Solutions for better hearing audifit 5 Gebrauchsanweisung 10/2016 Index 1Einleitung............................................................................................... 3 1.1Systemanforderungen..................................................................................... 3 2Schnellanpassung................................................................................... 4 2.1 Einstellungen nach erstem Programmstart..................................................... 4 2.2Schnellanpassung........................................................................................... 4 3Bedienoberfläche.................................................................................... 8 3.1 Bereich Menüleiste.......................................................................................... 8 3.2 Bereich Anpassmodus.....................................................................................11 3.3 Bereich Navigationsmenü...............................................................................11 3.4 Bereich ToolBox/MySound!............................................................................. 12 3.5 Bereich Statusleiste........................................................................................ 15 4 Feedback Check.....................................................................................16 4.1Kundenverwaltung........................................................................................ 16 4.2Hörgeräte...................................................................................................... 17 4.3Voreinstellungen............................................................................................ 18 4.4 Feedback Check............................................................................................. 19 4.5Anpassung..................................................................................................... 21 4.6Hörgeräte-Optionen..................................................................................... 32 4.7Abschluss...................................................................................................... 33 5 Weitere Programmoptionen................................................................... 36 5.1Nachanpassung............................................................................................ 36 5.2 Kundendaten exportieren/importieren.......................................................... 36 5.3Messeinstellungen.........................................................................................37 6Problembehandlung.............................................................................. 38 7Symbolindex.......................................................................................... 41 8Glossar................................................................................................. 42 2 Einleitung 1Einleitung audifit 5 ist eine Software, um digitale und digital programmierbare Hörsysteme von audifon anzupassen und zu programmieren. Es wurde für die Anwendung durch Hörgeräte-Experten konzipiert. Die aktuelle Version 5.5 unterstützt die folgenden Gerätefamilien inkl. der TRT-Geräte: rega kami sino faro saga libra miro vico sueno via pro Die Stand-alone-Installation von audifit 5 beinhaltet eine eigene Datenbank, welche eine effiziente Verwaltung der Kundendaten erlaubt: Persönliche Daten Sitzungsliste Audiogramm 1.1 Systemanforderungen Um audifit 5 nutzen zu können, sind folgende Systemanforderungen zu beachten: Unterstützte Betriebssysteme: Windows XP SP3, 32 Bit Windows Vista, 32 und 64 Bit Windows 7, 32 und 64 Bit Windows 8, 32 und 64 Bit Windows 8.1, 32 und 64 Bit Minimalausstattung: Hardware: PC mit DVD-Laufwerk, 2 GHz CPU, HDD 1 GB, RAM 2 GB Bildschirmauflösung: 1024 x 768 Schnittstellen: 1 x USB 2.0 für HIPRO USB oder NOAHlink NOAHlink-Eigenschaften und NOAHlink-Firmware: Version 1.56.05, Kernel-Version 1.55.03 HIPRO: Firmware-Version 3.00 Software: NOAH 3.5.2, Windows XP, Internet Explorer 6.0, Adobe Acrobat Reader Empfohlen: Hardware: PC mit DVD-Laufwerk, 2 GHz CPU, HDD 2 GB, RAM 4 GB Bildschirm-Auflösung: 1280 x 1024 Schnittstellen: 1 x USB 2.0 für HIPRO USB oder NOAHlink NOAHlink-Eigenschaften und NOAHlink-Firmware: Version 1.56.05, Kernel-Version 1.55.03 HIPRO: Firmware-Version 3.00 Software: NOAH 4, Windows 7, Internet Explorer 8.0, Adobe Acrobat Reader NOAHlink™, NOAH™ 3, NOAH™ 4 und HIMSA sind Warenzeichen oder eingetragene Warenzeichen der Hearing Instrument Manufacturers Software Association (HIMSA A/S). USB® ist Warenzeichen oder eingetragenes Warenzeichen von USB® Implementers Forum, Inc. Windows® XP, Windows® Vista, Windows® 7, Windows® 8 und Windows® 10 sind Warenzeichen oder eingetragene Warenzeichen der Microsoft® Corporation. PDF™ und Adobe® sind Warenzeichen oder eingetragene Warenzeichen von Adobe® Systems Incorporated. Die Software verwendet die Sound-Komponente FMOD Ex von Firelight Technologies. Weitere eventuell genannte Marken oder Produktnamen sind Warenzeichen oder eingetragene Warenzeichen der jeweiligen Eigentümer. 3 Schnellanpassung 2Schnellanpassung Auf den folgenden Seiten ist der Ablauf einer Schnellanpassung in Kurzform beschrieben. 2.1 E instellungen nach erstem Programmstart Nach erstmaligem Start von audifit 5 sollten die nachfolgenden Programmoptionen (Menü Einstellungen → Optionen) gesetzt werden: Eintragung der Nutzerinformationen (Name des Akustikers etc.) Auswahl von Anpassmodus, Programmierbox, Pausenbildschirm, Leseschutz und Sprachen (der Anpassmodus ist auf Schnellanpassung zu setzen) 2.2 Schnellanpassung Die für die Anpassung eines Hörgerätes notwendigen Schritte sind nachfolgend im Schnelldurchlauf aufgeführt. Durch einen Klick auf den jeweiligen Button im unteren Bereich des Bildschirms werden Sie Schritt für Schritt durch die Anpassung geleitet. Zusätzlich gelangen Sie durch einen Klick auf den Menüpunkt an die gewünschte Stelle. 1.Kundendaten und Kundenaudiogramm eintragen Nach dem Programmstart erscheint der Bereich der Kundenverwaltung. Nach Ein gabe eines neuen Kunden oder Auswahl eines bestehenden Kunden ist das Kundenaudiogramm über den Button «Audiogramm hinzufügen» einzutragen. Weiter zum nächsten Schritt mit «Neue Sitzung» Abb. 1: Stand-alone-Kundenaudiodiagramm 2.Auswahl des Hörgerätes Die Hörgeräteauswahl erfolgt bei verbundenem Gerät automatisch. Sollte das Gerät noch nicht verbunden sein, kann die Geräteauswahl manuell erfolgen. Weiter zum nächsten Schritt mit «Neuanpassung» Abb. 2: Automatische Hörgeräteerkennung 4 Schnellanpassung 3.Auswahl der Voreinstellungen Nach Auswahl des Hörgerätes sind die Voreinstellungen „Art der Anpassung“, „Anpassformel“ und „Akklimatisierungsstufe“ zu wählen: Weiter zum nächsten Schritt mit «Anpassung – First Fit» Abb. 3: Auswahl der Voreinstellungen 4.Feedback Check (Verfügbar nur bei Geräten mit der Chipplattform „COSMA“) Vor dem First Fit wird der Feedback Check zur Initialisierung des Adaptive Feedback Guards durchgeführt und stellt so das System individuell auf die Anpasssituation Ihres Kunden ein. Hierdurch wird die Geräteperformance in Bezug auf die Verstärkungsstabilität in Kombination mit der gewählten akustischen Ankopplung (Otoplastik) optimiert. Die Dauer der Initialisierung beträgt pro Seite nur ca. 10 Sekunden und sollte bei jeder neuen Anpassung durchgeführt werden. Abb. 4: Startbildschirm des Feedback Checks 5 Schnellanpassung Abb. 5: Countdown bis zum Start Abb. 6: Feedback Check Testdurchlauf rechts/links Ist der Feedback Check erfolgreich abgeschlossen, übernehmen Sie die Einstellungen. Abb. 7: Feedback Check Abschluss ühren Sie den Feedback Check auch erneut durch, wenn Sie größere Änderungen F an der akustischen Ankopplung an das Ohr vorgenommen haben (z.B. ein Wechsel von Easy Thin Tube auf Standardschlauch mit Otoplastik). 6 Schnellanpassung 5.Anpassung des Hörgerätes Nachdem der First Fit auf das Gerät programmiert wurde, kann die eigentliche Anpassung beginnen. Dazu sind im Bereich der Anpassung die Einstellungen Eingangsfunktion, Verstärkung, Tinnitus-Modul, Hörkomfort, Equalizer, Klang und Kompression vorzunehmen. Eine Feinanpassung kann mithilfe der Anpassvorschläge durchgeführt werden. Weiter zum nächsten Schritt mit «Abschluss» Abb. 8: Anpassung des Hörgerätes 6.Abschluss der Sitzung Abschließend werden noch einmal Informationen zur zurückliegenden AnpassSitzung angezeigt. Abgeschlossen wird die Sitzung mit dem Button «Programmieren und Speichern». 7 Bedienoberfläche 3Bedienoberfläche audifit 5 ermöglicht eine schnelle und intuitive Anpassung der Hörgeräte. Zur Navigation durch eine Anpasssitzung dient das „Navigationsmenü“. Der systematische Ablauf der Hörgeräteanpassung erfolgt mit dem „Navigationsbutton“. Sind alle Einstellungen im „Arbeitsbereich“ vorgenommen worden, gelangen Sie mit einem Klick auf den „Navigationsbutton“ zum nächsten Menüpunkt. Somit wird der Anwender schrittweise durch alle Menüpunkte geleitet. Menüleiste Anpassmodus Statusleiste Navigationsmenü Arbeitsbereich Toolbox und MySound! (nicht immer angezeigt) Navigationsbutton Abb. 9: Bildschirmansicht I m Bereich des „Navigationsbutton“ können auch zwei Buttons erscheinen. Der grau hinterlegte Button ermöglicht eine alternative Auswahl (z.B. Nachanpassung). Bereits abgearbeitete Menüpunkte können jederzeit durch einen Klick im „Navigationsmenü“ aufgerufen werden. 3.1 B ereich Menüleiste Abb. 10: Menüleiste audifit 5 Über den Menüpunkt „audifit 5“ kann folgendes gewählt werden: Export von Kundendaten Import von Kundendaten aus audifit 4 oder audifit 5 Speichern der Sitzung Beenden des Programms Drucken Druck des Anpassberichts (siehe auch Seite 28) Druck des Anhangs zur Bedienungsanleitung (siehe auch Seite 28) Ansicht rmöglicht das Ein- und Ausschalten des Kundenbildschirms auf einem zweiten E Monitor. I st ein zweiter Monitor vorhanden, wird auf diesem standardmäßig der Kundenbildschirm angezeigt. 8 Bedienoberfläche Einstellungen Die Programmoptionen werden in der Menüleiste unter „Einstellungen“ → „Optionen“ aufgerufen. Folgende Einstellungen sind möglich: Anpassung Kalibrierung (MySound!) Nutzerinformationen Unter dem Punkt „Messeinstellungen“ können Sie die Hörgeräte auf maximale Prüfverstärkung setzen (siehe 5.3). Warnung: Schädigung des Hörvermögens! Die Geräte werden zu Messzwecken auf maximale Prüfverstärkung eingestellt. Die Hörgeräte dürfen sich in diesem Zustand nicht am Kundenohr befinden! Andernfalls besteht die Gefahr der Schädigung des Resthörvermögens. 9 Anpassung Unter dem Punkt „Anpassung“ können folgende Einstellungen vorgenommen werden: Auswahl des standardmäßig gesetzten Anpassmodus Programmierbox-Auswahl Pausenbildschirm Sicherheit (Leseschutz) Sprachen Abb. 11: Programmoptionen für die Anpassung Anpassmodus Ermöglicht die Auswahl Standardanpassung oder Schnellanpassung. Ist der Anpassmodus Schnellanpassung gewählt, werden die Menüpunkte „Voreinstellungen“ und „Hörgeräte-Optionen“ während des Ablaufs (über die Navigationsbuttons) übersprungen. Außerdem enthält der Menüpunkt „Anpassung“ eine optimierte Ansicht. Die übersprungenen Kapitel können dennoch durch direkten Klick auf den Menüpunkt erreicht werden. Der Anpassmodus kann jederzeit im Drop-down-Menü oberhalb der Menüpunkte geändert werden. Programmierbox-Auswahl Auswahl der verwendeten Programmierbox (z.B. HI-PRO oder NOAHlink). Pausenbildschirm Ermöglicht die Auswahl eines Logos, welches auf dem Kundenbildschirm (sofern vorhanden) während der Anpassung angezeigt wird. 9 Bedienoberfläche Sicherheit Erlaubt das Aktivieren oder Deaktivieren des Ausleseschutzes des Hörgerätes. Wenn der Leseschutz grundsätzlich für alle Anpassungen verwendet werden soll, so kann hier ein PIN-Code hinterlegt werden. Sprache Auswahl der Sprache für Software, Kundenbildschirm und Soundbeispiele. Der Kundenbildschirm wird in der Sprache des Kunden angezeigt, während die Anpass-Software in der Sprache des Akustikers angezeigt wird. Der Anhang zur Bedienungsanleitung wird in der Kundensprache gedruckt. Die Soundbeispiele werden in der Kundensprache wiedergegeben. 9 Kalibrierung Ermöglicht die Kalibrierung des 5.0-kanaligen MySound! -Systems mit jedem Schallpegelmesser. Dazu kann ein Rauschen für jeden der fünf Lautsprecher wiedergegeben werden. Abb. 12: Kalibrierung des MySound!-Systems 9 Nutzerinformationen Eingabe von Name und Anschrift des Akustikers sowie Auswahl eines Logos. Abb. 13: Eingabe der Nutzerinformation Data Logging Die Funktion Data Logging zeichnet das Nutzungsverhalten des Kunden auf. Durch Klick auf „Data Logging“ in der Menüleiste können die aufgezeichneten Daten angezeigt und ausgelesen werden: Aufgezeichnete Daten anzeigen (zeigt die ausgelesenen Daten einer zuvor gespeicherten Sitzung an) Aufgezeichnete Daten auslesen (liest Daten aus einem angeschlossenen Hörgerät aus und zeigt sie an) 10 Bedienoberfläche Die Darstellung der aufgezeichneten Daten enthält Informationen zur Einschaltdauer, Nutzungsdauer pro Programm und Sound Dynamix. ata Logging“ zeichnet das Nutzungsverhalten Ihres Kunden auf. Klären Sie Ihren D Kunden über die Funktion auf, bevor Sie diese aktivieren und beachten Sie die jeweiligen Datenschutzrichtlinien Ihres Landes. Abb. 14: Anzeige der aufgezeichneten Daten Z um Anzeigen/Auslesen der Data Logging-Daten muss die Option „Data Logging“ – sofern für das Hörgerät verfügbar – aktiviert sein (siehe Seite 27). ereich 3.2 B Anpassmodus Hier kann zwischen den Anpassmodi „Schnellanpassung“ und „Standardanpassung“ gewählt werden. Ist der Anpassmodus Schnellanpassung gewählt, werden die Menüpunkte „Voreinstellungen“ und „Hörgeräte-Optionen“ während des Ablaufs (über die Navigationsbuttons) übersprungen. Außerdem enthält der Menüpunkt „Anpassung“ eine übersichtlichere Darstellung. Die übersprungenen Kapitel können dennoch durch direkten Klick auf den Menüpunkt erreicht werden. Der Anpassmodus kann jederzeit im Drop-down-Menü oberhalb der Menüpunkte geändert werden. er gewünschte Anpassmodus kann in den Einstellungen (siehe Seite 7) D standardmäßig eingestellt werden. 3.3 B ereich Navigationsmenü Das Navigationsmenü führt den Anwender Schritt für Schritt durch die Hörgeräteanpassung. Die einzelnen Menüpunkte können direkt angewählt oder während des systematischen Ablaufs mit den „Navigationsbuttons“ erreicht werden. Abb. 15: Navigationsmenü 11 Bedienoberfläche usgegraute Menüpunkte können erst nach Eingabe notwendiger Daten A (z.B. Eingabe des Audiogramms) ausgewählt werden. 3.4 B ereich ToolBox/ MySound! ToolBox Die ToolBox bietet während der Hörgeräteanpassung (Menüpunkte „Anpassung“ und „Hörgeräteoptionen“) weitere Auswahlmöglichkeiten: Abb. 16: ToolBox 9 Rückgängig/Wiederherstellen Ermöglicht das Zurücksetzen der zuletzt getätigten Einstellung, bzw. Wiederherstellen einer zuvor veränderten Einstellung (z.B. Änderung der Verstärkung). Verlassen Sie den aktuellen Navigationsbereich, werden beide Optionen (Rückgängig/Wiederherstellen) verworfen. 9 First Fit Erzeugt einen First Fit auf Grundlage des eingegebenen Audiogramms und der gewählten Voreinstellungen. 9 Verbinden Stellt eine Verbindung mit den angeschlossenen Hörgeräten her. 9 F eedback Check Startet den Feedback Check zur Initialisierung des Feedback Guards. 9 H örgerät auslesen Liest die Einstellungen aus den Hörgeräten aus. 9 Programmieren Speichert alle vorgenommenen Einstellungen in die Hörgeräte 9 Feature-Demonstrator Der Feature-Demonstrator ermöglicht die Demonstration verschiedener HörgeräteFeatures mithilfe der Wiedergabe von Soundbeispielen. 12 Bedienoberfläche Abb. 17: Feature-Demonstrator Der folgende Ablauf fasst die Benutzung des Feature Demonstrators zusammen: Auswahl des Hörgeräte-Programms, in dem das Feature demonstriert werden soll Auswahl der aktiven Hörgeräte-Features durch Klick auf das Feature Wiedergabe des Soundbeispiels durch Klick auf den Play-Button des gewünschten Features Der Charakter der Soundbeispiele ändert sich über die Zeit. Es empfiehlt sich daher, die Sounds in der gesamten Länge zu präsentieren Während der Soundwiedergabe kann der Kunde das Feature am Kundenbildschirm selbst aktivieren/deaktivieren und somit dessen Wirkung erleben MySound! In der MySound!-Box können verschiedene Hörsituationen zusammengestellt und wiedergegeben werden. Abb. 18: MySound! 13 Bedienoberfläche Hardware-Setup MySound! ist für das folgende Hardware-Setup optimiert: Ein spezieller MySound!-5-Kanal-Verstärker kann in Verbindung mit breitbandigen Lautsprechern schnell zwischen Surround-Sound und Freifeld-Audiometrie wechseln. Der MySound!-Verstärker erlaubt eine Kalibrierung des kompletten Systems mit jedem Audiometer. Die Verwendung von handelsüblichen 5.1-Sound-Anlagen mit Subwoofer ist prinzipiell möglich. Bitte beachten Sie, dass in diesem Fall eine einwandfreie Kalibrierung des Systems nicht möglich ist. MySound! erlaubt die interaktive Beratung und Anpassung basierend auf einem Hardware-Setup mit zwei Monitoren: Ein Monitor für den Hörgerätespezialisten und ein zweiter Monitor (Antwort-Monitor) für den Kunden. Für den Kunden empfiehlt sich die Verwendung eines Touchscreens. Mithilfe von Soundbeispielen ermöglicht MySound! eine interaktive Feinanpassung der Hörgeräte in einem 3-Schritt-Ansatz (siehe auch Seite 16 ff ): Simulation realistischer Klangwelten durch Mischung von Umgebungsgeräuschen (z.B. Straßenverkehr oder Restaurant) und Nutzschallen (z.B. Dialog oder Martinshorn). Auswahl einer Skala (Lautstärke oder Klang) und Bewertung der Klangwelt durch den Kunden In Abhängigkeit von der Kundenantwort schlägt das Expertensystem Veränderungsoptionen vor. Die Anpassvorschläge können direkt in die Hörgeräte programmiert werden. Anpass-Tipp: Positionieren und bewegen Sie die Nutzschalle auf die verschiedenen Lautsprecher. Erweitern Sie dazu die MySound!-Box durch Klick auf den Pfeil. Nutzen Sie dieses vielseitige Werkzeug, um das räumliche und direktionale Hören des Kunden zu testen. Der Hörverlustsimulator (Button „Hörverlustsimulator aktivieren“) simuliert den Hörverlust des Kunden nach und macht ihn für andere hörbar. Dazu wird die Audiowiedergabe des abgespielten Soundbeispiels um den im Audiogramm eingetragenen Hörverlust gedämpft. Das Hörempfinden des Kunden ist somit für einen Außenstehenden nachvollziehbar. 14 Bedienoberfläche 3.5 B ereich Statusleiste Die Statusleiste zeigt Folgendes an: Ausgewählte Hörgeräte Durch Klick auf den nach unten zeigenden Pfeil können die Hörgeräte einzeln ausgelesen, verbunden oder ein First Fit durchgeführt werden Verbindungsstatus der angeschlossenen Hörgeräte Stummschaltung der verbundenen Hörgeräte (Klick auf Lautsprecherbutton) Folgende Statusinformationen werden angezeigt: Das Hörgerät ist nicht verbunden Das Hörgerät ist verbunden und wurde verändert Das Hörgerät ist verbunden Ein Verbindungsfehler mit dem Hörgerät ist aufgetreten er Status grün signalisiert, dass die angezeigten Einstellungen den Einstellungen D im Hörgerät entsprechen. Der Status gelb signalisiert, dass in der Software getätigte Einstellungen auf das Hörgerät übertragen aber noch nicht dauerhaft programmiert wurden. 15 Ablauf der Anpassung 4 Ablauf der Anpassung 4.1 K undenverwaltung Zu Beginn jeder Hörgeräte-Anpassung erscheint die Kundenverwaltung. Hier erfolgt die Verwaltung folgender Kundendaten: Persönliche Daten Sitzungsliste Audiogramm Kundenliste In der Kundenliste können neue Kunden angelegt oder bestehende Kunden durch Doppelklick ausgewählt werden. Abb. 20: Kundendatenbank Eingabe der Kundendaten Wird ein neuer Kunde angelegt oder ein bestehender Kunde ausgewählt, erscheint die Ansicht der Kundendaten. Hier kann das Audiogramm des Kunden hinzugefügt oder bearbeitet werden. Darüber hinaus können bereits abgehaltene Sitzungen aufgerufen werden. Abb. 21: Eingabe der Kundendaten um Anlegen eines Kunden ist mindestens die Eingabe von Vor- und Nachname erZ forderlich. Ohne eingegebene Audiogrammdaten kann keine Hörgeräte-Anpassung durchgeführt werden. Das Löschen eines Kunden aus der Kundenliste erfolgt durch Anklicken des nebenstehenden Buttons „Aktuellen Kundeneintrag löschen“. Eingabe eines Audiogramms Wurde ein Kunde angelegt/ausgewählt, gelangen Sie durch Klick auf «Audiogramm hinzufügen» bzw. «Bearbeiten» zum Audiogramm-Bildschirm. Durch einen weiteren Klick auf «Bearbeiten» wird die Bearbeitung der Audiogrammdaten aktiviert. Die Eingabe folgender Schwellwerte ist möglich: LL – Luftleitungs-Hörschwelle KL – Knochenleitungs-Hörschwelle US – Unbehaglichkeitsschwelle (UCL) 16 Ablauf der Anpassung Abb. 22: Eingabe der Audiogrammdaten Weitere Eingabemöglichkeiten: «LL = KL angleichen» – gleicht die Luftleitungs-Hörschwelle der KnochenleitungsHörschwelle an «Audiogramm nach links/rechts kopieren» – übernimmt Audiogramm der anderen Seite «Ausgewählte Kurve löschen» – löscht nur die ausgewählte Kurve «Alle Kurven löschen» – löscht die eingegebenen Audiogrammdaten I st die Eingabe der Audiogrammdaten abgeschlossen, gelangen Sie mit dem Button «Neue Sitzung» zum nächsten Schritt oder mit «Zurück zum Kunden» zur Eingabe der Kundendaten. Die eingegebenen Audiogrammdaten werden in jedem Fall gespeichert. 4.2 Hörgeräte Es sind die für die Hörgeräteanpassung verwendeten Hörgeräte zu wählen. Dies kann automatisch (für beide/nur rechtes/nur linkes) oder manuell erfolgen. Abb. 23: Hörgerät erkennen Warnung: Schädigung des Hörvermögens ! Bei der Erstanpassung ist das Hörgerät noch nicht in Kundeneinstellung. Das Hörgerät darf erst nach dem First Fit an das Kundenohr gesetzt werden! Andernfalls besteht die Gefahr der Schädigung des Resthörvermögens. Automatische Hörgeräteerkennung Für die automatische Hörgeräteauswahl sind die Hörgeräte mit dem passenden Programmierkabel anzuschließen. Die erkannten Hörgeräte werden mit Seriennummer für die jeweilige Seite (rechts/links) angezeigt. 17 Ablauf der Anpassung RITE-Hörgeräte (Receiver In The Ear) Bei RITE-Hörgeräten wird standardmäßig in der Neuanpassung die Hörereinheit S vorausgewählt. Wird eine andere Hörereinheit verwendet, ist diese im nächsten Schritt „Voreinstellungen“ auszuwählen. Die Nachanpassung übernimmt für neue Sitzungen die Hörereinheit aus dem angeschlossenen Gerät. CROS/BiCROS-Hörgeräte Bei CROS/BiCROS-Hörgeräten müssen immer Empfänger (Rx) und Sender (Tx) kombiniert werden. Manuelle Hörgeräteauswahl Alternativ kann die Auswahl auch manuell erfolgen. Dazu sind die gewünschten Hörgeräte auszuwählen. RITE-Hörgeräte (Receiver In The Ear) Bei RITE Hörgeräten ist zusätzlich die verwendete Hörereinheit auszuwählen. CROS/BiCROS-Hörgeräte Bei CROS/BiCROS-Hörgeräten sind immer Empfänger (Rx) und Sender (Tx) auszuwählen. Dies wird durch einen Auswahlassistenten unterstützt. Weitere Informationen Nach erfolgter Hörgeräteauswahl stehen folgende Geräteinformationen zur Verfügung: Datenblatt Anpassbereich (mit Luftleitungs-Audiogramm) Features Farboptionen ine schraffiert dargestellte Fläche im Anpassbereich zeigt den Anpassbereich für E Geräte mit offener Anpassung an. 4.3 Voreinstellungen Im Bereich „Voreinstellungen“ sind die folgenden Einstellungen vorzunehmen: Art der Anpassung Anpassformel Akklimatisierungsstufe Abb. 24: Voreinstellungen Ohrseitenverbund Bei einer beidohrigen Hörgeräte-Anpassung können die Voreinstellungen für die rechte und linke Seite durch den Button «Kopplung der Einstellungen bei beiden Hörgeräten» verlinkt werden. 18 Ablauf der Anpassung CROS/BiCROS-Hörgeräte werden immer gekoppelt angepasst und bieten den Ohrseitenverbund nicht an. rt der Anpassung A Je nach Hörgeräteauswahl stehen verschiedene Anpassungsmöglichkeiten zur Auswahl: 9 Anpassung von HdO-Hörgeräten Geschlossene Anpassung (mit Ohrpassstück): Wird für die Anpassung ein Ohrpassstück verwendet, ist die geschlossene Anpassung auszuwählen und der Vent-Durchmesser anzugeben. Easy Thin Tube (offene Anpassung mit dünnem Schallschlauch): Wird eine offene Anpassung mit dünnem Schallschlauch durchgeführt, ist die Schallschlauch- und Dome-Größe zu wählen. 9 Anpassung von IdO-Hörgeräten Bei IdO-Hörgeräten muss lediglich der Vent-Durchmesser angegeben werden. Bei Vent-Durchmessern von mehr als 3 mm ist „offen“ auszuwählen. 9 Anpassung von RITE-Hörgeräten (Receiver In The Ear) Bei RITE-Hörgeräten ist die verwendete Hörereinheit, deren Länge und die DomeGröße auszuwählen. 9 Anpassung von Hörgeräten mit Zubehör „multistreamer“ Bei Hörgeräten mit Zubehör „multistreamer“ können die Programme zu dessen Verwendung automatisch vorbelegt werden. Dabei werden alle möglichen Programme auf festgelegte Hörsituationen gesetzt. 9 Anpassung von CROS/BiCROS-Hörgeräten Die CROS-Einstellungen werden bei CROS/BiCROS-Hörgeräten angezeigt. Hier kann zwischen CROS und BiCROS gewählt werden. In der Einstellung CROS wechselt die Anpassformel zu NAL-CROS und die Akklimatisierungsstufe ist nicht verfügbar. Abb. 25: CROS-Einstellungen Anpassformel Auswahl der gewünschten Anpassregel: Comfort Logix (optimal auf audifon-Hörsysteme abgestimmte Anpassregel) NAL-NL1 (wurde entwickelt, um bei einer für den Kunden angenehmen Lautstärke das Sprachverstehen zu maximieren) NAL-CROS (Anpassregel nach NAL für CROS-Hörgeräte) Akklimatisierungsstufe Auswahl einer von drei möglichen Akklimatisierungsstufen: Stufe 1: Erstanwender Stufe 2: Erfahrener Anwender Stufe 3: Langzeitanwender (Zielverstärkung gemäß der Anpassregel) 4.4 F eedback Check (Nur bei Geräten mit der Chipplattform „COSMA“) Vor dem First Fit wird der Feedback Check zur Initialisierung des Adaptive Feedback Guards durchgeführt und stellt so das System individuell auf die Anpasssituation Ihres Kunden ein. Hierdurch wird die Geräteperformance in Bezug auf die Verstärkungsstabilität in Kombination mit der gewählten akustischen Ankopplung (Otoplastik) optimiert. Die Dauer der Initialisierung beträgt pro Seite nur ca. 10 Sekunden und sollte bei jeder neuen Anpassung durchgeführt werden. 19 Ablauf der Anpassung Abb. 26: Startbildschirm des Feedback Checks Bevor der Feedback Check am Kundenohr gestartet wird, sollten Sie sich über den einwandfreien Sitz des Gerätes vergewissern. Abb. 27: Countdown bis zum Start Abb. 28: Feedback Check Testdurchlauf rechts/links Ist der Feedback Check erfolgreich abgeschlossen, übernehmen Sie die Einstellungen. 20 Ablauf der Anpassung Abb. 29: Feedback Check Abschluss ühren Sie den Feedback Check auch erneut durch, wenn Sie größere Änderungen F an der akustischen Ankopplung an das Ohr vorgenommen haben (z.B. ein Wechsel von Easy Thin Tube auf Standardschlauch mit Otoplastik). 4.5 Anpassung Im Bereich „Anpassung“ können die folgenden Einstellungen für die einzelnen Programme des Hörgerätes vorgenommen werden: Eingangsfunktion Verstärkung Rauschen Hörkomfort Equalizer Klang Kompression Zusätzlich besteht die Möglichkeit der interaktiven Feinanpassung unter dem Punkt „Anpassvorschläge“. Abb. 30: Übersicht Bereich „Anpassung“ Im linken Bildteil erscheinen während der Anpassung die Bereiche ToolBox und MySound!. Die Darstellung der Kurven kann im Drop-down-Menü in der rechten oberen Ecke ausgewählt werden. 21 Ablauf der Anpassung Ohrseitenverbund Bei einer beidohrigen Hörgeräte-Anpassung können die Anpasseinstellungen für die rechte und linke Seite durch den Button «Einstellungen beider Seiten koppeln» verlinkt werden. CROS/BiCROS-Hörgeräte werden immer gekoppelt angepasst und bieten den Ohrseitenverbund nicht an. Programmkopplung Die im Programm 1 (Basisprogramm) getätigten Einstellungen werden mit dem aktiven auf alle anderen Programme übertragen. Button Programmwahl Unterhalb der Statusleiste können die einzelnen Programme ausgewählt werden. Mit einem Klick auf das jeweilige Programm öffnet sich ein Drop-down-Menü, aus dem das gewünschte Hörprogramm (z.B. „Verstehen im Störgeräusch“ oder „Telefon“) ausgewählt werden kann. Folgende voreingestellte Hörprogramme stehen zur Verfügung: im Störgeräusch: Fokus auf Sprachverständlichkeit. Sprache bleibt erhalten, während Nebengeräusche reduziert werden. Musik: Klangoptimiertes Programm für die Wiedergabe von Musik Komfort im Störgeräusch: Reduziert den Ausgang für laute Eingangspegel, reduziert die Verstärkung über den gesamten Frequenzbereich für zusätzlichen Hörkomfort in geräuschvoller Umgebung. Telefon: Telefonoptimiertes Programm (aktiviert vorhandene Telefonspule und Mikrofon) 4, 6, 8, 12 und 18 dB leiser: Absenkung der Verstärkung gegenüber dem Basisprogramm. Verstehen Für Tinnitus-Geräte stehen zusätzlich folgende Hörprogramme unter dem Eintrag „Tinnitus-Modul“ zur Verfügung: Rauschen-Kombiprogramm: Es wird ein kombiniertes Signal (Hörgeräte-Signal und weißes Rauschen) zur Korrektur des Hörverlustes und zur Unterstützung bei Tinnitus Therapie erzeugt. Nur Rauschen: Es wird ausschließlich Rauschen erzeugt. faro-Programmoptionen (nur wenn faro als Hörsystem in der Geräte-Auswahl gewählt wurden) faro Hörsysteme sind so konfiguriert, dass sie im 3. Programm Audiosignale über den multistreamer empfangen können. Im 4. Programm steht wahlweise die Option Auto T-Coil/Autophone oder Wireless Phone Streaming (Telefonieren über mit dem multistreamer verbundenen Telefonen) zur Verfügung. Wenn die Hörsituation „Binaurale Telefonspule“ gewählt wurde, steht im 4. Programm als Signalquelle „Binaurale Telefonspule“ oder „Binaurale Telefonspule + Mikrofon“ zur Verfügung. In diesen Modi wird das über die Telefonspule aufgenommene Signal auf das zweite Hörsystem übertragen, sodass das Signal auf beiden Seiten hörbar ist. ei Hörgeräten mit der Funktion Auto T-Coil oder Auto-Phone können im Programm 4 B folgende Hörprogramme gewählt werden: Auto T-Coil: Bei Verwendung eines Telefonhörers am Ohr wird automatisch in Programm 4 geschaltet – Telefonspule und Mikrofon werden aktiviert. Auto Phone: Bei Verwendung eines Telefonhörers am Ohr wird automatisch in Programm 4 geschaltet – ein telefonoptimiertes Mikrofonprogramm wird aktiviert. ach Beendigung des Telefonats (entfernen des Telefonhörers vom Ohr) wird in das N zuletzt benutzte Programm geschaltet. 22 Ablauf der Anpassung Anpass-Tipp: Hörgeräte mit nur einem Programmschalter Bei Hörgeräten mit nur einem Programmschalter können die verfügbaren Programme zur Lautstärkenregelung genutzt werden. Dazu ist im Drop-down-Menü des Programms 1 „Programmschalter als VC“ auszuwählen. Eingangsfunktion Je nach Hörgerätetyp kann die gewünschte Eingangsfunktion für das gewählte Programm eingestellt werden: Mikrofon Richtmikrofon Audioeingang Audioeingang und Mikrofon Adaptives Richtmikrofon Sound Dynamix (inkl. Regelgeschwindigkeit) Scene Detect Binaurale Telefonspule Binaurale Telefonspule und Mikrofon Abb. 31: Eingangsfunktion 9 Hörgeräte mit Sound Dynamix Bei Hörgeräten mit Sound Dynamix (automatische Programmumschaltung) kann dieses als Eingangsfunktion aktiviert werden. Das Hörgerät unterscheidet dann automatisch zwischen Ruhe, Sprache in Ruhe, Lärm, Sprache in Lärm, Musik und Wind. Die Dauer bis zur Programmumschaltung kann in den Stufen 5, 10 und 20 Sekunden reguliert werden. In den einzelnen Programmen, die Sound Dynamix auswählt, werden jeweils die Richtmikrofone, die Störgeräuschunterdrückung, die Rückkopplungsunterdrückung sowie Verstärkung beeinflusst. 9 Hörgeräte mit Scene Detect Mit Scene Detect klassifiziert das Hörgerät das Eingangssignal in sieben unterschiedliche Kategorien: Ruhe, Wind, Maschinenlärm, Musik, Sprache in Ruhe, Sprache im Lärm und sonstiger Lärm. Abhängig von der Klassifizierung werden die Einstellungen für den Adaptive Feedback Guard, den Adaptive Noise Guard, den Machine Noise Guard sowie Wind Shield automatisch für die jeweils erkannte Hörsituation optimiert (Beschreibung der einzelnen Features unter 4.5.6). Beim Eingangssignal Musik wird außerdem eine spezielle Verstärkungseinstellung vorgenommen. 9 Wireless Hörgeräte mit binauraler Telefonie Bei Hörgeräten mit binauraler Telefonie, welche Sie im Auto-Programm/Programm 4 wählen, steht als Eingangsfunktion die binaurale Telefonspule mit und ohne Mikrofon zur Auswahl. 23 Ablauf der Anpassung 9 CROS/BiCROS-Hörgeräte Bei CROS/BiCROS-Hörgeräten ist die Eingangsfunktion nur auf der Seite des Empfängers (Rx) verfügbar. Im CROS-Modus ist nur das Mikrofon verfügbar und immer aktiv. Verstärkung Die angezeigte Verstärkungsmatrix erlaubt die Einstellung der Kanal-Verstärkung. Auswahl der zu ändernden Verstärkungswerte: Auswahl einzelner Verstärkungswerte in der Matrix durch Klicken auf eine Zelle oder Ziehen des Cursors über mehrere Zellen Button „Alle“ selektiert alle Zellen Buttons „Leise“ und „Laut“ selektieren die gesamte Zeile Klick auf die Frequenz wählt die gesamte Spalte urch Klicken der „+“- und „–“-Buttons kann man die gewählten Verstärkungswerte um D die angegebene Schrittweite ändern. Warnung: Schädigung des Hörvermögens! Bei Geräten mit Ausgangsschalldruck größer/gleich 132 dB SPL kann es zur Schädigung des Hörvermögens kommen. Die Lautstärke der Hörgeräte muss sehr umsichtig gewählt werden. Bei dauerhafter Anwendung zu hoher Pegel kann es zu einer Verschlechterung des Resthörvermögens kommen. Abb 32: Einstellen der Verstärkung Die Verstärkungsmatrix kann durch Klick auf den Reiter „Verstärkung“ auch vereinfacht dargestellt werden: Abb. 33: Vereinfachte Verstärkungsmatrix enn die lauten und leisen Töne gleichzeitig gewählt werden, bleibt das W Kompressionsverhältnis in den Kanälen konstant. 24 Ablauf der Anpassung erden entweder nur die Verstärkungen für leise oder nur für laute Töne eingestellt, wird W das Kompressionsverhältnis automatisch angepasst. Je höher (geringer) das angezeigte Kompressionsverhältnis ist, desto mehr (weniger) wird das Eingangssignal komprimiert. ompression wird angewendet, wenn der natürliche Dynamikbereich auf den RestdyK namikbereich des Kunden eingeschränkt werden muss. er MPO (Maximum Power Output) begrenzt den Ausgangsschalldruckpegel des HörD systems. Schalldruckpegel, die die eingestellte Schwelle überschreiten, werden in der Verstärkung reduziert. Der MPO sollte gemäß der Unbehaglichkeitsschwelle des Kunden eingestellt werden. alls im Audiogramm U-Schwellenwerte vorhanden sind, wird die F AGCo-Schwelle automatisch vom First Fit eingestellt. inige Hörsysteme mit vier und weniger WDRC-Kanälen erlauben die Einstellung der E Trennfrequenzen zwischen den Kanälen. Abb. 34: Einstellung der Trennfrequenzen Anpass-Tipp: Veränderung der Trennfrequenzen Eine Änderung der Trennfrequenzen kann erfolgen, um eine spezielle Einstellung aller Parameter in einem spezifischen Kanal zu ermöglichen. Die Trennfrequenz kann z.B. auf einen Wert gesetzt werden, bei dem sich die Zielkurve stark ändert. Dadurch kann der Frequenzgang besser feinangepasst werden. 9 CROS/BiCROS-Hörgeräte Bei CROS/BiCROS-Hörgeräten ist die Verstärkung nur auf der Seite des Empfängers (Rx) einstellbar. Im BiCROS-Modus kann auf der Seite des Senders (Tx) die Balance von Tx zu Rx programmübergreifend angepasst werden. Negative Werte verringern die Lautstärke des Senders gegenüber dem Empfänger, positive Werte erhöhen die Lautstärke des Senders. Abbildung 35: Einstellung der Balance Tx zu Rx Tinnitusfunktion Hörgeräte mit integriertem Rauschgenerator zur Unterstützung bei Tinnitus-Therapien und reine Tinnitus-Instrumente werden über den Bereich „Tinnitus-Modul“ programmiert. 9 Rauschen (Chipplattform STORM) Das Rauschen kann zusätzlich zum gewählten Eingangssignal oder als Programm „Nur Rauschen“ ohne Eingangssignal hinzugefügt werden. Die folgenden Einstellmöglichkeiten stehen zur Verfügung: Rauschpegel Tieftonblende Hochtonblende 25 Ablauf der Anpassung Die dargestellte Kurve zeigt das eingestellte Spektrum des weißen Rauschens an. Abb. 36: Pegeleinstellungen Rauschen 9 Tinnitus-Modul (Chipplattform COSMA) Bei Hörgeräten mit der Chipplattform COSMA können für den Tinnitus unabhängig in neun Kanälen Rauschpegel über die Verstärkungsmatrix eingestellt werden. Sie haben außerdem die Möglichkeit, zwischen drei verschiedenen vordefinierten Rauscharten zu wählen: Weißes Rauschen: Ein Rauschen mit gleichem Schalldruckpegel in allen Frequenzbändern Rosa Rauschen: Ein Rauschen mit zu hohen Frequenzen abnehmendem Pegel Meeresrauschen: Ein in seiner Lautstärke an- und abschwellendes (fluktuierendes) Rauschen, welches das charakteristische Rauschen eines Ozeans simuliert. Die Geschwindigkeit der Fluktuation können Sie über das Drop-Down-Menü “Modulation“ in drei Stufen einstellen Auf Grundlage der drei oben genannten Rauscharten oder von Beginn an können Sie Klang und Lautstärke des Rauschens beliebig an die individuellen Bedürfnisse Ihres Kunden anpassen. Abbildung 37: Pegeleinstellungen Rauschen COSMA Warnung: Schädigung des Hörvermögens! Der Rauschpegel sollte 74 dB SPL nicht überschreiten. Höhere Pegel können auf Dauer zu einer Verschlechterung des Resthörvermögens führen. 26 Ablauf der Anpassung Hörkomfort Im Bereich Hörkomfort gibt es folgende Möglichkeiten zur Reduzierung von Störgeräuschen und Rückkopplung: Adaptive Störgeräuschunterdrückung (ANR) Expansion Adaptive Rückkopplungsunterdrückung (AFC) Kerbfilter Abbildung 38: Hörkomfort 9 Adaptive Störgeräuschunterdrückung (ANR) Die adaptive Störgeräuschunterdrückung (ANR – Adaptive Noise Reduction) senkt automatisch die Verstärkung in den Frequenzbändern mit dem schlechtesten Signal-Rausch-Verhältnis. Die ANR ist besonders effizient, wenn der Kunde auf gutes Sprachverstehen in einem akustischen Umfeld mit vielen verschiedenen Störgeräuschen angewiesen ist. Es kann zwischen drei verschiedenen Einstellungen für die ANR ausgewählt werden: Leicht: Die Verstärkung wird pro Band um etwa 3–4 dB abgesenkt. Diese Einstellung wird verwendet, um ein Maximum an Sprachqualität zu erhalten. Moderat: Die Verstärkung wird pro Band um etwa 6–7 dB abgesenkt. Stark: Die Verstärkung wird pro Band um etwa 9–10 dB abgesenkt. Diese Einstellung wird verwendet, um die Störgeräusche zu minimieren. 9 E xpansion Durch die Expansion (Squelch) wird die Hörbarkeit von leisen Störgeräuschen vermindert, z.B. Klimaanlage oder Computer. Zusätzlich reduziert die Expansion Geräusche, die durch die Bauteile des Hörgerätes selbst verursacht werden, in erster Linie durch das Mikrofon. Besonders Kunden, die im Tieftonbereich normalhörend sind, können das Eigenrauschen als störend empfinden. Um die Expansion in leiser akustischer Umgebung zu aktivieren, wird ein Schwellenwert für das Eingangssignal definiert. Die Verstärkung wird reduziert, sobald dieser Pegel unterschritten wird. Dadurch wird die Hörbarkeit des Mikrofonrauschens reduziert und die Klangqualität verbessert. Oberhalb des Schwellenwertes kehrt das Hörgerät zu der normalen Verstärkung zurück. Für die Einsatzschwelle der Expansion ist ein Wert von 40 dB SPL voreingestellt. 9 Adaptive Rückkopplungsunterdrückung (AFC) Die adaptive Rückkopplungsunterdrückung (AFC – Adaptive Feedback Cancellation) schätzt den durch die Rückkopplungen verursachten Signalanteil und beseitigt ihn automatisch. Die Verstärkung wird durch die AFC nicht reduziert. Speziell für offene Anpassungen ist die adaptive Rückkopplungsunterdrückung von großer Bedeutung. AFC kann ein- oder ausgeschaltet werden. AFC² enthält ein verbessertes und detaillierteres Modell des Rückkopplungspfades, womit eine genauere Rückkopplungsauslöschung möglich ist. Dadurch ist die Anwendung noch höherer Verstärkungen möglich, bevor es zu Rückkopplungen kommt (sogenannte „Added Stable Gain“). ei Verwendung des AFC/AFC²-Algorithmus steigt der Energieverbrauch des HörgeB rätes an. 27 Ablauf der Anpassung 9 Kerbfilter (Notchfilter) Im Gegensatz zu AFC reduziert ein Notch-Filter die Verstärkung in einem bestimmten schmalen Frequenzbereich, um die Rückkopplung zu verhindern. Der NotchFilter kann daher die Klangqualität beeinträchtigen. Der digitale Notch-Filter kann programmiert werden, sodass die Mittenfrequenz des Notch-Filters die Verstärkung bei der kritischen Frequenz absenkt, welche die Rückkopplung verursacht. Der Betrag, um den die Verstärkung abgesenkt werden kann, liegt zwischen 2 und 16 dB. Durch Anklicken des nebenstehenden Buttons wird die Frequenz ausgewählt, bei der die Mittenfrequenz des Notch-Filters platziert werden soll. Die Breite des Notch-Filters kann zwischen einer Oktave für ein breites und 1/12 Oktave für ein sehr schmales Band definiert werden. Der Notch-Filter verändert den Frequenzgang des Hörgerätes und führt daher zu schlechterer Hörbarkeit in dem entsprechenden Frequenzbereich. Hörkomfort (bei Geräten mit der Chipplattform „COSMA“) Abbildung 39: Hörkomfort bei COSMA 9 Adaptive Noise Guard Die Störgeräuschunterdrückung bei Geräten mit der Chipplattform „COSMA“ schätzt kontinuierlich den SNR des Eingangssignals in allen verfügbaren Kanälen. Liegt in einem Kanal ein schlechter Wert vor, wird die Kanalverstärkung vorübergehend reduziert, um den Einfluss des Störgeräusches zu minimieren. Je höher der Anteil des Störgeräusches, desto stärker die Absenkung der Verstärkung. Dadurch wird das Verstehen von Sprache im Störgeräusch mit geringerer Konzentration möglich. Gleichzeitig bietet Adaptive Noise Guard auch eine effektive Unterdrückung von Störlärm in reinen Lärmsituationen. Moderat; Kundenprofil Befindet sich eher selten in sehr lauten Hörsituationen Wünscht natürlichen Klang und wenig hörbare Regelungen Stark; Kundenprofil Häufiger in sehr lauten Hörsituationen Wünscht besseres Sprachverstehen in diesen Situationen Verwenden Sie die Einstellung „moderat“ als Standard im Basisprogramm, die Einstellung „stark“ in separaten Hörprogrammen für Komfort oder Sprache im Störlärm. 9 E xpansion Die Expansion bietet Ihnen die Möglichkeit, zuverlässig und ohne Beeinflussung wichtiger Signalanteile das Mikrofoneigenrauschen zu unterdrücken sowie leise Störgeräusche aus der Umgebung auszublenden, zum Beispiel das Rauschen eines Lüfters am Arbeits- oder Heimcomputer. Als Einstellstufen stehen Ihnen drei unterschiedliche Regelzeiten im Bereich 10 ms bis 500 ms zur Verfügung, mit denen sie auf das individuelle Klangempfinden Ihrer Kunden reagieren können. 28 Ablauf der Anpassung 9 Adaptive Feedback Guard Durch den Adaptive Feedback Guard erfolgt eine permanente Schätzung des Rückkopplungspfades, sodass auch auf wechselnde Situationen reagiert und eine unangenehme Rückkopplung verhindert wird. Damit es auch unter akustischen schwierigen Bedingungen (Haare wegstreichen, Hut, nah am Türrahmen) nicht zu Rückkopplungsgeräuschen kommt, sollte der Adaptive Feedback Guard immer eingeschaltet sein. Zum Hören von Musik wurde ein spezieller Modus entwickelt, welcher etwas behutsamer reagiert und dadurch auf die speziellen Anforderungen an eine Rückkopplungsunterdrückung beim Eingangssignal Musik optimiert ist. Einstellstufen: schnell und langsam L assen Sie den Adaptive Feedback Guard stets eingeschaltet und verwenden Sie in einem eventuellen Hörprogramm für Musik die Einstellung „langsam“. 9 Wind Shield Befindet sich der Hörgeräteträger in einer windigen Umgebung, kommt es durch die Turbulenzen an den Mikrofonöffnungen zu rauschartigen Störgeräuschen. Wind Shield erkennt diese und reagiert mit einer vorübergehenden Verstärkungsabsenkung im entsprechenden Frequenzbereich. L assen Sie Wind Shield stets aktiv. Durch die automatische Regelung kommt es nur dann zum Einsatz, wenn der Kunde sich tatsächlich in einer entsprechenden Situation befindet. 9 Machine Noise Guard Die Geräte der rega-Familie klassifizieren automatisch die jeweilige Hörsituation, in der sich Ihr Kunde befindet. Wird hierbei Maschinenlärm erkannt, reduziert das Gerät vorübergehend die Verstärkung bei tiefen Frequenzen, um die Lärmbelästigung zu verringern. MySound!-Klangbeispiel für Demozwecke: Verkehrslärm L assen Sie den Machine Noise Guard stets aktiv. Durch die automatische Regelung kommt er nur dann zum Einsatz, wenn der Kunde sich in einer entsprechend klassifizierten Hörsituation befindet. 29 Ablauf der Anpassung Equalizer Der Equalizer ermöglicht eine sehr genaue Korrektur des Hörverlustes. Jeder der Equalizer Regler ändert die Verstärkung im entsprechenden Frequenzband. Der Pegel für die ausgewählte Frequenz kann mit den nebenstehenden Buttons gesenkt, bzw. angehoben werden. Abb. 40: Equalizer Der Equalizer ist standardmäßig in Maximaleinstellung. Anpass-Tipp: Arbeiten mit dem Equalizer Der Equalizer wird folgendermaßen am effektivsten eingesetzt: 1.Verwenden Sie die Verstärkungsmatrix, um die Verstärkung des Hörsystems über die Zielverstärkung anzuheben. 2. Öffnen Sie den Equalizer 3. Nutzen Sie die Regler des Equalizers zur Feinanpassung der Verstärkungswerte. 30 Ablauf der Anpassung Kompression Das Register Kompression ermöglicht: Definition der Einsatzpunkte für die AGCi (TK = Threshold Kneepoint) Auswahl der Kompressionsmethode (nicht bei „Cosma“-Geräten) Abbildung 41: Kompression Der Einsatzpunkt der AGCi (TK) bezieht sich im jeweiligen Kanal auf die Eingangs-Lautstärke, ab der die Kompression aktiviert wird. Alle Eingangssignale mit einem Pegel unterhalb des Einsatzpunktes TK werden linear verstärkt. Oberhalb des TK nimmt die Verstärkung mit zunehmendem Eingangspegel entsprechend dem Kompressionsverhältnis (CR) ab. Die Silben- oder Duale Kompression kann für jeden Kanal unabhängig oder für alle Kanäle gleichzeitig durch Auswahl des entsprechenden Buttons aktiviert werden. Duale Kompression Fast Attack – Fast Release: schnelle Kompression für plötzliche Pegelspitzen im Eingangssignal Slow Attack – Slow Release: langsame Kompression zur Anpassung der Verstärkung an die akustische Umgebung Silbenkompression Schnelle Zeitkonstanten, um die Verstärkung den natürlichen Pegelschwankungen der Sprache anzupassen Anpass-Tipp: Silbenkompression vs. Duale Kompression Beanstandet ein Kunde mit hochgradigem Hörverlust schlechtes Sprachverstehen im Störschall, so bleibt wahrscheinlich das Hörgerät durch die duale Komponente der Kompression zu lange bei einer reduzierten Verstärkung. Durch den Wechsel zur Silbenkompression kann dieser Effekt verringert werden. Wenn Silbenkompression für leichte bis mittlere Hörverluste eingesetzt wird, wird möglicherweise das „Pumpen“ der Kompression wahrgenommen. 31 Ablauf der Anpassung Anpassvorschläge Eine 5-kanalige Audiowiedergabe erlaubt die Feinanpassung des Hörgerätes unter realistischen Hörsituationen. Hierzu können in der MySound!-Box (auf der linken Bildhälfte) verschiedene Hörsituationen mit einem Nutzschall kombiniert werden. Wird nun ein Kundenfeedback zu Lautstärke- und Klangempfinden zur eingestellten Hörsituation gegeben, schlägt audifit 5 konkrete Anpassvoschläge (z.B. Lautstärkereduzierung) vor. Abb. 42: Anpassvoschläge Die Feinanpassung erfolgt in drei Prozessschritten: Schritt 1 – Soundauswahl: Simulation realistischer Klangwelten durch Mischung von Umgebungsgeräuschen (z.B. Straßenverkehr oder Haushalt) und Nutzschallen (z.B. Dialog oder Martinshorn). Die Möglichkeit der räumlichen Positionierung der Nutzschalle ist ein vielseitiges Werkzeug, um räumliches und direktionales Hören zu demonstrieren. Schritt 2 – Kundenrückmeldung: der Kunde bewertet die Klangwelt auf einer ausgewählten Skala (Lautstärke oder Klang). Schritt 3 – Feinanpassung der Hörgeräte-Parameter: audifit 5 schlägt in Abhängigkeit von der Kundenantwort Veränderungsoptionen vor, welche direkt auf das Hörgerät programmiert werden können 9 CROS/BiCROS-Hörgeräte Bei CROS/BiCROS-Hörgeräten sind die Anpassvorschläge nur auf der Seite des Empfängers (Rx) verfügbar. 4.6 HörgeräteOptionen Im Bereich Hörgeräte-Optionen können folgende Einstellungen vorgenommen werden: Funktion des Bedienelements (sofern vorhanden) Regelumfang des Lautstärkestellers Lautstärke der Signaltöne Aktivierung des Data Logging (sofern vorhanden) Einschaltverzögerung easyclick (sofern vorhanden) 9 CROS/BiCROS-Hörgeräte CROS/BiCROS-Hörgeräte werden immer gekoppelt angepasst und bieten den Ohrseitenverbund nicht an. Auf der Seite des Senders (Tx) ist ausschließlich der BatterieWarnton verfügbar und getrennt regelbar. 32 Ablauf der Anpassung Abb. 43: Hörgeräteoptionen Funktion des Bedienelements und Regelumfang Bei Hörgeräten mit Schalterwippe kann zwischen „Lautstärke“, „Programm“ und „Programm (lang) und Lautstärke (kurz)“ gewählt werden. Ist „Programm (lang) und Lautstärke (kurz)“ ausgewählt, schaltet langes Drücken durch die aktivierten Hörprogramme und kurzes Drücken ändert die Lautstärke innerhalb des eingestellten Regelbereiches. Bei Geräten mit Lautstärkesteller kann dieser nur aktiviert oder deaktiviert werden. Bei Hörsystemen mit Tinnitus-Funktion kann im Drop-down-Menü „Rauschregelung“ ausgewählt werden, ob eine Veränderung der Lautstärke am Bedienelement Einfluss auf Audiosignal und Rauschen oder nur auf die Audio- oder Rauschübertragung haben soll. Hinweis: Bei Hörgeräten mit digitalem Lautstärkesteller ist der Lautstärkesteller während der Anpassung deaktiviert. Nach Beendigung der Hörgeräteanpassung sowie bei jedem Anschalten der Hörsysteme befindet sich der Lautstärkesteller in neutraler Stellung und kann im Umfang des Laustärkeregelbereichs verändert werden. 9 easyclick (nur bei Hörgeräten mit wireless-Funktion) easyclick synchronisiert drahtlos die Programm- und Lautstärkeeinstellungen zwischen zwei Hörsystemen. Regelumfang Lautstärkesteller Der Lautstärkeregelbereich kann zwischen ±4 dB und ±10 dB variiert werden. Der Lautstärkeregelbereich definiert die Variationsbreite zur Lautstärkeeinstellung durch den Kunden. Signaltöne Der Bereich Signaltöne ermöglicht die individuelle Laustärkeeinstellung oder die Deaktivierung von: Einschaltmelodie Programm-Umschaltton Lautstärke-Signalton Batterie-Warnton «abspielen» können die Signaltöne direkt am verbundenen Mit dem Button Gerät abgespielt werden. Warnung: Schädigung des Hörvermögens! Bei Geräten mit Ausgangsschalldruck größer/gleich 132 dB SPL kann es zur Schädigung des Hörvermögens kommen. Die Lautstärke der Hörgeräte muss sehr umsichtig gewählt werden. Bei dauerhafter Anwendung zu hoher Pegel kann es zu einer Verschlechterung des Resthörvermögens kommen. 33 Ablauf der Anpassung Aktivierung Data Logging Ist Data Logging aktiviert, wird das Nutzungsverhalten des Kunden und der Programmverwendung aufgezeichnet. Diese Daten können im Menüpunkt „Data Logging“ ausgelesen und dargestellt werden. Einschaltverzögerung Die Einschaltverzögerung ist die Zeit, die nach dem Einschalten bis zur Aktivierung des Hörgerätes vergeht. Ratsam ist eine Verzögerung besonders bei offenen Hörgeräteanpassungen und IdO-Geräten, um Ruckkopplungspfeifen beim Einsetzen zu verhindern. Die Einschaltmelodie ertönt nach Ablauf der festgelegten Einschaltzeit. 4.7 Abschluss Bevor die zuvor getätigten Einstellungen auf das Gerät programmiert werden und die Sitzung gespeichert wird, werden noch einmal die wesentlichen Einstellungen in einer Übersicht dargestellt. An dieser Stelle stehen folgende Funktionen zur Verfügung: Anhang zur Bedienungsanleitung Anpassbericht drucken Anmerkungen Leseschutz Abb. 44: Abschluss Anhang zur Bedienungsanleitung Dieser druckbare Anhang enthält Informationen zum verwendeten Hörgerät und einige für den Kunden sinnvollen Angaben (z.B. Programmbelegung). Anpassbericht drucken Der Anpassbericht enthält neben den Kundendaten auch alle während der Sitzung getätigten Einstellungen der angepassten Hörgeräte. Anmerkungen Hier können Anmerkungen zur aktuellen Sitzung gemacht werden. Diese sind in der Kundenverwaltung einzusehen. 34 Ablauf der Anpassung Leseschutz Der Leseschutz verhindert das Auslesen der Anpassdaten durch Dritte. Als PIN-Code können bis zu vier Ziffern eingegeben werden. Programmieren und Speichern Schreibt die Anpassdaten in die angeschlossenen Hörgeräte und speichert und beendet die Sitzung. Durch Klick auf das Zahnrädchen „*“ kann ausgewählt werden ob die Daten auf die angeschlossenen Hörgeräte geschrieben werden und/oder die Sitzungsdaten gespeichert werden sollen. 35 Weitere Programmoptionen 5Weitere Programmoptionen 5.1 Nachanpassung Die Nachanpassung dient der nachträglichen Veränderung der Anpasseinstellungen für Kundengeräte mit bereits abgehaltener Sitzung Neukunden mit bereits vorhandenen Hörgeräten Um eine Nachanpassung durchzuführen gehen Sie wie folgt vor: 1.Auswahl des bereits vorhanden Kunden in der Kundenverwaltung oder Anlage eines neuen Kunden (bei Neukunden mit bereits vorhandenen Geräten) 2. Wählen Sie ob Sie eine Sitzung fortsetzen oder eine neue Sitzung starten möchten Abb. 45: Sitzung öffnen 3. Wählen Sie im Menüpunkt «Hörgeräte» den Button «Nachanpassung» Abb. 46: Anpassung starten Durch Auswahl des Buttons «Nachanpassung» werden die Daten der verbundenen Hörgeräte ausgelesen und mit den in der Sitzung gespeicherten Daten verglichen. Unterscheiden sich diese Daten, muss entschieden werden ob die Sitzungsdaten oder die aktuell auf dem Hörgerät befindlichen Daten zur weiteren Nachanpassung verwendet werden sollen. Nach dieser Auswahl gelangen Sie zum Menüpunkt „Anpassung“. Abb. 47: Unterschiede zwischen Sitzungsdaten und Daten im Hörgerät Sind keine Sitzungsdaten vorhanden oder Sitzungsdaten und Hörgerätedaten identisch, gelangen Sie direkt zum Menüpunkt „Anpassung“. Das weitere Vorgehen der Nachanpassung gleicht den bereits beschriebenen Abläufen ab Kapitel 4.5 „Anpassung“. I m Ablauf der Nachanpassung wird der Menüpunkt „Voreinstellung“ und somit auch der First Fit übersprungen, da dieser bereits in einer vorhergehenden Sitzung durchgeführt wurde. 5.2Kundendaten exportieren/ importieren audifit 5 bietet die Möglichkeit Kundendaten zu exportieren bzw. zu importieren. Somit können Kundenbestände zwischen mehreren Installationen synchronisiert oder Kundendaten aus audifit 4 übernommen werden. Export von Kundendaten Wählen Sie den Punkt «Export von Kundendaten» in der Menüleiste: Abb. 48: Export von Kundendaten 36 Weitere Programmoptionen Nach Auswahl von Dateinamen und Speicherort werden alle in der Kundenverwaltung enthaltenen Kundendaten im XML-Dateiformat exportiert. Import von Kundendaten Mit Hilfe der Import-Funktion können Kundendaten aus audifit 4 und audifit 5 importiert werden. Wählen Sie dazu den Punkt «Import von Kundendaten» in der Menüleiste: Abb. 49: Import von Kundendaten Nach Auswahl einer Datei im XML- oder AF4-Dateiformat werden alle enthaltenen Kundendaten in die audifit 5-Kundenverwaltung übernommen. E s können folgende Dateitypen importiert werden: AF4-Dateiformat: aus audifit 4 exportierte Kundendaten XML-Dateiformat: aus audifit 5 exportierte Kundendaten 5.3 Messeinstellungen Die Hörgeräte können mit der nachfolgend beschriebenen Vorgehensweise auf maximale Prüfverstärkung gesetzt werden. In dieser Einstellung können die auf den Datenblättern angegebenen Werte nachvollzogen werden. Warnung: Schädigung des Hörvermögens ! Die Geräte werden zu Messzwecken auf maximale Prüfverstärkung eingestellt. Die Hörgeräte dürfen sich in diesem Zustand nicht am Kundenohr befinden! Andernfalls besteht die Gefahr der Schädigung des Resthörvermögens. Um am Gerät maximale Prüfverstärkung einzustellen, gehen Sie wie folgt vor: 1. Schließen Sie die zu messenden Hörgeräte an 2.Wählen Sie in der Menüleiste den Punkt «Einstellungen» und «Messeinstellungen» (Es darf keine Sitzung aktiv sein!) 3.Wählen Sie «Anwenden» (Programm 1 wird vorübergehend in Messeinstellungen versetzt) oder «Programmieren» (Programm 1 wird dauerhaft in Messeinstellungen versetzt). Weitere Programme des Gerätes werden in den Messeinstellungen deaktiviert. Abb. 50: Messeinstellungen programmieren oder temporär anwenden aben Sie «Anwenden» gewählt, werden die Messeinstellungen nur vorübergehend H auf das Gerät übertragen. Nach Trennen der Programmierverbindung oder Wählen von «Schließen» befindet sich das Gerät wieder im Ausgangszustand. 37 Problembehandlung 6Problembehandlung Beschreibung HardwareKomponente Mögliche Fehlerquellen Lösung NOAHlink-Properties meldet „Treiberfehler“ Programmierbox Nach dem Einschalten der Programmierbox kann diese aufgrund eines Treiberfehlers nicht wieder verbunden werden. Entnehmen Sie die Batterie aus der Programmierbox. Setzen Sie die Batterie wieder ein. Schalten Sie die Programmierbox ein und verbinden erneut. Windows-Meldung „Server ist ausgelastet“ während der Sitzung PC Der Speicher des PCs ist ausgelastet. Schließen Sie nicht benötigte Anwendungen und klicken Sie in der Meldung auf „Wiederholen“. Programmierbox NOAHlink/ HiPro Die Verbindung zur Programmierbox und damit zum Hörgerät ist instabil. Überprüfen Sie ihre Hardware mit den unten folgenden Schritten: Hörgerät wird nicht erkannt PC NOAHlink-Treiber funktioniert nicht mehr NOAHlink-Properties erneut installieren Verbindung zum Hörgerät geht während der Sitzung verloren PC NOAHlink-Treiberversion oder NOAHlink-KernelVersion veraltet NOAHlink-Properties und NOAHlinkKernel in der empfohlenen Version installieren USB-Anschluss defekt/ Wackelkontakt Anderen USB-Anschluss am PC verwenden Gebrochene Kabel, bspw. durch Bürostuhl verursacht USB-Kabel tauschen Kabel zu lang Verwenden Sie USBKabel von max. 1 m Länge Gegenstände zwischen Bluetooth-Stick und Programmierbox beeinträchtigen die Funkverbindung Platzieren Sie den Bluetooth-Stick in Sichtweite auf ca. 1 m Abstand zum NOAHlink. USB-Kabel NOAHlink Bluetooth-Stick Fortsetzung → 38 Problembehandlung Beschreibung HardwareKomponente Mögliche Fehlerquellen Lösung Programmierbox NOAHlink/ HiPro NOAHlink-Akku nicht mehr leistungsfähig oder leer, PC-LED leuchtet rot Neuen geladenen Akku einsetzen Beim Zugriff auf die Programmierbox blinkt die PC-LED nicht. Wählen Sie in der Fitting-Software in den Optionen die angeschlossene Programmierbox. Entfernen Sie das USB-Kabel zwischen PC und Programmierbox und schließen Sie es erneut an. Paaren und verbinden Sie NOAHlink mit den NOAHlinkProperties. Starten Sie die Fitting-Software neu. Beim Erkennen der angeschlossenen Hörgeräte blinken an der Programmierbox die LEDs „left“/ „right“ nicht. Überprüfen Sie die Kabelverbindung zwischen Programmierbox und Hörgerät. Überprüfen Sie mit Hilfe des Cable Guides die Wahl des passenden Programmierkabels und Adapters. Überprüfen Sie, ob bei IdO-Geräten eine Batterie eingelegt ist. Programmierkabel, Programmierkabeladapter Kabelwahl Überprüfen Sie mit Hilfe des Cable Guides die Wahl des passenden Programmierkabels und Adapters. Gebrochene Kabel Ersetzen Sie defekte Programmierkabel Steckkontakte/Buchsen verschlissen Ersetzen Sie defekte Programmierkabel und Adapter. Fortsetzung → 39 Problembehandlung Beschreibung HardwareKomponente Mögliche Fehlerquellen Lösung Hörgerät IdO wird nicht erkannt Zum Programmieren von IdOs die Batterie einlegen. In der Hörgeräteauswahl der Fitting Software wird Ihnen angezeigt, ob für das Programmieren eine Batterie im Gerät benötigt wird. Steckkontakte verbogen oder gebrochen Das Hörgerät an den Service senden. 40 Problembehandlung 7Symbolindex Weist auf eine Situation hin, die zu ernsthaften, mäßigen oder geringfügigen Verletzungen führen kann. Deutet auf mögliche Sachschäden hin Zusätzliche Informationen zum besseren Verständnis Hersteller des Gerätes Lesen und Befolgen Sie die Anweisungen in der Bedienungsanleitung. Diese enthält wichtige Warnhinweise und Informationen zu Vorsichtsmaßnahmen. 41 Glossar 8Glossar Adaptive Direktionalität Bei adaptiver Direktionalität werden die Signale von zwei Mikrofonen miteinander verrechnet, um eine möglichst effektive Unterdrückung von Störlärm, der das Sprachverstehen des Hörgeräteträgers beeinflusst, zu erreichen. Grundannahme hierbei ist stets, dass das Nutzsignal von vorne kommt, weshalb dieses nicht beeinflusst wird. Adaptive Direktionalität ist eine bewährte und wichtige Technologie, um das Sprachverstehen in geräuschvoller Umgebung zu verbessern. Adaptive Feedback Cancellation (AFC/AFC²) Ein essenzielles Feature besonders für offene Versorgungen ist ein effizientes FeedbackManagement-System. Adaptive Systeme schätzen kontinuierlich den Rückkopplungspfad, um auch auf wechselnde und akustisch anspruchsvolle Situationen reagieren zu können. Um Rückkopplungen zu vermeiden oder auszulöschen, werden je nach Technologie Verstärkungsabsenkungen vorgenommen oder gegenphasige Signale eingesetzt. Durch diese Strategien sind deutlich höhere stabile Verstärkungen in Anpassungen möglich. Adaptive Störgeräuschunterdrückung (ANR) Adaptive Störgeräuschunterdrückungen werden verwendet, um dem Hörgeräteträger ein leichteres Sprachverstehen in Situationen mit gleichzeitigem Störschall zu ermöglichen sowie laute Umgebungen weniger störend zu gestalten. Hierfür wird das Eingangssignal laufend im gesamten Frequenzbereich bezüglich des Signal-RauschAbstandes analysiert und in Frequenzbändern mit schlechtem SNR die Verstärkung vorübergehend reduziert. Auto T-Coil Auto T-Coil ist eine Funktion des Hörgerätes, die dazu dient, das Hörgerät durch ein Magnetfeld (zum Beispiel durch einen Telefonhörer, ggf. mit aufgeklebtem Magneten) automatisch zum Aktivieren der Telefonspule zu veranlassen. Auto Phone Auto Phone funktioniert wie die Auto T-Coil, jedoch kann hierbei ein Hörprogramm zur automatischen Aktivierung beliebig eingestellt werden. Binaurale Telefonspule In diesem Modus wird das über die Telefonspule aufgenommene Signal auf das zweite Hörsystem übertragen, sodass das Signal auf beiden Seiten hörbar ist. Wahlweise kann auch das leichte abgesenkte Mikrofonsignal hinzugefügt werden. Crossfader Um mögliche Lautstärkeschwankungen beim Umschalten zwischen Programmen zu minimieren, bieten Hörgeräte von audifon einen Crossfader: Sobald das Hörprogramm gewechselt wird, wird das Audiosignal ausgeblendet, es folgt der Programmumschaltton (wenn vorhanden); erst nach dem Umschalten in das neue Hörprogramm blendet das Audiosignal wieder ein. Data Logging Die Funktion Data Logging zeichnet das Nutzungsverhalten des Kunden auf. Die aufgezeichneten Daten, wie Informationen zur Einschaltdauer, Nutzungsdauer pro Programm und Sound Dynamix können aus dem jeweiligen angeschlossenen Hörgerät ausgelesen werden. easyclick easyclick synchronisiert drahtlos die Programm- und Lautstärkeeinstellungen zwischen zwei Hörsystemen. Expansion (Squelch) Der Squelch ist eine Expansionsschaltung, deren Zweck es ist, das Mikrofonrauschen zu mindern bzw. zu unterdrücken, indem die Verstärkung bei sinkendem Eingangsschalldruck heruntergeregelt wird. 42 Glossar Notchfilter Der Notchfilter (oder auch Kerbfilter) ist ein elektronisches Filter, welches dazu verwendet wird, Frequenzen innerhalb eines engen Frequenzbereiches auszufiltern. Mit dem Notchfilter können unerwünschte Rückkopplungen und Störfrequenzen abgeschwächt werden, indem der Signalpegel der entsprechenden Frequenz verringert wird. Sound Dynamix Sound Dynamix analysiert ständig das über die Mikrofone aufgenommene Signal und klassifiziert es in eine der folgenden Hörsituationen: Ruhe Sprache in Ruhe Störgeräusche Sprache im Störgeräusch Musik Windgeräusche In Abhängigkeit dieser Klassifizierung werden die Einstellungen der Parameter des Hörsystems stets so konfiguriert, dass ein optimaler Hörkomfort bzw. optimale Sprachverständlichkeit gewährleistet ist. Wireless Audio Streaming Wenn im 3. Programm „Wireless Phone Streaming“ aktiviert wurde, können mit den Hörsystemen Audiosignale vom multistreamer empfangen werden. Wireless Phone Streaming Wenn im 4. Programm „Wireless Phone Streaming“ aktiviert wurde, können Telefonate über den multistreamer direkt mit den Hörsystemen empfangen werden. 43 Solutions for better hearing Besuchen Sie www.audifon.com und entdecken Sie unsere Partner-Resources: Zentrale audifon GmbH & Co. KG Werner-von-Siemens-Straße 2 99625 Kölleda Deutschland Telefon+49-3635-4056-590 Fax+49-3635-4056-589 [email protected] www.audifon.com Art.-Nr. 021314-002-339-1737 Revisionsdatum 10/2016 Service Center Downloaden Sie die neusten technischen Informationen zum Thema Service und Wartung der Produkte sowie die aktuellen audifon Software-Versionen.
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