SO 13. NOVEMBER, 19.30 UHR MANNHEIM, ROSENGARTEN CHRISTOPH ESCHENBACH PROGRAMM MAURICE RAVEL 1875 – 1937 KLAVIERKONZERT G-DUR Allegramente Adagio assai Presto · Pause · GUSTAV MAHLER 1860 – 1911 SINFONIE NR. 5 IN FÜNF SÄTZEN FÜR GROSSES ORCHESTER (1901 – 1903, REV. 1907) ERSTER TEIL 1. Trauermarsch. In gemessenem Schritt. Streng. Wie ein Kondukt 2. Stürmisch bewegt, mit größter Vehemenz ZWEITER TEIL 3. Scherzo. Kräftig, nicht zu schnell DRITTER TEIL 4. Adagietto. Sehr langsam 5. Rondo-Finale. Allegro. Allegro giocoso. Frisch KL A NGVIELFA LT ERLEBEN Tzimon Barto, Klavier SWR Symphonieorchester Dirigent: Christoph Eschenbach KONZERTEINFÜHRUNG · 18.30 Uhr mit Meinhard Saremba SENDUNG · 3. März 2017, 20.03 Uhr in SWR2 KURZINFO ZUM HEUTIGEN KONZERT RAVEL · MAHLER MAURICE RAVEL · französischer Komponist · wurde 1875 in Ciboure geboren · starb 1937 in Paris · studierte am Pariser Konservatorium Klavier, Kontrapunkt und Komposition (bei Gabriel Fauré) · hatte früh eine ganz individuelle Klangsprache: exakt kalkulierte Effekte, rhythmische und melodische Exotismen, verhaltene Sinnlichkeit und stark reduzierte musikalische Elemente · war ein Perfektionist · lebte zurückgezogen in seinem Haus in Montfort-l‘Amaury nahe Paris in einer künstlichen Welt mit mechanischem Blechspielzeug, Nippes und falschem chinesischen Porzellan · komponierte u.a. zwei Klavierkon zerte: D-Dur für die linke Hand und G-Dur, das heute erklingt · UA am 14. Januar 1932 in Paris mit großem Erfolg · widmete es der Pianistin Marguerite Long, die es unter seiner Leitung in Paris spielte GUSTAV MAHLER · österreichischer Komponist und Dirigent · wurde 1860 in Böhmen geboren · war Kapellmeister in Bad Hall, Laibach, Olmütz, Kassel, Hamburg und Leipzig · leitete die Hofoper in Budapest und war von 1897 bis 1907 Direktor der Wiener Hofoper · verließ Wien im Streit und wurde ab 1908 Dirigent der Metropolitan Opera in New York · kehrte 1911 herzkrank nach Wien zurück und starb am 18. Mai im Alter von 51 Jahren · komponierte neun durchnummerierte Sinfonien, das Fragment zur 10. Sinfonie sowie das als Sinfonie bezeichnete »Lied von der Erde« · die Fünfte ist nach den »Wunderhorn«-Sinfonien (2 – 4) eine reine Instrumentalsinfonie · UA am 18. Oktober 1904 in Köln unter der Leitung des Komponisten PHILOSOPHIE IN TÖNEN? »Ich habe nie die Notwendigkeit verspürt, meine ästhetischen Grundsätze zu formulieren […]«, bekannte Maurice Ravel einmal gegenüber seinem Biographen Alexis Roland-Manuel. »Würde man mich dazu auffordern, so würde ich darum bitten, mich mit den einfachen Bemerkungen begnügen zu dürfen, wie sie Mozart zu diesem Thema gemacht hat. Er beschränkte sich auf die Feststellung, dass es nichts gebe, was die Musik nicht versuchen, wagen oder darstellen könne, vorausgesetzt sie höre nicht auf zu bezaubern und bleibe stets Musik.« Was Ravel hier zu Protokoll gab, ist typisch französisch: Musik bedarf keiner Metaphysik, sie soll »bezaubern«. Kein Wunder, dass sich der Komponist selbst eher als Handwerker verstand und nicht als ein in Klängen denkender Philosoph. Bei Gustav Mahler liegen die Dinge bekanntlich anders: »Symphonie heißt mir eben: mit allen Mitteln der vorhandenen Technik eine Welt aufzubauen.« Immer wieder wollte der Gott-Sucher Mahler nichts Geringeres, als mit seiner Musik eine in die Metaphysik vordringende musikalische Allegorie des Universums zu schaffen: »Denken Sie sich«, schrieb er nach Vollendung seiner Achten Sinfonie an Willem Mengelberg, »daß das Universum zu tönen und zu klingen beginnt. Es sind nicht mehr menschliche Stimmen, sondern Planeten und Sonnen, welche kreisen.« Dabei feilte Mahler, wie Ravel um Perfektion bemüht, auch nach Premiere und Drucklegung vieler Werke am Notentext. Im Fall von Mahlers Fünfter Sinfonie führte dieses beständige Ringen um Klarheit neun Jahre nach Vollendung der Partitur zu einer radikalen Revision: Das Werk, so der Komponist, »musste faktisch völlig uminstrumentiert werden […] – da ein ganz neuer Stil eine neue Technik verlangte«. »ICH BIN FAST DARAN VERZWEIFELT!« MAURICE RAVELS KL AVIERKONZERT G-DUR »Mein einziger Wunsch war, ein echtes Konzert zu schreiben«, bekannte Maurice Ravel in einem Interview von 1931 nach der Vollendung seines G-Dur-Klavierkonzerts, »also ein brillantes Werk, das die Virtuosität des Interpreten zur Geltung bringt, ohne nach Tiefgründigkeit zu streben. Als Vorlage nahm ich mir zwei Musiker, die, meiner Ansicht nach, dieses Genre zur Vollendung brachten: Mozart und Saint-Saëns. Darum enthält dieses Konzert, das ich anfangs ›Divertissement‹ betiteln wollte, die drei üblichen Sätze. […] Um den Orchestersatz nicht zu überladen, habe ich die Besetzung verringert: dem üblichen Streicherapparat fügte ich lediglich eine Flöte, das Piccolo, eine Oboe, das Englischhorn, zwei Fagotte, zwei Hörner, eine Trompete und eine Posaune hinzu.« Obwohl Ravel hier das klassische Moment seines Werks hervorhob (da er bei seiner Aufzählung die Harfe, das gesamte Schlagzeug und die beiden Kastagnetten geflissentlich unterschlug), hat sein Klavierkonzert mit der klassischen Konzertform à la Beethoven wenig zu tun. Vielmehr kehrte der Komponist zu jener Ausdruckswelt zurück, die er bei seinem ehemaligen Lehrer Gabriel Fauré kennengelernt hatte – etwa im zweiten Konzertsatz, dessen kunstvolle Simplizität an Faurés Préludes op. 103 von 1910 denken lässt. Die Eckteile greifen mit ihren tänzerischen Rhythmen und Blechbläser-Glissandi demgegenüber den Tonfall des Jazz auf, dem schon Darius Milhaud in seinem Ballett La création du monde 1923 großen Raum gegeben hatte. Während Milhaud allerdings die jazzigen Elemente mit barocker Fugentechnik verband, schrieb Ravel in seinem Konzert eine Musik von ätherisch-tänzerischer Leichtigkeit, ähnlich den Valses nobles et sentimentales oder La Valse. Die Harfe sorgt dabei nicht nur für ein »impressionistisch« eingefärbtes Klangbild, sondern übernimmt mit Maurice Ravel (1925) einer knappen Kadenz im Kopfsatz (der weitere Kadenzen der Holzbläser und des Klaviers folgen) für kurze Zeit sogar die Funktion einer zweiten Solostimme. Im vielfarbig-brillanten Finale entwirft die Musik dann in pulsierender Bewegung Klangbilder, die mit flirrenden Kaskaden, synkopischen Akzenten und dreinfahrenden Fanfarenklängen das Konzert turbulent ausklingen lassen. Ravel hatte bei der Uraufführung seines G-Dur-Konzerts selbst den Solopart übernehmen wollen. Nachdem er monatelang Liszts Études d’exécution transcendante geübt hatte, um seine Klaviertechnik auf Vordermann zu bringen, konnten ihn Freunde davon überzeugen, dass der Zeitpunkt für den Beginn einer Solokarriere nicht ideal gewählt sei. So kam es, dass bei der erfolgreichen Premiere am 14. Januar 1932 in der Pariser Salle Pleyel Marguerite Long am Flügel saß: »Das G-Dur-Konzert«, schrieb die mit Ravel befreundete Pianistin, »ist ein sehr schwieriges Werk, vor allem wegen des zweiten Satzes, wo der Solist keine einzige Ruhepause hat. Ich sprach mit Ravel über meine Furcht, nach dem so phantasievollen und brillant orchestrierten ersten Satz die Kantabilität der Melodie während einer so ausgedehnten und langsam fließenden Phrase allein auf dem Klavier nicht fortführen zu können. ›Diese fließende Phrase!‹, rief Ravel. ›Wie habe ich daran gearbeitet, Takt für Takt! Ich bin fast daran verzweifelt!‹ Schließlich kam er, der Tag der Uraufführung […]. Ravel dirigierte die Pavane, den Bolero und das G-Dur-Konzert. […] Glücklicherweise ging alles gut […], der dritte Satz musste sogar wiederholt werden. Ich kann mich nicht erinnern, dieses Werk – ob in Frankreich oder anderswo – je wieder gespielt zu haben, ohne den dritten Satz wiederholen zu müssen….« EIN »GANZ NEUER STIL« GUSTAV MAHLERS FÜNFTE SINFONIE Kein anderes Werk stellte Gustav Mahler vor so große Herausforderungen wie seine fünfte Sinfonie: »[…] ein verfluchtes Werk. Niemand capiert sie.« Zu radikal erschien den meisten Zeitgenossen diese Musik, in der Charaktere von burlesker Leichtigkeit, tief empfundener Ruhe und gehetztem Taumel eine untrennbare Verbindung eingehen. Auch formal unterschied sich die Sinfonie vom Üblichen, da Mahler die fünf Sätze in drei »Abteilungen« gliederte. Auf den ersten Abschnitt, die Sätze eins und zwei, folgt ein ausgedehntes Scherzo, dem sich Adagietto und Rondo-Finale (der abschließende dritte Teil) anschließen. Als formal ungewöhnlich erweist sich dabei die Zweigliedrigkeit der ersten Abteilung, die laut einem Partitureintrag durch eine »lange Pause« vom Folgenden abgesetzt werden soll. Hinsichtlich dieser eigenwilligen Verbindung des einleitenden Trauermarschs mit dem nachfolgenden »stürmisch bewegten« Satz schrieb der Komponist an seinen Verleger: »Es ist nach Disposition der Sätze (von denen gewöhnlich der I. Satz erst an II. Stelle [nach der Introduktion] kommt) schwer möglich von einer Tonart der ›ganzen Symphonie‹ zu sprechen […]. (Der Hauptsatz (Nro 2) ist in a-Moll – das Andante (Nro 1) ist in cis-Moll). Man nennt die Symphonie nach dem Hauptsatz – aber nur wenn er an erster Stelle steht, was bisher immer der Fall war – mit einziger Ausnahme dieses Werkes.« Nach diesen Ausführungen übernimmt der einleitende Trauermarsch mit seiner beträchtlichen Länge die Funktion einer gewaltigen langsamen Einleitung; die sich hieraus ergebende »Kopflastigkeit« des Werks versuchte Mahler offensichtlich durch die geforderte Pause abzumildern. Eröffnet wird die Sinfonie mit einer Trompetenfanfare, die sich wie ein roter Faden durch den gesamten Satz zieht. Mahler schreibt in der Partitur vor, das triolische Motiv solle stets »etwas flüchtig nach Art der Militärfanfaren« vorgetragen werden und auch ein musikalisch unge- Adolph Kohut bildeter Hörer um 1900 dürfte hier Assoziationen an die marschierende k. u. k. Armee gehabt haben. Noch bevor das erste Orchestertutti erreicht ist, kündigt ein Trommelwirbel einen plötzlichen Zusammenbruch an, dem der eigentliche Trauermarsch folgt. Die abermalige Aufnahme der Trompetenfanfare ist mit dem sich quasi entfernenden Trauerzug eng verbunden: Eingeleitet durch eine musikalische Einsturzpartie kollabiert der musikalische Verlauf und mündet in ein auskomponiertes Diminuendo. Zum Satzende erklingen nur noch Fanfaren-Fragmente, erst in den gedämpften Trompeten, dann in der ersten Flöte: Die Musik erweckt den Eindruck, als rücke sie in weite Ferne. Gegenüber dem rhythmisch streng gemessenen Trauermarsch wirkt der aufbrausende »Hauptsatz« zu Beginn nahezu chaotisch, da sich der drängende Impuls des Hauptthemas in einem dichten Netzwerk polyphon geschichteter Klangebenen verstrickt, bevor die Musik nach einem angedeuteten Bläserchoral erneut in sich zusammenzufallen scheint. Nach zwei langen Steigerungsphasen intonieren die Bläser einen affirmativ wirkenden Choral, der auf einen in der Partitur vermerkten »Höhepunkt« zusteuert. Allerdings wird die hiermit geweckte Hörerwartung einer den Satz krönenden Apotheose durch die Weiterführung des Chorals nicht erfüllt; im Gegenteil beginnt sich die Musik kontinuierlich zu verflüchtigen, bis sie regelrecht zerstäubt. Gustav Mahler (1892) Das 819 Takte umfassende Scherzo steht als Zweite Abteilung im Zentrum der Sinfonie. Mit dem hier vorherrschenden unbeschwerten Tonfall werden die in den ersten beiden Sätzen aufgebauten Spannungen zunächst gelöst. Allerdings bleibt der als Trio eingefügte Walzer, der eine heile Welt zu beschwören scheint, nur Episode: Immer wieder gibt es Momente des Innehaltens und Nachhorchens, so als ob die Musik sich ihres heiteren Tonfalls erst selbst versichern müsse. Nach dem Adagietto, einem »Lied ohne Worte« für Harfe und Streich orchester, das dank Luchino Viscontis Film Tod in Venedig populär wurde, findet das Rondo-Finale anfangs nur mühsam zum eigenen Rhyth- mus: Scheinbar unabhängig voneinander wandern Motivfragmente durch die Stimmen, ohne dass sich ein großer Zusammenhang erkennen ließe. Allerdings klingen hier nahezu alle wichtigen Themen des Satzes an, der in seinem weiteren Verlauf wie eine große Schlussapotheose anmutet: Die Musik gipfelt in einer Schluss-Stretta, mit der das Werk in furiosem Taumel ausklingt. Im Juni 1910 hatte Mahler erklärt, dass seine Fünfte (deren erste Version 1903 vollendet war) »in der alten Fassung überhaupt nicht mehr aufgeführt werden« sollte, »da sie schlecht instrumentiert« sei – ein Umstand, den er vor allem durch eine Reduzierung des Bläserapparates und des Schlagwerks zugunsten einer größeren Transparenz des polyphonen Tonsatzes wenig später änderte. Der daraus resultierende »neue Stil«, mit dem Mahler schließlich zu jener »Deutlichkeit« der musikalischen Mittel fand, die ihm von Anfang an vorgeschwebt hatte, führte letztlich zu einer neuen Behandlung des Orchesters: »Das ist mehr als die übliche ›gute Instrumentierung‹. Trotz beständiger Aufwendung aller nur möglichen Mittel klingt fast alles wohlig schön und durchsichtig […]« (Berliner Tageblatt). Harald Hodeige studierte Deutsche Philologie und Musikwissenschaft; 1996 MA, 2003 Promotion zum Dr. phil., 2004 Veröffentlichung der Dissertation »Komponierte Klangräume in den Symphonien Gustav Mahlers«; freie journalistische Tätigkeit für Konzerthäuser, Musikfestivals, Rundfunkanstalten und CD-Labels; ab 2005 Programmheftredakteur beim NDR, ab 2012 fester freier Mitarbeiter der Berliner Philharmonie gGmbH, Lehraufträge an der HfM »Hanns Eisler« Berlin. © Malcolm Yawn INTERPRETEN TZIMON BARTO KLAVIER © Eric Brissaud TZIMON BARTO Y Die Verbindung zwischen Poesie und Musik ist Tzimon Barto als Pianist und Schriftsteller sehr wichtig. Seinen internationalen Durchbruch feierte er Mitte der 1980er Jahre, als er auf Einladung Herbert von Karajans im Wiener Musikverein und bei den Salzburger Festspielen auftrat. Seither ist Tzimon Barto mit beinahe allen international führenden Orchestern und bei großen Festivals aufgetreten. Wolfgang Rihm widmete ihm sein 2. Klavierkonzert. Die Uraufführung fand bei den Salzburger Festspielen 2014 gemeinsam mit dem Gustav Mahler Jugendorchester statt; gefolgt von einer Tournee durch Deutschland und Italien. Nach der amerikanischen Erstaufführung mit dem National Symphony Orchestra Washington wurde und wird das Konzert in München, Stockholm, Amsterdam, Stuttgart und Freiburg aufgeführt. In der Saison 2016/2017 ist Tzimon Barto »artist in residence« beim SWR Symphonieorchester und wird mit Repertoire von der Klassik bis zur Moderne sowie in kammermusikalischer Besetzung zu hören sein. Tzimon Bartos umfangreiche Diskographie umfasst Alben mit Werken von u.a. Haydn, Rameau, Schubert, Tschaikowsky, Schumann und Brahms. Seine neuesten Einspielungen sind den GoldbergVariationen in der Busoni-Fassung sowie Paganini-Variationen von Liszt, Brahms, Lutosławski und Rachmaninoff gewidmet. Das selten zu hörende Es-Dur Klavierkonzert von Hans Pfitzner ist mit ihm und der Staatskapelle Dresden unter Christian Thielemann erschienen. Tzimon Barto wuchs in Florida auf und studierte an der Juilliard School in New York bei Adele Marcus. In dieser Zeit gewann er gleich zwei Mal den Gina Bachauer Wettbewerb. 2006 rief er einen internationalen Kompositionswettbewerb für Klavier solo – den »Barto Prize« – ins Leben. Tzimon Barto spricht fünf Sprachen fließend, liest Altgriechisch, Latein sowie Hebräisch und lernt derzeit Mandarin. 2001 erschien sein erstes Buch »eine frau griechischer herkunft«. Eine Bühnenversion wurde in Frankfurt und Wien aufgeführt. 2010 erschien die Novelle »Harold Flanders«. CHRISTOPH ESCHENBACH DIRIGENT Christoph Eschenbach ist in der ganzen Welt als angesehener Gastdirigent bei den besten Orchestern und Opernhäusern gefragt. Im September 2010 trat er sein Amt als musikalischer Leiter des National Symphony Orchestra sowie des John F. Kennedy Center for the Performing Arts in Washington D.C. an. Zuvor war er bereits Chefdirigent des Orchestre de Paris (2000-2010), des Philadelphia Orchestra (2003-2008), des NDR Sinfonieorchesters (19982004) und des Houston Symphony Orchestra (1988-1999). Regel mäßig wird er zu renommierten Musikfestivals eingeladen wie etwa nach Salzburg, Prag, Tanglewood, Ravinia, Sankt Petersburg, Granada, Schleswig-Holstein und in den Rheingau. Als Pianist setzt er seine erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Bariton Matthias Goerne fort, mit dem er weltweit das Repertoire romantischer Lieder von Schubert, Brahms und Schumann aufgeführt und aufgenommen hat. Nach fünf ergiebigen Jahrzehnten mit zahlreichen Einspielungen kann Christoph Eschenbach sowohl als Dirigent als auch als Pianist eine eindrucksvolle Diskographie bei etlichen namhaften Plattenlabels vorweisen. Zu seinen Aufnahmen gehören Werke von Bach bis zur Musik unserer Zeit, die auf sein Engagement nicht allein für die etablierten Werke, sondern auch die Musik des späten 20. und frühen 21. Jahrhunderts verweisen. 2014 erhielt er den Grammy Award für seine Hindemith-CD mit der Geigerin Midori und dem NDR Sinfonieorchester. Zu Eschenbachs Ziehvätern gehören George Szell und Herbert von Karajan. Mittlerweile gibt er sein musikalisches Wissen weiter, indem er in jeder Saison auch Meisterklassen und Orchesterakademien für junge Musiker betreut. Zu seinen vielen Auszeichnungen gehören die französischen Verdienstorden Légion d’honneur, der Officier dans l’Ordre National du Mérite und der Commandeur dans l’Ordre des Arts et des Lettres. Er ist Träger des Großen Verdienstkreuzes der Bundesrepublik Deutschland und des Leonard Bernstein Award des Pacific Music Festival. 2015 erhielt er den Ernst von Siemens Musikpreis für sein musikalisches Lebenswerk. CHRISTOPH ESCHENBACH Y SWR SYMPHONIEORCHESTER Y Das SWR Symphonieorchester geht her- vor aus der Zusammenführung des Radio-Sinfonieorchesters Stuttgart des SWR und des SWR Sinfonieorchesters Baden-Baden und Freiburg. Das SWR Symphonieorchester ist zwar neu, aber es hat bereits nachhaltig Musikgeschichte geschrieben. Die bedeutenden Traditionslinien aus den beiden Vorgänger-Ensembles kommen in ihm überein. Seit der Gründung 1945/46 formten profilierte Chefdirigenten ihre jungen Orchester: In Baden-Baden/Freiburg waren es Hans Rosbaud, Ernest Bour, Michael Gielen, Sylvain Cambreling und François-Xavier Roth, in Stuttgart Hans Müller-Kray, Sergiu Celibidache, Sir Neville Marriner, Gianluigi Gelmetti, Georges Prêtre, Sir Roger Norrington und Stéphane Denève. Zum Profil des SWR Symphonieorchesters gehören neben der Neuen Musik die sinfonische Orchesterliteratur vorangegangener Epochen sowie Interpretationsansätze aus der historisch informierten Aufführungspraxis. Die Vermittlung anspruchsvoller Musik an alle Altersstufen und Publikumsschichten ist ebenfalls ein wichtiges Anliegen. Dirigenten von Weltrang wie Christoph Eschenbach, David Zinman, Philippe Herreweghe, Peter Eötvös, Ingo Metzmacher, David Afkham und Jakub Hrůša gestalten die Konzerte der ersten Saison. Unter den hochkarätigen Solisten finden sich u.a. Tzimon Barto, Patricia Kopatchinskaja, Renaud Capuçon, Mojca Erdmann, Fazil Say, Sol Gabetta und Thomas Zehetmair. Neben zahlreichen Auftritten in den SWR-eigenen Konzertreihen in Stuttgart, Freiburg und Mannheim ist das SWR Symphonieorchester bei den Donaueschinger Musiktagen und den Schwetzinger Festspielen präsent. Einladungen führen das Orchester u.a. nach Madrid, München, Barcelona, Edinburgh, Dortmund, Basel und nach Skandinavien, zum Rheingau Musik Festival, zum Heidelberger Frühling und zum Festival Acht Brücken in Köln. ORCHESTERBESETZUNG ABO-KONZERT 1 1. VIOLINE Natalie Chee Vivica Percy Michael Hsu-Wartha Alexander Knaak Ines Then-Bergh Lukas Friederich Mathias Hochweber Stefan Bornscheuer Johannes Blumenröther Dorothea Jügelt Gesa Jenne-Dönneweg Helke Bier Carl-Magnus Helling Andreas Ritzinger Andreea Chiriac Anca Ionita 2. VIOLINE David Maurer Uta Terjung Joo-Wha Yoo Margaret MacDuffie Peter Lauer Alina Abel Monika Renner-Auers Katrin Melcher Karin Adler Insa Fritsche Maria Stang Jing Wen Larissa Manz Soo Eun Lee VIOLONCELLO FLÖTE HORN SCHLAGZEUG Frank-Michael Guth- Tatjana Ruhland Joachim Bänsch Martin Rosenthal mann Christina Singer Thierry Lentz Robert Kette Marin Smesnoi Anne Romeis Marc Nötzel Franz Bach Hendrik Then-Bergh Jessica Jiang * Thomas Flender Markus Maier Thomas Nicolai Fionn Bockemühl Wolfgang Düthorn Ulrike Hofmann Blanca Coines Escriche VIOLA Paul Pesthy Raphael Sachs Jean-Christophe Garzia Christina Nicolai Gro Johannessen Nicole Nagel Teresa Jansen Jakob Lustig Christian Nas Janis Lielbardis Bohye Lee Barbara Weiske Horst Ziegler Alexander Richtberg Raymond Warnier OBOE Anne Angerer Michael Rosenberg Ute Taxhet Panu Sundqvist KONTRABASS Sebastian Breidenstein Felix von Tippelskirch Astrid Stutzke Ryutaro Hei Lars Schaper Josef Semeleder Valentin Vacariu Alexander Weiskopf * Pascal Arets PAUKE Jochen Brenner TROMPETE Jörge Becker HARFE Holger Schäfer Ursula Eisert KLARINETTE Falko Schob Dirk Altmann Christof Skupin * Volontäre Karl-Theo Adler Anton Hollich POSAUNE Andreas Kraft FAGOTT Eckart Hübner Frank SzathmáryFilipitsch Angela Bergmann Harald Matjacic Meng-Tzu Tsai * TUBA Jürgen Wirth Stand: 24. Oktober 2016 VORSCHAU MANNHEIM ROSENGARTEN MOZARTSA AL ABO-KONZERT 2 SO 18. DEZEMBER 2016, 19.30 UHR ABO-KONZERT 3 FR 20. JANUAR 2017, 19.30 UHR ABO-KONZERT 4 SA 11. MÄRZ 2017, 19.30 UHR ABO-KONZERT 5 SA 3. JUNI 2017, 19.30 UHR 18.30 UHR KONZERTEINFÜHRUNG 18.30 UHR KONZERTEINFÜHRUNG 18.30 UHR KONZERTEINFÜHRUNG Edvard Grieg Klavierkonzert a-Moll op. 16 Antonín Dvořák Sinfonie Nr. 7 d-Moll op. 70 (B141) Bohuslav Martinů Die Fresken des Piero della Francesca (H352) Ludwig van Beethoven Klavierkonzert Nr. 4 G-Dur op. 58 Antonín Dvořák »Natur, Leben und Liebe« Ouvertüren-Trilogie: In der Natur op. 91 Karneval op. 92 Othello op. 93 Robert Schumann Manfred-Ouvertüre op. 115 Ludwig van Beethoven Violinkonzert D-Dur op. 61 Robert Schumann Sinfonie Nr. 2 C-Dur op. 61 18.30 UHR KONZERTEINFÜHRUNG Hans Zender Vier Schubert-Chöre für Solo-Tenor, Chor und Orchester »Oh cristalina…« für drei Gruppen von Sängern und Instrumenten Alexander von Zemlinsky »Die Seejungfrau« Sinfonische Dichtung für Orchester Alexander Yudenkov, Tenor SWR Vokalensemble SWR Symphonieorchester Dirigent: Cornelius Meister Gabriela Montero, Klavier Deutsche Radio Philharmonie Dirigent: Karel Mark Chichon Tzimon Barto, Klavier SWR Symphonieorchester Dirigent: Jakub Hrůša SWR Classic Service: 07221 300100 Online-Buchungen: swrclassicservice.de Thomas Zehetmair, Violine SWR Symphonieorchester Dirigent: Philippe Herreweghe SERVICE Download Programmhefte Alle Programmhefte zu den Abo-Konzerten des SWR Symphonieorchesters können Sie ca. eine Woche im Voraus auf SWRClassic.de kostenlos herunterladen. 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MUSIK OHNE TABUS SWR2 MUSIKSTUNDE FANTASIEVOLL ⁄ PERSÖNLICH ⁄ ORIGINELL IMPRESSUM Dr. Johannes Bultmann Künstlerischer Gesamtleiter Klangkörper und Festivals Felix Fischer, Reinhard Oechsler Orchestermanagement · Kerstin Gebel Redaktion · Henrik Hoffmann, Chariklia Michel Mitarbeit Stefan Piendl Leitung Kommunikation SWR Classic · Bettina Greeff Produktion · Johannes Braig Gestaltung MO – SA ⁄ 09.05 UHR Sämtliche Texte sind Originalbeiträge für dieses Programmheft GO Druck, Kirchheim unter Teck SWR2.DE SWRClassic.de L U S T A U F K U L T U R KL ANGVIELFALT ERLEBEN · JEDERZEIT ONLINE SWR WEB CONCERTS SWRCLASSIC.DE
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