Den Volkstrauertag in Harrling und Zandt würdig

Den Volkstrauertag in Harrling und Zandt würdig begangen, Gottesdienste und
Totengedenken in den beiden Orten
Bei gutbesuchten Gottesdiensten, auch unter Beteiligung von den Vereinen, wurde am
Samstag bei Gottesdiensten und anschließendem Totengedenken an den Kriegerdenkmälern
der Opfer von Kriege und Gewalt gedacht. In Harrling am Samstag um 16 Uhr und am
Sonntag um 9.45 Uhr in Zandt. Zelebriert wurden die Gottesdienste jeweils von Pater Platek
vom Kloster Neukirchen hl. Blut und von Diakon Martin Peintinger. In Harrling beteiligten
sich die Krieger-und Soldatenkameradschaft; die Feuerwehren Harrling, Wolfersdorf und
Birnbrunn und die Schatzbergschützen am Volkstrauertag. Bürgermeister Ludwig Klement
legte im Namen der Gemeinde Zandt, nach den Gebeten des Priesters, ein Kranzgebinde
nieder und für die KuSK/RK Harrling Vorsitzender Hermann Mühlbauer, er legte ein schönes
Waldgesteck am Denkmal ab. Die Kapelle Rattenberg intonierte einen Choral und
abschließend den „Guten Kameraden“ sowie die Nationalhymne und Ehrensalutschüsse
durchbrachen die Dunkelheit.
In Zandt beteiligten sich neben dem Kriegerverein auch die Feuerwehr und der
Schützenverein. Pater Platek sprach Gebete, gemeinsam wurde das Vaterunser-Gebet
gesprochen. Anschließend gedachte Bürgermeister Ludwig Klement der Opfer von Kriege
und Gewalt und legte ebenfalls einen schönen Kranz am Kriegerdenkmal nieder.
Salutschüsse zu Ehren der Toten verhallten über dem Dorf und gespielt wurde das Lied vom
„Guten Kameraden“, „Ist nicht längst alles über den Krieg gesagt?“, so Diakon Peintinger in
seinen Predigten, die er in den Gottesdiensten in Harrling am Samstag und in Zandt am
Sonntag hielt. „Zwei große Weltkriege haben wir in den letzten 100 Jahren hinter uns
gebracht, mit Millionen von toten Soldaten und Zivilisten, mit Millionen von Witwen und
Waisen die zurückgeblieben sind und mit Millionen traumatisierter Menschen. Gott sei Dank
ist der letzte dieser Kriege mittlerweile doch schon über 70 Jahre Vergangenheit. Kaum noch
dass ein aktiver Kriegsteilnehmer am Leben ist und die Zahl derer, die ihn wenigsten noch
bewusst miterlebt haben, wird auch von Jahr zu Jahr geringer. Ob wir nochmals weitere 70
Friedensjahre schaffen werden – ich spreche natürlich nur von Deutschland?“ Papst
Franziskus warnte bereits vor über einem Jahr davor, dass wir uns eigentlich bereits im III.
Weltkrieg befinden. „Diese Aussage ging blitzschnell um die ganze Welt und rief große
Besorgnis hervor. Viele klagten an, wie er es als Papst wagen kann, die Menschheit so zu
verunsichern. Doch ich bin dahingehend mit unserem Papst einig – er hat recht. Zwar spüren
wir diesen Krieg - bis heute noch nicht so hautnah wie die beiden anderen Kriege, doch in
bin fast der Ausfassung, dass dieser III. Weltkrieg noch weit aus brutaler wird als das bisher
Dagewesene!“ Peintinger nannte Beispiele; „Wenn wir uns die Mühe machen einen UNOBericht zu lesen, werden wir erfahren, dass weltweit Jahr für Jahr 795 Millionen Menschen
hungern und rund 9 Millionen Menschen verhungern. Andererseits werden Reiche immer
Reicher – wie dieser Donald Trump – ich spreche hier bewusst in der Mehrzahl, da es
genügend Menschen weltweit gibt, die sich scheinbar alles leisten können. Gerade als
Lateinamerikaner hat Papst Franziskus sein ganzes Leben lang erlebt, wie Menschen niemals
eine Chance bekommen, sprichwörtlich vor die Hunde gehen, weil sie nicht einmal einen
Dollar am Tag verdienen um überleben zu können. Wir werden manipuliert von der
Wirtschaft, die wissentlich in Kauf nimmt, dass weltweit mehr als ein Drittel der Menschen
kaum das notwenige zum Überleben hat, während die Minderheit sich an fetten Trögen
laben darf. Gerade das sind Zeichen einer neuen Art von Krieg. Die Wirtschaft baut Autos mit
500 PS, die eigentlich niemand fahren kann, doch für den Reichen dienen sie der
Luststeigerung.“ Weltweit gab es noch nie so viele Kriege wie heute. Menschen sind auf der
Flucht. Sie verlassen ihre Häuser, weil sie zum Teil zerstört sind und fliehen in andere Länder
– Hauptziel Europa. Menschen fliehen aber auch vor dem Hunger in ihrem Land, von der
Ausbeutung, der Dürre und wirtschaftlichen Aussichtslosigkeit. Tausendfach landen sie in
Europa, außer sie ersaufen im Mittelmeer. In Europa angekommen will sie niemand haben.
Wir bauen neue Zäune und Grenzen und wollen so verhindern, was man eigentlich nicht
mehr verhindern kann: nämlich das Europa überfremdet und übervölkert wird.“ Es komme
nicht nur zu einer Völkerwanderung sondern auch zu einer Veränderung der Kultur. Ob dies
in weiterer Zukunft immer ganz friedlich ablaufen wird, kann man schon bezweifeln. „Wir
sehen also: Mit dem vermeidlichen Frieden ist es gar nicht so weit her. Woran liegt es? Wir
haben schlichtweg Gott und seine Gebote vergessen. Über viele Jahre haben wir alle mit
angesehen, wie sich die Welt mehr und mehr verändert hat. Wir waren und sind stolz darauf
was wir geleistet haben in unserem Land. Papst Franziskus warnt vor dem III. Weltkrieg.
Vielleicht lachen heute noch viel über diese Warnungen. 100 Jahre sind seit Fatima
vergangen – man sollte sich die Mühe machen und die Botschaften der Mutter Gottes mal
nachlesen. Doch als aufgeklärte Menschen glaubt man doch nicht an sowas. Wenn ein
Volkstrauertag noch eine berechtigte Zukunft haben will, dann müssen sich zwangsläufig –
die Vereine und die politischen Gemeinden für mehr Frieden, Gerechtigkeit und
Menschenwürde auf der ganzen Welt einsetzen. Wir dürfen uns nicht am Mahnmal unserer
Gefallenen ausruhen, wir sind es unseren Vorfahren und vor allem auch den Menschen die
nach uns kommen schuldig über den Tellerrand hinauszublicken und nicht nur in unserem
Bayerwald den Frieden zu erhalten, sondern der ganzen Welt. Und ein Friede ohne die Liebe
zu Gott und zu den Menschen kann nicht funktionieren“.
Bilder: Bürgermeister Ludwig Klement beim Totengedenken mit Kranzniederlegung am
Kriegerdenkmal in Zandt;
Bilder: 1. Vorsitzender der KuSK/RK-Harrling, Hermann Mühlbauer beim Totengedenken am
Kriegerdenkmal in Harrling;