CROSSROADS Internationales Festival für Zeitgenössische Musik 15. - 18. November 2016 Posh Underground Workers Mittwoch, 16. November 2016 20.00 Uhr Bösendorfersaal Universität Mozarteum Mirabellplatz 1 PROGRAMM David Lang „Press Release“ Louis Andriessen „Workers Union“ Michael Gordon „acdc“ Ensemble für zeitgenössische Musik „Synaesthesis“, Litauen Dirigent: Karolis Variakojis Artūras Kažimėkas, Bassklarinette Gast: Leo Morello, Violoncello (Ensemble NAMES) CROSSROADS 2016 POSH UNDERGROUND WORKERS Das Projekt „Crossroads“ - eine internationale Kooperation zeitgenössischer Komponisten und Musiker - findet heuer bereits zum dritten Mal statt. Es wurde von der litauischen Bratschistin Silvija Čiuladytė, welche seit 2013 in Salzburg lebt, ins Leben gerufen, mit dem Ziel, den kulturellen Austausch zwischen Litauen und Österreich speziell im Bereich zeitgenössischer Musik zu fördern und jungen Komponisten und Musikern eine internationale Bühne zu bieten. In den Jahren 2014 und 2015 fand jeweils ein Konzert an der Universität Mozarteum Salzburg statt. Beide Male weckte es große Aufmerksamkeit. Unter den mehr als 20 Mitwirkenden waren junge, aufstrebende Komponisten und Musiker aus Litauen, USA, Frankreich, Deutschland, Österreich, Kroatien und anderen Ländern. Außerdem wurde das Salzburger Ensemble „Names“ (New Art and Music Ensemble Salzburg) im Rahmen des „Crossroads“-Projektes im Mai 2016 zur Teilnahme am Internationalen Festival moderner Musik „Druskomanija“ (Vilnius, Litauen) eingeladen. In seiner dritten Auflage hat sich „Crossroads“ zu einem Minifestival litauischer Kultur und zeitgenössischer Musik entwickelt. Daher wird es vom Litauischen Rat für Kultur unterstützt und zu einem großen Teil vom dessen Tochterorganisation „Global Lithuania“ finanziert. Außerdem wird es vom Institut für Neue Musik (INM) der Universität Mozarteum Salzburg, der Stadt Salzburg, dem Music Information Center Austria (MICA) und privaten Sponsoren finanziell unterstützt. Das erste Konzert des Internationalen Festivals für zeitgenössische Musik „Crossroads“ wird von drei berühmten und einflussreichen Werken des 20. Jahrhunderts unterstrichen: Michael Gordons „acdc“ (1996), David Langs „Press Release“ (1991) und Louis Andriessens „Workers Union“ (1975). Diese Werke sind eine gute Reflexion auf die gegensätzlichen Milieus der akademischen Musikszene und Untergrundmusikszene im späten 20. Jahrhundert. Michael Gordons „acdc“ basiert auf einer einfachen, fast Pop-ähnlichen, Akkordfolge, die irgendwie ihren Weg in den 11/8-Takt fand, was als grundlegende Taktung das gesamte Stück durchzieht. „Ich schichtete seltsam phrasierte Melodien darüber, das Cello spielt einen pizzicato bass groove. „acdc“ wurde vom Alternate Currents Ensemble geprüft, was mich dazu brachte, über Elektronik nachzudenken. Ich bin kein Wissenschaftler oder Ingenieur, so war ich frei, mir Wechselströme als zwei verschiedene Geschwindigkeiten oder Rhythmen vorzustellen, die gleichzeitig ablaufen.“ David Langs „Press Release“ wurde für Bassklarinette solo (aufgeführt von Artūras Kažimėkas) geschrieben und repräsentiert die amerikanischen postminimalistischen Tendenzen – die Arbeit umfasst akademische Musik, Jazz und Rockmusik. „Meine ursprüngliche Idee war, dass es interessant wäre, zwei unterschiedliche Klangwelten zu schaffen – eine tiefe, akzentuierte, quasi-Funk-Welt und eine nahezu bittersüße Welt – und beide nebeneinander existieren zu lassen, in schnellen Veränderungen. Dies, dachte ich mir, kreiert nicht nur die Illusion von Harmonie in einem einzigen Instrument, es ermöglicht auch zwei gleichzeitige Melodien, jede mit ihrer eigenen Gleichmäßigkeit und Grammatik.“ Louis Andriessens „Workers Union“ ist für jegliche laut klingende Gruppe von Instrumenten geschrieben und fordert erhebliche Präzision und Können von den Musikern. Es ist ein Werk von maschinengleicher Qualität, mit starken, vom Komponisten implementierten, politischen Untertönen. Andriessen sagt: „Nur in dem Fall, dass alle Spieler ihren Teil so spielen als wäre er essentiell, wird die Arbeit auch gelingen; genauso wie in politischer Arbeit.“ Ensemble für Zeitgenösische Musik „Synaesthesis“ Das Ensemble für Zeitgenössische Musik „Synaesthesis“ wurde 2013 vom Dirigenten Karolis Variakojis und dem Komponisten Dominykas Digimas gegründet. Das aus jungen ambitionierten Musikern bestehende Team hat es sich zum Ziel gesetzt, Werke experimenteller litauischer und ausländischer Komponisten zu präsentieren. Die Musiker der Gruppe haben ihre Ausbildung an führenden Musikhochschulen in Europa erhalten, manche sind zurzeit noch im Studium. „Synaesthesis“ arbeitet mit Künstlern verschiedener Genres zusammen und versucht konstant, Grenzen zwischen den Kunstformen zu überschreiten. Die Vision des Ensembles geht über den Klang hinaus, in den Raum, das Licht, die Bewegung und die Erzählform – alles, was es der professionell aufgeführten Musik erlaubt, eine multidimensionale Kreation zu sein, bei der die Linien zwischen den Genres verschwimmen. „Synaesthesis“ ist bekannt für ihre Präzision und Authentizität der Interpretation. Das Ensemble ist ein aktiver Performer in der litauischen zeitgenössischen Musikszene und deren Festivals, wie dem Druskomanija, Ahead oder Gaida. Als erste, aber sehr sichere Schritte in die internationale zeitgenössische Musikszene, nahm „Synaesthesis“ an der International Summer Academy in Österreich (2016) teil und gewann den Just Composed Preis, für die beste Darbietung von „Lithuanian Rotation“ von Sylvain Marty. Das Ensemble wurde, zum zweiten Mal, zum Internationalen Festival für zeitgenössische Musik „Crossroads“ in Salzburg als Ensemble in residence eingeladen. Das Ensemble „Synaesthesis“ steht unter der Patronanz des Komponisten Rytis Mažulis und wird von Mitgliedern des Ictus, Klangforum Wien, Quatuor Tana, Chordos und FortVivo Ensembles betreut. Artūras Kažimėkas Artūras Kažimėkas wurde 1991 in Kaunas geboren. 2010 übersiedelte er nach Vilnius, wo er mit unterschiedlichen Ensembles, bei verschiedenen Aufführungen und Festivals, auftrat. Er spezialisierte sich auf die zeitgenössische Musik für Klarinette und Bassklarinette. 2010 machte er seinen Abschluss an der Juozas Naujalis Music School. Sein erster Klarinettenlehrer war Vitalius Žemaitis. Später in 2010 begann er sein Studium an der Litauischen Akademie für Musik und Theater (LMTA). Lehrer der dortigen Klarinettenklasse war Algirdas Budrys und später Julius Černius. 2014 absolvierte er seinen Bachelor 2014 und 2016 seinen Master. Artūras Kažimėkas führte bereits verschiedene zeitgenössische Stücke für Klarinette/ Bassklarinette auf: E. Denisov „Sonata“, D. Lang „Press Release“, S. Reich „New York Counterpoint“, K. Penderecki „3 miniatures“, J. Widmann „Fantasie“ und viele mehr. Seit 2014 ist er erster Klarinettist des Litauischen Staatsblasorchesters „Trimitas“. Er spielt auch im Klarinettenquartett „Bad Reed“ und beteiligt sich an Projekten des litauischen Jugendorchesters. Er ist Preisträger der Republic Juozas Pakalnis Woodwind Competition und des Internationalen Kammermusikwettbewerbes „Muzikinė akvarelė“. Er war Mitglied der TATA Sommerakademie, bei der er gemeinsam mit Š. Kačionas, V. Kaliūnas, S. Einikis und V. Lukočius Mozarts Klavierquintett aufführte. Er nahm an diversen Meisterkursen in Europa teil, wie z.B. bei R. Vigulf, J. Jensen und anderen. Artūras Kažimėkas ist seit 2013 Mitglied des zeitgenössischen Musikensembles „Synaesthesis“.
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