Neuer Busfahrplan: „Kompottviertel“ fühlt sich

Neuer Busfahrplan: „Kompottviertel“
fühlt sich abgehängt
Wenn am 19. Dezember der neue Fahrplan in Halle (Saale) in Kraft tritt, wird
es erstmals seit Jahren größere Veränderungen im Busnetz geben. Im Osten und
Süden führt die Hallesche Verkehrs AG (HAVAG) teilweise neue Linienführungen
ein. So verbessert sich von der Südstadt aus die Anbindung an den Halleschen
Einkaufspark und das Messe-Handels-Centrum.
Doch für einige Wohngebiete bringt der neue Fahrplan auch Verschlechterungen.
So kommen die Einwohner von Kanena, Bruckdorf und der „Kompott-Siedlung“ mit
dem Bus nicht mehr umsteigefrei zum Hauptbahnhof. Die „43“ endet künftig an
der Dieselstraße. Hier muss in die Straßenbahn umgestiegen werden. Alternativ
könnten die Einwohner in die Gegenrichtung fahren, dort endet die „43“
künftig in Büschdorf und bietet die Umsteigemöglichkeit zur „7“.
Besonders hart trifft die Änderung aber das sogenannte Kompott-Viertel,
dessen Name von den Straßenbezeichnungen wie Apfelweg oder Birnenweg
herrührt. Dieses hat künftig nur noch eine Haltestelle, in der Dieselstraße
die Station „Pflaumenweg“. Die Stopps „Dieselstraße“, „Goldregenweg“ und
„Kanenaer Weg“ fallen ersatzlos weg. Der nördliche Teil der Siedlung muss nun
erst einmal 800 Meter bis zur nächsten Haltestelle laufen. Damit hält die
HAVAG gerade so den Nahverkehrsplan ein, der in dünn besiedelten Gebieten
einen Haltestellenabstand von 800 Metern erlaubt. Bisher benötigt der Bus von
der Station „Goldregenweg“ 7 Minuten bis zum Hauptbahnhof. Inklusive Gehweg
zur Haltestelle und Umsteigezeit vom Bus in die Straßenbahn ist es künftig
fast eine halbe Stunde.
Unverständnis herrscht aber auch bei Mitarbeitern der zahlreichen Firmen im
Messe-Handels-Centrum. Denn auch sie haben, bis auf die sporadisch
verkehrenden Regionalbusse des OBS, keine Direktverbindung mehr zum
Hauptbahnhof, dabei kommen viele Angestellte auch von Auswärts. Mit Bus und
Straßenbahn würde sich die Fahrzeit zwischen Bruckdorf und Hauptbahnhof
verdoppeln. Sie könnten aber immerhin parallel die etwa 700 Meter entfernt
liegende S-Bahn-Station der S3 nutzen.
Im Bereich Silberhöhe entfällt künftig die Haltestelle „Industriestraße“,
weil die bisherige Linie 23 in zwei Linien aufgeteilt wird. Eine davon
bedient das Industriegebiet Ammendorf künftig als „28“, die „23“ verbindet
Wörmlitz mit Beesen. Durch die Einkürzung der Linie kommen die Einwohner
damit nicht mehr umsteigefrei zum Einkaufszentrum in der Silberhöhe.
Mehr zum neuen Fahrplan hier.
Diese Haltestellen fallen ab 19. Dezember weg: