Ich bin ein Arbeitstier

P R E S S E M I T T E I L U N G vom 13. November 2016
Horst Lichter bei HIT RADIO FFH:
„Ich bin ein Arbeitstier“
TV-Koch und Buchautor Horst Lichter (54) war am heutigen Sonntag (13. November, 9 bis 12 Uhr) in der HIT RADIO FFH-Talkshow „Silvia am Sonntag“
zu Gast. Lichter sprach über das Verhältnis zu seinen Eltern, sein neues Buch
(„Keine Zeit für Arschlöcher! …hör auf dein Herz“) und verriet: „Kochen habe
ich eigentlich immer nur genutzt, um Menschen zusammen zu bringen. Im
Prinzip bin ich Menschenfänger.“ Lichter sagte, dass sich seine Ehefrau mehr
Zeit mit ihm wünsche und er daran arbeite: „aber ich bin halt ein Arbeitstier“.
Wilhelm Horst Lichter wuchs im Rheinischen Braunkohlerevier Gill (zwischen
Köln und Düsseldorf) auf, begann als 14Jähriger eine Koch-Ausbildung, arbeitete danach einige Zeit als Jung-Koch. Vom rauen Umgangston in Küchen
abgeschreckt, arbeitete er dann – wie sein Vater – in einer Brikett-Fabrik und
auf einem Schrottplatz. Mit 26 Jahren erlitt er einen Schlaganfall, mit 28 den
zweiten und einen Herzinfarkt. In der Reha-Klinik beschloss er, sein Leben zu
ändern, eröffnete ein Restaurant, sammelte Autos, Motorräder und Antiquitäten. Seit zehn Jahren kocht und moderiert er regelmäßig in TV-Sendungen,
zum Beispiel „Lafer! Lichter! Lecker!“, seit 2013 auch die ZDF-Trödel-Show
„Bares für Rares“. Anfang Oktober erschien sein neues Buch „Keine Zeit für
Arschlöcher! …hör auf dein Herz“. Lichter sagte darüber bei HIT RADIO FFH:
„Es ist biographisch und vor allem ehrlich. Erst mal lachen alle und sagen
dann: ‚Oh, da müssen sich aber einige warm anziehen‘. Spannend waren Reaktionen von außen, als der Titel bekannt wurde. Das hat mich sehr schockiert. Wie wichtig kommen Menschen sich vor, dass sie glauben, dass ich
über sie ein Buch schreibe? Es hat mir gezeigt, dass die meisten Menschen
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mich immer noch komplett falsch einschätzen. Das sie mir so etwas zutrauen
– die kennen mich ja gar nicht.“
Im Alter von 75 Jahren starb im Oktober 2014 Horst Lichters Mutter Margret.
Darüber sagte der TV-Koch, der zehn Wochen vor ihrem Tod ihre KrebsDiagnose erfuhr: „Ich hatte ja selbst schon vorher Einschneidendes erlebt.
Dass mich so was nochmal so weghaut, hätte ich nicht gedacht. Diese zweieinhalb Monate haben nochmal alles auf den Kopf gestellt. Meine Mutter sagte
wortwörtlich zu mir: ‚Hör auf, der Clown zu sein! Es ist keine Zeit mehr für diesen Blödsinn.‘ Das hat mich mehr getroffen, als alles andere bisher in meinem
Leben. Das war ja meine Geheimwaffe, um alles im Leben schön zu kriegen.
Das war meine Medizin.“
Über das Verhältnis zu seinen Eltern sagte Horst Lichter bei FFH: „Lange Zeit
wehrt man sich gegen die Eltern, weil sie einen ständig bevormunden. Und
dann fängst du an, unbewusst deine Eltern zu bevormunden. Du kannst doch
nicht mehr auf den Baum klettern, die Treppe runterlaufen. Ganz schlimm. Mir
tut es unfassbar leid, dass ich nie den Verstand hatte, mich mal mit meinen
Eltern hinzusetzen und mir deren Leben erzählen zu lassen. Meine Eltern sind
für mich Fremde. Und wer ehrlich ist: das ist bei den meisten so. Wie war die
Kindheit deiner Eltern wirklich? Hast du dich mal hingesetzt und ernsthaft darüber mit deinen Eltern gesprochen? Wie haben sie sich verliebt? Im Alltag
fragt man das nicht. Genieße deine Stunden mit Mama und Papa, lache über
ihre Fehler – du weißt ja nicht, warum sie sie haben. Beschäftige dich mit denen. Weil, wenn du alt bist, wird dich das auch ereilen. Ich habe meine Mutter
in diesen zweieinhalb Monaten ein bisschen kennengelernt. Aber ich habe sie
nie wirklich kennengelernt. Das ist sehr traurig.“
„Menschen öffnen sich mir gegenüber sehr schnell“, sagte Lichter bei FFH.
Und: „Kochen habe ich eigentlich immer nur genutzt, um Menschen zusam2
men zu bringen. Im Prinzip bin ich Menschenfänger. Es ging immer um die
Menschen. Ich möchte geben, was ich gerne hätte. Du kannst dein Umfeld
formen, aber du musst es ohne Berechnung tun. Wenn du echt bist, kommt
alles zurück. Aber wenn du im Leben ein Arschloch bist, irgendwann trifft es
dich.“ Lichter erzählte bei FFH: „Ich bin froh, dass ich den Erfolg erst im Alter
bekommen habe, nicht als junger Mensch. Denn dann ist die Gefahr sehr
groß, zum Arschloch zu werden.“ Lichter weiter: „Ich möchte den Menschen
Mut machen. Was ich nicht will, ist Mitleid. Verständnis, Mitgefühl, aber kein
Mitleid. Selbstmitleid brauchst du eine Zeit lang, aber nach der Leidensphase
musst du wieder hoch. Mitleid ist gefährlich, das will ich nicht. Natürlich bin ich
auch eitel und ein Alphatier, aber ich ärgere mich nicht, wenn ein anderer gewinnt oder besser ist. Da gehe ich hin und sage: ‚Respekt, da will ich auch
hin.‘ Ich bin eitel, aber nicht missgünstig.“
Über seine Ehefrau Nada (44), die aus Kroatien stammt, erzählte Horst Lichter
bei FFH: „Wir sind jetzt zwanzig Jahre zusammen. Wir sind beide Steinböcke,
da knallt es auch mal. Eine Ehe oder eine Beziehung ist ein stetiger Kampf
und Weiterentwickeln. Und wenn du dir sicher bist, dann kämpfst du. Jeder
macht Fehler, wichtig ist, dass man erkennt: ich muss was tun. Ich hoffe, das
bleibt bis zum Schluss. Mein Schatz sagt generell, ich bin zu gut. Sie sagt, ich
muss auch mal ‚Nein‘ sagen können. Ich kann leider nicht die Welt retten. Und
sie will mehr Zeit miteinander. Ich arbeite dran, aber ich bin halt ein Arbeitstier.
Das ist meine Erziehung: wenn du etwas willst, musst du etwas tun. Wenn wir
nach Kroatien fahren, bin ich die erste Woche nur am Malochen. Den Garten
umgestalten brauche ich, um runterzukommen.“
Über seine TV-Sendung „Bares für Rares“ sagte Lichter bei FFH: „Ein unglaublicher Erfolg. Weil es ehrlich ist: Echte Händler, die Experten nehmen
ihren Job ernst. Es gibt wunderbare Überraschungen, Geschichten. Ich habe
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da alles, was ich haben wollte. Ich mochte schon immer alte Dinge und liebe
Menschen.“
„Silvia am Sonntag – der Talk“: Sonntags spricht FFH-Moderatorin Silvia
Stenger zwischen 9 und 12 Uhr mit Promis. Infos auch auf www.FFH.de.
Rückfragen:
Dominik Kuhn T.: 06101-988330, 0171-47 26 393, [email protected]
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