In Baden leiden bedeutende Branchen

Medienmitteilung vom 16. November 2016
NAB-Regionalstudie 2016: «Industriekanton Aargau – bewährte Rezepte und
Zukunftstrends»
In Baden leiden bedeutende Branchen
Baden: Die Industrieunternehmen in der Region Baden leiden unter der
nachlassenden globalen Nachfrage. Das ist ein Fazit der neuen NAB-Regionalstudie
zum Zustand des Industriekantons Aargau. Mit Innovation und der bereits weit
verbreiteten Einführung neuer digitaler Technologien nehmen viele Unternehmen ihre
Zukunft selbst in die Hand. Industrie 4.0. wird dazu beitragen, den substanziellen
Industrieanteil im Aargau zu halten.
Die neue NAB-Regionalstudie zeigt auf, dass die Aargauer Industrie momentan unter Druck
steht. Zwar wachsen die Exporte wieder, doch der Frankenschock ist noch nicht
ausgestanden. Die kantonalen Exporte haben sich noch nicht ganz erholt, die
Arbeitslosenquote in der Industrie ist erhöht und die Anzahl offener Stellen sinkt. Zudem hat
sich die globale Nachfrage nach Industriegütern abgekühlt. Dies betrifft vor allem die Region
Baden, wo traditionell die Elektrotechnik und die Elektronikindustrie dominieren. Die beiden
Branchen stellen 75 Prozent der regionalen Industriebeschäftigung und 20 Prozent der
Gesamtbeschäftigung. Gastgeber Peter Bissig, Regionenleiter Baden, lud die Gäste gestern
ins Casino Baden ein, um sie über die neuen Erkenntnisse für den Standort Baden zu
informieren. Vorgestellt wurde die Studie «Industriestandort Aargau – bewährte Rezepte und
Zukunftstrends» durch den CS-Ökonomen Jan Schüpbach.
Badener Elektro-Industrie steht unter Druck
Während die Elektrotechnik in der Region Baden bis vor wenigen Jahren noch stark
gewachsen ist, stehen die Zeichen nun auf Abbau. Dieser geschieht jedoch in weit
geringerem Tempo als in der übrigen Schweiz. Der Beschäftigungsabbau in der
Elektronikindustrie hingegen vollzieht sich rascher. Wegen der zaghaften Nachfrage nach
elektrischen Ausrüstungen, Geräten und Maschinen in China und zahlreichen anderen
Schwellenländern sowie Schwierigkeiten des Energiesektors dürfte die Badener ElektroIndustrie weiter unter Druck stehen. Chancen ergeben sich aus dem anhaltend grossen
weltweiten Infrastrukturbedarf.
Leicht unterdurchschnittliche Wertschöpfung in der Region Baden
Der Schweizer Durchschnitt liegt bei einer jährlichen Wertschöpfung von CHF 163’000 pro
Beschäftigten. Ausser dem Fricktal (CHF 200'000) liegen sämtliche Aargauer
Wirtschaftsregionen unter dem Schweizer Durschnitt. In Baden beträgt die Wertschöpfung
CHF 151’000 pro Beschäftigten und Jahr. Im Aargau ist diese im Fricktal (CHF 194’00)
höher, in den Regionen Aarau (CHF 141’000) und im Freiamt (CHF 135’000) jedoch tiefer
als in Baden.
Standortqualität: Aargau auf Platz 3 vorgestossen
Der Kanton Aargau als Ganzes ist attraktiver für Unternehmen und steht national neu wieder
auf dem 3. Rang im Standortqualitäts-Ranking. Er positioniert sich damit hinter den
Spitzenreitern Zug und Zürich. Will der Aargau seine Top-Position behalten, darf er sich nicht
auf den Lorbeeren ausruhen: Mit der Unternehmenssteuerreform III werden die Karten neu
gemischt.
Bewährte Rezepte: Anpassung und Innovation
Eine Mehrheit der Aargauer Industrie-KMU erachtet die Einführung neuer Technologien,
Investitionen in Mitarbeitende und die Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen als
wichtigste Massnahmen zur Bekämpfung von Standortnachteilen der Schweiz.
Zukunftstrend Digitalisierung
Die Aargauer Industrie sieht in der Digitalisierung grosses Potenzial für eine Steigerung von
Wertschöpfung, Effizienz und individualisierter Produktion. Fast die Hälfte der Aargauer
Industrie-KMU, die an der Umfrage teilgenommen hat, nutzt neue digitale Technologien
bereits in mittlerem bis sehr starkem Umfang. Weitere 27 Prozent gaben an, neue
Technologien zumindest teilweise einzusetzen. Industrie 4.0 ist damit in vielen Betrieben
bereits Alltag. Im Vergleich zu den Industrie-KMU aus der ganzen Schweiz liegt der
Nutzungsgrad bei den Aargauer Industrieunternehmen leicht höher. Setzen sich die Trends
fort, dürfte die Aargauer Industrie der Zukunft kleiner und konzentrierter – dank der
Digitalisierung dafür aber auch stärker sein.
Weitere Informationen
Bild (vlnr): Peter Bissig, Regionenleiter Baden, Jan Schüpbach, CS-Ökonom und Andreas
Zürcher, Leiter Private Banking Region Baden
Die Medienmitteilung finden Sie im Internet unter www.nab.ch/medienmitteilungen
Die Studie steht als pdf-Datei zum Herunterladen auf www.nab.ch/regionalstudie zur Verfügung.
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Weitere Auskünfte:
Roland Teuscher, Stv. Leiter Corporate Communication, Bahnhofstrasse 49, 5001 Aarau
Telefon 062 838 86 53, E-Mail: [email protected]