großer Wichtigkeit ist, dürfte Sprach- und damit auch Kulturräume Grundlage für alles Folgende. So morgen schon vergessen sein. erschließen zu können. Und schließ- also bisher, nur dieses Mal wollte lich, wenn auch sicher nicht jeder mir eben dieses nicht gelingen. Euch in diese zunehmend zerstreu- von Euch zu unserem Hightech-Zeit- Warum? te Welt unter einem einheitlichen, alter ein neues Produkt hinzufügen Zusammenhang schaffenden Bild wird, gewährleistet nur Euer ver- Vielleicht, weil in mir in diesem Jahr zu entlassen, passt für mich immer tieftes Verständnis mathematisch- mit meinem eigenen Abschiedneh- weniger an diesem Übergang von der naturwissenschaftlich-technischer men naheliegenderweise eine Viel- Schule in die Zeit danach. Zusammenhänge eine Orientierung zahl anderer Themen umgingen und in unserer technisierten Welt. umgehen, so dass sich die eine Me- Etwas bescheidener kann allerdings tapher, das eine Bild möglicherweise die Hoffnung geäußert werden, Die Schule hat Euch also Kompeten- nicht verdichten konnten. Vielleicht dass die Schule Euch auf das, was zen vermittelt, um dem Kommenden deshalb – und doch scheint mir eine auf Euch zukommt – was immer es grundsätzlich begegnen zu können. solche Begründung zu kurz gegrif- auch im Einzelnen sein mag – gut Aber reicht das, wurde nicht Wesent- fen. Ein Blick auf die Themen der vorbereitet hat. Und das scheint mir liches vergessen? letzten Wochen und Monate, die die nach wie vor gegeben zu sein: Für Nachrichten dominierten, legt eine die Flut an Texten, die jeden Tag Am 10. Januar 2015 konnte man zu weitere Begründung dafür frei: Die auf Euch hereinströmen wird, habt dieser Frage auf Twitter lesen: „Ich Zeit, dass die Welt in Blöcke aufge- Ihr an manchen besonderen Texten bin fast 18 und hab keine Ahnung teilt war, mit klaren Beziehungen gelernt, das Gesagte, sowie das von Steuern, Miete oder Versicherun- untereinander, ist längst vorbei. Die bewusst nicht Gesagte, herauszu- gen. Aber ich kann 'ne Gedichtana- Geschwindigkeit aber, mit der die arbeiten und die Aussage in einen lyse schreiben. In 4 Sprachen.“, und übriggebliebenen Splitter in jüngster größeren geschichtlichen, politi- dieses Gezwitscher der Schülerin Zeit weiter zerfallen, nimmt einem schen und philosophischen Rahmen Naina löste, nicht ganz unerwartet, fast den Atem. Unsere Gesellschaft, einzubetten – Interpretation gegen ein gewaltiges Diskussionsgewitter die noch vor kurzem in Volkspar- Manipulation. Für ein Arbeitsleben aus. SCHLOSS-SCHULE INTERN • Heft 39 • August 2016 Abitur 2016 SCHLOSS-SCHULE KIRCHBERG 17 „ Soll Schule weiterhin eher grundle- den werden müssen, dass Fragen Peter Sloterdijk, ein zeitgenössischer gende Fragestellungen behandeln, nicht nur gestellt, sondern problema- Philosoph, bemerkt hierzu passend: oder sollte sie nicht weit mehr als tisiert werden sollen und dass sich bisher darauf abzielen, möglichst ak- Diskussionen im Kreis drehen dürfen, tuelles, alltagstaugliches Gebrauchs- ja sogar müssen, bis schließlich ein wissen zu vermitteln? Ergebnis gefunden wird. Solcher Unterricht fordert das Grundsätzli- Auf diese Frage wird es meiner che mehr als das Konkrete, arbeitet Meinung nach keine für alle Zeit exemplarisch eher als allumfassend, abschließende Antwort geben – eine und braucht vor allem Zeit – Zeit, die begründete Position, bezogen auf dann etwa für die Vermittlung weite- das Gymnasium, lässt sich dagegen ren Gebrauchswissens fehlt. mit einer etwas tieferblickenden Argumentation durchaus finden. So misslich dies im Einzelfall auch sein mag – an Steuern, Miete oder Sapere aude! (Wage zu denken! – Anm. des Verf.) bleibt der Wahlspruch einer Aufklärung, die auch im Zwielicht modernster Gefahren der Einschüchterung durchs Katastrophale widersteht. Nur aus ihrem Mut kann sich noch eine Zukunft entwickeln [...]. Schlechte Erfahrungen weichen zurück vor neuen Gelegenheiten. Keine Geschichte macht dich alt. Die Lieblosigkeiten von gestern zwingen zu nichts. Im Licht solcher Geistesgegenwart ist der Bann der Wiederholungen gebrochen. Jede bewusste Sekunde tilgt das hoffnungslos Gewesene und wird zur ersten einer anderen Geschichte. Das Gymnasium ist ein Kind der Auf- Versicherungen kommt keiner vor- klärung, dem der Bildungsreformer, bei –, so wichtig ist es und war es, Wilhelm von Humboldt, in Anlehnung dass in Eurer Schulzeit immer wieder an Immanuel Kant, den Anspruch „Er- Anlässe geschaffen wurden, bei ziehung zur Mündigkeit“ ins Stamm- denen Ihr Euch vernünftig positionie- buch geschrieben hat. Und dieser ren musstet. Wo immer das gelun- Anspruch findet sich, unter aller gen ist, wo immer das bleibende modernen pädagogischen Begrifflich- Spuren hinterließ, war gymnasiale keit, nach wie vor in allen aktuellen Bildung, wie sie bis heute sein soll, Bildungsplänen für das Gymnasium erfolgreich – erfolgreicher, als das wieder. Nun fordert „Erziehung zur in Noten zum Ausdruck kommt oder Mündigkeit“ aber, dass Texte nicht an der Verwertbarkeit des Gelernten Ich bin gespannt, wie sich Eure nur gelesen, sondern auch verstan- ablesbar ist. Geschichte, die in der Schloss-Schule Peter Sloterdijk: Kritik der zynischen Vernunft. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main, 1983, S. 952 ff Ihren Ausgangspunkt genommen hat, weiter fortsetzen wird. Berichtet uns von Euren Entscheidungen, von Euren Anstrengungen, von den Erfolgen ebenso wie von dem, was nicht gelingen wollte. Abituriententreffen, Schulfeste oder der schnelle Besuch einfach einmal zwischendurch bieten hierfür günstige Gelegenheiten. Vor allem aber vergesst eines nicht: Bewahrt Euch den Gebrauch Eurer Vernunft – darin liegt die Klammer um die Zukunft Eurer Welt! Und damit genug der Worte: Ihr könnt mehr, als andere denken und Ihr manchmal selber glaubt. Jetzt seid Ihr dran – auf Euch kommt es an!" Die Abiturientinnen und Abiturientien bekamen jeder auf der Bühne ihr Zeugnis überreicht. Dr. Ulrich Mayer SCHLOSS-SCHULE INTERN • Heft 39 • August 2016 18 SCHLOSS-SCHULE KIRCHBERG Abiturienten und Preisträger Ihr Abitur haben in diesem Jahr an Sakharova, Marie-Therese Schenkel, schen Mathematiker Vereinigung an der Schloss-Schule Kirchberg mit Hannah Schleussner, Julia Schleuss- Robin Nowak. Robin Nowak wurde Erfolg abgelegt: ner, Tobias Schneider, Yannick darüber hinaus mit dem Physik- Schorr, Nicolas Seifert, Melissa Sorg, Preis der Deutschen Physikalischen Olivia Adam, Severin Bechtold, Pauline Stöcklmayer, Jenny Stöferle, Gesellschaft ausgezeichnet. Der Vanessa Beck, Vivien Beck, Carolin Andra Maria Stratulat, Saskia Stu- Geschichtspreis des Historischen Bieler, Meike Bohn, Katrin Botsch, rek, Anna-Maria Ullherr, Julia Vogt, Vereins für Württembergisch Fran- Dia-Dea Bruckmann, Krisitina Cvita- Leonie Wanner, Christin Westphal, ken ging an Johannes Lieth. Außer- novic, Yina Ding, Viktoria Dürlich, Simon Zipperer. dem erhielten Bianca Gagstatter und Lisa Eberlein, Omar el Baathy, Tom Julia Vogt den Paul-Schempp-Preis Ernstberger, Lukas Fischer, Lukas, Im Anschluss an die Überreichung Bianca Gagstatter, Adrian Greiner, der Zeugnisse in der Mehrzweck- Sina Hägele, Laurin Hambrecht, Ma- halle in Blaufelden erhielt Anna- Alina Lemas und Marie-Therese ximilian Heinke, Jonas Huber, Lara Maria Ullherr den Scheffelpreis Schenkel wurden für ihr langjähriges Jakob, Alexander Jeschke, Seline für besondere Leistungen im Fach Engagement in den verschiedenen Käfer, Tim Konrad, Alina Lemas, Jo- Deutsch sowie den Chemie-Preis der Theatergruppen der Schloss-Schule hannes Lieth, Catharina Marquardt, Gesellschaft Deutscher Chemiker. geehrt und als Anerkennung für ihr Lena Maurer, Sophie Messerschmidt, Der Mathematik-Preis der Deutschen soziales Engagement wurde Katrin Nikolai Müller, Robin Nowak, Daria Mathematiker-Vereinigung wurde Botsch mit dem Sozialpreis des Pavlova Cheng Qian, Luisa Reum- Lisa Eberlein verliehen sowie eine Schloss-Schul-Vereins belohnt. schüssel, Nicole Rüeck, Nataliya weitere Mitgliedschaft in der Deut- SCHLOSS-SCHULE INTERN • Heft 39 • August 2016 im Fach evangelische Religion. SCHLOSS-SCHULE KIRCHBERG 19 Impressionen von der Zeugnisübergabe und der Preisverleihung Oben links: Lisa Eberlein und Robin Nowak erhalten ihre Preise in den Bereichen Mathematik und Physik. Oben rechts: Frau Sigloch überreicht Katrin Botsch den Sozialpreis des Schloss-Schul-Vereins. Unten links: Die Internatsleiterin Frau Dr. Borchers erhält von ihren Schülern einen Oskar für ihre Tätigkeit als Lehrerin. SCHLOSS-SCHULE INTERN • Heft 39 • August 2016 20 SCHLOSS-SCHULE KIRCHBERG Mit Senator Aurelius durch Trier Obwohl am Sonntag, den 29. Mai eines von vieren war und im Mittel- in der Stadt selbst heiliger Boden 2016 ein unwetterartiger Regenguss alter sogar zu einer Kirche umgebaut war, wurden die Toten außerhalb der die Region Hohenlohe unter Wasser worden war. Stadtmauern, also vor den Toren der setzte, konnten wir, die Lateinlehre- Die Palastaula, heute eine evange- Stadt, beigesetzt. Grabinschriften rin Frau Bokelmann zusammen mit lische Kirche, macht als ehemalige gaben Auskunft über die bestatte- Herrn Zoefelt und 10 Lateinschülerin- Empfangshalle von Konstantin dem te Person. Wir konnten sogar die nen und -schülern der Klasse 8 un- Großen immer noch einen erhabenen menschlichen Überreste einer Frau in sere Fahrt nach Trier von Crailsheim Eindruck auf seine Besucher. Augenschein nehmen. aus mit einer gerade einmal halb- Die Kaiserthermen waren, wie wir stündigen Verspätung antreten. Eine erfuhren, nicht nur eine Art Wellness- Die diesjährige Sonderausstellung im Schülerin musste allerdings wegen Oase für die Römer, wo man es sich Landesmuseum zum Thema „Nero – des Wetterchaos zu Hause bleiben. beim Baden, Massierenlassen und Künstler, Kaiser und Tyrann“ gewähr- Einsalben richtig gut gehen lassen te uns einen Einblick in das Leben Die weitere Zugfahrt verlief ansons- konnte, sondern sie dienten auch eben diesen Kaisers, über dessen ten unproblematisch, so dass wir als antikes Fitnessstudio zum Sport- Herrschaft insgesamt ziemlich nega- pünktlich zum Abendessen in der treiben. tiv berichtet wird. So soll er z.B. wäh- Jugendherberge in Echternach ein- rend er auf einer Griechenlandreise trafen. Nachdem wir unsere Zimmer Das Amphitheater weiter östlich war, einem Sklaven die Regierungs- bezogen hatten, erkundeten wir noch stellte mit seinen grausamen Gladia- geschäfte in Rom überlassen haben. die nähere Umgebung, nämlich einen torenspielen und Tierhatzen das Un- idyllisch gelegenen See. terhaltungsprogramm der damaligen Insgesamt sind die Tage wie im Fluge Bewohner Triers dar und sorgte für vergangen. Es hat sich mal wieder Ablenkung von alltäglichen Sorgen. gezeigt, welche beeindruckenden Am nächsten Tag standen die Porta Nigra, die Palastaula, die Kaiserther- Monumente die Römer sogar in men und das Amphitheater auf dem Am zweiten Tag in Trier begaben wir Deutschland hinterlassen haben und Besichtigungsprogramm. Auf einem uns auf ein unterirdisches Gräberfeld, wie sie auch heute noch Trier als kurzweiligen Rundgang entführte uns das unter der ehemaligen Kirche St. älteste Stadt Deutschlands prägen. Senator Aurelius in das Trier zur Zeit Maximin ausgegraben worden war. der Römer und erklärte uns zunächst Heute wird diese als Turnhalle für die Funktion des alten Stadttores, das eine Schule genutzt. Da der Boden n Tür: Tag der offene , 17 20 z 25. Mär Uhr 10.00 bis 13.00 Es geht um die Zukunft Ihres Kindes! Sie fordern das Beste. Wir fördern aufs Beste. Staatlich anerkanntes Gymnasium mit Internat und Ganztagsbetreuung Schulstr. 4, 74592 Kirchberg/Jagst [email protected] Tel. 07954/9802-0 SCHLOSS-SCHULE INTERN • Heft 39 • August 2016 www.schloss-schule.de Regina Bokelmann SCHLOSS-SCHULE KIRCHBERG 21 Schullandheim Schapbachhof Ganz früh am Sonntagmorgen ging es los: Wir, die 6a und 6b, Frau und Herr Sigloch und Frau Noack-Fischer fuhren mit dem Bus zum Schapbachhof. Die Fahrt war zwar lang und anstrengend, aber ziemlich spaßig. Nach fast 7 Stunden (mit kleinen Pausen) kamen wir an. Die Freude war groß, als wir endlich auf unsere Zimmer durften. Unsere Zimmer waren eigentlich alle groß und mit Balkon, von dem wir einen schönen Ausblick auf die Berge hatten. Als alle ihre Betten bezogen hatten, machten wir einen „kleinen“ Spaziergang. Danach aßen wir im großen Speisesaal lecker zu Abend. An den folgenden Tagen wanderten wir zum Hintersee, badeten dort und machten auch in kleinen Gruppen (zu viert oder zu fünft) eine Bootstour mit einem Tretboot, bei der es wilde Verfolgungsjagden gab. Wir bestiegen den Jenner und den Grünstein, wo wir verschwitzt, aber glücklich oben ankamen. An einem Tag machten wir auch eine kleine Tour mit einem Boot auf dem Königssee. Am anderen Ufer gab es ein paar Läden und Stände, in denen wir unser Taschengeld (5 € pro Tag) auf über Salzwasser und Eis erfuhren. vergeben. Jeder Mitbewohner von den Kopf hauen durften. Dort gab Am letzten Tag (Samstag) hatten jedem Zimmer durfte sich einen es jede Menge Karten, Holzschilder, sich unsere Lehrer etwas Besonde- Stein heraussuchen (diese Steine besondere Steine, Perlenketten und res überlegt: Wir gingen ins „Haus hatte Frau Noack-Fischer in Berch- noch vieles mehr. der Berge“, danach ca. 2 Stunden tesgaden besorgt). in die Watzmann-Therme und als An manchen Abenden hatten wir ein Höhepunkt und Abschiedsfest Als am nächsten Tag alle ihre Koffer wenig Heimweh und konnten nicht machten wir einen Bunten Abend. oder Taschen im Heimreisebus gleich einschlafen, aber wenn uns An diesem Abend sollte jedes Zim- verstaut hatten, ging die Fahrt nach Herr Sigloch (den wir mittlerweile mer einen Beitrag leisten und etwas Hause, weg vom Schapbachhof, los. „Siggi“ nennen durften) ein paar einstudieren und vorführen. Manche Zu unserer Freude schauten wir auf Geschichten, Witze oder ähnliches Zimmer machten Flachwitz-Challen- der Fahrt „Fack yu Goethe“ an. erzählte, verflog unser Heimweh ges und Quizes, andere Theaterstü- wie nichts! Mit Herrn Engel (der am cke und Tänze. Am Schluss sangen Es freuten sich zwar alle auf Zu- Dienstag als Vertretung für Herrn die Lehrer ein selbst gedichtetes hause, aber doch waren wir trau- Martius dazukam), Frau Sigloch, Sig- Lied, in dem beschrieben wurde, rig, dass das Schullandheim schon gi und Frau Noack-Fischer gingen was wir im Schullandheim alles vorbei war! wir am Dienstag ins Salzbergwerk erlebt haben. Außerdem wurden und in das Salzlabor, in dem wir viel Preise an die ordentlichsten Zimmer Linda Glöckner, 6a SCHLOSS-SCHULE INTERN • Heft 39 • August 2016 22 SCHLOSS-SCHULE KIRCHBERG DANKE – zur Verabschiedung von Kollegen Im Jahr 2014 startete er zudem mit der Medienentwicklung in der Schule. Als Christina Zoller im Jahr 2012 zu uns kam, dachte sie sicher nicht daran, wie ereignisreich die folgenden Jahre als Lehrkraft an der Schloss-Schule werden sollten. Ob der Austausch mit Frankreich, die Aktionstage mit Erlebnispädagogik oder eine sehr spontane Fahrt nach Bielsko-Biala mit den 10. Klassen, langweilig wurde es in den vier Jahren an der Schloss-Schule nie. Zusätzlich zu ihrer Tätigkeit als Englisch- und Französisch-Lehrerin war Frau Zoller im letzten Schuljahr im Internat im Mädchenheim aktiv. Mit ihr verlässt uns eine engagierte Lehrkraft und geschätzte Kollegin. Für die Zeit in Frankreich und den weiteren Lebensweg wünschen wir von Herzen „Bonne Chance“. Eva Neubert Nach 32 Dienstjahren an der Schloss-Schule Kirchberg geht eine Ära zu Ende. Brigitte NoackFischer verlässt die Schule in den wohlverdienten Ruhestand. Generationen von Schülern erlebten ihren allzeit motivierten und aktuellen Englisch- und Gemeinschaftskundeunterricht, wurden von ihr im Internat und in der Arbeitsstunde betreut, und wahrscheinlich jeder kann sich an manch lustige Begebenheit mit ihr erinnern. Unvergessen sind dabei ihr wacher SCHLOSS-SCHULE INTERN • Heft 39 • August 2016 Jochen Arnold verlässt die SchlossSchule Kirchberg zum Ende des Schuljahres 2016. Nach einer Mitarbeit von 11 Jahren ist dies ein sicherlich einschneidender Schritt für ihn und auch alle Schüler und Kollegen. Seine ersten Schritte in Richtung Lehramt unternahm er an der Schloss Schule ab August 2005 als Zivi. Seine berufliche Laufbahn erreichte dann an Arbeitsintensität einen ersten Höhepunkt, als er als Lehrer-Erzieher von 2006 bis 2014 im Neubau des Internates und an der Schule arbeitete. Dies stellt eine nennenswerte Doppelbelastung dar. In der Schule hatte er entsprechend als „Ausgleich“ die Fächer Sport und NWT, später auch noch Informatik. Als Herr Arnold immer noch nicht genug hatte, nahm er auch noch die Stelle als Vertrauenslehrer an. Sachverstand, ihre Ehrlichkeit, ihr schallendes Lachen, ihre wunderschön gemalte Tafelschrift, ihr Mitgefühl und Verständnis, aber auch ihre deutliche Kritik, wenn sich sonst niemand traut, etwas Negatives anzusprechen, ihre Sachkenntnis und jahrelange Erfahrung. All das und noch viel mehr werden wir sehr vermissen! Wir wünschen ihr alles Gute für die Zukunft und viel Energie und Tatendrang für alles, was in den letzten Jahren immer wieder aufgeschoben wurde! Anja Sigloch Alles in allem geht aus der bisherigen beruflichen Laufbahn an der Schloss-Schule hervor, dass Herr Arnold ein sehr für die Schülerschaft engagierter Mitarbeiter war, und auch von allen Kollegen sehr geschätzt wurde. Auch auf der von ihm ins Leben gerufenen und organisierten Skifreizeit sowie in Schullandheimen, wie zum Beispiel dem Schapbachhof, war es mit Herrn Arnold nie langweilig, allerdings muss bei ihm auf regelmäßige und richtige Nahrungszufuhr genau geachtet werden, da anderenfalls eine etwas brummige Arbeitsweise an den Tag treten kann. Als Geheimrezept kann allen, die ihm begegnen, gesagt werden: Habt immer eine kleine Portion Kaiserschmarrn dabei – dann geht alles. Wir wünschen Herrn Arnold an seiner zukünftigen Einsatzstelle in Gerabronn weiterhin das Engagement und die Kondition, die er auch bei uns bewiesen hat, und verabschieden uns nur ungern von ihm. Sebastian Lindel Julia Fischöder kam vor einem Jahr an unsere Schule und unterrichtete Geographie, Gemeinschaftskunde und NWT. Sie arbeitete auch im Internat und war ein wichtiger Teil der Arbeitsstunde für das Wiesenhaus. Sie war stets freundlich und hilfsbereit. Wenn es irgendwo mangelte, sprang sie stets ein. Im neuen Schuljahr ist sie zurück in den Norden Deutschlands gezogen, wo sie eine Staatsstelle als Lehrerin in Hannover gefunden hat. Wir wünschen ihr nur das Beste für die Zukunft! Ralf Martius SCHLOSS-SCHULE KIRCHBERG 23 in der fabrik Kulturzentrum der Schloss-Schule Kirchberg PROGRAMM Herbst 2016 IM SAAL DER „FABRIK“ Samstag, 12.11.2016, 19 Uhr Theaterstück der Dramateure – Die Geschichte von Mr. Scuddery London im Jahr 1890. Bei Nacht und Nebel dringt eine vermummte Gestalt ins Haus des Kriminalschriftstellers Albert Scuddery ein und hinterlässt ein seltsames Kästchen. Gleichzeitig werden auf den Straßen mehrere Raubüberfälle begangen; die Opfer sind allesamt junge Lords, die unterwegs sind, um ihren Liebsten Schmuck und Geschmeide zu bringen. Wie hängen die Ereignisse zusammen? Die Geschichte von Mr. Scuddery ist die neunte Produktion der Theatergruppe Die „Dramateure“ aus Hanau und basiert frei auf der Novelle „Das Fräulein von Scuderi“ von E.T.A. Hoffmann, die als erste deutsche Kriminalnovelle gilt. Ein Stück, das irgendwo zwischen Kriminalstück, Komödie und Drama anzusiedeln ist. Montag, 21.11.2016, 19 Uhr White horse theatre zu Gast: Fat Pig von Neil La Bute Tom interessiert sich für Helen, eine strahlende, humorvolle und attraktive Frau. Die beiden verstehen sich richtig gut miteinander. Allerdings bringt Helen ein paar Pfunde mehr auf die Waage... Doch das sollte kein Problem sein, oder? Tom ist verunsichert, sogar seine Kollegen sprechen ihn darauf an. Soll er die Liebe zwischen sich und Helen trotz des Drucks, das sein Umfeld auf ihn ausübt, zulassen? „Fat Pig“ ist nach „The Shape of Things“ der zweite Teil einer Trilogie, in der sich Neil LaBute mit der gesellschaftlichen Besessenheit von Schönheit und der daraus resultierenden Oberflächlichkeit auseinandersetzt. White Horse Theatre freut sich, auch dieses vieldiskutierte Werk des amerikanischen Schriftstellers ins Repertoire aufnehmen zu dürfen. Montag, 13.03.2016 19 Uhr Taiko Das Taiko Zentrum in Ulm stellt sich vor: Was ist Taiko? Taikos zu trommeln ist eine sehr alte aus Japan stammende Musikart. Jedes Taiko Dojo hat sein eigenes Ziel und seinen eigenen Focus. Bei uns bedeutet dies: Freude – Fitness für Körper und Geist – TeamArbeit – Erholung für die Seele und Musik. SCHLOSS-SCHULE INTERN • Heft 39 • August 2016 24 SCHLOSS-SCHULE KIRCHBERG Jugend musiziert 2016 Termine In diesem Jahr erhielt ich erneut die Mo 12.09.16 Begrüßung der 5. Klassen Möglichkeit bei „Jugend musiziert“ teilzunehmen, was insofern eine Besonderheit war, da ich das Glück Fr. 16.09.16 Wandertag (wetterabhängig) hatte, eine gleichaltrige Klavierpartnerin zu finden. Somit konnten wir uns als Duopartner anmelden. Beim Mi. 21.09.16 Kuratoriumsvorstandssitzung gemeinsamen Musizieren hatten wir sehr viel Spaß und es entstand eine tolle Freundschaft. Mi. 21.09.16 – Poln. Schüler aus Do. 29.09.16 Bielsko-Biala in Kirchberg So. 25.09.16 Elternversammlung Mi. 05.10.16 Weltlehrertag Do. 06.10.16 Abi-Vorbereitung Mi. 19.10.16 1. Studientag Sa. 26.11.16 Elternsprechtag Do. 24.11.16 Thanksgiving Im Januar fand der Regionalwettbewerb in Schwäbisch Hall statt. Mit einem 1. Preis und Höchstpunktzahl konnten wir uns für den Landeswettbewerb in Böblingen qualifizieren. Dieser war im März und wir erzielten einen 1. Preis und die Weiterleitung zum Bundeswettbewerb in Kassel. Auftritt beim Weihnachtskonzert. Als Vorbereitung hierfür erhielten Ein Jahr später durfte ich mit Dore- wir für den sogenannten „letzten en und Nora bei Jugend musiziert Schliff“, also zusätzlichen Unterricht als Trio spielen, was für mich ein von Musikprofessoren in der Bundes- riesiges Highlight war. Ein weiterer akademie für Musik in Trossingen. Höhepunkt im vergangenen Jahr war, Dinner bei „Queen Symphony“ auf Schloss Der Bundeswettbewerb rückte näher, Sa. 03.12.16 – Weihnachtsmarkt So. 04.12.16 Stetten mitzuspielen. die Nervosität stieg – im Mai war es soweit. Bei wunderbarer Akustik In den Sommerferien gehe ich mit im Vortragsraum gaben wir unser dem Jugendsymphonieorchester Bestes und erfuhren 4 Tage später Schwäbisch Hall auf eine Konzert- Sa. 10.12.16 Kuratoriumssitzung unser Ergebnis: „Mit sehr gutem reise nach Finnland, worauf ich mich Di. 20.12.16 Weihnachtskonzert Erfolg teilgenommen“. schon jetzt sehr freue. Mi. 21.12.16 Weihnachtsfeier des Schon jetzt freue ich mich auf nächs- Stephanie Reinhardt, 9b Internats tes Jahr „Jugend musiziert“, zu dem schon die ersten Vorbereitungen Di. 27.01.17 2. Studientag laufen. Sa. 11.02.17 Elternsprechtag Wie kam ich eigentlich zur Querflöte? Zwischen meinem 5. und 10. Di. 07.03.17 Abi-Vorbereitung Lebensjahr lernte ich Blockflöte und Klavierspielen. In der Bläserklasse unserer Schule erhielt ich die wunderbare Möglichkeit, Querflöte spielen zu lernen, was bereits seit meinem 8. Lebensjahr ein großer Wunsch von mir war. Mit großer Begeisterung war ich fortan dabei und freute mich auf meinen ersten SCHLOSS-SCHULE INTERN • Heft 39 • August 2016
© Copyright 2024 ExpyDoc