Kongressprogramm PDF - Zahnärztekammer Niedersachsen

64. Winterfortbildungskongress
der Zahnärztekammer Niedersachsen
vom 25. – 28. Januar 2017
Funktionstherapie und
weitere Spezialfelder
der Zahnmedizin
Programm
64. Winterfortbildungskongress
der Zahnärztekammer Niedersachsen
vom 25. bis 28. Januar 2017
Ort: Maritim Berghotel Braunlage/Harz
Verehrte Kolleginnen und Kollegen,
Die Funktionstherapie zur Behandlung Cranio-mandibulärer Dysfunktionen (CMD) hat sich in den letzten Jahren
und Jahrzehnten ständig weiterentwickelt. Standen
früher vor allem gnathologische Überlegungen der
Gebisssituation im Vordergrund, so stehen heute mehr
ganzheitliche Aspekte des betroffenen Patienten als
Ursache im Fokus. Demtentsprechend hat sich das Therapiespektrum und die Therapieansätze weit über die
Therapie mit Aufbissschienen hinaus etabliert. Diese
Überlegungen erfordern, dass der behandelnde Zahnarzt
über die eigentliche Gebisssituation hinaus, weitere Therapiemomente im Auge haben sollte, um CMD-Patienten
zielgerichtet Hilfe bieten zu können. Der Kongress greift
das Thema „Funktionstherapie“ daher im Hinblick vielschichtiger Aspekte auf:
– Ätiologie und neue Erkenntnisse zu CMD
– Schienentherapie als wichtiger Baustein
der CMD-Behandlung
– Psychosomatische Aspekte der CMD
– Physiotherapie bei CMD-Patienten
– Moderne Befundsysteme zur Ernennung von CMD
– Prothetische Versorgungen bei CMD-Patienten
Neben der Funktionstherapie gibt es in der zahnärztlichen Praxis aber noch weitere (Spezial-)Gebiete,
die wir auf der Tagung ausführlich behandeln werden:
– Mundschleimhautveränderungen und
deren Einschätzung
– Therapie von Patienten mit chronischen
Gesichtsschmerzen
– Oralchirurgische Notfälle
– Allgemeine Notfall-Situation bei Patienten
mit Synkope
2
Diese und weitere Aspekte des Misserfolgsmanagements
in der zahnärztlichen Therapie werden im Kongress von
international renommierten Referenten aufgegriffen
und diskutiert. In allen Referaten wird ein wesentliches
Augenmerk auf Tipps für die Praxis gelegt, so dass Sie
den Erfolg Ihrer Praxis zukünftig noch werden steigern
können.
Es ist auch dieses Mal gelungen, national und international hoch angesehene Referenten aus Hochschule
und Praxis zu gewinnen, die in ihren Vorträgen neben
aktuellen wissenschaftlichen Aspekten, vor allem Tipps
für die Durchführung der Funktionstherapie und weiterer
Spezialgebiete in der Praxis vorstellen werden. Die in
den Vorträgen dargestellten Erkenntnisse und Methoden
werden dann in den am Nachmittag stattfindenden
Intensiv-Seminaren sinnvoll ergänzt und vertieft.
Parallel zu diesem wissenschaftlichen Programm werden
Fortbildungsveranstaltungen und Seminare für Zahnarzthelferinnen angeboten. Somit wird das gesamte Praxisteam über Abläufe und Hintergründe zu endodontischen
und weiteren praxisrelevanten z.B. präventiven Therapien
informiert. Damit werden die Weichen für harmonische
Abläufe im Praxisalltag gestellt. Auf der gleichzeitig
stattfindenden Dentalausstellung haben Sie die
Möglichkeit, sich über Neuheiten aus der Dentalindustrie
zu informieren.
Den Festvortrag wird Herr Prof. Dr. Dr. Dr. h.c. F. J.
Radermacher von der Universität Ulm, Institut für
Datenbanken und Künstliche Intelligenz sowie
Forschungsinstitut für anwendungsorientierte
Wissensverarbeitung/n, halten.
Für eine modern ausgerichtete Praxis lohnt es sich also
beim kommenden Winterfortbildungskongress der Zahnärztekammer Niedersachsen dabei zu sein. Deshalb
möchte ich Sie schon jetzt bitten, den Termin, 25. bis
28. Januar 2017, im Kalender Ihres Praxisteams vorzumerken und freue mich darauf, Sie in Braunlage bei
einem interessanten Programm begrüßen zu können.
Mit kollegialen Grüssen
Ihr
Prof. Dr. Thomas Attin, Tagungspräsident
Winterbild Titel: Sybille Heller; Innen: photocase.com © B-Jag
ich möchte Sie schon heute auf den
kommenden 64. Winterfortbildungskongress der Zahnärztekammer
Niedersachsen hinweisen, der wie
es bereits Tradition ist, Ende Januar
2017 in Braunlage im Harz stattfinden wird. Für den Kongress wurde
das Thema „Funktionstherapie
und weitere Spezialfelder der Zahnmedizin“ als Themenschwerpunkt
für die Vorträge und Seminare gewählt.
Programm
BRAUNLAGE
2017
Generalthema:
Funktionstherapie und weitere
Spezialfelder der Zahnmedizin
64. Winterfortbildungskongress der Zahnärztekammer Niedersachsen
vom 25. bis 28. Januar 2017
Wissenschaftliche Leitung: Prof. Dr. Thomas Attin, Zürich
15.30 Uhr
Eröffnung des Kongresses
Henner Bunke,
D.M.D./Univ. of Florida,
Präsident
Mittwoch, 25.01.17
anschließend 16.30 Uhr
Festvortrag
Prof. Dr. Dr. Dr. h.c.
Franz Josef Radermacher,
Ulm
(Mathematiker und Wirtschaftswissenschaftler)
Professor für „Datenbanken und Künstliche
Intelligenz“ an der Universität Ulm,
gleichzeitig Vorstand des Forschungsinstituts
für anwendungsorientierte Wissensverarbeitung/n Ulm
S a a l M a r itim
Eröffnung
„Weltfinanzsystem am Limit – Einblicke
in den „Heiligen Gral“ der Globalisierung“
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3
Programm
BRAUNLAGE
2017
S a a l M a r itim
Donnerstag, 26.01.17
Vorträge für Zahnärztinnen und Zahnärzte
9.15 Uhr – 9.30 Uhr
Verleihung des Wissenschaftspreises 2017
sowie Vorstellung der prämierten Arbeit durch den / die Gewinner/in
9.30 Uhr
Prof. Dr. Dr. h.c. Georg Meyer, Greifswald
Von der Okklusion bis zur Psychosomatik:
Wissenschaft und Praxis zu den Ursachen und
Folgen craniomandibulärer Dysfunktionen
10.15 Uhr
Prof. Dr. Olaf Bernhardt, Greifswald
Leitfaden zur Therapieplanung bei Patienten
mit craniomandibulären Dysfunktionen (CMD)
11.00 Uhr
Diskussion
Leitung: Prof. Dr. Thomas Attin
11.45 Uhr
Prof. Dr. Bernd Kordaß, Greifswald
CMD-Befunde instrumentell
12.30 Uhr
Dr. Dr. Nenad Lukic, Zürich
Die Schienentherapie in der Behandlung
von CMD-Beschwerden
13.15 Uhr
Diskussion
Leitung: Prof. Dr. Thomas Attin
13.30 – 15.00 Uhr
Mittagspause
11.15 Uhr
Pause / Dentalausstellung
Für die Teilnahme an den Vormittagsvorträgen erhalten Sie 4 Fortbildungspunkte.
Donnerstag, 26.01.17
Seminare für Zahnärztinnen und Zahnärzte
15.00 Uhr bis 18.30 Uhr
S 01
Prof. Dr. Dr. h.c. Georg Meyer
Beschwerdebilder craniomandibulärer
Dysfunktionen – diagnostische und
therapeutische Aspekte
S 02
Prof. Dr. Olaf Bernhardt
Bruxismus-Ätiologie, Diagnostik
und Management
S 03
Prof. Dr. Bernd Kordaß
Instrumentelle Systeme für die
Funktionsanalyse und -therapie
S 04
Dr. Dr. Nenad Lukic
Das ABC der CMD
Für den Besuch eines Seminars erhalten Sie 4 Fortbildungspunkte.
4
Programm
BRAUNLAGE
2017
Vorträge für Zahnärztinnen und Zahnärzte
11.15 Uhr
Gert Groot Landeweer, HP, PT BSc, Vörstetten
Von einfachen Übungen bis zu komplexen
Behandlungsstrategien – hilfreiche physiotherapeutische Maßnahmen bei CMD-Patienten
9.45 Uhr
Prof. Ulrich T. Egle, Freiburg
Stress-induzierte Hyperalgesie und
craniomandibulärer Dysfunktion.
Konsequenzen für die Therapie
12.00 Uhr
Prof. Dr. Marc Schmitter, Heidelberg
Prothetische Versorgung nach Behandlung
cranio-mandibulärer Dysfunktion (CMD)
10.30 Uhr
Diskussion
Leitung: Prof. Dr. Thomas Attin
12.45 Uhr
Diskussion
Leitung: Prof. Dr. Thomas Attin
10.45 Uhr
Pause / Dentalausstellung
13.00 – 15.00 Uhr
Mittagspause
Für die Teilnahme an den Vormittagsvorträgen erhalten Sie 4 Fortbildungspunkte.
S a a l M a r itim
9.00 Uhr
Prof. Dr. Axel Bumann, Berlin
Bildgebung zur Diagnosesicherung
bei CMD-Patienten
Freitag, 27.01.17
14.00 Uhr – 14.45 Uhr
Dr. Jürgen Reinstrom und
Dr. Stefan Liepe
ZQMS – Das Qualitätsmanagementsystem der ZKN
(es handelt sich hierbei um
eine kostenfreie Veranstaltung)
Raum: Travemünde
Seminare für Zahnärztinnen und Zahnärzte
Freitag, 27.01.17
15.00 Uhr bis 18.30 Uhr
S 05
Prof. Dr. Axel Bumann
Grundprinzipien und Fallselektion im Rahmen
der Therapie von CMD-Patienten
S 06
Prof. Ulrich T. Egle
Stress und CMD – die Bedeutung
von Angst und Perfektionismus
S 07
Gert Groot Landeweer, HP, PT BSc
Durchführung von physiotherapeutischen
Maßnahmen bei Patienten mit lokalen
funktionellen und strukturellen Beschwerden
im Kausystem (lokalisierter CMD)
S 08
Prof. Dr. Marc Schmitter
Prothetisch-restaurative Therapie; von der
Schienentherapie bis zur Wahl des optimalen
Restaurationsmaterials
Für den Besuch eines Seminars erhalten Sie 4 Fortbildungspunkte.
Die Dentalausstellung ist zusätzlich am Freitag
von 18.30 Uhr bis 20.00 Uhr geöffnet!
5
Programm
BRAUNLAGE
2017
S a a l M a r itim
Samstag, 28.01.17
Vorträge für Zahnärztinnen und Zahnärzte
9.00 Uhr
Dr. med. Thomas H. Schneider, Mainz
Grundlagen des Notfall-Managements
in der zahnärztlichen Praxis
11.15 Uhr
PD Dr. Dr. Dominik Ettlin, Zürich
Gesichtsschmerzen, deren Ursache
sie erkennen sollten
9.45 Uhr
Prof. Dr. Michael M. Bornstein, Bern/CH
Mundschleimhautveränderungen:
Was ein Zahnarzt wissen sollte
12.00 Uhr
Prof. Dr. Dr. Franz-Josef Kramer, Göttingen
Nachblutung, Abszess und andere
oralchirurgische Herausforderungen:
Was ist heute State of the Art?
10.30 Uhr
Diskussion
Leitung: Prof. Dr. Thomas Attin
10.45 Uhr
Pause / Dentalausstellung
12.45 Uhr
Diskussion und Verabschiedung
Leitung: Prof. Dr. Thomas Attin
13.15 – 14.00 Uhr
Mittagspause
Für die Teilnahme an den Vormittagsvorträgen erhalten Sie 4 Fortbildungspunkte.
Samstag, 28.01.17
Seminare für Zahnärztinnen und Zahnärzte
14.00 Uhr bis 16.30 Uhr *
S 09
Dr. med. Thomas H. Schneider
Grundlagen des Notfall-Managements
in der zahnärztlichen Praxis
S 10
Prof. Dr. Michael M. Bornstein
Mundschleimhautveränderungen:
Diagnostik und Management in der Praxis
S 11
PD Dr. Dr. Dominik Ettlin
Medikamentöse Schmerztherapie
S 12
Prof. Dr. Dr. Franz-Josef Kramer
Der Risikopatient in der Zahnarztpraxis
Für den Besuch eines Seminars erhalten Sie 4 Fortbildungspunkte.
* Bitte beachten!
Verpflegung in den Seminarräumen ist bereits in der Seminargebühr enthalten.
6
Programm
BRAUNLAGE
2017
Programm für das Zahnärztliche Fachpersonal
Leitung: Dr. Karl-Heinz Düvelsdorf, Vorstandsreferent für das Zahnärztliche Fachpersonal der ZKN
Gisela Gode-Troch, Vorsitzende des Ausschusses für das Zahnärztliche Fachpersonal der ZKN
Parallel-Kurse für das Zahnärztliche Fachpersonal
Donnerstag, 26.01.17
9.00 Uhr bis 12.30 Uhr
K 02
Manfred Just, Forchheim
Ergonomisch Arbeiten – den Feierabend
genießen. Neues aus der Rückenschule
K 03
Tobias Salomon, Münster
Gefahrenzone Zahnarztpraxis am Beispiel
der maschinellen Aufbereitung von
Übertragungsinstrumenten – ein Thema
und viele Betrachtungswinkel
Vortrag für das Zahnärztliche Fachpersonal
15.00 Uhr bis 18.30 Uhr
Prof. Dr. Dr. Franz-Josef Kramer,
Göttingen
Röntgenaktualisierung
für das Zahnmedizinische
Fachpersonal
Zahnärztliches Fachpersonal muss gemäß Röntgenverordnung spätestens alle
fünf Jahre die Kenntnisse
im Strahlenschutz
aktualisieren.
Parallel zum Winterfortbildungskongress bieten wir zwei Röntgenaktualisierungskurse an.
Donnerstag, 26. Januar 2017
von 9.00 Uhr bis 11.00 Uhr
sowie:
Donnerstag, 26. Januar 2017
von 12.00 Uhr bis 14.00 Uhr
Claudia Frodermann, Rödinghausen
Patienten aus anderen Kulturen: Steigern
Sie Ihre interkulturelle Kompetenz und
Kommunikation
Veranstaltungsort:
Kurgastzentrum Braunlage
(Dr.-Kurt-Schröder-Promenade 3, 38700 Braunlage)
Donnerstag, 26.01.17
Dachgarten
K 01
Dr. Henning Otte, Hannover
Schienenbehandlung & Co
Der Aktualisierungskurs besteht aus einem
Selbststudien- und einem Präsenzteil.
Die Anmeldung erfolgt über unsere Homepage
(https://zkn.de).
Die Kosten pro Teilnehmer/-in betragen einschließlich Lehrmaterial, Vortrag und Prüfung
65,— Euro.
Achtung: Die Teilnahme an einem dieser
Kurse berechtigt nicht zur Teilnahme am
gleichzeitig stattfindenden Winterfortbildungskongress. Dafür muss eine Tagesbzw. Kongresskarte erworben werden.
7
Programm
BRAUNLAGE
2017
Freitag, 27.01.17
Parallel-Kurse für das Zahnärztliche Fachpersonal
9.00 Uhr bis 12.30 Uhr
K 05
Dr. Dr. Nenad Lukic, Zürich
Das ABC der Schienentherapie
K 06
Prof. Dr. Dr. h.c. Georg Meyer, Greifswald
Von der Okklusion bis zur Psychosomatik:
Wissenschaft und Praxis zu den Ursachen und
Folgen craniomandibulärer Dysfunktionen
Dachgarten
Freitag, 27.01.17
Samstag, 28.01.17
K 07
Betül Hanisch, Freiburg
Ist Knigge tot? Die Reanimation des
Benehmens
K 08
Dörte Scheffer, Eckernförde
Der Schmerzpatient und andere Herausforderungen. Patienten- und Zeitmanagement
am Telefon
Vortrag für das Zahnärztliche Fachpersonal
15.00 Uhr bis 18.30 Uhr
Tobias Salomon, Münster
Qualitätsmanagement in der Hygiene
– Anforderung und Realisierbarkeit
Parallel-Kurse für das Zahnärztliche Fachpersonal
9.00 Uhr bis 12.30 Uhr
K 09
Gert Groot Landeweer, HP, PT BSc, Vörstetten
Physiotherapeutische Maßnahmen aus
Sicht der Stuhlassistenz – Möglichkeiten
und Grenzen
K 10
Marcus Backes, Bad Harzburg
Erste Hilfe bei Notfällen
in der Zahnarztpraxis
K 11
Monika Popp, Hannover
ZE – Abrechnung 2017/
Festzuschüsse, BEL II und mehr…
K 12
Dr. Karl-Heinz Düvelsdorf, Barnstorf
Konservierend-Chirurgische Abrechnung
nach BEMA und GOZ
Die Dentalausstellung ist zusätzlich am Freitag
von 18.30 Uhr bis 20.00 Uhr geöffnet!
8
Seminar- und Kursbeschreibungen
Vortrag
Von der Okklusion bis zur
Psychosomatik: Wissenschaft
und Praxis zu den Ursachen
und Folgen craniomandibulärer
Dysfunktionen
Das Spektrum der modernen
Funktionslehre reicht von geoProf. Dr. Dr. h.c. Georg Meyer, metrischen Gesetzmäßigkeiten
Greifswald
der Kauflächen- und Kiefergelenksfunktionen bis hin zu
komplexen neuromuskulären Funktionsabläufen,
die ganz erstaunliche Wechselwirkungen mit anderen
Körperfunktionen haben können. Sowohl die Ursachen
als auch die Folgen von craniomandibulären Dysfunktionen (CMD) sind vielfältig und durch Schnittstellen
zu anderen medizinischen Disziplinen gekennzeichnet.
So kann CMD entscheidender Risikofaktor sein für
Tinnitus, Spannungskopfschmerzen und migräneartige
Beschwerden sowie Halswirbelsäulen- und Rückenprobleme. Zum zahnmedizinischen Risikosegment
bei diesen Krankheitsbildern gehören häufig
Okklusionsstörungen, die durch psycho-emotionalen
Stress verstärkt werden können.
S 01
Beschwerdebilder craniomandibulärer Dysfunktionen
– diagnostische und therapeutische Aspekte
Craniomandibuläre Dysfunktionen können an vielfältigen Krankheitsbildern beteiligt sein, die weit über
die Zahnmedizin hinausgehen. Das Spektrum reicht
von Krankheitssymptomen der Pulpa, des Zahnhalteapparates und der Kiefergelenke bis hin zu Tinnitus,
Kopf- und Gesichtsschmerzen sowie Halswirbelsäulenund Rückenproblemen. In der initialen Diagnostik geben
schon einfache Screeningverfahren verlässliche
Hinweise auf zahnmedizinische Risikofaktoren.
Hierzu gehören insbesondere Störungen der physiologischen Zentrik. Ziel der Therapie ist es, das inkoordinierte neuromuskuläre System zu physiologischen
Abläufen zurückzuführen. Hilfreich können hierbei
Aufklärung, Anleitung zur Selbstbeobachtung und
Massage sowie okklusale Korrekturen bis hin zur
Schienentherapie sein.
Vortrag
Leitfaden zur Therapieplanung
bei Patienten mit craniomandibulären Dysfunktionen (CMD)
Für Patienten mit CMD werden
in der Literatur verschiedene
Therapiestrategien favorisiert.
Basis für eine strukturierte Therapieplanung ist die Stellung einer
Prof. Dr. Olaf Bernhardt,
Greifswald
Diagnose, die auf der sorgfältigen
Anamnese und einer, in der Regel
ausreichenden, klinischen Untersuchung beruhen sollte.
Derzeitige Behandlungsstrategien für CMD weisen den
Patienten eine aktive Rolle im Prozess der Rehabilitation zu. Auch scheinen Vorstellungen der Patienten über
Erkrankungsursachen einen Einfluss auf die Akzeptanz
von Behandlungsstrategien zu haben. So sind für einen
großen Anteil der CMD-Patienten eine umfassende
Aufklärung über Krankheitsursachen und -verlauf,
eine Anleitung zur Selbstbeobachtung und gegebenenfalls die Selbsttherapie schon wesentliche Behandlungsschritte. Für weitere reversible Maßnahmen zur
Behandlung von Myo- und Arthropathien wie dem
Einsatz von Okklusionsschienen, Physiotherapie,
Muskelrelaxantien und Antiphlogistika konnten spezifische therapeutische Effekte nachgewiesen werden.
Psychosoziale Befunde wie der Grad der Chronifizierung
der Schmerzen und die Schwere der Erkrankung hinsichtlich der Einschränkung der Lebensqualität sind
wichtige Marker zur Einschätzung des Erkrankungsverlaufs. Sie können schon im Vorfeld der Anamnese mit
entsprechenden Fragebögen erhoben werden und sind
für die Therapieplanung heranzuziehen.
S 02
Bruxismus-Ätiologie, Diagnostik und Management
Die Behandlung von Patienten mit hochgradigen
Abrasionen der Zahnhartsubstanzen stellt eine
besondere Herausforderung in der zahnärztlichen Praxis
dar. Eine wesentliche Ursache für die Entstehung
solcher „Abrasionsgebisse“ ist Bruxismus, ein Sammelbegriff für das Knirschen und Pressen mit den Zähnen
bzw. Kiefer. Der Kenntnisstand über diese orale
Parafunktion hat sich in den letzten Jahren deutlich
erweitert. Periphere Faktoren wie z.B. Okklusionsstörungen sind nicht für die Entwicklung und Ausprägung dieser Parafunktion verantwortlich, wie noch
in den Anfängen der Bruxismusforschung angenommen
wurde. Vielmehr wird Bruxismus hauptsächlich zentral
reguliert. Weiterhin müssen verschiedene Formen wie
Schlaf- und Wachbruxismus voneinander abgegrenzt
9
Seminar- und Kursbeschreibungen
werden. Für diese Bruxismusformen werden unterschiedliche ätiologische Prinzipien und Auswirkungen
auf die Kaumuskulatur angenommen.
Im Vordergrund zahnärztlichen Handelns stehen bei
Bruxismuspatienten die Früherkennung einer solchen
Parafunktion, die für betroffene Patienten nötige
richtige Aufklärung und die Vermeidung weiterer Zahnhartsubstanzverluste.
Vortrag
CMD-Befunde instrumentell
In der zahnärztlichen Praxis wie
auch in der zahnmedizinischen
Forschung werden heutzutage
Bewegungsaufzeichnungen des
Unterkiefers in der überwiegenden Mehrzahl mit elektronischen
Messsystemen durchgeführt,
Prof. Dr. Bernd Kordaß,
Greifswald
da diese Systeme neben einer
einfachen Handhabung bei der
Datenerfassung auch eine strukturierte und umfassende
Datenauswertung ermöglichen. Mit ihnen wird die
Funktion des Unterkiefers dreidimensional erfasst.
Sie wurden für die Anwendung in Praxis und Labor
in vielfältiger Weise optimiert. Wie diese Systeme unter
evidenzbasierten Gesichtspunkten eingesetzt werden
können, dazu gibt es ganz aktuelle Hinweise und
Vorgaben der neuen s2k-Leitlinie unter Federführung
der DGFDT und der DGZMK. Ausgehend von einem
Überblick über aktuelle Systeme werden praktische
Aspekte der Anwendung und Auswertung erläutert,
insbesondere mit Blick auf eine differenzierte,
weitergehende Diagnostik bei CMD-Befunden.
S 03
Instrumentelle Systeme für die Funktionsanalyse
und -therapie
Instrumentelle Systeme sind unverzichtbare Hilfsmittel,
wenn es darum geht, objektive Messwerte über den individuellen Funktionszustand des Kausystems zu gewinnen und die „Funktion“ des Patienten so präzise wie
möglich für weitergehende Analysen darzustellen und
in eine Laborumgebung zu übertragen. Grundsätzlich
gibt es für nahezu alle Fragen und Probleme technische
Lösungsansätze und Lösungen. Aber nicht alles ist
machbar im Sinne von umsetzbar und praxistauglich.
Es sollen deswegen beispielhaft digitale Systeme für
die Funktionsanalyse mit Blick auf praxistauglich
vorgestellt und praktisch demonstriert werden.
10
Die Teilnehmer können sich selbst einen Eindruck
von der Funktionalität dieser Systeme machen und
über Nutzen der Anwendung ausführlich diskutieren.
Vortrag
Die Schienentherapie
in der Behandlung von
CMD-Beschwerden
Bruxismus, oder allgemein Hyperaktivität im Bereich der Kaumuskulatur, kann zu Verspannungen
und Beschwerden im Kiefer- und
Gesichtsbereich und in der Folge
Dr. Dr. Nenad Lukic,
Zürich
zu Zahnschäden führen. Die Eingliederung einer Aufbiss-Schiene
(okklusale Orthese) wird häufig als erste therapeutische
Maßnahme angesehen. Ist die Indikation gegeben,
können Betroffene eine deutliche Symptomlinderung
erfahren. Damit sind die Ursachen der Muskel-Hyperaktivität aber nicht behoben. Es gibt wissenschaftliche
Daten, welche die Wirkung belegen. Die Wirkmechanismen jedoch sind noch weitestgehend unbekannt.
Die Michigan-Schiene gilt heute als Goldstandard.
Typischerweise umspannt sie einen gesamten Zahnbogen und besitzt eine glatte, nach okklusal gerichtete
Oberfläche. Damit werden bestehende Zahnkontakte,
welche als Widerstände bei Parafunktion dienen,
aufgehoben. Es resultiert unter anderem eine reduzierte
Kraftentfaltung innerhalb des Gewebes bei horizontalen
Kieferbewegungen. Teildeckende Aufbissschienen
scheinen dasselbe Ziel zu erreichen, allerdings mit
dem Risiko einer okklusalen Veränderung.
S 04
Das ABC der CMD
Funktionsstörungen, Geräusche oder Schmerzen im
und um das Kiefergelenk herum sind häufig und werden
im klinischen Alltag unter dem Überbegriff craniomandibuläre Dysfunktion zusammengefasst.
Sie belasten viele Patienten und können deren Lebensqualität beeinträchtigen. Eine differentialdiagnostische
Abgrenzung von artikulären, muskulären, neurologischen oder sogar dentalen Symptomen ist in
der zahnärztlichen Praxis meist schwierig. Eine zielorientierte Anamnese ergänzt durch einen klinischen
Befund und wenn nötig einer ausgewählten Bildgebung
führen zu einer korrekten Diagnose. Ein Großteil der
akut aufgetretenen Kiefergelenksbeschwerden lässt sich
daraufhin einfach und langfristig erfolgreich behandeln.
Anhand klinischer Fallbeispiele werden die häufigsten
Seminar- und Kursbeschreibungen
Kiefergelenksprobleme audiovisuell vorgestellt und
deren Pathophysiologie sowie Therapieoptionen
besprochen. Ziel ist es, das Verständnis über die Kiefergelenksanatomie und das Bewegungsmuster aufzufrischen, die häufigsten Krankheitsbilder zu erkennen
und die passende Therapie unter Berücksichtigung der
aktuellen klinischen Forschung einzuleiten.
Prof. Dr. Axel Bumann,
Berlin
Vortrag
Bildgebung zur Diagnosesicherung bei CMD-Patienten
Die Symptome einer craniomandibulären Dysfunktion
können unterschiedlichste
Ursachen haben. Deswegen
basiert ein praxisgerechtes
diagnostisches Konzept auf
vier Säulen:
1. Klinische Funktionsanalyse und
manuelle Strukturanalyse
2. Bildgebende Verfahren
3. Instrumentelle Verfahren
4. Diagnostische Schiene
Im Rahmen der bildgebenden Verfahren wurden
früher häufig Panoramaschichtaufnahmen und/oder
verschiedene Kiefergelenkprojektionen mit Panoramaschichtaufnahmegeräten angefertigt. Sämtliche Studien
der vergangenen Jahre haben gezeigt, dass diese
Aufnahmetechniken keine zuverlässige Kiefergelenkdiagnostik erlauben.
Die S2k-Leitlinie der DGZMK zum Einsatz der digitalen
Volumentomographie aus dem Jahr 2013 konstatiert,
dass für die Diagnostik knöcherner Veränderungen im
Bereich des Kiefergelenkes die digitale Volumentomographie die Methode der ersten Wahl ist. Im Gegensatz
dazu ist zur Darstellung des Diskus artikularis (Position
und Form) die Magnetresonanztomographie (MRT) das
Mittel der Wahl. Wissenschaftliche Studien zeigen aber,
dass das MRT zur verlässlichen Darstellung knöcherner
Veränderungen nicht so gut geeignet, da es ca. 30-35%
falsch-positive bzw. falsch-negative Befunde ergibt.
Neben der Darstellung der wissenschaftlichen Hintergründe wird vor allen Dingen auf die praktischen
Aspekte der Bildgebung im Rahmen der Diagnostik craniomandibulärer Dysfunktionen eingegangen.
S 05
Grundprinzipien und Fallselektion im Rahmen
der Therapie von CMD-Patienten
Durch die vier diagnostischen Bausteine im Rahmen der
Diagnostik von craniomandibulären Dysfunktionen können sog. gewebespezifische Diagnosen erhoben werden.
Diese Diagnosen lassen sich hinsichtlich verschiedener
Leitsymptome unterscheiden:
1. Arthrogene Schmerzen
2. Reibegeräusche
3. Diskusverlagerungen mit Reposition
4. Schmerzhafte Diskusverlagerungen
ohne Reposition
5. Myogene Schmerzen
6. Schmerzfreie Mundöffnungseinschränkungen
Für die Therapie von craniomandibulären Dysfunktionen
benötigt der/die Behandler/in ebenfalls vier Bausteine:
ein Schienenkonzept, ein manualtherapeutisches
Konzept, ein osteopathisches Konzept und ein
medikamentöses Konzept.
Wann welches Therapiemittel bei welchem Leitsymptom einzusetzen ist, wird Gegenstand dieses
praxisorientierten Seminares sein.
Vortrag
Stress-induzierte Hyperalgesie
und craniomandibulärer
Dysfunktion. Konsequenzen
für die Therapie
In den letzten Jahren haben
sich durch die neurobiologische
Stressforschung sowie eine
prospektive US-amerikanische
Prof. Ulrich T. Egle,
Freiburg
Studie in der Allgemeinbevölkerung wissenschaftlich sehr viele
neue Erkenntnisse beim Verständnis der CMD ergeben.
Insbesondere der Nachweis einer hohen Überlappung
der Schmerzverarbeitung mit der Stressverarbeitung
im Gehirn und die Abgrenzung Stress-induzierter
Schmerzsyndrome von nozizeptiv und neuropathisch
determinierten haben die differentialdiagnostischen
Möglichkeiten erweitert und zeigen Wege für eine
differentielle Indikationsstellung auf. Der Vortrag gibt
einen Überblick über den aktuellen State of the Art.
Konsequenzen für eine darauf aufbauende Therapie
werden skizziert.
11
Seminar- und Kursbeschreibungen
S 06
Stress und CMD – die Bedeutung
von Angst und Perfektionismus
Neuere Forschungsergebnisse haben gezeigt, dass viele
CMD-Patienten unter einer „hausgemachten“ Stressverarbeitungsstörung leiden, da sie schnell zu Angst
und Katastrophisieren oder zu Perfektionismus und
starker Kontrolle neigen. Anhand von Videos wird
dies demonstriert und darauf aufbauend Erfolg versprechende Behandlungsstrategien zur Diskussion
gestellt. Voraussetzung ist dafür, den Patienten zunächst über diese Zusammenhänge sorgfältig aufzuklären. Als Ergänzung zu psychotherapeutischen
Maßnahmen kommen Physiotherapie und Entspannungsverfahren mit Biofeedback eine wesentliche
Bedeutung zu, während nach den Ergebnissen von
Metaanalysen die Wirksamkeit von Aufbissschienen
umstritten ist.
Vortrag
Von einfachen Übungen bis zu
komplexen Behandlungsstrategien – hilfreiche
physiotherapeutische Maßnahmen bei CMD-Patienten
Physiotherapie ist die Anwendung
von Trainingsmethoden und
physikalischen Reizen durch den
Gert Groot Landeweer,
HP, PT BSc, Vörstetten
Physiotherapeuten zur Wiederherstellung, Erhaltung oder Förderung der Gesundheit des Körpers, wobei der eigenverantwortliche Umgang mit dem Körper durch den
Patienten im Vordergrund steht. Sie zielt auf die
Beschwerden, Funktions-, Bewegungs- und Aktivitätseinschränkungen, die auf Patientenseite bestehen, ab.
Die Behandlung wird an die anatomisch-physiologischen, psychoemotionalen, soziokulturellen, motivationalen und kognitiven Fähigkeiten des Patienten
angepasst. Spezifische Ziele in der Durchführung physiotherapeutischer Maßnahmen sind die Verbesserung
oder Optimierung von Wahrnehmung, sensorischen,
sensomotorischen und kognitiv-motivationalen
Funktionen; Durchblutung und Stoffwechsel; neuromuskulären und myofaszialen Funktionen (Entspannung, Koordination, Reaktivität, Kraft, Ausdauer und
Dehnung); sowie muskuloskelettalen Funktionen (Mobilität und Stabilität).
Physiotherapie bei craniomandibulären Dysfunktionen
kann unterschieden werden in die Behandlung von Befunden im craniomandibulären, craniofacialen, cranio-
12
cervicalen und craniofascialen System. Je nach persönlichem Befinden des Patienten und nach den Befunden
des Therapeuten steht eine große Spannbreite an
Maßnahmen zur Verfügung. Sie reichen von einfachen
Eigenübungen zur Behandlung von Hyperaktivität,
Hypertonie und Dyskoordination der Kaumuskulatur,
sowie Bewegungsschmerzen und –einschränkungen bis
zu komplexen Strategien zur Reduktion von regionalen,
neuronalen Überreizungszuständen.
Im Vortrag wird, unter anderem an Hand von praxisnahen Verlaufsschemata, Hilfestellung angeboten,
die sowohl für den Zahnarzt als auch für die Physiotherapeuten ein Management für Planung und Durchführung der physiotherapeutischen Maßnahmen
darstellen kann. Besonderer Wert wird dabei, neben
Anamnese und klinisch-medizinischem Befund
(einschließlich manuelle Untersuchungstechniken),
auch auf Techniken, die lokal-regionale und globale
Wechselwirkungen aufzeigen, gelegt. Die mögliche
Rolle von Stuhlassistenten/innen bei der Anleitung
von Eigenübungen wird ebenso besprochen, wie die
Rezeptierung der physiotherapeutischen und ggf.
osteopathischen Maßnahmen.
S 07
Durchführung von physiotherapeutischen Maßnahmen bei Patienten mit lokalen funktionellen
und strukturellen Beschwerden im Kausystem
(lokalisierter CMD)
Innerhalb der Behandlung von Funktions- und Strukturstörungen im craniomandibulären System können,
neben der unmittelbaren Arbeit vom Physiotherapeuten
mit und am Patienten, auch physiotherapeutische Maßnahmen als Eigenübungen vom Patienten zu Hause
und/oder in der physiotherapeutischen Praxis, unter
Regie des Physiotherapeuten erfolgen. Sämtliche
Maßnahmen werden unterschieden in Techniken zur
Behandlung von Hyperaktivität, Hypertonie und
Dyskoordination der Kaumuskulatur, sowie Bewegungsschmerzen und -einschränkungen.
Im Allgemeinen benötigen Patienten zur effektiven
Anwendung von Eigenübungen gezielte Anweisungen
und Verlaufskontrollen. Das Üben nach einer Vorlage,
ohne direkte Begleitung, ist nicht empfehlenswert. Die
Anwendung eines Eigenübungsprogramms sollte jedoch,
mit nur wenigen Ausnahmen, unbedingt erfolgen,
wenn physiotherapeutische Maßnahmen vom Physiotherapeuten angewandt werden. Im Praxisseminar
werden alle physiotherapeutischen Maßnahmen be-
Seminar- und Kursbeschreibungen
sprochen, die sich in den letzten Jahrzehnten als sinnvoll erwiesen haben. Ein über 20-jähriges, von Groot
Landeweer und Reusch (Westerburg), praxiserprobtes
Behandlungskonzept, einschließlich der einzusetzenden
Aufbissbehelfe, wird aufgezeigt. Dabei wird im Besonderen Wert gelegt auf die Möglichkeit, dass die
Eigenübungen auch in der zahnärztlichen Praxis von
Stuhlassistenten/innen angeleitet werden können.
Durchführung, Anleitung und Umsetzung in den
Alltag werden eingehend beleuchtet. Die physiotherapeutischen Maßnahmen, welche in der physiotherapeutischen Praxis ihre Anwendung finden, werden
theoretisch und praktisch erläutert. Sinnvolle Maßnahmen zur Verlaufskontrolle werden für alle klinischen
Behandlungsziele besprochen.
Bitte beachten Sie, dass ein Praxisseminar für Stuhlassistenten/innen zur Anwendung und Anleitung der
Eigenübungen angeboten wird.
Vortrag
Prothetische Versorgung
nach Behandlung craniomandibulärer Dysfunktion
(CMD)
Nach einer erfolgreich behandelten CMD stellt sich bei einigen
Patienten die Frage, welche Art
von Zahnersatz eingegliedert
Prof. Dr. Marc Schmitter,
Heidelberg
werden kann/sollte: festsitzend,
herausnehmbar, Keramik oder
Metall, verkürzte Zahnreihe oder doch Implantate…
Gerade bei Patienten mit einer funktionellen Vorschädigung des stomatognathen Systems, auch wenn
diese erfolgreich behandelt wurde, ist diese Frage
oftmals nicht einfach zu beantworten: gibt es Aspekte,
die in besonderem Maße berücksichtigt werden
müssen? Können alle CMD-Patienten gleichermaßen
prothetisch versorgt werden, oder gibt es diagnosespezifische Unterschiede (arthrogene und myogene
Beschwerden), die berücksichtigt werden müssen?
Können Implantate die Versorgung gerade hinsichtlich
funktioneller Aspekte verbessern…? Diese Fragen lassen
sich auf Basis klinischer Studien oftmals nur unzureichend beantworten. Die moderne Funktionslehre bietet
jedoch Möglichkeiten, biomechanische Belastungssituationen am Computer unter Zuhilfenahme komplexer
Modelle zu simulieren und somit die „Wissenslücke“ zu
schließen. In dem Vortrag sollen daher anhand von
konkreten Patientenfällen prothetische Versorgungsmaßnahmen dargestellt und die Indikationsstellung
unter Zuhilfenahme wissenschaftlicher Daten und
Computersimulationen begründet werden.
S 08
Prothetisch-restaurative Therapie; von der
Schienentherapie bis zur Wahl des optimalen
Restaurationsmaterials
Ist die Diagnose bei CMD-Patienten gestellt, so wird
häufig eine geeignete Schiene als Initialtherapie
verwendet. Doch ist Schiene gleich Schiene, oder gibt
es hier zu beachtende Unterschiede? Kann auch bei
Bruxismus eine Schiene zielführend eingesetzt werden?
Gibt es Kontraindikationen für einige Schienentypen?
Wie geht es nach der erfolgreichen Schienentherapie
weiter? Oftmals muss nach der Schienentherapie
Zahnersatz gefertigt werden bzw. die mit der Schiene
eingestellte therapeutische Unterkieferposition durch
okklusale Veneers/tabletops fixiert werden. In diesen
Fällen stellt sich die Frage, welche Materialien zum
Einsatz kommen können. Gerade bei Patienten mit
Parafunktionen sind exzentrische und ggf. recht hohe
okklusale Kräfte zu erwarten. Können hier vollkeramische Materialien zum Einsatz kommen, oder sollte man
auf andere Materialien (z.B. Polymere) ausweichen?
Auf welche speziellen Materialeigenschaften muss man
achten? Ist es möglich, Knirscher- und Presser (Bruxer)
sicher zu identifizieren? In diesem Seminar sollen Antworten auf diese Frage gefunden werden und in diesem
Zusammenhang verschiedene vollkeramische und
kunststoffbasierte Werkstoffe vorgestellt werden.
Vortrag und S 09
Grundlagen des NotfallManagements in der
zahnärztlichen Praxis
Notfälle in der Zahnarztpraxis
sind seltene Ereignisse. Dies hat
zur Folge, dass das zahnärztliche
Team niemals Routine in der ErstDr. med. Thomas H. Schneider, versorgung von Notfallpatienten
Mainz
erlangen wird. Umso wichtiger
ist es, folgende Grundsätze zu
beachten: Erstellen und Üben eines Notfallplans, angemessene und gut gewartete Ausrüstung, regelmäßiges
Notfalltraining nach internationalen Empfehlungen, Risikominimierung durch sorgfältige Anamneseerhebung
und Überwachung der lebenswichtigen Funktionen.
Als Ursachen für Notfälle im Rahmen der zahnärztlichen Behandlung sind denkbar: Vergiftung (z.B. Lokalanästhetika-Intoxikation), allergische/anaphylaktische
13
Seminar- und Kursbeschreibungen
Reaktion und akute Verschlechterung einer vorbestehenden Erkrankung (z.B. hypertensive Krise, Akutes
Koronarsyndrom, Schlaganfall).
Die Maßnahmen, die das zahnmedizinische Team
beherrschen sollte, sind einfach. Sie umfassen:
angemessene Lagerung, Freimachen/Freihalten der
Atemwege, Sauerstoffgabe, Beatmung mit einfachen
Hilfsmitteln und die einfache Maßnahmen der HerzLungen-Wiederbelebung. Ist der Zahnarzt in der Lage
einen intravenösen Zugang zu legen, so können
folgende Medikamente für den Notfall vorgehalten
und ggf. intravenös verabreicht werden: Kristalloidlösung, Glukose, Adrenalin, Benzodiazepine, Antihistaminika und Corticoide. Die Applikation von Glyceroltrinitrat und ß-Mimetika als Spray bzw. Aerosol, von
Kalziumantagonisten p.o. sowie von Adrenalin i.m.
(im Rahmen der Anaphylaxie) setzt keinen intravenösen
Zugang voraus.
Entscheidend für ein wirkungsvolles und sicheres Notfallmanagement sind die Etablierung eines Notfallplans
und das regelmäßige Training aller Praxismitarbeiter.
Vortrag
Mundschleimhautveränderungen: Was ein
Zahnarzt wissen sollte
Die Stomatologie wird in Zukunft
wegen einer immer älter werdenden Bevölkerung an Bedeutung
gewinnen. Bei Schleimhautveränderungen ist es wichtig, dass der
Prof. Dr. Michael M.
Privatpraktiker die richtigen EntBornstein, Bern/CH
scheidungen bzw. korrekte Triage
stellt. Eine Veränderung der Mundhöhlenschleimhaut
sollte einen Diagnoseprozess in Gang setzen, der in
der täglichen Praxis möglichst gleichbleibend und standardisiert abläuft. Am Ende steht meist eine Arbeitsdiagnose oder bereits die definitive Diagnose, welche
als Grundlage der Therapieplanung dient. Die Anamnese
ist immer ein zentraler Punkt der Diagnosefindung. Im
einfachsten Fall wird sie sich auf die Frage nach den
Beschwerden beschränken. Im Normalfall bezieht sie
wichtige allgemeinmedizinische Schlüsselbereiche ein.
Wenn die Arbeitsdiagnose durch die klinische Untersuchung alleine unklar bleibt, sind noch weitergehende
14
Untersuchungen wie Serologie, Mikrobiologie oder eine
Gewebeprobe notwendig. Strenggenommen kann die
endgültige Diagnose einer Schleimhautveränderung nur
zusammen mit einer zusätzlichen histopathologischen
Untersuchung gestellt werden. Es ist jedoch nicht
immer praktikabel und manchmal auch nicht indiziert,
vor der therapeutischen Maßnahme eine histopathologische Abklärung zu fordern. In der oralmedizinischen
Praxis kommt es daher nicht selten vor, dass die
endgültige Diagnose erst nach einer initialen Therapie
gestellt wird.
S 10
Mundschleimhautveränderungen:
Diagnostik und Management in der Praxis
Die Stomatologie wird in Zukunft wegen einer immer
älter werdenden Bevölkerung an Bedeutung gewinnen.
Bei Schleimhautveränderungen ist es wichtig, dass der
Privatpraktiker die richtigen Entscheidungen bzw.
korrekte Triage stellt. Daneben hat die digitale Volumentomographie (DVT) die Diagnostik der orafazialen
ossären Strukturen revolutioniert. Dies bietet aber auch
Risiken, da die Datenflut vom Zahnarzt richtig interpretiert und befundet werden muss. Es besteht die
Gefahr, sich nur auf die zu rekonstruierenden Zahnabschnitte zu fokussieren und dabei die benachbarten
anatomischen Strukturen nicht zu befunden. Ziel dieses
Seminares ist es, die wichtigen Schritte im Entscheidungsprozess bei oralmedizinischen/stomatologischen Veränderungen auch unter Zuhilfenahme und
der Interpretation von 3-dimensionalen Röntgenaufnahmen aufzuzeigen. Dabei sollen folgende Problemkreise diskutiert werden:
•
•
•
•
•
•
Diagnostische Probleme & Fallstricke beim Erkennen
und Interpretieren von Befunden
Welche Veränderungen der Mundschleimhaut sind
harmlos, welche potentiell gefährlich?
Was, wenn bei großvolumigen Aufnahmen relevante
pathologische Befunde übersehen werden?
Wie manifestieren sich gutartige versus bösartige
Veränderungen im DVT?
Was sind häufige radiologische Befunde
in der Kieferhöhle?
Wann sollte man einen Patienten zur weiteren
Abklärung – stomatologisch oder radiologisch –
überweisen?
Seminar- und Kursbeschreibungen
Vortrag
Gesichtsschmerzen, deren
Ursache sie erkennen sollten
Die Mehrzahl der akuten
Schmerzbeschwerden im Kieferund Gesichtsbereich sind auf
dentale Infektionen zurückzuführen. Ein im Zahn empfundener
Schmerz kann aber seine Ursache
PD Dr. Dr. Dominik Ettlin,
Zürich
auch in anderen, nicht-odontogenen Geweben haben. Für das
Erkennen eines „atypischen“ Zahnschmerzes sind
vertiefte Kenntnisse über Schmerzmechanismen sowie
differentialdiagnostische Kenntnisse nötig. Der
Schmerzcharakter und das zeitliche Muster geben
differentialdiagnostische Hinweise. Anhand klinischer
Fallvorstellungen werden zahnfremde Probleme als
Ursache von Zahnschmerzen vorgestellt.
S 11
Medikamentöse Schmerztherapie
Die Pharmakologie bietet vielerlei Möglichkeiten für
eine adäquate Schmerkontrolle und sollte Teil eines
Gesamtkonzeptes sein. Bei der medikamentösen
Schmerztherapie gibt es Unterschiede bzgl.
Applikationsart (topisch, infiltrativ, systemisch) und
Wirkweise (kausal, symptomatisch, prophylaktisch).
Zudem ist es wichtig, die bei chronischen Schmerzpatienten typischen komorbiden psychischen Beeinträchtigungen (im Wesentlichen depressive
Verstimmung mit assoziierter Schlaf- und Angststörung) auch pharmakologisch mitzubehandeln.
Es werden folgende Analgetika bzw. Substanzklassen
besprochen: Paracetamol (engl. Acetaminophen),
MEtamizol, nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR;
engl. NSAID), Trizyklika, Natriumkanal- und Kalziumkanal-Blocker.
Vortrag
Nachblutung, Abszess und
andere oralchirurgische
Herausforderungen:
Was ist heute State of the Art?
Die Zunahme von betagten und
vorerkrankten Patienten erhöht
das Risiko für den Eintritt einer
Prof. Dr. Dr. Franz-Josef Kramer, Komplikation in der zahnärztGöttingen
lichen Chirurgie. Auch führt die
Einführung neuer Arzneimittel,
beispielsweise zur Antikoagulation und zur Behandlung
der Osteoporose, zu einer Verunsicherung im Management betroffener Patienten. Anhand ausgewählter
Kasuistiken werden die Besonderheiten von typischen
Risikokonstellationen dargestellt und praxisnahe
Lösungswege für die Prävention und das Management
von medizinischen und chirurgischen Komplikationen
aufgezeigt.
S 12
Der Risikopatient in der Zahnarztpraxis
Ziel des Seminars ist ein Update von ausgewählten
Inhalten der Pharmakologie, Inneren Medizin und
Chirurgie mit Relevanz für die zahnärztliche Behandlung. In Ergänzung zum o.g. Vortrag werden im Seminar
die aktuellen Herausforderungen in der Prävention,
Diagnostik und im Management von Risikopatienten
systematisch dargestellt. Es werden wertvolle Beurteilungs- und Entscheidungshilfen vorgestellt,
wie der Gesundheitszustand eines Risikopatienten
aktuell vor Ort eingeschätzt werden kann und welche
Konsequenzen dies für den Ablauf der zahnärztlichen
Behandlung nach sich zieht. Anhand zahlreicher
Fallbeispiele werden den Seminarteilnehmern die
Bedeutung ausgewählter neuer und häufig eingesetzter
Arzneimittel verdeutlicht und die besonderen Herausforderungen von typischen „Volkskrankheiten“ an den
zahnärztlichen Behandlungsablauf vorgestellt.
15
Seminar- und Kursbeschreibungen
K 01
Schienenbehandlung & Co
Zahnarztpraxen werden immer
häufiger von Patientinnen und
Patienten mit Problemen der
Kiefergelenke und Kaumuskulatur
aufgesucht. Aufbissbehelfe und
Schienungen gehören gemäß
Abschnitt B. VI. 2. der Richtlinie
Dr. Henning Otte,
des Gemeinsamen BundesausHannover
schusses für eine ausreichende,
zweckmäßige und wirtschaftliche vertragszahnärztliche
Versorgung (Behandlungsrichtlinie) zu den Leistungen
der gesetzlichen Krankenversicherung. Außerdem
bestehen viele Möglichkeiten, mit Patientinnen/
Patienten Leistungen zu vereinbaren, die auf Grundlage
der Gebührenordnung für Zahnärzte berechnet werden,
ohne dass der Anspruch gegenüber der gesetzlichen
Krankenkasse verloren geht. In diesem Kurs werden die
Beantragungs- und Abrechnungsgrundlagen im
Rahmen der GKV und die Möglichkeit der Berechnung
außervertraglicher Leistungen besprochen. Die Berechnung von Schienen außerhalb der vertragszahnärztlichen Versorgung ist Teil des Kurses. Die Abgrenzung
zwischen vertraglichen und außervertraglichen Leistungen ist für die Praxis von erheblicher Bedeutung, da
Mehrkostenvereinbarungen in diesem Bereich nicht
möglich sind.
Das Erstellen der Behandlungspläne, Abrechnungsformulare und Privatvereinbarungen werden erarbeitet
und Hinweise zur papierlosen Abrechnung gegeben.
K 02
Ergonomisch Arbeiten
– den Feierabend genießen.
Neues aus der Rückenschule
Ergonomisches Arbeiten – wozu?
Sie arbeiten in korrekter Sitzposition, schmerzfrei und entspannt, halten den achtstündigen
Arbeitstag locker durch und
Manfred Just,
gehen stressfrei, fit und „freizeitForchheim
tauglich“ nach Hause – alles nur
ein Traum? Mit dem halbtägigen Seminar „Ergonomisch
Arbeiten – den Feierabend genießen“ wird dieser Traum
vielleicht Wirklichkeit. Hier erfahren Sie das Wichtigste
zur richtigen Arbeitshaltung, der optimalen und
„stressfreien“ Patientenlagerung sowie Möglichkeiten
der aktiven Gestaltung des Arbeitstages. Dazu gehören
konkrete Ausgleichsübungen (Mikro- und Minipausen)
16
für sofortige Aktivität am Arbeitsplatz, ein „gekonnter“
Tagesstart und ein kurzer Einblick in Möglichkeiten der
Selbsttherapie am Arbeitsplatz, um die „Arbeitsfähigkeit“ wieder herzustellen und zu erhalten – und damit
den Feierabend genießen zu können.
Programm konkret:
Aspekte „gesunden“ = ergonomischen Arbeitens:
die 5 Säulen des cleveren Arbeitens mit Organisation,
Selbsttherapie, Arbeitsumfeld, Verhalten und
Ernährung.
• Verhaltensergonomie: Haltung und Bewegung
Haltung: Arbeitspositionen bei Arbeit als Team und
alleine, optimale Patientenlagerung.
Bewegung: Gezielte Ausgleichsbewegungen
(Mikro- und Minipausen) während der Tätigkeit
• Verhältnisergonomie: der optimale Arbeitsplatz
Ergonomisch „sinnvolle“ Einrichtung (Behandlerstühle, Einheiten) und Werkzeuge
• Exkurs Selbsttherapie: JUST-FIVE = kombinierte
Atem- und Haltungstherapie mit konkreten
Maßnahmen gegen HWS-, Schulter- und
LWS-Beschwerden.
•
Durchführung:
Der Vortrag ist eine Mischung aus Input durch den
Dozenten und Praxisanwendung der Teilnehmer,
die sofort die theoretischen Ausführungen an sich
selbst testen können.
K 03
Gefahrenzone Zahnarztpraxis
am Beispiel der maschinellen
Aufbereitung von Übertragungsinstrumenten – ein Thema und
viele Betrachtungswinkel
Wer oder was ist in der Zahnarztpraxis denn bei der Aufbereitung
von Übertragungsinstrumenten
Tobias Salomon,
gefährdet? Die Mitarbeiter, das
Münster
Übertragungsinstrument, der Patient, die Wirtschaftlichkeit oder gar im Extremfall die
Existenz der Praxis?
Seminar- und Kursbeschreibungen
Die unterschiedlichen Dimensionen einer Gefährdung
für Patienten, Mitarbeiter, Instrumente und die Praxis
werden in Anlehnung an die VDI 5600 beleuchtet und
ein Weg zur mehrdimensionalen Entscheidungsfindung
unter Berücksichtigung der aktuell verfügbaren Technik
wird aufgezeigt.
Vortrag
Patienten aus anderen Kulturen:
Steigern Sie Ihre interkulturelle
Kompetenz und Kommunikation
Zum Praxisalltag gehört auch
der Umgang mit Patienten und
Kollegen, die einer fremden
Kultur angehören. Die Verständigung mit ihnen wird umso
Claudia Frodermann,
Rödinghausen
erfolgreicher sein, je mehr Sie
über interkulturelle Kompetenz
verfügen. Interkulturelle Kommunikation bedeutet die
Interaktion von Menschen verschiedener Kulturen.
Unter interkultureller Kompetenz versteht man die
Fähigkeit, mit Menschen anderer Kulturen unvoreingenommen umgehen zu können, aber auch Unsicherheiten in interkulturellen Situationen zuzulassen und sich
weiterhin in diese zu begeben.
Die Offenheit für andere Kulturen beinhaltet das
Wissen darum, dass die eigenen Normen nicht allgemeingültig sind, dass es neben den eigenen Einstellungen und Haltungen noch andere gibt. Jemand mit
hoher interkultureller Kompetenz sagt nicht „x ist so“,
sondern „x kann so oder auch so gesehen werden“.
Offen zu sein für fremde Ansichten und Gewohnheiten
zeigt an, dass man auch geistig flexibel ist. Wer nur die
eigenen Einstellungen gelten lässt und wer sich nicht
vorstellen kann, dass Dinge anders betrachtet werden
können, ist eben auf nur diese wenigen Einstellungen
„begrenzt“. Im Extremfall wird diese Person auch
Schwierigkeiten mit Menschen aus der eigenen Kultur
haben. Eine gute Zusammenarbeit mit Menschen unterschiedlicher Herkunft setzt besondere Kenntnisse der
interkulturellen Kommunikation, der universellen
Grundbedürfe sowie ein Verständnis von Werteentwicklung und Identität voraus.
In diesem Vortrag sehen wir Impulse um schwierige
Situationen im Umgang mit Menschen aus fremden
Kulturen bewusst zu steuern.
K 05
Das ABC der Schienentherapie
Im zahnärztlichen Alltag ist der
Einsatz von okklusalen Aufbissschienen ein wichtiges Thema. Sie
werden eingesetzt zum Schutz
der Zahnhartsubstanz bei Zähneknirschen, als Planungs- bzw.
Simulationsbehelf bei RekonDr. Dr. Nenad Lukic,
Zürich
struktionen, als therapeutisches
Hilfsmittel in der Behandlung der
craniomandibulären Dysfunktion oder der obstruktiven
Schlafapnoe. Sie sind Teil einer umfassenden, auf den
einzelnen Patienten angepasste Behandlungsstrategie,
welche einen möglichst aussichtsreichen und anhaltenden Therapieerfolg gewährleisten soll. Die Diagnosen
bestimmen, ob und mit welcher okklusalen Aufbissschiene physiologische, biomechanische und/oder
psychologische Mechanismen in die Therapie einfliessen. Welche Schienenform für welche Indikation am
geeignetsten ist wird immer wieder heftig diskutiert.
Es treffen dabei nicht nur Lehrmeinungen, Erfahrungen
und neue wissenschaftliche Daten aus der Fachliteratur
aufeinander, sondern auch Überzeugungen der Patienten. Das Krankheitsbild des einzelnen Patienten ist
häufig stark von der zur Verfügung stehenden Medienlandschaft abhängig. Ziel ist es, einen Überblick zu
schaffen über die Gestaltung und Ausführung der
verschiedenen Aufbissschienen und deren Anspruch
innerhalb des Therapiekonzeptes in Relation zu den zur
Verfügung stehenden Daten zu setzen.
K 06
Von der Okklusion bis zur
Psychosomatik: Wissenschaft
und Praxis zu den Ursachen und
Folgen craniomandibulärer
Dysfunktionen
Das Spektrum der modernen
Funktionslehre reicht von geoProf. Dr. Dr. h.c. Georg Meyer, metrischen Gesetzmäßigkeiten
Greifswald
der Kauflächen- und Kiefergelenksfunktionen bis hin zu
komplexen neuromuskulären Funktionsabläufen,
die ganz erstaunliche Wechselwirkungen mit anderen
Körperfunktionen haben können. Sowohl die Ursachen
als auch die Folgen von craniomandibulären Dysfunktionen (CMD) sind vielfältig und durch Schnittstellen
zu anderen medizinischen Disziplinen gekennzeichnet.
So kann CMD entscheidender Risikofaktor sein für
Tinnitus, Spannungskopfschmerzen und migräneartige
17
Seminar- und Kursbeschreibungen
Beschwerden sowie Halswirbelsäulen- und Rückenprobleme. Zum zahnmedizinischen Risikosegment bei
diesen Krankheitsbildern gehören häufig Okklusionsstörungen, die durch psycho-emotionalen Stress
verstärkt werden können.
K 07
Ist Knigge tot? Die Reanimation
des Benehmens
Impulsvortrag: Erscheinungsbild
und moderne Umgangsformen
in der Praxis
Sie werden darauf sensibilisiert,
dass ein korrektes und gepflegtes
Erscheinungsbild wesentlich zum
Erfolg einer Persönlichkeit und somit der ganzen
Zahnarztpraxis beiträgt.
Betül Hanisch,
Freiburg
Ihnen werden die modernen Umgangsformen vermittelt,
damit sich der Patient in Ihrer Praxis wohl und
willkommen fühlt.
•
•
•
•
•
•
•
•
•
18
die Rezeption als erster Eindruck über die Praxis
der erste Kontakt und das Begrüßen
das Vorstellen
Duzen und Siezen
die Marschordnung
das Hereinbitten in den Behandlungsraum
der Patient auf dem Zahnarztstuhl
der Smalltalk-Einstieg, Übergang, eleganter Ausstieg
und Tabuthemen
„Wenn Knigge in die Praxis kommt“
K 08
Der Schmerzpatient und
andere Herausforderungen
Patienten- und Zeitmanagement
am Telefon
Die Mitarbeiterinnen am Empfang
sind die erste Anlaufstelle für
einen Schmerzpatienten. Hier gilt
es, verständnisvoll einerseits und
Dörte Scheffer,
klar und sinnvoll andererseits zu
Eckernförde
kommunizieren und zu handeln.
Dies stellt eine große Herausforderung dar, denn die
Mitarbeiterin an der Anmeldung muss verschiedene
Sichtweisen berücksichtigen. Sie muss 1. dem Schmerzpatienten, 2. dem Praxiskonzept und 3. dem Zahnarzt
und auch anderen Patienten gegenüber gerecht werden.
Dies setzt voraus, dass das Praxiskonzept bzgl. Patientenmanagement und -Zeitmanagement klar definiert
sind und umgesetzt werden. Zum anderen bedarf es
einer hohen Kommunikationskompetenz im Gespräch
mit dem Patienten. Denn zuerst muss ja oft erst einmal
„gefiltert“ werden, ob es sich tatsächlich um eine
„echte“ Schmerzsituation handelt. Häufig kommt es
dann zu Konfliktsituationen, wenn „falsche“ Schmerzpatienten unverhältnismäßig und negativ reagieren.
Ein gutes Selbstbewusstsein aber auch wirkungsvolle
Formulierungen helfen, diese anspruchsvollen
Situationen zu meistern.
In diesem Seminar erfahren Sie mehr über die
Bedingungen, die Blickwinkel und hilfreiche Lösungsansätze in diesen Situationen. Zudem können Sie
eigene Formulierungen erarbeiten und diese dann in
der Praxis sofort umsetzen, um ihr Verhalten am Telefon
zu optimieren und sich selbst sicher zu fühlen.
Seminar- und Kursbeschreibungen
Vortrag
Qualitätsmanagement in
der Hygiene – Anforderung
und Realisierbarkeit
In der Zahnarztpraxis nimmt die
Hygiene im Sinne des Arbeitsschutzes, des Infektionsschutzgesetzes (allgemeine Hygiene)
und des Medizinproduktegesetzes
Tobias Salomon,
(Medizinprodukte) eine zentrale
Münster
Stellung ein. Sie wird traditionell
sehr gut in der Sache umgesetzt. Qualitätsgesicherte
Hygiene ist aber aus rechtlicher Sicht auch eine
dokumentierte Hygiene, damit nachvollziehbar ist,
wer – wann – was – wie und womit gemacht hat.
Betrachtet man die Punkte systematisch, ergeben sich
Parallelen bei den unterschiedlichen Themen. Daraus
lassen sich gleichartige Vorgehensweisen ableiten,
die eine kontinuierliche qualitätsgesicherte und somit
rechtlich abgesicherte Umsetzung der zahnärztlichen
Berufsausübung sicherstellen.
K 09
Physiotherapeutische
Maßnahmen aus Sicht der
Stuhlassistenz – Möglichkeiten
und Grenzen
In der zahnärztlichen Praxis können physiotherapeutische Maßnahmen in der Behandlung von
craniomandibulärer DysfunktioGert Groot Landeweer,
nen (CMD) sinnvoll sein. Sie beHP, PT BSc, Vörstetten
ziehen sich auf die Behandlung
von asymptomatischen, funktionellen und symptomatisch strukturellen Störungen. Dabei werden unruhige,
verspannte oder nicht koordinierte Muskeln sowie bewegungsabhängige Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen behandelt. Die Stuhlassistentin kann hier,
neben den Behandlungen in der physiotherapeutischen
Praxis, einen sinnvollen Beitrag im Sinne des Anleitens
von hilfreichen Eigenübungen leisten.
Im Seminar wird das Konzept zur Behandlung craniomandibulärer Dysfunktionen, mit den darin enthaltenen
Eigenübungen im Kieferbereich vorgestellt. Wie diese
Übungen vom Patienten zu Hause durchgeführt werden
sollen, wird sowohl theoretisch erarbeitet, als auch
praktisch geübt.
Marcus Backes,
Braunlage
K 10
Erste Hilfe bei Notfällen
in der Zahnarztpraxis
• Schock- und Angstsymptomatik
• Bewusstlosigkeit
• Herz-Kreislaufstillstand
• Frühdefibrilation
• Fragen auf besondere Vorfälle
in der Praxis
• Sorgen und Ängste
der Mitarbeiter
K 11
ZE – Abrechnung 2017/
Festzuschüsse, BEL II und mehr…
Die Abrechnung von ZE – Festzuschüssen ist immer wieder eine
Herausforderung. Um diese
Herausforderung in der Praxis zu
meistern, ist es sinnvoll, sich
einmal im Jahr auf den aktuellen
Monika Popp,
Stand zu bringen. Da es im Jahr
Hannover
2016 eine Richtlinienänderung zu
Adhäsivbrücken gegeben hat und dafür neue Gebührennummern im BEMA aufgenommen wurden, gibt es hier
alle Informationen zu den Änderungen mit Beispielen
für die korrekte Umsetzung in der Praxis.
Außerdem geht es an diesem Vormittag um den
richtigen Ansatz der Laborleistungen nach BEL II für ZE.
Welche Leistungen dürfen auf der Laborrechnung
stehen? Welche Kombinationen sind erlaubt?
Mit diesem Seminar bekommen Sie ein „RundumUpdate“ mit den derzeit gültigen Abrechnungsregeln
im Bereich der Zahnersatzabrechnung.
Aktuelle Infos für 2017
Neue Regeln für die Abrechnung von Adhäsivbrücken
• Abrechnungsmanagement: Festzuschüsse/BEL II
– wie prüfe ich eine Fremdlaborrechnung?
• Praktische Beispiele
•
•
Dieses Seminar mit praktischen Informationen für
Ihre Abrechnung bringt Sie sicher in das Abrechnungsjahr 2017.
19
Seminar- und Kursbeschreibungen
K 12
Konservierend-Chirurgische
Abrechnung nach BEMA
und GOZ
Es werden die einzelnen
Leistungspositionen besprochen
und ihre unterschiedlichen
Abrechnungsmöglichkeiten
in BEMA und GOZ aufgezeigt.
Dr. Karl-Heinz Düvelsdorf,
Barnstorf
Dabei werden die Unterschiede
herausgearbeitet und durch
Übungen gefestigt. Es wird aufgezeigt, wann etwas
noch BEMA Leistung (ausreichend, wirtschaftlich,
zweckmäßig, das Maß des Notwendigen nicht
überschreitend) ist und wann nicht mehr.
20
Welche Arten von Kostenberechnung möglich sind.
Unterschied zwischen Mehrkostenregelung bei
Füllungen und Abdingungen z.B. bei Wurzelbehandlung
wird erläutert und geübt. Die Formulare hierzu werden
gezeigt.
In der Chirurgie werden die Operationsmethoden
erläutert, um ein besseres Verständnis bei der
Abrechnung zu erreichen.
Die unterschiedliche Berechnung von Einzelkronen mit
den Begleitleistungen wird eingehend aufgezeigt.
Gebühren
Kongresskarten
vom 25.01. bis 28.01.2017
vom 25.01. bis 28.01.2017
vom 25.01. bis 28.01.2017
vom 25.01. bis 28.01.2017
Euro
Zahnärztinnen/Zahnärzte
Assistentinnen/Assistenten*
Zahnärztliches Fachpersonal
Studentinnen/Studenten*
210,—
95,—
60,—
kostenfrei
Zahnärztinnen/Zahnärzte
Assistentinnen/Assistenten*
Zahnärztliches Fachpersonal
Studentinnen/Studenten*
125,—
75,—
40,—
kostenfrei
Tageskarte
vom 26.01. bis 28.01.2017
vom 26.01. bis 28.01.2017
vom 26.01. bis 27.01.2017
vom 26.01. bis 28.01.2017
zuzüglich pro Seminar / Seminarkarte
vom 26.01. bis 28.01.2017
Zahnärztinnen/Zahnärzte
Assistentinnen/Assistenten*
Studentinnen/Studenten*
95,—
95,—
30,—
Zahnärztliches Fachpersonal
35,—
zuzüglich pro Kurs / Kurskarte
vom 26.01. bis 28.01.2017
*) Bei Assistentinnen/Assistenten nur gegen Vorlage einer Bestätigung, bei Studentinnen/Studenten der Zahnmedizin gegen
Vorlage einer Immatrikulationsbescheinigung.
Ermäßigungen (z.B. für beschäftigungslose Zahnärztinnen/Zahnärzte) werden nicht gewährt.
21
Tagungsräume
Tagungsräume im Maritim Berghotel:
Panoramageschoss (10. Etage)
Raum
Braunlage
Dachgarten
Obergeschoss
(1. Etage)
Saal Maritim
Restaurant Pfaffenstieg
Dentalausstellung
Erdgeschoss
Kongressbüro ZKN
Salon
Travemünde
Eingang
22
Salon
Timmendorf
Dental - Fachausstellung
Kongressbegleitende Dental – Fachausstellung
vom 25. bis 28. Januar 2017: Maritim Hotel Braunlage – Saal Niedersachsen
23
Anfahrt
Und so kommen Sie zu uns:
Mit dem Auto:
aus Richtung Süden:
A 7, Abfahrt Göttingen-Nord, weiter auf der B 27 über
Herzberg / Bad Lauterberg bis Braunlage.
aus Richtung Norden:
A 2 Dortmund – Berlin, Abfahrt Kreuz BraunschweigNord, auf der A 391 Richtung Bad Harzburg bis Autobahnkreuz Braunschweig-Süd. Von dort über die
A 395 bis Bad Harzburg. Dann über die B 4 nach
Braunlage.
oder A 7 Hannover – Göttingen, Abfahrt Salzgitter,
Richtung Goslar / Bad Harzburg, dann weiter nach
Braunlage
Mit der Bahn:
Der Hauptbahnhof Göttingen (ICE/IC-Anschluss) ist
65 km, der Bahnhof Bad Harzburg (InterRegioAnschluss) 25 km entfernt. Gerne organisieren wir für
Sie einen Shuttle- oder Taxi-Service auf Anfrage.
(Tel. Maritim Braunlage 05520-8050)
Mit dem Flugzeug:
Bis zum Flughafen Hannover sind es ca. 120 km.
24
Maritim Berghotel Braunlage
Anmeldung
Anmeldung zum 64. Winterfortbildungskongress der Zahnärztekammer Niedersachsen,
vom 25. bis 28. Januar 2017 im Maritim-Berghotel-Braunlage
bequem: Internet:
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Anm
.de
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Zahnärztekammer Niedersachsen
Abt. 6
Postfach 81 06 61
30506 Hannover
Anschrift der/des Bestellenden
bitte ankreuzen:
Zahnärztin/Zahnarzt
Name:
Assistentin/Assistent
Fachpersonal
Student/in
Vorname:
Straße / Nr.:
PLZ / Wohnort:
Tel. Praxis:
Fax Praxis:
Bitte tragen Sie die gewünschten Seminare/Kurse – einschließlich Ersatz – in die vorgegebenen Felder ein. Da
es sich um Parallelseminare und –kurse handelt, kann pro Tag nur eine Veranstaltung gewählt werden. Zusätzlich
ist der Erwerb einer Tageskarte und bei Teilnahme an dem Kongress für mehr als einen Tag der Erwerb einer Kongresskarte erforderlich. Die Kongress- bzw. Tageskarten berechtigen außerdem zur kostenlosen Teilnahme an den
Vorträgen, für die keine Anmeldung erforderlich ist. Werden mehr als 3 Personen angemeldet, verwenden Sie bitte
eine Fotokopie dieser Anmeldung. Sie erhalten von der ZKN nach Eingang Ihrer Anmeldung eine Rechnung. Nach
Eingang des Rechnungsbetrages werden die Kongressunterlagen an den Bestellenden gesandt. Wenn die Gebühr
bis zum 13.01.2017 nicht bei der ZKN eingegangen ist, können die Kongressunterlagen vor Ort am Tagungsstand,
nach Zahlung des Betrages in bar oder per EC-Card, in Empfang genommen werden.
1. Person – Anmeldung
bitte ankreuzen:
Zahnärztin/Zahnarzt
Name:
Assistentin/Assistent
Fachpersonal
Student/in
Vorname:
Kongresskarte
Tageskarte für (Datum):
Euro
Seminare / Kurse
Nummer
Ersatz
Euro
Nummer
Ersatz
Euro
Zwischensumme: Euro
- Bitte wenden -
25
Anmeldung
Übertrag: Euro
2. Person – Anmeldung
bitte ankreuzen:
Zahnärztin/Zahnarzt
Name:
Tageskarte für (Datum):
Ersatz
Euro
3. Person – Anmeldung
bitte ankreuzen:
Zahnärztin/Zahnarzt
Name:
Student/in
Nummer
Assistentin/Assistent
Euro
Ersatz
Euro
Fachpersonal
Student/in
Vorname:
Kongresskarte
Seminare / Kurse
Nummer
Fachpersonal
Vorname:
Kongresskarte
Seminare / Kurse
Nummer
Assistentin/Assistent
Tageskarte für (Datum):
Ersatz
Euro
Nummer
Euro
Ersatz
Euro
Gesamtbetrag: Euro
Einzugsermächtigung
Hiermit ermächtige/n ich/wir die ZKN, für den 64. Winterfortbildungskongress,
die von mir/uns zu entrichtende/n Teilnahmegebühr(en) zu Lasten meines/unseres Girokontos
IBAN:
BIC:
Name des Kreditinstitutes:
per Sepa-Lastschrift einzuziehen.
Für Assistenten/Innen und Studenten/Innen: Die erforderliche Bescheinigung habe ich beigefügt.
Ort
26
Datum
Verbindliche Unterschrift