konzept des elternverins fidibus ev anschrift: fidibus ev meraner str 3

KONZEPT
DES ELTERNVERINS
FIDIBUS E.V.
ANSCHRIFT:
FIDIBUS E.V.
MERANER STR 3
282115 BREMEN
TEL: 0421/35 37 54
DIE JUGEND SOLL IHRE EIGENEN WEGE GEHEN; ABER EIN PAAR WEGWEISER KÖNNEN NICHT
SCHADEN. PEARL S. BUCK
STECKBRIEF:
ANSCHRIFT: FIDIBUS EV.
MERANER STR. 3
28215 BREMEN
TELEFON: 0421/35 37 54
EDV-NUMMER: 423
TRÄGER: ELTERNVEREIN
IN ZUSAMMENARBEIT MIT DEM VERBUND BREMER KINDERGRUPPEN EV.
„ZUSAMMEN GROSS WERDEN“
VERMIETER: ESPABAU
ÖFFNUNGSZEITEN: 7:30 - 15:00 UHR
PRÄAMBEL:
Der Mensch ist von Geburt an auf Zuwendung, Hilfe und Förderung durch andere Menschen
angewiesen.
In der ersten Zeit benötigt das Kind enge Beziehungen zu seinen Eltern oder eng vertrauten
Bezugspersonen, durch die es Geborgenheit, Sicherheit und Liebe erfährt.
Für die weitere Entwicklung des Kindes ist die soziale Erfahrung mit etwa Gleichaltrigen wichtig, so
dass eine Ergänzung der Familie durch entsprechende pädagogische Einrichtungen sinnvoll ist.
Hat man über viele Jahrzehnte Kindergärten als „Aufbewahrungsstätten“ angesehen, so ist der
Kindergarten von heute eine von der Gesellschaft akzeptierte Institution mit einem entsprechendem
Bildungs- und Erziehungsauftrag. Die Bedeutung der Elementarpädagogik wurde nicht zuletzt durch
das Inkrafttreten des Rahmenplanes für Bildung und Erziehung verstärkt.
Wir, das pädagogische Personal des Fidibus e.V. fühlen uns dazu verpflichtet, unsere Kinder
bestmöglich zu begleiten auf ihrem Weg zum „Größerwerden“.
Die allseitige Bildung und Erziehung eines jeden Kindes steht dabei im Mittelpunkt unserer Arbeit.
Das Spiel der Kinder ist die Grundlage in unserer pädagogischen Arbeit. Es ermöglicht den Kindern
schöpferisches Gestalten und entwickelt bei ihm Schaffensfreude, Konzentrationsfähigkeit, positives
Sozialverhalten und Entschlusskraft. Über das Spiel erforscht das Kind seine Umwelt, zeigt
Experimentierfreude und Phantasie.
Für uns Erwachsene bedeutet das, den Kindern entsprechende Impulse zu geben und sie in IHRER
Welt zu unterstützen und zu begleiten.
Wir legen großen Weit auf das Lernen über die Wahrnehmung aller Sinne und über das forschende
Lernen.
Uns Begleitern liegt besonders am Herzen, dass sich alle Kinder in unserer Einrichtung wohl und
geborgen fühlen und gerne zu uns kommen. Das ist auch für uns Erwachsenen das größte Lob.
Da sich die Arbeitsweisen, Situationen und Ziele im Laufe der Zeit verändern, bemühen wir uns,
unser Konzept immer wieder neu zu überdenken und nötigenfalls zu überarbeiten und zu
aktualisieren.
Organisation des Hauses
Einiges über die Entstehung und Entwicklung des Kindergartens „Fidibus“
Anfang der Neunziger Jahre haben sich Eltern mit ihren Kleinkindern zu einem Spielkreis
zusammengeschlossen. Die Eltern haben die Betreuung der Kinder selbst in die Hand genommen
‚Dabei handelte es sich offenkundig zunächst um sechs Kinder. Der Spielkreis befand sich zur
damaligen Zeit in Räumlichkeiten eines Altbremer Hauses in der Münchener Straße.
Im Jahre 1992 wurde beschlossen , diesen Spielkreis „Fidibus“ zu nennen. Außerdem wurde die
Überlegung getroffen, einen Verein zu gründen und eine Honorarkraft einzustellen. Vieles musste in
Bewegung gesetzt werden. Der Fidibus brauchte eine Grundausstattung, also Möbel, Geschirr,
Wäsche, Spielmaterial. Die meisten Dinge wurden privat zusammen getragen. Und ganz wichtig war
natürlich Geld. Die Miete wurde gemeinsam von allen Eltern getragen.
Aus dem Spielkreis „Fidibus“ wurde ab September 1992 eine Krabbelgruppe. Die Eltern setzten sich
mit dem Verbund „Bremer Krabbel- und Kleinkindgruppen „Zusammen groß werden“ e.V. in
Verbindung. Es ging dabei insbesondere um die Einstellung von Personal für die Gruppe. Der Verbund
bot den Eltern die Mitgliedschaft in ihrem Verein an und die Elternschaft stimmte diesem Vorschlag
zu. Diese Mitgliedschaft ermöglichte der Krabbelgruppe einen immer aktuellen Informationsfluss
über sämtliche Belange, die mit der Arbeit in Kindergruppen zusarmnenhängen .
Dann wurde eine Erzieherin gesucht, die die Kinder betreut. Das passierte im Juni 1992.
Der „Fidibus“ wurde ein Verein und nun begann man , nachdem auch staatlicherseits Gelder bewilligt
wurden, die Gruppe mit mittlerweile sieben Kinder in eine krabbelgruppengerechte Institution
umzugestalten.
Im Garten wurde eine Schaukel aufgebaut , ein Bollerwagen musste besorgt werden, die Räume
mussten kindgerecht gestaltet und auf Sicherheit geprüft werden.
Im August dann wurden die Räumlichkeiten abgenommen und für geeignet befunden.
Mit den Jahren wurden die „Krabbler“ immer größer. Aus der Krabbelgruppe entstand eine
Kindergartengruppe. Vieles änderte sich. Allmählich kamen immer mehr Kinder dazu.
Aus sechs wurden nach und nach 15 Kinder.
Auch personaltechnisch gab es hin und wieder Veränderungen.
Trotz der kleinen Unterkunft blieb die Gruppe über viele Jahre in den Räumlichkeiten der Münchener
Straße. Da es aber doch sehr eng wurde (Wir hatten nur eine Toilette und ein Waschbecken , eine
ganz kleine Garderobe und sehr kleine Zimmer, aber einen schönen Garten.) gab es immer wieder
die Überlegung, nach einem größeren Kindergarten Ausschau zu halten.
Im Jahre 2002 dann bot sich die Chance, in das ehemalige Kinderhaus der „Fin-Kids“ zu ziehen. Dieses
befand sich in der Meraner Straße 3 und war um vieles größer. Nun hieß es in die Hände spucken und
anpacken. Jeder half beim Umzug mit. Es musste gemalert, gebaut, gezimmert und Mobiliar
eingekauft werden.
Und dann waren wir endlich in dem neuen Kindergarten . Anfangs fühlten wir uns ganz „klein“,
waren wir doch gewohnt, immer zusammenzurücken. Es war zwar beengt im alten Kindergarten,
aber unheimlich kuschelig. Wir brauchten einige Zeit, um uns an die Räume zu gewöhnen.
Nun aber fühlen wir uns alle wohl, und hoffen, dass unser Kindergarten möglichst lange Bestand
haben wird.
Im Laufe der Jahre hat es einige Veränderungen gegeben. So wurde die Betreuungszahl der Kinder
wegen der starken Nachfrage auf 18 zu Betreuende erhöht. Wir begleiten mittlerweile auch VierteQuartals-Kinder, also Kinder, die bis zum Ende des Jahres das dritte Lebensjahr erreichen.
Unser Haus ist seit 2010 „Haus der kleinen Forscher“ und wir bemühen uns, diese Plakette alle zwei
Jahre zu erhalten, steht doch das forschende Lernen in unserer Einrichtung im Mittelpunkt unserer
pädagogischen Arbeit.
Auch personell hat sich immer wieder einiges geändert. So arbeitet in unserer Einrichtung kein
Zivildienstleistender mehr, da dieser Dienst nicht mehr angeboten wird. Dafür bemühen wir uns,
stets einen männlichen Mitarbeiter im Rahmen des „Freiwilligen Sozialen Jahres“ mit der
Einsatzstelle des „Verbundes Bremer Kindergruppen“ einzusetzen.
In unserer Einrichtung hat sich auch rein optisch Einiges getan. Insbesondere der Außenbereich
wurde verändert. So gestalteten wir gemeinsam mit den Kindern den Vorgarten neu. Der
Eingangsbereich wurde überdacht und mittlerweile besitzen wir auch eine große Rutsche. lm Zuge
des Arbeits— und Gesundheitsschutzes wurden im „Ruhigen Raum“ lärmdämmende Maßnahmen
durchgeführt, das Bad erhielt neue Trennwände und Türen mit Klemmschutz.
Um die Organisation des Betriebes klarer zu strukturieren und für den häufiger wechselnden
Vorstand überschaubarer zu machen und um die Qualität der pädagogischen Arbeit zu erhöhen,
arbeitete der „Fidibus“ e.V. seit 2011 in einem Modelprojekt unter der Leitung des „Verbundes
Bremer Kindergruppen“ mit. Diese Zusammenarbeit hat sich bewährt. Das Projekt wurde von der
senatorischen Behörde gefördert und wird auch 2014 weitergeführt. Wir nehmen weiterhin daran
teil.
Einrichtungbeschreibung
Der „Fidibus“ e.V. ist ein Elternverein. Wir sind eine eingruppige Einrichtung, welche Kinder im Alter
von zweieinhalb bis sechs Jahren begleitet und betreut. ln der Kindergruppe befinden sich t8 Kinder,
die vorwiegend aus dem Stadtteil Findorff kommen.
Begleitet werden die Kinder von einer Ieitendende Erzieherin (in Vollzeit), einer zweiten Erzieherin
(mit 25 Stunden Arbeitszeit) und einem Mitarbeiter des F reiwilligendienstes. Außerdem arbeiten wir
gerne mit Praktikanten zusammen.
Unsere Gruppe hat werktags von 7:30 — 15:00 Uhr geöffnet.
Die Einrichtung besteht aus zwei großen Gruppenräumen im Erdgeschoss. Ein Raum ist der „Ruhige
Raum“. Hier nehmen die Kinder ihre Mahlzeiten ein. Es gibt eine Leseecke, eine Baueoke und den
Forschertisch. Außerdem finden hier viele kreative Aktionen und didaktische Spiele statt.
Der zweite Raum ist das sogenannte „Hopsezimmer“. Hier haben die Kinder die Möglichkeit, zu
toben, zu klettern, Bewegungsspiele durchzuführen. ln diesem Raum gibt es ein Hopsehaus, eine
Hochebene, die Puppenecke, einen Kaufmannsladen, Spiegel und Verkleidungstonnen, viele Decken,
Kissen und Matratzen. Die Raumfläche ist so gestaltet, das die Kinder viele Möglichkeiten haben, um
z.B. Höhlen zu bauen, zu turnen, zu laufen... Einmal am Tag verwandelt sich derToberaum in einen
„Stillen Raum“, nämlich nach dem Mittagessen zur „Stillen Stunde“. Dann nutzen wir den Raum zum
Ausruhen.
Ebenfalls im Erdgeschoss befindet sich eine kleine Küche, die Garderobe für die Kinder und ein
großes Bad mit jeweils vier Toiletten und Waschbecken, sowie einer Erziehertoilette.
Auch im Keller nutzen wir einige Räume. Während im vorderen Bereich die Kellerräume vom
„Musikgarten“ angemietet wurden, gibt es einen Malerraum und eine Werkstatt für die Kinder,
sowie einen Lagerraum.
Direkt hinter dem Haus befindet sich ein großer Garten mit hohem Baum- und Strauchbestand,
einem Sandkasten, zwei Schaukeln und einer Turmrutsche. Am Haus gibt es einen Schuppen für den
Bollerwagen und die Spielgeräte.
Der hintere Garten darf während der Betriebszeit (7:30-15:00 Uhr) genutzt werden, da wir diesen nur
für diese Zeit angemietet haben. Ausnahmen sind angemeldete Feste und Aktivitäten.
Neben dem Eingangsbereich des Fidibus gibt es einen kleinen Vorgarten, welcher gemeinsam mit
den Kindern entworfen und gestaltet wurde (Steineecke, Kräuterspirale, kleine Sandkiste, Beete).
Unsere Einrichtung befindet sich im Stadtteil Findortf (Weidedammviertel) in unmittelbarer Nähe
zum Bürgerpark und dem Fleet am Weidedamm. Das Haus liegt an einer kleinen Straße und hat gute
Anbindungen an die Buslinien „25“, „26“, „27“ und „28“. So kommen wir auch recht einfach zu
anderen Stadtteilen bei Ausfahrten und Exkursionen.
Die Organisation des Betriebes
Wie bereits im Abschnitt „Entstehung und Entwicklung des Fidibus“ erwähnt, handelt es sich bei
unserer Einrichtung um einen Elternverein. Die Organisation basiert auf drei Eckpfeilern:
-
den Eltern als Arbeitgeber und Organisator der Institution
dem pädagogischen Personal
der senatorischen Behörde (Amt für Jugend und Soziales).
Um einen reibungslosen Ablauf zu garantieren, sind die Arbeitsfelder klar formuliert.
1. Die Eltern als Arbeitgeber:
Eltern, die ihre Kinder in unserem Elternverein betreuen lassen, verpflichten sich mit ihrer
Mitgliedschaft im Verein die in der Vereinsordnung und Satzung feststehenden Regeln
einzuhalten. Sie sind haftbar für die Organisation des Hauses. Um die Organisation des
Betriebsablaufes besser zu koordinieren, gibt es einen Vorstand, welcher aus drei
Elternteilen besteht. Eine Person kümmert sich um das Finanzwesen (in unserem Fall in
Zusammenarbeit mit dem Verbund Bremer Kindergruppen), eine weitere Person ist für die
Personalführung zuständig (Personalgesmäche, Personaleinsatz, Einstellungen, Tarife...) und
eine dritte Person organisiert die Zusammenarbeit mit den Behörden und anderen
Institutionen.
Der Vorstand wird von den Eltern in den Mitgliederversammlungen (diese finden zweimal
jährlich im Februar/ März und September/Oktober statt). Hier wird durch die
Rechnungsprüfer auch der finanzielle Stand des Vereins erläutert.
Des Weiteren haben alle Familien, welche nicht im Vorstand mitarbeiten ein Amt zu
bekleiden. Dazu gehören: zwei Kassenprüfer, ein Protokollant, je ein Organisator für den
Elternnotdienst, die Elternausfahrt, den Frühjahrs- und Herbstputz, den Wäschedienst, den
Decken-und Kissendienst, den Geschenkekauf, weiterhin ein Technischer Dienst für den
Innenbereich und einer für den Außenbereich, ein Sicherheitsverantwortlicher, ein
Verantwortlicher für das Kinderrecruiting.
Auch die Ämterverteilung wird auf der Mitgliederversammlung festgelegt und ist für Eltern
und Pädagogen sichtbar darzustellen (Ämterplan). Zweimal im Jahr findet ein
Putzwochenende statt, das terminlich frühzeitig bekanntgegeben wird. Alle Familien (mind.
ein Elternteil) haben daran teilzunehmen.
Da es auch in unserem Hause hin und wieder zu Personalmangel kommt, sind wir auf den
Elternnotdienst angewiesen. ln der Garderobe liegt ein Notdienstplan aus. Auf die
genannten Eltern muss sich der Koordinator verlassen können. Ist nicht ausreichend
Betreuungspersonal vorhanden (auf alle Fälle zwei), kann der Betrieb aus
versicherungstechnischen Gründen nicht laufen (muss also geschlossen werden). FSJ-ler und
Praktikanten stehen nicht als gleichwertiges Betreuungspersonal zur Verfügung (nicht
haftpflichtig).
Über die Schließzeiten im Fidibus stimmen ebenfalls die Eltern (in Zusammenarbeit mit dem
Personal) ab. Schließzeiten gibt es in der Ferienzeit zum Jahreswechsel und zwei Wochen im
Sommer (die Mehrheit entscheidet per Liste über den Zeitpunkt). Außerdem wird durch die
Eltern entschieden, ob es Schließzeiten zu beweglichen Ferientagen gibt.
Bei Nichtbedarf der Betreuung in der Ferienzeit vor 8:00 Uhr besteht auch die Möglichkeit,
die Einrichtung ab 8:00 Uhr zu öffnen. Der Elternverein ist außerdem verpflichtet, dem
pädagogischen Personal Zeit für zwei Planungstage im Jahr, sowie die Teilnahme an
Weiterbildungen und Sitzungen zu gewähren.
In regelmäßigen Abständen finden zwischen Personal und Vorstand Dienstgespräche statt.
An Elternabenden (welche fest zweimal im Jahr stattfinden) nehmen alle Eltern, mindestens
aber ein Elternteil, teil.
2. Das pädagogische Personal
Im Fidibus arbeiten eine leitende Erzieherin in Vollzeit, eine Erzieherin mit 25 Stunden
Arbeitszeit und einem FSJ-Ier (Vollzeit). Die Betreuer sind schwerpunktmäßig für die
pädagogische Arbeit in der Gruppe verantwortlich.
Die leitende Erzieherin koordiniert sowohl die Zusammenarbeit mit dem Vorstand und
Eltern, organisiert den reibungslosen Tagesablauf in der Kindergruppe, erstellt Pläne für den
Diensteinsatz, führt Teambesprechungen und Elterngespräche. Sie achtet auf die Einhaltung
von Absprachen mit dem Personal, organisiert die Arbeitsteilung im Team, organisiert den
Informationsfluss zwischen Team und Vorstand. Im Vordergrund steht eine qualitativ hohe
Bildungs- und Erziehungsarbeit in Einklang mit dem Rahmenplan der senatorischen Behörde.
Sie trägt Verantwortung für das Wohlergehen aller Kinder.
Die zweite Erzieherin arbeitet eng mit der leitenden Erzieherin zusammen. Sie wird in die
Organisation der pädagogischen Arbeit eng einbezogen. Außerdem ist sie verpflichtet, an
Dienstgesprächen, Elternabenden, Aktionen im Kindergarten, Elterngesprächen
teilzunehmen. Teilsequenzen in der Projektarbeit übernimmt sie nach Absprache mit der
Leitung selbstverständlich. Arbeitsteilung gilt vor allem bei der Lern- und
Entwicklungsdokumentation. Auch sie ist für das Wohlergehen aller Kinder voll
verantwortlich.
Der FSJ-Ier ist insbesondere in den hauswirtschaftlichen Bereich des Betriebes eingebunden.
Er hat aber auch das Recht und die Pflicht, die pädagogische Arbeit der Erzieher zu
unterstützen und sich in diese einzubringen. Aus versicherungstechnischen Gründen ist er
bei der Betreuung der Kinder nicht haftbar zu machen, ist aber genauso verpflichtet,
Gefahren von Kindern abzuwehren, ihnen, als auch den Eltern und Erziehern respektvoll zu
begegnen, aktiv an Dienstgesprächen, Elternabenden und Aktionen im Kindergarten
teilzunehmen.
Die Arbeitszeitenregelungen werden wie folgt beschrieben:
Der Arbeitsplan ist so zu gestalten, dass die leitende Erzieherin neben der Betreuungszeit in
der Gruppe noch Zeit für die Vor- und Nachbereitung, Sitzungen, Arbeitsplanerstellung,
Elterngespräche, Abrechnungen und Dokumentationen (ca.5 Stunden pro Woche) hat. In der
Regel wechselt sie sich mit der zweiten Kollegin im „Früh— und Spätdienst“ ab. Bei
Arbeitsausfall in der Kindergruppe (z.B. wg. Urlaub, Überstundenabgleich, Weiterbildung) ist
langfristig mit der zweiten Kollegin der Einsatzplan entsprechend zu gestalten.
Die zweite Kollegin arbeitet 20 Stunden an vier Tagen in der Kindergruppe. Sie erhält
zweieinhalb Stunden Vor- und Nachbereitungszeit. Darüber hinaus leistet sie vollen Dienst in
der Kindergruppe, falls nur ein Betreuer im Kindergarten ist. (Diese Regelung wurde
getroffen, um nicht übermäßig anfallende Überstunden zu haben.)
Der FSJ-ler arbeitet 37,5 Stunden, davon hat er pro Tag 6 Kontaktstunden mit den Kindern.
Zur Verfügungszeit gehören Einkäufe, Reparatur- und Gartenarbeiten, Reinigung im
Außenbereich, Küchendienst. Außerdem erhält er bei Bedarf Vor- und Nachbereitungszeit
(dazu gehören neben einfachen Planungen auch die Teilnahme an Teambesprechungen,
Dienstgesprächen mit dem Vorstand, Aktionen im Kindergarten). Für die Seminare im
Verbund Bremer Kindergruppen ist er grundsätzlich freizustellen.
3. Die senatorische Behörde
Als übergeordnetes Organ auch über Elternvereine erhalten wir neben der finanziellen
Unterstützung für den Kindergarten auch Dienstanweisungen. Die Behörde beaufsichtigt
den Betriebsablauf, gibt gesetzliche Bestimmungen weiter... Diese sind durch den
Elternverein einzuhalten.
Zusammenarbeit mit anderen Institutionen
Es gibt eine ganze Menge an Institutionen, mit denen unser Elternverein aus verschiedenen Gründen
zusammenarbeitet. In der folgenden Abhandlung werden diese Institutionen benannt mit einem
kurzen Vermerk zu den Schwerpunkten der Arbeitsfelder. Im Anhang finden sich außerdem die
meisten Anschriften, Telefonnummern, E-Mail-Adressen.
1. Verbund Bremer Kindergruppen „Zusammen groß werden“
Der Fidibus arbeitet im Rahmen des Projektes TräGA 2014 sehr eng mit dem Verbund
zusammen. Sowohl Vorstand als auch Pädagogen sind die Verpflichtung eingegangen, an den
Sitzungen aktiv teilzunehmen. Kollegiale Beratungen und Weiterbildungen. Die
Gehaltsabrechnungen und die Buchführung laufen über den Verbund. Er koordiniert
gemeinsame Aktionen und die Öffentlichkeitsarbeit für die Elternvereine. Der Verbund ist für
uns der Ansprechpartner für pädagogische, rechtliche, finanzielle, organisatorische Belange,
sozusagen die Leitstelle. Ebenfalls über den Verbund läuft die Vermittlung von FSJ-Iern.
2. Senat für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und Soziales
3. Amt für Soziale Dienste
4. AMAS: Durch die Berufsgenossenschaft sind wir verpflichtet, mit dieser Firma, die ihren
Schwerpunkt im Bereich Arbeitssicherheit gesetzt hat, zusammenzuarbeiten. Außerdem läuft
über die AMAS die Zusammenarbeit mit den Betriebsärzten Dr. Buss und Dr. Sehlmeyer
5. Unfallkasse Bremen: Die Unfallkasse Bremen bietet kontinuierlich Seminare zur
Unfallverhütung an, der Fidibus erhält regelmäßig Faltblätter mit den neuesten
Informationen und die Unfallkasse erhält innerhalb von drei Tagen einen Unfallbogen von
der Einrichtung, sollte im Fidibus jemand zu Schaden gekommen sein. (Musterbogen s.
Anhang)
6. ESPABAU: Das ist unser Vermieter, der unkompliziert hilft, falls es mit der „Bausubstanz“ u.a.
Probleme gibt. Außerdem müssen Aktivitäten, wie z.B. Feierlichkeiten, Übernachtungen bei
Herrn Hofmeister angemeldet werden. Für die technischen Belange ist Herr Warners
zuständig.
7. Firma Dohmeyer ist verantwortlich für die Feuerlöscher im Haus. Es kommt automatisch in
regelmäßigen Abständen ein Mitarbeiter und überprüft bzw. tauscht die Feuerlöscher aus.
8. Firma Niemann hat die Kontrolle über die Elektrotechnik übernommen. Auch diese muss
regelmäßig gewartet werden.
9. Götterspeise ist unser Essensanbieter und sorgt dafür, dass die Kinder ein schmackhaftes
Mittag bekommen.
10. Firma Masemann bringt uns immer das bestellte Wasser ins Haus. Ein Anruf genügt und
einen Tag später sind sie schon da.
11. Michael Müller ist unser Fensterputzer und reinigt vierteljährlich unsere dreckigen Scheiben.
12. Elke Voigt putzt immer am Wochenende unseren Kindergarten.
13. Jugendzahnpflege: Elke unsere Zahnputzfee kommt alle halbe Jahre mit Dino und zeigt den
Kindern, wie man ordentlich die Zähne putzt. Dazu gibt es meist noch ein schönes Frühstück
oder die Kinder spielen etwas mit ihr.
14. Schule am Weidedamm: An dieser Schule dürfen wir immer montags von 8:30—9:30 Uhr
kostenlos die Turnhalle nutzen.
15. Universum: Wir sind „Haus der kleinen Forscher“ und arbeiten eng mit dem Universum
zusammen. Hier laufen viele Weiterbildungen und auch Aktionen mit den Kindern.
16. Schulen Admiralstr. u. Augsburger Str.: Hier erfolgt ein regelmäßiger Austausch, da die
meisten Kinder diese Schulen besuchen, genauso wie die Schule am Weidedamm.
17. Uni-Bremen bietet Weiterbildungen für die Mentorlnnen an
18. Schule für Erzieherinnen in der Delmestr.: Von dieser Schule besuchen uns regelmäßig für
acht Wochen (Jan.-März)Praktikantinnen. Wir besuchen den Runden Tisch der
Erzieherschule.
19. Musikgarten: Dieser befindet sich in unserer Einrichtung. Viele Kinder nutzen dieses
zusätzliche Angebot.(musikalische Früherziehung)
20. Schlachthof: das Theater für unsere Kinder. Diesen besuchen wir meist in der
Weihnachtszeit.
21. ÖVB- ist unsere Versicherung und Herr Scheithauer ist sehr nett.
22. Ortsbeirat Findorff ist eine gute Adresse, wenn man mal finanzielle Hilfe für eine größere
Anschaffung braucht. Klappt nicht immer, aber meistens.
Gesundheit und Ernährung
Damit unsere Kinder sich wohl fühlen, gesund aufwachsen und mit Elan und Freude an den
Kindergartenalltag gehen können, sind sowohl Eltern als auch Erzieher verantwortlich dafür, dass die
entsprechenden Bedingungen geschaffen werden. Neben einer gesunden Ernährung, ausreichend
Bewegung, auch im Freien, ist es wichtig, dass die Kinder auch frei von Krankheiten sind, denn es
nützt keinem, wenn das Kind „angeschlagen“ in die Einrichtung kommt, wenig Lust zum Spielen
verspürt, eventuell andere Kinder oder auch Erzieher ansteckt. Kinder, die krank sind, gehören nach
Hause in die Obhut der Eltern (s. Vereinsordnung). Auch wenn die Kinder äußern, dass sie lieber in
den Kindergarten möchten, sie sind noch nicht in der Lage, ihren Gesundheitszustand einzuschätzen.
Die alleinige Verantwortung liegt bei den Eltern. Wenigstens einen fieberfreien Tag oder einen Tag
der Genesung nach der Krankheit sollte man ihnen schon gönnen.
Wir verabreichen in der Kindergruppe keine Medikamente (auch keine homöopathischen), es sei
denn, es liegt ein ärztlicher Attest mit entsprechender Medikation vor und die Gabe ist bei uns
unumgänglich. Dies hat versicherungstechnische Gründe.
Ansteckende Kinderkrankheiten sind auf alle Fälle im Kindergarten zu melden, damit wir über einen
Aushang in der Einrichtung (insbesondere auch wichtig für schwangere Frauen) die lnformation
weiterleiten können.
Kinder brauchen immer wetterfeste und den Temperaturen angepasste Kleidung. Auch
Wechselwäsche sollte stets ausreichend in den Fächern bereitliegen.
Die Windeln für Kinder, die diese noch benötigen, werden von den Eltern selbst mitgebracht. Ebenso
ist darauf zu achten, dass die Zahnbürsten regelmäßig ausgetauscht werden.
Bei starker Sonneneinstrahlung (insbesondere im Sommer) sind insbesondere die Eltern dafür
verantwortlich, dass die Kinder bereits vor dem Kommen mit Sonnencreme eingeschmiert werden,
eine Kopfbedeckung und eine Sonnenbrille mitgeben. Es ist ratsam, bei starker Sonne lieber
qtdurchlässige, lange Kleidung zu tragen. Ihr dürft den Kindern Sonnencreme mitgeben, wir achten
darauf, dass dann im Kindergarten noch einmal nachgecremt wird. Außerdem liegt es in unserer
Verantwortung, dass die Kinder nicht übermäßig lange der Sonnenstrahlung ausgesetzt werden.
Bei Wetterextremen haben sowohl Eltern als auch Erzieher den Anweisungen der Behörden Folge zu
leisten.
ln den Räumen des Fidibus sollen die Kinder sichere Hausschuhe tragen. Ansonsten ist der
Versicherungsschutz nicht gewährleistet.
Zu einem gesunden Aufwachsen unserer Kinder gehört natürlich die Bewegung.
Einmal in der Woche bieten wir den Kindern ein Turnangebot in der Turnhalle der Schule am
Weidedamm. Jeden Tag gehen die Kinder ins Freie, es sei denn, es gibt Unwetter oder es Gießt aus
Kannen. Da wir also auch bei etwas Regen im Freien sind, ist es die Aufgabe der Eltern, dafür Sorge zu
tragen, dass das Kind regenfeste Bekleidung im Kindergarten hat.
Andere Bewegungsangebote sind die gemeinsamen Spaziergänge in den Bürgerpark, die Nutzung
öffentlicher Spielplätze, Ausfahrten, aber auch die Angebote von Kreis- und Bewegungsspielen im
Morgenkreis oder in verschiedenen Angeboten.
Außerdem steht den Kindern das Hopsezimmer zum Toben zur Verfügung.
Und nun etwas zum Thema Ernährung:
Unsere Kinder erhalten ein sehr abwechslungsreiches Frühstück und Mittagessen. Wir sind kein
vegetarischer oder veganer Kindergarten. Die Kinder wählen aus dem Angebotenen selbst aus, was
sie essen möchten. Das Frühstück wird in der Kindergruppe, oft unter Einbeziehung der Kinder,
vorbereitet. Wir achten darauf, dass immer ausreichend Obst und Gemüse angeboten werden.
Häufig helfen die Kinder beim Schnippeln mit oder sie bereiten einen leckeren Joghurt oder Quark zu.
An Getränken bieten wir Wasser, Milch und Tee an. Freitags ist unser Müslitag. An Geburtstagen
dürfen die Kinder zum Frühstück selbstverständlich auch andere Leckereien mitbringen, sei es der
traditionelle Geburtstagskuchen, Obstsalat, Eis, Götterspeise... Fragt eure Kinder, was sie anbieten
möchten! Da wir ja immer nach den Mahlzeiten kräftig die Zähne putzen, haben Karius und Baktus
wenig Chancen.
Das Mittagessen wird von der Firma „Götterspeise“ geliefert. Wir können, außer in der Ferienzeit,
immer zwischen zwei Gerichten und zwei Desserts wählen. Dabei helfen die Kinder in der Auswahl
häufig mit. (Mehrzahl siegt)
Die Kinder müssen nicht aufessen und können selbst entscheiden, was sie essen wollen. Wir
Erwachsenen mögen ja auch nicht alles.
Und zum Schluss noch ein Punkt, der erwähnenswert ist.
Genauso wie wir Großen brauchen auch die Kleinen eine Auszeit. Dafür reicht aber nicht nur das
Wochenende oder die relativ geringe Anzahl an Schließzeiten im Fidibus. Auch zwischendurch ist es
für die Kinder einfach wichtig, mal frei zu machen. Dazu muss man nicht weit weg fahren. Auch zu
Hause kann es schön sein, so ohne Zeitdruck, im Schlabberlook. Und wenn Ihr euch die Zeit selbst
auch einmal nehmen könnt, dann ist das Balsam für die Seele.
Damit es gut läuft...
gibt es auch bei uns einige Regeln und Normen.
Vieles ist vielleicht ähnlich wie zu Hause. Einiges läuft bei uns anders. Warum?
Nun ja, zu Hause ist die Anzahl der Personen einfach überschaubarer (jedenfalls meistens). Man
muss sich die Aufmerksamkeit gegenüber Erwachsenen mit vielen anderen Kindern teilen. Man muss
im Kindergarten manchmal länger warten, um bedient oder gehört zu werden. Wünsche müssen
auch mal zurückgesteckt werden. Nicht immer passen die eigenen Wünsche mit denen der anderen
Kinder zusammen.
Und manchmal muss man sich tatsächlich unterordnen, obwohl man vielleicht gerade andere
Interessen hat. Aber genau das ist auch eine Chance, im späteren Leben in einem großen Team (in
der Schule oder in der Firma) gut klar zu kommen.
Damit man aber alles einigermaßen im Blick hat, gibt es Regeln für den gemeinsamen Umgang . Viele
stehen fest andere können verändert werden. Darüber kann man reden.
Feste Regeln für Kinder:
-
Nach dem Spielen räumen wir gemeinsam auf.
Wir essen gemeinsam und putzen alle die Zähne.
Nach dem KIogang, vor dem Essen... Hände waschen nicht vergessen!
Beim Spaziergang im Straßenverkehr bleiben wir in der Gruppe und keiner läuft vor.
Wir gehen nicht mit Dreckschuhen in die Räume, dafür gibt‘s die blauen Schlupfis.
lm Bad und im Esszimmer tragen wir Hausschuhe.
Hauen und Schimpfwörter, die andere Kinder oder Erwachsene beleidigen, möchten wir
nicht tolerieren (hier gibt’s das klärende Gespräch)
Spielsachen von zu Hause bringen die Kinder nur am Spielzeugtag mit (Ausnahmen sind
Bücher und Kuscheltiere zum Trösten und für die Stille Stunde).
Alle Kinder nehmen am Morgenkreis teil.
Die Kinder sind Tischdienst oder Fegedienst, wenn ihr Zeichen auf dem Ämterplan ist.
Der „Zahnputzchef“ wechselt täglich (auf dem Plan ersichtlich) und ist der „Zeitwächter“
(Sanduhr einstellen)
Stört jemand das Spiel anderer Kinder massiv und auch nach Ermahnung, verlässt er den
Spielort (Regel wurde von den Kindern aufgestellt)
Wir unterbrechen nicht, wenn jemand gerade erzählt.
Feste Regeln für die Eltern:
-
-
-
-
Die Kinder werden bis spätestens 9:00 Uhr in den Kindergarten gebracht, damit sie am
Morgenkreis teilnehmen können und spätestens um 14:45 Uhr verlassen sie mit ihrem Kind
die Gruppenräume, damit das Personal aufräumen und ausfegen kann.
Die Eltern melden ihr Kind rechtzeitig (bis 9:00 Uhr) im Kindergarten ab, wenn es nicht die
Einrichtung besucht.
Elterngespräche in den Räumen der Kinder stören unnötig die Kinder die sich beschäftigen,
der Geräuschpegel ist hoch. Darum bitte in der Garderobe oder draußen reden! Kurze
Absprachen, die wichtig sind für uns Betreuer, sind natürlich „erlaubt“.
Pädagogische Gespräche über das eigene Kind führen wir donnerstags nach vorheriger
Terminabsprache (ab 15:00 Uhr).
Die Eltern bringen ihr Kind nur in die Einrichtung, wenn es gesund ist.
Regelmäßig müssen die Eltern kontrollieren, ob die Kinder ausreichend Wechselwäsche,
passende Regenbekleidung, im Bedarfsfall Windeln, Zahnbürsten... haben. Regenbekleidung
muss gekennzeichnet sein (Name).
Wird ein Kind von einer anderen Person als den Eltern abgeholt, wird diese Information in
das Merkheft (liegt in der Garderobe) eingetragen. Es besteht auch die Möglichkeit eines
„Dauerauftrages“ bis auf Widerruf zu formulieren (in schriftlicher Form), wenn das Kind an
festen Tagen von einer anderen, aber feststehenden Person abgeholt wird.
-
-
-
Die Eltern müssen während der Betreuungszeit in Rufbereitschaft sein, um im Ernstfall zur
Stelle zu sein. lst das nicht der Fall, muss eine andere Person von den Eltern (mit
entsprechender Telefonnummer) benannt werden.
Abholzeit im Kindergarten ist ab 14:30 Uhr. Sollte sich diese Zeit mit der „Stillen Stunde“
überschneiden, sagen die Eltern im Vorfeld Bescheid.
Montags beginnt der Sportunterricht um 8:30 Uhr. Um rechtzeitiges Kommen (also ca. 10
min früher wird gebeten, da wir durch das ständige Öffnen der unteren Tür gestört werden
im Ablauf (Mithilfe beim Umziehen, Aufbau der Geräte) und so auch das Sportangebot erst
viel später durchführen können. Die meisten Kinder sind gern in der Turnhalle, bitte nehmt
ihnen nicht die Zeit dafür!
Beim Betreten der Gruppenräume sind bei Matschewetter die blauen Schlupfis
(Eingangsbereich)anzuziehen. Das erspart uns unnötigen Schmutz. Viele Kinder spielen gern
auf dem Fußboden.
Feste Regeln für die Betreuer:
-
Jeder Mitarbeiter verpflichtet sich im Sinne des Wohlergehens der Kinder, mit Empathie und
Respekt, umsichtig und verantwortungsvoll zu arbeiten.
Probleme dürfen und müssen angesprochen werden und das möglichst sofort.
Jeder Mitarbeiter erscheint pünktlich zur Arbeit.
Im Krankheitsfall ist rechtzeitig die Einrichtung zu informieren (im Notfall ist der
Ansprechpartner der Koordinator für den Elterndienst)
Jeder Mitarbeiter verpflichtet sich, sich aktiv in den Kindergartenalltag einzubringen.
Persönliche Telefonate werden nur im Dringlichkeitsfall geführt.
Jeder achtet auf arbeitsgerechte Bekleidung, wie z.B. festes Schuhwerk, unempfindliche
Kleidung, keine langen Ohrringe oder Fingernägel.
Gibt es im Team Unstimmigkeiten, die nicht geklärt werden können, ist der nächste
Ansprechpartner der Vorstand.
Mit den Materialien im Haus gehtjeder Mitarbeiter verantwortungsbewusst um. Außerdem
ist jeder verantwortlich für Ordnung und Sauberkeit im Haus und im Garten.
Die Belehrungen zum Arbeits-, Gesundheits- und Brandschutz sind zu befolgen.
Ansprechpersonen für pädagogische Probleme seitens der Eltern sind die Erzieher. Ein FSJ-Ier
muss die Eltern an die Erzieher weiterempfehlen.
Unsere pädagogische Arbeit wird den Eltern durch Aushänge und Materialien sichtbar
gemacht.
Der Arbeitsplan wird in Absprache mit allen Kollegen ausgearbeitet (Absprachen für Urlaub,
Überstunden etc. sind rechtzeitig bekannt zu geben).
Wir sind Vorbild für die Kinder und geben ihnen beispielhaft vor, wie Dialoge geführt werden,
wie man sich gegenüber Respekt zeigt, sich gegenseitig hilft.
Die Organisation des Kindergartenalltags
Grundlage der Organisation des Lebens im Fidibus ist ein relativ feststehender Tagesablauf . Damit
vermitteln wir den Kindern Ruhe, Harmonie, Orientierung und Zeitgefühl.
Und so sie ein ganz gewöhnlicher Tag bei uns aus:
7.30 - 9.00 Uhr
Die Kinder kommen nach und nach in den Fidibus.
Wir begrüßen jedes einzelne Kind.
Die Kinder verabschieden sich von ihren Eltern.
Bei Bedarf werden noch kurze Absprachen mit den Eltern getroffen.
Die Kinder spielen und wer Lust hat‚ hilft mit beim Vorbereiten des
Frühstücks (Gemüse und Obst , Käse und Brot schneiden, Dips rühren...)
9.00 - 9.30 Uhr
Der Tischdienst deckt den Tisch.
Alle Kinder versammeln sich zum Morgenkreis.
Wir überprüfen die Anwesenheit und besprechen den Tag , reden über Dinge
und Ereignisse die die Kinder gerade beschäftigen, wir machen Sport, singen
Lieder, Tanzen... oft sind diese Aktionen projektbezogen.
9.30 - 10.15 Uhr
Wir essen gemeinsam Frühstück und beginnen es mit dem Tischspruch, der
wöchentlich wechselt.
Anschließend räumt der Tischdienst den Tisch ab, der Fegedienst fegt die
Krümel auf und die Kinder gehen zum Zähneputzen.
10.15 - 12.30 Uhr Die Kinder haben Zeit zum Spielen.
Ein Erwachsener bereitet die Projektangebote vor.
Nach dem Spiel gibt es ein projektbezogenes Beschäftigungsangebot
(entweder in kleineren Gruppen oder mit allen Kindern).
Danach gehen alle Kinder in den Garten, oder wir machen Spaziergänge in die
nähere Umgebung.
12.30 - 13.15 Uhr Der Tischdienst deckt den Mittagstisch.
Wir essen gemeinsam. Danach wird Ordnung gemacht (vom Tisch- und
Fegedienst) und wir gehen zum Zähneputzen.
13.30 - 14.00 Uhr Wir haben „Stille Stunde“. Die Kinder ruhen sich aus.
Die Ruhestande kann nach Bedarf der Kinder verlängert werden. Alle
anderen Kinder haben Zeit zum Spielen.
14.00 - 15.00 Uhr Freispiel und Verabschiedung der Kinder
Natürlich können sich die Zeiten auch mal ein wenig verschieben, aber der Ablauf des Tages
wiederholt sich.
Veränderungen treten auf, wenn Unternehmungen, Geburtstage, Festivitäten oder Ausfahrten
anstehen.
Feste Termine, Höhepunkte, Rituale
Jeden Montag gehen die Kinder zum Turnen in die Sporthalle der Schule am Weidedamm. Der
Turnunterricht beginnt um 8:30 Uhr und endet um 9:30 Uhr.
An diesem Tag bringen die Kinder Turnsachen und Frühstück mit.
Jeden letzten Freitag im Monat ist im Kindergarten Spielzeugtag. Die Kinder dürfen (aber müssen
nicht) von zu Hause ein Spielzeug mitbringen. Für die Haltbarkeit übernehmen wir allerdings keine
Gewähr.
Bücher und ein Schlaftier dürfen die Kinder immer mitbringen.
Mittwochs trennen wir die Gruppe in die Vorschulgruppe und die Jüngeren. Das betrifft die
Angebotsphase.
Halbjährlich betreut uns Elke von der Zahnputzschule.(an einem Vormittag)
lm späten Frühjahr dürfen die „Schulkinder“ im Fidibus übernachten und eine Nachtwanderung mit
Schatzsuche im Dunkeln durchführen.
Als Aktion von den Eltern gibt es eine gemeinsame Ausfahrt übers Wochenende. Diese Veranstaltung
ist nicht verpflichtend, macht aber großen Spaß.
Besondere festliche Höhepunkte sind das Faschingsfest, das Sommerfest mit der Verabschiedung
unserer zukünftigen Schulkinder, ein Herbstfest mit anschließendem Laternelaufen und der
Weihnachtstee (hier sind schauspielerische Talente gefragt, denn im Wechsel spielen einmal die
Eltern, die Erzieher oder die Kinder eine Geschichte oder ein Märchen vor).
Entsprechend der Projekte findet meist auch eine themenbezogene Ausfahrt der Kinder mit den
Erziehern statt.
Unser Geburtstagsritual wiederholt sich immer; darauf legen die Kinder großen Wert.
Im Geburtstagskreis sitzt das Kind auf dem Thron. Wir anderen singen zunächst das Geburtstagslied.
Dann darf das Kind entsprechend der Anzahl der Geburtstage genauso oft vom Stuhl springen. Wenn
es möchte, darf das Geburtstagskind erzählen, was es zu Hause für Geschenke bekommen hat. Auch
im Kindergarten darf es sich ein Geschenk aus der Geburtstagskiste auswählen. Danach lassen wir
eine Rakete steigen. Nach einem leckeren Frühstück am von den anderen Kindern schön gedeckten
Tisch, darf sich das Kind Geburtstagsspiele wünschen.
Pädagogisches
Konzept
Unsere Bildungs- und Erziehungsschwerpunkte
In der nachfolgenden Abhandlung wird die Bildungs- und Erziehungsarbeit in der Kindergruppe
Fidibus erläutert.
Unter Berücksichtigung des im Jahre 2005 herausgegebenen und für Bremer Kindergärten
verbindlichen Rahmenplans für Bildung und Erziehung im Elementarbereich wurden Ziele, Methoden
und Aufgaben aktualisiert und konkretisiert.
Für die Arbeit in unserer Einrichtung ist bestimmend, dass Bildung und Erziehung eines jeden Kindes
nicht losgelöst voneinander betrachtet werden dürfen. Mit jedem Bildungsziel gehen auch immer
erzieherische Aufgaben einher und umgekehrt.
Um aber die anschließend folgenden Abschnitte überschaubarer zu machen, werden wir zunächst
den Erziehungs- und danach den Bildungsbereich im Fidibus beschreiben und erläutern.
Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht die Bildung und Erziehung eines jeden Kindes in eine allseitig
gerichtete Entwicklung. Das bedeutet, wir fördern die Kinder nicht in eine bestimmte Richtung, wie
z.B. Förderung im musischen, kreativen, sportlichen...Bereich. Wir sind der Ansicht, dass die Kinder
im Vorschulalter möglichst viele verschiedene Tätigkeitsbereiche kennen lernen sollen, um selbst zu
erfahren, dass man die Welt aus sehr unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten kann, sich nicht
einseitig auf eine Sache fokussiert und sich traut, auch Neues Ungewohntes auszuprobieren.
Unsere Methoden werden schwerpunktmäßig auf das forschende Lernen und die
Sinneswahrnehmung gelegt. Die Kinder sollen möglichst Dinge und Erscheinungen über eine Vielfalt
der sinnlichen Wahrnehmung begreifen. Sie brauchen Zeit und Spielraum, um ihre eigenen
Erkenntnisse zu gewinnen, ohne dass wir Erwachsenen ständig in ihre Auseinandersetzung mit der
Umwelt eingreifen. Wir dürfen Fehler machen, wenn es denn welche gibt. Denn genau über diesen
Prozess setzen wir uns intensiver mit Zusammenhängen, Prozessen auseinander und lernen, nicht
sofort aufzugeben.
Im Fidibus arbeiten wir projektbezogen. Die Themen unserer Projekte entstehen in erster Linie aus
den Fragen, Verhaltensweisen und Interessensbereichen der Kinder. Dem voraus geht eine intensive
Beobachtung der Kinder seitens der Begleiter.
Die Projekte können langfristig sein (bis zu einem Kindergartenjahr) und lassen ausreichend
Spielraum für spontane, kurzfristige aus bestimmten Situationen hervorgerufene Projekte. Oft gibt es
immer wieder Zusammenhänge zwischen dem Kleinen und dem Großen.
Wichtig in unserer Arbeit sind Rituale, die sich an jahreszeitlichen und gesellschaftlichen
Höhepunkten orientieren. Natürlich feiern wir traditionelle Feste, wie Fasching, Ostern und
Weihnachten. Die Kinder werden intensiv in die Vorbereitungen einbezogen. Daneben gibt es jedes
Jahr ein Herbstfest mit anschließendem Laternelaufen, das Sommerfest zur Verabschiedung unserer
Großen, Ausfahrten, Exkursionen.
An Geburtstagen steht das Geburtstagskind den Tag über im Mittelpunkt. Dafür gibt es feststehende
Rituale, auf die die Kinder großen Wert legen.
Großen Wert legen wir auf die Förderung zur Selbständigkeit eines jeden Kindes. Am Ende der
Kindergartenzeit sollen die Kinder mit einer gesunden „Portion“ Selbstbewusstsein,
Verantwortungsgefühl für sich und andere und einer gewissen Sicherheit in die Schule gehen
können. Das Kind soll in der Lage sein, Konflikte auszuhalten, möglichst zu lösen (in Form des Dialogs)
oder sich anderen Personen verbal anzuvertrauen, wenn es Hilfe braucht.
Unsere Kinder lernen mit der Zeit, dass die eigenen Interessen nicht immer und jeder Zeit
berücksichtigt werden können, dass man auch einmal Kompromisse schließen muss, manchmal auch
abwarten muss. Den anderen zu respektieren, zuzuhören ohne ständig zu unterbrechen gehört zu
einer guten Kommunikation. Auch das will gelernt sein und fällt selbst Erwachsenen manchmal
schwer.
Erziehungsschwerpunkte im Fidibus
In unserer Kindergruppe sollen sich alle, sowohl die Kinder, als auch die Erwachsenen wohlfühlen.
Wir Erwachsenen haben dabei die Aufgabe, den Kindern ein Verhalten vorzuleben und zu
übermitteln, dass es ermöglicht lebensbejahend und menschenwürdig miteinander
zusammenzuleben. Kinder orientieren sich sehr stark an den „Großen“, ahmen nach, aber
hinterfragen auch bestimmte Verhaltensweisen.
Wir Betreuer geben unser Bestes, um den Kindern gute Vorbilder zu sein, Kinder sollen aber auch
erkennen, dass selbst Erwachsene nicht immer unfehlbar sind. Den Kindern zu verdeutlichen, dass
trotz unserer Erfahrungen , auch wir immer wieder dazulernen, insbesondere über die Kinder, dass
man Fehler machen darf, um zu neuen Erkenntnissen zu gelangen, ist wichtig, um eine positive
Weltsicht und Lebenseinstellung zu erringen.
Kinder haben bereits in der Kleinkindphase im häuslichen Umfeld ihre Erfahrungen mit Werten,
Regeln und Normen gemacht. Im Kindergarten treffen nun viele Kinder zusammen, mit ihren
unterschiedlichsten Einstellungen, ihrer einzigartigen Individualität, mit unterschiedlichen
Verhaltensweisen, Charakteren. Was in manch einer Familie toleriert wird , mag vielleicht in anderen
Familien auf Ablehnung stoßen.
Angekommen im Kindergarten, gibt es nun plötzlich neue , teilweise ungewohnte, anfangs vielleicht
unverständliche Regeln und Normen.
Die Kinder erkennen, dass sie nun plötzlich die Aufmerksamkeit mit vielen anderen teilen müssen .
Der Tagesablauf , die Räumlichkeiten, die Menschen sind ihnen nicht vertraut.
Wir haben den Auftrag, den Kindern zunächst Orientierung zu geben. Dabei hilft uns der relativ feste
Tagesablauf. Vergessen darf man nicht die Vorbildwirkung der älteren Kinder, die schon eine gewisse
Routine in den Abläufen haben und gerne die Jüngeren unterstützen.
Neben der Orientierung in den Räumen und dem Tagesablauf, müssen den Kindern aber auch die
Werte des Zusammenlebens anschaulich verdeutlicht werden. Wir besprechen gemeinsam Regeln im
Kindergarten. Sie müssen klar einsehbar sein und möglichst gemeinsam mit den Kindern erörtert
werden. Natürlich haben sich auch die Erwachsenen daran zu halten. Kinder sollen sich kritisch mit
ihrer Umwelt auseinandersetzen . Besonderes Augenmerk legen wir dabei darauf, dass Konflikte
nicht körperlich (durch Schlagen...) gelöst werden, dass sie sich nicht beleidigen. Von Anfang an gilt:
Nach dem die Wut heraus ist, klären wir es im Dialog, anfangs mithilfe der Betreuer als Vermittler ,
später , wenn die Kinder größer sind, selbst. Gut bewährt hat sich dabei, dass die Kinder aus dem
Raum des Konfliktes herausgenommen werden und in einem ruhigen Raum (gut geeignet ist die
Garderobe) ihre Ansichten, Gefühle, Möglichkeiten für eine Problemlösung benennen und erläutern
können.
Wichtig ist, dass sie sich nach einem Streit wieder vertragen und sich die Hände geben.
Der Kindergarten ist ein Raum der Kommunikation. Dabei ist es unumgänglich, dass Kinder und
Erwachsene die Regeln der Kommunikation erlernen bzw. einhalten. Das heißt, wir reden nicht alle
gleichzeitig, wir schreien uns nicht an. Erwachsene gehen auf die Ebene des Kindes herunter, um mit
dem Kind auf Augenhöhe zu sprechen. Dadurch fühlt sich das Kind besser verstanden und
gleichwertig.
Sprechen und Zuhören lernt man insbesondere, wenn sich Erwachsene vorbildlich verhalten. Den
Kindern vorleben, dass man wartet, bis der andere zuende gesprochen hat, nicht anderen einfach ins
Wort fällt, den Sprecher anschauen, sich auf das Gespräch konzentrieren, ohne sich ablenken zu
lassen, fällt auch vielen Erwachsenen schwer , aber man muss sich daran halten.
Kleinere Kinder sind mit ihren Äußerungen noch sehr spontan und dulden noch keinen Aufschub
ihrer Gedanken. Ein höfliches „Behalte deinen Gedanken, ich höre dir zu, wenn ich mit zuende
gesprochen habe l“ , kann dem Betreffenden helfen, auch einmal abzuwarten.
Natürlich gibt es auch klare Vorgaben in der Gruppe, an die sich die Kinder halten müssen,
insbesondere im lebenspraktischen Bereich, wie dem Zähneputzen, das Verhalten bei Spaziergängen
im Straßenverkehr, das gemeinsame Aufräumen nach dem Spielen, die gemeinsame Einnahme des
Essens, das Zusammenfmden aller Kinder zum Morgenkreis.
Ein wichtiger Schwerpunkt in unserer pädagogischen Arbeit ist die Herausbildung des
Zusarnmengehörigkeitsgefühls, ohne die Individualität jedes einzelnen Kindes außeracht zu lassen.
Keiner lebt für sich allein. In einer Gruppe muss man lernen, die anderen zu respektieren und zu
achten, sich gegenseitig zu helfen, etwas Gemeinnütziges für die gesamte Gruppe zu tun , Mitgefühl
zu zeigen, sich bei Vorhaben abzusprechen, eigene Wünsche auch einmal zurück zu nehmen. Nur so
werden den Kindern Grundsteine für ihr späteres Leben in der Gesellschaft mitgegeben.
Den Kindern bieten sich, mit unserer Hilfe, ausreichend Gelegenheiten im Kindergarten, diese Ziele
zu praktizieren. Sie beteiligen sich an den Arbeiten entsprechend des Ämterplans (hier wird jeder
einbezogen), bereiten für andere Kinder das Frühstück vor, helfen jüngeren Kindern z.B. beim
Ankleiden, in die Projektarbeit werden möglichst viele Kinder einbezogen. Viele
Gemeinschaftsaktionen werden geplant und durchgeführt‚ die gesamte Gruppe feiert den
Geburtstag des Geburtstagskindes, die Kinder lernen es, einander zu trösten, wenn jemand traurig
ist, oder sich wehgetan hat (hier spielt die Vorbildwirkung der Erzieher eine große Rolle), das
demokratische Abstimmen, wenn gemeinsam etwas beschlossen wird, die Tischgespräche und
einfach nur die Kommunikation und das Spielen, sind ebenfalls Beispiele dafür.
Bildungsschwerpunkte im Fidibus
Im Vorfeld soll der Begriff Bildung kurz erläutert werden. Wortwörtlich gemeint beinhaltet dieser
Begriff, dass man ein Bild zusammenfügt, welches man sich aus vielfältigen Erfahrungen von sich
selbst und der Umgebung macht.
„Bildungsprozesse bezeichnen die spezifische und individuelle Weise, in der wir uns die Welt
aneignen.“
Die Bildung ist Grundstein unseres Fühlens und Denkens, trägt zur Entwicklung autonomer,
selbstbewusster Individuen bei und dient der Vorbereitung auf die Zukunft und wichtig für die
derzeitige Orientierung in der Welt.
Wie daraus zu entnehmen ist, ist Bildung nicht mit dem Begriff Lernen (in dem einzelne Fähigkeiten,
Fertigkeiten und Kenntnisse erworben werden) gleichzusetzen, sondern umfasst das Wissen und die
Fähigkeiten der gesamten Persönlichkeit (alle affektiven, sozialen, kognitiven, motorischen und
kreativen Kompetenzen).
Bildung ist ein Prozess, der niemals abgeschlossen wird und entsteht in der aktiven
Auseinandersetzung mit der Umwelt.
In diesem Zusammenhang ist der Selbstbildungsprozess hervorzuheben. Von Geburt an entwickelt
der Mensch seine eigenen Bilder von der Welt und seine eigenen Handlungsmuster. Darauf baut es
seine Selbstwahrnehmung und sein Selbstbewusstsein auf. Würden wir als Erwachsene dem Kind
unsere Vorstellungen und unsere Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten als das einzig Wahre und
Richtige präsentieren , würde das Kind in seiner Weltaneignung eingeschränkt und passiv werden,
eine starre Denk- und Handlungsweise wäre das Ergebnis.
Das bedeutet aber auch nicht, dass die Kinder sich ohne die Zuwendung der Erwachsenen bilden
würden. Die Erwachsenen sollen den Kindern vielmehr den Anstoß zu einer aktiven
Auseinandersetzung mit der Umwelt geben.
Der Kindergarten bietet den Kindern eine anregende Umgebung mit anderen Kindern und
Erwachsenen, einem Angebot an Aktivitäten und eine kindgerechte Ausstattung.
„Bildungsprozesse finden als soziale Prozesse statt.“
Durch die Möglichkeit einer aktiven und selbständigen Erfahrung seiner Umwelt, wird das Kind zu
Erkenntnissen gelangen, die unserer Vorstellung und unserem Wissen nicht immer entsprechen
werden. Das sollten wir positiv anerkennen, ist es doch ein Zeichen seiner kritischen
Auseinandersetzung mit der Welt.
Bei Kindern im Elementarbereich ist zu beobachten, dass sie sehr wissbegierig, interessiert und
begeisterungsfähig sind. Ihre Phantasie und Kreativität ist bewundernswert. Kinder wollen ihre Welt
im wahrsten Sinne des Wortes BEGREIFEN (mit allen Sinnen), sie lernen spielerisch und sind in den
meisten Fällen leichter zu motivieren , als Erwachsene.
Das bedeutet für unsere Arbeit, dass die Bildung im Kindergarten so angelegt werden muss, dass die
Bildungsprozesse den eben genannten Aspekten entsprechen. Wir sprechen hier von ganzheitlichem,
tätigem, spielerischem und forschendem Lernen.
Diese Lernmethoden sollen Grundlage unserer Arbeit bei der Entwicldung der Selbstbildung unserer
Kinder sein.
Ausführungen zu den einzelnen Bildungsbereichen
Im nachfolgenden Teil werden die einzelnen Bildungsbereiche näher erläutert, um die wesentlichen
Inhalte unserer Arbeit bildhafter zu machen, zu konkretisieren und das Typische unseres Hauses
hervorzuheben.
Folgende Bildungsbereiche werden dabei in Betracht gezogen:
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
Rhythmik und Musik
Körper und Bewegung
Spiel und Fantasie
Sprachliche und nonverbale Kommunikation
Soziales Lernen, Kultur und Gesellschaft
Bauen und Gestalten
Natur, Umwelt und Mathematik
Wie bereits erwähnt, liegt der Schwerpunkt in unserem Kindergarten auf der Projektarbeit und
unsere Bemühungen gehen dahin, möglichst alle Bereiche der Bildung in diese Arbeit einzubeziehen ,
um die Themen unserer Projekte von verschiedenen Seiten zu betrachten, die Inhalte über möglichst
Viele verschiedenartige Tätigkeiten zu intensivieren , den speziellen und individuellen Neigungen und
Interessen der Kinder zu entsprechen .
Das ganzheitliche Lernen steht für uns im Fordergrund. In allem , was die Kinder erfassen und
erlernen, steht das Tätigsein im Vordergrund.
Wir als Erzieher und Begleiter geben den Kindern die Impulse und Hilfestellung beim Entdecken,
Erfassen und Erforschen ihrer Welt.
Die meisten Erkenntnisse und Erfahrungen sammeln die Kinder im Spiel . Das Spiel ist die
vorherrschende Tätigkeit, über die die Kinder ihre Welt aneignen. Gerade über das Spielbedürfüis
werden Entdeckungslust und Neugier angeregt.
Ausgehend von dieser kindlichen Neugier und Entdeckungslust werden Kinder an das forschende
Lernen herangeführt ‚Wir geben den Kindern Hilfe und Unterstützung auf der Suche nach Lösungen ,
sollten aber keine vorgefertigten Erklärungen abgeben. Kinder sollten ihren Fragen möglichst
selbständig nachgehen ‚Auf Wunsch der Kinder um Unterstützung , kommen wir diesem natürlich
nach. Beim forschenden Lernen kann es immer verschiedene Lösungswege geben , Kinder sollen
eigene Hypothesen aufstellen , egal ob sie aus unserer Sicht richtig oder falsch sind. Auch wenn es
uns manchmal schwer fällt, so sollten wir eine zurückhaltende und abwartende Stellung einnehmen ,
um den Kindern die Möglichkeit zu geben, nach verschiedenen Lösungswegen zu suchen.
Über das ganzheitliche und forschende Lernen werden die Kinder zum einen in ihrer individuellen
Persönlichkeit , zum anderen aber auch in ihrer sozialen Kompetenz gefördert. Beim tätigen Lernen
werden die Wege, auf denen die Fertigkeiten, Fähigkeiten und das Wissen gewonnen werden, in
Versuch und Irrtum von den Kindern selbst gefunden. Wichtig für das gemeinsame , forschende
Lernen ist die anschließende Reflexion , um den Kindern die Erkenntniswege bewusst zu machen. So
wird das Lernen des Lernens gelernt.
Die Bildungsbereiche und deren Inhalte
1. Rhythmik und Musik
Rhythmik und Musik sprechen die Gefühle der Kinder an. Sie fördern das kindliche Gefühlsleben,
kommen dem Bedürfnis der Kinder nach körperlicher Bewegung nach, fördern die Verbundenheit mit
der sozialen Gruppe und bringen ihnen die kulturellen Aspekte der Musik nahe.
Gleichzeitig werden verschiedene Fähigkeiten und Fertigkeiten gefördert, wie z.B. die Differenzierung
der Wahrnehmung, eine Verfeinerung des Hörens und Singens , die Entwicklung der Sprache und
Kommunikation, der Kooperation und Persönlichkeitsentwicklung.
Folgende Aufgaben stehen in diesem Bildungsbereich im Vordergrund:
1. Die Kinder lernen Stimme und Gesang als Ausdrucksmittel kennen.
Wir bieten den Kindern jeden Tag die Möglichkeit an, gemeinsam zu singen, sowohl in der Gruppe,
als auch allein. Besonders geeignet ist der Morgenkreis, ein gemeinsames Lied vor dem Essen, bei
Tanz- und Kreisspielen, in der „Stillen Stunde“... Es gibt täglich ausreichend Möglichkeiten zum
Singen.
Entsprechend der Themen der Projekte werden neue Lieder vorgestellt und mit den Kindern
wiederholt gesungen. Beim Singen sollten Gelegenheiten geschaffen werden, mit der Stimme zu
experimentieren, z.B. laut und leise, schnell und langsam... zu singen.
2. Die Kinder werden mit verschiedenen Geräuschen, Klängen und Tönen vertraut gemacht.
Im Alltag erleben die Kinder die Vielfalt der Klänge aus ihrer Umwelt. Sie lernen bewusst Töne
wahrzunehmen, wiederzuerkennen zwischen angenehmen und unangenehmen Geräuschen zu
differenzieren. Mit Alltagsgegenständen können sie Klänge erzeugen und damit experimentieren.
In Klanggeschichten nutzen die Kinder Gegenstände aus dem Alltag, um entSprechende Geräusche zu
produzieren.
Auch in der freien Natur ergeben sich viele Möglichkeiten, Klänge zu erzeugen und damit zu
experimentieren.
Den Kindern stehen die Instrumente des klingenden Schlagwerks sowie eine Gitarre zur freien
Verfügung. Damit können sie jederzeit selbst Musik machen. Die Kinder haben auch die Möglichkeit,
den Kassettenrekorder, welcher sich im Hopsezimmer befindet, zu nutzen. Sie lernen diesen
selbständig zu bedienen.
3. Die Kinder erkennen unterschiedliche Rhythmen und können diese in Geräusche und Bewegung
umsetzen.
Es gibt im Alltag so viele Möglichkeiten Rhythmen zu klatschen, zu klopfen, zu stampfen... Ein Lied
singen und dazu klatschen, seinen Namen klatschen oder klopfen...
Mithilfe des klingenden Schlagwerkes erlernen die Kinder den Grundschlag, den Rhythmus und die
Betonung von Liedern, Gedichten, Reimen, Tischsprüchen u.s.w.
4. Die Kinder setzen Musik in Bewegung um.
Diese Möglichkeit bietet sich jeden Tag. Entsprechend der Projekte werden einerseits neue Kreisund Tanzspiele vorgestellt und ausprobiert. Sowohl im Morgenkreis, beim Sport, in der Spielezeit gibt
es ausreichend Gelegenheit dazu.
Die Kinder bekommen selbst die Möglichkeit, sich zur Musik eigene Bewegungen und Tanzschritte zu
überlegen und auszuprobieren.
5. Das Kind lernt den Umgang mit den Medien kennen.
Den Kindern stehen ein Kassettenrekorder und Kassetten bzw. CD zur freien Verfügung und werden
auch vom Erzieher gezielt eingesetzt.
2. Körper und Bewegung
Kinder haben von Natur aus einen starken Bewegungsdrang, den man unbedingt unterstützen muss.
Über die Bewegung erkundet das Kind seine Welt und erfährt erste Vorstellungen von seinem
eigenen Körper und seiner Person.
Die Bewegung ist Grundlage der Wahrnehmung, liefert Sinneseindrücke, Gleichgewichtssinn, innere
Muskelwahrnehmung und Tastwahrnehmung der Haut werden gefördert.
Über die Bewegung lernen Kinder auch ihre Grenzen kennen und zwischen sich und der Umwelt zu
unterscheiden.
1. Den Kindern werden vielfältige Bewegungsangebote zu verschiedenen Zeiten und an
verschiedenen Orten gemacht.
Der Tagesablauf ist so gestaltet , dass die Kinder ausreichend Zeit zum Bewegen haben. Im
Hopsezimmer haben die Kinder die Möglichkeit zum Toben, Klettern, Tanzen... .
Auch der Garten bietet ausreichend Platz zum Bewegen. Wir führen regelmäßig Spaziergänge in die
nähere Umgebung durch. Von Vorteil ist , dass der Bürgerpark und einige Spielplätze in der
Umgebung liegen. Freitags geht die ganze Kindergruppe in die Turnhalle in die Innsbrucker Straße.
Die Kinder sollten möglichst jeden Tag ins Freie gehen. Versehen mit Regensachen, kann auch ein
Regentag spannend sein.
2. Die Kinder sollen ausreichend Gelegenheit haben, sich zu bewegen, sich wahrzunehmen.
Das heißt, die Kinder sollen möglichst täglich herausgefordert werden, eigene körperliche Grenzen zu
erfahren und sich neuen Herausforderungen zu stellen.
3. Es werden Bewegungsangebote geschaffen, um die drei Wahrnehmungsbereiche (Gleichgewicht,
Muskel-Gelenksinn, Hautsinn) anzuregen.
Sowohl in den Räumen , als auch im Freien bieten sich in unserem Haus ausreichend Möglichkeiten,
um dieser Aufgabe gerecht zu werden. Die Räume und Freiflächen sind relativ groß, es gibt Geräte
zum Schaukeln, Rutschen, Klettern, Kriechen. Wir haben Matten, einen Gymnastikball, einen
Balancierteller ,ein Trampolin , Bälle, Seile etc.. Die Turnhalle verfügt über viele Sportgeräte, auf den
Spielplätzen gibt es ebenfalls ausreichend Spielgeräte , die Kinder haben die Möglichkeit auf Bäume
zu klettern. Es gibt verschiedene Tastmaterialien . In verschiedenen Tagesabschnitten bauen wir
vielfältige Tast- und meditative Berührungsspiele ein.
Die Kindern können sich Höhlen bauen, kuscheln, sich unter Sträuchern zurückziehen (im Garten und
im Wald).
Im Morgenkreis bieten wir auch immer Mal wieder den Frühsport (möglichst im Freien) an.
4 . Die Lateralität wird bei den Kindern gefördert.
Insbesondere im Morgenkreis, in der Sportbeschäftigung aber auch in der Spielzeit gibt es Angebote
zur Förderung der Lateralität. Dazu werden bestimmte Bewegungsspiele genutzt, immer mal wieder
der Kreuz- bzw. Parallelgang geübt, verschiedene Körperübungen im Frühsport zur Förderung der
Lateralität durchgeführt, Elemente aus dem Yogabereich genutzt...
4. Die Bewegung und Raumerfahrung, sowie die Bewegungskoordination werden gefördert.
Die Räume im Fidibus sind so eingeteilt, dass das Hopsezimmer für die intensiven
Bewegungshandlungen , das „ruhige Zimmer“ natürlich eher für die ruhigeren Tätigkeiten, wie
Bauen, Basteln, Malen, der Umgang mit dem didaktischen Spielmaterial geeignet ist.
Im Garten können die Kinder schaukeln, rutschen, im Sandkasten Spielen, sich hinter Sträuchern
zurückziehen, auf großen Flächen laufen, verstecken.
Leider erlauben es die örtlichen Begebenheiten nicht, Roller und Rollbretter zu nutzen, da der Garten
zum größten Teil einen Rasen als Untergrund hat und wir im „Einklang“ mit unseren Nachbarn leben
müssen. (Durch das Nutzen solcher Geräte kann der Rasen zerstört werden.)
5.Die Fein- und Graphomotorik, sowie Geschicklichkeit der Kinder wird gefördert.
Die Mal- und Bastelutensilien sind in unserem „Ruhigen“ Raum so angeordnet, dass die Kinder
Zugang zu den Materialien haben (Materialschrank). Angefangene Arbeiten, können die Kinder in
ihre Schuhfacher legen, um sie später fortzusetzen.
Es gibt eine Bauecke,in dieser können Bauwerke stehen bleiben (Bis Freitag, denn dann ist Putztag).
3. Spiel und Fantasie
Das Spielen nimmt im Kindergarten den größten Platz ein , weil das Kind hier die meisten
Erfahrungen sammelt, sich seine Umwelt kindgerecht aneignet und in seine eigenen Vorstellungen
umwandelt. Im Spiel entwickelt sich Fantasie. Spiel wird in der Bewegung realisiert. Das Spiel der
Kinder ist ernst zu nehmen. Hier verarbeiten sie ihre Erfahrungen und Gefühle.
1. Für das Spiel in den Räumen müssen die Räume so angelegt sein, dass es verschiedene
Funktionsbereiche hat. Derzeit sind die Räume wie folgt aufgeteilt:
-
-
Der ruhige Raum: Hier nehmen wir unsere Mahlzeiten ein, hier wird gemalt und gebastelt, es
gibt eine Bauecke, die Kinder können insbesondere die didaktischen Spiele durchführen.
Das Hopsezimmer: Hier haben die Kinder die Möglichkeit , zu toben oder anderweitig zu
bewegen .Rollenspiele finden insbesondere in diesen Räumen statt.
Nach dem Mittagessen wird dieser Raum umfunktioniert in einen Ruheraum. Hier findet
dann die „Stille Stunde“ statt, da sich hier auch die Matten und Decken zum Kuscheln
befinden.
Die Werkstatt und ein Malraum befinden sich im Keller. Diese können genutzt werden, wenn
es gewünscht wird, aber in Anwesenheit eines Betreuers (Fürsorge- und Aufsichtspflicht)
Die Materialien sind in allen Räumen so angeordnet, dass sie für die Kinder jederzeit erreichbar sind.
Die Materialien in den Fächern sind gekennzeichnet.
Das Spielmaterial darf zweckentfremdet genutzt werden. Es gibt nur eine Einschränkung: Die
Materialien für die didaktischen Spiele sind für andere Spiele ausgenommen.
2. Für das Spiel draußen stehen einige Spielgeräte zur Verfügung (siehe Körper und Bewegung).
Besonderen Wert legen wir auf Spielerfahrungen mit den Elementen der Natur.Im Freien werden die
Kinder angeregt, auch verschiedene Regelspiele, wie Verstecken, Hopse- und Greifspiele zu spielen.
3. Einen wichtigen Platz nimmt das Rollenspiel im Kindergarten ein, da das Kind hier am besten seine
Gefühle, Erfahrungen und seine Fantasie ausleben kann. Die Kinder haben die Möglichkeit, aus
relativ einfachen Dingen sich ihre Welt zu bauen. Es gibt eine Puppenecke, eine Hochebene,
Verkleidungskisten, Decken, Tücher, Schaumstoffelemente... Daraus lässt sich fast alles bauen. Für
das Rollenspiel gibt es wenig vorgefertigte Utensilien . Die Kinder sollen möglichst selbst
verschiedene Materialien mit Hilfe von Fantasie und Kreativität herausfinden, die sie für ihr Spiel
„umfimktionieren“. Da gibt es einiges in den Küchenschränke, was man nutzen kann, man kann sich
aus Papprohren, Papier etc. selber etwas bauen. Aus einem Tisch kann ein Schiff werden ...Unser Ziel
ist es , mit möglichst wenig vorgegebenem Material trotzdem tolle Spiele zu Spielen. Man muss nur
gute Ideen , Fantasie, etwas Geschick und vielleicht hilfreiche Freunde und Erzieher haben. Wenn
man dann noch aufmerksam durch die Welt geht und viel entdeckt, steht einem Rollenspiel nichts
mehr im Wege. Einmal im Jahr gibt es bei uns über einen mehrwöchigen Zeitraum eine spielzeugfreie
Phase.
4. Kinder müssen allerdings auch erkennen, dass es selbst im Spiel bestimmte Regeln gibt. Am besten
gelingt dies, wenn man sich gemeinsam mit den Kindern abspricht, die Kinder selbst bestimmte
Regeln entwickeln, weil diese für sie am greifbarsten sind.
Bei didaktischen Spielen ist es einfach so, dass man die im Spiel vorgegebenen Regeln erlernt und
einhält, weil sonst die meisten Spiele gar nicht funktionieren.
Gruppen- und Kreisspiele werden vom Erzieher angeführt und vorgestellt. Wird es gewünscht, kann
sich die Erzieherin als gleichberechtigter Partner in das Spiel integrieren.
4.Sprachliche und nonverbale Kommunikation
Kinder kommunizieren von Geburt an mit ihrer Umwelt. Der Spracherwerb erweitert die Fähigkeit,
Beziehungen einzugehen und in Kommunikation mit anderen Menschen zu treten.
Neben der Sprache bleibt aber auch die nonverbale Kommunikation eine wichtige Ebene in der
Mitteilung .
Kinder übernehmen die Sprache im Umgang mit ihren Bezugspersonen. Die Lust am Sprechen wird
am ehesten gefördert, wenn Kinder erfahren, dass ihre Äußerungen von Bedeutung für andere sind.
1. Die kommunikative Entwicklung des Kindes muss ständig gefördert werden.
Es müssen also ausreichend Situationen im Tagesablauf geschaffen werden, in denen die Kinder
reden können. Im Kindergarten gibt es verschiedene Möglichkeiten, sei es im Morgenkreis, im Spiel,
oder einfach im Gespräch mit Kindern oder Erwachsenen. Dabei erlernen die Kinder nach und nach ,
Gesprächsregeln einzuhalten (ausreden lassen, zuhören, abwarten können). Wir nutzen manchmal
den Sprechstein, um den Kindern das Sprechverhalten zu verdeutlichen.
Die Kinder erkennen auch über die verschiedensten Tätigkeiten, wie man Wünsche, Bedürfnisse,
Gefijhle und Absichten äußert und werden von uns , als Erwachsene , immer wieder dazu ermuntert.
2.Die Erweiterung des Sprachschatzes wird gefördert.
Über verschiedene Anlässe werden Kinder auch mit neuem Vokabular vertraut gemacht. Der tägliche
Sprachgebrauch, verschiedene Spiele, Kinderliteratur, Erlebnisse haben dabei eine unterstützende
Funktion. Der Erzieher benutzt bewusst Wörter zur räumlichen und zeitlichen Orientierung und
unterstützt das Kind beim Gebrauch dieser Wörter. Auch hier kann man ganz verschiedene Spiele
nutzen.
3. Auch die Fähigkeiten im Schriftspracherwerb sollen gefördert werden.
Bei den meisten Kindern ist ab einem gewissen Alter ein Interesse an Buchstaben, Zahlen und
Zeichen zu erkennen. Kinder sollen dann die Möglichkeit haben mit diesen Zeichen zu
Experimentieren und in ihrem Interesse bestärkt werden ‚In den Materialschränken gibt es einige
Spiele, die dieses Interesse fordern, z.B. Sandpapierzahlen zum Fühlen und Wiedererkennen,
Buchstabenpuzzle, Arbeitsblätter mit Zeichen...
4. Die phonologische Bewusstheit wird durch verschiedene Reime, Gedichte, Fingerspiele,
„Quatschreime“ gefördert. Wir nutzen dies insbesondere im Morgenkreis, bei den Mahlzeiten oder
einfach beim Herumalbern. Die Kinder erlernen das „Auseinandernehmen“ von Wörtern beim
Silbenklatschen.
5. Nicht zu vergessen ist auch die Auseinandersetzung mit Fremdsprachen. Kinder sind sehr offen für
alles Fremdklingende und lernen fast nebenher insbesondere über die Nachahmung und das Spiel
fremde Sprachen. Wir bieten immer mal wieder fremdsprachige Lieder an, zählen in anderen
Sprachen und wer Lust hat und schon fünf Jahre alt ist , kann auch am EARLY ENGLISH teilnehmen
(findet bei uns im Hause statt).
Außerdem machen wir die Kinder auch mit anderen Kulturen vertraut (meist in Verbindung mit
Projekten).
5. Soziales Lernen, Kultur und Gesellschaft
Der Mensch ist ein gesellschaftliches Wesen und lebt nicht flir sich allein. Kommt ein Kind in den
Kindergarten , verlässt es für einen längeren Zeitraum am Tag den vertrauten Raum seines Zuhauses
.Nun baut es neue Beziehungen zu Erwachsenen und Kindern auf , lernt andere und neue Regeln in
der Kindergruppe kennen , steht nicht immer im Mittelpunkt , lebt in einer anderen Tagesstruktur.
Das Kind lernt , sich mit anderen Menschen auseinanderzusetzen , entdeckt oft neue Lebensweisen ,
muss sich auch einmal in einer Gruppe einfügen, Wünsche manchmal zurückstecken , Konflikte
austragen und „aushalten“. Es lernt, dass es großen Spaß machen kann, gemeinsam mit vielen, so
unterschiedlichen Menschen tolle Erlebnisse zu haben , etwas für die Gruppe zu tun und
Verantwortung zu übernehmen.
Unsere Kinder leben nicht losgelöst von der Gesellschaft . Tagtäglich erleben sie ihre Umwelt, haben
Fragen, eigene Vorstellungen von den natürlichen und gesellschaftlichen Prozessen. Das, was Kinder
interessiert, womit sie sich auseinandersetzen, versuchen wir aufzugreifen und gemeinsam mit den
Kindern zu „beleuchten“. In vielfältigen Projekten begreifen die Kinder die Zusammenhänge und
Erscheinungen. Dabei steht die Sinneswahrnehmung im Mittelpunkt des Lernens und der
Selbstbildung.
Großen Wert legen wir in unserer Einrichtung auf das Einhalten von Ritualen. Neben den
jahreszeitlichen und festlichen Ritualen ist uns insbesondere auch die Durchführung der täglichen
Rituale wichtig. Dies entSpricht auch unserem Ordnungsprinzip. Das tägliche Begrüßen eines jeden
einzelnen Kindes , der Morgenkreis, an dem alle Kinder teilnehmen, die gemeinsame Einnahme der
Mahlzeiten und Zahnpflege... helfen den Kindern, sich zeitlich und räumlich zu orientieren. Genauso
wichtig sind uns die Ämterdienste. Etwas für die ganze Gruppe zu machen, z.B. das Frühstück
vorzubereiten, den Tisch zu decken, den Raum auszufegen, die Fische zu füttern, Puppenwäsche zu
waschen... stärkt den Gemeinschaftssinn, das soziale Zusammensein, die Freude und den Stolz etwas
für sich und andere zu tun.
In unserer Gruppe wird der Geburtstag eines Kindes nach einem sich wiederholenden Ritual gefeiert.
Wir haben erkannt , dass Kinder darauf sehr viel Wert legen. Kinder haben einen starken
Gerechtigkeitssinn.
Neben den Angeboten entsprechend der Projekte in der Gruppe führen wir immer wieder auch
Exkursionen in das weitere Umfeld der Kinder durch. Diese Exkursionen stehen oft in Abhängigkeit zu
den entsprechenden Projektthemen. So lernen sie auch , sich in einer größeren Umgebung
zurechtzufinden, Ängste, die einige Kinder haben, abzubauen . Da wir eine recht kleine Kindergruppe
sind, halten wir es fi'ir sinnvoll , auch Kontakt zu anderen Gruppen zu suchen. Eine engere
Zusammenarbeit findet mit der Kindergruppe „Sonnenstrahl“ statt. Einladungen zum gemeinsamen
Frühstück, Ausfahrten, Fußballspiele ( demnächst mit Wanderpokal) und „Early English“ für unsere
„Großen“ sind gut geeignet, um auch andere (vielleicht zukünftige Schulfreunde) kennen zu lernen.
Aber auch auf den vielen Spielplätzen in unserer Umgebung lernen unsere „Fidis“ andere Kinder
kennen.
Im täglichen Leben in einer größeren Gruppe bleiben Meinungsverschiedenheiten, Konflikte und
Streitigkeiten nicht aus. Insbesondere in der Anfangsphase , wenn die Kinder noch recht klein sind,
erleben wir immer wieder, dass Kinder ihre Interessen oft „körperlich“ durchzusetzen versuchen.
Von Anfang an ist es unseres Erachtens deshalb wichtig, den Kindern Wege aufzuzeigen , wie man
Konfliktsituationen ohne körperliche und verbale Gewalt bewältigen kann. Wir wollen zwischen
Streitenden vermitteln ohne zu richten . So sollen die Kinder nach und nach lernen, möglichst
selbstständig und gemeinsam nach Lösungen zu suchen.
6. Bauen und Gestalten
Am Bauen und Gestalten haben unsere Kinder besonders viel Freude. Gerade in diesem Bereich
erfahren sie die Objekte mit allen Sinnen. Materialbeschaffenheit, Ästhetik, Statik, das Verändern
von Materialien und Formen durch eigene Krafteinwirkung fördern den Selbstbildungsprozess der
Kinder. Hier leben sie ihre Fantasie aus, bringen ihre Vorstellungskraft ein und teilen sich mit, auch
nonverbal.
Unseren Kindern räumen wir im Tagesablauf ausreichend Zeit ein , um sich gerade in diesem Bereich
auszuleben.
Zum Bauen und Gestalten haben die Kinder sowohl in den Räumen als auch im Außengelände
vielfältige Möglichkeiten.
Im „ruhigen Raum“ gibt es eine Bauecke. Beliebtestes Material sind hier vor allem die Kaplasteine
und die Seilwinde.
Auch das Material zum Basteln, Formen, Malen... befindet sich in diesem Raum und ist für alle Kinder
leicht zugänglich.
Im Hopsezimmer gibt es wenig vorgefertigtes Spielmaterial . Decken, Kissen, Walzen,Matten, Seile...
sind toll geeignet, um Höhlen, Piratenschiffe u.a. zu bauen.
In unserer Werkstatt haben die Kinder die Möglichkeit , mit richtigem Werkzeug zu arbeiten .
Im Außengelände bieten sich ebenfalls vielfältige Möglichkeiten, um zu bauen und zu konstruieren.
So befindet sich im Vorgarten , welchen wir gemeinsam mit unseren Kindern geplant und gebaut
haben , eine Steineecke , um Steinbauten zu gestalten. Im Sandkasten bieten sich ebenfalls
verschiedene Baumöglichkeiten und die vielen großen Sträucher, welche unseren Garten umgeben,
sind ideal zum Höhlenbauen.
Neben der freien Spielphase werden in unserer Gruppe , entsprechend der Projekte verschiedenste
gestalterische und bautechnische Angebote gemacht, welche die meisten Kinder auch gerne
annehmen.
Selbstgebautes, Gemaltes ,Gebasteltes etc. wird im Flur und in der Garderobe präsentiert oder auf
dem großen Fensterbrett im „ruhigen Raum“ platziert. Zu bestimmten Projekten führen wir hin und
wieder kleinere Ausstellungen durch.
Auch unser Schaufenster wird von den Kindern entsprechend jahreszeitlicher Höhepunkte oder
bestimmter Projektthemen dekoriert.
Wir gehen mit den Kindern häufig in den Bürgerpark. Insbesondere das Naturmaterial bietet sich
geradezu an , um kreativ zu sein.
7. Natur , Umwelt und Technik
Einen großen Stellenwert in unserer pädagogischen Arbeit nimmt die Auseinandersetzung mit der
Natur , Umwelt und Technik ein. Die große Neugier der Kind an Erscheinungen in unserer Umwelt,
das häufige Fragen nach dem „Warum“ ist ein positiver Leiter , um Kinder über das Erfassen mit allen
Sinnen , durch forschendes Lernen an die Phänomene der natürlichen Umwelt heranzuführen , die
Welt für sich begreifbarer zu machen und erstes Verständnis für naturwissenschaftliche
Gesetzmäßigkeiten zu erlangen.
Unsere Aufgabe besteht darin, die Fragen , welche Kinder bewegen, bewusst aufzugreifen , ihnen
Hilfestellung zu geben, wenn sie sich mit der Materie auseinandersetzen, aber auch Freiräume
anzubieten, ohne Lösungen vorzugeben. Insbesondere das Experimentieren spielt dabei eine große
Rolle. So haben wir in unserem Raum eine Forscherecke eingerichtet , in der das Material, bis auf die
„gefährlichen Materialien“ frei zugänglich sind . In einem Rollcontainer befinden sich außerdem
technische Materialien (z.B. alte Rechner , Kabel, Werkzeuge...) mit denen die Kinder arbeiten und
forschen dürfen.
Auf den Flachstrecken sind Materialschalen angeordnet (z.B. Magnetschale , Tablett mit Materialien
zum Messen und einfüllen und wiegen, Mengenmaterialschalen etc.), diese können ebenfalls frei
genutzt werden.
Neben angeleiteten Experimenten, entsprechend unserer Projekte , werden die Kinder derzeit immer
wieder ermutigt, diese Dinge zu nutzen.
Beim forschenden Lernen geht es uns meist nicht um das Lösen von Gesetzmäßigkeiten in Natur und
Technik, sondern insbesondere darum, dass die Kinder Neugier und Interesse mit dem Material und
am Experimentieren zeigen .
Insbesondere in der Natur bieten sich viele Möglichkeiten , um die Kinder aufmerksam für ihre
Umwelt werde zu lassen. Wir sind häufig im Bürgerpark und manchmal im Stadtwald, um die
Pflanzen-und Tierwelt oder jahreszeitliche Erscheinungen zu beobachten , um Materialien, wie
Steine, Früchte, Stöckchen etc zu sammeln.
Gerne nutzen wir auch Exkursionen in die Welt der Sinne in Bremervörde, das Universum, das
Überseemuseum. ..
Selbst in den alltäglichen Situationen im Kindergarten ( Kochen , Tischdienst, essen. ...) ergeben sich
viele Möglichkeiten des forschenden Lernens. Wir Erwachsenen stellen uns diesen Aufgaben,
nehmen die Auseinandersetzung bewusst wahr, beobachten die Kinder und fordern die Kinder durch
unser eigenes Interesse an den verschiedenen Erscheinungen heraus.
Oberste Prämisse: Die Welt ist so spannend und auch wir Erwachsenen wissen nicht alles!
Aber es macht Spaß darüber nachzudenken.Nur so entwickeln wir uns weiter.
Schlusswort
Unser Kindergarten soll ein Haus des Spiels und Lernens sein, ein Haus indem Freude und Spaß
dominieren . Das wichtigste Anliegen für uns ist , dass sich hier alle wohl fühlen, die Kinder , die
Eltern und die Betreuer. Gegenseitige Wertschätzung, Achtung, Toleranz stehen für uns an oberster
Stelle.
Wir, als Betreuer, tragen in hohem Maße zum Wohlergehen und zur stetigen Entwicklung eines jeden
Kindes unter Achtung der Individualität bei.
Das müssen wir uns jeden Tag vor Augen halten , denn wir sind neben den Eltern ein großes Stück
mitverantwortlich für das Wachsen und Gedeihen unserer (noch) „Kleinen“.
Der größte Lohn für unsere Arbeit ist , wenn die Kinder gern in unser Haus kommen und uns auch als
Schulkind immer mal wieder besuchen.