oberflächen. vielfalt.

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OBERFLÄCHEN. VIELFALT.
Putztechniken nach jahrhundertealtem Vorbild
S-
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VERA
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VIDEO
auf
MODERNE PUTZE,
ERHABENE OPTIK
Historische Putztechniken geben Fassaden Originalität und Unverwechselbarkeit. Sie heute
entsprechend der Vorbilder vergangener Jahrhunderte einzusetzen, stellt hohe Ansprüche
an Verarbeitung und Produktqualität. Die Weiterentwicklung verschiedenster Materialien,
die breite Palette heutiger Untergründe und vielfach restriktive Bedingungen durch
bauliche oder energetische Anforderungen definieren den Rahmen. Rajasil stellt mit dem
dünnschichtigen Renovierputz sowie dem dickschichtigen Edelputz WD zwei mineralische
Oberputze bereit, die es ermöglichen, Fassaden mit der optischen Erhabenheit vergangener
Zeiten und den funktionellen Ansprüchen der Gegenwart zu gestalten.
Hinweis:
Diese Broschüre ist eine Zusammenfassung der Fachartikelserie "Historische Putztechniken" der Zeitschrift
Bauhandwerk mit Texten von Heike Pfaff (Rajasil Bauberatung, HECK Wall Systems)
KRATZPUTZ
Kratzputz
S. 04 - 07
ALTDEUTSCHER PUTZ
S. 08 - 11
Altdeutsch
BESENZUGPUTZ
S. 12 - 15
Besenzug
SPRITZPUTZ / BESENWURFPUTZ
S. 16 - 19
Spritzputz
KELLENWURFPUTZ
S. 20 - 23
Kellenwurf
ZIEHPUTZ
S. 24 - 27
Ziehputz
KRATZPUTZ
Beispiel:
Rajasil EP WD
(Edelputz Kratzputz mittel) mit Glimmer
4
KRATZPUTZ
DIE VERARBEITUNG
1
2
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6
1
2
3
4
Bei der Handverarbeitung wird der Kratzputz mit einer
rostfreien Edelstahltraufel aufgezogen und somit eine
erste Kontaktschicht am Untergrund hergestellt.
Danach wird der Kratzputz mit einer zweiten Schicht
nass-in-feucht auf die erste Putzschicht angeworfen,
bis die erforderliche Putzdicke erreicht ist. Maschineller Auftrag des Putzes ist auch möglich!
5
6
Nach ausreichender Erhärtung wird die Oberfläche mit
einem Nagelbrett "Igel" gleichmäßig mit kreisenden
Bewegungen gekratzt. Die Mindestputzdicke beträgt
dann ca. 10 mm.
Die fertig gekratzte, noch hinreichend feuchte Fläche
wird abschließend mit einem weichen, trockenen
Besen von oben nach unten abgekehrt.
Der frische Putzmörtel wird mit einer Zahnkartätsche
verzogen (egalisiert), auch um eingeschlossene Luftblasen zu entfernen.
Das Glätten der angesteiften Oberfläche erfolgt erneut
durch eine rostfreie Edelstahltraufel.
Das Verarbeitungsvideo
bei Youtube:
www.youtube.com/wallsystems
5
KRATZPUTZ
Gekratzte Strukturen sind alte Strukturen, die seit dem 14. Jahrhundert nachgewiesen werden können.
Traditionell wurden diese Putze einlagig verarbeitet und mit einem Nagelbrett strukturiert. Diese
Gestaltung des Putzes war immer abhängig von den Gegebenheiten des Standortes und den Wünschen
des Auftraggebers.
In dem letzten Jahrhundert der industriellen Fertigung dieser
Putze hat sich eine zweilagige Verarbeitung durchgesetzt. In
der heutigen Zeit werden preiswertere Kalkzementputze als
Grund- bzw. Unterputze verwendet. Diese Unterputze dienen zum
Ausgleich und schaffen ein gleichmäßiges Saugverhalten des
Untergrundes.
Traditionell wurden Kiessande bis zu einer Körnung von 14/16
mm als strukturgebendes Korn eingesetzt. Neben diesem groben
Korn war der Einsatz von Feinkörnungen wesentlich. Hier musste
beachtet werden, dass die abschlämmbaren Bestandteile der
Körnungen gering bzw. gleichmäßig vorhanden sind. Der Einsatz
von gleichmäßigen Sandfraktionen sorgt für eine Vereinheitlichung
der Putz- und Verarbeitungseigenschaften. Aufgrund der vorwiegenden maschinellen Verarbeitung des Kratzputzes sind die
Körnungen in den letzten Jahrzehnten auf 4 bis 6 mm Körnungen
begrenzt.
In den alten Putzstrukturen konnten hydraulisch wirkende
Bindemittel wie Kalk oder Ziegelmehl nachgewiesen werden.
In der heutigen Zeit werden als hydraulische Bindemittel zur
Erreichung der Festigkeit der Putze Weißzemente eingesetzt.
6
Heute können diese Putze maschinell angetragen und mit
einer Zahnkartätsche eingeebnet werden. Durch diesen
Verarbeitungsschritt werden mögliche Lufteinschlüsse beseitigt.
Nach dem Ansteifen des Mörtels kann die Oberfläche mit
Nagelbrett, Stahlklinge oder Sägeblatt gekratzt werden. Ziel ist,
dass das Zuschlagkorn leicht aus der Putzfläche herausspringen
muss. Entscheidend für die Qualität der Oberflächenstruktur ist
der richtige Zeitpunkt des Kratzens. Bei einem zu frühen Kratzen
kommt es zu einem Verschmieren der Oberflächen, bei einem zu
stark erhärteten Kratzputz ist ein gleichmäßiges Strukturieren nur
noch mit einem hohen Kraftaufwand möglich.
KRATZPUTZ
EMPFOHLENE PRODUKTE
RAJASIL EP WD (EDELPUTZ KRATZPUTZ MITTELFEIN) MIT GLIMMER
RAJASIL EP WD (EDELPUTZ KRATZPUTZ MITTEL) MIT GLIMMER
PUTZWEISE
Kratzputz
GRÖSSTKORN
ca. 4 mm
ANWENDUNGSBEREICH
Außen- und Innenbereich
FARBE
Weiß oder farbig
VERBRAUCH
Kratzputz mittelfein ca. 16 - 20 kg/m2 (Körnung ca. 2,5 mm)
Kratzputz mittel ca. 20 - 25 kg/m2 (Körnung ca. 4,0 mm)
BAUSTOFFKLASSE
A
Weitere Infos und technische Produktdaten:
www.wall-systems.com
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ALTDEUTSCHER PUTZ
RAJASIL EP WD
(Altdeutscher Putz mittel)
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1
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1
2
3
4
Der Mörtel (Altdeutscher Putz mittel) wird mit einer
rostfreien Edelstahltraufel aufgezogen und somit eine
erste Kontaktschicht am Untergrund hergestellt.
ALTDEUTSCHER PUTZ
DIE VERARBEITUNG
4
... bis das gewünschte Oberflächenergebnis entsteht.
Auf die erste Schicht wird mit einer Kelle nochmals
eine Putzschicht nass-in-feucht geworfen. Eine maschinelle Verarbeitung ist je nach geforderter Oberfläche möglich.
Wenn der Putz leicht angezogen hat, kann er mit
einem Quast bearbeitet bzw. verschlämmt werden...
Das Verarbeitungsvideo
bei Youtube:
www.youtube.com/wallsystems
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ALTDEUTSCHER PUTZ
Altdeutsche Putze ermöglichen rustikale, schöne und natürliche Oberflächen, die durch Verbürsten
des angeworfenen Mörtels in alle Richtungen entstehen. Bekannt ist dieser Putz auch unter den
Bezeichnungen Kellenzugputz oder gedeckter Putz. Überwiegend wurde dieser Putz in dem 13./14.
Jahrhundert und aufgrund seiner einfachen Verarbeitung bis heute eingesetzt. Meist wurde der
einlagig aufgebrachte Putz mit dem Holzbrett vertikal bzw. bogenförmig verzogen. Die Oberflächen
waren immer ein Ergebnis der Gestaltungsfreude des Ausführenden bzw. dem Geschmack des
Auftraggebers.
Gleichmäßige Oberflächen wurden bei einer einlagigen
Auftragsweise in der Geschichte nicht erreicht. In der heutigen
Zeit werden diese Putze auf einem Kalk- bzw. KalkzementUnterputz verarbeitet, was dem Ausgleich des Untergrundes
dient und ein gleichmäßiges Saugverhalten schafft. Um die
Gestaltungsmöglichkeiten des Putzes zu erhalten, sollte der
Unterputz schon dem Untergrund folgen und nicht eine perfekte
Ebenheit erreichen.
Kornstärken in diesem Putz variierten, abhängig von den
eingesetzten Sanden vor Ort, in einem Bereich von 0 - 4 mm bzw.
0 - 8 mm. Je größer die Körnungen, desto stärker wurde der Putz
aufgebracht. In der heutigen Zeit bei industriell gefertigten Putzen
liegen die Größtkörnungen in einem Kornbandbereich von 0 - 2
mm bzw. 0 - 4 mm.
In den Putzen aus der Zeit der Gotik konnten nur anteilig
hydraulische Bestandteile wie Ziegelmehl oder Kalk in diese
Mörtel eingesetzt werden. Die Materialeigenschaften wurden
durch Sieblinien oder Zugabe wie Eiweiße (Molke) beeinflusst.
Heutzutage beinhalten Altdeutsche Putze hydraulischen Kalk,
auch Weißzemente, abgestimmte Körnungen und Mittel zur
verbesserten Verarbeitbarkeit. Diesen Putzen werden ebenso
hydrophobierende Zusätze für eine Wasserabweisung beigefügt.
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Wie in den vergangenen Zeiten wird der Mörtel in den meisten
Fällen per Hand mit einer Dreieckskelle gleichmäßig angeworfen.
Wenn der Putz leicht angezogen hat, wird er mit der Malerbürste
/ Holzbrett und Wasser weiter bearbeitet, so dass die gewünschte
Struktur entsteht. Je ungleichmäßiger der Putz angeworfen wird,
umso stärkere optische Unterschiede treten in der Oberfläche des
Putzes auf.
ALTDEUTSCHER PUTZ
EMPFOHLENES PRODUKT
RAJASIL EP WD (ALTDEUTSCHER PUTZ MITTEL)
GRÖSSTKORN
ca. 3,2 mm
ANWENDUNGSBEREICH
Außen- und Innenbereich
FARBE
Weiß oder farbig
VERBRAUCH
ca. 12-14 kg/m2
BAUSTOFFKLASSE
A
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BESENZUGPUTZ
RAJASIL RP
(Renovierputz grob)
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Der Renovierputz grob wird mit einer rostfreien Edelstahltraufel aufgezogen und somit eine erste Kontaktschicht am Untergrund hergestellt.
Danach wird der Renovierputz grob durch einen zweiten Auftrag (nass-in-feucht) auf die gewünschte Auftragsstärke gebracht.
BESENZUGPUTZ
DIE VERARBEITUNG
4
Der Besen ist so zu wählen, dass eine möglichst breite und weitgehend ebene Zugfläche entsteht. Ansätze
werden somit gut verzogen. Absätze im Zug sind zu
vermeiden.
Den frischen Mörtel mit dem Rutenbesen abziehen.
Waagerechte oder senkrechte Strukturen sind üblich.
Das Verarbeitungsvideo
bei Youtube:
www.youtube.com/wallsystems
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BESENZUGPUTZE
Unterschiedliche Strukturen werden unter dem Begriff Besenputze zusammengefasst. Die
Gemeinsamkeit dieser verschiedenen Putze und Strukturen findet sich in der Verwendung eines
Besens zur Oberflächengestaltung. Mit diesem Werkzeug wurde gezogen, gedrückt, gestupft
bzw. geschlagen. Durch diese unterschiedliche Handhabung des Besens entstehen zahlreiche
Strukturen. Nach Art der Ausführung werden auch die Putze benannt: Besenschlagputz,
Besenstrichputz, Besenzugputz. Häufig findet man diese Putze an Fassaden aus der Gründerzeit
oder Jugendstilfassaden im Bestand.
Während im Mittelalter nur entsprechend vorbereitete
Reisigbunde zum flächigen Stupfen rauer Putzflächen benutzt
wurden, experimentierte man in der Neuzeit mit der Wirkung
verschiedenster Mörtelzusammensetzungen, Oberflächenstrukturen und Stupfinstrumente. Auch mit modernen Putzen können
heute Oberflächen wie der Besenzug erstellt werden. Diese
Mörtel sind sehr feinkörnig, gut kellengängig und haben ein gutes
Stehvermögen.
Diese Putzstrukturen wurden in einer zweilagigen Verarbeitung
erstellt. Als Unterputz diente meist der vorhandene und zurückgearbeitete Altputz bzw. Kellenwurf. In der heutigen Zeit werden
diese Putze auf Kalkzementputze bzw. auch auf Armierungsputze
des WDV-Systems aufgebracht.
Die Wirkung der Oberfläche ist abhängig von der Mörtelzusammensetzung (Sieblinie) und der Modellierung der
Putzfläche. Der Oberputz wird angetragen und eingeebnet. Der
frische Mörtel wird mit dem Rutenbesen abgezogen, waagerechte
und senkrechte Strukturen sind üblich. Der Rutenbesen (z.B.
Birken- oder Haselnusszweige) ist so zu wählen, dass eine
möglichst breite und weitgehend ebene Zugfläche entsteht.
Dieser Reisigbesen ist vor dem Zug etwa 30 Minuten zu wässern.
14
Bei der Verarbeitung als Besenzug sollte beachtet werden, dass
keine zu großen Flächen angetragen und eingeebnet werden. Das
Ansteifen des Mörtels und die möglich Verarbeitung hängen von
der Zeit und dem Saugverhalten des Untergrundes ab. Vorsichtiges
Nachnässen des Putzes sollte hier erfolgen. Verarbeitungsmängel
bzw. Arbeitsunterbrechungen werden dann durch deutliche
Horizontal-/Vertikalabsätze in der Fassade sichtbar.
EMPFOHLENES PRODUKT
BESENZUGPUTZ
RAJASIL RP (RENOVIERPUTZ GROB)
PUTZWEISE
Besenzug
GRÖSSTKORN
ca. 1,2 mm
ANWENDUNGSBEREICH
Außen- und Innenbereich
FARBE
Altweiß oder farbig
VERBRAUCH
ca. 1,4 kg/m2/mm Auftragsdicke
BAUSTOFFKLASSE
A
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SPRITZPUTZ/BESENWURFPUTZ
RAJASIL EP WD
(Besenwurf)
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DIE VERARBEITUNG
2
1
Der Mörtel wird mit geeigneter Maschinentechnik, z. B.
Putzleier oder Förderpumpe, vorgespritzt.
2
In die noch feuchte erste Putzschicht wird nochmals nassin-feucht eine weitere Putzschicht aufgebracht.
SPRITZPUTZ /
BESENWURFPUTZ
1
Die Spritzarbeitsgänge sind so oft zu wiederholen, bis die
erforderliche Putzstärke bzw. -struktur erreicht wurde.
Das Verarbeitungsvideo
bei Youtube:
www.youtube.com/wallsystems
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SPRITZPUTZ / BESENWURFPUTZ
Die unterschiedlichen Bezeichnungen eines Spritzputzes sind auf die Ausführungsarten und die
verschiedenen Hilfsmittel zur Erstellung der Struktur zurückzuführen.
Der Besenwurf, auch als Besenspritzputz bezeichnet, hat
seinen Ursprung in der Verwendung von gebundenen Rutenbzw. Reisigbesen zum Auftrag des Putzes. Oft wurde dieser
auf Fachwerk- bzw. Natursteinfassaden schon ab dem 18.
Jahrhundert eingesetzt. Da für die Erstellung der Struktur nur
geringe Hilfsmittel notwendig waren, war diese Struktur auch
stark verbreitet.
In der Hochkonjunktur von Edelputzfassaden (Beginn des 20.
Jahrhunderts) wurden Spritzputze mit einer Putzleier (bzw.
Putzhexe) aufgebracht. Im Vergleich zu dem Besenwurf ist die
Struktur, die durch den Auftrag mit der Putzleier erreicht wird,
wesentlich gleichmäßiger und harmonischer für die Applikation in
den unterschiedlichsten Fassadenbereichen.
Der Besenwurf basiert auf einem kalkgebundenen Mörtel, dem
rauere Körnungen bis etwa vier Millimeter Größe zugegeben
werden können. In der heutigen Zeit findet man aber seltener die
groben Körnungen und dem Mörtel werden auch hydraulische
Bindemittel wie Weißzement zugegeben. Der Untergrund sollte
eben abgerieben sein.
Der Rutenbesen wurde vor der Verwendung stark gewässert, um
das Holz aufzuweichen. Er wurde dann in den etwas verdünnten
Mörtel eingetaucht. Der Mörtel wurde so mit dem Reisigbesen
aufgenommen und über einen Stock geschlagen. Je geringer
der Abstand zur Wand, desto mehr grobe Körnung ist in der
Mörtelmatrix verblieben. Dieser Vorgang des Bewurfes wurde
mehrfach wiederholt. Die Konsistenz des Mörtels ist für die
Gleichmäßigkeit des Bewurfes entscheidend. Ist der Mörtel zu
flüssig, sinkt die Körnung ab. Gleichmäßige Strukturen erforderten
entsprechendes handwerkliches Können.
18
Bei der Verwendung einer Putzleier bzw. Putzhexe wird
die Konsistenz des Putzes flüssiger eingestellt als bei der
Verarbeitung mit dem Besen. Durch das Drehen der Leier werden
die Wandflächen gleichmäßig mit Mörtelspritzer bedeckt. Der
Abstand der Leier zur Wand und die Geschwindigkeit des Drehens
beeinflussen die Qualität des Spritzbildes und müssen vorab
getestet werden. Der Vorgang des Auftrages wird mindestens
dreimal wiederholt, um eine gleichmäßige Struktur zu erreichen.
Je gröber die Körnung, um so mehr Spritzgänge sind erforderlich.
In der heutigen Zeit können diese Spritzputze auch mit geeigneter
Maschinentechnik appliziert werden. Auch hier heißt es
vorspritzen und „nass-in-feucht” weitere Arbeitsgänge mit dem
Material auftragen.
In früheren Zeiten wurde die Fläche immer mit einem gesumpften
Kalk oder einem Kalkanstrich optisch geschlossen.
EMPFOHLENES PRODUKT
PUTZWEISE
Spritzputz
GRÖSSTKORN
ca. 1,5 mm
ANWENDUNGSBEREICH
Außen- und Innenbereich
FARBE
Weiß oder farbig
VERBRAUCH
ca. 3,5 - 4,5 kg/m2
BAUSTOFFKLASSE
A
SPRITZPUTZ /
BESENWURFPUTZ
RAJASIL EP WD (BESENWURF)
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KELLENWURFPUTZ
RAJASIL EP WD
(Kellenwurf fein)
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DIE VERARBEITUNG
1
2
Das Material Kellenwurf fein wird mit einer Dreieckskelle angeworfen. Der Anwurf erfolgt meist leicht
überdeckend.
Der Auftrag kann zwei- bis dreimal wiederholt werden
(nass-in-feucht). Es dürfen keine zu großen Flächen in
einem Zug bearbeitet werden, damit der überdeckende Kellenwurf noch am vorher aufgebrachten Mörtel
gut anhaftet.
KELLENWURFPUTZ
1
2
Das Verarbeitungsvideo
bei Youtube:
www.youtube.com/wallsystems
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KELLENWURF
Die Kellenwurfstruktur ist in Deutschland die weit verbreitetste Oberflächenstruktur. Nachweisbar
ist diese Struktur bereits seit dem 14. Jahrhundert, besonders in der Jugendstil-Epoche war sie
weit verbreitet. Seit dem 20. Jahrhundert variierten die Strukturen aufgrund der Handhabung der
Kellenform und Verarbeitungsweise des Putzes.
In der Vergangenheit wurde der Putz einlagig angeworfen, so
dass eine geschlossene, aber lebendige Struktur entstand. In
der heutigen Zeit werden vorrangig Kalk- bzw. Kalkzementputz
als Grundputze für den Kellenwurf eingesetzt. Durch den gleichmäßig saugenden Untergrund wird die Lebendigkeit der Struktur
etwas reduziert.
Traditionell werden in einem Kellenwurfputz Körnungen in einer
Bandbreite von 4 bis 16 mm Größtkorn eingesetzt. Diese Putze
können aufgrund der Kornzusammensetzung nur mit Hand
angeworfen werden. Je größer die verwendete Körnung, umso
kritischer ist die Haftung der Körnung zum Untergrund. In den
alten Putzstrukturen konnten hydraulische Bindemittel wie Kalk
und Ziegelmehl nachgewiesen werden. In der heutigen Zeit wird
als hydraulisches Bindemittel zur Erreichung der Festigkeit der
Putze Weißzement eingesetzt.
Der Mörtel wird gleichmäßig zweimal „nass-in-feucht” angeworfen, damit eine einheitliche Struktur entsteht. Im Regelfall
werden Rechteck-Kellen verwendet. Der Anwurf erfolgt meist
leicht überdeckend. Es dürfen keine zu großen Flächen in einem
Zug bearbeitet werden, damit der überdeckende Kellenwurf noch
am vorher aufgebrachten Mörtel gut anhaftet.
Der Frischmörtel muss sehr gut kellengängig sein. Arbeitsabsätze
sind nicht möglich, es sind immer zusammenhängende Flächen
zu bearbeiten.
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Die Fähigkeit des Handwerkers zum gleichmäßigen Anwerfen
bestimmt die Putzstruktur entscheidend. Unterschiedliche
"Handschriften" beim Werfen, bei den Überdeckungen der
jeweiligen Putzschicht und der Vorgehensweise in der Fassade
sind optisch erkennbar. Durch die gleichmäßige Abwitterung der
Fassade werden diese handwerklichen Unterschiede über die Zeit
jedoch ausgeglichen.
Anstriche sind nicht zwingend erforderlich, werden aber oft zur
Erreichung einer geschlossenen Struktur eingesetzt.
EMPFOHLENE PRODUKTE
PUTZWEISE
Kellenwurf
GRÖSSTKORN
ca. 8 mm
ANWENDUNGSBEREICH
Außen- und Innenbereich
FARBE
Weiß oder farbig
VERBRAUCH
Kellenwurf fein ca. 6 - 8 kg/m² (Körnung ca. 3 mm)
Kellenwurf mittel ca. 10 - 12 kg/m² (Körnung ca. 6 mm)
Kellenwurf grob ca. 14 - 16 kg/m² (Körnung ca. 8 mm)
BAUSTOFFKLASSE
A
KELLENWURFPUTZ
RAJASIL EP WD (KELLENWURF FEIN)
RAJASIL EP WD (KELLENWURF MITTEL)
RAJASIL EP WD (KELLENWURF GROB)
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ZIEHPUTZ
RAJASIL RP
(Renovierputz fein)
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DIE VERARBEITUNG
1
2
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5
2
3
4
Der Renovierputz fein wird mit einer rostfreien Edelstahltraufel aufgezogen und somit eine erste Kontaktschicht am Untergrund hergestellt.
Um die erforderliche Putzdicke für den Putzkamm/
Kammzug zu erreichen, ist ein weiterer Putzauftrag
auf die Kontaktschicht (nass-in-feucht) erforderlich.
5
Dabei wird die Oberfläche z.B. mit Hilfe einer
angeschlagenen Lehre und einer Wasserwage
beispielsweise von links nach rechts strukturiert bzw.
von der Ecke weg in Richtung Fläche gezogen.
Mit Hilfe einer Flächenspachtel wird die Oberfläche
eben abgezogen.
Die noch frische Oberfläche des Putzes wird mit einem Putzkamm (aus Stahl oder Hartholz, auch Holzbrett mit aufgenageltem Blechkamm) gezogen.
ZIEHPUTZ
1
3
Das Verarbeitungsvideo
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ZIEHPUTZ
Als Ziehputz sind hier die Kammzugputze gemeint. Diese Putzstrukturen wurden hauptsächlich in der
Zeit des Jugendstils und im Historismus zum Absetzen verschiedener Fassadenbereiche eingesetzt.
Kammzugputze weisen eine gleichmäßige Verteilung von
Tälern und Höhen auf, die mittels Stahlkamm oder Sägeblättern
erreicht werden können. Neben den Variationen in den Höhen
und Vertiefungen können sich diese Kammzugputze in der Form
der Erhöhung und der Richtung des Zuges unterscheiden. Man
kann diesen Zugputz waagerecht, wellenförmig sowie senkrecht
ziehen, entweder freihändig oder entlang einer Lehre.
Solche Putzstrukturen werden in einer zweilagigen Verarbeitung
erstellt. Unterputze, die kalk- bzw. auch kalkzementgebundene
Mörtel mit einer Körnung bis 4 mm sein können, werden als
ausgleichende Putzschicht aufgebracht. Früher wurde dann in den
noch frischen Unterputz ein feinerer Oberputz aufgebracht. In der
heutigen Zeit sollen die verwendeten Unterputze ausgetrocknet
sein bzw. eine Standzeit von mindestens einem Tag pro Millimeter
Putzdicke eingehalten werden, um eine mögliche Rissbildung im
Putzsystem zu verhindern.
Mit Hilfe eines Putzkammes aus Stahl oder Hartholz werden
dann die Strukturen durch Ziehen waagerecht, wellenförmig oder
senkrecht in den frischen Oberputz eingebracht. Entscheidend für
die Qualität des Zuges ist der gleichmäßige Druck des Kammes
in das noch frische Material und ein ansatzfreies Arbeiten. Mit
dem Kammzug beginnt man immer von oben nach unten, immer
richtungsgleich und immer an Öffnungen und Ecken startend.
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Für die Struktur ist wesentlich, dass diese über eine komplette
Fassadenfläche gleichmäßig ohne Absätze ausgeführt werden
kann. Absätze in der Verarbeitung und ungleichmäßiges Ziehen
zeigen sich deutlich im Erscheinungsbild des Kammzuges.
EMPFOHLENES PRODUKT
RAJASIL RP (RENOVIERPUTZ FEIN)
PUTZWEISE
Kammzug
GRÖSSTKORN
ca. 0,6 mm
ANWENDUNGSBEREICH
Außen- und Innenbereich
FARBE
Altweiß oder farbig
VERBRAUCH
ca. 1,4 kg/m2/mm Auftragsdicke
BAUSTOFFKLASSE
A
ZIEHPUTZ
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Kratzputz
Kellenwurf
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10/2016
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