Leipziger Gartenfreund 24. Jg. (Nr. 276) Mitteilungsblatt des Stadtverbandes Leipzig der Kleingärtner e.V. November 2016 Das Bundeskleingartengesetz ist die Existenzgrundlage unserer Kleingärten O hne Bundeskleingartengesetz gibt es keine Kleingärten. Das machte Karsten Duckstein, Vertragsanwalt des LSK am 24. September beim Tagesseminar des Stadtverbandes Leipzig der Kleingärtner (SLK) deutlich. Er ging davon aus, dass die Grundstückseigentümer ständig bestrebt seien, ihre an Kleingärtner verpachteten Grundstücke besser zu vermarkten. In dieser Hinsicht machen auch Kommunen keine Ausnahme. Deswegen ist die konsequente Erfüllung der Festlegungen im BKleingG der einzige und beste Schutz für die weitere Bezahlbarkeit und das Fortbestehen der Kleingärten. Jede Änderung dieses Sondergesetzes – wie auch von einigen Kleingärtnern immer wieder gefordert – würde un- Aus dem Inhalt : Seite 3: Dank für ehrenamtliche Tätigkeit. : Seite 4: Gartenfachberatung ist lebenswichtig für die KGV. : Seite 5: 100 Jahre Familientradition gehen zu Ende. : Seite 6: Neues vom Wettbewerb „Naturnaher Garten”. : Seite 7: Das OBI-Gewinnspiel zum Jahresende. : Seite 8: Aktuelle Termine. : Seite 9: Garten-Olafs Kalendergedanken im November. : Seite 13: 25 Jahre Partnerschaft mit HH-Alsterdorf. : Seite 14: Interessantes aus der Vogelwelt – Schwäne (1). : Seite 16: Eine Eberesche für Klaus Rost. Die nächste Ausgabe des „Leipziger Gartenfreundes” liegt am 1.12.2016 zur Abholung bereit. Links: Der gesetzeskonforme Anbau von Gartenbauerzeugnissen zum Eigenverbrauch ist deutlich zu sehen. Rechts: Solche Parzellen ohne erkennbare kleingärtnerische Nutzung sind gesetzwidrig und können die Existenz der ganzen Anlage gefährden. Fotos: SLK weigerlich die Wirksamkeit dieser Schutzfunktion negativ beeinflussen. Sie sichert den Kleingärtnern u.a. eine sozialverträgliche Pacht in Höhe von 0,12271 Euro pro Quadratmeter und Jahr, den weitgehenden Kündigungsschutz und im Fall der Fälle die angemessene Entschädigung. Bauten und bauliche Einrichtungen sind Scheinbestandteile und können vom Kleingärtner weiterverkauft werden. Erschließungskosten (z.B. für Straßenausbau, Wasser- und Stromleitungen usw.) können bei KGV gestundet werden, solange der Verein besteht. Bei reinen Erholungsgär- ten sieht das ganz anders aus. Vielerorts muss bereits ca. ein Euro Pacht je Quadratmeter und Jahr gezahlt werden. Seit Oktober 2015 können Grundstückseigentümer die Pachtverträge jeder Zeit ohne Angaben von Gründen kündigen. Die auf Fortsetzung auf S. 2 oben Der Stadtverband und seine Mitglieder Fast täglich kommen in der Geschäftsstelle des Stadtverbandes Leipzig der Kleingärtner (SLK) Schreiben von Kleingärtnern an, in denen sie über Unzulänglichkeiten in ihren Vereinen berichten. Zu einem großen Teil betrifft das Probleme des Vereinslebens, wie z.B. die Vorbereitung und Durchführung von Mitgliederversammlungen, die Arbeit mit Beschlüssen und Finanzen, die Gemeinschaftsarbeit usw. Oft fühlen sich die Kleingärtner ungerecht behandelt oder beschweren sich über ihrer Meinung nach falsches Verhalten und überzogene For- Ansprechpartner des SLK sind die Mitgliedsvereine, hier bei einem Seminar vertreten durch ihre Vorstände. Foto: SLK derungen des Vorstandes. Es gibt auch Bitten, den Vereinsvorstand abzulösen oder einzelne Vorstandsmitglie- der von ihrer Funktion zu entbinden. Nicht selten wird Fortsetzung auf S. 2 unten Vereins- und Verbandsleben BKleingG deutlich beschrieben (11. überarbeitete, erweiterte und ergänzte Auflage 2015). Beachtet werden muss, dass sich ein Drittel Anbaufläche für Gartenbauerzeugnisse nicht nur auf die jeweilige Parzelle, sondern auf die ganze KGA bezieht. Das würde bedeuten, dass die Kleingärtner bei einem hohen Anteil von Gemeinschaftsflächen in der KGA noch mehr anbauen müssten. Dazu gäbe es sicher zusätzlichen Klärungsbedarf. Ein weiterer Schwerpunkt sind die Bauten und baulichen Einrichtungen in den Parzellen und deren Ausstattung (Strom, Wasser, illegale Abwasserentsorgung usw.). Auch hier müssen die Festlegungen im § 3 BKleingG besser beachtet und durchgesetzt werden. Entschei- dend dabei sind vor allem die ordentliche Antragstellung, das Genehmigungsverfahren im KGV, die Kontrolle der Baudurchführung und die ordnungsgemäße Fertigstellung. Nicht genehmigte Bauten sind konsequent zurückzubauen oder abzureißen. In diesem Zusammenhang müssen auch die Bestandsschutzregelungen lt. § 20 a BKleingG beachtet werden. Bei Veränderungen, die über Erhaltungsmaßnahmen hinausgehen, erlischt der Bestandsschutz! All das hat nichts mit Paragraphenreiterei oder Besserwisserei zu tun. Es sind ganz einfach aktuelle Erfordernisse zur vertragsgemäßen Nutzung der Pachtflächen und damit zum Erhalt unserer Kleingärten. Das müssen unsere Kleingärtner wissen und beachten. Leider waren nur 105 Teilnehmer aus 72 KGV zu der interessanten Veranstaltung gekommen. Entweder wissen die anderen Vereine bereits alles oder sie sind sich der Tragweite dieser Problematik nicht bewusst … gm Diese Erwartungen kommen zustande, weil in den Vereinen mitunter wirklich etwas nicht funktioniert und die Verantwortung des SLK nicht bekannt ist. Trotzdem kann das so nicht geklärt werden; der SLK ist keine vorgesetzte Dienststelle mit Befehlsgewalt. Laut Satzung ist der SLK ein Dachverband, der die Interessen seiner Mitglieder – das sind die KGV – nach außen vertritt. Im Punkt 3.1. der Satzung steht dazu: „Mitglied können rechtsfähige Kleingärtnervereine werden, deren Satzung dem Zweck und den Aufgaben des Stadtverbandes entspricht, sowie andere juristische Personen, die das Kleingartenwesen fördern.” Damit wird klar, dass nicht der einzelne Kleingärtner, sondern sein Verein Mitglied im SLK ist. Einige Kleingärtner sind der Meinung, wenn sie einen anteiligen Beitrag für die Mitgliedschaft ihres KGV im SLK bezahlen, muss sich der Verband auch um ihr persönliches Anliegen kümmern. Bei ca. 32.500 Kleingärtnern wäre das ohnehin unmöglich. Der SLK arbeitet mit seinen Mitgliedsvereinen, die von ihren demokratisch gewählten Vorständen vertreten werden. In diesem Zusammenhang wird auch auf die von den Kleingärtnern dargelegten Probleme rea- giert; allerdings nicht mit drastischen Maßnahmen oder Befehlen. In Leipzig sind die KGV juristisch und finanziell selbstständig. Damit tragen die Vereinsvorstände eine große Verantwortung für die Existenz und das Fortbestehen ihres KGV. Der SLK hilft ihnen und unterstützt sie bei der Erfüllung ihrer Aufgaben, kann – abgesehen von Beschlüssen der Mitgliederversammlung des SLK – allerdings keine für die Vereinsmitglieder verbindliche Maßnahmen festlegen. Das liegt im Verantwortungsbereich der Vorstände der KGV. Der SLK wird dabei vor allem beratend und empfehlend wirksam. Im Zuge der Erfüllung seiner satzungsgemäßen Aufgaben ist der SLK als Dienstleister für seine Mitglieder tätig. Was der Verband in diesem Zusammenhang tut, wird in den nächsten Ausgaben unseres Mitteilungsblattes dargestellt. -r Fortsetzung von Seite 1 „Das Bundesklein…” der Pachtfläche befindlichen Bauten und baulichen Einrichtungen gehen dabei in das Eigentum des Verpächters über. Erschließungskosten werden auf die jeweiligen Pächter umgelegt. In unseren Kleingartenanlagen (KGA) richten Grundstückseigentümer ihr Augenmerk vor allem auf die Nutzung der Pachtfläche gemäß BKleingG und versuchen immer wieder, Verstöße durch die Kleingärtner für ihre Zwecke zu nutzen. Deswegen ist es zwingend notwendig, den vertragsgemäßen Umgang mit den Pachtflächen zu sichern. Die kleingärtnerische Nutzung ist dabei ein wesentliches Erfordernis. Karsten Duckstein verwies in diesem Zusammenhang wiederholt auf ein Urteil des BGH, in dem eindeutig klargestellt wird, dass ca. ein Drittel der Gartenfläche für den Anbau von Gartenbauerzeugnissen für den Eigenbedarf genutzt werden muss. Was darunter zu verstehen ist, wird im Kommentar des Fortsetzung von Seite 1 „Der Stadtverband …” der SLK aufgefordert, eine Finanzrevision im KGV durchzuführen. Einige Kleingärtner nutzen die Sprechzeiten der Geschäftsstelle zur Darlegung ihrer Probleme. Ob schriftlich oder mündlich vorgetragen, sie erwarten vom SLK ein Machtwort zur Klärung oder eine Maßnahme in ihrem Sinne. Solche Bauten gehören nicht in die Parzellen. Spätestens mit der Fassadenveränderung ist ein (evtl. vorhandener) Bestandsschutz verloren gegangen. Foto: SLK „Heli's Musike” Alleinunterhalter für Familienfeiern, Vereinsfeste, Weihnachtsfeiern. Kontakt: 034298/6 83 28 • www.Helis-Musike.de 2 Der Leipziger Gartenfreund – November 2016 www.stadtverband-leipzig.de Vereins- und Verbandsleben Wolfgang Moser wurde mit der Ehrennadel des LSK in Gold geehrt. Für seine Verdienste um das Kleingartenwesen erhielt Helgo Schmolke das Ehrenzeichen des SLK. Dank für ehrenamtliche Tätigkeit – eine gute Tradition im SLK M ehr als 2400 Männer und Frauen sind in den 208 KGV des Stadtverbandes Leipzig der Kleingärtner (SLK) mit viel Engagement ehrenamtlich tätig. Neben den geschäftsführenden und erweiterten Vorständen sind das z.B. Beisitzer, Arbeitsgruppenleiter, Wasser- und Energieverantwortliche, Gartenfachberater, Gangwarte, Obleute der Bezirksgruppen, Vogelschutzwarte, Schlichter und viele mehr. Dazu kommen nicht wenige Kleingärtner, die sich ohne Funktion im Verein ehrenamtlich engagieren. Das würdigte Robby Müller, Vorsitzender des SLK, u.a. in seiner Rede bei der Festveranstaltung, die am 21. Oktober anlässlich des 9. Tages des Ehrenamtes des SLK stattfand. Etwa 250 Gartenfreundinnen und Gartenfreunde waren mit ihren Ehe- bzw. Lebenspartnern in das Ramada Hotel Leipzig gekommen. Sie und weitere Gäste (s. Kasten) wurden von Robby Müller herzlich begrüßt. Schließlich ist schon die Teilnahme an den alljährlich stattfindenden Festveranstaltungen eine besondere Form der Würdigung der ehrenamtlichen Arbeit. „Ohne ihr ehrenamtliches Engagement würde es unser einzigartiges Kleingartenwesen und seine soziale Funktion nicht geben”, betonte der Verbandsvorsitzende und bedankte sich herzlich dafür. Von den Kleingärtnern in den Vereinen forderte er in diesem Zusammenhang mehr Achtung gegenüber der ehrenamtlichen Tätigkeit der gewählten Vorstände. Ebenso deutlich verwies er darauf, dass die Politik die Aufgabe habe, das Ehrenamt zu stärken. In diesem Zusammenhang bat er Peter Paschke, sich noch wirksamer dafür einzusetzen. Mit den Worten „das Kleingartenwesen lebt und entwickelt sich in erster Linie durch das ehrenamtliche Engagement von Tausenden Vereinsmitgliedern. Diese zu schützen und zu stärken muss Aufgabe der Verbände sein”, untermauerte Robby Müller seine Bitte. In Grußworten würdigten Rüdiger Dittmar und Peter Paschke das ehrenamtliche Engagement der Kleingärtner und betonten die soziale Bedeutung des Kleingartenwesens. Der Amtsleiter überbrachte Grüße von Bürgermeister Heiko Rosenthal und betonte u.a., dass anstehende Probleme nur in gemeinsamen Anstrengungen gelöst werden können. Peter Paschke hob die Bedeutung des Leipziger Kleingartenwesens für den Landesverband hervor. Er ging auf die Bitte von Robby Müller ein und informierte über die Bemühungen des BDG zur Klärung dieser Problematik. Einer guten Tradition folgend wurden verdienstvolle Kleingärtner und Partner mit Auszeichnungen geehrt. Jeweils eine Ehrennadel des LSK in Gold bekamen die Gartenfreunde Peter Kanis, Vorsitzender VdKG „Am Kärrnerweg” und Wolfgang Mo- Erwartungsvoll und frohgelaunt, Kleingärtner beim Empfang. www.stadtverband-leipzig.de Gäste der Veranstaltung • Peter Paschke, Präsident des BDG und des LSK • Rüdiger Dittmar, Leiter des Amtes für Stadtgrün und Gewässer • Claus Müller, Stadtrat, stellv. Vorsitzender des Kleingartenbeirates • Axel Palitzsch, Polizeidirektor, Revierführer Polizeirevier Nord • Dieter Haberkorn, Kreisverband Leipzig Westsachsen der Kleingärtner • Helgo Schmolke, Projektleiter „Wabe” e.V. ser, Vorsitzender KGV „Naturheilkunde Eutritzsch”. Eine Ehrennadel des LSK in Silber ging an Günter Brumme, Revisor KGV „Kleiner Palmengarten”. Gerhard Schulz, Kassenprüfer KGV „Gartenfreunde Südost”, wurde mit der Ehrennadel des SLK in Gold geehrt. In Würdigung seiner Verdienste ums Leipziger Kleingartenwesen erhielt Helgo Schmolke, Projektleiter „Wabe” e.V., ein Ehrenzeichen des SLK. Er hatte die Idee mit den Tafelgärten, die sich durch sein Engagement zu einem weit beachteten Erfolgsprojekt entwickelte. Die musikalische Umrahmung gestaltete das Saxophonquintett „Die Sax’n”. Entertainer „Kappel-Willi” sorgte für Unterhaltung. Ein reichhaltiges Büfett trug wesentlich zum Gelingen der Veranstaltung bei. -r Der Leipziger Gartenfreund – November 2016 3 Vereins- und Verbandsleben Warum die Gartenfachberatung für den KGV (lebens-)wichtig ist G artenfachberatung ist für jeden KGV eine Aufgabe, von der letzten Endes die Existenz des Vereins abhängt. Schließlich ist sie eine satzungsgemäße Verpflichtung und von außerordentlicher Bedeutung für den Nachweis der Gemeinnützigkeit jedes KGV. Deswegen ist in den Satzungen der Vereine immer verankert, dass der Satzungszweck u.a. auch durch die umfassende fachliche Betreuung der Mitglieder verwirklicht wird. Warum das so wichtig ist, wurde in einem Schulungsvortrag am 13. September im Haus der Kleingärtner anschaulich dargestellt. Dass daran lediglich elf Gartenfreundinnen und Gartenfreunde teilgenommen haben, machte u.a. deutlich, welcher Stellenwert der Fachberatung in den meisten Vereinen beigemessen wird. Dabei müsste sie eines der Hauptbetätigungsfelder der Vorstände sein. Gartenfachberatung hat vor allem die Aufgabe, den Vereinsvorständen fundierte fachliche Hinweise und Vorschläge zur vertragsgemäßen Nutzung der Pachtflächen in ihrem Verantwortungsbereich zu unterbreiten. Damit sichern die Fachberater eine wesentliche Existenzgrundlage des Vereins und ermöglichen den Kleingärtnern die erfolgreiche Bewirtschaftung ihrer Parzellen. Eine grundlegende Bedingung ist natürlich, dass die Vorstände diese Hinweise Gartenfachberater bei einer Anlagenbegehung. für ihre Arbeit im Verein auch nutzen, denn nicht die Fachberater, sondern die Vorstände sind für die Umsetzung der Hinweise zuständig. Die Gartenfachberatung bedarf eines engen Zusammenwirkens von Vorstand und Gartenfachberater einerseits sowie von Vorstand, Gartenfachberater und Vereinsmitglied andererseits. Deswegen ist es gut und richtig, wenn die Fachberater Mitglied im Vorstand sind und ihre fachlichen Hinweise beachtet werden. Natürlich können und sollten die Fachberater auch unmittelbar mit den Kleingärtnern in Kontakt kommen. Dafür eignen sich vertrauensvolle Gespräche über den Gartenzaun, thematische Vorträge und Demonstrationen im Rahmen von Mitgliederversammlungen und ande- Foto: SLK ren Veranstaltungen sowie Veröffentlichungen in den Schaukästen der KGV. Die Gartenfachkommission des Stadtverbandes Leipzig der Kleingärtner (SLK) veröffentlicht jedes Jahr eine umfangreiche Themenliste mit Vortragsangeboten für die KGV (siehe Kasten auf Seite 5 unten links). Die Fachberater sind auch kompetente Ansprechpartner für alle gartenfachlichen Fragen der Kleingärtner. In einigen größeren Vereinen gibt es Fachberatergruppen, die territorial und nach fachlichen Kompetenzen gegliedert sein können. Arbeiten Fachberater und Vorstand nicht gut zusammen – was leider vorkommt – hat die Fachberatung geringere Wirkung und kann ihre eigentliche Aufgabe nicht erfüllen. In solchen Vereinen werden die Gartenfachberater oft als „Gartenpolizei” oder „Besserwisser” aufgefasst. Dann finden sich auch keine Gartenfreunde, die bereit sind, als Fachberater tätig zu werden. Dabei ist es gar nicht so schwer, sich das für solch ein Amt benötigte Rüstzeug anzueignen. Der Wille und die Bereitschaft dafür sowie die Unterstützung durch den Vorstand sind die wichtigsten Voraussetzungen. Neben der Wissensaneignung im Rahmen der praktischen Arbeit gibt es mehrere Qualifizierungsmöglichkeiten, die über den SLK vermittelt werden können. Das vom LSK herausgegebene „Handbuch für den Gartenfachberater im Sächsischen Kleingärtnerverein”, das alle Vereine erhalten haben, ist ein sehr gutes Hilfsmittel. Für die Fachberatung sollten die notwendigen finanziellen Mittel geplant werden. Sie sind nicht nur für die Ausbildung von Neulingen erforderlich. Auch die gestandenen Fachberater müssen sich weiterbilden. Und das ist nicht deren Privatsache, sondern für die Existenz des Vereins von Bedeutung. -r Bitte lesen Sie dazu „3 Fragen an … Olaf Weidling” auf Seite 5. Die Mitglieder der Gartenfachkommission qualifizieren sich im Fachberatergarten des KGV „Alt Schönefeld”. Foto: SLK 4 Der Leipziger Gartenfreund – November 2016 www.stadtverband-leipzig.de Vereins- und Verbandsleben Parzelle 33 und das Ende einer 100jährigen Familientradition D er Garten sei stets ihre zweite Heimat gewesen, meinten Christa und Rolf Ränker bei der Übergabe ihrer Parzelle an einen Nachfolgepächter in der Anlage des KGV „Eigene Scholle”. Beide bewirtschafteten den Garten 41 Jahre lang. Damit setzten sie eine Familientradition fort, denn sie waren die 4. Generation auf dieser Parzelle. Rolfs Urgroßvater war dabei, als im Juni 1916 hinter der Stötteritzer Ziegelei ein brachliegendes Feld zum Eigenanbau von Nahrungsmitteln angeboten wurde. Darauf siedelten sich Gartenfreunde an und gründeten einen Gartenverein unter dem Namen „Schmidt-Springer”. Um 1933 kauften die Kleingärtner das 1,52 ha große Gelände von den Eigentümern, bauten Gemeinschaftseinrichtungen und gestalteten 47 Parzellen. In diesem Zusammenhang wurde der Verein in „Eigene Scholle” umbenannt. Die 500 m² große Parzelle Nr. 33 wurde in der Familie Nach 100 Jahren in der Familie geben Christa und Rolf Ränker die Parzelle nun ab. Foto: SLK Ränker stets an die nächste Generation weitergegeben. Ab 1930 war Rolfs Großvater der Pächter. Er übergab 1937 den Garten an seinen Sohn, den Vater von Rolf Ränker, der ihn 1975 an seinen Sohn weitergab. Mit seiner Frau Christa hatte Rolf Ränker eine begeisterte Kleingärtnerin an seiner 3 Vortragsangebot der Gartenfachkommission (Auswahl) • Organische Gartenabfälle • Gesunde Pflanzen ohne Gifteinsatz • Obstgehölzschnitt in der Praxis • Erdbeeranbau im Garten – noch zeitgemäß? • Schädlinge und Krankheiten • Gewächshaus und Frühbeet • Die Vögel – was wären unsere Gärten ohne sie? • Die Rose – Königin der Blumen • Im Garten kann man immer mal was ändern • Heil- und Gewürzkräuter im eigenen Garten • Kinder in die Natur führen • Bienen im Kleingarten • Unfall- und Gesundheitsschutz im Garten • Hochbeet, Hügelbeet, Kräuterbeet • Blumen im Kleingarten • Erfolgreicher Tomatenanbau im Kleingarten • Gesundes und schmackhaftes Gemüse im Kleingarten • Stauden im Kleingarten • Zwiebel- und Knollenpflanzen im Kleingarten • „Gartentür zu und Ruhe”! Oder? Interessenten melden sich bitte beim SLK, die Referenten werden vermittelt. Vortrag kostet ca. 30,- Euro. www.stadtverband-leipzig.de Seite, das wurde im Garten Jahr für Jahr aufs Neue sichtbar. Sie war vor allem für die Blumen zuständig und im Garten konnten vom Frühjahr bis zum Herbst immer herrliche Blüten bewundert werden. Auch Obst und Gemüse wurde jedes Jahr in ausreichender Menge angebaut und geerntet. In diesem Zusammenhang sagten beide übereinstimmend: „Der Garten war für uns stets sehr wertvoll. Er sorgte für Erholung, Gesundheit und die enge Verbindung zur Natur”. Diese Verbindung lernte Rolf Ränker früh kennen. Seit seinem zweiten Lebensjahr war er mit den „Vorfahren” im Garten, da lag 1975 die Übernahme der Parzelle nahe. Mittlerweile sind die Ränkers aber älter geworden – Christa 83, Rolf 90 – und die Gartenarbeit geht nicht mehr so flott voran. Da sie den Garten leider nicht an die 5. Generation ihrer Familie weitergeben können, haben sie sich entschlossen, ihre „zweite Heimat” einem würdigen Nachfolger zu überlassen. In Verbindung mit einem herzlichen Dank an den Vereinsvorstand wurde diese Übergabe am 15. Oktober vollzogen. Damit endet eine 100jährige Familientradition. -r ?? Fragen an … … Olaf Weidling, Leiter der Gartenfachkommission (GFK) des SLK Welche Aufgabe hat die Wie funktionieren die geGFK des Stadtverbandes nannten Stammtische? Leipzig der Kleingärtner? Im Bereich des SLK gibt es Wir sind eine Kommission die Stammtische Südwest, des SLK, in der zurzeit zwölf Nordost, Süd, West und Nord. Gartenfachberater ehren- Sie werden jeweils von eiamtlich tätig sind. Unnem Mitglied der GFK sere Aufgabe besteht geleitet und befassen vor allem darin, die sich mit praktischen Gartenfachberatung kleingärtnerischen Thein den KGV des Vermen, die von den Teilbandes zu unterstütnehmern selbst langzen und zu fördern. fristig festgelegt werDazu verarbeiten und den. Termine und Thepopularisieren wir u.a. Olaf Weidling men werden jeden Moneue Erkenntnisse nat im „Leipziger Garund Erfordernisse, die für tenfreund” veröffentlicht. Im die vertragsgemäße Bewirt- Mittelpunkt stehen natürlich schaftung der Kleingärten der Erfahrungsaustausch sowichtig sind. Auf Grundla- wie die Übermittlung neuer ge einer Themenliste treten Erkenntnisse und Erforderunsere Fachberater in Mit- nisse. Es werden aber auch gliederversammlungen und aktuelle Fragen der Stammanderen Veranstaltungen tischteilnehmer diskutiert und der KGV auf. Die Mitglieder beantwortet. An den Zusamder GFK organisieren fünf menkünften kann jeder InteStammtische und führen die- ressent teilnehmen. se Veranstaltungen durch. Im Rahmen geplanter An- Wer kann Gartenfachbelagenbegehungen unterstüt- rater werden? zen wir die Fachberater in Im Prinzip kann jeder begeisden KGV vor Ort. terte Kleingärtner Fachbe- ? rater werden. Wichtig sind vor allem der feste Wille zu dieser ehrenamtlichen Tätigkeit und die Unterstützung durch den Vereinsvorstand. Die Bereitschaft zur Qualifizierung ist eine bedeutende Voraussetzung. Das betrifft nicht nur die Ausbildung, sondern gilt auch für die ständige Weiterbildung im Prozess der gartenfachlichen Tätigkeit. Ein Gefühl für den richtigen Umgang mit Menschen ist für die Weitergabe des Wissens an die Gartenfreunde von Bedeutung. Dass ein Fachberater auch selbst eine vorbildlich gestaltete Parzelle hat und stets vereinsverbunden auftritt, ist eigentlich selbstverständlich. Gartenfachberater sollten auch in der Lage sein, ihren Vorstand fachlich zu beraten sowie in Mitgliederversammlungen und bei anderen Veranstaltungen des Vereins aufzutreten. Der Leipziger Gartenfreund – November 2016 5 Vereins- und Verbandsleben” + kurz notiert + Der Kleingärtnerservice der Generali Versicherungen informiert: Viele Brandschäden in Kleingärten haben gezeigt, dass die Versicherungssumme für Aufräumungs- und Abbruchkosten nicht ausreichend ist. Daher hat der erweiterte Vorstand des Stadtverbandes Leipzig der Kleingärtner am 6. Oktober 2016 dem Angebot der Generali Versicherung auf Erhöhung der Aufräumungs- und Abbruchkosten zugestimmt (s. „LGF”, 9/2016). Demnach werden ab 1. Januar 2017 die Aufräumungsund Abbruchkosten im Rahmenvertrag „Laube” von 250 auf 1.000 Euro erhöht. Mit der Erhöhung der Versicherungssumme wird der Jahresbeitrag von 39 auf 40 Euro angepasst. Aufräumungs- und Abbruchkosten sind Aufwendungen für das Aufräumen der Schadenstätte, einschl. des Abbruchs stehengebliebener Teile, sowie das Abfahren von Schutt und sonstigen Resten zum nächsten Ablagerungsplatz und für das Ablagern oder Vernichten. Sollten einzelne Kleingärtner mit der Erhöhung der Aufräumungs- und Abbruchkosten und der damit verbundenen Beitragsanpassung ab 1. Januar 2017 nicht einverstanden sein, können sie ihren Austritt aus dem Rahmenvertrag „Laube” bis spätestens 15. Januar 2017 über ihren Verein erklären. Der Versicherungsschutz erlischt dann rückwirkend zum 1. Januar 2017. 6 Foto links: Gartenfreundin Schmuck (re.) erklärt die Gestaltung des Gartens. Foto rechts: Stauden, Nutzpflanzen und gemulschter Boden bestimmen das Bild des Gartens. Kleines Bild: Das Schild am Gartenzaun macht deutlich was hier zu sehen ist. Foto: SLK Wettbewerb „Naturnaher Kleingarten” D as Amt für Stadtgrün und Gewässer, Fachbereich Gärten, hatte Teilnehmer und Mitglieder der Jury des diesjährigen Wettbewerbes „Naturnaher Kleingarten” zur Auswertungsveranstaltung eingeladen. Sie fand am 20. September im Vereinsheim des VdK „Gartenfreunde Südost” statt und 19 Teilnehmer waren dabei. Es gab interessante Meinungen und Diskussionen. Die Teilnehmer waren sich einig, dass der Wettbewerb in diesem Jahr besser gelaufen ist als der 2014. Mehrere Teilnehmer bemängelten, dass ihnen die Ausschreibung und Bewertungskriterien erst sehr spät zur Kenntnis gelangt seien. Sie hatten allerdings auch keine Ah- Der Leipziger Gartenfreund – November 2016 nung, dass diese Unterlagen bereits im „Leipziger Gartenfreund”, Ausgabe 3/2016, veröffentlicht worden waren. Interessante Meinungen gab es zu den Themen „Naturnah und naturbelassen, kleingärtnerische Nutzung und Beachtung der Kleingartenordnung”. Einige Teilnehmer meinten, dass die Auswertung anlässlich des Tages des Gartens etwas zu „formal” und wenig öffentlichkeitswirksam abgelaufen wäre. Sie wünschten sich mehr Hinweise für die Gartengestaltung im Rahmen der Bewertungsbesuche der Jury. Unter dem Strich wurde deutlich, dass der Wettbe- werb gut ist und auf alle Fälle weitergeführt werden sollte. Es wäre jedoch zweckmäßig, dass sich die Vereinsvorstände mit der Thematik „Naturnaher Kleingarten” etwas befassen, die Gartenfachberater stärker einbezogen werden und an den Bewertungsbegehungen der Jury teilnehmen. Ordentliche, naturnah gestaltete Kleingärten sind in jeder Anlage gute Vorzeigeobjekte und für die Gartenfachberatung nützlich. Der abschließende Besuch in der Parzelle der Gartenfreundin Schmuck – eine Gewinnerin des diesjährigen Wettbewerbs – bestätigte das. -r www.stadtverband-leipzig.de Rätsel Preisausschreiben: Tolle Preise für Rätselfreunde in Sicht A ls kleine Herausforderung für alle Gartenfreunde, die gern rätseln, haben wir uns wieder ein Kreuzworträtsel ausgedacht. Als „Erfolgsprämie” spendieren die drei Leipziger OBI-Märkte wieder attraktive Einkaufsgutscheine. Diese Preise werden am waagerecht: 1. Wurden zur Seidenraupenzucht in vielen Kleingartenanlagen angepflanzt 10. Abk. für im Mittel oder die römische Zahl für die arabische 999 11. persönliche Bekräftigung einer Aussage, verpflichtet zur Wahrheit in Gerichtsverfahren 12. Zeitraum von Sonnenauf- bis -untergang 13. sowjetischer Flugzeugkonstrukteur (1888-1972) 14. durch Pilze verursachte Pflanzenerkrankung 17. Abk. für das Element Thallium 18. Abk. für Eingetragener Kaufmann oder Kurzbezeichnung für Entlassungskandidat 19. ISO-Ländercode für Ukraine 20. Hauptsitz der OBI GmbH 27. Kurzbezeichnung für Operationstechnischer Assistent 28. Hauptstadt von Saudi-Arabien 10.12. 2016 im OBI-Markt am Hauptbahnhof übergeben. Um einen der Gewinne zu ergattern, muss man nur das unten stehende Kreuzworträtsel lösen und die Lösung bis zum 30. November 2016 per Post an die Redaktion des „Leipziger Gartenfreundes” (Stadtverband Leipzig 1 2 13 3 14 29. Abk. für die Fertigungstechnologie Innenhochdruck-Umformen 30. Kürzel eines Automodells von General Motors (Cadillac) 31. Kfz-Kennzeichen für Frankfurt/Oder 32. warmer, trockener Fallwind oder elektrischer Haartrockner 33. Stadt in Sachsen-Anhalt 34. Kreuzung einer Apfelsorte aus Ralls Janet und Red Delicious senkrecht: 1. Tag der Woche 2. Gegenstand, dem magische Kräf- www.stadtverband-leipzig.de der Kleingärtner e.V., „Rätsel”, Zschochersche Straße 62, 04229 Leipzig) senden. Die Teilnahme ist auch per E-Mail an [email protected] möglich. Bitte Adresse und Telefonnummer nicht vergessen! Die glücklichen Gewinner werden mittels Losentscheid 4 15 5 16 17 6 7 18 ermittelt und kurzfristig telefonisch benachrichtigt. Eine Barauszahlung des Gewinns ist nicht möglich, der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Ein Tip für Rätselfreunde: Das Lösungswort hat wieder etwas mit OBI zu tun. Es geht um eine aktuelle Aktion der OBI-Märkte. -r 8 19 te zugeschrieben werden (Mz.) 3. männlicher Vorname 4. Thomaskantor zu Leipzig (19922015) 5. Spitzname eines DDR-Fußballers und späteren „kultigen” Fußballtrainers 6. bekannter Fußballverein in Leipzig 7. In Schriftform geläufiges Kürzel für et cetera 8. Kurzbezeichnung für Chronischaggressive Hepatitis 9. Abk. für Kleingartenordnung 14. Wintersportgerät 9 20 21 10 22 11 23 12 24 15. Straße (frz.) 16. Wunsch eines jeden Anglers 18. Abk. für Evangelische Kirche in Deutschland 21. Wanderpause 22. Personenaufzug 23. andere Bezeichnung für Tresor 24. Vorname des Sängers der Band „Ton Steine Scherben” (19501996) 25. Vorgesetzter 26. ein (kindlicher) Winkegruß 32. Abk. für gebrächliches englisches Längenmaß Der Leipziger Gartenfreund – November 2016 7 Wichtige Termine zum Herausnehmen Termine 2016 für interessierte Kleingärtner und Fachberater 10.11. November 2016 Mitgliederversammlung des SLK (auf gesonderte Einladung) Dezember 2016 keine Veranstaltung Fachberaterstammtische Stammtisch Südwest Leiter: Rainer Proksch Veranstaltungsort: KGV „Nat‘l” e. V. (Kurt-Kresse-Str. 33 in 04229 Leipzig) • 03.11., 18 Uhr: Stammtischgespräch zu aktuellen Problemen • 01.12., 18 Uhr: Jahresabschluss / Auswertung des Gartenjahres / Ausblick auf 2017 Stammtisch Nordost Leiter: Werner Dommsch Veranstaltungsort: Bürgerhaus Schönefeld (Ossietzkystr. 22 in 04347 Leipzig) • 17.11., 17 Uhr: Knoblauch – schon fast ein Mythos Stammtisch Süd Leiter: Erik Behrens Veranstaltungsort: KGV „Gartenfreunde Süd” e. V. (RichardLehmann-Straße 108 in 04275 Leipzig) • keine Veranstaltung Stammtisch West Leiter: Olaf Weidling Veranstaltungsort: Schreberverein „Leipzig-Lindenau” e. V. (Friesenstr. 17 in 04177 Leipzig) • 07.11., 18 Uhr: Jahresplan für 2017 Ankauf von Eisen, Schrott, Buntmetall, Kabelschrott und Altpapier Wir haben dienstags bis freitags von 10 bis 17 Uhr für Sie geöffnet. Leipzig-Paunsdorf, Einfahrt Hohentichelnstraße Firma Wagner, Tel. (0341) 2527860 Stammtisch Nord Leiter: Ralf Hesse Veranstaltungsort: KGV „Seilbahn” e. V. (Max-LiebermannStr. 91/93 in 04157 Leipzig) • keine Veranstaltung Öffnungszeiten der Geschäftsstelle Montag nach vorheriger Vereinbarung ausschließlich für Vereinsvorstände. • Di. 08 bis 12 Uhr und 13 bis 17.30 Uhr • Do. 08 bis 12 Uhr und 13 bis 16.30 Uhr Termine & Veranstaltungen für Vereinsvorstände Nov./Dez. 2016 November • Schulung für Vereinsvorstände und Revisoren der KGV: 08.11., 17 - 18.30 Uhr, Thema: „Kassenprüfung im Verein” Referent: Robby Müller, Vorsitzender des SLK Rechtssprechstunde f. Vereinsvorstände: 24.11., 14 bis 17 Uhr Sprechzeit der Schlichtergruppe: 03.11., 14 bis 16 Uhr Gartenfachberatersprechzeit: 15.11., 09 bis 11.30 Uhr Sprechzeiten zur Traditionspflege: Terminabsprache unter (0341) 4772753 Dezember Rechtssprechstunde f. Vereinsvorstände: 15.12., 14 bis 17 Uhr Sprechzeit der Schlichtergruppe: 01.12., 14 bis 16 Uhr Gartenfachberatersprechzeit: 13.12., 09 bis 11.30 Uhr Sprechzeiten zur Traditionspflege: Terminabsprache unter (0341) 4772753 Vogelschutzlehrstätte des Stadtverbandes Die Einrichtung ist bis April 2017 geschlossen. Deutsches Kleingärtnermuseum Aachener Str. 7, 04109 Leipzig, Di bis Do 10 bis 16 Uhr, Führungen ab 20 Personen nach telefonischer Anmeldung unter (0341) 2111194 auch zu anderen Zeiten möglich. Generali Versicherung (Wintergartenstr. 11, 04103 Leipzig) Kleingärtnerschadendienst (Janice Skulme, Telefon 0341 212094963; Mo, Di, Mi 9 bis 15, Do 9 bis 13.30 Uhr) Kleingärtnerservice (Tel. 0341 212094968) Öffnungszeiten: Mo., Mi., Do. 9 bis 15.30, Di. 9 bis 17 und Fr. 9 bis 14.30 Uhr Veranstaltungen ohne Ortsangabe finden im „Haus der Kleingärtner”, Zschochersche Str. 62, 04229 Leipzig, statt. Bitte heraustrennen und allen Gartenfreunden im Schaukasten zugänglich machen. Aktuelle Infos unter www.stadtverband-leipzig.de 8 Der Leipziger Gartenfreund – November 2016 www.stadtverband-leipzig.de Aktuelle Informationen zum Herausnehmen „Garten-Olafs” Kalendergedanken für den Monat November Hallo, hier ist wieder der „Garten-Olaf”, heute beginne ich mit dem Pflanzen von Obst- und Beerengehölzen: Im November ist es noch möglich, diese Gewächse zu pflanzen (natürlich nur, sofern der Boden nicht gefroren ist). Empfindliche Obstgehölze, wie Aprikose und Pfirsich sollten erst im Frühjahr in die Erde. Viele Gehölze bilden nach der Pflanzung im Winter noch Feinwurzeln und können im Frühjahr mit voller Kraft austreiben. Gründliches Wässern erleichtert es den Pflanzen, sich vor dem Frost zu akklimatisieren. Immergrüne Pflanzen können jetzt auch noch in den Boden gebracht werden (aber bitte keine Park- und Waldbäume!). Beim Schneiden von Ziergräsern kommt es auf den richtigen Zeitpunkt an. Dafür sollte sich der Kleingärtner an der Witterung und an der Frostempfindlichkeit der einzelnen Pflanzen orientieren (Baumschule, Bücher, Baumarkt bei fachkundiger Beratung). Allgemein werden aber fast alle Ziergräser nicht im Herbst, sondern erst im Frühjahr in Form einer Halb- Ziergräser, wie z.B. das Lampenputzergras, sollten erst im Frühjahr abgeschnitten werden. Foto: Aka / CC BY-SA 2.5 kugel heruntergeschnitten. Das vertrocknete Pflanzenmaterial schützt die Wurzel, die Eis und Kälte überstehen muss. Außerdem zeigen die Halme und Blüten im Winter noch ein schönes Bild und erfreuen des Gärtners Auge, wenn sie von Raureif überzogen in der Wintersonne glitzern. Außerdem bieten sie Vögeln und Insekten Nahrung und Winterschutz. Sonnenlicht reflektiert. Große Temperaturgegensätze (tagsüber direkte Sonneneinstrahlung; in der Nacht Frost; aber auch besonnte Vorder- und kalte, schattige Rückseite) strapazieren den Baumstamm des Gehölzes mit gefährlichen Spannungen (Rissbildung!), die man mit dem natürlichen Kalkschutzmantel erheblich reduzieren kann. Dadurch treten im Altholz vorzubeugen. Schnecken legen z.T. mehrere hundert Eier ab. Die Schneckeneier sollten nicht auf dem Kompost landen, sondern mit kochendem Wasser überbrüht werden. Ein eindringliches letztes Wort: Lassen Sie bitte keine Fruchtmumien an Ihren Gehölzen hängen! Ihr Baum wird es Ihnen 2017 danken. Damit haben Sie den ersten entscheidenden Schritt für den Pflanzenschutz getan. Bis zum nächsten Monat Der „Garten-Olaf” + kurz notiert + Der weiße Kalkanstrich reflektiert die Sonne und schützt die Bäume vor Spannungsrissen. Foto: Erik Behrens Statt durch einen Rückschnitt im Herbst evtl. faulige Stellen zu zeigen, drängt das Gras mit neuen, gesunden Trieben in die nächste Wachstumsperiode. Obstgarten: Jetzt müssen sie eingelagertes Obst wöchentlich kontrollieren. Neben angefaulten Früchten sind auch immer die Früchte mit Anzeigen von Stippigkeit zu entnehmen und zu verbrauchen (gelbbräunliche Stippflecken unter der Schale). Bei rankenden Brombeeren sind die abgetragenen Ruten zu entfernen und die Jungtriebe am Spalier verteilt anzuheften. Die Seitentriebe an den Ruten kürzt man bis auf die letzte kräftige Knospe. Im November ist es Zeit für einen Baumanstrich. Kalk schützt den Stamm gerade in den Wintermonaten vor zu starker Sonneneinstrahlung, weil die weiße Kalkfarbe das weniger Frostrisse auf. Das ist wichtig, denn in den Spalten würden sich ansonsten schnell Schädlinge einnisten. Schnecken-Eier entfernen: Wenn Sie im Garten kleine helle Perlen entdecken und diese vernichten, haben sie die Chance, im kommenden Jahr einer Schneckenplage Der Nabu hat den Waldkauz zum Vogel des Jahres 2017 gewählt. Damit wollen die Naturschützer auf diese bedrohte Art besonders aufmerksam machen. Ausgeräumte Landschaften, eintönige Wälder sowie der Mangel an geeigneten Baumhöhlen setzen dem Waldkauz zu und gefährden die Bestände dieser (und anderer) Eulen. In Deutschland leben derzeit noch maximal 75.000 Brutpaare des Waldkauzes. Ausführliche Informationen zum Vogel des Jahres 2017 finden Sie in der Januarausgabe des Leipziger Gartenfreundes. Mehr zum Gartenkalender auf der SLKHomepage Notrufe und Ansprechpartner • Polizei • Feuerwehr • Rettungsleitstelle der Feuerwehr • Komm. Wasserwerke, Leitwarte bei Störungen • Notfallaufnahme Klinikum St. Georg • Notaufnahme Kinderklinik Univ. Leipzig • Notaufnahme Unifrauenklinik / Babys im 1. Lebensjahr • Tiernothilfe Leipzig • Mobile Tiernothilfe Taucha • Wildvogelhilfe Leipzig • Reptilien- und Kleintiernotaufnahme • Univ. Leipzig, Klinik für Vögel und Reptilien • Universität Leipzig Klinik für Kleintiere • Igelschutzzentrum Leipzig • Bienenfarm Kern / Einfangen Bienenschwärme • Fallenverleih, Jagdbetriebsdienstleistungen • Meldepfl. Pflanzenkrankheiten, z.B. Feuerbrand Landesamt für Umwelt, Referat Pflanzengesundheit 110 112 0341 / 49 61 70 0341 / 969 2100 0341 / 423 1614 0341 / 97 26 355 0341 / 97 23 435 0172 / 13 62 020 0177 / 83 94 775 0157/ 7 32 52 706 0177 / 83 75 977 0341 / 97 38 405 0341 / 97 38 711 0341 / 42 47 662 0341 / 42 44 572 0151/ 24 01 13 99 035 242 / 631 9300 035 242 / 631 9301 Bitte heraustrennen und allen Gartenfreunden im Schaukasten zugänglich machen. Aktuelle Infos unter www.stadtverband-leipzig.de www.stadtverband-leipzig.de Der Leipziger Gartenfreund – November 2016 9 Vereins- und Verbandsleben Drei tolle Tage: 100 Jahre KGV „Mockau-Mitte” Kalenderblatt 1900 gab es in Leipzig 30 Kleingärtnervereine, die noch heute existieren. Zehn von ihnen wurden als Schrebervereine gegründet, sieben starteten als Naturheilvereine. Außerdem gab es einen Eisenbahnerverein sowie zwölf Gartenbauvereine. Fünf von ihnen sowie ein Naturheilverein wandelten sich in den Folgejahren in Schrebervereine um und änderten ihre Namen entsprechend. Die älteste Leipziger Kleingartenanlage gehört zum KGV „Johannistal 1832” e.V. Allerdings ist das längst nicht der älteste KGV, denn zu einem Verein schlossen sich die Pächter der 1833 eingeweihten Anlage erst 1927 zusammen. Ältester Kleingärtnerverein in der Stadt Leipzig ist der im Jahre 1864 gegründete KGV „Dr. Schre-ad ber”. Kegelclub auf großer Reise Die Kegler aus dem KGV „Trommelholz” hatten ihren diesjährigen Höhepunkt von langer Hand geplant. Ziel war Harrachov am Westrand des Riesengebirges vom 19. bis 22. September. Unsere Unterkunft im Hotel Rydl machte einen soliden Eindruck, an den Mahlzeiten gab's nichts zu tadeln, die Gastgeber lasen uns die Wünsche von den Augen ab. Bei Ausflügen in die nähere Umgebung lernten wir die netten Tschechen kennen und waren von ihnen angetan. Mit vielen neuen Eindrücken hieß es schließlich Koffer packen und die Rückreise antreten. Die zufriedenen Vereinskegler bedankten sich beim Finale der Reise herzlich bei Organisatorin, Garten- und Kegelfreundin Andrea Wermann. Frank Mielack Vors. KGV „Trommelholz” 10 Foto: Verein E in herausragendes Ereignis stand 2016 in Mockau auf dem Jahresplan. Der drittälteste Kleingärtnerverein im Stadtteil wurde 100 Jahre alt. Mit einem umfangreichen Programm für Jung und Alt empfingen Vorstand und Mitglieder vom 12. bis zum 14. August zahlreiche Besucher. Dazu hatten die Organisatoren eine große Festbühne aufgebaut. Auftakt war am Freitag mit der feierlichen Eröffnung der 100-Jahr-Feier, die mit dem Kinder- und Sommerfest gekoppelt war. Dazu gab es Festreden des Vereinsvorsitzenden, Frank Platz, des Leiters des Amtes für Stadtgrün und Gewässer, Rüdiger Dittmar, des Vorsitzenden des Stadtverbandes, Robby Müller, sowie von Ehrengästen. Der Start zu den drei Tagen war umrahmt von Musikprogramm und Lichtschau. Der Samstag war der absolute Höhepunkt bei sommerlichen Temperaturen. Den Knirpsen wurde den ganzen Tag ein prall gefülltes Programm geboten. Die Erwachsenen mussten schätzen: Es galt, die Anzahl verschiede- ner kleiner Gegenstände in Flaschen zu erraten. Als Preise winkten u.a. Eis-Gutscheine oder Eintrittskarten in einen Vergnügungspark. Das Rahmenprogramm rundeten das Akkordeonorchester Fröhlich, das Blasorchester der Freiwilligen Feuerwehr Seehausen, ein Alleinunterhalter sowie ein Komiker ab. Mit einem kleinen Feuerwerk, das viel Beifall fand, und Musik bis nach Mitternacht endete der zweite Tag. Mit musikalischem Frühschoppen und zahlreichen Gesprächen bei Bier, Brat- wurst und Grillspezialitäten klangen die drei tollen Tage gegen Sonntagmittag aus. Der Vorstand dankt all den fleißigen Helfern sowie dem Team der Gaststätte für ihren uneigennützigen Einsatz, die das Fest zu einem Ereignis für die Gartenfreunde und ihre Gäste werden ließen. Sicher ist es im Sinne aller, dass die Tradition der Kinder- und Sommerfeste eine Belebung durch die 100-JahrFeier erfährt, was von unserem Nachwuchs garantiert mit Freude aufgenommen werden wird. S. Zhorel KGV „Mockau-Mitte” Wie der Verein zu seinem Namen kam: KGV Leipzig-Eutritzsch „An der Thaerstraße” e.V. Unter diesem Titel berichten wir in loser Folge, wie mancher Kleingärtnerverein zu seinem Namen kam. In diesem Zusammenhang freuen wir uns über jede Zuschrift zu diesem Thema. Heute geht es um den KGV Leipzig-Eutritzsch „An der 1894 1895 1896 - 1933 1933 - 1934 1934 - 1946 1946 - 1948 1949 - 1955 1955 - 1961 1962 - 1971 1971 - 1990 Seit 1990 Thaerstraße” e.V. (Thaerstraße 39, 04129 Leipzig). Wir bedanken uns bei Vereinschronist Dieter Krüger für die Zuarbeit. Der Verein wurde am 15. April 1894 gegründet und hat bis heute elf Namensänderungen erlebt. Die Na- mensgebung des Vereins ist vor allem auf eine territoriale Beziehung, die verschiedenen Pachtlandeigentümer und einen Widerstandskämpfer, der Vereinsmitglied war, zurückzuführen. Eine Zeittafel macht das deutlich. Häring’sche Gartenvereinigung Schreber- bzw. Hausschildverein (Häring’sche Gärten) zu Leipzig Eutritzsch Schreber- /Hauschild-Verein Freiherrlich von Bodenhausen’sche Gärten zu Leipzig-Eutritzsch e.V. Schreberverein Leipzig-Eutritzsch e.V. Kleingärtnerverein Leipzig-Eutritzsch e.V. Kleingartengruppe Leipzig-Eutritzsch Kleingartenhilfe im FDGB Ortsvereinigung 8, Kleingartengruppe Leipzig-Eutritzsch an der Thaerstraße Kleingartengruppe „Leipzig-Eutritzsch” (114) an der Thaerstraße im Kreisverband Leipzig der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter Verband der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter, Kleingartensparte „Leipzig-Eutritzsch” Verband der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter, Kleingartensparte „Heinrich Budde” Kleingartenverein Leipzig-Eutritsch an der Thaerstraße e.V. Der Ingenieur Heinrich Budde war Vereinsmitglied und 2. Schriftführer. Er hatte den Garten Nr. 98 und wurde ein Der Leipziger Gartenfreund – November 2016 Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Am 27. Oktober 1944 wurde er wegen „Wehrkraftzersetzung und Vorbereitung zum Hochverrat” mit dem Tode bestraft. Das Urteil wurde am 27. November 1944 vollstreckt. -r www.stadtverband-leipzig.de Vereins- und Verbandsleben +++ Geburtstagsglückwünsche im Monat November +++ 82., Eleonore Hennig u. Günter Simmat zum 81., Walter Morgenstern zum 80., Peter Mehnert u. Lothar Schwenke z. 75., Isabella Kostovetzkaja z. 60. Heimatscholle 1893: Werner Gawlik u. Hans-Dieter Patke z. 84., Rainer Koch z. 75. Hoffnung West 1926: Jutta Goederitz z. 86., Monika Heller zum 60. Immerglück: Klaus Weinert z. 84., Christel Haferkorn z. 70., Ingolf Burkhardt z. 60. Johannistal 1832: Herbert Berbig z. 84., Günther Czichon z. 83., Günther Schnabel z. 75. Kultur: Oleg Manske Regina Heuer z. 65. Naturheilverein III: Helmut Wötzel z. 87., Frank Viol z. 60. Neu-Brasilien: Reiner Kreklau z. 75., Ursula Eggebrecht u. Jutta Weber z. 65. Neues Leben: Steffi Schmolke z. 60. Neuland-West: Annerose Hötzsch z. 65., Peter Stange z. 60. Neu-Lindenau: Hildegard Nietsch u. Oskar Nietsch z. 90., Ulrich Pfeifer z. 81., Hans-Jürgen Müller z. 75., Hartmut Schröter z. 65. Nordstern: Alexander Ahnert z. 70. Ostende: Edgar Dademasch z. 82., Erich Jahnke z. 81., Ursula Neidhardt u. Klaus Berg z. 80. z. 80., Hubert Pflug z. 75. Landfrieden: Gisela Koch zum 80. LeipzigEutritzsch An der Thaerstraße: Ruth Zöpfel z. 89., Luzie Banitz z. 86., Edeltraud Hoffmann z. 80., Eberhard Ernst u. Jürgen Herzau z. 75., Marianne Demming z. 70., Renate Naumann z. 65. Leipzig-Sellerhausen: Marga Lamm u. Helmuth Rambo z. 81., Susi Stieding z. 75., Martina Suppe z. 70., Petra Müller zum 65. LeipzigStünz: Annemarie Grafe z. 95., Horst Görcke z. 85., Johanna Holzmann z. 81., Angelika Bertram u. Felicitas Dörr zum 80. Leipzig-West: Erika Heinz z. 89., Friedhelm Vogt z. 87., Heinz Franke zum 86., Hans Frommhold z. 80., Renate Kronberg, Gisela Kühnstein, Eva Pocher u. Joachim Kramer z. 65., Ronald Eichner z. 60. Leutzscher Aue: Hanni Kroh z. 70., Hannelore Marx u. Thomas Opp z. 60. Marienhöhe: Manfred Titscher z. 75. Nachtigall: Brigitte Helbig z. 70. Naturheilkunde Gohlis: Dieter Döllscher z. 91., Fritz Held z. 89., Brigitte Berndt z. 87., Claus Schunk z. 85., Margarete Hiemann z. 83., Dr. Gregor Doberschütz u. Klaus Eisermann z. 81., Erika Busch, Ruth Czychi u. Heinz Selbmann z. 80., Harald Beil z. 75., Osthöhe: Erika Klose z. 80. Paradies: Lutz Quosdorf z. 65., Christel Pawlikowsk zum 60. Phönix 1894: Bernd Niems z. 70., Nguyen Tho Dinh z. 60. Priessnitz-Morgenröte: Dorothea Haufe z. 80., Brigitte Schurich u. Ralf Himmel z. 75., Brigitte Fuchs z. 60. Probstheida: G. Herold z. 89., H. Roske z. 87., U. Krüger z. 86., R. Dietrich z. 85., Uhlig z. 84., F. Zimmermann z. 75. Quecke: Monika Koch z. 80. Reichsbahn Connewitz: Günter Friedrichs z. 85. Reichsbahn En- Foto: birgitH/pixelio Wir gratulieren in den KGV: AltProbstheida: Betina Birckigt, Barbara Müller u. Wolfgang Thiel zum 65. Alt-Schönefeld: Günter Böhme zum 85., Horst Stüdemann z. 84., Renate Gerloff z. 75., Manfred Hoch z. 65. Am Birkenwäldchen: Ursula Fichte z. 80., Monika Becker z. 75., Helgard Ebert z. 70. Am Friederikenschacht: Bernd Gieschler z. 60. Am Marienweg: Helmut Klawonn z. 81., Ingeborg Knoch z. 75. Am Rietzschkestrand 1932: Gerda Schwarz z. 97., Werner Standhardt z. 83., Herbert Fiebig z. 80., Kerstin Eberlein z. 60. Am Schillerhain: Rosemaria Schmidt z. 86., Manfred Augustin z. 85., Manfred Kurowski zum 82. Am Wasserwerk: Rosemarie Herrmann u. Maria Neumann zum 75. An der großen Eiche: Marthel Beitlich zum 82., Wolfgang Graupner z. 75. Brandts Aue: Krista Bauer z. 75., Hans Weise zum 70. Buren: Günter Melzig z. 82., Erna Knöfel z. 80., Rainer John z. 75. Dahlie: Christa Schäfer z. 80., Maritta Seidel u. Gerhard Faltin z. 65. Denkmalsblick: Wolfram Brandt zum 85., Christine Punke z. 70. Diesterweg: Jürgen Brandt z. 80. Dr. Schreber: Harri Riemer z. 85., Erika Sparing z. 84., Margot Schöpe z. 75., Inge Witzel z. 70., Dr. Hans-Peter Müller zum 60. Einigkeit: Gerhard Böttger z. 80. Erholung: Inge Orbeck z. 85., Elfriede Höppner u. Gertraude Würker z. 84., Brigitte Kopsch u. Gertrud Schott z. 83., Dagmar Colditz zum 65. Fortschritt: Ursula Kowalski z. 85., Gertraud Lindenstein u. Gisela Winkler z. 75., Ingrid Phiesel, Dieter Prenzel u. Gerhard Schmuntz zum 70. Freie Scholle: Horst Willß zum 85., Steffi Kristiansen z. 65. Froschburg: Alfred Schlippe z. 92., Gerda Schlippe z. 89., Jürgen Cunitz z. 86., Gabriele Möllmann z. 70. Frohe Stunde: Karl-Heinz Illgner z. 87., Ruth Weigel z. 81., Horst Holtz z. 80., Irmtraud Höfler u. Uwe Menzel zum 75. Frohsinn: Helmut Alexander zum 99. Gartenfreunde Lößnig-Dölitz 1899: Erwin Jana z. 84., Wolfgang Franze z. 82., Heinz Lange u. Eberhard Schoen z. 81., Hella Matkowitz, Horst Petzsche u. Lothar Zenke z. 75. Gartenfreunde Südost: Ruth Klopf z. 84., Ernst Eternach z. 83., Claus-Dieter Scherbarth u. Peter Wiedemann z. 75., Karin Stietzel z. 70., Günter Weichert z. 65., Wladimir Funkner z. 60. Germanus: Regina Wissing z. 80., Christiane Grunert u. Alfons Schiede z. 75., Johanna Kamutzki z. 70. Goldene Höhe: Kurt Greifendorf u. Herbert Schabacker z. www.stadtverband-leipzig.de gelsdorf/Paunsdorf: Dieter Purschwitz z. 89., Brigitte Stephan zum 70. Russenstraße: Rüdiger Kneiphoff u. Hubert Körner z. 75., Maxi Ackermann z. 70. Schönauer Lachen: Tanja Weigert z. 60. Schwylst: Martha Bochenski z. 87., Margarete Stricker z. 81. Seilbahn: Egon Friedrich z. 81., Lothar Wojciech z. 80., Annemarie Werner z. 75. Siegismund: Kurt Teubner z. 82., Brigitte Koch z. 80., Thomas Skwara zum 60. Sommerheim: Wolfgang Greif z. 75., Berndt Buhl z. 60. Sonnenglück: Imre Recsak z. 65. Stünzer Blick: Helmut Herrmann z. 88. Theklaer Höhe: Klaus Gehring zum 82., Wolfgang Kleber z. 80., Helge Kubetschek z. 60. Trommelholz: Christa Lange z. 81., Christel Hollstein z. 70. Verein f.naturgem. Ges.pflege (Nat´l): Harry Schulze z. 85., Renate Geist u. Rüdiger Lang zum 75., Maritta Röber u. Rudolf Seidler zum 70. Volkshain Anger: Wolfgang Reimann zum 75., Steffi Pohle und Dietmar Schöpe z. 60. Volkshain Stünz: Werner Vogt zum 80. Wahren 1901: Joachim Schneider zum 80., Ellen Döhler u. Dieter Grimm zum 60. Waldessaum: Ilse Truschel z. 84., Renate Hoffmann zum 81. Waldfrieden: Erna Dähn zum 90., Ehrhard Pahner zum 86., Horst Ulms zum 75., Hans-Peter Bremme zum 60. Westgohliser Gartenkolonie 1921: Johannes Drechsel zum 85., Helga Sperling zum 81., Waltraud Knof zum 80., Kurt Ubrig zum 75., Roland Schilling zum 65. Zum Hasen: Dieter Nicolaiczyk zum 75., Rainer Burscher zum 70., Heinz Klinger und Bodo Kranz zum 65. Zum Stausee: Karin Herrmann zum 60. Ein nachträglicher Glückwunsch für Oktober geht in den KGV Gartenfreunde Lößnig-Dölitz 1899: Gerd Vogel zum 75. Ob Laube Baum und Gartenbeet für einen Anruf ist es nie zu spät Der Leipziger Gartenfreund – November 2016 11 Vereins- und Kleingartenrecht § Sie fragen – wir antworten: Muss bei Pächtermehrheit jedes Mitglied Beitrag zahlen ? Angeregt durch den Artikel „Mitgliedschaft im Kleingärtnerverein bei Pächtermehrheit” (LGF Dezember 2015) stellen sich weitergehende Fragen: Muss bei Pächtermehrheit jedes Mitglied Beitrag entrichten? Sind beide Pächter zu Umlagen und Arbeitsleistungen verpflichtet? Allein schon für die finanzielle Absicherung der mit seiner Existenz verbundenen Zahlungsverpflichtungen benötigt der Kleingärtnerverein (KGV) eine ausreichende finanzielle Basis. Ihre Belastung wächst mit der finanziellen Absicherung zur Erfüllung der Verpflichtungen und Aufgaben, die aus dem Vereinszweck lt. Satzung folgen. Außerdem können unvorhergesehene, zusätzliche Belastungen eintreten. Zur drohenden Insolvenz des KGV kann das Nichterkennen, das zu späte Einleiten erforderlicher Maßnahmen zur Sicherung der finanziellen Basis des KGV sowie die Zahlungssäumigkeit oder -verweigerung der Mitglieder führen. Grundsätzlich hat jedes Vereinsmitglied (s)einen Beitrag zum Erhalt, zur Festigung und Entwicklung des KGV nicht nur in Gestalt der ihm obliegenden Treuepflicht gegenüber seinem Verein, sondern durch Geld- und Arbeits- 12 leistungen zu erbringen. Dieser Mitgliedspflicht unterwirft sich (freiwillig!) jeder Natur- und Gartenfreund mit dem Beitritt zum KGV. Nach dem Willen des Gesetzgebers soll die Vereinssatzung Bestimmungen darüber enthalten, „ob und welche Beiträge von den Mitgliedern zu leisten sind” (§ 58 Zif. 2 BGB). Als Mitgliedsbeitrag – so hat es sich in der Praxis verfestigt – werden solche erfahrungsgemäß über einen längeren Zeitraum unverändert bleibenden (wiederkehrenden) Geldforderungen des KGV gegenüber seinen Mitgliedern bezeichnet und eingefordert. Diese werden benötigt z.B. zur Abdeckung von Beiträgen aus der Mitgliedschaft des KGV in einer übergeordneten Kleingärtnerorganisation, zur Begleichung von Versicherungsbeiträgen, für Porto, Telefongebühren und andere regelmäßig anfallende Gebühren, zur Ausgestaltung von Veranstaltungen des Vereins, Auszeichnungen von Vereinsmitgliedern usw. Dieser sich aus dem Haushaltsplan des KGV ergebende Mitgliedsbeitrag wird als Jahresbeitrag mit der Jahresrechnung geltend gemacht. Darin werden gleichzeitig die zu zahlende Pacht und andere finanziellen Forderungen – so auch für Leistungen des KGV (u.a. Kosten für Wasser und Strom) – in Rechnung gestellt. Zu den vom Mitglied zu leistenden Beiträgen im o.g. Sinne gehören neben dem Mitgliedsbeitrag auch benötigte Umlagen zur Abdeckung außergewöhnlicher/unvorhergesehener Zahlungsverpflichtungen (wie z.B. Behebung von Havarien/Schäden, Erneuerung der Stromversorgungsanlage) und Gemeinschaftsleistungen (Arbeitsstunden). Richtigerweise werden diese zu leistenden Beiträge in den Vereinssatzungen gesondert geregelt und von dem für deren Erfüllung satzungsgemäß bestimmten Der Leipziger Gartenfreund – November 2016 Vereinsorgan je nach Notwendigkeit konkretisiert und abgefordert. Um den für das Handeln des KGV gegenüber seinen Mitgliedern verpflichtenden Gleichbehandlungsgrundsatz zu wahren, ist als Empfehlung zur inhaltlichen Gestaltung der Satzung des KGV in der Mustersatzung des Stadtverbandes Leipzig der Kleingärtner e.V. (SLK) festgeschrieben: - Jedes Mitglied hat den Mitgliedsbeitrag zu entrichten. Der Mitgliedsbeitrag kann den Mitgliedern nicht erlassen werden (§ 4). - Jedes Mitglied ist verpflichtet, Umlagen und andere finanzielle Zahlungen an den Verein zu leisten. Umlagen und andere Zahlungen können den Mitgliedern nicht erlassen werden (§ 4). - Die Mitglieder sind in jedem Geschäftsjahr zu persönlich zu erbringenden Gemeinschaftsleistungen verpflichtet. Für nicht erbrachte Gemeinschaftsleistungen ist ersatzweise ein Geldbetrag zu zahlen (§ 4). - Ehrenmitglieder sind von finanziellen Verpflichtungen gegenüber dem Verein freigestellt (§ 3). Bezogen auf die zu leistenden Beiträge von zwei Mitgliedern, die in Pächtermehrheit Pächter eines Kleingartens sind, obliegt, ungeachtet der vorangestellten, in der Mustersatzung des SLK auf den Regelfall (Alleinpächter eines Kleingartens) enthaltenen Grundorientierung, die Entscheidung, ob und welche Beiträge von diesen Mitgliedern zu leisten sind, dem einzelnen KGV. Wichtig ist, dass die Regelungen zur Beitragspflicht der Mitglieder in Pächtermehrheit in der Vereinssatzung getroffen und in allen Vertragsverhältnissen über einen Kleingarten nach dem rechtsstaatlichen Grundsatz der Gleichbehandlung angewendet werden. Die Verpflichtung als Vereinsmitglied, Umlagen u.a. finanzielle Zahlungen zu leis- Dr. Wolfgang Rößger Fachberater Recht des Stadtverbandes Leipzig der Kleingärtner e.V. ten und Gemeinschaftsleistungen zu erbringen, ist für die Pächter eines Kleingartens zugleich Vertragspflicht. Als solche ist sie in dem in den KGV des SLK zur Anwendung kommenden Vertragsformular „Kleingartenpachtvertrag” (§ 8) und in der für jedes Kleingartenpachtverhältnis – unabhängig vom Zeitpunkt des Vertragsabschlusses – geltenden Kleingartenordnung Bestandteil der sich aus der Rahmenkleingartenordnung des SLK für den Pächter ergebenden Pflichtenlage. In Ziffer 3 heißt es: Der Kleingartenpächter ist verpflichtet, sich entsprechend den Beschlüssen des Kleingärtnervereins durch finanzielle Beiträge (Umlagen) und Gemeinschaftsarbeit (Arbeitsleistungen) an Maßnahmen zu beteiligen, die dem Erhalt und der Verschönerung der Kleingartenanlage und damit der Realisierung des Vereinszwecks dienen. Hinsichtlich der Verpflichtung zu Umlagen und Gemeinschaftsarbeit bei einem Pachtverhältnis über einen oder mehrere Kleingärten mit einem oder mehreren Pächtern ergibt sich ein klarer Vertragsinhalt aus dem in den im SLK organisierten KGV zur Anwendung kommenden Vertragsformular „Kleingartenpachtvertrag”: Mehrere Personen als Pächter haften für alle Verpflichtungen aus dem Pachtverhältnis als Gesamtschuldner (§1 Abs.6). Folglich gibt es keine „doppelten Verpflichtungen”. www.stadtverband-leipzig.de Vereins- und Verbandsleben / Fachberatung KGV „Freundschaft” wandelte auf Goethes Spuren I m Rahmen einer Stadtrundfahrt wandelten wir – Vorstand, Mitglieder und Gäste des KGV „Freundschaft” – am 10. September auf Goethes Spuren und hielten uns an dessen Zitat „Mein Leipzig lob‘ ich mir! Es ist ein klein Paris und bildet seine Leute” aus dem „Faust I”. Gemeinsam solch eine Besichtigungstour zu unternehmen, hat einen besonderen Reiz, denn Erinnerungen und Anekdoten machen die Runde und beim anschließenden Beisammensein im traditionsreichen „Romanushof” wird das Gesehene genau ausgewertet. So wird einem richtig bewusst, wie schön sich unsere Stadt seit 25 Jahren herausgeputzt hat und wie man Altes und Neues miteinander in Einklang bringt. Unsere Stadtführerin war Spitzenklasse und erläuterte zu allem, was wir auf der Busfahrt zu Gesicht bekamen, detailreich die Einzelheiten. Besonders interessant war die Route über die Alte Messe, die sich sehr verändert hat. Beeindruckend war die Einfahrt unter dem großen „Doppel-M” hindurch, das als Logo für „MusterMesse“ über Jahrzehnte hin- weg ein prägender Begriff war. Die vielen Passagen der Innenstadt verströmen eine besondere Atmosphäre. Als Höhepunkt erklommen wir den höchsten Aussichtspunkt, 120 m über der Stadt, die Aussichtsplattform des ehemaligen Uni-Riesen. Von hier aus sieht man, wie grün Leipzig ist. Das hörten wir auch erstaunt von anderen Besuchern. Innerlich lächelten wir, denn einen großen Anteil an diesem Grün haben wir – die Leipziger Kleingärtner. Evelyn Jupe KGV „Freundschaft Foto: Verein 25 Jahre Partnerschaft mit Hamburg-Alsterdorf Seit 25 Jahren besteht die Partnerschaft zwischen dem Gartenbau-Verein „Heimat” Alsterdorf e.V. Hamburg und dem KGV „Leipzig-Stünz” e.V. Zur Würdigung der ein Vierteljahrhundert währenden Zusammenarbeit auf kleingärtnerischem Terrain fand am 7. Oktober 2016 im Vereinshaus des Leipziger Gastgebers eine Feierstunde statt, zu der eine Delegation aus der Hansestadt anreiste. Im Zuge der Veranstaltung wurde der Vorsitzende des KGV „Leipzig-Stünz”, Bernd Schneeweiß, vom 1. Vorsitzenden der Bezirksgruppe Hamburg-Nord im Landesbund der Gartenfreunde in Hamburg e.V., Klaus-Dieter Foto: SLK Laubsch, für die in seiner bisherigen Amtszeit erbrachten Verdienste an der gedeihlichen Zusammenarbeit beider Partner mit der Goldenen Ehrennadel geehrt. Die Feier umrahmten die „A cappella Senioren der DHfK Leipzig”, die für ihre bemerkenswerten musikalischen Darbietungen viel Applaus von den Hamburgern und Leipzigern einheimsten; unter ihnen auch Robby Müller, Vorsitzender des Stadtverbandes Leipzig der Kleingärtner. -r Artenvielfalt der Beet- und Balkonpflanzen (11) – Leberbalsam (Ageratum) Leberbalsam wird seit vielen Jahren als Pflanze für Garten, Balkon sowie Friedhof angeboten und ist sogar als Schnittblume geeignet. Vielen Gartenfreunden wird daher auch der botanische Name Ageratum bekannt sein. Das griechische ageratos bedeutet ewige Jugend und bezieht sich auf die relativ lange Blütendauer des Leberbalsams. Ageratum houstonianum ist im tropischen Mittel- und Südamerika beheimatet und gehört zu den Korbblütlern. Die hauptsächlich vorkommende Blütenfarbe ist blau, aber auch violett, rosa und weiß. Die Pflanzen haben herzförmige bis runde Blätter. Ihre feinblättrigen Blüten bil- den dichte Doldentrauben. Eigentlich ist Leberbalsam ein Halbstrauch, der am Stängelgrund verholzt und in der Leberbalsam. Foto: Harry-Alverson (CC BY-SA 2.0) Heimat viele Jahre alt werden kann. In unserem Klima könnte die Pflanze nur im Gewächshaus überwintern und wird deshalb nur einjährig kultiviert. Viele Sorten sind gezüchtet worden, aber nur wenige sind im Handel erhältlich. Es gibt sowohl samenechte als auch F1-Hybriden, hohe und niedrige sowie oben genannte Farbsorten. So wird die „Blaue Donau” nur 20 cm, „Schnittwunder” 80 cm und „Blauer Horizont” (großblumig) 50 cm hoch. Ausgesät wird unter Glas im Februar. Aussaaten sind aber auch bis Juli im Freien möglich. Die Keimtemperatur beträgt 20 bis 22 °C. Nach zwei Wochen wird bei 16 °C „Blumen sind das Lächeln der Natur. Es geht auch ohne sie, aber nicht so gut.” www.stadtverband-leipzig.de weiter kultiviert. Später kommen die Pflänzchen büschelweise in 9-cm-Töpfe, Mitte Mai die abgehärteten Pflanzen im Abstand von 25 cm ins Freie. Werden die Pflanzen zu hoch, können sie gestutzt werden. Die entfernten Pflanzenteile sind als Stecklinge nutzbar. Der Leberbalsam verträgt keine Trockenheit. Weiße Fliege und Spinnmilben können mit einer Gelbtafel bekämpft werden. Kombinieren kann man die Pflanzung mit Ringelblumen, Löwenmaul oder Begonien. Viel Erfolg mit den schönen Blumen wünscht Ihnen Ihr Gartenfachberater Edgar Schmitt KGV „Alt Schönefeld” Max Reger (1873 - 1916) Der Leipziger Gartenfreund – November 2016 13 Fachberatung Wissenswertes aus der Vogelwelt: Schwäne (1) H eute nehme ich Sie mit zu einer Exkursion an eines der vielen um unsere Stadt entstandenen Gewässer. Hier können wir das ganze Jahr über Schwäne (Cygnini) beobachten. Wussten Sie, wie viele verschiedene Schwanenarten es gibt? Ich möchte Sie mit ihnen vertraut machen. Die Schwäne gehören zur Ordnung der Gänse und innerhalb dieser Ordnung zur Familie der Entenvögel. Schwäne sind die größten aller Entenvögel. Wegen des rein weißen Gefieders der europäischen Arten und der eindrucksvollen Größe haben sie in zahlreiche Mythen und Märchen Eingang gefunden. Wer hat noch nicht von Leda, der Tochter des ätolischen Königs Thestios gehört, der sich Zeus in der Gestalt eines Schwanes näherte und sie schwängerte. Oder vom Schwanengesang. Dieser Ausdruck geht auf einen alten griechischen Mythos zurück, der besagt, dass Schwäne vor ihrem Tod noch einmal mit trauriger, jedoch wunderschöner Stimme ein letztes Lied anstimmen. Von den sieben auf der Erde vorkommenden Schwanenarten können vier Arten in Europa beobachtet werden. Der allen bekannte und am häufigsten vorkommende Höckerschwan (Cygnus olor), der Singschwan , der Zwergschwan und der Trauerschwan. Der Höckerschwan hat sei- nen Namen wegen des Höckers über dem Schnabel. Beim Männchen ist der Höcker, besonders in der Brutzeit, deutlich größer als beim Weibchen. Der Schnabel ist orangerot, bei den Jungvögeln bleigrau. Das Gefieder ist schneeweiß. Höckerschwäne erreichen eine Größe von 1,60 m und ein Gewicht bis zu 12,5 kg. Sie zählen zu den schwersten flugfähigen Vögeln in unseren Breiten, abgesehen von der Großtrappe, die 16 kg auf die Waage bringt. Stehende oder träge fließende Gewässer, die neben vegetationsreichen und nicht zu tiefen Randzonen über größere freie Wasserflächen verfügen; vorzugsweise Binnenseen und Teiche sowie Altwässer, werden als Biotop bevorzugt. Höckerschwäne sind überall in Mitteleuropa anzutreffen. Die Territorien von Wildschwänen sind meist sehr groß, doch an sehr günstigen Brutplätzen kommt es gelegentlich zu kolonieähnlichen Konzentrationen. Halbwilde Schwäne brüten und überwintern auf vielen kleinen Binnenseen und Flüssen, zahme auf Parkteichen. Bekannt dafür sind die Schwäne auf der Hamburger Alster. Sie sind sogar ein Hamburger Wahrzeichen. Akten von 1591/1592 belegen, dass die Höckerschwäne auf der Alster seit über 400 Jahren auf öffentliche Kosten mit Getreidefutter versorgt Übernehme Dach- und Baumfällarbeiten 0341/ 94 56 450 0177/ 14 19 200 14 Der Leipziger Gartenfreund – November 2016 wurden. 1664 stellte der Senat der Freien und Hansestadt Hamburg die Vögel sogar unter besonderen Schutz. Seit 1818 ist für die Betreuung der Tiere das städtische Amt eines Revierjagdmeisters eingerichtet worden. Der sogenannte Schwanenvater ist der einzige Mitarbeiter der Zentralstelle Schwanenwesen im Bezirksamt HamburgNord. Da im Winter die Gefahr besteht, dass die Alster samt Schwäne zufriert oder die Tiere keine Nahrung finden, werden die ca. 130 Schwäne jedes Jahr nach Eppendorf gebracht. Dort leben sie auf einem Teich mit künstlicher Strömung, der nicht zufrieren kann. Der im Novem- Eier allein aus. Nach etwa 36 Tagen schlüpfen die Jungen. Schwanenküken kommen grau oder weiß auf die Welt. Sie gehören zu den Nestflüchtern und können gleich schwimmen. Nach 120 bis 150 Tagen sind die Jungen flugfähig, bleiben aber oft noch bis zum Spätherbst und Winter bei den Eltern. Gibt es keine Störungen, nutzen Höckerschwäne ihr Nest über Jahre. Das Männchen bleibt während des Brutgeschehens in der Nähe, um bei Störungen durch Feinde, z.B. Menschen, Hunde, Füchse und Rivalen, angreifen zu können. In der Brutzeit sind die Schwäne sehr aggressiv. Sie zischen, beißen und schlagen mit den Flügeln. Schwanenfamilie auf einem mecklenburgischen Gewässer. Droht Gefahr, greift das Männchen sehr schnell an. Foto: SLK ber stattfindende Umzug der Schwäne ins Winterquartier ist eine Attraktion. Der Höckerschwan führt eine Jahresbrut von März bis Juni durch. Das Weibchen legt 5 bis 8 Eier in ein großes Nest aus Pflanzenresten, das in der Nähe von Gewässern gebaut wird. Das Männchen trägt das Nistmaterial heran, aus dem das Weibchen das Nest baut. Die Eier sind hell graugrün gefärbt mit einem weißlichen Kalküberzug. Sie nehmen beim Brüten durch Umwelteinflüsse oft eine braungelbe Färbung an. Das Weibchen brütet die Die Geschlechtsreife tritt beim Weibchen frühestens nach zwei Jahren, meist zu Ausgang des 3. Lebensjahres, nicht selten auch erst im 4. Jahr ein. Die Paarbildung erfolgt ausnahmsweise nach einem Jahr, sehr häufig im Alter von zwei, in der Regel vor Erreichen des fünften Lebensjahres; einzelne Männchen sind aber noch im Alter von vier und fünf Jahren ledig. Interessantes über die anderen Schwanenarten erfahren Sie an dieser Stelle im Dezemberheft. Klaus Rost Leiter der Vogelschutzlehrstätte des SLK www.stadtverband-leipzig.de Fachberatung / Buchtipp Heilende Pflanzen vor der Haustür: Chinesischer Gewürzstrauch S eit Jahren erfreut mich in unserem Garten der Chinesische Gewürzstrauch (Elsholtzia stauntonii). Er gehört zu den Lippenblütlern. Seine Heimat ist China, doch auch in unseren Breiten fühlt er sich wohl. Der Chinesische Gewürzstrauch ist ein leicht verholzender Strauch. Er ähnelt dem Salbei. Er ist winterhart bis zu -25º C. Der Standort sollte sonnig bis halbsonnig sein. Besondere Bodenansprüche werden nicht gestellt, Staunässe ist zu vermeiden. Faszinierend sind seine schönen rosa Blüten, die in Blütenrispen stehen. Die Blüte beginnt spät im Jahr und erstreckt sich von September bis Oktober/November. Die Laubblätter sind länglich gesägt bis gekerbt und färben sich nach der Blüte rötlich. Vermehrt werden kann Elsholtzia durch Teilen der Pflanze, Stecklinge oder Samen (Achtung, Lichtkeimer!). Die Pflanze verströmt ein kräftiges Aroma. Nach Angaben in der Literatur ähnelt der Duft Kümmel und Minze. Andere Autoren beschreiben das Aroma der Blätter als zitronig bis minzig, mit einem Hauch von Anis. Zur Gattung Elsholtzia gehören über dreißig Arten. Alle haben ein angenehmes, unaufdringliches und trotzdem exotisches Grundaroma, das sofort an fernöstliche Küche denken lässt. So werden die Blätter in der Küche zum Würzen und Verfeinern von Süßspeisen, Suppen, Salaten, Gemüse- und Fleischgerichten, als Teeaufguss oder Duftöl genutzt. Beim Trocknen geht das Aroma verloren, so dass die Blätter eingefroren werden sollten. Angaben zu speziellen Inhaltsstoffen konnte ich nicht finden. Wertbestimmend sind ätherische Öle. Interessant ist, wie die einzelnen Pflanzen zu ihren Namen kommen. Karl Ludwig Willdenow (1765-1812), Direktor des Botanischen Gartens in Berlin, wollte der Gewürzstrauchgattung einen Namen geben. Er wählte den eines Vorgängers, des preußischen Botanikers Johann Sigismund Elsholtz (1623- ner bemerkenswerten Persönlichkeit wurde nun mit der Bezeichnung E.stauntonii ein Denkmal gesetzt. Dies war im 19. Jahrhundert üblich. Sir George Leonhard Staunton (1737-1801) war Arzt, Orientalist, Botaniker, Diplomat und nahm an einer der ersten Reisen ins Innere Chinas (1793/94) teil. Es ist doch spannend, was für Informationen sich hinter den Pflanzennamen verbergen. Im Botanischen Garten ist Elsholtzia stauntonii zu finden. Dr. Hannlore Pohl Chinesischer Gewürzstrauch Elsholtzia stauntonii. Foto: H. Pohl 1688). Elsholtz war ein vielfältiger Naturforscher, der beim „Großen Kurfürsten” Friedrich Wilhelm von Brandenburg als botanischer Leiter der Lustgärten in Potsdam, Berlin und Oranienburg wirkte und am Hof als Arzt und Alchemist tätig war. Die Art Elsholtzia stauntonii wurde vom englischen Botaniker George Bentham (1800-1884) beschrieben und bezeichnet. Er verfasste viele botanische Schriften. Ei- Termine: 5.11., 16.30 Uhr: Wetter und Klima in Großpösna gestern, heute, morgen; mit Harald Köpping, 4 Euro. 26.11., 14.30 Uhr, Adventsbasteln mit dem KinderZeit e.V., 4 Euro inkl. Kleingebäck und Tee, zzgl. Material. Bitte anmelden. Botanischer Garten Oberholz Störmthaler Weg 2, 04463 Großpösna-Oberholz; im Mo-Fr, 8-12 Uhr u. Sa/So/Feiertag 10-16 Uhr geöffnet. Tel.: (034297) 4 12 49 E-Mail: [email protected] www.botanischer-garten-oberholz.de Buch-Tipp +++ Buch-Tipp +++ Buch-Tipp +++ Buch-Tipp Feigen aus dem eigenen Garten Feuer und Flamme Feigen sind mutmaßlich die ältesten domestizierten Kulturpflanzen der Menschheit. Kein Wunder, dass sie auf unterschiedliche Art Eingang in die Literatur gefunden haben; unverfänglich beim „Kleinen Muck” und den Eselsohren, erotisch in Gael Greenes Welterfolg „Wie man eine Feige isst”. Aber Feigen selbst anbauen? Das scheitert nicht nur am hiesigen Wetter, sondern nur zu oft auch am Mangel an geeigneten Pflanzen. Das vorliegende Buch schafft in letzterem Punkt Abhilfe. Der Autor informiert zunächst über Herkunft und Eigenschaften der Echten Feige, ehe er 30 selbstfruchtende und zudem leckere Sorten detailiert vorstellt. Dazu zählen auch die für unsere Bedingungen besonders geeignete Wilde Punjab- und die Afghanische Feige. Eine Auswahl an überaus interessanten Rezepten von Feigenchips über einen Feigen-MozarellaSalat und frittierte Feigen bis hin zu Feigenkonfitüre und -senf runden das Buch ab. Fazit: lesenswert. Eine Warnung vorweg: Dieses Buch ignoriert die genderkorrekte Schreibweise und richtet sich an Männer. Und zwar an solche, die eine Frau nicht nur mit Worten, sondern einem richtig guten, selbst zubereiteten Essen erobern wollen. Wer damit ein Problem hat, sollte dieses Buch nicht lesen. Alle anderen werden mit einem Kochbuch belohnt, das eine Menge Spaß und Genuss bereitet. Der Autor unterscheidet die kulinarisch zu beeindruckenden Frauen in sieben Katorien (von „Die Zicke” bis „Die Richtige”) und präsentiert zu jeder Kategorie ein oder zwei komplette Menüs, die ein unbedarfter, aber motivierter Mann erfolgreich nachkochen können sollte. Außerdem vermittelt das Buch Neulingen am Herd einige grundlegende Kenntnisse sowie Hinweise zur Mindestausstattung einer Männerküche und zum Einkauf der benötigten Zutaten und hält auch einige Tipps fürs Verhalten beim ersten Date am Herd bereit. Fazit: politisch nicht ganz korrekt, aber mit Genuss zu lesen. Feigen aus dem eigenen Garten, Christoph Seilerr, 128 Seiten, Broschur, farbig, 14,9 cm x 21,1 cm, Preis: 14,90 EUR, Verlag Eugen Ulmer 2016, ISBN 978-38001-0809-1 Feuer und Flamme – Rezepte zum Anbraten, Rolf Friesz, 160 Seiten, Broschur, farbig, 21,4 cm x 24,4 cm, Preis: 24,95 EUR, avBuch 2015, ISBN 978-37040-7039-4 www.stadtverband-leipzig.de Der Leipziger Gartenfreund – November 2016 15 Vereins- und Verbandsleben Kartoffelgrüße vom Silbersee Eine „etwas anders geformte Kartoffel” erntete Bernhard Kempe in diesem Jahr auf seiner Parzelle 261 in der Kleingartenanlage „Am Silbersee”. Rainer Maleis, der Vorsitzende des KGV, hielt Kleingärtner und Kartoffel im Bild fest. Etwaige Ähnlichkeiten werden nicht unterstellt und wären, so sie denn für den einen oder anderen Betrachter erkennbar sein sollten, natürlich nur eine Laune der Natur. -ad Öffentlichkeitswirksame Würdigung der ehrenamtlichen Tätigkeit von Klaus Rost. Fotos: SLK Klaus Rost (2.v.l.) im Gespräch mit Robby Müller (r.). Es ging natürlich um die Vogelschutzlehrstätte des SLK Eine Eberesche für Klaus Rost E ndlich war es soweit, der Baum, eine Eberesche (Sorbus aucuparia) konnte gepflanzt und zur weiteren „Behandlung” feierlich an Klaus Rost übergeben werden. Bereits im Juni 2015 wurde der ehrenamtliche Leiter der Vogelschutzlehrstätte des Stadtverbandes Leipzig der Kleingärtner (SLK) anlässlich der 60-Jahrfeier dieser einmaligen Lehrund Bildungseinrichtung mit der Pflanzung des Baumes ausgezeichnet. Aus gesundheitlichen Gründen fand sich lange Zeit kein geeigneter Termin. Am 27. September hatte es dann gepasst. Etwa 15 Personen wollten sich das Ereignis nicht entgehen lassen und hatten sich in der Anlage des VdKG „Am Kärrnerweg” eingefunden. Robby Müller, Vorsitzender des SLK, würdigte in seinen Ausführungen vor allem die langjährigen Verdienste von Klaus Rost. Bereits seit seinem 12. Lebensjahr befasst er sich mit dem Vogelschutz. Über die Tätigkeit als Vogelschutz-Fachberater im VdKG „Am Kärrnerweg” wurde er schließlich ehrenamtlicher Leiter der Vogelschutzlehrstätte des SLK. Die Eberesche erinnert daran und soll auch künftige Generationen darauf hinweisen, dass ehrenamtliches Engagement wichtig ist und im SLK gewürdigt wird. -r Gelungene Aktion: Häckseleinsatz in der KGA „Morgensonne” Aller zwei Jahre organisiert der Vorstand des KGV „Morgensonne” für die Vereinsmitglieder die Möglichkeit, Anpflanzungen, die nicht in Kleingärten gehören (z.B. Nadelgehölze), den Schnittabfall von Bäumen und Sträuchern sowie nicht mehr gewollte Pflanzen zum Häckseln abzugeben. An einem Sonntagnachmittag nahm der Vorstand derartiges Material für einen kleinen Eigenbeitrag auf der Vereinswiese an und achtete darauf, dass weder Wurzeln, dicke Äste noch Stämme über 10 cm Durchmesser abgegeben wurden. Am Abend war die Vereinswiese gut gefüllt mit Material für den Häcksler. Am Montag früh ging's los. Zwei Mitarbeiter der Stadtreinigung Leipzig kamen mit einem großen Häcksler und schoben das Material in das gefräßige Arbeitsgerät. Neun Vereinsmitglieder reichten das Material und sorgten für einen reibungslosen Ablauf. Bald fütterten wir den Häcksler unter Aufsicht selbst. Montagnachmittag war es geschafft und an den Haufen erinnerten nur zwei große Berge Häckselgut. Tags darauf machten sich die neun Gartenfreunde an die Verteilung des gehäckselten Materials im Vereinsgelände. Fazit: Es sind Anpflanzungen aus der Anlage verschwunden, die nicht gestattet oder nicht mehr gewollt sind. Das war Ziel der Aktion und hilft allen. Der Vorstand bedankt sich bei den fleißigen Männern der Stadtreinigung und allen Gartenfreunden, die sich an zwei Tagen zur nicht immer leichten Arbeit bereit erklärt haben. Michael Löffler Vorsitzender KGV „Morgensonne” Leipziger Gartenfreund Foto: Verein 16 Der Leipziger Gartenfreund – November 2016 276. Ausgabe – Leipzig im November 2016 Herausgeber: Stadtverband Leipzig der Kleingärtner e.V., Zschochersche Straße 62, 04229 Leipzig, Telefon 0341/4 77 27 53 & 4 77 27 54, Telefax 0341/4 77 43 06 Internet: www.stadtverband-leipzig.de E-Mail: [email protected] [email protected] Verantwortlich für den Inhalt: Redaktionsteam des Stadtverbandes Leipzig der Kleingärtner e.V. 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