Case Management Ressourcen-, Lösungs

Case Management
Ressourcen-, Lösungs- und Sozialraumorientierung
in Sozialen Diensten
12-tägige Aufbau-Weiterbildung
von Mai bis November 2016 in München
zur/zum „Case Managerin bzw. Case Manager (DGCC)
im Sozial- und Gesundheitswesen“
Case Management als ein Handlungskonzept für die professionelle Arbeit im Sozial- und Gesundheitswesen umfasst sowohl strukturierte Unterstützung im Einzelfall, als auch adressantenorientierte Gestaltung von Organisationen und Vernetzung von Dienstleistern und informellen Hilfen auf institutioneller Ebene. Es geht darum in Zusammenarbeit mit den Klient/innen, die vielfältigen Problemlagen von Einzelnen und Familien einzuschätzen, ein Konzept für die notwendigen Hilfeleistungen zu entwickeln, den Unterstützungsprozess zu steuern und schließlich auszuwerten. Im Verständnis und der Anwendung von Case Management
werden sowohl Selbsthilfepotentiale von Betroffenen aktiviert als auch Prozesse der Versorgung im Gemeinwesen optimiert. Die Rolle des Case Managers bzw. der Case Managerin erfordert neben professioneller Beziehungsarbeit Kenntnisse und Durchsetzungsstrategien von
gesetzlichen Unterstützungsmöglichkeiten sowie die Fähigkeit zur Koordinierung und Vernetzung der Hilfesysteme von Institutionen.
Case Manager/innen arbeiten an der Schnittstelle zwischen der Lebenswelt der hilfesuchenden
Menschen und dem Versorgungssystem im Sozial- und Gesundheitswesen. Sie gestalten, organisieren und steuern das Zusammenspiel zwischen „self care“ in der Lebenswelt und „formal care“ im Versorgungssystem.
In vielen Feldern Sozial- und Gesundheitswesen erfordern sich verändernde Lebenslagen der
Menschen mit komplexen Problemlagen neben einem hohen Maß an Koordination und Vernetzung vor allem eine umfangreiche und differenzierte Zusammenarbeit mit der Klientel.
Unterstützung für diese Menschen wird so immer mehr Anlauf-, Unterstützungs- und Managementinstanz. Deshalb sind für das Case Management lösungsorientiertes Vorgehen, aktivierende und fördernde Verfahren sowie unterstützende Dienstleistungen unabdingbar. Flexible,
ergebnisorientierte und kostenbewusste Hilfearrangements erfordern gezieltes Vorgehen,
Klarheit, Flexibilität und Kreativität. Ebenso von Bedeutung ist die Kooperation mit Vertreter/innen anderer Institutionen, sowie die Einbeziehung von Sozialraumressourcen, um lebensweltliche Unterstützungen in die Hilfearrangements einfließen zu lassen. Zudem gilt es
bei den Adressat/innen verbreitete negative Meinungen und Vorurteile aus dem Weg zu räumen, um durch Case Management Hilfen entwickeln zu können, die von den Hilfesuchenden
tatsächlich akzeptiert werden.
Der hier vermittelte Ansatz von Case Management basiert auf dem systemtheoretischen Ansatz des Lebensweltkonzeptes und dem Fachkonzept Sozialraumorientierung. Bei den methodischen Ansätzen wird insbesondere auf systemische, lösungs- und sozialraumorientierte Ansätze zurückgegriffen. Ziel der Weiterbildung ist, grundlegende theoretische und praktische
Grundlagen für die Arbeit als Case Manager/in zu vermitteln, die zugleich auf die spezifische
Arbeitssituation der Teilnehmenden transferiert werden.
Aufbau-Weiterbildungsmodule im Überblick
Die folgende Übersicht umfasst lediglich die Module der Aufbau-Weiterbildung. Die Module,
die darüber hinaus Voraussetzung für die Erlangung des Zertifikats „Case Managerin bzw.
Case Manager (DGCC) im Sozial- und Gesundheitswesen“ sind, sind unter den Zulassungsvoraussetzungen aufgelistet.
Die Weiterbildungsmodule können in unterschiedlicher Reihenfolge stattfinden (nicht zwingend nach der numerischen Auflistung). Zudem kann es im Laufe der Weiterbildung zu inhaltlichen Abänderungen kommen – beispielsweise, wenn es sich als förderlich erweist, bestimmte
Inhalte vorzuziehen oder neue Inhalte hinzuzunehmen.
Prozess der Fallsteuerung im Case Management
Modul 1
Definition und Geschichte von Case Management
Grundhaltung, Prinzipien, Ethische Dimension im Case Management
Differenzierung: Care und Case Management
1 Tag
Modul 2
Monitoring und Evaluation:
Kontrollierte Fall- und Leistungssteuerung
Ziel- und ressourcenorientiertes Berichterstattung
1 Tag
Modul 3
Aushandlungsprozess bei unterschiedlichen Zielvorstellungen
Verhandlungsführung
1 Tag
Systemsteuerung im Case Management
Modul 4
Fallunspezifische Arbeit / Netzwerkarbeit
1 Tag
Modul 5
Fallübergreifende Arbeit / Projektentwicklung
1 Tag
Modul 6
Netzwerkmanagement / Moderation
Effektives Leiten von Besprechungen und Sitzungen
1 Tag
Qualitätssicherung: Evaluation und Implementierung
Modul 7
Evaluation im Case Management:
Verfahren zur Auswertung der Case Management-Prozesse und
der Case Management-Implementierung
Modul 8
Implementierung von Case Management:
Konzept-, Organisations- und Personalentwicklung
Optimierung der Dokumentationshilfen
Nutzung EDV-gestützter Instrumente
Institutionelle Voraussetzungen und Grenzen
1 Tag
Arbeitsfeldspezifische Anwendungen und Herausforderungen
des Case Management
Modul 9
Arbeitsfeldspezifische Vertiefung zum Ressourcenorientierten
Vorgehen / Vertiefung zur Zielerarbeitung und Ressourcenorientierung, Erteilung von Anweisungen/Aufträgen
1 Tag
Modul 10
Arbeitsfeldspezifische Herausforderungen im Case Management:
Spezifische Lebenslagen und Belastungen bei Menschen mit
komplexen Problemlagen
Modul 11
Umgang mit schwierigen Beratungssituationen / Widerständen:
Hilfreiche Sätze für den fachlichen Umgang mit „falschen“ Erwartungen anderer
1 Tag
Modul 12
Handlungsfeldspezifische Vertiefung/ Vertiefende Auseinandersetzung mit rechtlichen und arbeitsorganisatorischen Reformen
insbesondere des Datenschutzes
1 Tag
Weiterbildungsbegleitend
Training-on-the-job: Kollegiale Beratung / Fallsupervision
Weiterbildungsabschluss
2 Tage
Modul 1: Definition und Geschichte von Case Management
Grundhaltung, Prinzipien, Ethische Dimension im Case Management
Differenzierung: Care und Case Management
Case Management als methodisches Konzept bietet sowohl strukturierte Verfahren für die
Zusammenarbeit und Unterstützung von Klient/innen als auch Klarheit für Netzwerkarbeit,
Organisations- und Systemsteuerung. Hierzu finden sich in der Literatur und in der konkreten
Praxis zahlreiche Definitionen und Ausgestaltungen, die sich vor allem auch im historischen
Verlauf verändert haben. Neben dem Aufzeigen dieser Vielfalt geht es zu Beginn der AufbauWeiterbildung auch darum die Historie des Case Management zu skizzieren und ebenso der
Differenzierung zwischen Care und Case Management nachzugehen. Die Teilnehmenden machen sich auch mit den Rahmenempfehlungen und den Qualitätsstandards zum Case Management der Deutschen Gesellschaft für Care und Case Management vertraut.
Der Haltung und den Handlungen von Case Manager/innen liegen die Prinzipien und Leitideen der Klient/innenorientierung, der Lebensweltorientierung, der Ressourcenorientierung,
des Empowerment, der nachhaltigen Qualitätssicherung und effektiven Koordination/Kooperation zugrunde. Der betreffende Mensch wird prinzipiell als „Expert/in in eigener
Sache“ gesehen, der prinzipiell selbständig seine Lebensführung gestaltet. Ebenso haben Case
Manager/innen darauf hinzuwirken, dass das formale Dienstleistungssystem im Sozial- und
Gesundheitswesen zunehmend effektiv und effizient gestaltet wird.
Wesentlich für die Haltung der Case Manager/innen ist die Klarheit darüber, dass sie einerseits für Klient/innen einen bestmöglichen Zugang zum Hilfesystem organisieren, diese aber
andererseits nicht gleichzeitig zu Bittsteller/innen machen sondern, als Nutzer/innen oder
sog. Kund/innen anerkennen: Weg vom Fürsorgegedanken hin zur Orientierung an den Bedarfen der Klient/innen. Daneben gilt es in der Weiterbildung auch die Klarheit und Haltung
zu vermitteln, dass nicht der „Mensch“ der Fall ist, sondern dessen problematische Situation.
Dies bedeutet, dass der/die Case Manager/in die Zuständigkeit für den Fall übernimmt ohne
dem betreffenden Menschen die Zuständigkeit und Verantwortlichkeit für sein Leben „ab“zunehmen.
Es werden ethische Fragestellungen reflektiert: beispielsweise anhand der Standards der Case
Management Society of America und der Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Care
und Case Management.
Ziele
Die Teilnehmenden kennen Definitionen und die historische Entwicklung des Case Management. Sie haben sich mit den Grundhaltungen und den Prinzipien des Case Managements sowie daraus resultierenden ethischen Fragestellungen auseinandergesetzt. Die Differenzierung
zwischen Care und Case Management und die Phasen des Case Managements sind bekannt.
Inhalte

Definitionen von Case Management

Geschichte des Case Management

Grundhaltungen im und Prinzipien des Case Management

Ethische Dimensionen des Case Management

Differenzierung: Care und Case Management

Rahmenempfehlungen und Qualitätsstandards

Phasen des Case Management
Modul 2: Monitoring und Evaluation:
Ziel- und ressourcenorientierte Berichterstattung
Monitoring und Evaluation in der Fallsteuerung im Case Management umfassen sowohl die
kontinuierliche Beobachtung, Bewertung, Kontrolle und Analyse des Case ManagementProzesses als auch die Zwischen- und Abschlussberichterstattung. Nur so können eine optimale Leistungssteuerung im Case Management-Prozess gewährleistet und Korrekturen in der
Fallsteuerung und ggf. ein Reassessment rechtzeitig vorgenommen werden.
Weitschweifige Berichte auf der einen und einseitige allgemein gehaltene Tischvorlagen auf
der anderen Seite – spiegeln die Spannbreite einer verbesserungswürdigen „Berichtskultur“
wieder. Im Rahmen des Seminars werden Vorschläge für ein Berichtswesen gemacht, das sich
an der Systematik der Arbeitsbereiche des Case Management und an den spezifischen Erfordernissen des Arbeitsfeldes orientiert.
Berichte stellen die Wirkungen der Beratungsarbeit sowie Besonderheiten im Beratungsverlauf
dar. Berichte im Case Management von Seiten Dritter dienen vielfältigen Zwecken: Sie sollen
zum einen aus Sicht der Berater/innen kompatibel sein für die weiteren Entscheidungen im
Fallmanagementverfahren. Zum anderen müssen sie die Entwicklung auch aus Sicht der Klient/innen adäquat darstellen. Darüber hinaus haben die Leistungserbringer das Interesse, mit
Berichten ihre professionelle Arbeit zu dokumentieren und gleichzeitig ihr Trägerprofil zu
schärfen und nicht zuletzt dienen Grundlage für die weiteren Eingliederungsvereinbarungen
(bzw. deren Nachbesserung).
Dieses Modul ist als Workshop konzipiert, in dem ausgehend von den im Arbeitsfeld verwendeten Dokumenten und Dokumentationsverfahren eine praxistaugliche Struktur für die kontinuierliche Bewertung und die Berichterstattung entwickelt wird, die am ressourcenorientierten
Vorgehen in den Arbeitsbereichen des Case Management orientiert ist und den oben genannten Interessen gerecht wird.
Ziele
Eckpunkte für die kontinuierliche Beobachtung, Bewertung, ggf. Kontrolle und Analyse des
Case Managementprozesses sowie für die ziel- und ergebnisorientierte Zwischen- und Abschlussberichterstattung (Schwerpunkt: Förderplan) sind vermittelt.
Inhalte

Verschiedene Formen des Monitorings im laufenden Prozess: Dokumentationsinstrumente als Strukturpflöcke für systematische Auswertungsprozesse

„Das steht auf einem anderen Blatt“: differenzierte Berichte für den Freiwilligen-,
Verhandlungs- und Sanktionsbereich

Wirkungsorientierte Auswertung mit Blick auf die Erreichung von Zielen/Aufträgen/
Anweisungen

Differenzierung zwischen Rückblick und Ausblick im Hilfeprozess

Evaluation der Nachhaltigkeit von Wirkungen anhand des Instruments der Ressourcenkarte

Wirkungsfaktor: die Bedeutung der Arbeitsbeziehung im Unterstützungsprozess
Modul 3: Der Aushandlungsprozess bei unterschiedlichen Zielvorstellungen /
Verhandlungsführung
Bei der Zielerarbeitung muss unterschieden werden zwischen den gemeinsam geteilten Zielen
der verschiedenen Adressat/innen (z. B. in einer Familie) und deren individuellen Zielen, die
nicht übereinstimmen müssen, im Zentrum der Arbeit steht oftmals ein Aushandlungsprozess,
der nicht in Konsensziele münden muss, aber in gegenseitige Akzeptanz der jeweiligen Beteiligten. Die Aufgabe, Aushandlungsprozesse zwischen Menschen zu moderieren, erfordert
Fingerspitzengefühl sowie hohe Aufmerksamkeit und Sensibilität für die Situation und die eigenen Kompetenzen und Erwartungshaltungen. Aushandlungsprozesse zu gestalten, heißt,
aus Sicht der Betroffenen das Problem zu erkennen, den Willen und die Bereitschaft zur Veränderung zu überprüfen, Ziele zu erarbeiten und unterschiedliche Interessen (die sich oftmals
hinter Positionen verbergen) herauszuarbeiten, Konflikte offen zu legen, Kreativität bei der
Suche nach Lösungsmöglichkeiten zu fördern sowie konkrete Vereinbarungen zu treffen.
Ziele
Wesentliche Elemente und die Schritte der Gestaltung von Aushandlungsprozessen sind bekannt. Zentrale Aufgaben der Moderation wurden aufgezeigt und geübt. Eine Systematik zum
Aufbau effektiver Vereinbarungen ist vermittelt.
Inhalte

Leitfaden: Die vier Schritte des Aushandlungsprozesses

Vorbereitung: Die Bedeutung und Verortung der Zielerarbeitung

Methoden der Gesprächsführung im Klärungsprozess

Der Einstieg schafft Klarheit: Kriterien für die Klärung der Funktion der Fachkraft,
der Rahmenbedingungen, des Zeitrahmens

„Klassische Fettnäpfchen“: kontraproduktive Verhaltensweisen bei einem Aushandlungsprozess und Tipps sie zu umgehen

Erarbeitung
Lösungen“)
konkreter
„maßgeschneiderter“
Handlungsschritte
(„Win-Win-
Die konstruktive Gesprächsführung in Verhandlungen, Kooperationsgesprächen etc. ist wesentliche Grundlage für sogenannte „Win-Win-Lösungen“ zwischen Netzwerkpartnern im
Case Management.
Um Verhandlungen effektiv und effizient zu gestalten, bedarf es einer guten Vorbereitung und
Steuerung des Prozesses mit Blick auf die jeweiligen Themen, die Gruppenmitglieder und die
Zeit. Dabei kommen der Gesprächsleitung unter anderem die Aufgaben zu, für Klarheit von
Besprechungs- und Verhandlungszielen zu sorgen, die Beteiligung an Diskussionen und Entscheidungen zu fördern sowie die individuellen Fähigkeiten der Sitzungsmitglieder zu nutzen.
Es gilt zu verhindern, dass Sitzungen als Arena persönlicher Auseinandersetzungen genutzt
werden und stattdessen auf konkrete, realisierbare Ergebnisse und Vereinbarungen hinzusteuern.
Ziele
Wesentliche Elemente und Schritte der Führung von Verhandlungen sind vermittelt. Zentrale
Aufgaben der Gesprächsführung und Strategien der Verhandlungsführung sind aufgezeigt und
geübt. Eine Systematik zum Aufbau effektiver Vereinbarungen ist vermittelt.
Inhalte

Blickrichtungen und Strategien bei Verhandlungen

Wer fragt der führt: Der Dreierschritt gelungener Verhandlungsführung

Erarbeitung
Lösungen“)

Bausteine gelungener Vereinbarungen (Kontrakte)
konkreter
„maßgeschneiderter“
Handlungsschritte
(„Win-Win-
Modul 4: Fallunspezifische Arbeit / Netzwerkarbeit
Damit Hilfen greifen, sollten sie möglichst im sozialen Umfeld der Klient/innen angesiedelt
sein, anstatt sie außerhalb ihres Lebensbezuges zu kreieren. Dies erfordert von den Professionellen, sich im sozialen Raum auszukennen sowie im Sozialraum bekannt und im Kontakt zu
sein. Es gilt, Ressourcen und Möglichkeiten, die der Sozialraum zu bieten hat, wahrzunehmen,
aufzugreifen, zu mobilisieren, zu erweitern oder gar aufzubauen. Die fallunspezifische Arbeit
ermöglicht so qualitativ hochwertige fallspezifische Arbeit in Form von individuellen, angemessenen und lebensweltorientierten Hilfen („Maßanzüge“).
Ziele
Die Teilnehmer/innen kennen Grundlagen der fallunspezifischen Arbeit. Die unterschiedlichen Begriffe der Fachwelt sind definiert. Die berufliche Funktion, Rolle und Tätigkeit der
Teilnehmer/innen wurden im Zusammenhang fallübergreifender und fallunspezifischer Arbeit
erklärt. Die Teilnehmer/innen kennen Möglichkeiten sozialraumorientierter Arbeit.
Inhalte

Begriffsklärung: Fallspezifische, fallübergreifende und fallunspezifische Arbeit

Zeitunaufwendige Methoden der Erkundung von Ressourcen im Sozialraum

Methode: 10 Minuten Sozialraumerkundung

Formen der Bündelung von Themen für die fallübergreifende Arbeit

Die drei Ebenen der Vernetzung

Praxisbeispiele sozialraumbezogener fallübergreifender Arbeit

Prinzipien der Stadtteilarbeit

Unterscheidung Gemeinwesenarbeit und Sozialraumorientierter Arbeit
Modul 5: Fallübergreifende Arbeit / Projektentwicklung
Im Rahmen sozialräumlich ausgerichteter Projekte ist bei der fallübergreifenden Arbeit auch
die Entwicklung von maßgeschneiderten Projekten erforderlich. Doch oft stellen sich die Fragen: Wie geht das? Was kann ich da falsch machen? Ist das nicht zu aufwendig? In diesem
Seminar sollen durch die praktische Vermittlung von konkreten alltagstauglichen Methoden
die fachlichen Hürden für die Initiierung solcher Projekte gesenkt werden. Ausgangspunkt
sind dabei Phänomene, die den Mitarbeiter/innen der Sozialen Dienste und deren Kooperationspartner/innen „öfters über den Weg laufen“ und die fallübergreifend viel effektiver bearbeitet werden können. In dem Workshop wird dieser Ausgangspunkt in der Fallarbeit beleuchtet (Methoden der Bedarfsermittlung). In verschiedenen Gruppen wird dann parallel an
ganz konkreten Themen aus der Praxis gearbeitet. In neun Einzelschritten wird in jeder
Gruppe ein fachlich reflektiertes und an Ressourcen orientiertes Konzept für ein Projekt entwickelt. Dabei werden auch die Prinzipien Sozialraumbezogener Arbeit berücksichtigt.
Ziele
Schwellenängste vor der Initiierung fallübergreifender Arbeit sind abgebaut. Die Schritte einer
Konzept- und Projektentwicklung sind verdeutlicht und geübt.
Inhalte

9 Schritte der systematischen Konzeptentwicklung für ein Projekt

Ressourcenaktivierung durch Perspektivwechsel

Prinzipien der Sozialraumorientierten Arbeit für die Umsetzung

Workshop: praktische Umsetzung anhand eigener Ideen
Modul 6: Netzwerkmanagement / Moderation
Effektives Leiten von Besprechungen und Sitzungen
Die sich verändernde Lebenslagen der Klient/innen bringen in der Fallarbeit immer komplexere Bedarfslagen mit sich und erfordern ein hohes Maß an Koordination und Vernetzung.
Case Manager/innen greifen in ihrer Arbeit auf zahlreiche lokale, regionale, formelle oder informelle Netzwerke verschiedenster Akteur/innen und Leistungserbringer/innen zurück. Diese gilt es zunächst aufzubauen und dann bedarfsgerecht zu steuern.
Die Aufgabe, Netzwerke zu steuern und Arbeitskreise in Netzwerken zu moderieren, erfordert Fingerspitzengefühl sowie hohe Aufmerksamkeit und Sensibilität für die Situation, die
Interessen und Erwartungshaltungen. Hier gilt es Prozesse so zu gestalten, dass die Themen
und der Wille der Beteiligten, deren konkrete Ziele (die sich oftmals hinter Positionen verbergen) herausgearbeitet werden. Auf dieser Basis ist es dann Aufgabe der Moderation, Kreativität bei der Suche nach Lösungsmöglichkeiten zu fördern und konkrete Vereinbarungen zu
befördern. Die eigene Position und Spielräume sind dabei zu reflektieren und klar darzustellen. Eine Kunst liegt außerdem darin, die richtigen Ressourcen an die richtigen Stellen zu
bringen, sie so zu kombinieren, dass sie sich ergänzen und Synergien entwickeln können.
Ziele
Wesentliche Elemente der Gestaltung von Netzwerken sind bekannt. Zentrale Aufgaben der
Moderation von Netzwerkarbeitskreisen wurden aufgezeigt und geübt.
Inhalte

Akteursebenen in Netzwerken

Prinzipien der Sozialraumorientierter Arbeit

Vorbereitung und Strukturierung von Sitzungen

Der Kreislauf der lösungsorientierten Moderation von Arbeitskreisen

Grundprinzipien einer zielorientierten Moderation

Rolle und Selbstverständnis der Moderator/in

Förderung des kreativen Prozesses durch Moderation

Umgang mit unterschiedlichen Zielvorstellungen

Kriterien der Gestaltung eines Netzwerkarbeitskreises (Funktionsklärung; Beteiligte,
Ambiente, Zeitrahmen, ergebnisorientiertes Vorgehen etc.)

Erarbeitung
Lösungen“)
konkreter
„maßgeschneiderter“
Handlungsschritte
(„Win-Win-

Bausteine gelungener Vereinbarungen (Kontrakte)

Einsatz von Diagrammen als Sitzungsfeedback und zur messbaren Überprüfung der
Zusammenarbeit im Team
Modul 7: Evaluation im Case Management:
Verfahren zur Auswertung der Case Management-Prozesse und der Case
Management-Implementierung
Berater/innen im Case Management haben im Rahmen der Qualitätsentwicklung ihre Arbeit
auf Basis einer fundierten Dokumentation auszuwerten, einzuschätzen und zu bewerten – d.h.
zu evaluieren. Hier steigen die Anforderungen an die Fachkräfte stetig an. Es werden hier in
der Praxis vielfältige Kennzahlen dokumentiert und unterschiedlichste Indikatoren gebildet,
um für ausreichend Transparenz zu sorgen, den Beratungsprozess zu evaluieren sowie eine
Basis für die weiteren Entscheidungen im Fall zu schaffen
Fallspezifische und fallübergreifende Evaluationen im Case Management dienen sowohl den
weiteren Entscheidungen im Einzelfall als auch der Optimierung des Hilfesystems. Evaluation
im Case Management umfasst neben der Abschlussberichterstattung und -bewertung (siehe
hierzu auch bei „Monitoring und Evaluation“) auch die fallübergreifende Beobachtung, Analyse und Bewertung der Case Management-Prozesse. Wesentliche Grundlage hierfür bildet
eine fundierte Dokumentation, die wesentliche Aspekte sowohl der Vereinbarungen als auch
aus dem Verlauf des Case Management-Prozesses festhält. Daneben gilt es zu speziellen Evaluationsfragestellungen zu zuvor festgelegten Kriterien und Indikatoren Daten zu erheben, zu
analysieren und auszuwerten.
Evaluation im Case Management zur Unterstützung gemeinsamer Qualitätsentwicklung ist mit
hohen Anforderungen verbunden. In diesem Modul werden neben der Vermittlung allgemeiner Grundlagen zur Evaluation vor allem Orientierungs- und Entscheidungshilfen geboten
und in Frage kommende Evaluationsebenen und -zugänge vorgestellt. Von Struktur-, Prozessund Ergebnismerkmalen ausgehend, werden Verbindungen von Ist- und Sollzustand sowie
von „Input” und „Output” aufgegriffen, um ein Evaluationssystem zu betrachten, das hilft,
die Bezüge zwischen dem Einsatz von Ressourcen, der Intervention und der definierten Wirkungen nachvollziehbar und beurteilbar zu machen. Hierbei ist das Mit- und Einbringen arbeitsfeldspezifischer Fragestellungen und Praxisbeispiele ausdrücklich erwünscht.
Ziele
Die Teilnehme/innen kennen fundierte Dokumentationsmöglichkeiten im Case Management.
Sie „übersetzen“ ihre persönlichen arbeitsfeldspezifische Gegebenheiten und Fragestellungen
in Indikatoren/Kennzahlen und haben eigene Vorstellungen evaluationsangemessener Dokumentations- und Überprüfungsinstrumente.
Inhalte

Dokumentation im Case Management

Evaluationsebenen und -zugänge

Messungs- und Einschätzungszugänge

Zentrale Aspekte angemessener Dokumentations- und Überprüfungsinstrumente

Alltagstaugliche Indikatoren/Kennzahlen vor dem Hintergrund ortspezifische Gegebenheiten und Fragestellungen

Evaluation anhand von Ressourcenkarte, Fragebögen, Beobachtungen, Fallkonferenzen
Modul 8: Implementierung von Case Management:
Konzept-, Organisations- und Personalentwicklung
Optimierung der Dokumentationshilfen
Institutionelle Voraussetzungen und Grenzen
Case Management ist in der Praxis nicht allein dadurch umgesetzt, dass einzelne Fachkräfte
dieses Programm und Handlungskonzept kennen. Die Implementierung von Case Management sowohl auf der Einzelfall-, der Organisations- als auch der institutionellen Netzwerkebene bedarf neben der Qualifizierung von Mitarbeiter/innen bestimmter Voraussetzungen, Entscheidungen und Organisationsveränderungen. Es gilt die in der Konzept-, der Organisationsund der Personalentwicklung notwendigen Grundlagen hierfür zu beleuchten. Im Zusammenhang mit der Implementierung von Case Management ist das Augenmerk auch auf die
Optimierung der Dokumentationshilfen (Eingliederungsvereinbarung, Gesamtplanverfahren,
Förderpläne etc.) zu richten. Anhand von Praxiserfahrungen und Fragestellungen der Teilnehmenden werden die Chancen und Grenzen für die Implementierung von Case Management arbeitsfeld- und institutionsspezifisch reflektiert (z.B. Leitbild, Konzeptionen, Kommunikationswege, etc.). Case Management wird in diesem Sinne auf dem Hintergrund der jeweils
bestehenden Ausgangslage einerseits und den Leitlinien und Standards des Case Managements
andererseits überall „neu“ erfunden.
Ziele
Die Teilnehme/innen haben Eckpunkte für die Implementierung von Case Management vor
dem Hintergrund des eigenen Arbeitsfeldes und den institutionsinternen Bedingungen erarbeitet.
Inhalte

Voraussetzungen für gelingende Implementierung

Verfahren und Strategien der Implementierung

Implementierung durch Konzept-, Organisation- uns Personalentwicklung
Modul 9: Arbeitsfeldspezifische Vertiefung zum Ressourcenorientierten Vorgehen /
Vertiefung zur Zielerarbeitung und Ressourcenorientierung, Erteilung von
Anweisungen/Aufträgen
Die Teilnehmenden erhalten Einblick in verschiedene Einsatzfelder des Case Management –
beispielweise im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe, im Gesundheitsbereich, in der Altenhilfe, in der Betreuungsarbeit etc.. Vor diesem Hintergrund reflektieren die Teilnehmenden Möglichkeiten zur Gestaltung der Arbeit an den Schnittstellen (z.B. zur Jugendhilfe).
Neben diesem Blick „in die Breite“ gilt es den Blick „in die Tiefe“ des eigenen Arbeitsfeldes
zu vertiefen. Zu den zentralen Herausforderungen gehört dabei das Trainieren der Erarbeitung von konkreten Zielen und Ressourcen sowie des Erteilens von klaren Aufträgen und
Anweisungen. „Zielerarbeitung ist harte Arbeit.“ Darüber hinaus ist es im ressourcenorientierten Fallmanagement immer wieder wichtig sich des „Ressourcenblicks“ zu vergewissern – neben dem weit verbreiteten „Defizitblick“. Ausgehend von Erfahrungen der Fachkräfte und
entsprechend der Teilnehmenden-„Wünsche“ und den Fragen aus der Praxis werden konkreten Zielformulierungen aus der aktuellen Praxis reflektiert und der Erarbeitungsprozess von
Zielen/Aufträgen/Anweisungen sowie der Ressourcencheck vertieft.
Ziele
Die Teilnehmenden kennen andere Arbeitsfelder des Case Management. Die Haltung, Prinzipien und Methoden der Ressourcenorientierung sind vertieft. Die Methoden der Zielerarbeitung / Erarbeitung von Aufträgen/Anweisungen sind geübt. Rechtliches Grundlagenwissen
ist vertieft.
Inhalte

Erfahrungsaustausch und Diskussion der aktuellen Umsetzung des ressourcenorientierten Vorgehens in der Praxis

Vertiefende Darstellung der Arbeitsbereiche des Case Managements: Freiwilligen-,
Verhandlungs- und Sanktionsbereich

Diskussion aktueller Entwicklungen im Fachdiskurs (Stichwort: Instrumentenreform)

Optimierung des rechtlichen Grundlagenwissens

Reflexionsübung anhand von Zielen aus der Praxis der Teilnehmenden

Vertiefende Methoden zur Arbeit mit der Ressourcenkarte
Modul 10: Arbeitsfeldspezifische Herausforderungen im Case Management:
Spezifische Lebenslagen und Belastungen bei Menschen mit komplexen
Problemlagen
Die Arbeit mit Menschen mit komplexen Problemlagen und insbesondere die spezifischen
Arbeitssituationen in den Bereichen der Eingliederungshilfe, Jugendhilfe, Beschäftigungsförderung etc. bergen besondere Spezifika und Herausforderungen. Diese resultieren aus der Lebenssituation der Menschen – bspw. als Alleinerziehende/r, als junger Mensch auf dem Arbeitsmarkt, als Pfleger/in für Familienangehörige und/oder als Mensch mit Migrationshintergrund. Ebenso wichtig ist es in der Arbeit mit Menschen sich mit gleichstellungspolitischen
und Diskriminierungsfragen auseinander zu setzen.
Hier sind theoretische und praktische Kenntnisse erforderlich, um den Beratungsprozess gelungen gestalten zu können. Ebenso sind diese Herausforderungen bei der Gestaltung des
Hilfsprozesses und den Arrangements der Hilfen im Blick zu behalten.
Im Case Management sind Berater/innen zunehmend mit Kund/innen mit psychischen Belastungen und/oder Suchterkrankungen konfrontiert. Berater/innen stehen hier vor der Herausforderung, das Alltagshandeln ihrer Klient/innen einschätzen zu können, mit bestimmten
Auffälligkeiten umzugehen, Überforderungen zu vermeiden und Ressourcen zu nutzen.
Ziele
Die Teilnehmenden kennen die spezifischen Herausforderungen unterschiedlicher Arbeitsfelder des Case Management. Die Teilnehmenden haben Kenntnisse über die spezifischen Herausforderungen beispielsweise von Alleinerziehenden, jungen Menschen, Menschen mit
Migrationshintergrund und von arbeitsuchenden Menschen, die Angehörige pflegen etc.. Die
Teilnehmenden kennen Beratungsmethoden für spezifischen Belastungen, beispielsweise aufgrund von Suchterkrankungen und psychischen Erkrankungen etc.
Inhalte

Grundzüge von Gender Mainstreaming, Diversity, interkultureller Arbeit

Besondere Lebenssituation beispielsweise von Menschen mit Behinderungen, Alleinerziehender, junger Menschen, von Menschen, die Familienangehörige pflege, von
Migrant/innen

Grundzüge von Suchterkrankungen und zu psychiatrischen Krankheitsbildern entsprechend dem Arbeitsalltag und nach Rücksprache mit den Teilnehmenden
Modul 11: Umgang mit schwierigen Beratungssituationen / Widerständen: Hilfreiche
Sätze für den fachlichen Umgang mit „falschen“ Erwartungen anderer
Case Manager/innen sind in der Arbeit mit Menschen mit komplexen Problemlagen immer
wieder mit schwierigen Beratungssituationen konfrontiert. Sie resultieren aus Ängsten, Vorbehalten, Widerständen, Unwissen über den Case Management-Prozess oder auch aus „falschen“ Erwartungen etc.. Diese Herausforderungen treten nicht nur im Kontakt mit den
Kund/innen sondern ebenso in der Zusammenarbeit mit anderen Fachkräften an den Schnittstellen zu anderen Institutionen oder in der Zusammenarbeit mit Angehörigen etc., auf.
Den Case Manager/innen begegnet dies beispielweise konkret in folgenden Äußerungen:
„Ich will Maßnahmen xy!“ (fordert ein/e Kund/in).
„Der muss doch eine Therapie machen.“ (meldet eine Fachkraft aus einer Arbeitsmaßnahme).
„Die an der Arbeitsstelle müssen sich ändern und dafür sollen sie sorgen.“ (beklagt ein/e
Kund/in).
„Die ist doch nur faul! Wann sorgen Sie endlich dafür, dass die in die Gänge kommt!“ (sagen
alle, denen jemand zu träge erscheint).
Die Teilnehmenden erarbeiten Methoden, um in schwierigen Beratungsprozessen allen Beteiligten – sowohl den Kund/innen als auch Vertreter/innen anderer Institutionen – „gewinnend“ vermitteln zu können, auf Basis welcher gesetzlicher Grundlagen sie arbeiten, welche
Funktion sie inne haben und welche Möglichkeiten sich deshalb in der Zusammenarbeit ergeben.
Ziele
Für schwierige Beratungssituationen, die insbesondere durch Widerstände und/oder überzogene Erwartungen anderer gekennzeichnet sind, sind in diesem Workshop Methoden – u.a.
„hilfreiche Sätze“ – und adressatenorientierte, alltagstaugliche Erklärungen entwickelt, vermittelt und anhand von „klassischen“ Beispielen aus dem Alltag praktisch geübt.
Inhalte

Dreierschritt der klärenden Gesprächsführung

Strategiewechsel: Von der persönlichen Stellungnahme zum Bezug auf gesetzliche
Grundlagen

Argumentation anhand anschaulicher Beispiele

Der eine so, die andere so: Über die Notwendigkeit von gemeinsamen Vorgehensweisen im Team
Modul 12: Handlungsfeldspezifische Vertiefung/ Vertiefende Auseinandersetzung mit
rechtlichen und arbeitsorganisatorischen Reformen insbesondere des Datenschutzes
Im Rahmen des vertiefenden Blicks auf die rechtlichen Grundlagen des Case spielt das Thema
Datenschutz eine wichtige Rolle. Gerade dort kommt es in der Zusammenarbeit zwischen öffentlichem und freiem Träger immer wieder zu Diskussionen. Hier soll Klarheit geschaffen
werden über Möglichkeiten und Grenzen des überinstitutionellen Austausches und der Nutzung entsprechender Dokumente (Schweigepflichtentbindungen etc).
In vielen Felder des Sozial- und Gesundheitswesens erfolgen stetig Reformen. Dieses Modul
soll Optionen eröffnen, um aktuellen Entwicklungen Raum zu geben und damit das Kompetenzprofil der Case Manager/innen aktuellen Erfordernissen anpassen zu können (Stichwort:
Instrumentenrefom; spezifische Entwicklungen in den Optionskommunen; Weiterentwicklung des 4-Phasenmodells etc.).
Ziele
Vertiefende Grundlagen des Datenschutzes sind vermittelt. Aktuelle rechtliche Entwicklungen
sind reflektiert. Die Konsequenzen für die Implementation des Fachkonzeptes sind diskutiert.
Training-on-the-job: Kollegiale Beratung / Fallsupervision
Um Fortbildungskonzeptionen aufgabenbezogen auszurichten, ist es hilfreich, die Trainingsinhalte mit Elementen eines „Training-on-the-job“ zu verknüpfen. Nach den Übungen in der
„Laborsituation“ der Fortbildung wird durch anschließende „Trainings-on-the-job“ die unmittelbare praktische Anwendung und Reflexion des Erlernten in den konkreten Alltagsbezügen
möglich. Insbesondere wird durch diese Fallsupervision gewährleistet, dass an konkreten Praxisfällen der Teilnehmenden das Vorgehen im Case Management reflektiert wird. So werden
Berufsfeld und Qualifizierungselemente handlungsorientiert verbunden. Die Fallsupervision
unterstützt und vertieft so die Implementation der Trainingsinhalte.
Ziele
Die Praxis der Fallbesprechungen ist unter fachlicher Begleitung reflektiert, insbesondere mit
Blick auf die erlernten Inhalte aus der Qualifizierung. Aktuelle, offene Fragen sind in der Fallsupervision mit konkreten Handlungsperspektiven bearbeitet.
Inhalte

Coaching bei Kollegialen Fallbesprechungen

Kurskorrektur in Sackgassen während der Umsetzungsphase

Themen, Tagesordnungspunkte und Tipps für Stolpersteine im Alltag einer Teamsitzung

Moderation von Teamprozessen
Weiterbildungsabschluss

Ergebnissicherung der Fortbildung

Präsentation und Reflexion der Arbeitsgruppenergebnisse und Abschlussarbeiten

Evaluation und Abschluss der Weiterbildung
Didaktische Schwerpunkte, Methoden/Arbeitsformen:










Theorieinput durch Vorträge und Impulsreferate
Arbeitsgruppen und Plenumsdiskussion
Einzel- und Gruppenarbeit
Rollenspiele
Exemplarische Fallarbeit
Übungen
Text- und Dokumentenanalyse
Gruppenfeedback
Praxisreflexion
Lerntraining mit individuellen Coachingeinheiten (u.a. EDV gestützt)
Termine:
30. Mai - 02. Juni 2016,
24.-27. Oktober 2016 und
21.-24. November 2016
(Seminarstart am ersten Tag immer 10:30 Uhr)
Jeder Block entspricht einem Stundenumfang von 28 Stunden (à 60
Minuten), die neben Seminarstunden auch ein Kontingent für Literaturarbeit umfassen.
Kosten:
980,- Euro
(incl. Zertifikatserteilung und incl. Kaffee und kalter Getränke)
Ort:
München
Kursanmeldung:
[email protected]
Wir bitten die Teilnehmenden alle Teilnahmebestätigungen und
Kursbücher eingescannt bzw. per Post an das Institut zu senden, damit überprüft werden kann, inwieweit die Zulassungsvoraussetzungen
nach den Richtlinien der DGCC erfüllt sind oder inwiefern nachträglich erworben werden können, um individuelle Lösungen zu vereinbaren.
(siehe auch unter Zulassungsvoraussetzungen)
Weiterbildungsleitung:
Dr. Maria Lüttringhaus
Referent/innen:
Dr. Maria Lüttringhaus, Sozial- und Diplompädagogin, LüttringHaus: Institut für Sozialraumorientierung, Quartier- und Case Management (DGCC); Mitglied im Vorstand der DGS;
freie Mitarbeiterin am Institut für Stadtteilbezogene Soziale Arbeit und Beratung (ISSAB –
Universität Duisburg-Essen); Arbeitsschwerpunkte: Qualifizierungsprozesse in der beruflichen
Fortbildung in der Jugendhilfe/ sozialer Dienste, Gemeinwesenarbeit/ Quartiermanagement;
Kontakt: [email protected]
Lisa Donath, Diplom-Sozialpädagogin (FH) und Diplom-Soziologin, Case ManagementAusbilderin (DGCC), Mitarbeiterin am Institut LüttringHaus mit den Schwerpunkten: Zielerarbeitung, Kollegiale Beratung, Projektentwicklung, Evaluation; Begleitung der Qualifizierungsprozesse im Rahmen sozialräumlicher Umbauprozesse in Münster, Augsburg und Ravensburg; Mitarbeiterin am Sine-Institut, München; ehemals Dozentin an der BA Heidenheim;
ehemals Beraterin in der Jugendhilfe und Drogenhilfe und Mitarbeiterin in der stationären Jugendhilfe
N.N.
Zulassungsvoraussetzungen für das Zertifikat: Case Manager/in (DGCC)
Zeitlicher Umfang der gesamten Weiterbildung zum „Case Managerin bzw. Case Manager (DGCC) im Sozial- und Gesundheitswesen“
Die Weiterbildung umfasst 210 Stunden (à 45 Minuten). Bei einer bei uns üblichen Gestaltung
der Seminare, Trainings und Arbeitsgruppen in Einheiten von 60 Minuten bedeutet dies einen
Weiterbildungsumfang von 157,5 Stunden. Die Weiterbildungseinheiten umfassen sowohl
Seminarveranstaltungen (108 Std. à 60 Min., Seminare, Fachtage, Workshops), Kollegiale Beratung/Fallsupervision („Training-on-the-job“) (31,5 Std. à 60 Min., entspricht 42 Stunden à
45 Minuten) als auch selbstorganisierte Arbeitsgruppen (18 Std. à 60 Min., entspricht 24 Stunden à 45 Minuten).
Zulassung
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Abgeschlossenes einschlägiges Hochschulstudium mit mindestens einjähriger Berufserfahrung oder einschlägiger Berufsausbildung und mindestens zwei- bis sechsjährige
Berufserfahrung (siehe hierzu differenziert Zulassungsregelungen der DGCC vom
28.06.2013)
Nachweis über Befähigung/Kenntnisse in:
Kommunikations- oder Gesprächsführung
mind. 54 Stunden
Moderation
mind. 18 Stunden
Allgemeine sozialrechtliche Kenntnisse
mind. 48 Stunden
Selbstreflexion
mind. 36 Stunden
(Diese können anerkannt werden oder während der Weiterbildung additiv erworben
werden
Entsprechende berufliche Praxis während der Weiterbildung im Sozial- und Gesundheitswesen
Die Vergabe des Zertifikats „Case Managerin bzw. Case Manager (DGCC) im Sozial- und Gesundheitswesen“ setzt die regelmäßige Teilnahme an Basis- und arbeitsspezifischem Modul
(mind. 90%) und die Anfertigung einer Abschlussarbeit voraus. Die Abschlussarbeit wird von
der Kursleitung mit bestanden/nicht bestanden bewertet. Im Falle von „nicht bestanden“
kann die Arbeit mit einem neuen Thema wiederholt werden.
Die Weiterbildung wurde nach den Standards der DGS (Deutsche Gesellschaft für Sozialarbeit), DBSH (Deutscher Berufsverband für Soziale Arbeit), DBfK (Deutscher Berufsverband
für Krankenpflege) entwickelt.
Bei fehlenden Seminartagen wegen Krankheit oder Urlaub wird flexibel nach Nachholmöglichkeiten gesucht. Es können ggf. auch nach Rücksprache Fortbildungen aus diesem Themenbereich anerkannt werden.
Voraussetzung für die Erteilung des Zertifikats „Case Managerin bzw. Case Manager
(DGCC) im Sozial- und Gesundheitswesen“ nach Abschluss der AufbauWeiterbildung sind folgende Module:
Bei der ausgeschriebenen Weiterbilldung handelt es sich um eine Aufbau-Weiterbildung, bei
der für die Zertifikatserteilung neben den oben genannten Zulassungsvoraussetzungen die im
Folgenden genannten Module zur Voraussetzung hat.
Prozess der Fallsteuerung im Case Management
Fallzugang, Rollenklärung
Ressourcenorientiertes Vorgehen und Falleinordnung
case finding: outreach, access und intaking
2 Tage
Das Modell der Kurzberatung zur Risikoeinschätzung
Ressourcenorientiertes Vorgehen im Verhandlungs- und Sanktions/Eingriffsbereich: Gestaltung von „Aufträgen/Pflichten“ sowie „Anweisungen/Anordnungen“
Assessment, Vereinbarung von „Aufträgen/Pflichten“ sowie „Anweisungen/Anordnungen“, Hilfeplanung
1 Tag
Ressourcenorientiertes Vorgehen im Freiwilligenbereich/ Erarbeitung von
Kooperationszielen im Verhandlungsbereich
Assessment, Erarbeitung von Wille und Ziel, Zielvereinbarung, Hilfeplanung
2 Tage
Ressourcenorientierung in der Fallsteuerung
1 Tag
Kollegiale Beratung im Case Management
2 Tage
Training-on-the-job: Kollegiale Beratung / Fallsupervision
3 Tage