Tarif- und Besoldungsrunde Länder 2017 Tarifpolitik öffentlicher Dienst Wolfgang Pieper Tarif- und Besoldungsrunde Länder 2017 Inhalt: 1. Für wen wird verhandelt? 2. Wer verhandelt? 3. Gesamtwirtschaftliche Entwicklung, Entwicklung der Staatsfinanzen • Eckdaten der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung inklusive verteilungsneutraler Spielraum • Steuerschätzung Mai 2016 • Ausgaben für öffentlich Beschäftigte 4. Einkommens- und Beschäftigungsentwicklung • Reallohnentwicklung und Entwicklung der Lohnquote • Allgemeine Einkommensentwicklung der Arbeitnehmer/-innen und der Kapitaleinkommen • Erwartungen bei Löhnen und Gehältern 2 Tarif- und Besoldungsrunde Länder 2017 4. Allgemeine tarifpolitische Situation • Verteilungsspielraum und Tariferhöhung • Tarifentwicklung 2000 – 2015 in ausgewählten Branchen • Ausgewählte Tarifforderungen und -abschlüsse aus der Tarifrunde 2016 • Kündigungstermine anderer Branchen in der Tarifrunde 2017 5. Tarifsituation im öffentlichen Dienst - Einkommens- und Tabellenentwicklung im öffentlichen Dienst - Weitere Ausgangsbedingungen 6. Mögliche Forderungen 7. Besoldungssituation 8. Fazit 9. Wie geht es weiter? 3 1. Für wen wird verhandelt? • In der Entgeltrunde zum TV-L wird für rund 800.000 Tarifbeschäftigte des öffentlichen Dienstes der Länder (ohne Hessen) verhandelt. • Verhandelt wird auch für rund 22.500 Auszubildende im Bereich der TdL. • Indirekt wird durch Übernahmetarifverträge, gesetzliche Verweisung oder arbeitsvertragliche Inbezugnahme des TV-L zusätzlich eine große Zahl von Beschäftigten insbesondere in Hochschulen, Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen erfasst. • ver.di fordert stets die zeit- und wirkungsgleiche Übertragung des Verhandlungsergebnisses auf die rund 1,2 Millionen Beamtinnen und Beamten (einschließlich Anwärterinnen und Anwärter) sowie rund 700.000 Versorgungsempfängerinnen und –empfänger im Bereich der Länder. • Von dieser Forderung werden auch die 185.000 Beamtinnen und Beamte sowie die 115.000 Versorgungsempfängerinnen und 4 -empfänger im Bereich der jeweiligen Kommunen erfasst. 2. Wer verhandelt? • ver.di ist Verhandlungsführerin für die DGB-Gewerkschaften GEW, GdP und IG BAU (bezüglich der Forstwirtschaft) und handelt zugleich in deren Namen. • ver.di hat eine Verhandlungsgemeinschaft mit dem dbb beamtenbund und tarifunion verabredet. Die Tarifverträge werden getrennt, aber grundsätzlich gleichlautend (Ausnahme: Entgeltordnung für Lehrkräfte 2015) abgeschlossen. • Verhandlungsführer für die TdL ist deren Vorsitzender, der niedersächsische Finanzminister Peter-Jürgen Schneider. 5 3. Gesamtwirtschaftliche Entwicklung Wirtschaftsdaten (Veränderungen zum Vorjahr in %) Deutschland Prognose IMK* 29.09.2016 SachverGemeinschaftsständigenrat diagnose Jahresgutachten 29.09.2016 2016/2017 November 2016 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2016 2017 Bruttoinlandsprodukt (BIP) 0,5 0,5 1,6 1,7 1,9 1,3 1,9 1,4 Verbraucherpreise 2,0 1,5 0,9 0,3 0,4 1,2 0,4 1,4 Arbeitsproduktivität 0,6 0,8 0,4 0,8 0,5 0,7 0,5 0,7 neutraler Verteilungsspielraum 2,6 2,3 1,3 1,1 0,9 1,9 0,9 2,1 Arbeitslosigkeit, Quote 6,8 6,9 6,7 6,4 6,1 6,2 6,1 6,1 * 2016 2017 IMK = Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung 6 3. Gesamtwirtschaftliche Entwicklung Steuerschätzung des Arbeitskreises Steuerschätzungen vom Mai 2016 Beträge in Mrd. Euro; Quelle: BMF, Arbeitskreis Steuerschätzung 7 3. Gesamtwirtschaftliche Entwicklung Steuerentwicklung – Arbeitskreis Steuerschätzung vom Mai 2016 • Die Steuereinnahmen für den Gesamtstaat wie auch für die Länder steigen bis 2020 deutlich stärker als das erwartete Wirtschaftswachstum. • Die Steuerschätzung 2016 liegt für den Gesamtstaat wie auch für die Länder höher als in den beiden Vorjahren. • Für die öffentlichen Haushalte wird auch für 2016 und 2017 ein Überschuss prognostiziert von etwa 20 Mrd. 2016 und 2017. • Für 2017 wird bei den Ländern ein Steuerplus von 3,5%, für 2018 von 4,1% erwartet. • Ggü. der Steuerschätzung 2015 stehen den Ländern laut der Steuerschätzung 2016 für 2017 2,7 Mrd. € und für 2018 4,4 Mrd. Euro mehr zur Verfügung. • Über den gesamten Prognosezeitraum (2016 – 2020) wird mit einem jährlichen durchschnittlichen Steuerzuwachs von 3,7% für die Länder gerechnet. • Auch die Deutsche Bundesbank erwartet ab 2017 für die Länderhaushalte insgesamt anhaltende Überschüsse (Monatsbericht August 2016). 8 3. Gesamtwirtschaftliche Entwicklung Aktuelle Situation der Länder • Im laufenden Jahr erreichten die Länder bisher einen Überschuss von rund vier Milliarden Euro, sie rechneten für das Gesamtjahr 2016 aber mit einem Defizit von fast elf Milliarden Euro. • Dabei bestehen erhebliche Unterschiede bei den Handlungsspielräumen und der Ausschöpfung der Handlungsspielräume zwischen den Bundesländern: Im laufenden Jahr haben BaWü, NRW und das Saarland ein Defizit, die übrigen Länder weisen bisher einen Überschuss aus. 9 3. Gesamtwirtschaftliche Entwicklung Verhältnis öffentliche Einnahmen und Ausgaben, Schuldenbremse, Steuersenkungen, Lohn- und Gehaltsentwicklung • Wahre Belastungsprobe für die Schuldenbremse steht noch aus (IMK September 2016). • Öffentliche Ausgaben seit 2011 um kumuliert 142,2 Mrd. € geringer als nach Schuldenbreme möglich. Grund sind geringere Ausgaben durch sinkende Zinsausgaben (aktuell um 12 Mrd.€ geringer als 2010), positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt inkl. bei den Löhnen und Gehältern. • Aktuelle Steuersenkungspläne würden zu Einnahmeausfällen bei der Einkommensteuer von 15 Mrd. Euro führen*, davon würden die Länder zu 42,5% oder mit 6,4 Mrd. € belastet werden. • Zum Vergleich: Die finanzielle Wirkung einer Entgelterhöhung um ein Prozent wurde in der Tarifrunde 2015 mit 1 Mrd. € veranschlagt. * Steuersenkungsspielraum nach Bundestagswahl ohne Neuverschuldung laut Schäuble 10 3. Gesamtwirtschaftliche Entwicklung Prognosen zur Entwicklung der Weltwirtschaft in 2016 und 2017 • Das Wachstum der Weltwirtschaft wird vom Internationalen Währungsfonds (IWF) zurückhaltend in 2016 mit 3,1% und in 2017 mit 3,4% prognostiziert. • In Bezug auf die deutsche Wirtschaft wurde die Wachstumsprognose für 2016 von 1,6 auf 1,7 Prozent und für das nächste Jahr von 1,2 auf 1,4 Prozent erhöht (Vorhersage vom Oktober 2016 ggü. der Vorhersage vom April 2016). • In den entwickelten Volkswirtschaften sei insb. die zurückhaltende Nachfrage eine Gefahr für die konjunkturelle Entwicklung. Quelle: IMF (International Monetary Fund) Economic Outlook vom Oktober 2016, vorhergehender Bericht vom April 2016 11 3. Gesamtwirtschaftliche Entwicklung ver.di Bundesvorstand Bereich Wirtschaftspolitik Suppenkaspar Deutschland Ausgaben für öffentlich Beschäftigte 2015 in Prozent des Bruttoinlandsprodukts 16,6% 13,0% 12,5% 12,5% 11,0% 10,7% 11,8% 10,3% 10,2% 10,0% 9,2% 8,8% 7,6% Quelle: Europäische Kommission, Ameco, Januar 2016 12 4. Einkommensentwicklung Reallöhne seit 2010 wieder im Plus Jährliche Veränderung der Bruttolöhne und -gehälter Zuwachs der Löhne und Gehälter je Beschäftigte/r nominal 3,4% 2,4% 2,3% 2,7% 2,1% 1,4% 1,0% 0,3% 2,8% 2,5% 1,4% 1,2% 0,5% 0,0% 0,1% 0,3% -0,2% -0,8% -1,3% -1,0% 1,8% 1,2% 0,8% 0,7% -0,4% -1,1% 1,4% 2,8% 2,5% 0,5% -0,1% -0,4% Veränderung der Löhne und Gehälter je Beschäftigte/r preisbereinigt 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Quelle: Statistisches Bundesamt, Volkwirtschaftliche Gesamtrechnung, eigene Berechnungen Juli 2016 13 4. Einkommensentwicklung ver.di Bundesvorstand Bereich Wirtschaftspolitik Entwicklung der Lohnquote Anteil Arbeitnehmerentgelt am Volkseinkommen 71,9% 71,6% 70,9% 69,9% 69,6% 68,4% 68,2% 68,4% 68,0% 66,1% Prognose 63,6% Quelle: Statistisches Bundesamt: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung; Prognose 2016/19: Gemeinschaftsdiagnose Sept. 2016 14 4. Einkommensentwicklung Kapitaleinkommen hängen Löhne ab Zuwachs der Einkommen seit 2000 ver.di Bundesvorstand Bereich Wirtschaftspolitik 180% 170% 160% Unternehmens- und Vermögenseinkommen 150% 140% 130% Entgelte der Beschäftigten 120% 110% 100% 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Quelle: Volkwirtschaftliche Gesamtrechnungen, eigene Berechnungen Okt. 2016 16 4. Einkommensentwicklung Erwartungen bei Löhnen und Gehältern • • • • Anstieg der Löhne und Gehälter pro Beschäftigten für 2017 von 2,8% (2016: 2,7%). (IMK, Juni 2016). Die verfügbaren Einkommen nehmen 2016 nominal um durchschnittlich 2,8 Prozent und real um 2,4 Prozent zu. 2017 legen die verfügbaren Einkommen erneut nominal um 2,8 Prozent zu, real allerdings nur um 1,8 Prozent. (höhere Inflationserwartung). (IMK, September 2016) Die für die öffentlichen Finanzen besonders bedeutsamen Bruttolöhne und gehälter wachsen je Arbeitnehmer mit 2,6 % im Jahr 2016 zunächst etwas schwächer, sollen danach aber wieder anziehen und ab dem Jahr 2018 im Jahresdurchschnitt um knapp 3 % zunehmen. (Stabilitätsrat, Juni 2016) Die Zahl der Arbeitnehmer steigt im laufenden und kommenden Jahr nochmals recht kräftig an, ab dem Jahr 2018 wird dann nur noch mit leichten Zuwächsen gerechnet. (Stabilitätsrat, Juni 2016) Folgerung für Tarif- und Besoldungsrunde 2017: Die Beschäftigten im öffentlichen Dienst müssen partizipieren! 18 Verteilungsspielraum und Tariferhöhung 5,0% 4,8% 4,2% 4,0% 4,0% 3,8% 3,6% 3,4% 3,1% 3,0% 2,4% 2,6% 2,7%2,5%2,6% 2,1% 2,0% 1,9% 2,9% 2,8% 3,1% 2,6% 2,2% 2,0% 1,8% 1,6% 1,5% 2,0% 2,7% 2,7% 2,7% 2,2% 0,9%1,6% 1,7%2,1% 2,2% 1,3% 1,0% 1,0% 0,0% -1,0% 2,5% Prognosen Verteilungsspielraum (Produktivitätserhöhung + Preissteigerung) IMK, DIW, GD GD Tariferhöhung -2,0% -2,3% -3,0% 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 Quelle: VGR, WSI-Tarifarchiv; Prognose 2016/17: IMK und DIW vom Sommer 2016; Gemeinschaftsdiagnose (GD) vom Herbst 2016 5. Tarifpolitische Situation Verteilungsneutraler Spielraum Preise 2015 0,2% 2016* 0,3% - 0,6% 2017* 1,2%-1,5% +Produktivität + 0,8% + 0,6%-1,0% + 0,2%-0,7% = = = = Langfr.: 2,0% (EZB) + 1,5% (Trend) = verteilungsneutraler Spielraum 1,0% 0,9%-1,6% 1,7%-2,1% 3,5% * Spannweite der aktuellen Prognosen von DIW, IMK und Gemeinschaftsdiagnose + Umverteilungskomponente 20 5. Tarifpolitische Situation 160,0 Tarifentwicklung in ausgewählten Branchen 2000 - 2016 2000 = 100 151,9 150,9 150,0 145,6 144,8 141,4 140,6 140,0 137,9 137,0 Metallindustrie Chemische Industrie Energiewirtschaft Gesamt Preise + Produktivität Öff. Dienst Länder 1) Bankgewerbe 130,0 Einzelhandel 125,2 Preisindex 120,0 110,0 1) bis 2004: ÖD gesamt 2016: vorläufige Werte Quelle: WSI-Tarifarchiv 21 100,0 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 5. Tarifpolitische Situation Ausgewählte Tarifforderungen und -abschlüsse in der Tarifrunde 2016 (1) Abschlussdatum in 2016 Tarifbereich Forderung Ergebnis für 2016 Ergebnis für 2017, z.T. auch für 2018 19.01. Süßwarenindustrie Ost 6,0% 2,7% ab 01/2016 2,4% ab 01/2017 LZ 24 Mon. bis 12/2017 02.02. Tarifgemeinschaft Energie (v. a. E.ON ) 5,0% 2,5 % ab 02/2016, 750 € Einmalzahlung, LZ 24 Mon. bis 01/2018 23.02. Holz- und Kunststoffverarbeitung Baden-Württemberg (Pilotabschluss) 5,0% 4 Nullmonate, 2,0% ab 05/2016 1,7% ab 07/2017, LZ 24 Mon. bis 12/2017 21.03. Hotels und Gaststätten 100€/Monat 2 Nullmonate 40€ Pauschale für 1 Monat 3,0% ab 05/2016 2,0 % ab 05/2017 bis 04/2018, LZ 26 Mon. bis 05/2018 13.04. Deutsche Telekom AG 5,0%, 2 Nullmonate, Untere Gruppen 2,6/2,2% ab 04/2016 überproportional (untere/obere Entgeltgruppen) 2,1 % ab 04/2016, LZ 24 Mon. bis 01/2018 22 5. Tarifpolitische Situation Ausgewählte Tarifforderungen und -abschlüsse in der Tarifrunde 2016 (2) Abschlussdatum in 2016 Tarifbereich Forderung 29.04. Öffentlicher Dienst Bund und Gemeinden (TVöD) 13.05. Metall- und Elektroindustrie 5,0% 17./18.05. Bauhauptgewerbe (Ang. O. 5,9%, 2,4/2,9% West u. Berlin-West u. Bayern) Weitere –Ost/Ost ab 05/2016 Angleichung Ost an West Volkswagen AG 5,0% 3 Nullmonate, 2,8% ab 09/2016, 200€ Rentenbaustein 20.05. 26.05. Seehäfen 6,0% Ergebnis für 2016 4,8%, mind. 1%Inflationsausgleich bei Beschäftigungssicherung Ergebnis für 2017, z.T. auch für 2018 2,4% ab 03/2016 2,35% ab 02/2017, LZ 24 Mon. bis 02/2018 150€ Pauschale für 3 Monate, 2,8% ab 07/2016 2,0% ab 04/2017, LZ 21 Mon. bis 12/2017 2,5% ab 06/2016, Bis 05/2016, 1,1% Inflationsausgleich bei Beschäftigungssicherung, LZ 12 Mon. bis 05/2017 2,2/2,4% West u. BerlinWest u. –Ost/Ost ab 05/2017, LZ 22 Mon. bis 02/2018 2,0% ab 08/2017, LZ 20 Mon. bis 01/2018 23 5. Tarifpolitische Situation Ausgewählte Tarifforderungen und -abschlüsse in der Tarifrunde 2016 (3) Abschlussdatum in 2016 Tarifbereich Forderung Ergebnis für 2016 Ergebnis für 2017, z.T. auch für 2018 31.05. Kautschukindustrie 5,0% 2,5% ab 06/2016 1,9% ab 06/2017, 0,6% ab 01/2018, LZ 24 Mon. bis 05/2018 13./14.06. Druckindustrie 5,0% 150€ Pauschale für 3 Monate, 2,8 % ab 07/2016, 750 € Einmalzahlung, LZ 24 Mon. bis 01/2018 2,0% ab 04/2017, LZ 21 Mon. bis 12/2017 23.06. Chemische Industrie 5,0% 3,0% regional unterschiedlich für 13 Mon. 2,3% für weitere 11 Mon., LZ 24 Mon. bis 06/2018 12.07. Bankgewerbe 4,9% 5 Nullmonate, 1,5% ab 10/2016 1,1% ab 01/2018, 1,1% ab 11/2018, LZ 33 Mon. bis 01/2019 23.09. ETV (Nichtbundeseigene Eisenbahn- und Kraftverkehrsbetriebe) 6,0%, mind. jedoch 180€ 3,0% ab 10/2016, mind. jedoch 70€ 1,0% ab 12/2017, 1,0% ab 05/2018, LZ 24 Mon. bis 08/2018 24 Forderung: 5% Gehaltserhöhung Ausbildungsvergütungen auf volle 10,- €-Beträge aufrunden Forderung: 6% Gehaltserhöhung, mind. 70 Cent/Std. Laufzeit: 12 Monate Ost-West-Angleichung in allen EG 25 26 5. Tarifsituation öD Tarifabschluss TdL 2015 Laufzeit: 24 Monate: 01.01.2015 - 31.12.2016 Entgelt: lineare Entgelterhöhung in zwei Stufen: – ab 01.03.2015 um 2,1% und – ab 01.03.2016 um weitere 2,3%, mindestens aber um 75 €. Anhebung der Beiträge zur betrieblichen Altersversorgung (VBL) Angleichung der Jahressonderzahlung im Tarifgebiet Ost an das Westniveau in fünf Schritten bis 2019. Auszubildende – Entgelterhöhung um jeweils 30 € ab 01.03.2015 und ab 01.03.2016 – Erhöhung des Urlaubsanspruchs von 27 auf 28 Tage – Verlängerung der Übernahmeregelung um zwei Jahre 27 5. Tarifsituation öD Tarifabschluss Bund und VKA 2016 Laufzeit: 24 Monate: 01.03.2016 – 28.02.2018 Entgelt: lineare Entgelterhöhung in zwei Stufen: – ab 01.03.2016 um 2,4% und – ab 01.02.2017 um weitere 2,35%. Anhebung der Beiträge zur betrieblichen Zusatzversorgung (VBL und fünf ZVKen) Angleichung der Jahressonderzahlung im Tarifgebiet Ost an das Westniveau in fünf Schritten bis 2020 (Bund, Kommunen, die in VBL versichert sind). Inkraftsetzung der Entgeltordnung VKA zum 01.01.2017 und stufengleiche Höhergruppierung (VKA) ab 01.03.2017 Einführung der Stufe 6 in den Entgeltgruppen 9a bis 15 Bund Auszubildende – Entgelterhöhung um 35 € ab 01.03.2015 und um 30 € ab 01.02.2017 – Erhöhung des Urlaubsanspruchs von 28 auf 29 Tage – Verlängerung der Übernahmeregelung um zwei Jahre 28 5. Tarifsituation öD Weitere Ausgangsbedingungen: Personalkostenanteile an den Gesamtausgaben: - Länder rd. 35 % - Bund rd. 11 % - Kommunen rd. 27 % Durchschnittlicher Abstand der Tabellenwerte des TV-L zum TVöD - bis Februar 2017 rund 1,6 Prozent, - ab März 2017 rund 4,0 Prozent Außerkrafttreten der Übernahmeregelung für Auszubildende am 31. Dezember 2016 29 6. Mögliche Forderungen Ziel ist die Übertragung des Ergebnisses für die VKA und den Bund Die Forderung ist an der Höhe der Forderung 2016 zu orientieren 5,5 bis 6 Prozent Übernahme der strukturellen Verbesserungen im TVöD? Stufengleiche Höhergruppierung? (Kosten betrugen beim Bund etwa 0,2 % der Gesamtpersonalkosten) Einführung Stufe 6 in den Entgeltgruppen 9 bis 15? (Kosten betrugen beim Bund etwa 0,4 % der Gesamtpersonalkosten) Übernahme der strukturellen Verbesserungen in den Entgeltordnungen Bund und VKA? (Kosten weniger als 1,0 % der Gesamtpersonalkosten) 30 6.Mögliche Forderungen Auszubildende Erhöhung der Ausbildungsvergütungen Urlaubsverlängerung Auszubildende von 28 auf 29 Arbeitstage Übernahme nach der Ausbildung - bestehende Regelung läuft aus Lernmittelzuschuss Befristungen 31 7. Besoldungssituation Situation bei den Beamtinnen und Beamten • Betroffen sind Landes- und Kommunalbeamte/-innen sowie die jeweiligen Versorgungsempfänger/-innen • Nach der Föderalismusreform sind die Länder für ihr Besoldungsund Laufbahnrecht zuständig • Die Besoldung in den Ländern und beim Bund entwickelt sich immer weiter auseinander. Daher: • Einbindung in gemeinsame und eigenständige Aktionen notwendig • wirkungsgleiche Übertragung des Tarifergebnisses 32 8. Fazit Fazit für die Tarif- und Besoldungsrunde Länder 2017: 1. Die Einkommen der Beschäftigten im öffentlichen Dienst haben sich im letzten Jahrzehnt im Branchenvergleich unterdurchschnittlich entwickelt. Im TVöD konnte jedoch bei der letzten Tarifrunde aufgeholt werden. 2. Die Tabellenwerte des TV-L liegen aktuell rund 1,6% unterhalb des TVöD. 3. Aufgrund von politischen Entscheidungen (Steuerpolitik der letzten 10 Jahre) fehlen dem Staat jährlich jährlich 30 bis 50 Mrd. € an Steuereinnahmen – allein für die Länder ergeben sich Steuerausfälle von 20 bis 30 Mrd. €. 33 8. Fazit 4. Die demographische Entwicklung bedeutet auch für den öffentlichen Dienst im Länderbereich, dass er nur dann ein attraktiver Arbeitgeber ist, wenn auch er entsprechende (Einkommens-) Bedingungen schafft! 5. Damit die Kolleginnen und Kollegen bei den Ländern Anschluss an die allgemeine Einkommensentwicklung halten können, brauchen wir Einkommenssteigerungen wie bei Bund und VKA! 6. Das Tarifergebnis muss wirkungsgleich auf die Beamtinnen und Beamten der Länder und der Kommunen übertragen werden. • … deshalb … 34 8. Fazit • Was können wir erreichen? Realistische Einschätzung der Mobilisierungsfähigkeit! Realistische Einschätzung der Wirkungen von Aktionen! (Wo kann mit wenig Aufwand große Wirkung erzielt werden?) Tarifbeschäftigte und Beamtinnen/Beamte müssen an einem Strang ziehen! 35 8. Wie geht es weiter? Terminplanung • • • • • • Nach der BTK-Klausur am 20./21. Oktober 2016: Kündigung der Entgelttabellen, Startschuss für die Mitgliederdiskussion Forderungsdiskussion in den Dienststellen, Fachbereichen und Bezirken/Landesbezirken 14. Dezember 2016: Forderungsbeschluss der BTK, ver.di-Pressekonferenz 18. Januar 2017: Verhandlungsauftakt in Berlin 30./31. Januar und 16./17. Februar 2017: Verhandlungstermine in Potsdam Danach weitere Aktivitäten der Beamtinnen/Beamten zur 36 zeit- und wirkungsgleichen Übernahme des Tarifergebnisses
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